Zum Inhalt der Seite

Die Geschichte des Shinigami Will

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Perspektivenwechsel

*
 

Ein leichter Nebel lag in der Luft. Zwischen das leise, stetige Rauschen mischte sich ein Ton, ein Akkord, der wie der Gesang von Engeln kang. Es war unglaublich hell, aber das Licht blendete nicht. Es war warm und sanft. Weiße Federn fielen von oben auf sie herab, streiften ihre Haut fast unmerklich und glitten dann unter ihr in die Tiefe.

Sie dachte, sie hätte es geschafft. Warum? Warum war es so unmöglich, ihr den größten Wunsch zu gewähren, den sie je gehabt hatte? Es war kein Verbrechen. Es war... ihr Schicksal.

„Du hättest das nicht tun dürfen“, ertönte eine leise, aber klare Stimme. Sie kam nirgendwoher, sie war überall. Ein Schauer lief ihr über den Rücken.

„Ich weiß“, sagte sie leise. Es war eine Lüge.

„Ich muss dich bestrafen.“ Nun wurde die Stimme lauter.

Sie nickte zaghaft.

„Du wirst sterben!“, rief die Stimme.

Sie wäre in sich zusammengesackt, wenn sie könnte. „Nein!“, schrie sie. „Bitte nicht! Ich mache alles!“

„Dies ist die einzige gerechte Strafe“, sagte die Stimme und wurde wieder leiser. „Du wirst durch einen Shinigami sterben. Schnell und schmerzlos. Er macht seine Sache gut, das verspreche ich dir.“

Sie kämpfte gegen die Tränen an. Sie wollte nicht sterben, denn... dafür gab es sie nicht.

„Die, die in deinem Herzen sind, werden für immer dort bleiben“, sagte die Stimme tröstend.

Jetzt konnte sie sich nicht mehr halten. Eine Träne rollte aus ihrem Auge und tropfte auf eine Feder, die daraufhin zerfiel. Die vielen kleinen Flaumknäuel wirbelten im Kreis herum. Weitere Tränen folgten, bis ihre Wangen tränenüberströmt waren. Obwohl sie niemanden sah, spürte sie, wie sie in die Arme genommen wurde. In weiche, warme, sanfte, ungeheuer tröstende Arme.

Er war so gerecht. Er bestrafte jeden, ohne ihn zu hassen, liebte jeden, egal was er tat, war Richter und Beschützer zugleich. Sie schmiegte sich kurz in seine Arme, dann fragte sie zögerlich: „Wie lange noch?“

„Nicht mehr lange“, antwortete die Stimme.
 

*



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück