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Schlafes Kinder

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Schlafes Kinder

Das Tier kam näher. Es zog die Lefzen hoch und Geifer triefte ihm von den langen Zähnen. Scharfe Klauen hinterließen Riefen auf dem Boden, als es sich Schritt für Schritt vorwärts zu seiner Beute bewegte. Sein dunkles Fell war in dem düsteren Wald kaum zu erkennen. Nur seine bösen Augen leuchteten in der Dunkelheit.

Xena verspürte das ungewohnte Gefühl von Angst. Die Kriegerprinzessin mit dem langen schwarzen Haar und den strahlend blauen Augen hatte schon zahlreiche Kämpfe erlebt – doch alles in ihr schrie danach, sich umzudrehen und davon zu laufen. Ihre Hand tastete nach ihrem Chakram – der kreisrunden Wurfwaffe –, doch es hing nicht wie gewohnt an ihrem Gürtel. Auch ihr Schwert befand sich nicht auf ihrem Rücken.

Grimmig suchte sie festen Stand und spannte die Muskeln. Sie zwang sich, die Angst zu verdrängen. Sie hatte Schlimmeres erlebt. Viel Schlimmeres. Und dennoch lief ihr kalter Schweiß über den Rücken.

Sie wich zurück.

Das Tier sprang.

Xena ließ sich auf den Boden fallen, rollte über die Schulter ab und kam wieder auf die Füße. Doch das Tier war schneller. Mit einem bedrohlichen Knurren sprang es sie an und presste sie zu Boden. Die Krallen rissen die Haut ihrer Schultern auf.

Stinkender Atem drang an ihre Nase, als das Tier sein geiferndes Maul zu ihrem Gesicht hob.

Mit einem schrillen Kriegsschrei trat sie dem Tier in den Bauch und wälzte es herum.

Noch immer schrie alles in ihr danach, davonzulaufen. Wütend trat sie zu.

Zorniges Knurren und ein erneuter Angriff waren die Antwort.

Warum hatte sie Angst? Das machte keinen Sinn!

Und das Tier...

Auf einmal begriff sie. Das hier war das Tier, vor dem sie als Kind Angst gehabt hatte. Es war eine skurrile Mischung aus Wolf und Löwe. Einen Löwen hatte sie vor etlichen Jahren als kleines Mädchen bei einem reisenden Schausteller gesehen und er hatte ihr schreckliche Angst eingejagt. Heutzutage würde sie dieses Tier nur mit gesunder Vorsicht betrachten, aber nicht mehr mit kindischer Angst.

„Ein Traum!“, entfuhr es ihr, als sie das Tier erneut zurückschlug und es sich heulend auf dem Boden wälzte.

Empörung und Zorn erfüllten sie, als sie vortrat, das Tier an seinen Ohren packte und es anfuhr: „Benimm dich, ansonsten prügele ich dich windelweich!“ Ihre blauen Augen funkelten zornig und ihre Stimme war scharf und schneidend. Das Tier sah sie noch einen Augenblick mit unverhohlener Gier an, dann winselte es leise und duckte sich zu Boden.

„Brav.“ Xena erhob sich und sah sich um.

Es wurde Zeit aufzuwachen.
 

Die Kriegerprinzessin fühlte sich wie gerädert, als sie sich von ihrem Nachtlager erhob. Die Sonne war bereits aufgegangen und das Feuer war heruntergebrannt, die Glut glimmte jedoch noch. Ein neues Feuer für das Frühstück war somit schnell entzündet. Sie schaute zur Seite und erstarrte.

Dort lag das Tier zusammengerollt wie ein Schoßhund und schnarchte friedlich vor sich hin. Argo, ihre Stute, beäugte das Tier äußerst misstrauisch und gab ein unzufriedenes Schnauben von sich.

„Doch kein Traum?“ Xena runzelte die Stirn. Sie drehte sich zu Gabrielle um und zog eine Augenbraue hoch.

Ihre beste Freundin Gabrielle lag dort nicht mehr so allein unter ihrer Decke wie noch am Abend zuvor. Nein, neben ihrem blonden Schopf ruhte noch ein dunkler.

„Gabrielle?“, flötete Xena. „Wach auf. Gabrielle.“

„Mhm? Was denn?“ Gabrielle fuhr sich durch müde durch die blonden Haare und wandte sich zu ihrer Freundin um. „Ist es schon so spät?“

„Schau mal da.“ Xena deutete mit dem Kinn neben ihre Freundin. Verwirrt wandte sich Gabrielle um und sprang dann augenblicklich auf.

„Hey! Was machst du da?“, fuhr sie den Fremden an. Gerechte Empörung klang in ihrer Stimme.

„Das wüsste ich auch gerne.“ Ein amüsiertes Lächeln lag auf Xenas Lippen.

Gabrielle stieß den Fremden rüde mit ihrem Kampfstab an, da dieser nicht sofort reagiert hatte.

„Hmpf“, machte er, als der Stab sich in seine Rippen bohrte. Verschlafen öffnete er die Augen und starrte die beiden Frauen an. „Gabrielle?“

„Ihr kennt euch?“, fragte Xena süß, während Gabrielles Gesichtszüge entgleisten.

„Äh, ja, doch, irgendwie... schon.“ Perplex ließ sie sich auf den Fersen nieder und starrte den Mann an. „Das ist... Herion. Er ist... Ich habe von ihm geträumt.“

Xena musterte den Fremden aufmerksam. Wenn sie sich nicht vollkommen irrte, war das quasi ein männliches Gegenstück zu ihr. Schwarzes Haar, blaue Augen, schmale Lippen, ein Schwert auf den Rücken geschnallt, ein Chakram an seiner Seite und sogar seine Rüstung ähnelte ihrem Brustpanzer.

„Dein persönlicher Held?“, fragte sie trocken.

„Äh... Ich glaube... schon?“ Gabrielles Stimme verbarg ihre Unsicherheit nicht.

„Ich biete mein persönliches Albtraumtier.“ Xena deutete über ihrer Schulter hinüber zu dem schlafenden Tier.

Gabrielle wurde blass. „Das... ist...“

„Eine handzahme Bestie.“ Xena lächelte. „Ich hoffe, dein Herion ist es auch.“

„Was wird hier eigentlich gespielt?“, erkundigte sich der Mann verwirrt.

„Mir scheint, dass unser Gott der Träume offenbar etwas überaktiv war und Figuren unserer Träume hat real werden lassen.“ Die Kriegerin runzelte die Stirn. Eine Strähne ihres schwarzen Haares kitzelte ihre bloße Schulter und sie strich sie beiläufig weg.

„Hypnos?“ Gabrielle hatte sich wieder gefangen und schaute die Freundin an.

„Oh ja. Mir scheint, wir sollten einem seiner Tempel einen Besuch abstatten und mal hören, was los ist.“

„Mit den beiden?“

„Natürlich. Ich möchte mein Albtraumtier auf niemand anderes loslassen. und du deinen Helden...“ Xena blickte von Gabrielle zu Herion und wieder zurück. „...vermutlich auch nicht.“

„Xena, ich kann dir das erklären...“, rief Gabrielle aus, während sie aufsprang.

„Musst du nicht.“ Ein Lächeln glitt über Xenas Gesicht. „Deine Träume sind ganz allein deine Sache. Und dass Herion hier auftaucht, war schließlich nie so gedacht.“

Herion mitzunehmen würde außerdem das kleinste Problem sein. Xena warf einen Blick zu dem Tier hinüber, das von ihrer Stute Argo immer noch sehr argwöhnisch beäugt wurde. Vermutlich würde Argo noch eine ganze Woche verstimmt sein.
 

Der nächste Tempel des Hypnos lag zwei Tagesreisen entfernt und so machte sich die seltsame Reisegruppe auf den Weg.

Der Tempel lag auf einem Hügel in der Nähe eines namenlosen Dorfes. Und hier trafen Xena, Gabrielle, Argo, Herion und das Tier auf einen alten Bekannten.

„Joxer, der Mächtige...“, trällerte eine nicht besonders melodisch klingende Stimme.

Gabrielle entfuhr ein leiser Seufzer. So konnte nur einer singen... Und kurz darauf kam er auch schon um eine Ecke des Weges gebogen: ein eher schlaksiger Krieger mit einem Helm, dessen Seiten bis zu seinem Kinn reichten und ihn albern wirken ließen, ebenso wie der Brustschutz, der an eine behelfsmäßig festgebundene Pfanne erinnerte.

„Gabrielle! Xena!“, rief Joxer überschwänglich aus. Joxer war der vertrotteltste Krieger, der den beiden auf all ihren Reisen jemals untergekommen war. Wo er war, herrschte Chaos. Und auch wenn er das Herz am rechten Fleck hatte, sorgte er oft dafür, dass meist die eher nicht so guten Dinge passierten. In der Regel wurde er dabei früher oder später mehr oder weniger schwer verletzt und die beiden Frauen mussten ihm den Hals retten.

„Seht mal!“ Er griff nach einem jungen Baum und riss ihn ohne große Anstrengung aus dem Boden. „Ich bin vor drei Tagen aufgewacht und war auf einmal bärenstark! Ich bin Joxer, der Mächtige...“, begann er sofort wieder zu singen.

Xena und Gabrielle wechselten einen langen Blick. Es lag auf der Hand: Auch sie beide wurden seit drei Tagen von ihren Traumgefährten begleitet. Und Joxers große Kraft war kaum etwas, das ihm einfach so geschehen war...

„Hast du in letzter Zeit zu irgendeinem Gott gebetet? Oder irgendeinen verärgert?“, erkundigte sich Gabrielle vorsichtig.

„Nein.“ Joxer zerbrach den jungen Baum wie einen dünnen Zweig. „Warum sollte ich?“

„Och... Nur so.“ Gabrielle stützte sich auf ihren Kampfstab und sah Xena an. Göttliches Eingreifen wäre die einzige andere Möglichkeit, die Joxers plötzlichen Kraftzuwachs erklären könnte.

„Du träumst oft davon, stark zu sein?“, fragte diese.

„Jetzt nicht mehr. Jetzt bin ich es ja.“ Joxer strahlte.

„Ich glaube, wir könnten dich gebrauchen...“ Xena nickte Gabrielle auffordernd zu. Beide wussten sie um Joxers Schwäche für Gabrielle und wenn sie ihn mitnehmen wollten, dann war es auf jeden Fall erfolgreich, wenn Gabrielle ihn darum bitten würde.

Gabrielle warf lächelnd ihr blondes Haar zurück. „Weißt du, Joxer, wir sind auf dem Weg zu Hypnos‘ Tempel und wir rechnen damit, dass es Probleme kommen könnten. Und dich und deine großen Kräfte...“

„...wären euch eine Hilfe?“ Joxer strahlte Gabrielle an. „Gerne!“

„Toll!“ Ein zufriedenes Lächeln glitt über Xenas Gesicht.

„Und wer ist das?“ Joxer schaute zu Herion hinüber, der ihn irritierte. „Dein Bruder? Ihr seht euch so ähnlich.“

„Oh... er ist...“ Die Kriegerin warf einen kurzen Blick zu Herion herüber, der gerade dazu ansetzen wollte etwas zu sagen, was vermutlich darauf hinauslief, dass er Joxer unter die Nase rieb, dass er Gabrielles persönlicher Held war, „...ein entfernter Cousin, den wir zufällig getroffen haben. Die Familienähnlichkeit ist verblüffend, nicht wahr?“ Mit einem breiten Lächeln legte sie Herion den Arm um die Schulter und machte mit einem sehr unnachgiebigen Griff mehr als deutlich, dass er besser mitspielte.

Er warf ihr einen kurzen Seitenblick zu und an dem Unmut in seinen Augen konnte sie genau erkennen, dass er wenig begeistert von ihrer Lüge war. Glücklicherweise hatte Gabrielle ihn aber neben der Kampfkraft ihrer besten Freundin auch mit ihrer eigenen Nachsicht und Güte ausgestattet – daher spielte er gehorsam mit.

„Genau. Wir haben uns Jahre nicht gesehen und vor drei Tagen durch Zufall getroffen.“ Herion lächelte ebenfalls breit und sein Lächeln wirkte auf Xena wie ein Blick in den Spiegel. Es war gruselig.
 

Der Tempel des Hypnos hätte still sein sollen. Außer ihnen war niemand hier, doch der Tempel hallte von dumpfem Schnarchen wider.

Blicke wurden zwischen den Vieren gewechselt. Argo graste unweit des Tempels und das Tier hatte sich sofort auf Entdeckungsreise im Tempel gemacht.

„Der zersägt aber einen ganzen Wald“, entfuhr es Joxer respektlos.

„Hypnos schläft?“, überlegte Gabrielle laut.

„Es scheint so.“ Xena runzelte die Stirn. „Aber wer hätte den Gott des Schlafes dazu bringen können, in tiefen Schlaf zu fallen?“

„Was, wenn wir versuchen, ihn zu wecken?“, schlug Herion vor.

„Eine gute Idee.“ Gabrielle nickte.

Und so versuchten sie, den Gott des Schlafes aufzuwecken.

Sie versuchten es mit Opfergaben. Sie versuchten es mit Gesang. Sie versuchten es mit einer wilden Party. Sie versuchten es mit einem respektlosen Kampf im Tempel. Sie versuchten es mit Krach aller Art: Sie schrieen, polterten, randalierten, tobten, brüllten und trampelten. Nichts davon zeigte irgendeine Wirkung.

Erschöpft und resigniert ließen sich die vier auf dem Boden nieder und starrten die marmornen Wände an. Selbst das Tier gesellte sich zu ihnen und legte Xena vertrauensvoll den Kopf auf den Schoß. Geistesabwesend kraulte sie sein struppiges Fell.

Gabrielle legte den Kopf in den Nacken und starrte nach oben.

„Was ist das da?“, fragte sie plötzlich.

Xena folgte ihrem Blick und sprang auf. Das Tier zog sich mit einem beleidigten Grunzen zurück.

Über ihnen gab es eine Ausparung in der Decke, die ein wenig an einen Kaminabzug erinnert und dieser hing etwas sehr Großes.

„Ein Gong! Damit könnten wir ihn aufwecken!“ Xena war schlagartig wieder voller Energie.

„Aber es ist zu weit oben“, warf Joxer ein.

„Nun...“ Xena grinste breit. „Nicht, wenn du mich hochwirfst, starker Mann.“

Joxers Gesichtsausdruck war im ersten Moment reichlich dämlich, dann hellte sich seine Miene auf.

„Ich soll dich da hochwerfen?“

„Genau. Und ich schlage dann den Gong.“ Xena grinste.

„Wirf uns beide hoch“, mischte sich Herion ein. „Gemeinsam haben wir mehr Aussichten auf Erfolg.“

Xena musterte ihr männliches Spiegelbild mit zusammengekniffenen Augen. Dann nickte sie. Ihre Fähigkeiten waren nahezu identisch und Hilfe würde sie auf jeden Fall gut gebrauchen können.

Joxer baute sich unter dem Gong auf und machte sich bereit. Xena und Herion nahmen Anlauf und in perfekter Synchronizität rannten sie auf Joxer zu, der sie beide packte und im perfekten Zusammenspiel nach oben schleuderte. Beide vollführten einen eleganten Salto und im idealen Gleichklang griffen sie nach dem Schlegel und schlugen ihn mit aller Macht gegen den Gong.

Sein Dröhnen brachte die Tempelwände zum Wackeln, hallte dumpf nach und schien nie wieder aufhören zu wollen.

Der Boden, auf dem sowohl Xena als auch Herion sicher landeten, bebte.

Gabrielle und Joxer hielten sich reflexhaft die Ohren zu. Alle vier drehten sich im Kreis und sahen sich um. Sie erwarteten, dass irgendetwas geschehen musste. Das hier konnte doch nicht alles gewesen sein.

Das Fell des Tieres war gesträubt und es sprang hinter Xena. Einen Sekundenbruchteil später erschien mit einem grellen Lichtblick der Gott Hypnos.

Halbdurchsichtige Schmetterlingsflügel entwuchsen seinen Schläfen und hoben sich schwach von den blonden Locken ab. Sein verschleierter Blick richtete sich auf die vier Anwesenden.

„Ihr habt mich geweckt“, stellte er fest. Seine Stimme klang noch etwas müde, gewann aber bereits wieder an Kraft. Mit einem Fingerschnippen beendete er beiläufig den Krach.

„So ist es Hypnos“, sagte Xena mit fester Stimme. „Wir bitte durch um Verzeihung, wenn wir dich gestört haben sollten, aber...“

„Gestört? Ihr habt mich gerettet!“, entfuhr es dem Gott. „Habt ihr eine Vorstellung, was geschehen wäre, wenn ich noch länger geschlafen hätte? Die ganze Welt hätte untergehen können.“

„Ja?“ Joxers Augen weiteten sich.

„Oh ja. Früher oder später hätte meine Macht nicht mehr ausgereicht, um auch noch im Schlaf den Geschöpfen dieser Welt Schlaf zu schenken.“ Hypnos schüttelte den Kopf. „Meine Macht war bereits dabei zu schwinden, doch jetzt spüre ich, wie sie allmählich zurückkehrt.“ Ein zufriedenes Lächeln glitt über sein Gesicht.

„Aber wie konntest du so fest einschlafen?“, fragte Xena.

Hypnos‘ Blick richtete sich unbarmherzig auf Herion. „Er.“

„Er?“ Gabrielle blickte ihren Helden entsetzt an. „Aber er ist nur eine Traumgestalt!“

„Exakt. Das ist niemand anderes als mein Sohn Morpheus.“ Hypnos winkte mit der Hand, ein Lichtblitz löste sich von seinen Fingerspitzen und Morpheus nahm seine eigentliche Gestalt an. Die Familienähnlichkeit war unübersehbar – die blonden Locken und der verschleierte Blick waren sich sehr ähnlich.

„Aaaaaah!“ Morpheus warf den Kopf in den Nacken und stieß ein genüssliches Aufseufzen aus. „Endlich! Ich hatte schon vergessen, wie es ist, ich zu sein.“

Hypnos warf ihm einen kalten Blick zu, dann richtete er seine Hand auf das Tier. Nur einen Sekundenbruchteil später stand dort stattdessen ein junger Mann, der unverkennbar Morpheus‘ Bruder sein musste.

„Phobetor“, sagte Hypnos und der Name allein klang wie ein Schimpfwort. Phobetor brauchte einen Augenblick, um sich wieder in seiner menschlichen Gestalt zurechtzufinden und sich richtig aufzurichten. Sein Blick glich noch dem des wilden Tieres und klärte sich erst langsam wieder.

„Ah, und Phantasos...“ Hypnos‘ Blick richtete sich auf Joxer.

Xena und Gabrielle starrten den Freund perplex an, der nicht minder überrascht an sich herunterblickte.

„Ich???“, entfuhr es Joxer.

„Nicht du.“ Hypnos winkte verächtlich ab. Erneut kam der Lichtblitz zum Einsatz und neben Joxer stand Hypnos‘ dritter Sohn Phantastos.

„Ich bin auf einmal so schwach...“ Joxer hob entsetzt den Arm. Phantastos war nichts anderes gewesen als seine übermenschliche Kraft.

„Aber sicher – die drei Brüder können bestimmte Gestalten annehmen“, entfuhr es Gabrielle. „Nur...“

„Nur haben diese drei versucht, ihren Vater zu entmachten, aber sich dabei gleichzeitig selbst in ihre letzten Traumgestalten eingesperrt.“ Hypnos schnaubte verächtlich. „Unfähige Bastarde.“

„Vater...“ Phobetor streckte die Hand nach seinem Vater aus, doch dieser strafte ihn nur mit einem verächtlichen Blick.

„Das wird ein Nachspiel haben!“ Und mit einem Lichtblitz verschwanden alle vier Götter.

„Na, das ging ja schnell“, stellte Gabrielle trocken fest. „War das schon alles?“

„Offenbar.“ Xena hob die Schultern. „Göttlicher Familienstreit. Da kann man nichts machen. Sei froh, dass weder Ares noch Callisto ihre Finger im Spiel hatten.“

„Oh ja.“ Gabrielle lächelte, während sie an der Seite der Freundin den Tempel verließ. „Bist du mir eigentlich böse wegen Herion?“

„Warum sollte ich?“ Xena lächelte und legte ihr den Arm um die Schultern.

Hinter ihnen blieb Joxer zurück, der vollkommen verzweifelt versuchte, den Altar des Tempels anzuheben, und Hypnos anheulte, dass er seine Kraft zurückhaben wollte.



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