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Kerzenlicht

- Winterchallenge TTT-Forum (3ter Platz)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
TTT-Winterchallenge 2012/13
Titel: Kerzenlicht
Thema: Schnee und Kerzen
Pflichtsätze: "Was zum Geier ist das?"; "Es ging nicht früher."; "Meinst du das ernst?“; "Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann ..."
Personen: Jack, Ianto
Wörter: 740
Kommentar: Es ist was ganz anderes rausgekommen, als das, was ich im Kopf hatte… so kann gehen.
Platzierung: Platz 3 Komplett anzeigen

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Kerzenlicht

Ianto stellte die Kerze auf den Esstisch. Natürlich perfekt ausgerichtet zu den anderen Kerzen.

Jack hatte ihn nach einem Dinner gefragt, und wenn er schon angeboten hatte, es vorzubereiten, dann sollte auch alles stimmen. Er mochte Kerzen. Sie strahlten Wärme und Behaglichkeit aus. Und sie vermittelten ihm ein kleines Gefühl von Sicherheit und Ruhe.

Es war kurz nach Weihnachten und die letzten Tage waren wirklich sehr ruhig gewesen.

Aber das war auch nicht unbedingt schlecht gewesen. Demnächst würde der Riss wahrscheinlich wieder verrückt spielen, aber er hatte sich fest vorgenommen, die Auszeit zu genießen.

Lächelnd rückte er noch ein Messer gerade, bevor er sich zufrieden aufrichtete und seine Krawatte glatt strich.

Er ging erneut seine mentale Checkliste durch. Der Tisch war gedeckt, das Essen war im Ofen, das Dessert war kalt gestellt, und der Wein war bereits geöffnet und durfte bei Zimmertemperatur ein wenig atmen. Er sah auf die Uhr. Fehlte nur noch Jack.
 

Die Kerzen waren schon fast heruntergebrannt, das Essen war kalt, weil er es aus dem Ofen genommen hatte, damit es nicht verbrannte und die Weinflasche war halb leer und der Rest hatte nicht mehr die richtige Temperatur.

Und Ianto war etwas verstimmt und hatte jetzt ja doch Hunger. Ohne Jack hatte er nicht anfangen wollen, aber ein Glas Wein hatte er doch getrunken, nachdem Jack nach vierzig Minuten nicht aufgetaucht war. Und ein zweites nachdem noch eine Stunde verstrichen war.

Er überlegte gerade, ob er sich das Essen aufwärmen sollte, als es vor seiner Wohnungstür polterte und dann klingelte. Er raffte sich von der Couch auf, um die Tür zu öffnen.

„Du bist spät“, sagte er und musterte Jack dann. „Was zum Geier ist das?“ Er machte einen etwas angewiderten Schritt zurück und streckte gleich die Hand aus, um den Captain davon abzuhalten, in seine Wohnung zu marschieren.

„Glaub mir. Das willst du nicht wissen“, antwortete Jack und er klang müde und matt.

Ianto besah ihn sich gründlicher, er war nicht verletzt, aber das wunderte ihn nicht. Aber sein Mantel war verdreckt und durchnässt und von…irgendwas schleimig-schmierigen behaftet. Er konnte nicht mal die Farbe bestimmen. „Was ist passiert…? Du hättest anrufen können. Komm rein… Warte, nein, halt… ich hol dir erst mal ein Handtuch“, sagte er und verfolgte skeptisch, wie sich das Zeug langsam aber sicher auf dem Fußboden verteilte. „Und einen Müllsack.“

Der Waliser verschwand im Bad und in der Küche um besagte Dinge zu organisierten, während Jack auf dem Flur stehen blieb und sich aus Mantel, Hemd und Schuhen schälte und den Flur noch mehr einsaute. Ianto seufzte innerlich. Ob er das je wieder wegbekam?

Doch Jacks Zustand schien doch ernster zu sein und sein anfänglicher Ärger war verflogen.

Er stopfte das ruinierte Hemd und auch die Hose, die Jack auszog, als er in der Wohnung auf einem sorgfältig ausgebreiteten Handtuch stand, in den Müllsack. Kurz überlegte er, ob der Mantel noch zu retten war und beschloss, es zu versuchen. Er konnte ihn später immer noch verbrennen, wenn es nicht klappte, und Jack einen neuen besorgen. Auch wenn es sehr schade um den Mantel wäre.

„Also, was war los?“, fragte er.

„Ich weiß nicht. Irgendwas hat mich angegriffen…ich hab es nicht mal kommen sehen. Ich bin erst vor einer halben Stunde aufgewacht und hergekommen. Mein Handy ist kaputt… Es ging nicht früher.“ Jack seufzte. „Tut mir leid.“

Ianto nickte. Jack wäre sicher nicht grundlos zu spät gekommen. „Geh erst mal duschen. Ich kümmere mich um was zu essen.“
 

Nach der Dusche und dem Essen – auf dem Sofa und nicht am Tisch – wirkte Jack wieder munterer. Nachdem sie die Teller abgestellt hatte, zog Jack Ianto in die Arme.

„Verzeihst du mir die Verspätung?“, fragte Jack.

Ianto nickte. „Natürlich. Ich meine…du wurdest angegriffen… warst du tot?“

Ianto sah es förmlich vor sich: Jack, reglos, Blut, das den Schnee rot färbte…

Jack nickte langsam. „Ja. Aber es ging schnell…“

„Trotzdem“, murmelte der Waliser. Ianto mochte es nicht, wenn Jack starb. „Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann würde ich mir wünschen, zumindest jedes Mal bei dir zu sein, damit du nicht allein aufwachst.“

Jack sah ihn an. „Meinst du das ernst?“

„Ja. Ich meine, es ist gut, dass du nicht tot bleibst, aber…“

Jack zog ihn für einen Kuss heran. „Das ist ein guter Wunsch.“

„Es könnte mein Vorsatz für nächstes Jahr werden…“, raunte Ianto. „Ich bin gut mit Vorsätzen…“

Jack schmunzelte und zog ihn dichter an sich.

Die letzte Kerze brannte beharrlich auf dem Esstisch weiter.



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