Hallo!
Das Szenario klingt interessant und ich bin mehr als gespannt darauf, was Shoun für Kräfte haben wird und ob (wenn man deinen Beschreibungstext im Hinterkopf hat) die Eltern diese nicht ausplauderten. Für die beiden Kinder muss es schon schwer genug sein auf sich allein gestellt zu sein - und ich finde, man sieht sehr deutlich anhand deines kurzen Prologs, dass sie in einem klaren Abhängigkeitsverhältnis zueinander stehen. Na, wenn das nicht noch Probleme aufwirft und Shoun erpressbar macht...
Ich musste zwar zweimal lesen, um herauszufinden, dass der erste Teil von einem allwissenden Erzähler und der zweite aus der Ich-Perspektive stammt (das kannst du ruhig vereinheitlichen oder durch Formatierungen trennen, nur Mut!), fand die "langen, heißen Straßen" aber wunderbar bildlich. Da fühlt man sich auch ohne viel Schnickschnack an Beschreibungen an einen Ort versetzt, der Strapazen verspricht.
Der Hunger und das Unglück des jüngeren Bruders sind auch mehr als nachvollziehbar - wovor sie auch immer weglaufen, es muss fürchterlich sein, wenn er sie in einem solchen Moment zur Sprache bringt, obwohl er sich tapfer schlägt.
Stilistisch würde ich dir nur auf den Weg geben wollen, dass du nach einem Komma nicht das Leerzeichen unterschlägst und die Dialoge durch Zeilenumbruch voneinander trennst. Die berühmten drei "..." sind auch nicht überall notwendig. Shouns Wortwahl in der Ich-Perspektive übernimmt bereits den melancholischen, beschreibenden Erzähler. :) Den Prolog könntest du auch mit einer offenen Frage oder einer Wende, wie z.B. einem Geschehen im Rücken der Beiden, beenden. Das wäre noch knackiger!
Nun, ich bin gespannt wie es weitergeht.
Viele Grüße,
Morgi
(die im Zuge der
KomMission über dich stolperte)