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Anders herum

ChieNene
von

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"Nein,wirklich, ich kann das nicht Nene-chan!"
 

"Oh doch, wenn ich es dir sage, dann kannst du."
 

"Das ist nicht so einfach! Zu Hause ist es ja ganz lustig, aber..."
 

Chie stand vor Nene, die offensichtlich zufrieden war mit dem Anblick, der sich ihr bot.
 

Die Ältere protestierte gegen die Frauenkleider die ihre Musumeyaku ihr aufzwingen wollte. Im Prinzip hatte sie ja nichts dagegen, Kleider zu tragen, doch was sie nun von ihr verlangte, das ging zu weit.
 

"Was wenn es jemand herausfindet?! Die werden mich feuern!"
 

"Du bist Topstar, die würden dich doch nie wegen so etwas rauswerfen. Außerdem wird dich niemand erkennen Chie-chan! Es wird lustig! Komm schon!", versuchte die kleinere Frau die andere zu überreden.
 

"Ich gehe nicht mit dir shoppen während ich das da trage!", sagte Chie ,und zeigte auf den kurzen schwarzen Rock mit Rüschen, den sie gerade an hatte.
 

"Stimmt, das wirst du nicht. Du trägst etwas anderes. Dieser steht dir nicht besonders, wenn ich's mir recht überlege. Ich wollte eigentlich nur mal zur Abwechslung deine Beine sehen. Wie wäre es mit einem süßen beigen Kleid?"
 

Die große Frau rollte mit den Augen aber hörte auf sich zu beschweren. Es hatte sowieso keinen Sinn. Auf der Bühne wirkte sie zwar nicht so, aber ihre Freundin war sehr starrköpfig. Während Chie darüber nachdachte, suchte Nene nach dem Kleid von dem sie gerade geredet hatte, aber fand stattdessen ein anderes, das ihr besser gefiel.
 

"Ooooh! Dieses! Ganz bestimmt! Es wird sicher toll aussehen!", sagte sie aufgeregt und nahm ein elegantes, knielanges, rotes Kleid aus dem Schrank.
 

"Das ist viel zu auffällig!"
 

"Nein, das geht schon! Komm, zieh es an!! Ich bin neugierig!"
 

Widerwillig nahm Chie das Kleid und fing an sich vor Nenes Augen umzuziehen, die sie währenddessen musterte.
 

"Warum schaust du so?", fragte sie mit skeptischen Gesichtsausdruck.
 

"Chie-chan...du bist einfach so hübsch...", antwortete ihre Musumeyaku mit einem verträumten Lächeln.
 

Die andere Frau wurde rot und schlüpfte endlich in das Kleid, dann drehte sie ihren Rücken zu Nene und fragte: "Ehm...Könntest du bitte den Reißverschluss schließen? Ich kann das nicht alleine..."
 

"Aber gerne!", sagte die Jüngere grinsend und tat worum sie gebeten worden war.

"Fertig, nun dreh dich um."
 

Chie drehte sich und war etwas nervös über das Urteil der anderen Frau.
 

Nene starrte sie mit großen Augen an und sagte nach einem Moment:"Du siehst...umwerfend aus!"
 

"Wirklich? Findest du? Ich bin mir nicht sicher...", sagte Chie zweifelnd und betrachtete sich schließlich im Spiegel an der anderen Seite der Schranktür.
 

Sie blickte überrascht. Nene hatte Recht, es stand ihr tatsächlich.
 

"Es ist so schade, dass du ständig deine schöne Figur verbergen musst! Ich meine, du bist etwas flachbrüstig, aber davon mal abgesehen...“
 

"Nene!", sagte Chie anklagend, denn diese hatte einen Schwachpunkt getroffen. Aber Chie wusste, dass die andere Recht hatte. Sie schielte frustriert auf ihre Brüste, die nur etwas größer wirkten, da sie einen von Nenes BHs trug. Für gewöhnlich trug sie Sport-BHs. Sie drückte ihre Oberweite etwas zusammen, doch das half auch nicht viel.
 

"Sorry, Ich meinte es nicht so...Ich mein nur...ach...Dummkopf! Du bist so oder so wunderschön! Wie ich eben gesagt habe! Also sei nicht beleidigt, in Ordnung?"
 

„B...bin ich nicht...schon gut...danke Nene-chan.", sagte Chie und wurde noch röter als zuvor.
 

Sie war nicht an solche Komplimente gewöhnt. Natürlich sagte man ihr oft sie sei cool oder gut aussehend, aber niemand nannte sie je wunderschön. In Nenes Gegenwart fühlte sie sich vollkommen als Frau, was sich sehr gut anfühlte von Zeit zu Zeit. Natürlich liebte sie es auch ein stylischer Tomboy zu sein, sonst wäre sie keine Otokoyaku geworden. Aber Nene schätzte beide Seiten, ihre Feminine wie ihre Maskuline, denn beide machten sie aus.
 

“So, jetzt müssen wir irgendwas mit deinen Haaren anstellen...”, sagte die andere Frau nachdenklich und fuhr Chie durchs kurze Haar, was diese erschreckte da sie in Gedanken verloren gewesen war.
 

“Haha, was tust du denn Chie-chan? Tagträumen?”, sagte Nene lächelnd.

“Ich werd dir einen Hut geben, einen schwarzen...”, redete sie weiter ohne auf eine Antwort zu warten und kramte wieder in ihren Sachen herum.
 

Währenddessen sah Chie wieder in den Spiegel und bewegte sich hin und her. Sie mochte es wie der Stoff sich mitbewegte und wie er sanft ihre Haut streifte.
 

“Ah, gefunden”, sagte Nene schließlich und hielt triumphierend einen eleganten, breiten Hut hoch. Er würde perfekt zum Kleid passen, sie hatte wirklich einen Sinn für Mode. Sie platzierte ihn auf Chies Kopf, betrachtete sie kritisch, verrückte ihn ein wenig und nickte dann zufrieden.
 

“Perfekt! Jetzt siehst du total modisch aus aber niemand wird auf den ersten Blick erkennen wer du bist. Außerdem verbirgt er dein kurzes Haar.”
 

Die andere Frau überprüfte die Aussage ihrer Freundin. Sie schaute wieder in den Spiegel und fand, dass Nene Recht hatte. Sie sah völlig anderes aus als sonst.
 

“Jetzt sind wir fast fertig! Oh, Ich hab dich Schuhe vergessen...aber ich bin sicher, dass ich passende habe! Nun komm her und setzt dich, damit ich dich schminken kann.”
 

“Das kann ich aber selber machen!”, protestierte Chie.
 

“Oh bitte, lass mir das Vergnügen!”, bat Nene.
 

“Hm...Wenn du unbedingt willst...”, gab sie nach.
 

“Ja! Danke Chie-chan! Jetzt setzt dich bitte! Du bist zu groß, Ich kann dich nicht im Stehen schminken.”
 

Sie tat gehorsam was ihr gesagt wurde und setzte sich auf den Stuhl vor Nenes Schminktisch.
 

“Schließe deine Augen.” Chie tat es. Sie fragte sich oft, wie Nene es nur immer wieder schaffte, ihren Willen durchzusetzen.
 

Sie fühlte wie Nene Schmink-Utensilien auf ihr Gesicht auftrug und fürchtete kurz, Nene könnte es übertreiben. „Aber nicht zu viel, okay?“, sagte sie vorsichtshalber.
 

„Mach dir keine Sorgen und sei still.” Wieder gehorchte Chie.
 

Sie mochte das Gefühl von weichen Pinseln und Puder auf ihrer Haut und Nene benutzte alles sehr vorsichtig. Außerdem konnte sie Nenes Nähe spüren, ihre Wärme nah ihrem Gesicht.Sie war an dieses Gefühl gewöhnt, wegen all der Liebesszenen die sie miteinander spielten, doch normalerweise hatte sie in solchen Momenten ihre Augen offen und Nenes waren geschlossen.

Heute schien alles verkehrt herum zu sein, aber es störte sie nicht.

Bald fühlte sie wie die Wärme sich entfernte und hörte ihre Freundin sagen: “Fertig.”
 

Chie öffnete ihre Augen und sah wie Nene sie betrachtete. „Sehr hübsch!“
 

In dem Spiegel am Schminktisch konnte Chie Nenes Werk inspizieren. Sie war sehr feminin aber dennoch elegant geschminkt, nicht übertrieben. Das Make-up machte ihre Augen größer, ihre Wangen waren leicht rosig und ihre Lippen waren leicht dunkler geschminkt als ihre natürliche Hautfarbe.
 

“Danke Nene-chan, es gefällt mir.“, sagte sie zufrieden.
 

“Gern geschehen!”
 

“Nun...was ist mit dir? Wirst du im Otokoyaku-style gehen?”, scherzte sie.
 

“Denkst du das würde mir passen?”, fragte Nene mit ernsten Gesichtsausdruck.
 

“Du...du denkst nicht wirklich darüber nach, oder?”, fragte Chie verunsichert.
 

Nene lachte. “Nein, natürlich nicht! Wir würden sicher zu sehr auffallen!”
 

Nun lachte auch Chie. “Schade, Ich bin sicher du wärst eine gut aussehende Otokoyaku!”
 

“Nächstes mal stylst du mich, okay?”
 

“Abgemacht!”
 

“Nun, mal sehen was ich trage...es sollte zu deinem Outfit passen...”
 

Bald hatte sie sich Sachen zusammengesucht und zog sich vor Chie um, die nun an der Reihe war Nene zu betrachten. Das schien dieser aber nicht aufzufallen.
 

Sie wählte ein schwarzes, enges Kleid, das ihre feminine Figur betonte und bis zu ihren Fesseln reichte. Ihr Haar ließ sie offen auf ihren Schultern liegen.
 

Chie war wieder einmal von Nenes Schönheit fasziniert.
 

“Ich denke ich bin fertig...nun nimm diese Schuhe“, sie hielt ihr ein paar schwarze Stöckelschuhe hin, die sie offensichtlich tragen sollte.
 

Chie nahm sie, zog sie an und war überrascht, da sie wirklich passten denn ihre Füße waren größer als Nenes.
 

“So, das war's! Wir können gehen”, sagte die jüngere Frau schließlich.
 

“Nene-chan?”, fragte Chie unsicher.
 

“Ja?”
 

“Wir gehen shoppen, oder?”
 

“Ja, das hatten wir geplant.”
 

“Und nicht zu irgendeiner Performance, oder?”
 

“Nein?”
 

“Nun...Wir sehen aus als wollten wir zu einem feinen Essen gehen oder sogar auf einen Ball...wir sind overdressed.”
 

“...”
 

“...du hast Recht Chie-chan...”
 

...
 

Stille.
 

...
 

Plötzlich fingen beide gleichzeitig zu lachen an.
 

“Hahahahaha, Oh mein Gott, Ich bin so blöd!”, lachte Nene, “Ich dachte nur daran was gut an dir aussehen könnte und was sonst noch passen würde und nun...wir sehen tatsächlich aus als wollten wir in ein teures Restaurant oder so! So können wir nicht in kleine Geschäfte shoppen gehen!“
 

“Ich hätte ach was sagen können! Aber ich hab auch nicht daran gedacht!”, antwortete Chie grinsend.
 

“Was machen wir nun?”, fragte die jüngere Frau.
 

“Naja, jetzt wo wir schon so fein angezogen sind, dank deinem Styling, können wir doch gleich was Passendes machen. Lass uns irgendwo was essen gehen,ja? Ich hab Hunger und wir haben Stunden damit verbracht uns fertig zu machen, also ist es sowieso schon Zeit fürs Abendessen. Ich lad dich ein, was hältst du davon?"
 

“Danke, das ist eine gute Idee! Gut, machen wir das!”, antwortete Nene

glücklich lächelnd, und so machten sie sich auf den Weg.
 

Draußen fühlte Chie sich zuerst etwas unwohl, nicht wegen der Kleidung an sich, sondern aus Angst darin erkannt zu werden. Doch nach einigen Minuten beruhigte sie sich durch die sanfte, angenehme Weise, in der Nene mit ihr umging und sprach. Und schließlich sah sie heute wirklich wie eine Lady aus, nicht wie eine Otokoyaku. All das ließ sie entspannen und es genießen neben ihrer Musumeyaku zu spazieren und hin und wieder in ihr süßes, freundliches Gesicht hinabzublicken.
 

Bald darauf fanden sie ein hübsches Restaurant und entschieden dort zu bleiben. Es war ein feines Thailändisches Restaurant in dem keiner von beiden je war, deshalb waren sie neugierig.
 

Sie fanden einen hübschen Tisch in einer Ecke im hinteren Teil des Geschäfts, wo sie sich gegenüber sitzen konnten und niemand sie mit lästigen Blicken stören konnte.

Kerzen und wunderschön gefaltete Servietten lagen auf dem dunkelroten Tischtuch bereit.
 

“Hey, das Tischtuch passt zu deinem Kleid Chie-chan!”, kicherte Nene.
 

“Du meinst dein Kleid.”, verbesserte sie die ältere Frau.
 

“Wie auch immer.”
 

Der Kellner kam und nahm ihre Bestellung auf. Als er außer Reichweite war, sagte Nene: „Das wird teuer werden...“
 

“Wen kümmert es, ich kann's mir leisten.”
 

“Hab ich was nicht mitgekriegt oder verdienen in letzter Zeit die Otokoyaku Topstars mehr Geld als ihre Musumeyaku?”
 

“Wer weiß?”, Chie grinste verschlagen.
 

“Chie, du Macho!”
 

“Denkst du wirklich, dass ich ein Macho bin?”
 

“Nein, eigentlich nicht. Ich finde du bist eine sehr freundliche und nette Person. Überhaupt kein Macho. Außer auf der Bühne natürlich.”, sie lachte beim letzten Satz.
 

“Danke, da bin ich aber erleichtert. Ich dachte schon Nene-chan vergleicht mich mit irgendwelchen ungehobelten Männern.“
 

“Nein, keine Angst. Egal wie oft ich dich in deinen Otokoyaku-Klamotten sehe, ich weiß, dass du darunter eine vollkommen normale Frau bist, wie alle anderen auch.”
 

“Nun, das klingt fast ein wenig enttäuschend.”
 

“Warum? Möchte Chie-chan besonders für mich sein?”, fragte Nene grinsend.
 

“Ja, um ehrlich zu sein schon.”, antwortete die andere ehrlich.
 

Bevor Nene antworten und ihre Verblüffung zeigen konnte, kam der Kellner mit zwei Gläsern und einer teuer aussehenden Flasche Rotwein zurück.
 

“Danke.”, sagte Chie nachdem er ihnen eingeschenkt hatte und er verschwand wieder.
 

“Nene-chan.”, wandte sie sich nun an die jüngere Frau.
 

“Ja?”
 

“Du warst Model bevor du an die Takarazuka Schule kamst, nicht wahr?”, fragte sie interessiert.
 

“Ja, das stimmt.”
 

“Tja, vielleicht ist das der Grund, warum du ein solches Talent dafür hast, die richtige Kleidung zu wählen und so.“ meinte Chie lächelnd.
 

“Ich weiß nicht, ich hab mich schon immer für solche Sachen interessiert“, antwortete Nene nachdenklich.
 

“Warum hast du damit aufgehört?”
 

“Nun...gute Frage. Ich denke es war einfach...ich wollte eben singen und tanzen, darum ging ich nach Takarazuka.“
 

“Verstehe.”
 

“Warum wolltest du zum Theater?”
 

“Ich...Nun ja...Ich dachte in Takarazuka könnte ich ich selbst sein. Ich fühlte, dass ich perfekt in die Rolle der Otokoyaku passen würde. Weißt du, ich war immer eher burschikos, größer als andere Mädchen, bin immer mit Jungs herumgehangen und habe ungern Kleider getragen und so. So etwas ist ok solange man ein Kind ist, es stört niemanden. Aber wenn man älter wird beginnen die Leute sich zu beschweren: „Trag das nicht, tu das nicht, sag das nicht.“ Es ist furchtbar.“
 

“Ich verstehe.”, sagte Nene während sie Chie aufmerksam zuhörte.
 

“Außerdem war ich total überwältigt, als ich zum ersten mal ein Takarazuka Musical sah. Ich konnte nicht glauben, wie selbstbewusst und cool die Otokoyaku schienen und ich wollte auch so sein. Nun...ja, das ist alles...“, endete sie mit glänzenden Augen und einem glückseligen Lächeln auf den Lippen.
 

“Wow Chie-chan. Deine Antwort klingt viel besser als meine!”
 

“Ah...N-Nein, Ich hab einfach zu viel geplappert.”, sagte Chie verlegen und mit gesenktem Blick, sie fühlte wie ihr Gesicht heiß wurde vor Schamesröte.
 

“Nein, hast du nicht. Ich mag es von deiner Vergangenheit zu hören, Chie-chan. Ich meine, schließlich arbeiten wir zusammen und sind Freunde, nicht?
 

“...Ja, das sind wir.”, sagte die andere Frau nach einer kurzen Pause.
 

“So und deshalb möchte ich mehr über dich erfahren! Ich will mir alles merken was du mir erzählst, Chie-chan!, sagte Nene lächelnd.
 

“Danke.”, antwortete Chie, berührt von ihren freundlichen Worten.
 

“Und...”, sprach Nene weiter.
 

“Ja?”, fragte Chie erwartungsvoll.
 

“Eigentlich gab es noch einen anderen Grund, warum ich mit dem Modeln aufgehört habe.
 

“Wirklich?”, fragte die Ältere überrascht.
 

“Ja. Ich...ich mochte nicht, wie mich die Männer angesehen und behandelt haben. Ich fand es sehr unangenehm...Die Shootings die wir in Takarazuka machen sind ganz anders. Die Fotografen sind keine kompletten Arschlöcher und ich mache oft Fotos mit dir zusammen, deswegen macht es umso mehr Spaß.”, sagte sie, mit einem dunklen Ausdruck auf ihrem Gesicht am Beginn, aber lächelnd am Ende des Satzes.
 

“Ich verstehe...”, sagte Chie nachdenklich aber lächelnd. Es machte sie glücklich zu hören, dass Nene gerne Zeit mit ihr verbrachte.
 

“Und noch etwas...”, setzte diese wieder an.
 

“Ja?”, fragte Chie neugierig.
 

”Du bist besonders für mich.”, endete sie bedeutungsvoll.
 

“Oh.”, war das einzige was Chie darauf antworten konnte und wurde wieder rot.
 

Der Kellner kam wieder und unterbrach ihre Unterhaltung indem er ihr Essen brachte. Den Rest des Abends verbrachten die beiden damit über das gute Essen zu reden und über andere unwichtige Dinge.
 

Nachdem sie fertig waren und die Rechnung bezahlt war, gingen sie zurück zur Wohnung der Musumeyaku, schließlich musste sich die Otokoyaku wieder umziehen.
 

Dort angekommen jedoch, meinte die Jüngere: „Es ist schon spät, willst du die Nacht nicht lieber hier verbringen? Du wirst den letzten Zug sowieso nicht mehr erwischen.“
 

“Oh. Vielleicht hast du Recht. Na gut, danke! Mann oh Mann, ich muss endlich aus diesen Schuhen raus! Sie passen, aber den ganzen Abend damit herum zu laufen tut sogar mir weh!“
 

“...sagte der Otokoyaku Topstar der fast jeden Tag wegen seiner Arbeit in hohen Schuhen gehen und tanzen muss.“, sagte Nene zynisch.
 

“Das ist was anderes, die Stiefel haben viel breitere Absätze und sind viel angenehmer.“
 

“Dann denk mal an die Musumeyaku, wir müssen die ganze Zeit in solchen Stöckeln gehen!“
 

“Ist ja gut, ist ja gut, ich bin schon still!”, sie zog sich die Schuhe aus, seufzte erleichtert und machte es sich sofort auf Nenes großen, weichen Sofa gemütlich, ohne zu fragen.
 

“Du fühlst dich hier sowieso schon wie zu Hause, oder?”, fragte Nene amüsiert.
 

“Ja, schon...”, sagte Chie entspannt und schloss ihre Augen. Sie mochte dieses Sofa sehr. Nene hatte Recht, sie fühlte sich wie zu Hause hier. Das war kein Wunder, da sie ihre Topstar-Partnerin wirklich oft besuchte. Wer konnte es ihr verübeln? Nene war immer sehr liebenswürdig, es war einfach und angenehm mit ihr zu plaudern und noch dazu kochte sie fabelhaft und gerne für Chie. Es war so schön die Zeit mit ihr zu verbringen.
 

“Ich Glückliche..., murmelte die Otokoyaku gedankenverloren.
 

“Was hast du gesagt??”, fragte die jüngere Frau während sie Chie auf dem Sofa Gesellschaft leistete.
 

“Hm? Ach, nichts...”, sagte die andere leise und öffnete ihre Augen leicht.
 

“Bist du etwa schon müde?”
 

“Nein, nein...”, murmelte Chie aber schloss ihre Augen wieder.
 

“Also wirklich...das sagst du immer wenn du am müdesten bist und jeder es dir ansehen kann!”, Nene beugte sich über Chie, nahm ihr den Hut vorsichtig ab und legte ihr auf den Coach-Tisch.
 

“Möchtest du einen Kaffee??”,fragte sie dann.
 

“Das wäre toll...”
 

“Tja, aber ich hab keine Lust einen zu machen.“, sagte die Jüngere einfach.
 

“Was? Aber..!”, sagte Chie enttäuscht und setzte sich auf um sich besser beschweren zu können.
 

“Das ist es, was ich wollte. Man kann dich so leicht austricksen!“, sagte Nene grinsend.
 

“Du hinterhältige...ach, ich kann mich auch einfach wieder hinlegen...“
 

“Wage es nicht! Ich hol uns Kaffee und du bleibst wach, einverstanden?“
 

“...einverstanden.”, sagte Chie widerwillig.
 

Gehorsam saß sie auf dem großen, einladenden Sofa das offensichtlich wollte, dass sie sich darauf legte und wartete auf den ersehnten Kaffee.
 

Endlich kam Nene zurück mit zwei Bechern voll heißer, aromatisch duftender Flüssigkeit.
 

“Her damit, her damit!!”, bettelte Chie, sie konnte es nicht mehr aushalten.
 

“Ja gleich, also wirklich! Du wirst zum Kleinkind wenn es um Kaffee geht!”, sagte Nene etwas genervt und gab ihr einen Becher.
 

“Danke!”, sagte Chie und nahm sofort einen Schluck. Schon der Geschmack schien sie wieder wacht zu machen.
 

“Gern geschehen...”
 

Nene war immer wieder überrascht über Chies Enthusiasmus für Kaffee um eine bestimmte Tageszeit, obwohl sie das schon gut kannte.
 

“Ich liebe deinen Kaffee Nene-chan!”, sagte die Otokoyaku dankbar.
 

“Das sagst du jedes mal, aber es freut mich, dass du ihn magst.“, sagte Nene und musste wegen Chies Reaktionen lächeln.
 

Währenddessen war Chie glücklich, dachte nur an ihren Kaffee und trank bis ihr Becher leer war. Nene sah ihr zu und wusste was nun kommen würde, noch bevor es geschah. Dieser enttäuschte Ausdruck auf Chies Gesicht, mit dem sie in ihren leeren Becher starrte.
 

“Ich hol dir noch eine Tasse.“, sagte sie daher und sofort hellte sich Chies Gesichtsausdruck wieder auf. Nene wunderte sich wie simple ihr Topstar manchmal sein konnte.
 

Sie brachte die versprochene Tasse und überreichte sie ihr. Dann wurde sie nachdenklich und nippte an ihrem eigenen Getränk. Als Chie ausgetrunken und genug hatte, bemerkte sie wie still Nene schon seit einer Weile war, was ungewöhnlich für diese war.
 

“Nene-chan? Ist alles in Ordnung?”, fragte sie daher. Nun war sie endlich wieder ernst.
 

“Huh? Oh, ja ist es...Ich...hab nur nachgedacht...”
 

“Nachgedacht worüber?”, wollte Chie wissen.
 

“Nachgedacht über...über...Chie-chan?“
 

“Ja, was ist denn?”
 

“Kann ich dich etwas fragen? Und du verspricht nicht böse zu werden und es auch niemanden zu erzählen oder so?”
 

“Warum sollte ich böse werden? Ich könnte nie böse sein auf dich! Das weißt du doch hoffentlich! Und du weißt, dass ich ein Geheimnis für mich behalten kann, also keine Sorge. Erzähl es mir ruhig Nene-chan.”
 

“Okay.”, sagte die jüngere Frau und nahm all ihren Mut zusammen.
 

Chie wartete und ihr Herz schlug immer schneller, während sie auf Nenes Antwort wartete. Sie wusste nicht einmal wieso.
 

“Darf ich...dürfte ich...Ich...Ich möchte dich küssen Chie-chan.“,sagte sie endlich.
 

Die Otokoyaku brauchte einen Moment um zu realisieren was die andere Frau gerade gesagt hatte.
 

“Mich...küssen?”, fragte sie, nicht sicher ob sie sich verhört hatte.
 

“Ich...wir...wir spielen so oft auf der Bühne, dass wir uns küssen, deswegen...irgendwie...ist in mir der Wunsch entstanden dich endlich richtig zu küssen. Ich weiß nicht warum, nur...Ich weiß, wenn wir noch einen falschen Kuss spielen, wird mich der Abstand zu deinen Lippen wahnsinnig machen und ich werde dich küssen, egal ob wir von Menschen umgeben sind oder mitten in einem Stück...Und es wird einen großen Skandal geben...aber ich glaube...Ich kann mich selbst jetzt nicht mehr zurück halten...“, gab Nene mit gesenktem Blick zu, während sie immer mehr errötete.
 

Chie wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie saß einfach da, mit ihrer leeren Tasse in der Hand, immer noch das elegante rote Kleid tragend, das nun nicht wirklich zu ihren kurzen verwuschelten Haaren passte. Sie war sich plötzlich all dieser Dinge völlig bewusst, doch was Nene gerade gesagt hatte, das konnte sie einfach nicht verstehen. Es war nicht so, dass sie nichts für sie empfand. Nur war diese Situation so irreal für sie, dass sie nicht richtig reagieren konnte.
 

“Wenn du nichts sagst, werde ich es einfach tun.“, sagte Nene mit neuem Selbstbewusstsein in der Stimme und den Blick auf ihr Gegenüber gerichtet.
 

Chie reagierte immer noch nicht. Nene nahm ihr die Tasse aus der Hand und stellte diese und ihre eigene auf den Tisch. Chies Augen folgte ihren Bewegungen verunsichert und schließlich saßen sich sie beiden gegenüber und sahen sich an. Nene kam etwas näher.
 

“I werde es jetzt tun Chie-chan.”, warnte sie sie.
 

Sie nahm das Gesicht der älteren Frau in ihre Hände und kam noch näher.
 

Die andere tat immer noch nichts sondern wartete einfach mit leicht geöffneten Mund und hilflosen Gesichtsausdruck.
 

“Das ist deine letzte Chance „Stopp“ zu sagen...“, flüsterte Nene, während sie so nah kam, dass sie nur noch ein paar Zentimeter entfernt war, von den Lippen, die zu küssen sie so begehrte.
 

Chie konnte Nenes Atem auf ihren fühlen. Ihr Herz schlug immer schneller, es schien ihr so laut, dass sie sicher war, die andere müsse es hören. Ihre Brust hob und senkte sich merklich. Schließlich schloss sie die Augen und wusste in diesem Augenblick, dass sie nichts mehr wollte, als das.
 

Nicht mal eine weiter Tasse Kaffee.
 

Endlich fühlte sie, wie sich weiche Lippen auf ihr legten und sie küssten, vorsichtig, langsam, zärtlich. Sie konnte immer noch nicht glaube was gerade passierte.

Ihr Denken setzte aus. Sie fühlte ihren Willen verschwinden und wie ihr Kopf sich drehte während Nene sie immer mutiger küsste.

Chie legte instinktiv ihre Arme um die andere Frau um ihr so nah wie möglich zu sein.
 

Nene küsste Chie immer leidenschaftlicher und fühlte, dass sie nicht aufhören konnte. Bald öffnete die andere ihren Mund freiwillig ein Stück weit, sodass sie ihre Süße schmecken konnte. Langsam presste sie ihre Otokoaku auf das Sofa und brachte sich über ihr zum liegen, ohne den Kuss zu unterbrechen.
 

“Mmhh...”, machte Chie. Sie fühlte sich, als hätte sie ein Fieber erfasst das sie zwang sich Nene hinzugeben. Es fühlte sich gut an, so fern sie es beurteilen konnte.
 

Die Musumeyaku begann über Chies Körper zu streicheln,sie berührte sie, wo sie sie so lange hatte berühren wollen.
 

Sie strich zärtlich über Chies Hals und Nacken, über das Schlüsselbein und den Ausschnitt und spürte, wie die Frau unter ihr leicht erbebte. Sie machte weiter und berührte schließlich ihre Brüste. Nene drückte sie leicht und fühlte die Erregung in ihr aufkommen.
 

Kurz hörte sie auf zu küssen und bemerkte zufrieden den Ausdruck auf Chies Gesicht, der deutlich zu verstehen gab, dass sie nicht wollte, dass sie aufhörte. "Ich liebe deine kleinen Büste...“, sagte Nene und drückte sie wieder.
 

“N-Nene...”, sagte Chie errötend, drehte ihr Gesicht zur Seite und schloss ihre Augen vor Scham. Sie fühlte wie ihr Körper, besonders der Unterkörper anfingen sich unter Nenes Berührungen zu erhitzen.
 

“Darf ich dich weiter berühren Chie-chan?", fragte Nene ohne auf eine Antwort zu warten, küsste ihren entblößten Hals und strich mit ihrer Hand hinab über Chies Bauch, weiter über ihre Oberschenkel und zog langsam ihr Kleid hoch.
 

“N-Nene-chan?”, fragte diese unsicher.
 

„Ist alles ok?...oder ist es zu viel für dich?“
 

“Ich...nein...Also...Ich weiß nicht...Ich meine...Willst du...willst du wirklich...?“
 

“Chie.” , wendete sich Nene an die Ältere, „Ich will dich nehmen, wenn du mich lässt.“, sagte sie einfach.
 

“Oh...”, sagte Chie, überrascht über so viel Offenheit. Nene streichelte immer noch über ihre Oberschenkel, während sie redeten,was es schwer machte einen klaren Gedanken zu fassen, doch sie wollte ihr unbedingt etwas mitteilen.
 

“Ich...Nene-chan, Ich wurde noch nie...was ich sagen will ist...niemand hat mich je...“
 

“...dich je...genommen?”, führte die jüngere Frau den Satz zu Ende.
 

“So ist es...”, sagte Chie beschämt.
 

“Also...hattest du nie eine Freundin?”, fragte Nene ungläubig, da Chie doch so gut aussah und sie daher dachte, sie hätte schon viele gehabt.
 

“Doch, hatte ich, aber die waren alle...Mädchen die wollten, dass ich sie nehme. Sie haben mich nie berührt... Ich glaube sie sahen mich eher als Jungen, nicht als Mädchen...“
 

“Chie-chan...”, sagte Nene fassungslos.
 

Nun blieb Chie still.
 

“Du bist eine wunderschöne Frau, Chie-chan. Ich liebe alles an dir, gerade weil du eine Frau bist.“
 

Die ältere hob ihren Blick als sie das Wort „Liebe“ hörte. Sie blickte tief berührt in die Augen der anderen.
 

“Und...ich liebe auch deinen weiblichen Körper, alles davon. Ich will dir zeigen wie sehr...“, flüsterte Nene verführerisch und fing an leicht über Chies Hals zu lecken, was diese wieder erzittern ließ.
 

Nenes Beine befanden sich zwischen Chies, und diese spreizte sie unwillkürlich. Sie küssten sich wieder, während die Jüngere weiter die Oberschenkel der anderen streichelte, bald darauf die Innenschenkel und schließlich ihre Hand in ihr Höschen gleiten ließ und sie zwischen ihren Beinen berührte.

Sie wusste sehr genau, wie es sich gut anfühlen würde.

Chie seufzte unbeabsichtigt auf und klammerte sich an ihre Geliebte.
 

Nene bewegte ihre Hand geschickt und Chie konnte ihre Geräusche nicht für sich behalten.
 

“Du fühlst dich wundervoll an, Chie-chan...“, sagte Nene schneller atmend.
 

Chie stöhnte immer lauter und Nene presste sich so eng wie möglich an sie und bewegte ihren Körper im Rhythmus ihrer Hand. Die Beine der Älteren zuckten jedes mal, wenn sie ihren sensibelsten Punkt berührte.
 

“Hör...h-hör nicht auf...”, seufzte Chie, während Nene sich immer schneller bewegte. Sie fühlte, dass Chie nah war.
 

Die Musumeyaku hatte nicht vor aufzuhören. Sie wollte ihre Otokoyaku so viel wie möglich spüren und dieses Gefühl niemals vergessen lassen.
 

Chie warf ihren Kopf in den Nacken vor Genuss und schloss ihre Augen.

Sie fühlte nichts außer ihrer Liebsten.

“Nene-chan, Nene-chan, Nene...”, wiederholte sie immer wieder.
 

Die jüngere Frau fühlte wie ihr Herz schmerzte vor Liebe für das süße Wesen das sich vor Lust unter ihr wand.
 

Endlich kam Chie während sie laut Nenes Namen stöhnte.
 

Die Musumeyaku blieb in ihrer Position bis sie fühlte, dass Chie aufhörte zu pulsieren. Dann umarmte sie sie innig. Beide lagen eng umschlungen da und brauchten eine Weile um wieder zu Atem zu kommen.
 

“Nene-chan...”, sagte Chie nach einer Weile.
 

“Ja?”
 

“Ich liebe dich auch.”, sagte sie glücklich und umarmte ihre Geliebte noch enger.
 

“Ich weiß”, antwortete Nene lächelnd.



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