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Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang

Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird
von

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Du darfst niemals aufgeben

Bunny lag ruhelos in ihrem Bett. Ihre Augen brannten, ihre Lider waren schwer, ihr Körper schwach. Seit Tagen hatte sie nicht richtig geschlafen, zu groß war die Angst vor dem, was mit ihr passierte, zu groß die Sorge wegen ihrer Gegner, zu groß die Sehnsucht nach dem Mann, den sie liebte. Sie hatte zu viel geweint, keine Träne mehr lief über ihr Gesicht. Es waren einfach keine mehr übrig. Tiefe Ringe zeichneten sich unter ihren Augen ab, welche durch das Mondlicht nur noch verstärkt wurden.

Die schwarze Katze saß auf Bunnys Bett und betrachtete ihre Freundin besorgt. Sie hatte versucht mit ihr zu reden, ihr Mut zu machen, doch es war zwecklos. Bunny schien sie gar nicht mehr wahrzunehmen. Luna blieb nichts anderes übrig, als hier zu sitzen und auf sie Acht zu geben.

Bunnys Gedanken drehten sich um die Ereignisse der letzten Tage. Seit ihre Freundinnen von ihrem Zustand wussten, ließen sie sie kaum noch aus den den Augen. Sie versuchten auf sie aufzupassen und sie abzulenken. An einem Tag hörten sie auf ihrem Nachhauseweg einen Schrei. Alarmiert verwandelten sie sich und trafen auf einen Dämon. Sie konnten es kaum fassen. Dieser Dämon war ihnen vor einigen Wochen schon begegnet. Es war die gleiche Frau, die sie damals schon zurückverwandelt hatten. Warum war sie schon wieder in der Gestalt des Dämons? Hatte Sailor Moon ihr nicht helfen können?

Seit diesem Tag waren sie immer mehr Dämonen begegnet, die sie bereits bekämpft und zurückverwandelt hatten. Amy hatte die Vermutung, dass der Ursprung, der eigentliche Grund für diese Verwandlungen trotz Sailor Moons Hilfe immer noch in diesen Menschen steckte. Bei ihrer Analyse damals hatte sie eine Art Samen in der Brust des Dämons entdeckt. Wieder stellte sie Analysen an und tatsächlich fand sich in jedem dieser Dämonen ein solcher Samen, der sich jedoch seit damals stark ausgebreitet zu haben schien.

Als würde es nicht reichen, dass sie es mit einer unbekannten Gefahr zu tun hatten, die sich rasant ausbreitete, verschlechterte sich Bunnys Zustand immer mehr. Vor einigen Tagen war sie im Krankenhaus aufgewacht. Ihre Freundinnen standen mit besorgten Gesichtern um sie herum. Sie hatte anscheinend wieder einen ihrer Anfälle gehabt und war dieses Mal einfach zusammengebrochen. Bewusstlos hatte Rei sie auf dem Hof des Tempels gefunden, wo sie sich an diesem Nachmittag hatten treffen wollen.

Sie wusste nicht mehr, was sie tun sollte. Sie hatte das Gefühl keine Kontrolle mehr über ihren Körper zu haben. Ja, nicht mal mehr über ihren Verstand. Sie fühlte sich allein. Schon seit zwei Monaten war Seiya nun fort. Sie hielt es nicht mehr aus. Die Sehnsucht brachte sie fast um. Pure Verzweiflung machte sich in ihr breit, bevor sie der Resignation wich. Was sollte sie schon tun? Sie konnte ihn nicht erreichen und auch über alles andere hatte sie absolut keine Macht. Sie war schwach und außer Stande irgendjemandem zu helfen. Sie konnte sich ja noch nicht mal selbst helfen.
 

Nach schier endlosen Stunden schlief sie schließlich ein. Die letzten Nächte war sie von Alpträumen geplagt, doch diese Nacht war es anders. In diesem Traum saß sie in einer sternenklaren Nacht auf einer Bank. Neben ihr saß Seiya, er hatte Chibi-Chibi auf dem Schoß. Ihre realen Gedanken waren auch im Traum dieselben.

„Ich kann einfach nicht mehr, Seiya.“, erzählte sie ihrem guten Freund. „Ich habe keine Kontrolle mehr über mich und über unsere Gegner schon gar nicht. Immer mehr Menschen verwandeln sich in Dämonen und ich kann ihnen nicht helfen. Sie verwandeln sich immer wieder. Es geht einfach nicht. Ich kann nichts tun. Ich bin zu schwach.“

„Das ist ein Fehler. Du darfst niemals aufgeben, sonst verlierst Du immer.“ Er sah sie eindringlich an und sie sah überrascht auf. Dies war kein Traum. Es war eine Erinnerung.

„Niemals aufgeben!“, rief das kleine pinkhaarige Mädchen, die das Licht der Hoffnung in sich trug und Bunnys Herz in diesem Moment sehr berührte.

„Ja, wenigstens Du verstehst mich, Chibi-Chibi.“, sagte Seiya lachend.

Bunny schien in diesem Moment bei vollem Bewusstsein zu sein. Ihr war bewusst, dass sie schlief und dass sie träumte. Ihr war auch bewusst, dass dies eine Erinnerung an ein tatsächliches Gespräch mit Seiya war. Und ihr war ebenso bewusst, dass sie nicht zufällig an diese Szene erinnert wurde. Seiya hatte schon damals Recht gehabt. Sie durfte niemals aufgeben. Um der Menschen Willen, um Seiyas Willen, aber vor allem auch um ihrer selbst Willen. Sie durfte einfach nicht aufgeben.
 

Am nächsten Morgen fühlte sie sich etwas besser. Die Erinnerung, die sie letzte Nacht heimgesucht hatte, hatte ihr Mut gemacht. Zwar hatte sie wieder einmal viel zu wenig geschlafen, doch hatte sie neue Hoffnung geschöpft. Sie würden einen Weg finden, um den Menschen zu helfen. Das hatten sie bisher immer. Seiya hatte sicherlich einen sehr guten Grund, warum er bisher immer noch nicht wiedergekommen war. Aber sie war sich ganz sicher, dass er wiederkommen würde und sie würde auf ihn warten. Immerhin liebte sie ihn und diese Liebe würde alle Grenzen überwinden. Und wenn sie erst mal einen Weg gefunden hatte, ihre Gegner zu besiegen und wenn Seiya wieder da war, dann würde auch sie selbst wieder ganz die alte sein.
 

Auf dem Weg zur Schule traf sie Minako. Auch sie litt sehr unter der Abwesenheit ihres Freundes. Auch sie vermisste ihn und fühlte sich ohne ihn einfach unvollkommen. Die Zeit mit ihm war viel zu kurz gewesen. Diese gemeinsame Erfahrung schweißte die Freundinnen noch enger zusammen. Sie waren sich in so vielen Dingen ähnlich und gerade jetzt waren sie froh, eine solche Freundin zu haben.

„Guten Morgen, Bunny.“, rief Minako ihr entgegen. Bunny freute sich wirklich sie zu sehen. Sie lief auf sie zu und umarmte sie.

„Morgen, Minako.“

„Nanu, Dir scheint es ja heute viel besser zu gehen.“, stellte Minako erfreut fest. Bunny nickte.

„Ja, ich habe mich an etwas erinnert, was Seiya mir mal gesagt hat.“, erklärte sie.

„Was denn?“, hakte Minako nach.

„Dass ich niemals aufgeben darf.“

Minako dachte darüber nach. Diese Worte waren so einfach, doch von dem richtigen Menschen gesagt, konnten sie Berge versetzen, davon war sie überzeugt. Sie lächelte ihre Freundin an.

„Da hat er vollkommen Recht. Und wir alle werden niemals aufgeben, hörst Du?“ Bunny grinste. Ja, heute war ein guter Tag. Sie durfte nicht verzweifeln und schon gar nicht resignieren. Sie musste weiter kämpfen.

*Seiya*, dachte sie. *Ich gebe niemals auf. Das habe ich Dir zu verdanken. Bitte komm bald zu mir zurück.*
 


 

Langsam war die Normalität zurück ins Schloss gekehrt. Nach dem Kampf gegen Mythil hatte sich die Kunde über den Sieg und die Rückkehr der Prinzessin wie ein Lauffeuer verbreitet. Die Menschen jubelten und kamen scharenweise, um ihrer Prinzessin zu huldigen.

Sie alle waren sehr erschöpft gewesen. Besonders die Sailorkriegerinnen waren sehr mitgenommen. Viele Wunden zierten ihre Körper und besonders Fighter, die durch die Verletzung an der Schulter sowieso schon in ihren Fertigkeiten eingeschränkt gewesen war, hatte viel einstecken müssen. Ihre Schulter schmerzte stark, sie konnte sie kaum bewegen. Sie hatte viele Schnittwunden, Prellungen und sogar eine Rippe war gebrochen. Doch all das war egal. Die Hauptsache war, dass es der Prinzessin gut ging und Mythil besiegt war.

Die besten Ärzte versorgten die Kriegerinnen und die Prinzessin und so konnten sie sich schnell erholen. Sie waren zäh und so schnell nicht kleinzukriegen. So waren sie schnell wieder auf den Beinen und halfen, wo sie nur konnten, um der Prinzessin beiszustehen.

Für Xenia wurde eine Trauerfeier abgehalten. Sie wurde für ihre Taten geehrt und würde in die Geschichte Euphes eingehen. Nur durch ihre Hilfe hatten sie es geschafft, Mythil zu besiegen und Euphe den Frieden zu bringen.
 

Endlich hatte sich alles beruhigt. Es war der erste Abend, an dem Kakyuu zusammen mit ihren treuesten Gefährten alleine war. Seiya, Yaten und Taiki leisteten der Prinzessin Gesellschaft. Sie saßen dort in ihrer männlichen Gestalt, so wie sie sich der Prinzessin nur selten gezeigt hatten. Eigentlich gehörte es sich nicht, doch in diesem Moment war das egal.

Kakyuu stellte eine Frage, die sie sich schon seit längerem gestellt hatte, doch den passenden Zeitpunkt dafür bisher nicht gefunden hatte.

„Warum seid ihr nach Euphe zurückgekehrt?“

Die jungen Männer sahen auf. „Prinzessin?“, fragte Taiki, der diese Frage nicht verstand.

„Ich hatte nicht erwartet, dass ihr so schnell wiederkommt.“, erläuterte Kakyuu. „Warum zu dem Zeitpunkt?“

Die drei sahen sich vielsagend an. Der Zeitpunkt schien gekommen zu sein, um Kakyuu von ihrem Wunsch zu erzählen. Endlich.

„Prinzessin.“, ergriff Seiya das Wort. „Wir sind hergekommen, um Euch um etwas zu bitten.“

„Worum geht es?“, fragte sie neugierig.

„Nun… Wie Ihr wisst, haben wir auf der Erde sehr gute Freunde gefunden.“ Seiya wurde rot. „Und… ich glaube, Euch ist schon seit längerem bewusst, dass ich für ein Mädchen ganz besondere Gefühle hege.“ Das zu erzählen war viel schwerer, als er gedacht hatte. Yaten und Taiki hatten das alles ja mitbekommen, aber mit ihrer Prinzessin darüber zu reden, war etwas ganz anderes. Doch Kakyuu lächelte ihn wohlwollend an.

„Ja, das ist mir bewusst.“

„Prinzessin. Bitte glaubt mir, das ist das Schwierigste, was ich jemals gemacht habe, aber ich kann einfach nicht anders. Ich bitte Euch: Lasst mich gehen. Lasst mich auf der Erde leben, um bei dem Mädchen zu sein, das ich liebe.“ Er verneigte sich tief vor ihr, wartete ängstlich ihre Antwort ab. Doch bevor sie etwa sagen konnte, ergriff Yaten das Wort.

„Prinzessin. Auch ich habe auf der Erde ein Mädchen gefunden, dem mein Herz gehört. Auch ich möchte auf der Erde leben.“ Er war kein so großer Redner, aber das war seine Chance. Er schloss sich den Worten Seiyas an. Er musste es tun. *Mina*, dache er.

Kakyuu lächelte ihre beiden Freunde an. Sie hatte mit dieser Bitte bereits gerechnet. Sie freute sich für sie, dass sie auf der Erde eine Gefährtin gefunden hatten. Besonders Seiya hatte sie es gewünscht, bedeutete er ihr doch so viel und hatte sie ihn viel zu lange leiden sehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  seiyerbunny20
2013-05-19T14:24:07+00:00 19.05.2013 16:24
Das hast du wider Wunder schön gemacht und bin auch froh das sie es Geschaft haben die Prinzessin zu retten und eupe wieder den Frieden haben mach wieder so
Von: abgemeldet
2013-05-19T12:00:24+00:00 19.05.2013 14:00
Herrlich! Zum Glück geht es wieder berauf und wendet sich zum Guten. *erleichtertsei*
Freu mich aufs nächste Kapi :D


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