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Das Blut der schwarzen Rose

von

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Kapitel 2

Es war so still um Black Rose herum, das sie die anderen atmen hören konnte. Die Stille legte sich erst, als der angekündigte Besucher dreimal bestimmend gegen die Tür klopfte, woraufhin sie fragte: "Wer ist da?"

"Hier ist eurer Tod und ich habe was für euch.", antwortete eine Stimme sogleich und Black Rose sah aus den Augenwinkeln ein überraschtes Zucken von Mondschein, denn so ein Besuch war selten. Schattenprinz ging zur Tür, öffnete sie und sofort kam der Akademiemeister mit einem ziemlich dünn aussehendem Mann herein. Hinter dem Meister kam auch noch ein Mädchen herein, dessen Gesicht aber noch von einem Mantel verhüllt wurde.

"Wer ist das?", fragte Kreuz-König mit einem fragenden Blick zum Mann während Schattenprinz die Tür schloss.

"Das ist Bloody Pearl. Sie wird ab heute ebenfalls hier wohnen.", antwortete der Angesprochene, dessen Gesicht von einem Schatten verhüllt wurde.

Black Rose konnte trotz seines weit geschnittenen Mantels, das breite Kreuz und die kräftigen Arme erahnen und anhand des goldenen Sternes an seinem Mantelkragen konnte sie mit Sicherheit sagen, das es sich beim Besucher um den Akademiemeister handelte. Sie sah zu ihm hoch und achtete darauf, das ihr Gesicht nicht enthüllt wurde.

"Wer seid ihr?", fragte Bloody Pearl nun, wobei sie ihr Gesicht hinter dem Kragen ihres Mantels versteckte.

"Ich bin Black Rose.", antwortete Black Rose sofort, verschränkte leicht die Arme und überließ es den anderen, sich selbst vorzustellen.

Schattenprinz lehnte sich lässig gegen die Wand und ergriff die Initiative: "Man nennt mich Schattenprinz."

Der Halbschatten hüllte ihn fast ganz ein und nun wurde auch klar, weswegen man ihn den Schattenprinz nannte.

Endlich stellten sich auch Mondschein und Kreuz König vor, wobei Black Rose bemerkte, das Bloody Pearl diese Namen anscheinend nicht unbekannt waren. Offenbar hatte sie auf der Akademie von ihnen gehört.

"Eure Namen?", fragte Bloody Pearl dann weiter und Black Rose schaltete dazwischen, bevor einer antworten konnte: "Die erfährst du noch früh genug, Bloody Pearl."

"Immer noch so misstrauisch wie eh und je.", murmelte nun der Akademiemeister belustigt und sie spürte seinen musternden Blick, "Ihr werdet euch gut verstehen."

"Wollen wir es hoffen.", meinte sie daraufhin nur und ihre Stimme nahm einen kühlen Unterton an. Dann fiel ihr Blick auf den schmächtigen, in Lumpen gekleideten Mann, der nicht gerade danach aussah, als ob er sich die Dienste von Killern leisten konnte.

"Was macht der Mann hier?", fragte Schattenprinz und Mondschein erkannte kurz darauf unter der Jacke einen Verband: "Er ist verletzt."

Der Meister nickte bei Mondscheins Feststellung bedächtig: "Ja, und wahrscheinlich der einzige, der den Angriff des Unbekannten überlebt hat."

Black Rose beobachtete den Mann nur, während Mondschein das Reden übernahm: "Was ist mit ihm passiert?"

Doch der Mann blickte sich nur verstört um, vergrub die Hände noch tiefer in seine Jackentasche und antwortete nicht auf Mondscheins Fragen.

Da dies ein Anzeichen von ansteigender Panik war, beschloss Black Rose ihn nun noch mehr im Auge zu behalten.

"Gehört ihr zu ihm?", fragte der Mann nun leise und seine Stimme zitterte leicht, war aber ansonsten hart und strotzte vor Kälte. Doch noch ging von ihm keine Gefahr aus.

Black Rose sah aus den Augenwinkeln, wie der Meister den Raum mit wehendem Umhang verließ und die Tür hinter sich schloss.

"Zu wem?", fragte Mondschein ruhig. Black Rose konnte sehen wie die Hand des Mannes leicht unter die Jacke glitt und sofort machte sie sich darauf gefasst, jede Sekunde zwischen die Beiden treten zu müssen. Schattenprinz spannte sich ebenfalls leicht an.

"Na zu diesem Jungen! Er wollte mich umbringen! Und ihr wollt das jetzt auch, hab ich recht?", fragte der Mann und Black Rose sah einen irren Schimmer in seinen Augen aufblitzen. Dieser Mann war durch den Angriff komplett durchgeknallt!

"Nein, wir wollen nur Informationen.", antwortet Mondschein ruhig, doch in der Luft lag eine knisternde Anspannung, die sich jederzeit zu entladen drohte.

"Ja, das sagte er auch! Doch dann versuchte er mich umzubringen! Und das wollt ihr auch!", rief der Mann fast schon außer sich. Black Rose war gespannt, wann ihm weißer Schaum vor dem Mund stehen würde. Sie sah wie Kreuz König seine Hand schon vorsichtshalber an den Gürtel gelegt hatte.

"Aber wir gehören nicht zu ihm. Wir wollen nur wissen wer es war, der Sie angegriffen hat.", sagte Mondschein ruhig und achtete darauf, die Aufmerksam des Mannes ganz auf sich zu lenken.

Black Rose kam die Situation bekannt vor, doch daran wollte sie jetzt gerade nicht denken.

"Stellt euch nicht so dumm an! Ihr wisst genau das es Nachtfalke war! Und jetzt wollt ihr mich in seinem Namen umbringen!!", rief der Schmächtige panisch, zog eine Pistole aus seiner Jacke hervor und richtete sie genau auf Mondschein.

"Ich werde euch alle umbringen!", rief der Mann, doch mit einer schnellen Bewegung hatte Kreuz-König auch seine Waffe gezogen:

"Keine falsche Bewegung.", seine Stimme war ruhig, befehlend und kalt. Er fixierte den Mann mit seinen Blicken, genau wie Black Rose und Schattenprinz.

Der Mann begann zu lachen, sein Finger zuckte am Abzug und es fiel ein Schuss. Ein lauter Schrei ertönte und die Pistole flog im hohen Bogen durch die Luft, doch Bloody Pearl fischte sie geschickt aus der Luft und richtete sie nun auf den Angreifer.

Mondschein trat unterdessen auf den Angreifer zu, der sich seine blutende Hand hielt.

Doch als diese nahe genug war, zog der Mann plötzlich mit der anderen Hand einen Dolch und sein Stich ging in Richtung von Mondscheins Bauchhöhle. Aber Schattenprinz und Black Rose waren sofort zur Stelle:

Während Schattenprinz Mondschein aus der Gefahrenzone zog, trat Black Rose dem Mann mit ihrer Stiefelspitze genau in den Magen.

Dieser krümmte sich und stürzte fast, doch plötzlich ging er mit seinem Messer auf Black Rose los, sodass sie grade noch Zeit hatte ihren eigenen Dolch zu ziehen und den Schlag abzuwehren. Gleichzeitig wunderte sie sich über die Kraft des Schlages, denn das hätte sie einem so schmächtigen Mann niemals zugetraut.

Sie drehte sich so zur Seite weg, dass der Mann mit der Schulter gegen die Wand krachte. Nun hatten auch Schattenprinz und Mondschein ihre Dolche gezogen und Black Rose nutzte die kurze Pause um einmal tief durchzuatmen.

Viel Zeit zum Ausruhen blieb ihr aber nicht, da der Dolch des Mannes aufblitze, als er zum nächsten Hieb ausholte. Sie konnte sich gerade noch zur Seite drehen und die Klinge schoss ganz knapp an ihrem Gesicht vorbei. Leider konnte sie dadurch nicht mehr rechtzeitig hochspringen um zu verhindern, das der Mann ihr die Beine wegzog.

Doch Schattenprinz war schon zur Stelle und zog sie am Arm wieder hoch. Mondschein hatte währenddessen die Hand des Mannes mit einem Wurfmesser an die Wand genagelt, das Blut lief an seinem Arm hinab und er atmete röchelnd.

Bloody Pearl hielt leicht zitternd die Pistole fest, mit der sie gerade geschossen hatte und Mondschein begutachtete kurz die Schnittwunde an ihrem Arm und den Riss in ihrem Ärmel. Dann sah sie zum Dolch, der im hölzernen Türrahmen stecken geblieben war.

Das Blut sammelte sich unter dem Mann und sickerte langsam über den Holzboden.

"Wir sollten ihn hier raus schaffen.", meinte Kreuz-König nun und ließ seine Waffe in den Halfter am Gürtel zurück gleiten. Die anderen nickten zustimmend.

Black Rose dachte nach, während sie ihren Dolch wegsteckte: Irgendetwas an diesem Mann kam ihr komisch, wenn nicht sogar bekannt vor, doch sie kam einfach nicht darauf, was es war. Sie zog dem Mann den Dolch aus der Hand und diese schnellte fast sofort in Richtung ihres Halses, auch wenn ihr Besitzer schon so gut wie Tod war.

"Nichts da.", meinte Black Rose kalt, während sie sich den Arm schnappte und ihn ohne zu zögern so verdrehte, das er brach. Der Mann schrie noch einmal auf, bevor er in seinen letzten Atemzügen röchelte: "Der Verräter ist unter euch. Ihr werdet alle sterben, wir werden uns also wieder sehen."

Damit kippte sein Kopf nach vorn und der röchelnde Atem verstummte. Das einzige was man noch hörte war das Tropfen des Blutes in die Lache, die der Besucher hinterlassen hatte.

"Wohin bringen wir ihn?", fragte nun Bloody Pearl.

"Was heißt hier wir? Du bleibst hier und beseitigst mit Mondschein die Spuren. Kreuz-König, Schattenprinz, beseitigt ihr unseren 'Gast'?", auf ein Nicken der beiden Jungs hin fuhr Black Rose fort, "Ich werde mich einmal umsehen. Die ganze Sache behagt mir ganz und gar nicht."
 

Bloody Pearl wagte es nicht etwas zu erwidern, da es auch keiner der anderen tat. Sie sah Black Rose nach und wandte sich dann zu Mondschein um.

"Warum hört ihr alle auf Black Rose?", fragte sie schließlich gerade heraus und glaubte, dass Mondschein unter der Kapuze kurz die Stirn runzelnde.

"Sie hat die größte Erfahrung.", meinte Mondschein und belegte ihre Stimme mit bedacht.

"Ich dachte ihr seid alle gleich alt.", meinte Bloody Pearl und versuchte Mondscheins Bewegungen zu deuten, wie sie es bei Black Rose gesehen hatte, doch es gelang ihr nicht.

Mondschein drückte Bloody Pearl nur wortlos einen Lappen und eine Spraydose in die Hand, sie war schwarz und unbeschriftet.

"Was ist das?", fragte Bloody Pearl nun, ohne auf die Antwort ihrer ersten Frage zu warten.

Mondschein sah mit ihrem schattenbedeckten Gesicht zu ihr: "Du bist zu neugierig. Sieh lieber zu das das Blut weg ist, bevor die Jungs wieder zurück sind."

Bloody Pearl wagte es nun nicht mehr etwas zu sagen, oder zu fragen. Lieber sah sie Mondschein dabei zu, wie sie den Inhalt der Spraydose auf die Wand sprühte und es mit dem Lappen aufwischte. Nun sah diese wieder genauso grau aus, wie zuvor,

Nur das kleine Loch, was Mondscheins Wurfmesser hinterlassen hatte, deutete noch darauf hin, dass hier ein blutiger Kampf stattgefunden hatte.

Doch um sich keinen Ärger einzuhandeln, wandte sie nun den Blick von Mondschein ab und ihren Aufgaben zu und diese lautete: Boden wischen!

Bloody Pearl seufzte, was für eine langweilige Arbeit, aber einer musste sie ja machen.
 

Oben auf dem Dach machte sich Black Rose gerade wieder auf dem Weg ins Haus. Sowohl hier, wie auch unten auf der Straße: Keinerlei Spuren, weder vom Meister, noch vom Mann. Doch sie spürte, wie sie jemand aus dem Schatten heraus beobachtete, doch sie konnte nichts erkennen. Die ganze Sache wurde zunehmend unheimlicher und auch immer verwirrender.

Denn wenn sie den Aussagen des Mannes Glauben schenken konnte, muss Nachtfalke ein junger Mann gewesen sein. Aber ihrer Erinnerung nach, war Nachtfalke eine Frau.

Ob sie vielleicht gestorben war?

Aber wer wäre so töricht den Namen eines anderen Killers anzunehmen und ihn für sich selbst zu verwenden?

Nachdenklich strich sie kurz über ihr Kinn, bevor sie die Tür zum Haus aufdrückte und sich langsam auf den Weg nach unten machte. Im Treppenhaus waren die Jungs schon dabei jegliche Spuren des Mordes zu beseitigen.

"Unterredung im Konferenzraum.", sagte Black Rose und ging an den beiden vorbei, eine Etage tiefer.

Bald war sie im vierten Stock angekommen und ging zielstrebig durch die linkte Tür. Das dort befindliche Material-Zimmer war viel größer, als es der Anschein vermuten ließ. Schließlich hatten sie in diesem Raum so gut wie alle Wände entfernt um möglichst viel Platz zu haben. Dennoch war es hier unten sehr chaotisch.

Aber Black Rose kannte sich hier schon aus, also wusste sie genau, wo sie suchen musste. Sie ging zielstrebig in einen Raum, in dem grüne Kisten fast bis hoch zu Decke gestapelt waren.

Sie ging bis zum Ende der Regalreihe, zog eine der mittleren Kisten hervor, wühlte etwas darin herum und beförderte eine Stadtkarte zu Tage. Es war lange her, seit sie das letzte Mal eine Unterredung abgehalten hatten, doch Nachtfalke verlangte nun nach einer.

Es war keine Aufgabe, die einer alleine übernehmen konnte, soweit war sich Black Rose sicher. Schnell verließ sie mit der Karte das Zimmer und ging durch einen Bogen rüber ins Nächste. Vorbei an Tischen mit allerlei Spionagegeräten, wie Kameras oder Mikrofonen in verschiedenen Größen.

Am Ende eines langen Tisches standen sogar zwei Lügendetektoren rum. Black Rose fragte sich, ob diese überhaupt funktionstüchtig waren. Des Weiteren glitt ihr Blick über ein ganzes Sammelsurium an Elektroschockwaffen und Enterhacken hinweg, bevor sie endlich den langen Tisch mit verschiedensten Laptops gefunden hatte.

Sofort ging sie darauf zu, fuhr kurz mit den Händen über die Deckel, bis sie endlich den richtigen gefunden hatte und nahm ihn hoch. Auf dem Deckel klebt ein rotes Zeichen mit der Aufschrift: "Top Secret"

Warum ausgerechnet dieser Aufkleber draufgepackt war, wusste niemand so genau, aber sie hatten sich daran gewöhnt. Jetzt verließ Black Rose erst einmal den Raum und lief rüber in den Rechten, direkt vor der Wohnungstür. Dieser hatte etwa die Größe einer Besenkammer. Dort drückte sie auf einen versteckten Schalter, der hinter einem Regal verborgen war und schon kam ein Scanner zum Vorschein. Nachdem dann per Handabdruck gesichert war, das es ihr erlaubt war den Raum zu betreten, glitt eine Tür auf, die den Blick auf einen hell erleuchteten Raum in Fahrstuhlgröße freigab. Sie trat in den kleinen Raum und kurz nachdem sich die eine Tür hinter ihr geschlossen hatte, öffnete sich vor ihr die Tür Richtung Konferenzraum. Der Raum war ebenso länglich ausgelegt, wie der Material-Raum nebenan, und ebenso gräulich waren die Wände gehalten. Durch die Fenster drang nur spärlich das Licht der Straßenlaternen, doch so war das nun einmal im vierten Stock.

Black Rose schritt auf den langen, silberfarbenen Konferenztisch zu, stellte dort den Laptop ab, richtete den Projektor auf die helle, weiße Wand und schaltete ihn an.

Am Laptop suchte sie eine Weile im IKN (Internationalen Killer Netzwerk) nach den Dateien die sie brauchen würden und schloss anschließend den Laptop an den Projektor an.

In den Dateien waren die Morde verzeichnet, die passiert waren, seid Nachtfalke vor zwei Monaten wieder aktiv geworden war. Irgendeine Verbindung musste es doch geben!

Gerade hatte Black Rose den Stadtplan auf dem Tisch ausgebreitet, als sich die Tür öffnete und die anderen eintraten. Sie zog sich die Kapuze vom Kopf, was ihr die anderen gleichtaten, dann rieb sich Black Rose kurz den Nacken und musterte dann zum ersten mal Bloody Pearl. Sie wirkte erstaunt, so als ob sie noch nie in so einem Raum gewesen wäre, ihre Augen hatten einen rötlichen Schimmer und die Haare waren in einem so dunklen Lila gehalten, das der violette Schimmer nur Dank des hellen Lichts auffiel.

"Du willst heraus finden, worin der Zusammenhang der Morde besteht, richtig?", fragte plötzlich Schattenprinz in die Stille hinein, bevor er zu den Fenstern ging und diese mit dem umlegen eines Schalters komplett verdunkelte.

Bloody Pearl ließ sich währenddessen auf einen Stuhl sinken, genauso wie Kreuz-König und Mondschein. Schattenprinz gesellte sich derweil zu Black Rose und betrachtete den Bildschirm des Laptops.

"Du hast es erfasst. Und ich will dem neuen Nachtfalken auf die Schliche kommen.", meinte Black Rose und musterte ihn, aber auch alle anderen.

Schattenprinz nickte im Halbschatten des Projektors: "Und wie ich sehe, hast du schon ganze Arbeit geleistet und alles geholt."

Sie bejahte die Feststellung mit einem leichten Nicken und wandte sich dann an die Anderen:

"Also, was wissen wir?", fragte sie und sah Mondschein an, die mit einer Haarsträhne ihres Ponys spielte.

Die Angesprochene sah auf und musterte kurz die Mordliste, die Schattenprinz ihr zuschob, bevor sie antwortete: "Wir wissen, das der neue Nachtfalke seid zwei Monaten sein Unwesen treibt und das er in diesem Zeitraum vier Morde begangen hat."

"Da hat jemand gut aufgepasst.", meinte Schattenprinz und wandte sich an Kreuz-König: "Fällt dir noch was auf?"

Kreuz-König überflog kurz die Liste und schien überlegen zu müssen, dann antwortete er: "Die Morde sind genau die, die noch auf der Liste der alten Nachtfalke standen."

"Sehr gut," gratulierte Black Rose und sah zum Bild von Nachtfalke, das sie auf die Wand projizieren ließ, "Das heißt, das der neue Nachtfalke, die Alte gekannt haben muss, oder zumindest muss er, wie wir, Zugriff auf ihre nicht beendeten Aufträge haben."

"Das wiederum bedeutet, dass der neue Nachtfalke wirklich aus unseren Reihen kommt.", beendete Schattenprinz den Satz für sie.

Dann meldete plötzlich sich Bloody Pearl zu Wort: "Die Morde werden nicht der Reihe nach begangen, ich glaube das der oder die neue Nachtfalke die Morde willkürlich begeht."

Das unterdrückte Auflachen seitens der Anderen entging ihr dabei nicht. Doch Black Rose konnte an ihrem Gesicht deutlich erkennen, dass sie es mit ihrer Aussage ernst gemeint hatte, also wandte sie sich nun direkt Bloody Pearl zu:

"Bloody Pearl," begann sie, ihre Stimme hatte dabei einen kühlen, belehrenden Unterton, "Du magst zwar Recht haben, dass die Morde, die verübt wurden nicht dem Ablauf auf der Liste entsprechen, aber du musst wissen, dass wir niemals etwas erledigen ohne einen Plan zu haben, an den wir uns halten. Also solltest du dich lieber etwas geschlossener halten, vor allem, wenn du keine Ahnung hast."

Nun wandte Bloody Pearl leicht beleidigt den Blick ab, doch Black Rose wusste, dass es nicht das erste Mal sein konnte, dass man ihr genau das sagte.

Sie wandte sich dann an Schattenprinz, der sich gerade die ganze Zeit mit dem Laptop beschäftigt hatte: "Was hast du für uns?"

Schattenprinz nahm ein Blatt Papier in die Hand und überflog es, bevor er das Bild eines älteren Herren mir rundlichem Gesicht und einer Halbglatze auf der Wand erscheinen ließ.

"Das hier ist das jüngste Opfer, wie uns allen hier bekannt ist. Er ist ein großes Tier in der Wirtschaft gewesen. Er wurde in seiner Wohnung mit durchtrennter Kehle und aufgeschlitzter Brust gefunden. Beide Wunden waren mit Garantie tödlich.", antwortete Schattenprinz nun mit einem kurzem Blick zum Bild.

"Wir sind Killer und keine Polizisten.", murmelte Bloody Pearl vor sich hin. Mondschein sah zu ihr hin und auch die Blicke der Anderen konnte sie spüren. Verdammt, sie hatte bestimmt schon wieder laut gedacht!

"Wir machen das, um mehr über die Vorgehensweise des Mörders zu erfahren. Und dieser Mörder ist bekanntlich der Killer Nachtfalke.", meinte Mondschein ruhig, aber trotzdem gefror Bloody Pearl bei der kalten Stimmlage fast das Blut in den Adern.

Black Rose fuhr inzwischen fort: "Wir müssen ihn finden, bevor es wirklich die Polizei tut. Denn keiner von uns weiß, wie viel er über uns weiß und was er verraten würde, wenn er geschnappt werden würde."

Bloody Pearl nickte nun nur noch ganz kleinlaut, denn sie hielt es für vorteilhaft, ab jetzt die Klappe zu halten, um sich nicht noch mehr Ärger einzuhandeln. Sie begutachtete die Listen und die Abbildungen der Opfer, die vor ihr lagen, doch sie wurde beim besten Willen nicht schlau daraus. Was hatte Nachtfalke bloß für ein System? Hatte er überhaupt eines?

"Der Mörder war anscheinend wütend, er richtete bei jedem Mord ein größeres Blutbad an. Ich glaube er ordnet seine Opfer nach irgendeiner emotionalen Kategorie.", meinte plötzlich Kreuz-König und Black Rose ließ langsam die Bilder von den Tatorten an der Wand ablaufen. Das Bloody Pearl ganz bleich wurde und zusammen zuckte, schien niemandem aufzufallen, oder zu interessieren.

Black Rose nickte, nach einem kurzem Blick auf die Bilder: "Ja, das glaube ich allerdings auch, aber leider ist genau das der Knackpunkt. Wir wissen nicht nach welchem Ereignis er sie ordnet."

Eine Weile herrschte Stillschweigen bevor sich Mondschein zu Wort meldete: "Er hat sie alle in ihrer Wohnung ermordet!", rief sie aufgeregt, daraufhin sahen sich Black Rose und Schattenprinz an. Schnell zogen beide die Landkarte zu sich und Kreuz König sorgte dafür das es im Raum wieder etwas heller wurde.

Alle stellten sich um die Karte herum, wobei Bloody Pearl auf den Tisch klettern musste, um überhaupt etwas zu sehen. Schattenprinz hatte damit begonnen, die Orte zu markieren, wo Nachtfalke bereits zugeschlagen hatte.

"Mondschein du bist brillant." lobte Black Rose daraufhin und die beiden, sonst so emotionslosen Mädchen, warfen sich ein kurzes Lächeln zu.

"Also, er hat bereits vier von sechs Morden begangen.", meinte Schattenprinz und verband die schwarzen Punkte mit einem dünnen, roten Marker, "Es stehen noch zwei aus, nur die Frage ist, wo er als nächsten zuschlagen wird."

Daraufhin kreiste Black Rose mit dem schwarzen Marker die beiden letzten möglichen Tatorte ein, die noch ausstanden.

"Die beiden Wohnungen liegen ja recht nahe beieinander.", murmelte Bloody Pearl und diesmal, warf ihr keiner einen kalten Blick zu, sondern alle sahen überrascht auf das, was sich vor ihnen befand und langsam wurde ihnen klar, welches System Nachtfalke verfolgte.

"Das ist der Ansatz von .... einem Pentagramm.", flüsterte Black Rose leise und Schattenprinz begann sofort mit dem Einzeichnen, doch ihnen war eine Sache unverständlich:

"Wieso ist die Spitze des Pentagramms nicht mit einem der Tatorte verbunden?", fragte Kreuz-König, worauf sich alle fragend ansahen und fast schon hofften sie, das Bloody Pearl wieder einen Geistesblitz von sich gab, aber auch sie schwieg.

Black Rose fuhr mit ihrem Fingern noch einmal die Linien entlang, in dessen Mitte sich die zwei ausbleibenden Tatorte befanden. Langsam kam ihr einer Idee und sie tippte kurz auf die Tatorte und fragte dann selbstsicher:

"Was ist, wenn es nicht zwei Morde sind, sondern nur ein einziger?"

Langsam dämmerte es auch den anderen und sie sahen Black Rose schweigend an, während sie sagte:

"Ja, Leute, es handelt sich hier um einen Doppelmord."
 

Bloody Pearl: "Nenn mich noch einmal klein und du wirst erfahren warum ich Bloody Pearl heiße!"[/]



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -Waldnymphe-
2013-02-21T15:13:03+00:00 21.02.2013 16:13
Uh O__O Ein Pentagramm also.
Du schreibst wirklich spannend und die Hinweise die man bekommt, machen es nur noch spannender D:
Ich frag mich nur, was das alles zu bedeuten hat. Und das "Top Secret" Macht mich neugierig XD Das muss was zu bedeuten haben! Hehe X'D
Antwort von:  JessMizukiro
21.02.2013 16:15
Ja das hat es auch, nur leider findet Jess erst später heraus, weshalb es genau auf diesem laptop steht ;)


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