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Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang

Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,

Entschuldigt bitte meine lange Abwesenheit. >.< Aus diversen Gründen war ich tatsächlich den letzten Monat über quasi nicht online.
Als Wiedergutmachung habe ich mir bei dem kommendem Kapitel besonders viel Mühe gegeben und es auch besonders lang gemacht. Zumindest im Vergleich zu meinen anderen Kapiteln.^^
Also bitte verzeiht mir. <3 Ich hoffe, es gefällt euch. :)

Liebste Grüße,
Eure Fhin Komplett anzeigen

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Das Geheimnis der Königin

„Schätzchen!“ Seiya lief freudig auf Bunny und Setsuna zu, die gerade das Palasttor Euphes durchschritten hatten.

„Seiya!“, erwiderte Bunny und beschleunigte ebenfalls ihre Schritte, bis sie ihn erreichte und sich ihm in die Arme warf. Mit Leichtigkeit hob er sie hoch und wirbelte sie einmal herum. Sie lachte. Dieses Lachen ließ sein Herz höher schlagen. Sie hatte so mitgenommen gewirkt, während all die Information der letzten Tage auf sie eingeprasselt waren. Doch in diesem Moment des Wiedersehens lachte sie ihr wundervolles, ehrliches Lachen.

Er setzte sie vorsichtig ab und gab ihr einen sanften Kuss auf die Lippen, den sie nur zu gern erwiderte.

 

Ein Schmunzeln schlich sich auf Setsunas Lippen, die die Szene beobachtete. Egal, was für ein Misstrauen sie in der Vergangenheit Seiya und den anderen beiden gegenüber gehegt hatte, es war eindeutig, dass er ihre Prinzessin glücklich machte, wie sie es nie zuvor gesehen hatte. Und das Glück ihrer Prinzessin war alles, was für sie zählte.

Langsam schritt sie auf das glückliche Paar zu und empfing ein strahlendes Lächeln von Bunny, als sie die beiden erreicht hatte.

„Gehen wir?“, fragte Bunny vergnügt und hakte sich bei Seiya unter. Er lachte, während alle drei sich in Bewegung setzten.

„Du bist ja so gut gelaunt, Schätzchen. Habt ihr was gefunden?“

Bunnys Ausdruck wurde ernster.

„Ja, wir haben das Tagebuch von meiner Mutter und deren Mutter gefunden. Wir sind uns sicher, dass wir einiges daraus erfahren können, aber wir haben bisher auch nur mal einen kurzen Blick reingeworfen.“

Um ihre Worte zu bestätigen, hielt Setsuna kurz die Tagebücher hoch. Seiyas Stirn legte sich kurz in Falten.

„Ihr habt sicher Recht. Eine bessere Quelle kann es wohl kaum geben.“

„Der Meinung bin ich auch.“, stimmte Setsuna zu. „Ich wusste bei unserer Abreise nicht, was das Ziel unserer Mission ist, aber als wir die Tagebücher gefunden haben, war ich mir sicher.“

 

Einige Minuten später befanden sich die Sailorkriegerinnen sowie Prinzessin Kakyuu wieder gesammelt in der Bibliothek. Eigentlich wäre es mittlerweile Zeit für das Abendessen, aber alle, ja selbst Bunny, waren zu gespannt auf das, was in diesen Tagebüchern geschrieben sein würde.

„Unglaublich.“, staunte Amy und strich sanft über den samtgrünen Umschlag von Königin Puritys Tagebuch. „Dieses Tagebuch ist ein unglaublicher historischer Fund. Zumindest was das Mondkönigreich betrifft.“

„Und es ist eine unschätzbare Quelle für uns.“, fügte Setsuna hinzu. „In diesem Tagebuch stehen vermutlich Dinge geschrieben, die kein Geschichtsbuch hier jemald beinhalten könnte.“

Die anderen nickten zustimmend. Nach einem kurzen, ehrfürchtigen Schweigen schlug Bunny die erste Seite des Tagebuchs auf. Einstimmig hatten sie beschlossen, dass sie diejenige sein sollte, die darin las, da sie die Mondprinzessin und Erbin der Königin war.

Sie überflog die ersten Seiten, in denen Purity von ihrem Leben im Palast und einigen festlichen Veranstaltungen schrieb. Ein Eintrag zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sie begann zu lesen.

 

13. Nacht der Venus MDCCXXIII

 

Ich habe Angst. Ich hatte geschworen dieses Geheimnis mit ins Grab zu nehmen, niemals jemandem davon zu erzählen. Ich wusste nicht, dass dieser Fehler mich wieder einholen würde.

Auf dem königlichen Maskenball zur Feier der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Mond und dem Planeten Ereban habe ich ihn wiedergesehen. Zen, den zweiten Prinzen des Königreichs Ereban. Schon seit unserer ersten Begegnung an meinem 16. Geburtstag schlägt mein Herz für ihn. Doch verlangt wurde von mir, dass ich den Erdenprinz Yrios heirate. Er und ich teilen eine tiefe Verbundenheit miteinander, doch niemals habe ich dasselbe für ihn empfunden wie für Prinz Zen. Ich weiß, dass der Prinz diese Gefühle für mich teilt, doch auch er ist jemandem versprochen.

Das Wiedersehen auf dem Ball hat mich überwältigt und meine Gefühle waren nicht mehr unter Kontrolle zu bringen. Ich liebe ihn. Ich liebe ihn so sehr. Wir teilten uns in dieser Nacht das Bett, ohne dass mein Mann es mitbekam. Es war die schönste Nacht meines Lebens und dennoch war es auch der größte Fehler meines Lebens. Ich zweifelte lange, ob ich Yrios davon erzählen sollte, entschied mich jedoch dazu, zu schweigen, um diese Ehe und das Königreich nicht zu gefährden.

Doch heute hat die königliche Ärztin festgestellt, dass dieser Nacht ein Kind entsprungen ist. Ich bin im dritten Monat schwanger. Es ist mein erstes Kind. Yrios kann nicht der Vater sein, das spüre ich. Ich spüre, dass es das Kind Zens ist, welches in mir heranwächst.

Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll.

 

 

Bunny hat den Tagebucheintrag laut vorgelesen und schaute nun betreten in die Runde. Das erste Kind der Königin Purity war Lumina, also Tsuki. Sie war also das Kind aus einer verboten Liebe zwischen Königin Purity vom Mondkönigreich und Prinz Zen vom Königreich Erebans.

„Also ist Tsuki ein uneheliches Kind von Königin Purity und einem Prinzen von einem anderen Planeten.“, fasste Amy zusammen.

„Mhm… Sie ist also die Halbschwester von Bunnys Mutter?“, überlegte Taiki, während er mit dem Zeigefinger gegen sein Kinn tippte.

„Es scheint so…“, stimmte Seiya zu und zog das Bild von den königlichen Familien des Mondes und der Erde erneut heran. Er betrachtete das Mädchen, welches sie als Tsuki identifiziert hatten. Ihm kam ein Gedanke.

„Ist das der Grund, wieso ihr Halbmondsymbol irgendwie anders, irgendwie schwächer aussieht als der von ihrer Schwester?“, fragte er.

Sofort sahen auch die anderen auf dieses Bild.

„Das ist sehr gut möglich!“, rief Amy aus. Ihre augen strahlten förmlich. „Ja, das halte ich sogar für sehr wahrscheinlich. Lumina ist nicht die offizielle Erbin des Throns und deshalb hat sie auch nur einen Teil der Macht des Mondes geerbt.“

„Also ist der Thron letztendlich doch an die rechtmäßige Erbin gegangen…“, stellte Setsuna grübelnd fest, die an den Tagebucheintrag von Königin Serenity dachte, den sie gelesen hatten.

„Was findest Du noch?“, fragte Yaten, den mittlerweile auch die Neugier gepackt hatte. Bunny suchte weiter nach interessanten Einträgen.

„Hier!“, rief sie und begann zu lesen.

 

21. Nacht des Neptun MDCCXXIV

 

Meine Tochter ist geboren. Ich habe ihr den Namen Lumina gegeben. Sie hat dieselben Augen wie ihr Vater. Es bestehen absolut keine Zweifel mehr daran, dass Prinz Zen von Ereban ihr Vater ist. Sie ist das Zeugnis unserer Liebe. Unserer verbotenen und dennoch unendlichen Liebe.

Ich werde dieses Mädchen immer lieben und egal, welche Konsequenzen ihre Abstammung für sie oder für mich haben wird, ich werde sie immer schützen.

 

„Das hat sie am Ende ja auch wahrgemacht.“, sagte Amy, während Bunny weiter in dem Tagebuch blätterte.

„Du meinst die Sache mit dem Silberkristall?“, fragte Seiya neugierig.

„Ja, sie hat sich geopfert, um ihre Tochter und das Königreich zu retten.“

„Hört mal!“, rief Bunny schließlich aus und begann, einen weiteren Eintrag laut vorzulesen.

 

 

2. Nacht des Merkur MDCCXXVIII

 

Ich bin wieder schwanger. Die Ärztin bestätigte mir heute, dass ich ein zweites Kind unter meinem Herzen trage. Ich hatte Angst, dass ich nicht wieder schwanger werden könnte und ich das Kind meines Mannes Yrios nicht würde gebähren können. Ich bin glücklich und ängstlich zugleich. Noch nie kam es vor, dass eine Königin zwei Kinder bekam. Ich habe Angst, dass mein Geheimnis ans Licht kommen wird. Dennoch freue ich mich auf den Tag, an dem mein Kind das Licht der Welt erblicken wird.

 

„Anscheinend konnte sie also zwei Kinder von zwei verschiedenen Männern bekommen.“, stellte Yaten fest, der ein schiefes Grinsen nicht unterdrücken konnte. Er erntete dafür den Ellbogen Taikis zwischen seinen Rippen.

„Autsch!“, zischte er und fing den bösen Blick des Größeren auf.

„Zumindest wissen wir jetzt schon einiges mehr über Tsuki.“, sagte Seiya, der Yaten und Taiki geflissentlich ignorierte.

„Was mich jetzt noch interessieren würde, wäre der Grund für den Krieg, bei dem Königin Purity den Silberkristall eingesetzt hat.“, überlegte Amy „Das ist wohl der Grund, wieso Lumina wiedergeboren als Tsuki auf der Erde gelandet ist.“

Erwartungsvoll sah sie Bunny an, die weiter in dem Tagebuch blätterte.

„Schau weiter hinten nach, Schätzchen.“, gab Seiya ihr einen Tipp. „Es dürften die letzten Einträge der Königin gewesen sein.“

Schließlich fand Bunny etwas und las wieder vor.

 

31. Nacht des Mars MDCCLIII

 

Es ist alles vorbei. Das Geheimnis wurde gelüftet. Meine Tochter Lumina ist dem Erdenprinzen Endymion versprochen worden. Gemeinsam sollten sie den Thron über das Mondkönigreich übernehmen, wenn ich einmal nicht mehr bin.

Doch es ist ans Licht gekommen, das schreckliche Geheimnis um Luminas Abstammung. Der Erdenkönig ist wütend. Er möchte nicht, dass sein Sohn der Gemahl einer halbblütigen Mondprinzessin wird. Nun ist es sicher, dass sie niemals das Thronerbe antreten werden darf. Der Erdenkönig verlangt die Hand meiner zweiten Tochter Serenity für seinen Sohn. Doch ich kann sie ihm nicht geben. Lumina und Endymion sind einander versprochen und sie lieben einander. Es würde meiner Tochter das Herz brechen und auch das Endymions, da bin ich mir sicher.

Yrios trägt es mit Fassung. Er sagt, er habe immer geahnt, dass Lumina nicht seine Tochter sei. Doch liebt er sie, als wäre es seine eigene. Er hat niemals etwas gesagt…

 

 

1. Nacht des Merkur MDCCLIII

 

Der Erdenkönig gibt nicht nach. Ihm scheinen die Gefühle seines eigenen Sohnes egal zu sein. Ich kann es nicht zulassen. Ich habe es Serenity erzählt. Sie reagierte geschockt, doch hat sie mich tröstend in ihre Arme geschlossen. Sie ist so verständnisvoll. Jetzt liegt sie bei Lumina im Bett und sie schlafen, sich im Arm haltend, so wie sie es als Kinder immer getan haben. Serenity war schon immer die Stärkere der beiden. Sie wird eine gute Königin, doch das mindert nicht die Sorge um Lumina.

Ich wünschte, ich könnte ihr allen Kummer und alle Sorgen nehmen…

 

 

2. Nacht des Merkur MDCCLIII

 

Der Erdenkönig hat uns mit Krieg gedroht. Endymion wendet sich gegen seinen Vater und versucht, ihn zur Vernunft zu bringen. Er ist ein guter Junge.

 

 

2. Nacht des Merkur MDCCLIII

Nachtrag

 

König Zen von Ereban ist angereist. Er hat von seiner Tochter erfahren und kam, um sie zu sehen. Ich stehe noch immer unter Schock, mit seinem Erscheinen hier habe ich nicht gerechnet.

Yrios verhält sich ihm gegenüber distanziert, aber freundlich. Ich bin mir sicher, dass auch Yrios nicht das für mich empfindet, was ein Ehemann für seine Frau empfinden sollte.

Beide Männer sagen, dass sie für das Glück Luminas kämpfen wollen.

 

 

3. Nacht des Merkur MDCCLIII

 

Wir werden angegriffen. Der Erdenkönig lässt keine Verhandlungen zu. Ich muss sie schützen, meine Töchter, und mein Königreich.

König Zen suchte mich vor kurzem auf. Er sagte mir, dass er mich niemals vergessen hätte und mich noch immer lieben würde. Auch mein Herz schlägt noch immer höher, wenn ich ihn sehe, auch wenn er gealtert ist. Er sagt, er wird kämpfen, wenn nötig sein Leben opfern. Auch ich werde mein Leben geben, wenn es das ist, was meine Töchter und mein Königreich retten kann.

 

 

3. Nacht des Merkur MDCCLIII

Nachtrag

 

Es ist soweit. Ich muss es tun oder es wird zu spät sein. Serenity ist in Sicherheit, aber Lumina konnte ich nicht aufhalten. Sie ist an Endymions Seite. Auf dem Schlachtfeld. Yrios ist tot, niedergeschlagen von des Erdenkönigs Bruder. Und auch Zen wurde niedergestreckt, durch die Hand des Erdenkönigs selbst und bei dem Versuch unsere Tochter zu schützen.

Ich werde es beenden. Ich hoffe, Lumina wird glücklich.

 

 

Im Raum war es still. Keiner wagte es, etwas zu sagen. Bunny blätterte mit zitternden Händen auf die nächste Seite. Sie war leer.

„Das… war Königin Puritys letzter Eintrag.“, sagte sie schließlich leise. Schweigen.

„Also war das damit gemeint… dass es bei diesem Krieg um ein Erbe ging…“, stellte Taiki fest, während er sich eine Haarsträhne aus der Stirn wischte. Auch ihn hatte das alles mitgenommen. „Lumina war nicht die rechtmäßige Thronerbin und deshalb war der Erdenkönig erbost.“

Seiya schnaufte auf.

„Erbost?“, fragte er verächtlich. „Er scheint komplett den Verstand verloren zu haben.“

„Ein Vollidiot.“, stimmte Yaten zu, erntete dafür jedoch erneut den strengen Blick Taikis.

„Bunny?“, fragte Kakyuu vorsichtig, die bisher nur still gelauscht hatte. Bunny blickte stumm auf die leere Seite des Tagebuchs und reagierte nicht auf Kakyuu.

„Schätzchen?“, versuchte es nun auch Seiya, der jetzt auch auf Bunny aufmerksam geworden war. Sanft legte er seine Hand auf ihre Schulter. Er bemerkte eine Regung.

„Es ist doch sehr traurig, oder?“, fragte sie leise. Mitfühlend sah Seiya sie an. Er wusste, dass sie sehr sensibel war. Er zog sie vorsichtig in seine Arme.

„Das ist es.“, bestätigte er und streichelte ihr sanft über den Arm.

„Wieso… konnte der König nicht akzeptieren, dass Lumina und Endymion sich lieben?“

„Ich weiß es nicht…“, antwortete Seiya bestürzt. Auch die anderen hatten ihre Blicke mitfühlend auf Bunny gerichtet.

„Es ist… so unfassbar traurig.“, sagte Bunny erneut. „Sowohl Purity… als auch Lumina haben ihre große Liebe verloren.“

Kakyuu legte ihre Hand vorsichtig auf Bunnys Schulter. Seiya rückte ein wenig von ihr ab und Bunny sah auf. Sie blickte in Kakyuus freundliche, warme Augen.

„Sei nicht traurig, Bunny.“, sagte sie. „Die Liebe zwischen Purity und Zen hat alle Zeiten überdauert und lebt in Lumina weiter. Und Lumina selbst hat die Chance ihre Liebe wiederzufinden. Sie und Endymion leben im Hier und Jetzt als Tsuki und Mamoru… Auf der Erde. Sie sind zu unterschiedlichen Zeiten wiedergeboren, Endymion sogar zweimal. Doch letztendlich hat ihr Schicksal sie wieder zusammengeführt. Vielleicht war es vorherbestimmt, dass Tsuki in die Fänge von Malitia gerät und so die Zeit überdauert. Und vielleicht war es vorherbestimmt, dass Du sie rettest und sie so Endymion wiederbegegnen kann.“

Ein leichtes Lächeln legte sich auf Bunnys Lippen.

„Du hast Recht…“ Sie legte ihre Hand auf die Kakyuus und drückte sie leicht. „Danke… Kakyuu.“

 

 

Wütend starrte Sailor Mars auf das kleine Mädchen, welches ihr mit einem hämischen Grinsen gegenüberstand. Langsam zog sie eine weitere Murmel aus ihrem Beutel. Mit einem Schnippen flog sie auf Mars zu. Bei ihrem letzten Ausweichmannöver hatte sie sich den Fuß leicht verdreht. Mit einem Zischen versuchte sie, beiseite zu springen.

„REI!!“, rief Yuuichiro aus und warf sich schützend vor sie, fing so die Explosion, die die kleine Murmel verursachte, für sie ab.

„Yuuichiro!“, keuchte Mars auf und betrachtete entsetzt den regungslosen Mann, der halb auf ihr lag. „Nein!“

Ein schauerliches Lachen ertönte, welches ihr durch Mark und Bein ging. Die sonst so leeren Augen Merous hatten einen irren Blick angenommen. Schnell richtete Mars sich auf und stellte sich schützend vor Yuuichiro.

„Ich lasse nicht zu, dass Du ihm etwas tust.“

„Dann sag mir, wo sie ist!“ Die Stimme des Mädchens war schrill.

„Niemals!“, widersprach Mars entschlossen.

 

 

 

Sie träumte. Es war der Traum, den sie schon so oft geträumt hatte. Doch wirkte er viel klarer als sonst. Sie sah den Krieg um sich herum, sah die Trümmer, sah die Toten. Heiße Tränen liefen ihr über das Gesicht.

„Endymion!“, rief sie, der sich in einem Gefecht mit einem der Krieger befand. Er konnte ihn niederstrecken. Sie spürte, wie jemand sie packte und auf den Boden riss. Sie sah in das Gesicht eines fremden Mannes. Sie hatte Angst.

„Lumina!“, rief Endymion und lief auf sie zu, um sich dem Kampf mit dem Mann zu stellen. Auch gegen ihn konnte er sich zur Wehr setzen. Sie selbst hatte sich mittlerweile wieder aufgerichtet, starrte verzweifelt auf den Kampf, den Endymion von ihr fortgelenkt hatte. Der Mann fiel nieder. Endymion schritt auf sie zu, erreichte sie nach wenigen Schritten und zog sie zu sich in die Arme.

Sie spürte, dass heiße Tränen ihre Wange hinabliefen. Sie fühlte seine Wärme, spürte die Geborgenheit, die er ihr gab. Beinahe hätte sie gelächelt. Als sie ihre Augen öffnete, sah sie ihn. Diesen Mann mit den dunklen, hasserfüllten Augen. Der König, Endymions Vater.

„En…“, setzte sie an, um ihren Liebsten zu warnen, jedoch zu spät. Ein Keuchen verließ zuerst seine, dann auch ihre Lippen, als das Schwert des Mannes Endymions Rücken durchstieß und sich dann auch in ihren Körper bohrte.

Das war… das Ende…

Ihr leicht verschwimmender Blick wurde von etwas angezogen. Ein Licht. Warm und vertraut. Sie sah eine Frau mit silbrigem Haar, welches ihr bis in die Kniekehlen reichte. Ihre Mutter. Ein trauriges Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie ein Zepter mit einem klaren, silbernen Kristall erhob. Alles wurde in ein helles Licht getaucht, ein Licht, welches alles verschluckte, ihr ihre Schmerzen nahm und all ihre Sorgen. Sie fühlte sich sicher und geborgen, spürte den Körper des Mannes ihres Herzens an ihrem. Und dann spürte sie gar nichts mehr.

 

Keuchend wachte Tsuki auf. Ihr Herz raste. Dieser Traum. Er hatte ihr ihre Vergangenheit erzählt, sie konnte sich erinnern. Mit zitternden Händen fuhr sie sich über die Stirn, welche von kaltem Schweiß bedeckt war.

Ein lautes Geräusch riss sie aus ihren Gedanken. Sie sprang auf. Ihre Füße trugen sie nach draußen, wo sich ihr ein schreckliches Bild bot. Sailor Mars hockte mit zusammengebissenen Zähnen auf dem Boden und fixierte Merou, der ihre Wut deutlich anzusehen war. Sie wusste, wie gefährlich sie sein konnte. Der junge Mann, von dem sie glaubte, dass er Yuuichiro hieß, lag regungslos und offensichtlich verletzt auf dem Boden.

Schnellen Schrittes näherte sie sich dem Geschehen.

„Merou!“, rief sie aus. Die kalten Augen des Mädchens richteten sich schlagartig auf sie. Zufrieden grinste sie.

„Sieh an, sieh an…“, kicherte sie. „Da ist sie ja.“

„Was willst Du?“, fragte Tsuki.

„Du hast uns verraten.“, stellte Merou fest. „Und ich wurde beauftragt, um Dich zu bestrafen.“ Überaus zufrieden mit diesem Auftrag, grinste sie Tsuki an. Diese spannte sich an. Merou zog eine Murmel aus dem Lederbeutel und richtete sie auf Tsuki. Mit einem Kichern schnippte sie sie in ihre Richtung.

 

„Tsuki!!“, rief Mars auf, konnte sich aber nicht schnell genug bewegen, um Tsuki zu schützen. Sie hatte versagt.

Kurz bevor es eine Explosion gab, welche Mars die Sicht raubte, konnte sie ein Leuchten auf Tsukis Stirn ausmachen. Das Symbol des Halbmondes!

Nachdem der Rauch verflogen war, konnte Mars Tsuki ausmachen, die unversehrt und unberührt an noch immer derselben Stelle wie zuvor stand.

 

„Merou.“, sagte sie zu dem Mädchen, welches entsetzt einen Satz nach hinten gemacht hatte. „Geh zu Malitia. Sag ihr, dass sie dem Wahnsinn ein Ende setzen soll. Wenn sie es nicht tut, muss sie sich auf ihren Untergang vorbereiten. Das Sailor Team und auch ich werden niemals zulassen, dass sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzt.“

Hasserfüllt starrte Merou sie an, schien zu überlegen, was sie tun soll. Schließlich ließ sie ein verächtliches Schnalzen hören, dann ein Fingerschnippen, und sie war verschwunden.

Sofort fingen Tsukis Knie an zu zittern und ihre Beine konnten sie nicht länger tragen. Sie rang nach Atem, während sie zur Seite blickte, um nach Sailor Mars zu sehen.

Diese war mittlerweile zu Yuuichiro gekrochen.

 

„Yuuichiro…“, flüsterte sie verzweifelt und bettete seinen Kopf in ihrem Schoß. Seine Augenlider flackerten.

„Rei?“, fragte er. Eine heiße Träne lief Mars‘ Wange hinab und landete auf Yuuichiros Stirn. Er streckte eine Hand nach ihr aus und strich ihr über die Wange.

„Wein nicht…“, flüsterte er.

„Idiot…“, erwiderte Mars und schluchzte auf. Sie beugte sich zu ihm hinunter und legte ihre Lippen sanft auf seine… Für einen kurzen Augenblick verschlug es Yuuichiro den Atem. Er konnte nicht glauben, was gerade passierte. Rei… Rei küsste ihn? Sobald er realisiert hatte, dass es wahr war, legte er seine Hand an ihren Hinterkopf und hielt sie so bei sich. Er erwiderte den Kuss, sanft aber bestimmt.

Als sie sich wieder voneinander lösten, hielt Mars die Augen geschlossen und legte ihre Stirn auf seine.

„Ich liebe Dich, Rei…“, sagte er leise und mit klopfendem Herzen, ängstlich, was jetzt wohl kommen möge.

„Ich… ich liebe Dich auch.“, antwortete Rei noch immer leicht schluchzend. „Du Idiot…“, fügte sie noch hinzu und konnte nicht anders als zu lächeln.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Roxi_13
2014-10-17T16:42:44+00:00 17.10.2014 18:42
Ich finde es zwar schrecklich das Yuuichiro verletz wurde aber drotzdem finde ich es aus süß das Rei sich endlich getraut hat ihre gefühle gegen über Yuuichiro zu offenbaren
Hoffentlich überlebt er

Roxi_13
Von:  seiyerbunny20
2014-02-11T15:44:38+00:00 11.02.2014 16:44
oh wie wie schön es doch ist und dann das mit dem tagenbuch ahst du super gemacht und dann dann der kampf und als Tsuki und hire vegangenheit mach weider so
Antwort von:  Fhin
14.02.2014 15:53
Danke wie immer für dein Review! :) Freut mich, dass es dir gefallen hat!
Das neue Kapi wird jetzt auch hochgeladen! ^.^


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