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Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang

Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird
von

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Der Spaziergang

Bunny und Seiya gingen zusammen ein Stück spazieren und ließen den Hikawa-Tempel zurück. Sie hatten sich dafür entschieden, hinter dem Tempel das Grundstück zu verlassen, denn hier war es ruhiger, als wenn sie über die Haupttreppe den Tempel verlassen hätten, die direkt zur Straße führte.

Seiya fühlte sich wohl. Es war einfach wunderschön auf der Erde. Seitdem er das erste Mal hier gewesen war, kam ihm Euphe ständig so trist vor. Das hing natürlich auch damit zusammen, dass der Planet beinahe vollständig zerstört gewesen war. Überall waren Ruinen zu finden. Die Trümmer lagen überall herum. Es gab nur wenige unberührte Flecken.

Aber auch die Natur auf Euphe war seiner Meinung nach nicht so ausgeprägt wie hier. Es gab viele dunkle Wälder, einige Seen und Berge, aber das war für ihn nicht mit der Landschaft Japans zu vergleichen.

Mittlerweile waren die beiden an einem kleinen Bach angekommen. Das Wasser glitzerte in der Sonne und ein verführerisches, leises Plätschern war zu hören. Das Gras war unglaublich grün und hier und da blühten ein paar Blumen.

Seiya seufzte auf. Es war wirklich schön hier und dann durfte er diese wunderschöne Natur auch noch mit seinem Schätzchen erleben, die im Gegensatz zu damals nicht mehr in festen Händen war. Er würde alles dafür tun, um ihr Herz zu gewinnen.

„Was hast Du, Seiya?“, hörte er die Stimme seiner Angebeteten.

Verwirrt sah er sie an. „Was meinst Du?“

„Du träumst die ganze Zeit vor Dich hin, sagst kein Wort und seufzt die ganze Zeit. Das ist doch nicht normal oder?“, misstrauisch sah sie ihn an.

Seiya lachte. „Machst Du dir etwa Sorgen?“, neckte er sie.

„ICH sollte mir Sorgen um DICH machen?“, entgegnete sie empört. „Davon träumst Du!“

„Ja, das wäre wirklich ein schöner Traum.“, fing Seiya an zu schwärmen. „Wer träumt nicht davon, von einem hübschen Mädchen umsorgt zu werden, das sich Gedanken um einen macht?“

Bunny errötete. „Hmpf!“, machte sie nur und ging etwas schneller, sodass sie jetzt vor Seiya her lief.

Dieser grinste vor sich hin. „Nun warte doch, Schätzchen!“ Schnellen Schrittes holte er sie ein und legte den Arm um sie.

„Ich träume die ganze Zeit vor mich hin, sage kein Wort und seufze ständig, weil es einfach so schön hier ist. Weißt Du, auf Euphe sieht das alles etwas anders aus. Zwar sind die meisten Schäden mittlerweile beseitigt und man kann wieder gut dort leben, doch ist dort alles etwas düsterer als hier.

Wenn die Sonne scheint, wirkt hier alles so hell und freundlich, dass man sich einfach nur wohl fühlen muss. Ich genieße es richtig hier zu sein, verstehst Du?“

Bunny lächelte ihn an. „Wie ist es so auf Euphe?“

Seiya zögerte kurz. „Naja… Es gibt nicht so viele moderne Städte wie hier. Auf Euphe hängt man sehr an den alten Traditionen. Alles ist viel konservativer. Die Menschen dort arbeiten hart, um sich ihren Unterhalt zu verdienen.

Die Jugend dort wird streng erzogen. Dass Mädchen und Jungs so wie wir gerade einfach so gemeinsam etwas unternehmen können, gibt es eigentlich gar nicht. Wenn ein Mädchen und ein Junge sich verlieben, müssen sie mit ihren Eltern verhandeln, um zusammen sein zu dürfen.“

Er sah Bunny an, die ihm aufmerksam zuhörte.

„Zum Glück bin ich von so etwas verschont geblieben, da ich im Palast als Prinzessin Kakyuus Vertraute aufgewachsen bin. Naja…“, lachte er dann bitter auf. „Ich durfte mich aber auch nur in weiblicher Gestalt in ihrer Nähe aufhalten. Ich wurde als Fighter geboren und da es nur weibliche Sailor Krieger gibt, musste ich mich eben anpassen und den Großteil meines Lebens als Frau verbringen.“

„War das so schlimm für Dich?“, fragte Bunny ihn mit großen Augen.

„Was heißt schon schlimm?“, antwortete er. „Ich fühlte mich einfach nicht wohl so. Außerhalb des Palastes konnte ich zwar als Mann auftreten, aber da ich den Großteil meines Lebens innerhalb des Palastes verbracht habe, war das ein geringer Trost für mich. Noch ein Grund, warum ich mich auf der Erde so wohl fühle.“

Bunny wurde rot. „Hm… ich…“

Seiya sah sie fragend an. „Was denn?“

„Ich also… ich habe mich schon damals gefragt, was Du jetzt eigentlich bist. Also äh… bitte sei mir nicht böse, aber das war doch alles sehr verwirrend.“

Mit hochrotem Kopf blickte sie auf den Boden.

Seiya grinste sie an. „Und was wäre Dir lieber?“

Bunny sah ihn kurz an. „Ein Mann.“ Sie wurde noch verlegener. Sie blieb stehen und suchte sich auf dem Boden einen Fleck, den sie anstarren konnte.

Auch Seiya blieb nun stehen und lachte sie an. Plötzlich legte er seine Hand an ihre Wange und beugte sich zu ihr runter, sodass sie ihn ansehen musste.

Sanft streichelte er über ihre Wange, ehe er sich ihrem Ohr näherte und sanft flüsternd fragte: „Und warum?“

Sie konnte seinen heißen Atem an ihrer Haut spüren. Ihr Herz raste und wollte gar nicht mehr aufhören ihr das Blut in den Kopf zu pumpen. Ihr Gesicht glich einer Tomate. Er war ihr so nahe, dass sie die Wärme, die er ausstrahlte, fühlen konnte.

„I… ich … äh…“, stotterte sie.

Seiya löste sich etwas von ihr und lachte sie an. „Schon gut, Schätzchen. Du musst nicht antworten… Ich bin ein Mann. Nur als Sailor Kriegerin muss ich in weiblicher Gestalt rumlaufen.“

Verlegen sah Bunny ihn nun wieder an. Er grinste immer noch. Es machte ihm Spaß, sie ein wenig durcheinander zu bringen. Das hatte er schon damals oft getan, auch wenn es manchmal gar nicht beabsichtigt gewesen war. Aber er hatte dabei immer das Gefühl, dass er als Mann eine gewisse Wirkung auf sie hatte.
 

Langsam beruhigte sich Bunnys Herz wieder und auch die Röte in ihrem Gesicht ließ etwas nach. Dass er ihr aber auch immer so nahe kommen musste. Sie wurde dabei jedes Mal so schrecklich nervös. Sie wusste selbst nicht warum. Er war doch nur ein Freund oder?

Jedenfalls war sie sich nun sicher, dass Seiya wirklich ein Mann war. Sie war irgendwie erleichtert. Sie hatte ihn schließlich als Mann kennengelernt und in ihm immer einen guten Freund gesehen – keine Freundin! Es wäre komisch gewesen, wenn er in Wirklichkeit eine Frau wäre. Das würde doch so Einiges verändern.
 

Immer noch vergnügt sprach Seiya sie nun an. „Wir sollten langsam wieder zurückgehen. Die anderen warten sicher schon auf uns. Und dann sollten wir uns alle langsam auf die Party heute Abend vorbereiten. Minako war ja schon ganz aufgeregt.“

„In Ordnung.“, stimmte Bunny ihm zu und sie bewegten sich nun wieder auf den Hikawa-Tempel zu, wo die anderen sie tatsächlich schon erwarteten.
 

„Ihr wart aber lange weg!“, ertönte Reis Stimme gereizt. „Wir dachten schon, ihr wärt zusammen durchgebrannt und kämt gar nicht mehr zurück!“

Bunny errötete wieder doch Seiya grinste nur. „Ach wisst ihr… für heute haben wir uns entschieden, doch noch hier zu bleiben. Schließlich wollen wir doch zusammen eine Party feiern.“ Er sah in die Runde.

„A propos… wo ist denn unsere Partyplanerin geblieben? Und Yaten ist auch verschwunden?“

Taiki grinste seinen Freund an. „Minako hat es wohl nicht mehr ausgehalten und wollte direkt anfangen, alles vorzubereiten. Den armen Yaten hat sie einfach mitgeschleift mit den Worten, sie bräuchte einen starken Helfer, der sie bei ihren Vorbereitungen unterstützt.“

Seiya fing an zu lachen. Armer Yaten… dabei hatte er doch meistens lieber seine Ruhe und von einem so lebhaften Mädchen wie Minako durch die Gegend geschleift zu werden, entsprach sicher nicht seinen Vorstellungen eines schönen Nachmittags.



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