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Der Totengräber

von

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Und so hatte sie ihn mit dem Säugling allein gelassen.

Rachel Phantomhive wollte kurz nach ihrem Mann sehen ,nur ein paar Minuten sollte es dauern und so war der Undertaker allein im Zimmer des Miniwachhunds geblieben. Neugierig blickte der Silberhaarige in die Wiege hinein, einige seiner langen Haarsträhnen fielen auch hinein.

Friedlich schlummerte der kleine, zierliche Körper in einer kunstvoll verzierten Bettwäsche, die ersten schwarzen Haarbüschel waren ihm schon gewachsen.

„Nur ein Baby wie du kann wohl so unschuldig schlafen...“,sagte der Undertaker zu dem schlafenden Ciel.

Keine Reaktion folgte.

Das Kind schlief weiter tief und fest. Hätte das Kind nun die Augen geöffnet, hätte es in unnatürlich grün-gelbe Augen geblickt, die zu einem schönen Gesicht gehörten. Schön, trotz der tiefen Narbe die sich durch das selbige zog.

„Vielleicht sollte ich dir eine Geschichte erzählen,mir ist langweilig.“ Ihm war meistens langweilig, außer man brachte ihn zum lachen, aber das konnte ein Säugling nicht.

Der Undertaker fuhr fort: “Vor langer Zeit lebte einmal ein Totengräber und obwohl die meisten Menschen diesen Beruf verachteten, liebte dieser seine Tätigkeit. Kehehe, die meisten Menschen verabscheuen den Tod und alles was mit ihm zusammen hängt, dabei ist er doch nur eine natürliche Folge des Lebens.“

Ciel wurde kurz unruhig, aber sank sofort wieder in seinen tiefen Schlaf zurück.

„Er war seinen Nachbarn nie sonderlich geheuer, aber das kümmerte ihn nicht, er war zufrieden wenn er die letzte Zeremonie eines Menschen, seine Beerdigung so schön wie nur irgend möglich gestalten konnte. Hätte er das Misstrauen seiner Nachbarn nur besser deuten können...kehehe...“ Er lachte kurz auf.

„Eines Tages brach eine Seuche aus und viele Menschen gingen zu Grunde. Junge wie Alte, Männer wie Frauen, Arme wie Reiche und jeden einzelnen begrub er und wie jedes Mal liebte er seine Tätigkeit.“

Der Silberhaarige pausierte.

„Am Ende haben sie ihn für die ganzen Toten verantwortlich gemacht und in den Kerker geworfen. Ganz schön zugerichtet haben sie ihn dort, ein Wunder das er nicht seinen Wunden während der Gefangenschaft erlegen ist.

Man klagte ihn an, sprach ihn schuldig und sagte dem Henker er solle seine Axt schärfen. So schleppte sich der Totengräber, von Wunden übersät, mit letzter Kraft auf das eigenes für ihn errichtete Schaffot.

Obwohl er sich für die Beerdigung seiner Kundschaft immer keine Mühen gescheut hatte, war seine eigene mehr als trist. Den abgetrennten Kopf beerdigte man getrennt vom restlichen Leichnam, beide nicht auf den öffentlichen Friedhof, sondern an einen abgelegen Ort.“

Ciel wurde immer unruhiger, es war nur eine Frage der Zeit bis er aufwachen würde und lauthals nach seiner Mutter schreien würde.

„Kehehe, nur leider starben sie trotzdem weiter und glaub mir der Schrecken in ihren Gesichtern hätte nicht größer sein können als sie kurz vor ihrem Tod das Gesicht des Sensenmanns erblickten.“

Ciel schlug die Augen auf, welche auf Undertakers trafen und einige Sekunden sahen sie sich so an. Dann fing er an aus voller Kehle zu schreien.

Rachel stürmte sogleich in das Zimmer, zur Wiege hin und nahm ihr Kind in Arm, danach wandte sie sich ihrem Gast zu.

„Es tut mir leid das ich etwas länger gebraucht habe und Ciel aufgewacht ist“, entschuldigte sie sich bei ihm.

„Keine Sorge, ich konnte mir die Zeit gut vertreiben, Miss Phantomhive. Ich habe ihm eine Geschichte erzählt.“

Sie lachte, Ciel hatte sich inzwischen beruhigt. “Ach so,aber leider ist Ciel wohl ein bisschen zu klein um ihre Geschichten zu verstehen.“

„Keine Sorge, der zukünftige Earl wird sie früher als ihm lieb ist schon noch verstehen.“

Mit diesen Worten verließ der Undertaker den Raum.



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