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Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang

Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird
von

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Der Fan

Seiya erwachte schon früh an diesem Morgen und mit seinen Gedanken hing er sofort bei Bunny und dem gestrigen Abend. Sie waren sich so nah gewesen. Er sehnte sich danach, sie wieder so in seinen Armen zu halten.

Sie schien es doch genauso gefühlt zu haben wie er, oder nicht? So wie sie ihn angesehen hatte, war er sich eigentlich sicher, dass sie diesen Moment so sehr genossen hatte wie er auch. Wenn er sie geküsst hätte, hätte sie das zugelassen? Oder den Kuss gar erwidert?

Er fuhr sich durch die Haare. Warum war das alles nur so kompliziert? Er wollte sie für sich gewinnen. Nichts wünschte er sich mehr, als sie für sich zu haben. Aber selbst wenn er das erreichen würde, was dann? Er konnte doch nicht ewig auf der Erde bleiben. Er war nur für einen Urlaub hergekommen und um seine Freunde von der Erde mal wiederzusehen. Bald würde er mit seinen Freunden wieder abreisen. Das würde er einfach nicht verkraften.

Er seufzte schwer und beschloss schließlich aufzustehen. Er ging duschen und hing noch ein wenig seinen Gedanken nach.
 

„Seiya?“, hörte er Yatens Stimme, als er sich gerade fertig angezogen hatte.

„Ja?“

„Wir wollten in der Stadt etwas frühstücken!“, hörte er Yaten durch die verschlossene Tür. „Auf den Stress gestern haben wir ganz vergessen, etwas einzukaufen! Kommst Du mit?“

„Komme schon!“, rief Seiya und machte sich mit seinen Freunden auf den Weg.
 

Als sie dann zusammen durch die Stadt gingen, bemerkten sie, dass sie wohl immer noch einigermaßen bekannt waren. Die Leute starrten sie an und tuschelten hinter vorgehaltener Hand. Es dauerte auch nicht lange, da waren sie schon von Fans und Kameras umgeben.

„Das hat uns gerade noch gefehlt…“, dachten sich alle drei genervt.

„Seiya! Ihr wart so lange verschwunden. Was habt ihr in der Zeit gemacht?“

„Werdet ihr jemals wieder zusammen Musik machen?“

„Yaaaaten! Ich liebe Dich!“

„Kriege ich ein Autogramm?“

Von allen Seiten wurden sie belagert und mit Fragen bombardiert.

Yaten wurde langsam sauer. „Könnt ihr uns nicht einfach in Ruhe lassen? Wir möchten nur etwas frühstücken!“

Verzweifelt versuchten sie die Leute abzuwimmeln, was ihnen jedoch nicht wirklich gelang.
 

Plötzlich entdeckte Seiya Bunny, die auf der anderen Straßenseite entlang lief. Er flüsterte Yaten und Taiki ein „Entschuldigt mich.“ zu und tauchte plötzlich ab. Er zwängte sich durch die Menge hindurch.

Mittlerweile hatte auch Bunny den Tumult auf der anderen Seite entdeckt. Sie war stehengeblieben und fragte sich, was denn da los war, als sie plötzlich Seiya sah, der zwischen den Leuten auftauchte. Sie schmunzelte. „Sie sind wohl so beliebt wie eh und je. Arme Three Lights.“
 

Als Seiya sich gerade noch ein Stück von der Menschenmenge entfernen wollte, um hinüber zu Bunny zu gehen, merkte er, dass er zurückgehalten wurde.

Er sah an sich hinab und bemerkte, dass ein Mädchen etwa in seinem Alter seinen Arm umklammert hielt. Mit glänzenden Augen sah sie zu ihm auf. „Oh Seiya…“, seufzte sie.

„Äääh…“, brachte dieser hervor. „Würdest Du mich bitte loslassen?“

„Ich werde Dich nie wieder loslassen!“, erwiderte das Mädchen schmachtend.

Mit skeptischem Blick versuchte Seiya sich etwas von ihr zu lösen, aber plötzlich rief das Mädchen nur „Jetzt!“ und er merkte, wie sich noch mehr Arme um seinen Oberkörper, die Arme an seine Seiten gepresst, und seine Beine schlangen. Überrascht sah er sich um und entdeckte noch zwei Mädchen.

Das erste Mädchen ließ ihn jetzt endlich los, bewegte sich aber mit gespitzten Lippen auf ihn zu. Seiya wich mit seinem Gesicht nach hinten. „Oh nein.“, dachte er sich. Sie war ihm schon so nahe. Er wollte dieses Mädchen nicht küssen. Sie war nun nur noch wenige Zentimeter von seinen Lippen entfernt. Er versuchte den Kopf wegzudrehen und kniff die Augen zusammen.

Plötzlich spürte er, wie sie von ihm losgerissen wurde. Er traute sich die Augen wieder ganz zu öffnen und sah Bunny, die tobend vor Wut das Mädchen am Kragen gepackt und von ihm weggerissen hatte.

„Sag mal, hast Du sie noch alle?“, schrie sie das Mädchen an.

„Was willst Du denn von mir? Ich wollte doch nur einen Kuss von meinem Seiya-Schatz haben.“, sagte sie ganz unschuldig.

Er hatte sich wohl verhört? Ihr Seiya-Schatz?

„Ich glaube, ich hör nicht richtig! Das ist ganz sicher nicht Dein Seiya-Schatz!“, brüllte Bunny.

„Oh doch! Ich bin sein größter Fan. Er gehört nur mir!“, erwiderte das Mädchen uneinsichtig.

„Du bist wohl vollkommen durchgedreht!“ Bunny konnte es nicht fassen. „Seiya ist genauso ein Mensch wie jeder andere und er kann selbst entscheiden, wen er küssen möchte und wen nicht! Und so wie Du ihn mit deinen beiden Komplizinnen hier überfallen hast, möchte er das mit Sicherheit nicht!“

Die beiden anderen Mädchen ließen ihn los und betrachteten betreten die Szene.

„Du bist doch bloß eifersüchtig!“, schrie das Mädchen nun auch. „Du willst wahrscheinlich nur selbst einen Kuss von ihm ergattern und kannst es deshalb nicht mit ansehen, wie er eine andere küsst. Aber das kannst Du dir abschminken. Ich liebe Seiya und werde ihn niemals aufgeben!“

Bunny wurde immer wütender. Sie zitterte schon vor Wut.

„Du liebst ihn? Du hast anscheinend keine Ahnung, was Liebe ist! Du verwechselt das eindeutig mit Besessenheit! Du kennst ihn doch gar nicht! Und Du kannst ihn auch nicht dazu zwingen Dich zu küssen oder sich gar in Dich zu verlieben!“

Seiya beobachtete das Schauspiel voller Erstaunen. Dass sie sich so für ihn einsetzte…
 

Die beiden Mädchen funkelten sich zornig an. Plötzlich drehte sich das Mädchen hochnäsig um. „Tz… Auf dein Niveau muss ich mich nicht herablassen. Blamier Dich hier nur vor Seiya. Du wirst schon sehen, was Du davon hast.“

Bunny traute ihren Ohren kaum. „Was hast Du gesagt?“, zischte sie.

Jetzt griff Seiya ein.

„Lass gut sein, Schätzchen.“ Er ging zu ihr rüber und legte den Arm um sie. „Reg Dich nicht auf. Sie ist es nicht wert.“

Er gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Vielen Dank… Schätzchen.“, sagte er leise, jedoch gerade so laut genug, dass das andere Mädchen ihn hören konnte.

Bunny errötete.

Dem Mädchen fielen fast die Augen aus. IHR Seiya gab diesem unverschämten Mädchen einen Kuss auf die Wange und nannte sie Schätzchen? Kannte er sie etwa? Oder noch schlimmer… war sie etwa seine Freundin?

„Na warte… das wirst Du büßen.“, schwor sie sich selbst. An ihre Freundinnen gewandt, sagte sie dann: „Kommt, wir gehen.“ Die beiden sahen etwas verwirrt drein und gingen dann an der Seite ihrer Freundin davon.
 

Seiya sah Bunny an und lachte. „Der hast Du es aber gezeigt. So temperamentvoll kenne ich Dich ja gar nicht!“

„Naja…“, brachte Bunny immer noch rot hervor.

„Du hast mich wirklich gerettet. Ich bin Dir was schuldig.“, sagte er grinsend.

Die Meute um Taiki und Yaten hatte von alldem nichts mitbekommen, so würde es wenigstens kein großes Gerede geben.

„Die Armen.“, dachte sich Seiya mit einem mitleidigen Blick auf seine Freunde. Aber er hatte wirklich keine Lust, selbst wieder ins Zentrum dieses Tumults zu geraten und so nahm er Bunnys Hand und zog sie davon.

„Komm, ich lade Dich als Dankeschön zum Frühstück ein. Bloß schnell weg hier.“ Er zwinkerte ihr zu.

Von ihm mitgezogen folgte Bunny ihm. „Äh… d-danke!“
 

Bunny fragte sich selbst gerade, woher ihr Temperament eben gekommen war. Aber eigentlich kannte sie die Antwort schon.

Als sie noch auf der anderen Straßenseite gestanden hatte und die Szene beobachtet hatte, hatte sie das Ganze zunächst etwas amüsiert, wobei sie gleichzeitig Mitleid mit Seiya gehabt hatte. Gerade hatte sie sich überlegt, ihm zu Hilfe zu kommen, da wurde er auch schon von den anderen beiden Mädchen gepackt und was diese Verrückte vorhatte, war wohl mehr als offensichtlich.

Plötzlich packte sie die Wut und die Eifersucht. Sie durfte es nicht zulassen, dass er von irgendeinem Mädchen einfach so einen Kuss bekam! Einerseits wollte sie nicht, dass er zu etwas gezwungen wurde, was er eindeutig nicht wollte, aber andererseits hätte sie den Anblick auch selbst nicht ertragen können.

Sie musste es sich langsam eingestehen: Sie hatte sich in Seiya verliebt.



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