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My Secret

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My Secret

»Kai! Warte!« Keuchend lief das lilahaarige Mädchen dem Russen hinterher. »Bitte Kai, warte!«, rief die Achtjährige dem, ebenfalls achtjährigen, Jungen hinterher. Aber er schien sie nicht zu hören, sondern lief über die Straße. Seine graublauen Haare wehten im Wind und er sah richtig ernst aus. Die lilahaarige Russin hatte große Probleme mit ihm mitzuhalten. Am anderen Straßenende blieb der Russe stehen und drehte sich um. Erst jetzt merkte er dass das Mädchen ihn verfolgte. Doch zu seinem Entsetzten musste er feststellen, dass das Mädchen nicht auf den Verkehr achtete, da sie unbedingt zu Kai wollte.
 

„Alina! Pass auf!“, brüllte Kai und wollte sie von der Straße holen, doch dann ging alles ziemlich schnell. Alina drehte sich zu dem Riesen Lastwagen und konnte sich vor Schreck nicht rühren. Der Fahrer wollte bremsen, doch durch die nassen Straßen geriet er ins Schleudern und schlitterte auf das kleine Mädchen zu. Alina kreischte laut auf bevor sie kollidierte und durch die Luft geschleudert wurde. Für Kai fühlte sich alles wie Zeitlupe an. Der Körper von Alina flog an ihm vorbei. Ihr Haarband löste sich, ehe sie brutal auf den Asphalt aufkam und dort regungslos liegen blieb. Das violette Haarband, was sie immer trug weil Kai es ihr geschenkt hatte, landete vor Kai's Füßen. Erst jetzt begriff er was passiert war. Langsam löste sich die Starre und pures Entsetzten überkam den Russen.
 

„Nein ...“, hauchte er fassungslos und streckte seine zitternde Hand nach der Russin aus. „Alina!!!“
 

Erschrocken fuhr Kai hoch. Sein ganzer Kopf dröhnte und er war ganz nass vor Schweiß. Er keuchte und starrte lange auf seine Bettdecke. Dieser Alptraum war leider die Wahrheit. Vor einigen Jahren starb seine beste Freundin, weil er nicht auf sie warten wollte. Langsam kam Kai wieder zu atmen und erinnerte sich daran, dass das alles nur ein Alptraum war. Doch es hatte sich so echt angefühlt. Langsam stieg der Russe aus seinem Bett und schlürfte zu seinem Fenster.
 

Vermutlich erinnerte er sich daran, weil heute der Todestag von Alina war. Das Mädchen war immer ein fröhliches und gutherziges Mädchen gewesen. Wenn es Kai mal nicht gut ging hatte sie ihm zum Lachen gebracht. Er liebte die Freundschaft, doch dann zerbrach alles an diesem einen Unfall. Bei dem Gedanken glitt ein Knurren, das an sich selbst gewidmet war, über Kais Lippen und seine Hände verkrampften sich. Er allein war Schuld, dass das Mädchen überfahren worden ist und noch auf der Straße in seinem Armen gestorben. Er verachtete sich dafür. Außerdem war das auch der Grund warum er keine Freundschaft mehr eingehen wollte. Der Schmerz eines Verlustes war zu groß und er wollte ihn nicht wieder erleben. Ein Klopfen riss Kai aus seinen Gedanken.
 

»Herein!«, sagte er monoton und blickte auf seine dunkle Holztür. Diese wurde aufgestoßen und niemand anderer als Tyson persönlich kam herein gepoltert. »Alter, Kai! Hast du eben so geschrien?«, fragte der Japaner verwirrt. Nun wachte auch Ray, der sich mit Kai ein Zimmer teilen musste, auf und warf Tyson einen bösen Blick zu. Kai hingegen war erschrocken über Tyson's Aussage. Hatte Kai im Schlaf wirklich geschrien? Na toll, das musste ausgerechnet ihm passieren.
 

»Und überhaupt: Wer ist bitte schön Alina?«, fragte Tyson neugierig. »Das geht dich einen Scheissdreck an!!!«, brüllte Kai wütend und knurrte bedrohlich. Sofort verschwand Tyson, doch schon kam die nächste Nervensäge herein, die sich als Max entpuppte. »Was ist denn hier los? Tyson hatte ja ne Mega Angst.«, meinte Max verwirrt.
 

»Ach Kai ist schlecht gelaunt. Du solltest besser gehen.«, antwortete Ray für seinen Teamkapitän. Dafür warf Kai in einem dankbaren Blick zu. Er hatte nicht die geringste Lust auch noch Max zu erklären, dass man mit ihm heute nicht spaßen sollte. Nachdem Max sich verzogen hatte ging Kai sich duschen. Er beschloss heute außer Haus zu gehen und sich von den Anderen zu entfernen. Das würde ihm sowohl auch den anderen gut tun.
 

Nach der Dusche ging er in das Zimmer und musste feststellen dass ein leicht neugieriger Ray auf dem Bett saß und ihn erwartungsvoll ansah. »Was ist?«, brummte Kai. »Ich weiß du willst nicht darüber reden, aber ich würde gerne wissen wer diese Alina ist?«, sagte Ray vorsichtig. »Drücken wir es mal so aus: Sie ist die einzige Person, der ich vertraue und jetzt verschwinde ich.«, brummte Kai und nahm die Abkürzung durch das Fenster.
 

»Die einzige Person die er vertraut …?«, murmelte Ray nachdenklich. Er zuckte hilflos mit den Schultern und schlürfte dann ins Badezimmer um sich fertig zu machen. Ein Tag ohne Kai bedeutete einen Tag voller Freiheit. Auf der anderen Seite machte er sich schon ziemliche Sorgen um ihren Team Leader. Entschlossen folgte Ray seinem Anführer.
 

Kai wanderte mies gelaunt durch die Stadt. Wie lang war das jetzt schon her? Über acht oder neun Jahre schon. Jedenfalls war in dieser Zeit eine Menge passiert. Kai hatte nie wieder jemanden an sich ranlassen Er wollte nicht wieder diese Schmerzen erleiden wie zu diesem Zeitpunkt. Jedoch hatte eine Person es geschafft in seinem Herzen Platz zu finden. Kai beschloss zum Friedhof zu gehen. Alina's Grab lag zwar in Russland, aber würde sich besser fühlen wenn er an so einem Ort war. Zudem wusste Kai genau dass Alina's großer Bruder in Tokio begraben wurde. Wenigstens ihn konnte er Blumen oder Ähnliches bringen. Entschlossen lief er zum nächstbesten Blumenmarkt, holte sich Blumen und verschwand dann zum Friedhof. Kai brauchte eine Weile bis er endlich das Grab von Alina's Bruder gefunden hatte.
 

»Hey … wie geht es deiner kleinen Schwester? Passt du auch gut auf sie auf? Richte ihr meine Grüße aus … und sag ihr das es mir leid tut. Ich hätte niemals zulassen sollen dass ihr etwas passiert. Alina … bitte verzeih mir.«, sagte Kai schwach. Plötzlich erschien jemand hinter Kai. »Kai … ? Was ist damals passiert?«, fragt Ray vorsichtig. Kai blickte Ray nicht an sondern starrte weiterhin auf das Grab.
 

»Ich … ich bin damals einfach losgerannt. Ich wollte zwei Männer verfolgen. Alina … sie ist mir einfach gefolgt und als ich eine Sekunde nicht aufpasste … wurde sie überfahren. Sie hatte keine Chance zu überleben. Sie war sofort Tod.«, beendete Kai seine Erzählung. »Das ist furchtbar … Kai es tut mir so leid für dich.«, murmelte der Chinese betroffen.
 

»Muss es nicht … ich wünschte nur ich hätte ihren Tod verhindern können.«, meinte Kai. Die Erinnerungen an damals ließen Kai doch tatsächlich Tränen hochkommen. Ray, der sofort merkte dass Kai weinte, umarmte Kai plötzlich von hinten und drückte sein Gesicht fest an Kais Rücken. »Ray was soll das?«, fragte Kai überrascht. »Weine … aber nicht alleine.«, flüsterte Ray. »Dankeschön«, murmelte Kai.
 

Nach einiger Zeit saßen beide in einem Cafe und Kai erzählte Ray alles über Alina und den Unfall. »Du scheinst sie sehr gemocht zu haben.«, sagte Ray und klang dabei leicht enttäuscht. »Ja, schon … sie war die wichtigste Person in meinem Leben und jetzt ist sie Tod.« Kai's Hände verkrampften sich. »Kai … bitte mach dir keine Vorwürfe. Ich bin für dich da, ja?« Ray guckte Kai lieb an. Kai entspannte sich wieder und musste lächeln. »Danke schön mein kleines Neko-Kätzchen.«
 

Ray wurde rot als Kai das sagte. »Ray … kannst du mir einen Gefallen tun?«, fragte Kai. »Klar, jeden den du willst.« - »Begleitest du mich nach Russland?« Ray sah Kai überrascht an. »Was willst du den in Russland?«, fragte Ray. »Ich möchte mich bei Alinas Eltern entschuldigen und ihr Grab besuchen. Da hätte ich gerne jemanden dabei dem ich voll und ganz vertrauen kann. Und das bist nunmal du.«, meinte Kai schmunzelnd. Ray wurde erneut rot und sah verlegen weg. Kai lachte auf. »Ich komme gerne mit, aber nur wenn du mir etwas versprichst.« - »Und was?« Kai sah Ray auffordernd an. //Jetzt oder nie.//, dachte Ray sich. »Das du mich nicht verlässt.«, murmelte Ray und beute sich vor ehe er den Russen küsste.



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