Prolog
Es gibt Dinge, die Menschen verbinden. Sachen, die Zusammengehörigkeit schaffen. Ich würde dabei als erstes an die Kunst denken. Kunst und Blumen. Sie können Tränen, Freude, Eifersucht und Liebe ausdrücken ohne ein einziges Wort zu sagen. Es gibt kaum etwas, was so magisch ist, was einen so in den Bann zieht, wie ein prächtiges Gemälde oder eine von leidenschaftlichem Blutrot getränkte Rose, habe ich nicht Recht?
Kunst sollte man mit Respekt behandeln, das war die Lektion, die ich an diesem einen, endlosen Tag gelehrt bekam. Rosen können Schicksale schreiben und über dein Leben entscheiden, war das nächste, was ich erfahren sollte, an dem Tag, an dem ich Guertana’s Kunstausstellung besuchte.
Glaubt ihr an das Schicksal?
An eine unabwendbare Macht, die euch mit dem einen Menschen zusammenführt, der für euch bestimmt ist?
Kennt ihr das Gefühlt der Sehnsucht?
Jemanden vor euch zu haben, den ihr liebt, dem ihr euer Leben schenken würdet, ihn aber nicht berühren dürft? Denkt ihr, ihr könnt das Gefühl meines Verlangens verstehen?
Würdet ihr neun Jahre auf einen Menschen warten?
Es gibt so vieles, was ich euch fragen könnte, um euch meine damalige Situation zu verdeutlichen. Es war nie leicht. Eine blaue Rose steht für die unerreichbare Liebe. Und genau diese Rose war es, die mein Leben beschreiben sollte. Doch nahm ich es mit einem Lächeln. Wir würden und wiedersehen, sagten wir. Das würden wir, sicherlich, versprach ich der bezaubernden jungen Dame mit den Augen rot, wie eine Rose, und den Haaren braun, wie das Fell eines unschuldigen Rehs.
Meiner schicksalhaften Person. Meiner Ib.
