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Das rote Tuch

von

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Alte Gewohnheiten

Mit einer großen, vergilbten Papierrolle unter dem Arm und einem alten Buch in der Hand eilte Malik die alte, abgetretene Steintreppe zum ersten Obergeschoss nach oben; mit einem fröhlichen Grinsen im Gesicht nahm er dabei gleich zwei Stufen auf einmal. Die beiden spitz zulaufenden Schöße seiner weißen Robe flatterten dabei hinter ihm her wie Schwalbenschwänze und das gleichmäßige, metallene Geklacker seiner Ausrüstung begleitete ihn.

Der hastende junge Mann erntete einen tadelnden Blick von einer der vermummten Wachen, als er das Stockwerk, in dem die Soldaten Masyafs untergebracht waren, betrat. Zehn Zimmer fanden auf dieser Ebene Platz, je nachdem wie groß jedes von ihnen war, war es jeweils mit zwei bis vier Betten bestückt.

Es war angenehm nicht mehr als Novize in den großen Schlafsälen übernachten zu müssen, denn wenn man älter wurde, fing man an Wert auf etwas Privatsphäre und Ruhe nach dem harten Training zu legen. Nicht, dass die spartanischen Zimmer hier oben sehr viel davon boten, doch es war angenehmer von drei - mehr oder weniger - erwachsenen Kriegern gestört zu werden als von 11 anderen, schnatternden Kindern. Und Malik war kein Kind mehr. Er war nun 18, hatte heute Geburtstag. Und genau deswegen hatte er zwei Tage lang frei bekommen, um sich seine Zeit nach Belieben vertreiben zu können. Eine willkommene Abwechslung in dem, von eiserner Disziplin, Schulungen und hartem Kampf geprägtem Alltag eines jugendlichen Assassinen.
 

Der Schwarzhaarige atmete ein paar Mal tief ein uns aus, denn er war ganz schön außer Puste, und ließ seinen munteren Blick durch das Vierbettzimmer streifen, das er sich mit Rauf, Altaïr und Wajd teilte. Nur einer seiner drei Kameraden war anwesend – zusammen mit einem aufgeweckten Jungen, der eigentlich nicht in in dieses Zimmer gehörte, doch den man fast jeden Tag hier oben sah.

„Bruder!“ tönte eine nur allzu vertraute - im Stimmbruch wie ein rostiges Ofenrohr klingende - Stimme und Malik ließ beinahe sein dunkel gebundenes Buch fallen, als ihm Kadar um den Hals fiel „Alles Gute zum Geburtstag! Wo warst du denn?“. Malik erwiderte die Umarmung des Jüngeren sofort herzlich – und so gut es mit einer gerollten Karte unter dem Arm und einem dicken Buch in der Hand eben ging – und blickte über die Schulter des Novizen hinweg zu Rauf, der sich soeben von seinem Bett erhoben hatte. Der andere Assassine nickte ihm mit einem breiten Lächeln im Gesicht zu.

„Spazieren. Und in der Bibliothek.“ antwortete Malik dem aufgedrehten Kadar, als ihn jener an den Schultern erfasste und etwas von sich drückte, um das Geburtstagskind ansehen zu können. In diesem Augenblick fiel Malik einmal wieder auf wie groß er selbst geworden war; der Novize vor ihm war mit seinen 15 Jahren fast um einen ganzen Kopf kleiner als er.

„'Spazieren und in der Bibliothek.'?“ wiederholte Rauf Malik's vorangegangene Worte ungläubig und lachte verhalten in sich hinein „Andere vertreiben sich ihren 18. Geburtstag auf ganz andere Art und Weise.“. Ein vielsagender Unterton lag in der neckenden Stimme des Älteren, als er diese Worte von sich gab und ein schiefes Grinsen kräuselte seine Lippen. Malik fühlte wie ihm die Röte in die Wangen stieg, doch er rollte nur mit den Augen während ihn der freudige Kadar wieder losließ. Der Novize schenkte dem 22-jährigen Rauf einen naiv fragenden Blick, doch der Mann winkte nur schmunzelnd ab.
 

„Ich nutze meine Zeit lieber sinnvoll, Rauf.“ Malik trat vor seine Schlafstätte und legte Buch und Papierrolle darauf ab. Der Assassine warf dem Älteren währenddessen einen mehrdeutigen Schulterblick zu und sah in seinem Augenwinkel, dass Kadar anfing in einer fleckigen Tasche zu wühlen, die er offenbar mitgebracht hatte. Malik verkniff sich ein erleichtertes Seufzen und dankte Allah im Geiste dafür, dass sein kleiner Bruder solch eine... unstete Aufmerksamkeit besaß und nicht nachhakte. Er hatte ja schon befürchtet, der Novize würde ihn fragen was Rauf gerade gemeint hatte.
 

„'Sinnvoll' ist so ein dehnbarer Begriff, Bruder.“ gab Rauf amüsiert von sich als nun auch er näher kam, um Malik freundschaftlich auf die Schulter zu klopfen und sie zu drücken „Alles Gute, alter Mann.“.

„'Alter Mann'? Sagt der Richtige.“ lachte Malik, doch nickte daraufhin anerkennend - obwohl er sich wünschte, er wäre in diesem Moment mit dem quirligen Kadar alleine. Sein kleiner Bruder war noch solch ein Kind, es war angenehm einen naiven Novizen wie ihn bei sich zu haben; besonders heute. Rauf war nun nämlich schon der Vierte, der ihn auf 'Dinge die man an seinem 18. Geburtstag tat' ansprach.

Die meisten Brüder gingen an diesem freien Tag feiern. Sie ließen es sich bei gutem Essen in den nahen Gasthäusern gut gehen und die, deren Glauben es zuließ, betranken sich ordentlich. Es blieb aber nicht nur beim Essen und Trinken. Viele Brüder Masyafs sahen es als eine Art... Brauch an an ihrem 18. Geburtstag ein Freudenhaus zu besuchen, denn in ihren Augen war man erst dann ein richtiger Mann, wenn man mit einer Frau geschlafen hatte.

Malik hielt nichts von alldem. Doch nicht, weil er etwa verklemmt war oder Angst hatte, nein, sondern weil er diese intimen Erfahrungen bereits gemacht hatte. Er war hinsichtlich dessen ein Frühzünder, so schien es.

Drei, vier Mal hatte er sich im vergangenen Jahr mit Ayla, einem recht hübschen Mädchen aus dem Dorf, getroffen. Für Leute wie diese Händlertochter waren die Mitglieder der Bruderschaft so etwas wie Helden; strahlende und unnahbare Retter in weiß. Natürlich hatte sie sich Hals über Kopf in Malik verliebt, als dieser sie vor einer stinkenden Diebesbande gerettet hatte und sie hatte sich dafür nur zu gerne erkenntlich gezeigt. Das Ganze war etwas gewesen das... eben passiert war und an dem der Assassine recht schnell das Interesse verloren hatte.

Ayla hatte einen ganz schönen Aufstand gemacht, als Malik ihr erklärt hatte, dass er sie nicht heiraten – und schon recht keine Kinder mit ihr – wolle. Er hatte die Bruderschaft und seine Pflichten als dumme Ausrede benutzt, obwohl es durchaus Assassinen mit Familien gab – Asche auf sein Haupt! – und das zeternde Mädchen hatte es aufgegeben dem 'Mann ihrer Träume' hinterherzurennen. Zum Glück.

Der damals so unerfahrene Mann hatte den Sex mit einer Frau zwar als ganz nett empfunden, doch er hatte nie verstanden warum all seine Brüder so von diesem Thema schwärmten und oftmals gar nicht aufhörten von langen Beinen und Brüsten zu sprechen. Malik interessierten die schlanken Frauenkörper mit ihren weichen Rundungen, die Finger mit den langen Nägeln und die glänzenden, langen Haare nicht. Er fand keinen Gefallen daran, fand sie langweilig und es reizte ihn nicht wirklich mit Mädchen zu schlafen; da konnten sie noch so hübsch aussehen. Und ehrlich gesagt-... wenn er an gewisse Schäferstündchen zurückdachte, dann hatte er sie irgendwie auf eine ganz groteske Art und Weise eklig gefunden und sich elend gefühlt... also hinterher. Er hatte keine wirkliche Ahnung warum und wollte es auch nicht wissen.

Nein, er musste an seinem Geburtstag in kein Bordell gehen. Feiern okay, doch von Frauen hatte er die Schnauze erst mal voll.
 

„Schau!“ Kadar, der plötzlich wieder vor Malik sprang und dabei aufgeregt auf und ab hüpfte, riss den Älteren aus seinen Gedanken. Er hielt ihm eine Zeichnung unter die Nase, die er höchstwahrscheinlich selbst angefertigt hatte, denn der Junge war richtig begabt, wenn es um das Zeichnen und Malen ging „Das hier ist für dich! Zum Geburtstag!“.

Malik betrachtete das Bild in den dreckigen Händen seines Bruders und ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Züge. Der Jüngere hatte ein Bild gemalt, in dem sie beide im Zentrum standen. Jeder in seiner Uniform und mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Bunte Blumen zierten die Ecken des Bildes und irgendwo im Hintergrund stand ein vereinfachter Heuwagen, aus dem eine Karikatur eines grimmigen Kopfes mit Assassinenkapuze hervor sah. Malik verkniff sich ein Auflachen und biss sich auf die Unterlippe, als er die Zeichnung entgegennahm und auf den Heuwagen deutete „Wer ist das da hinten?“.

„Altaïr.“ antwortete Kadar bestimmt und kratzte sich am Kinn „Ich wollte zuerst nur uns beide zeichnen, weil wir uns gern haben und die allerbesten Brüder sind. Aber du hast Altaïr auch gern und deswegen hab ich ihn auch gemalt. Er hat nicht mehr so richtig drauf gepasst, drum hab ich ihn halt in den Heuhaufen im Hintergrund gesteckt. Weil er versteckt sich immer und schaut andauernd so finster. Aber ich weiß, dass er gar nicht so ist... letztens hat er mir den Rest seines Frühstücks gegeben, weil er nicht aufessen wollte und sogar ein bisschen gelächelt. Ich find ihn nett. Obwohl er immer so böse schaut.“. Dies war nun der Punkt, an dem Rauf anfing schallend und in seiner warmherzigen Art und Weise zu lachen und auch Malik grinste überaus erheitert vor sich hin als er seinen kleinen Bruder an sich drückte „Danke Kadar.“.

Er war ja schon gespannt was 'der grimmige Assassine aus dem Heuwagen' zu der Zeichnung sagen würde. Bestimmt würde er sein Messer zücken und loslaufen, um den Künstler-Novizen kaltblütig zu ermorden.
 

II
 

Malik verbrachte den Tag damit über der detaillierten Karte der Umgebung Masyafs, die er sich mit auf das Zimmer genommen hatte, zu brüten und sich all die Wege und Berge darauf einzuprägen. Es faszinierte ihn wie genau die Kartografen diese überaus nützlichen Schätze anfertigten, er fand nur sehr selten kleine Fehler in den Zeichnungen. Vielleicht sollte er ja damit anfangen diese Mängel auszubessern oder in seiner Freizeit gar selbst Karten zu zeichnen?

Er kam auf seinen Missionen viel herum und hatte Unmengen an Zeit, wenn er sich innerhalb der ruhigen vier Wände der Büroleiter in den Städten ausruhte. Warum also nicht an Landkarten arbeiten? So weit er wusste, war der betagte Rafik in Jerusalem sogar recht bewandert in dieser Kunst. Er musste ihn einmal danach fragen, vielleicht war er dazu bereit sein Wissen zu teilen...
 

Malik saß mit angezogenen Beinen auf seinem Bett und las im Kerzenschein einen recht trockenen Text über die Beinarbeit im waffenlosen Nahkampf. Nachdem der laute Kadar und Rauf das Zimmer verlassen hatten – der Novize hatte Bettruhe und der Ältere musste heute Nacht vor den Toren Masyafs Wache halten – war der 18-Jährige nun alleine. Sein Zimmergenosse Wajd war zur Zeit in Damaskus unterwegs und Altaïr war schon seit vorgestern Morgen unauffindbar. Das war mit dem sprunghaften Adler immer so; er sagte nur selten wo er hin ging und es war gewöhnlich, dass er manchmal nächtelang fort blieb. Vielleicht arbeitete er als rechte Hand und Ziehsohn Al-Mualims ja an irgendwelchen geheimen Projekten oder hatte gar eine Freundin.

Malik erwischte sich dabei Letzteres als ein wenig... befremdlich und beklemmend zu empfinden. Er konnte es sich zwar nicht vorstellen, dass jemand wie Altaïr jemals ein nettes Mädchen abbekommen würde, doch nur einmal angenommen-... es würde den Schwarzhaarigen stören. Aber so richtig. Er konnte es sich nicht genau erklären, doch er wäre wohl ziemlich eifersüchtig. Genauso eifersüchtig wie auf Abbas. Altaïr hing sehr oft mit diesem hohlen Kerl herum; sie waren beide in die Bruderschaft hineingeboren worden und seit dem Kleinkindalter miteinander befreundet, da auch ihre Väter Umar und Ahmad gut miteinander ausgekommen waren. Die beiden jungen Männer gingen auch heute noch durch dick und dünn, waren nicht nur Brüder im Sinne des Kredos sondern - wohl oder übel - auch Brüder im Geiste. Sie trainierten häufig miteinander und saßen beim Essen im Speisesaal immer zusammen, um über das Führen von Schwertern oder Ähnliches zu fachsimpeln. Natürlich bezogen sie Malik dabei mit ein wenn es ging, doch er fühlte sich immer so wie das dritte Rad am Wagen. Er hasste es. Und er hasste es, dass er überhaupt so dachte. Er grübelte viel zu oft und zu lange darüber nach und es verwirrte ihn.
 

Zum Glück – oder vielleicht auch zu seinem Leidwesen – betrat der, über den sich Malik einmal wieder den Kopf zerbrach, den fahl erleuchteten Raum sehr bald. Altaïr bewegte sich dermaßen leise, dass man ihn gar nicht kommen hörte; Malik hatte nicht einmal bemerkt, wie er die schwere Eingangstür geöffnet hatte. Oder war er wie so oft durch das große Fenster herein gekommen? Knapp unter dessen Sims befanden sich nämlich ein kleiner Vorsprung und einige, aus der Mauer herausragende Steine. Wenn man einmal herausgefunden hatte wie, dann war es einfach an der Festungsmauer herauf- oder hinabzuklettern.

Aber wie dem auch sei. Der Adler befand sich nun im Zimmer; der flackernde Kerzenschein warf ein warmes Licht auf seine lange, weiße Robe und durchdrang den Schatten, den ihm seine Kapuze auf die Augen warf, beinahe. Altaïr hielt inne und ließ seinen verborgenen Blick auf den geistesabwesenden Malik sinken.

Der Lesende erschrak erst Momente später; an dem Punkt an dem er bemerkte, dass plötzlich noch jemand im Zimmer stand und atmete erleichtert aus, als er realisierte mit wem er es zu tun hatte.

„Altaïr. Sieht man dich auch mal wieder.“ murmelte Malik knapp, lenkte seine Aufmerksamkeit dann aber wieder auf das Schriftwerk in seinen Händen als der Andere nichts entgegnete. Er war seiner vorigen Gedanken wegen ein klein wenig... wütend. Auf Abbas, Altaïr und sich selber; er wollte gerade nicht reden und sich lieber seinen Buchstaben widmen bevor es noch zu einer sinnlosen, aufgebauschten Zankerei kam. So gut sich 'der Sohn von Niemandem' und er verstanden, so neigten sie auch dazu sehr schnell miteinander zu streiten und sich laut anzubrüllen. Emotionen kochten viel zu rasant hoch zwischen ihnen... und meistens lag dies am sensiblen Malik.

Altaïr war wohl müde und so wie sein Zimmergenosse etwas mürrisch, er schwieg ebenfalls und wendete sich ab. Man hörte wie sich der Assassine seiner Ausrüstung entledigte, Schwert, Wurfmesser und den breiten Waffengürtel achtlos auf sein Bett fallen ließ. Doch er ließ sich danach nicht etwa nieder oder ging hinaus, um sich eine Waschschüssel oder etwas zu Essen zu holen, sondern drehte seinen bedeckten Kopf wieder seinem lesenden Zimmergenossen zu. Malik konnte die beiden goldenen Augen förmlich auf sich ruhen spüren und sah ganz vorsichtig von seiner Lektüre auf.
 

Als Altaïr dann plötzlich auf Malik zuhielt, wankte er ein wenig, so als wäre er betrunken oder hätte einen Schlag auf seinen Kopf abbekommen. Was war los? War er verletzt? Er blutete nicht.

Skeptisch betrachtete der Jüngere den Adler von der Seite, als sich jener zu seiner Rechten niederließ und mit dem Rücken voran an die Wand sank, an der die Schlafmöglichkeit stand. Malik klappte sein altes Buch zu und in seinen Ausdruck legte sich Verwirrung. Der Assassine mit der weiten, aufgezogenen Kapuze sah ein wenig verloren vor sich hin und umklammerte seine angezogenen Knie.

„... Altaïr?“ Malik runzelte die Stirn und spürte wie sich eine ganz üble Vorahnung in seinem Innern breit machte; er wurde nervös. Eine kribbelnde Unruhe verspannte ihn, zerrte ein wenig an seinem flauen Magen „Bruder, alles in Ordnung?“. Der Besorgte realisierte in diesem heiklen Moment zunächst gar nicht, dass er flüsterte.

Der Mann neben ihm atmete tief aus und anstatt zu antworten sank er mit seiner Schulter voran an seinen Freund. Schwer und verkrampft lastete Altaïr's Körper an Malik's Seite; ein stummer und... eigentlich gewohnter Hilferuf, der zwar nicht mehr so oft kam, doch wenn, dann wusste der 18-Jährige wieso.

Das hier erklärte dann wohl auch die lange Abwesenheit, die unsicheren Blicke und das Getaumel seines Kumpanen.
 

Malik legte sein Buch rasch und beiläufig beiseite, um die Hände frei zu haben und wendete sich dem benommenen Assassinen bei sich am harten Bett zu. Altaïr hielt seinen Kopf gesenkt und schien Probleme damit zu haben gerade zu sitzen, er streckte eine seiner Hände nach dem Jüngeren aus und seine Schultern bebten etwas „Mal...“.

„Oh nein...“ stöhnte der Jüngere der beiden und war froh darüber, dass der neugierige Wajd und Rauf, der immer dumme Anspielungen machen musste, heute Nacht nicht hier waren. Er legte eine seiner Hände achtsam auf den Rücken Altaïr's und lud ihn somit dazu ein ein wenig schützende Nähe bei seinem vertrauten Freund zu suchen.

Das Gesicht des sofort näher Rutschenden grub sich daraufhin in Malik's Halsbeuge und er verkrallte sich im Stoff dessen leichter Schlafbekleidung. Malik legte seine Arme um den Älteren und drückte ihn an sich, schmiegte sich mit der Wange an die weiße, zitternde Kapuze. Der Stoff von Altaïrs Robe roch... nach Räucherwerk und eigenartig süßlich; nur langsam schwante ihm, dass sein Freund unter einer Droge stehen musste. Er hatte nämlich schon einmal so gerochen, damals war er zuvor auch tagelang fort gewesen.

„Altaïr?“

Der Braunhaarige seufzte leise und Malik fühlte dessen warmen Atem an seinem Nacken vorbei streifen. Er erschauderte und fühlte, wie eine Gänsehaut seine kleinen Körperhärchen aufstellte. Beinahe hätte er Altaïr wieder von sich fort gedrückt, doch er ermahnte sich zur Ruhe.

„Altaïr. Wo warst du die letzten drei Tage über?“

„Mission...“

„Hast du irgendein Mittel genommen oder geraucht?“

„Mhm.“

Malik zog seine Augenbrauen zusammen und schüttelte sein Haupt leicht „Du bist ein Depp, Ibn-La'Ahad. Warum hast du das schon wieder getan?“. Lange kam keine Antwort, doch dann murmelte der zusammengekauerte, viel zu zutrauliche Assassine in den Armen des Schwarzhaarigen weiter.

„Wollte nicht töten...“

„Wie jetzt?“

„Al-Mualim wollte versuchen-“

Der Jüngere brauchte ein paar Wimpernschläge, um zu realisieren, was der Andere meinen könnte. Dann holte er aber empört Luft „Der Meister hat dich unter Drogen gesetzt, damit du jemanden tötest?“

„... Wajd.“

Malik zuckte zusammen und stutzte, seine Lippen standen vor Irritation einen Spalt weit offen. Über Altraïr's verhüllten Kopf blickte er der dunklen Wand entgegen. Wajd..? Altaïr hatte ihren Zimmerkameraden und Freund töten müssen? Wieso? Warum sollte Al-Mualim so etwas wollen?

„Wa-warum...? Altaïr. Warum?“

Doch der Angesprochene hustete nur ein kehliges, widerliches Husten. Seine Lungen rebellierten wohl ein wenig aufgrund des Rauchs, den er hatte einatmen müssen und der entrüstete Malik entschloss sich dazu seine Fragerei hinten anzustellen. Er biss sich mit bitterem Gesicht und in ungläubiger Trauer über Wajd's Ableben auf die Unterlippe. Seine zittrigen Finger wanderten beruhigend über den Rücken Altaïrs.

Wen sollte man von den Beteiligten nun als den Armen bezeichnen? Wajd? Oder dessen zum Töten gezwungenen Mörder? Oh, Malik glaubte es kaum...

„Wird schon wieder... alles gut.“ log der Schwarzhaarige, als er der weißen Kapuze vor sich einen brüderlichen Kuss aufhauchte und darauf hoffte, dass sich Altaïr nicht auch noch übergab.

Viele Mitglieder der Bruderschaft konsumierten ab und an Haschisch; durch diese Art von Tradition hatte die berüchtigte Organisation auch ihren Namen erhalten. Viele rauchten es als Alkoholersatz und um nach einer schlimmen Mission etwas Ruhe in einem tranceähnlichen Zustand zu finden. Doch dass jemand durch diese Droge zu einer nahezu willenlosen Puppe des Großmeisters gemacht werden würde... das war Malik neu. Es erschien ihm so... so falsch. So surreal.
 

„Altaïr. Hat Al-Mualim wieder damit angefangen?“

Ein Kopfschütteln.

„Geschlagen?“

Der schwer atmende Adler nickte. Und Malik biss die Kiefer zusammen, merkte gar nicht, wie fest er seinen Freund soeben an sich presste.

Es war nun schon eine ganze Weile her, seit ihm Altaïr erzählt hatte, was Al-Mualim mit ihm gemacht hatte, als er noch ein kleiner Junge gewesen war. Warum er nicht alleine hatte schlafen können, in sein Bett gemacht und immer so viel geweint hatte. Der Meister hatte ihn... sexuell missbraucht, um ihn gefügig zu machen und ihn damit darauf zu trainieren psychische sowie körperliche Pein auszuhalten und zu ignorieren. Dessen Meinung nach hielt man angeblich alles aus, wenn man einmal so etwas durchgestanden hatte.

Der junge, sich leise räuspernde Mann hier hatte Malik alles geschildert; unter bitteren Tränen hatte er erklärt, wie Al-Mualim ihn an den Haaren gepackt und vornüber auf seinen Tisch mit der großen Landkarte gedrückt hatte. So oft, dass Altaïr auch heute noch jedes Detail darauf auswendig kannte. Wie er ihn genommen hatte als wäre er eine Frau; so unvorsichtig und grob, dass Altaïr manchmal sogar Blut an den Beinen nach unten und in die Stiefel gelaufen war. Er hatte nicht weinen oder gar schreien dürfen, sonst hatte ihn der Meister mit seinem Stock geschlagen oder ihn sogar mit dem Kopf voran in einen Zuber voll mit eiskaltem Wasser gehalten. Altaïr wäre dabei fast einmal ertrunken; man hatte seinen bewusstlosen, triefend nassen Körper zum Arzt gebracht und behauptet, er wäre in den Fluss nahe des Dorfes gefallen.

Doch Malik wusste es besser. Malik wusste, warum Altaïr auch mit 18 noch hin und wieder völlig neben sich stand, immer solch ein übertrieben sexuelles und kokettes Verhalten zeigte, dem Meister blind gehorchte oder sich davor sträubte in die Nähe von Gewässern zu gehen.
 

Das Ganze hatte irgendwann vor zwei, drei Jahren aufgehört. Altaïr war nachts nur mehr selten zu seinem Freund unter die Bettdecke gekrochen, hatte stattdessen angefangen kaum mehr Emotionen zu zeigen. Seine Miene war ausdruckslos geworden und er für die Meisten unnahbar.

Seit sie nach ihrer Beförderung in das neue Zimmer gekommen waren – zuerst der Adler, Malik erst ein paar Wochen später - war es nie mehr passiert, dass Altaïr nächtlichen Schutz unter einer fremden Decke gesucht hatte... denn es ging eben einfach nicht, dass zwei erwachsene Männer zusammen in einem Bett schliefen. Es sorgte für üble Gerüchte und dumme Missverständnisse und am Ende wurde man noch der Unzucht beschuldigt. Es war verboten als Mann mit einem anderen Mann etwas... etwas zu haben. Sex mit oder Liebe zu einem Gleichgeschlechtlichen wurde überall mit dem Tode bestraft; man wurde in aller Öffentlichkeit bespuckt, beschimpft und hingerichtet - gesteinigt oder gehängt - wenn man diese illegalen Dinge praktizierte.

In Masyaf galt diese Todesstrafe zwar nicht, denn hier glaubten die Leute an alle möglichen Gottheiten und hatten verschiedene und sehr offene Weltanschauungen, doch man würde bestimmt trotzdem schief angesehen oder gesellschaftlich ausgeschlossen werden.

Und darum-... ach, es gehörte sich für einen Mann einfach nicht etwas mit einem anderen Mann anzufangen. Eine Tatsache, die Malik nicht so ganz verstand, doch hinnahm; und Eine, die ihn irgendwie... unwohl stimmte. Denn er hatte da so eine kleine Befürchtung, über die er es nicht einmal wagte nachzudenken.
 

„Willst du etwas trinken? Ich habe einen Krug mit Wasser da.“ Malik löste die Umarmung um seinen ruhiger werdenden Freund allmählich wieder, glaubte sich daran zu erinnern, dass Altaïr nach seinem letzten Konsum von Drogen unglaublichen Durst gehabt hatte. Doch der Adler schüttelte seinen schweren Kopf nur etwas träge und blieb an den Schwarzhaarigen gelehnt sitzen.

„Mhm, dann leg dich hin, Altaïr. Du solltest versuchen zu schlafen, okay?“ Malik wollte den Anderen von sich drücken, doch jener zeigte sich äußerst unkooperativ und hielt sich weiterhin an der weißen Tunika seines Freundes fest. Der Jüngere fühlte sich im Moment wie ein Stück Treibholz, an dem man sich festklammern musste, um nicht zu... um nicht zu ertrinken. Altaïr konnte nicht schwimmen.
 

„Altaïr...“ gab der junge Mann in einem bittenden Tonfall von sich und seufzte entnervt. „Schau, du kannst in meinem Bett schlafen, du musst dich nur hinlegen. Ich gehe derweil einfach in Deines. Du musst nicht einmal mehr aufstehen.“ diese erklärenden Worte schmeckten bitter in Malik's Mund. Es fühlte sich so an, als würde er den Benommenen im Stich lassen, wenn er ihn hier alleine im kalten Bett liegen ließ. Doch es ging nicht anders. Was sollte Rauf bloß denken, wenn er den Raum frühmorgens betrat und sie beide zusammen unter einer Decke sah?

Niemand der gerade Anwesenden hier hatte zweifelhafte, mehrdeutige Gedanken dabei... also... also nicht wirklich... doch es ging nicht. Es ging einfach nicht.

„Nein...“ Altaïr's heisere Stimme klang brüchig und so verunsichert, wie man sie nur selten zu hören bekam „Bleib.“. Malik schluckte schwer und wagte es nicht auf diese verzweifelte Bitte hin etwas zu entgegnen oder sie dem Anderen gar abzuschlagen. Sein labiler Freund weinte zwar nicht mehr ungehalten herum oder schrie vor Angst, so wie er es als Kind immer getan hatte, doch seine goldbraunen, verklärten Augen sahen gerade genauso... ängstlich zu Malik auf, wie sie es damals immer getan hatten. Dem Jüngeren war noch nie aufgefallen, dass Altaïr solch lange, dunkle Wimpern hatte...

„Bleib, Mal...“ flüsterte der Adler flehentlich hervor und in dieser Sekunde waren die Bedenken des - in seinen Prinzipien wankenden - Angesprochenen für wenige schnelle Herzschläge lange wie fortgeblasen. Er starrte seinem blassen Freund wie überwältigt entgegen und wagte es kaum zu atmen, er suchte nach Worten und leckte sich die trockenen Lippen, um sie zu befeuchten.

„Äh.“ mehr brachte der gebannte Malik zunächst nicht heraus; er fühlte wie in seinem Innern gerade irgendetwas bröckelte.

Konnte sein Herz denn bitte aufhören so unkontrolliert schnell zu klopfen? Es kam ihm so vor, als wolle es ihm gleich aus der Brust hervorspringen. Oh Mann. Ehrlich gesagt war der Assassine gerade richtig froh darüber, dass die Lichtverhältnisse im Raum eher bescheiden waren, sonst hätte der Andere noch gesehen wie rot sein Gesicht gerade anlaufen musste. Nicht, dass Altaïr dies gerade wirklich bemerkt hätte, war er ja auch nicht ganz bei sich... aber trotzdem.

„In... Ordnung. In Ordnung. Aber zieh dich wenigstens aus, deine Robe ist dreckig und die Stiefel kommen mir erst recht nicht ins Bett.“ oh, wie das gerade geklungen hatte... in diesem Moment hasste sich Malik gerade so richtig.
 

Einen unter Drogen stehenden Altaïr zu beruhigen war die eine Sache. Jenen aus seiner Kleidung herauszubekommen die Andere. Nun, immerhin vertraute der gefährliche Mann Malik wenigstens und war so taumelig, dass er den Jüngeren walten ließ.

Sich darauf versteifend nicht wieder an blöde Dinge zu denken half der Schwarzhaarige seinem älteren Freund aus seiner vielschichtigen, staubigen Uniform, legte dessen rote Schärpe beiseite und zog ihm die Lederstiefel von den müden Füßen.

Am Ende rollte sich Altaïr nur noch mit seiner grauen Hose bekleidet in Malik's Bett zusammen. Es war recht kühl im Zimmer, doch der sonst so oft herumfröstelnde Assassine schien dies gar nicht zu bemerken... genauso wenig wie ihm die gebannten Blicke seines Bruders auffielen, die ziemlich schnell wieder einem verwirrt-ärgerlichem Ausdruck Platz machten. Bei Allah, was war denn heute nur mit Malik los? Der entgeisterte Mann fuhr sich resigniert stöhnend über das matte Gesicht und entschloss sich zu einem krampfhaften Versuch den hellen Oberkörper mit den vielen Narben vor sich nicht mehr anzustarren.

Leise über sein torhaftes Verhalten schnaubend legte sich Malik schließlich zu dem bereits dösenden Altaïr – ihm abgewandt und so weit von seinem schlafenden Freund entfernt wie es nur ging. So verweilte der Jüngere auf der äußeren Bettkante; sein weiches Kissen und die dünne Decke hatte er dem Anderen überlassen. Er würde heute lange brauchen, um Schlaf zu finden... das morgige Training würde eine Tortur werden.
 

III
 

Eine Bewegung vor ihm brachte Malik kurz zum Blinzeln und er murrte leise. Sich im Halbschlaf an die angenehme Wärmequelle vor sich drängend, schloss der Mann seine schmalen Augen wieder und murmelte ein mies gelauntes „Zu früh...“. Es war noch viel dunkel und er todmüde; das Bett war zudem viel zu bequem und der Gedanke daran zum anstrengenden Morgentraining nach draußen zu gehen viel zu unfreundlich. Beinahe wäre der Schläfrige wieder eingenickt, da bemerkte er den fremden Arm und die Hand, die ihn festhielt. Arm. Oh. Moment.

Sofort schlug Malik seine dunkelbraunen Augen auf und war augenblicklich hellwach. Er linste alarmiert an sich hinab und erkannte in der Düsternis zunächst nur braunes, kurzes Haar unter einer dünnen Decke. Altaïr.

Der junge Assassine wagte es kaum sich zu rühren, als er versuchte sich seiner derzeitigen Situation – oder besser: Position - gewahr zu werden. Eng umschlungen lag er hier mit seinem Zimmergenossen in seinem Bett, hielt den schlummernden Anderen - der seinen Kopf irgendwo zwischen Malik's Schulter und Hals vergraben hatte - fest. Altaïr hatte seine starken Arme um die Hüfte des Jüngeren gelegt und ihm eines seiner Beine zwischen die Knie geschoben – sie mussten gerade eher aussehen wie ein Gewirr aus Gliedmaßen und nicht wie zwei einzelne Personen. Oh. Weia. Zum Glück war es noch dunkel.

Der beschämte Schwarzhaarige atmete einmal tief durch, denn er wurde sich des Beines, das sich da zwischen den Seinen befand gerade mehr als nur bewusst. Und dass Jenes einem halbnackten Altaïr gehörte machte das Ganze nur noch schlimmer. Viel viel schlimmer. Sein Kopf stellte sich natürlich vollkommen quer, doch sein blöder Körper, der wollte gerade etwas ganz Anderes. Ah. Das hier war nicht gut. Ganz und gar nicht gut.

Malik zog seine beiden Hände nur langsam von Altaïr's breitem Rücken fort und versuchte sich äußerst vorsichtig aus dessen inniger... Umarmung zu befreien. Doch einfach war dies keineswegs.

Er wich ein Stück von dem Anderen ab, rutschte so weit zurück bis er die Bettkante in seinem Rücken spürte; und er fasste an den unwillkommenen Arm an seinem Becken, um jenen zögerlich von sich zu schieben. Da regte sich der dösige Adler plötzlich und seufzte leise. Malik erstarrte und wäre nun am liebsten sofort im Boden versunken; er hoffte darauf, dass der Ältere nicht wach werden würde, doch diese verzweifelte Hoffnung war vergebens.

„Malik...“ murrte die tiefe Stimme und dem Besagten jagte ein Schauer über den Rücken. Oh um Himmels Willen, er mochte es wie Altaïr seinen Namen aussprach.

Der errötende Assassine bereitete sich nun schon auf das Allerschlimmste vor, denn bestimmt erinnerte sich sein Freund nicht daran, wie er in dieses Bett hier gekommen war. Malik würde sich erklären und das hier rechtfertigen müssen.

Doch der Ältere murmelte nur ein grummeliges „Was ist...?“ und hob seinen strubbeligen Kopf etwas an ohne auch nur daran zu denken Malik loszulassen. Na großartig.

„Ich... ich wollte gerade-“ ja was? Dem atemlosen Malik fiel partout nichts Sinnvolles ein was er nun sagen könnte „Ich-“.
 

Ein dämlich schlaftrunkenes Grinsen seitens Altaïr brachte den stotternden Malik wenige Atemzüge später vollends zum Schweigen und seinen Unterkiefer dazu wieder nach oben zu klappen; der Ältere fing damit an ihn interessiert zu mustern. „Hm.“ die durchdringenden Augen des wieder viel zu klarsichtigen Adlers schienen den Jüngeren gerade aufspießen zu wollen. Konnte... konnte Altaïr ihn nun bitte loslassen? Es schien ihm ja wieder gut zu gehen, da konnte er ja in sein eigenes Bett-

„Malik.“ schon wieder.

„... was?“

„Stimmt das, was die Anderen sagen?“ mit prüfendem Blick im blassen Gesicht zog der Ältere Malik wieder an sich, bevor der Sprachlose aus dem viel zu kleinen Bett fallen konnte. Der Schwarzhaarige wusste nicht, ob das in den goldenen Augen vor sich nun Besorgnis oder Amüsement sein sollte. Wehe, es war Letzteres!

„W-was?“ wer sagte was? Über ihn? Wie jetzt? „Wer?“.

„Abbas.“

Malik's Miene verfinsterte sich etwas. Abbas. Ach ja. Was erzählte die alte, verzogene Tratschtante denn schon wieder? Und warum sprach ihn Altaïr gerade jetzt darauf an? „Ich... weiß nicht was du meinst.“ gab der Jüngere zu und fühlte sich zunehmend unwohl. Sein Freund war ihm gerade so... so nah. Und sein Bein war noch immer da unten. Altaïr schien sich dabei wohl überhaupt nichts zu denken, oder? In dieser Hinsicht war er entweder ähnlich naiv wie Kadar oder einfach nur auf durchtriebenste Art und Weise schadenfroh. Hätte zu ihm gepasst.

„Er hat gesagt, dass du auf Männer stehst.“ eine so banal ausgesprochene Aussage; doch sie fühlte sich so an, als würde man Malik gerade den hohen Wachturm hinunter gestoßen haben. Eben befand er sich im freien Flug und gleich würde er entweder am harten Boden aufschlagen oder in den reißenden, eiskalten Fluss unter der Klippe stürzen. Und... elendiglich ertrinken.

Malik's dunkle Augen hatten sich etwas geweitet und schafften es nicht mehr den Goldbraunen vor sich standzuhalten. Sie wanderten hin und her, sahen an dem abwartend starrenden Altaïr vorbei ins Leere und Malik's Atem ging in kleinen, flachen Zügen. Eigentlich sollte es hier drin kühl sein, doch ihm war gerade richtig warm geworden.

„Stimmt d-“

„Was zum-... spinnst du??“ schnappte Malik plötzlich aufgebracht und schnitt seinem Freund damit das Wort ab. Seine Hände stemmten sich widerwillig gegen die Brust des anderen Mannes und er drückte ihn gewaltsam von sich, um sich daraufhin aus dem Bett zu schälen und sich zu erheben. Er blieb dabei mit einem Bein in der verdrehten Bettdecke hängen und stolperte beinahe; noch ein überflüssiger Adrenalinschub während eines Adrenalinrausches, der ihn die Fähigkeit rational zu denken kostete.

Der Assassine grollte noch ein „Idiot!“ und war mit einem Satz – und ohne noch einmal zurück zu sehen - durch das Fenster verschwunden.



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Von:  Becka
2013-03-02T16:08:49+00:00 02.03.2013 17:08
Das mit AlMualim hab ich mir gedacht...es erklärt so einiges...
Warte auf die vortsätzung!^^
LG Beka
Antwort von:  Crevan
04.03.2013 09:34
Danke für den Kommi und fürs lesen! :3
Freut mich, dass es mittlerweile Leute gibt, die die ganze Story weiter mitverfolgen wollen <3
Von:  Evelyn
2013-02-28T21:36:12+00:00 28.02.2013 22:36
Altaïr war ja richtig süß auf seine Art und Weise
Freu mich auf die nächsten Kappi ;)
Antwort von:  Crevan
01.03.2013 13:58
D; Der Kuscheleisklotz *lol*

Danke für deinen Kommi :3 <3
Von: abgemeldet
2013-02-28T18:49:22+00:00 28.02.2013 19:49
lemme love you ;; Ich liebe deine Theorien über Altairs Nichtschwimmer dings und oh gott mehr. bitte.
Antwort von:  Crevan
01.03.2013 03:58
Antwort von: abgemeldet
01.03.2013 05:28
Ahwwww jaaaaaa. ;;;;;;


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