Zum Inhalt der Seite

Héahsynn - Todsünde

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Das Zerwürfnis

Hallo,

das ich die Fünfte Staffel spoiler, vermute ich mal nicht. Bis auf die Kleidung von Morgana, die Tatsache das Gwen Königin ist und der "neue" Mordred vorkommt.
 

Ich weiß auch noch nicht ob ich daraus eine Slash-Geschichte mache oder nicht. Deswegen wüsste ich gerne was euch lieber wäre =)
 

Viel spaß beim lesen.

----------------------------------------------------------------------------------------
 

Kapitel 1 Das Zerwürfnis
 

Es gibt Momente im Leben, die einfach alles verändern, die das Leben das man kannte komplett zerstört und nur noch ein Trümmerhaufen zurück lassen.

Doch in diesen bestimmten Augenblicken, interessiert das nicht. Es ist irrelevant ob man danach nie wieder zurück kommt. Nur der eine Moment zählt, der die heile Welt wie einen Spiegel zersplittern lassen hatte.
 

Viel zu oft hatte er schon an diesen Augenblick gedacht, dem er es zu verdanken hatte hier zu sein. Hier in seiner Persönlichen kleinen Hölle. An einem Ort der ihn seine Fehler immer wieder aufs neue aufzeigt.

Müde schlossen sich seine Augen, seine rechte Gesichtshälfte schmerzte. Es lag an der Platzwunde an seinem Haaransatz. Die linke Schulter war sicherlich ausgerenkt, seine Rippen schmerzten und seine Lippe war Blutig, es schmeckte Metallisch, aber das war irrelevant.

Keine seiner Körperlichen schmerzen interessierten ihn. Nicht einmal die immer noch blutende Stichwunde an seinem Bauch, war ihm wichtig. Natürlich könnte er sie heilen, er könnte all seine Wunden heilen, doch er tat es nicht, er wollte es nicht. Es hätte eh keinen Sinn.
 

Quietschend öffnete sich hinter ihm eine Tür, eisige Luft schleuderte ihm entgegen und verursachte eine Gänsehaut auf seiner geschundenen, schmutzigen Haut.

„Wie ich sehe weigerst du dich immer noch.“ Klang es ihm so eisig entgegen das sein Blut in den Adern zu gefrieren schien. Das eine Frau von so unverwechselbarer Schönheit, so garstig und blutrünstig sein konnte, war schon ein sehr groteskes Bild. Langsam öffneten sich seine Augen um in die Grünen seiner Peinigerin zu blicken „Ihr wirkt reichlich Blass, Hohepriesterin.“ Gab er ruhig von sich. Morgana lächelte und griff nach ihm, packte seinen Arm mit der ausgerenkten Schulter und drehte ihn um die eigene Achse, die Ketten um seine Handgelenke klirrten, während sie einen Kreis um ihn zog. Sie fand es schade das sie ihn nicht töten durfte, aber ihr Partner hatte ihr deutlich gemacht das sie ihn brauchten. „Ich fasse es nicht das du mich all die Jahre zum Narren hast halten können.“ Schnarrte sie kalt, ihre Stimme klang kratzend, als würde irgendwo Glas zersplittern. Schwach lachte Merlin, seine Muskeln die man normal nicht sah, spannten sich an und Morgana musste zugeben das er nicht zu verachten war. Sie befeuchtete ihre trockenen Lippen und wandte ihren Blick von dem entblößten Oberkörper ab.
 

„An was erinnerst du dich noch?“ fragte sie schneidend. „Abgesehen davon das ihr mich aufgespießt und hierher verschleppt habt, wo ihr auf die glorreiche Idee kamt mich zu foltern?“ stellte er spöttisch eine Gegenfrage. Verstimmt schob die Hohepriesterin ihre Augenbrauen zusammen „Könntest du einmal in deinem Leben ernst bleiben?!“ fauchte sie verstimmt und Merlin rollte nur mit den Augen, er hatte eigentlich keine Lust dazu. „Wenn wir schon mal dabei sind! Könntest du auch aufhören auf mein Dekolleté zu starren?!“ zischte die Schwarzhaarige höhnisch, augenblicklich zuckte der Diener von Arthur mit den Schultern, bereute es aber sofort als ein stechender Schmerz durch seine Glieder jagte. Er würde ihr besser nicht sagen das ihn ihr durchaus auffallendes Dekolleté nicht interessierte sondern viel mehr die Kette die sie trug, das Symbol der Druiden.

„Du bist so dumm wie du aussiehst.“ Lachte die Königin der Boshaftigkeit. „Ich hör auf euch anzustarren wenn ihr aufhört!“ grummelte er und spürte im nächsten Moment wie sich kalte Finger in seine Bauchwunde bohrten, er verspannte sich und konnte so sogar ein Stück zurück weichen, doch es half ihm nichts. Morgana bohrte weiter. „Wieso wehrst du dich nicht endlich?!“ knurrte sie und rammte ihm im nächsten Augenblick eine Klinge in den Oberschenkel. Er schrie auf, seine Augen kniffen sich zusammen und seine Hände ballten sich verkrampft zu Fäusten. Wütend schleuderte sie ihn gegen die nächste Wand, wo er bewusstlos liegen blieb. Missbilligend schnalzte sie mit der Zunge, also hatte sie es dieses mal wieder übertrieben! Wer konnte auch ahnen das er so wenig aushielt?
 

Nachdenklich sah sie auf den zerschundenen, abgemagerten Leib. Hielt Merlin wirklich zu wenig aus? Sie folterten ihn jetzt schließlich schon seit zwei Monaten. Egal wie sehr sie ihn quälten, er wollte seine Magie einfach nicht einsetzen und sie verstand nicht wieso, es würde ihm so vieles ersparen. In erster Linie die immer wiederkehrenden Schmerzen. Verstimmt verzog sie das Gesicht und warf einen schäbigen Lumpen auf den halb nackten Leib, des Dunkelhaarigen. Morgana war sich durchaus bewusst das dieser den Jungen nicht wärmen würde, aber besser als nichts, so würden die Ratten nicht sofort auf die Idee kommen ihn anzufressen.

Sie setzte sich ihre wärmende schwarze Kapuze auf und schloss den Figurbetonenden Umhang fester um sich, er war schön warm und perfekt für das Leben im Freien.
 

Schon bei dem ersten Schritt aus dem kalten Verlies von Merlin, knarrte der Schnee unter ihren Füßen und schlug ihr eisig ins Gesicht. Die Holztüre verschloss sie hinter sich, eine wirsche Handbewegung und das Gefängnis des Magiers war wieder hinter einer Mauer aus Eis verschwunden. Ihr weg führte sie nicht weit, denn nur ein paar Schritte weit entfernt stand ein einsames Haus, diesesmal keines aus Holz, sondern aus Stein. Vielleicht hatte sie sich das ausgesucht um ein bisschen Heimat zu fühlen.
 

Als sie das letzte mal Camelot eingenommen hatte mit Agravaine an ihrer Seite, hatte sie sich wirklich wohl gefühlt. Es hatte wenigstens nicht reingeregnet und ihr Bett war weich und warm gewesen. Doch all das hatte Merlin zunichte gemacht! Erst hatte sie gedacht, Arthur kämpfte weiter weil Gwen wieder an seiner Seite war, doch dem war nicht so! Merlin hatte all das getan, ihre Männer unterwandert und sich in das Schloss eingeschlichen um ihre Magie zu bannen!

Dieser Bengel hatte es sogar geschafft, den zweifelnden Arthur wieder aufzubauen! Es war einfach unfassbar wie sehr der junge von dem sie immer dachte, was er doch für ein Tölpel sei, ihre Pläne immer wieder durchkreuzte!
 

Man nehme nur die letzten Eroberungen! Auch da hatte sie nie daran gedacht das es Merlin gewesen war, obwohl es ihr hätte auffallen müssen. Schließlich war er immer an der Seite von Arthur.

„Habt ihr etwas aus ihm herausbekommen?“ klang ihr eine jugendlich tiefe Stimme entgegen ohne das dieser seinen Blick vom Feuer löste, sie fixierte den jungen Braunhaarigen Mann, der ruhig vor dem Lagerfeuer saß und seinen roten Umhang trocknete. Schlecht gelaunt ließ sie sich auf einen der bequemen ausgepolsterten Stühle fallen, nur weil sie in der Wildnis hauste musste sie nicht wieder in alte Verhaltensweisen zurück fallen und wie eine tote Leben! „Nein.“ Knurrte sie und sah überrascht wie ihr ein Eimer Wasser hingeschoben wurde. „Ihr habt Blut an den Händen.“ War die schlichte Erklärung, seufzend richtete sich ihr Blick auf ihre linke Hand, ihre Finger waren tatsächlich von zum teil getrockneten Blut verschmiert. Dankend lehnte sie sich vor und reinigte ihre Hände. „Ich hätte ihn nicht für so stur gehalten.“ Gab sie ehrlich zu und trocknete sich ihre Hände.

„Was erwartet ihr, Mylady? Er ist der mächtigste Magier im Diesseits und im Jenseits, selbst Jahrtausende später wird man seinen Namen kennen. Aber das brauche ich euch nicht zu sagen, ihr habt es gesehen nicht wahr?“ stellte er mit ruhige Stimmte fest und Morgana biss sich in den Fingerknochen ihrer linken Hand,-der Junge liebte es sie zu triezen-, in der tat sie hatte die letzten Monate immer wieder den selben Traum gehabt.
 

„Wenn ich nur wüsste, was das Zerwürfnis von Arthur und ihm bewirkt hat!“ knurrte sie nachdenklich, denn auch das versuchte sie seit Monaten herauszufinden. Der Braunhaarige sah sie überrascht an „Liegt seine Erinnerung etwa immer noch im Nebel?“ fragte er und sah wie sie fester zubiss, bevor sie sich blutig biss schritt er ein und zog sanft ihre Hand weg, nachdem er sich vor sie gestellt hatte. „Hier, ich habe euch den Kristall von Neahtid mitgebracht. Vielleicht erhellt er euch dieses mal den Weg.“ Redete er sanft auf sie ein und hielt ihr den Beutel hin, doch das makellose Gesicht der Hohepriesterin verzog sich nur „Schon damals konnte ich darin nichts sehen!“ knurrte sie und schob den Beutel übellaunig von sich, der junge Druide stellte sich hinter Morgana und drückte ihre rechte Schulter. „Damals wart ihr noch nicht Herrin eurer Macht. Ihr wart euch eurer Macht noch nicht gewahr und ich bin schließlich bei euch.“ Sprach er ruhig, umgarnte sie mit seiner schmeichelnden, von Zuversicht dunklen Stimme. „Versucht es.“ Redete er weiter und tatsächlich löste Morgana den Verschluss des Beutels, zögernd und mit zitternden Fingern, ob der Kälte des Steines oder der kälte ihrer Finger wusste sie nicht, zog sie den Kristall heraus.
 

Er vibrierte in ihrer Hand, der Beutel fiel zu Boden und sie starrte auf die glatte, klare Oberfläche. Ihre Augen glühten auf, wirkten wie eine Wiederspiegelung des Feuers, verzerrte das Bild des Kristalls in ihrem Blick. Ihre Gedanken kreisten um die Tötung von Merlin und Arthur, die endgültige Eroberung von Camelot und ihre Krönung die ihr Zustand!

Mehrere male versuchte sie es vergeblich und gerade als sie den Kristall zornig in das Knisternde Feuer schleudern wollte, griff der Druide hinter ihr nach ihrer Hand „Versuchen wir es gemeinsam.“ Sagte er, ihre Gesichter waren dicht beieinander und sie sah die kindlichen blauen Augen von damals, doch jetzt gehörten sie einem stattlichen jungen Mann, der am Hofe Camelots lebte unter den Augen des Königs. Es war so lächerlich, wie gutgläubig Arthur war, wie töricht und dumm, aber es war gut für sie und ihre Pläne, so hatte sie wieder einmal die Möglichkeit Camelot an sich zu reißen.

Zeitgleich glühten ihre Augen golden auf, obwohl der junge Druide durchaus alleine die Fähigkeit besaß, das zu erblicken was der Kristall zu zeigen hatte, schien selbst seine Macht nicht zu reichen um den Nebel um Emrys zu Lüften.

Nur langsam lichteten sich die weißgrauen Schwaden, gaben den Blick auf die Erinnerung frei, die vielleicht der Schlüssel zur Vernichtung Camelots war.
 


 

Kampfgetöse war zu hören, lähmender und betäubender Krach. Pfeile sausten an Kriegern vorbei, schreie waren zu hören. Der steinerne Boden war dunkel gefärbt, rot von Blut, gepflastert mit Leichen. Das gräuliche Gemäuer, ließ die Todesschreie widerhallen, endlose male und machte das entsetzten unerträglich. Keifende, finstere Wesen,-Halbmensch und Halbkreatur-, rissen sich um die saftigen Leiber der Zerfetzten gefallenen Krieger und kreischenden Bauern.

„Weiter zurück.“ Wisperte es dunkel in seinen Gedanken und er folgte Morgana, weiter zurück, raus aus dem Gebäude um dem Schrecken tapfer ins Gesicht zu sehen.
 

Wild liefen Menschen umher, verloren fetzen ihrer Haut, wie zerrissene Kleidung. Ein kleines Mädchen rannte auf blutigen Stummeln, die einst ihre Füße gewesen waren, vor einer Kreatur der Nacht davon. Selig kaute es auf einem Arm herum während es dem Mädchen hinterher hechtete und es unter sich begrub.

Morgana wusste nicht ob sie angewidert das Gesicht abwenden sollte, in ihr regte sich das Bedürfnis dem Mädchen das leiden zu ersparen.

Der weiße, Unschuld verkörpernde Schnee, färbte sich rot. Das Dorf brannte und so konnte die Nacht das Grauen nicht verstecken, der Vollmond färbte sich ob der Gräueltat Blutig. Die Schreie verhallten nicht und die Krieger, des Dorfes konnten nichts erreichen. Ihre schwächlichen, ärmlichen Klingen zersprangen an den festen, steinernen Körpern der Angreifer.
 

Erschrocken hielten Morgana und Mordred den Atem an, als sich eine der Kreaturen in ihre Richtung drehte, schnüffelte wie ein Wolf ohne einer zu sein und sie direkt ansah. Doch es wand sich ab als eine andere aufjaulte.

Das verletzte Biest lief Richtung Kathedrale, suchte dort im Herzen des Dorfes, wo am meisten seiner Freunde waren Schutz.

Pferde trappten mit eiligem Tempo durch das Dorf, es waren duzende von Männern und doch hatten alle etwas gleiches, sie alle trugen den Wappenrock, von Arthur Pendragon. Immer wieder schlugen sie beim vorbei reiten auf die Kreaturen ein, besonders das Schwert vom König schien die Wesen zu verschrecken den im Gegensatz zu den anderen Klingen, jaulten sie nur bei Arthurs hieben gepeinigt auf.

Sicherheitshalber waren die beiden Beobachter in Deckung gegangen, obgleich sie wussten das dies alles schon geschehen war. Sie sahen wie eine der Kreaturen aufblickte, mit einem Stück Fleisch im Maul und wie Arthur den Kopf mit Leichtigkeit in zwei Teilte. Morgana drückte die Hand des jüngeren. „Kennst du die Schlacht?“ fragte sie und ihre wispernde Stimme zitterte. „Nein.“ Und der Junge war froh darüber.
 

Arthur brüllte etwas, übertönte nur schwach das verzweifelte schreien der verletzten, flüchtenden und sterbenden Menschen.

Keiner von beiden konnte es verstehen, aber es interessierte sie auch nicht. Er würde sicher irgendetwas rufen von wegen „Bringt die Leute in Sicherheit.“

Aber es war die Erinnerung von Merlin, ihn brauchten sie um zu begreifen was vor sich ging. Mordred sah wie Emrys mit einer Klinge bewaffnet in die Kathedrale huschte. Seltsamerweise löste sich das Geschehn im Freien nicht auf, obwohl Merlin es nicht mehr sehen konnte, oder war es das was sein Vater immer meinte? Das ein wahrhaft Mächtiger Magier mehr sieht als seine Augen und Sinne ergreifen können? Von Neugier getrieben schlichen Morgana und er hinter dem Diener her.

Als sie das Tor durchschritten, riss eine Ungeheuere Macht an ihnen, schnitt ihnen ins Fleisch und raubte ihnen die Luft.
 

Die nicht mehr Heiligen Hallen, waren von Blutdurst und Rachsucht angefüllt. Zornige wellen brachen an den Wänden und sickerten durch kleine Spalten ins freie. Die Halle war angefüllt von so vielen Emotionen, von so viel unterschwelliger Magie, die sich nur einer zu Nutzen machen konnte. Nur einem würde die Magie gehorchen, nur einem würde sie sich beugen, ihm folgen und tun was er befahl.

Brutal krallten sich die Finger von Morgana in den Arm von Mordred, doch es störte ihn nicht. Auch seine Nackenhaare hatten sich aufgestellt. Fühlten sie doch beide, die Unmenschliche Macht, das Zittern und beben einer Quelle von unerschöpflicher Magie. Aber sollte das wirklich Merlin sein?

Dieser hob in brodelnder, drohenden Art die Klinge. Neben Merlin und dem Anführer der Monster, befanden sich noch drei weitere Kreaturen in der Kathedrale.

Blindwütig war er in ihre Falle getappt und keiner würde ihm helfen können. Es war so offensichtlich gewesen, das selbst ein Blinder es bemerkt hätte.

Dumm und töricht, schoss es den beiden Magie begabten durch den Kopf und sie verdrehten die Augen. Das konnte auch nur Merlin.

Doch die Atmosphäre veränderte sich, der Diener von Arthur wurde unruhig, festigte den Griff um seine Klinge.

Etwas lauerndes lag in seiner Haltung, sein Gesicht war versteinert und wirkte nicht wie das sonst immer freundliche. Die Muskeln die er durch das Training mit Arthur und der Arbeit am Hof bekommen hatte, spannten sich an. Erwarteten den angriff, das eine der Kreaturen ihn ansprang um ihn zu zerfleischen. Die Luft um ihn herum schien in Flammen zu stehen, das Blut unter seinen Füßen zitterte und schlug kleine kaum sichtbare wellen.
 

Morgana und Mordred zuckten erschrocken zusammen, als eine der Kreaturen den Stillstand durchbrach.

Die rechte Klauenhand in Merlins Richtung gereckt, verzog sich das bestialische Maul zu einer hässlichen, grinsenden Fratze. Nur um im nächsten Moment aufzujaulen, als der Magier die Hand mit einem Hieb abtrennte und mit einem gekonnten Ausfall schritt dem Körper auswich. Grollend griffen die anderen Wesen an, wüteten wie wild gewordene Berserker und es sah weniger gut aus für Merlin.

Stur wie Merlin war, ließ er die Klinge nicht fallen auch als sein Arm zwischen Wand und einer Bank eingequetscht wurde.

Siegessicher stellten sie sich mit gefletschten Zähnen über ihn und würden ihn gewiss mit größtem vergnügen zerfleischen.

Entsetzt, ob der Zerrissenheit ihrer Selbst verzog die Tochter von Uther das Gesicht, obwohl sie wusste das er ihr Feind war und das alles seine Erinnerung waren, hatte sie ein ungutes Gefühl. Er war schließlich der einzige in Camelot gewesen der ihr immer irgendwie das Gefühl gab, nicht ganz allein zu sein.

Mordred und Morgana knieten plötzlich neben Merlin, konnten ihm genau in die Augen sehen. Die etwas dunkleres an sich hatten als es je einer für möglich halten würde.

Sein immer zuversichtliches Blau, wurde von Gold überflutet. Keine Worte kamen über seine zusammengepressten blutigen Lippen. Er brauchte keine Worte.
 

Unweigerlich stellten beide fest, das seine Art zu Zaubern etwas besonderes an sich hatte. Das sie sich verändert hatte, im Gegensatz zu ihren “Zauberaugen“ die immer vollends golden wurden, schien es bei ihm, zu flackern und das machte ihn besonders. Anders als jeden anderen, mächtiger und gefährlicher.

Blutig wallte das Verderben hinter den beiden Kreaturen auf, verschluckten alle warnenden Worte des Anführers und ergossen sich in einer von finstrer Magie gerufenen Fontaine über den beiden Peinigern. Ätzten die Haut von den Knochen, zersetzten das Gewebe und labte sich an den Schmerzens schreien. Doch sie litten nicht lange auch wenn es einem so vorkommen mochte. Es war weniger als ein Wimpernschlag.

Dunkel schleuderte Merlin die Bank von sich und erhob sich. Der Leader, der Gewaltiger als alle anderen war wollte fliehen und sah sich panisch um. Die Fenster wurden mit toten Kreaturen verhangen, so würde er nicht wagen hinauszuspringen.

Es war bestialisch und gänzlich gegen Merlins naturell, doch darauf konnte der junge Magier keine Rücksichtnehmen. Das was er wissen musste, würde er nicht einfach so erfahren.

„Wer hat euch beschworen?“ fragte er zischend und hob drohend die Klinge. Nichts deutete daraufhin das er gekämpft hatte. Das Wesen war sichtlich in der Falle und tigerte auf und ab, wich Merlin aus.

Sie horchten auf. Die Höllenbiester waren beschworen? Wer hatte solch eine Macht und konnte Kreaturen beschwören die nur mit Magie zu töten waren?
 

Ein tiefes unmenschliches grollen drang aus Merlins Kehle. „Wer!“ schrie er zornig und brachte das Gemäuer zum beben. Die Magie schlug pulsierende zerstörende wellen, donnerten brutal gegen die Wände, als würden diese sie gefangen halten.

Nicht nur die Kreatur zuckte erschrocken zusammen. Die Magie schien durch die Zeit zu greifen und die beiden zerquetschen zu wollen.

Das Geschöpf schien im Angriff seine besten Chancen zu sehen und sprang Merlin an, lief mit gezückter Klinge auf ihn zu. Schaffte es sogar ihn zu entwaffnen und zu Boden zu drängen, doch als es ausholte um triumphierend den letzten Schlag durchzuführen. Wurde plötzlich seine Hand zermalmt, samt Schwert. Der Aufschrei war entsetzlich und jagte finstere Schauer und unendliche Pein durch das Gefüge der Zeit.

Automatisch stellten sich die Nackenhärchen auf. Das war nicht, der gutmütige, liebenswürdige Dummkopf. Das war jemand anderes, aber nicht Merlin. Darin waren sich die beiden Zaungäste einig und versuchten sich gegenseitig vor der um sich schlagenden, wütenden Magie zu schützen, die sich in das Netz der Welt verflocht.
 

Das Wesen stolperte zurück während Merlin sich vom blutigen Boden erhob, sein Gesicht glich einer versteinerten Fratze und machte klar das er keinen Spaß verstand. „Sag mir den Namen!“ vibrierte es Dunkel, befehlend und durchaus beängstigend. Doch es winselte nur und schrie augenblicklich auf als der Zauberer seine Hand zur Faust ballte und so das linke Knie zerschmettert wurde. Es wand sich vor schmerzen auf dem Boden, jaulte und flehte um gnade.

Kurz konnte man etwas Menschliches in Merlins Gesicht erkennen. Er war keineswegs ein Monster. Er schien den Schmerz den er verursachte genau zu spüren und es zerbrach ihm das Herz doch er hörte nicht auf.

Surrealerweise beruhigte das Morgana. Niemals könnte sie sich Merlin so Brutal vorstellen.
 

Seine Schritte klangen durch den blutgetränkten Boden platschend und verursachten berechtigte Panik in dem Gemüt der verletzten Bestie. Es robbte verängstigt Richtung Altar, kletterte schwerfällig drüber und kratzte verzweifelt an der brüchigen Mauer. Doch sie gab nicht nach und Merlin schritt unaufhörlich auf es zu.

Es fauchte und zischte als er sich neben, das bündel Furcht kniete. „Sag es mir und du wirst nicht mehr leiden.“ Klang es ruhig und einfühlsam, zerschnitt aber in erstaunlicher Heftigkeit den von Schmerz vernebelten Verstand. Seine Hand legte sich auf die Brust der Kreatur, direkt über ihr Herz. Vor menschlichen Augen unsichtbar, pulsierten sanfte Wellen von seiner Handfläche durch den Körper und brachten ihr etwas friedliches. „Das Buch…“ flüsterte das Wesen.

Welches Buch? Schoss es beiden durch den Kopf. Wenn es solch eine Macht hatte, dann brauchten sie es!

„Das Buch der Toten?“ raunte Merlin sanft und bekam ein nicken. Daraufhin verzog der Magier das Gesicht, das war gar nicht gut. „Was war euer Ziel?“ fragte er weiter und ein eisiges zittern jagte durch ihre Venen, so das Emrys gewillt war die Verbindung zu trennen, doch er schloss die Augen und sammelte sich. Es war anstrengend, sich der Macht der Finsternis zu bedienen, um diese von Dunkelheit geleiteten Kreaturen zu verstehen.

„Ihr…“ zischelte es und spuckte Blut, auch dem Magier lief Blut aus dem Mundwinkel. Solch eine Verbindung war gefährlich, gerade weil es Kreaturen des Todes waren und mit der er sich Verbunden hatte, lag im Sterben. Was sein Verschulden war…
 

Jemand wollte Merlin töten?

Ein Zittern jagte durch ihre Körper als die dünnliche Membran, die sie schützte, von etwas gestreift wurde. Keinem außer vielleicht Mordred war es erlaubt dem Magier, der ihr so lange auf der Nase rumgetanzt war ein Haar zu krümmen!

Merlins Gesicht verzog sich und sein Körper verkrampfte sich, die Veränderung schlug gleich auf die Kreatur über und ihre Knochen verdrehten sich, allerdings schien sie keine Schmerzen zu haben. Was den jungen Magier beruhigte. „Wer hat euch losgeschickt um mich zu töten?“ fragte er einfühlsam und wärme strahlte durch den geschundenen Körper. Dieser war schon lange nicht mehr lebendig, aber Emrys hielt seine Lebensessenz fest. Riss einige Fetzen aus seiner Konzentration um das Herz am Leben zu erhalten. Schweiß rann von seiner Stirn und benetzte den verdreckten Boden. Das rötliche Licht des Vollmondes schien mit voller kraft durch die zerstörten Fenster, vor denen zuvor noch die Leichen der Kreaturen gehangen hatten. Kampfgetöse drang an seine Ohren, die Stimme von Arthur der seine Ritter zur Ordnung rief, er spürte wie die Seelen der verstorbenen wirr durch die Gegend hetzten auf der Suche nach etwas an das sie sich festkrallen konnten und das war natürlich er. Schon seit geraumer Zeit fühlte er die Last der Toten auf sich, wie sie ihn anschrien, wissen wollten was geschehen war und wieso die anderen sie nicht sahen. Wieso sie keiner beachtete.

Zu seinem Bedauern konnte er sie gerade nicht beachten und ihnen die Angst nehmen oder den Weg zeigen. Nur schwer konnte er die von Panik erfüllte Essenz der Kreatur wieder beruhigen. „Sag mir den Namen, dann kannst du gehen.“ Brachte er kaum verständlich über seine Lippen, das Denken fiel ihm so schwer. Seine Glieder wurden bleiern und machten ihn schläfrig. „Ihr nennt sie Guinevere!“ hallte es durch die Zeit und noch bevor die Stimme verklang, verlor Merlin sie. Er senkte seinen Blick, tränen rannen über seine Wangen als er schrie. All die Verzweiflung, der Unglauben und die Wut, brüllte er raus. Die Wände bröckelten und die Decke der Kathedrale senkte sich durch die Wucht ab, konnten die unbändige, alles verzerrende Magie nicht mehr halten die von einem Mann, aus Enttäuschung freigesetzt wurde.

Morgana konnte es nicht glauben,-Gwen, ihre nervige Zofe sollte so etwas machtvolles zu standen gebracht haben? Nie im leben!

Ihr Herz füllte sich an mit Trauer und Wut, auch Mordred blieb nicht verschont.

Das alles fühlten sie durch Merlin. Er kniete am Boden und Brüllte, ob der Erkenntnis das seine beste Freundin ihn töten wollte.
 

Merlin trat durch das noch intakte Tor, raus auf das Schlachtfeld. Der Kampf war noch nicht zu ende! Ein kleines Grüppchen von Rittern hatten sich um die verbliebenen Dorfbewohner zusammen gerafft. Unter den Kriegern befanden sich Arthur und die Ritter der Tafelrunde.

Einzig Arthur hatte eine Waffe um die Kreaturen wirklich zu verletzten, aber seine Kräfte schwanden genauso wie die von den anderen. Ihre Gesichter waren von Blut und Schweiß verschmiert, ihre Kettenhemden hingen in zerfetzten Lumpen von ihren Körpern. Einige hatten gefährliche Wunden und würden wohl nicht überleben wenn sie nicht bald Hilfe von Gaius bekamen.

Auf den Dächern und zwischen den Häusern befanden sich die Wesen, Pfeil und Bogen im Anschlag, bereit zu schießen und die verbliebenen Bewohner und Retter zu töten.

Arthur hatte als einziger den Neuankömmling der Schlacht bemerkt und hetzte auf ihn zu, während die Pfeile in Zeitlupe auf sie niedersausten und an dem Schild pulverisiert wurden. Doch das bekam der König gar nicht mit, auch nicht wie die Kreaturen von dem sich ausdehnenden Schild vernichtet wurden, er rammte Merlin zu Boden und sah mit entsetzten das “Aufglimmen des Bösen“, so hatte Uther immer die Augen eines Zauberers betitelt. Es raubte dem Blondhaarigen den Atem, er konnte es nicht fassen. Entsetzlich schnell rappelte er sich auf, seine Klinge drohend über Merlins Brust schwebend.

Die beiden Spitzel besahen sich die Szene, sie schockte sie genauso wie die Tatsache das Gwen, Merlin töten wollte.

Man sollte vielleicht meinen das Arthur wütend das Gesicht verzog und Merlin anschrie, doch sein Gesicht wirkte wie eine unbewegte eiserne Fratze hinter der sich dutzende von Gedanken verbargen. Vieles konnte Emrys lesen, er kannte jedes noch so kleine kaum zu sehende zucken von Arthurs Gesichtszügen; Verräter, Heuchler, Monster waren einige der wenigen Worte die er deutlich in dem Wirrwarr aus Gedanken verstand und dann war da noch die deutliche Frage; Wieso du?! Ob es sich darauf bezog, wieso er ein Zauberer war oder auf etwas anderes wusste Merlin nicht, aber er hatte sich auch nie rechtfertigen wollen.

Es zerschmetterte Merlin das Herz seinen Herren so zu sehen, zwischen Wut und Enttäuschung. Es war verständlich das er wütend auf seinen Diener war, der ihm so lange verschwieg was er war und verzweifelt darüber war, das dieser Dummkopf ihm nicht vertraute.

„Alles was ich jemals getan habe, habe ich getan um euch zu beschützen!“ platzte es unwillkürlich aus dem Dunkelhaarigen hervor, fest sah er dem innehaltenden Arthur in die leeren Augen.
 

Morgana hielt den Atem an, sie wusste wie verletzt Arthur war. Schließlich betrog und verriet ihn jeder, nicht einmal Merlin, sein einziger Freund machte halt davor.

Aber sie konnte den jungen Zauberer verstehen, es war für ihn gewiss auch nicht einfach.

Arthurs Haltung verkrampfte sich, es schien nur noch ihn und Merlin zu geben, das die Schlacht vorüber war hörte er nicht, interessierte ihn nicht. Die Überlebenden von diesem Massaker interessierten ihn nicht. Sein Mund öffnete sich als wolle er etwas sagen doch kein Wort kam über seine Lippen, er starrte nur weiter auf die einzige Vertrauensperson die ihm Geblieben war.

Mit Leichtigkeit könnte Emrys den König von sich stoßen, doch Merlin würde es nie tun. Wenn Arthur ihn töten wollte sollte er es tun und nicht so ewig warten! Das er keine Angst vor dem Tot hatte konnte der junge Krieger sehen, seine Mundwinkel zogen sich nach unten, sein Blick wurde dumpf und verlor auch den letzten Funken leben. Noch nie hatte seine Hand gezitterte in der er sein Schwert hielt, aber da lag auch nicht sein bester Freund vor seinen Füßen und trotzte ihm mit diesen Starren Blick, so ganz ohne Furcht. Als würde er wissen das Arthur es nicht konnte. Seine angespannte Haltung entspannte sich und er steckte Excalibur welches über Merlins Brust geschwebt hatte wie ein Damokles Schwert zurück in die Scheide, langsam entfernte er sich von dem Dunkelhaarigen. Ließ ihn nicht aus den Augen als würde er befürchten das er ihn angriff.

Diese Tatsache zerriss nicht nur das Band zwischen ihnen sondern, zerfetzte auch ihre voneinander abhängigen Seelen. Hinterließen nur noch einen schwachen Hauch ihrer Selbst.

Mit hängenden Schultern folgten die Ritter ihrem König, von der Schlacht sichtlich beeinträchtigt, ebenso wie die Bauern die sie mit nach Camelot begleiten würden. Merlin blieb wie ein geprügelter Hund am Boden liegen, fühlte die Leere die sich in ihm ausbreitete als alle das Dorf verließen. Arthur brauchte nichts sagen, um den Dunkelhaarigen wissen zu lassen das er ihn nie wieder sehen wollte.

Nur langsam richtete sich der junge Magier auf, Regen setzte ein und vermischte sich mit dem Blut. Wäre noch jemand da gewesen hätte er sofort bemerkt das dies kein normaler regen war, er sollte die Tränen von Merlin verstecken. Seine Seele heilen, doch ohne Erfolg. Die Risse wurden tiefer und zeigten sich als schnitt wunden an seinem Unterarm.

Plötzlich richtete sich der Blick von Merlin, auf die stillen Beobachter. Sein Blick verhärtete sich, das weiß seiner Augen wurde rot und das Blau, wechselte zu Gold. Flammen zuckten hindurch und sein Gesicht verzog sich zu einer brutalen, mordlüsternen Fratze.

Heftige magische Wellen jagten in ihre Richtung und schnitten in ihr Fleisch. Pulverisierten mit Leichtigkeit ihren Schutz und ließ ihre Magie wie die eines Kindes wirken.

Die Erinnerung begann zu reißen und fiel in sich zusammen. Unbändige Wut strahlte ihnen entgegen, schien ihre Körper zerschmettern zu wollen. Verzweifelt rangen sie nach Luft, doch ihr Brustkorb wurde zusammen gedrückt, Blut rann aus ihren Mündern. Betäubende, alles verzerrende schwärze legte sich über sie…
 


 

Der Stein zerberstete unter der Heftigkeit von Merlins Macht. Verzweifelt versuchten Morgana und Mordred zu Atem zu kommen, sie lagen auf dem kalten Stein, Unebenheiten bohrten sich in ihren Rücken.

Sie wussten nicht wie lange sie so im Dreck lagen, aber ihre Körper schmerzten.

Zitternd erhob Morgana sich „Was war das?“ fragte sie und glaubte nicht das es normal war so etwas zu spüren. Das es normal war, das eine Erinnerung sie verletzten konnte. „Normal war das nicht…“ gestand er nachdenklich. Aber wenigstens wussten sie jetzt mehr.

Sich am Steinrand der erkalteten Feuerstelle festhalten, schnaufte die Hohepriesterin schwer. „Du solltest zurück nach Camelot und mehr über dieses seltsame Buch in Erfahrung bringen. Und wie Gwen es geschafft hat, solch mächtige Kreaturen zu beschwören.“ Knurrte sie und der jugendliche Druide nickte. „Was habt ihr jetzt mit Emrys vor?“ fragte er, während er sich schwerfällig den Umhang überzog. Morgana entfachte die Flammen und spürte gleich die wollige wärme die vom Feuer ausging. „Am Klügsten wäre es wohl wenn ich ihn töte…“ murmelte sie gedankenverloren, schließlich musste sie an die Worte der Cailleach denken. Das Emrys ihr Schicksal und ihr Verderben war. Also sollte es doch nur logisch sein das sie ihn tötet oder? „Aber ich werde ihn dort in seinem Verlies verrotten lassen vielleicht brauchen wir ihn noch.“ Jetzt wo sie wusste wie stark er war, freute sie sich schon darauf, das die Runenbeschriebenen Ketten die sie so viele Jahre gebannt hatten, nun ihn Quälen würden.
 

Drei Jahre hatte sie in Gefangenschaft leben müssen während, die anderen ein denk voll Heiteres leben geführt hatten! Sie war gejagt worden, als wäre sie ein Stück Vieh! Wenn sie nur daran dachte, kam ihr das kalte Grauen!

Sie wurde von einem kalten Lippenpaar an ihrer Wange aus den finsteren Gedanken gerissen, sie sah in die immer noch kindlich wirkenden Augen von Mordred. „Passt auf euch auf.“ Warnte er die Hohepriesterin und eilte dann in die Kälte. Dicke Flocken fielen vom Himmel und bedeckten den von schmutzigen Schnee übersäten Boden aufs neue.
 

Morgana starrte finster in die Flammen, angewidert wischte sie sich über den Mund, noch immer schmeckte sie ihr metallisches Blut auf der Zunge.

Diese ganze Szenerie kam ihr vertraut vor, das brennende und menschenleere Dorf. Das Blut welches den Schnee rot färbte und ihn dreckiger wirken ließ als sie es je gesehen hatte. Sie war eher zufällig über den am Straßenrand liegenden Körper gestoßen, mit Verwunderung stellte sie fest das dieser von Blut und Wunden übersäter, ausgemergelter Mann. Der Diener ihres Bruders war.

Jetzt wo sie die Erinnerung von Merlin gesehen hatte, begriff sie die Leichtigkeit seiner Gefangennahme, er war Bewusstlos gewesen und ausgelaugt von der Magie, was Morgana damit heraus fand das sie ihm mit ihrem Dolch in den Bauch stach. Ohne zu zögern legte sie ihm Ketten an und hievte ihn schwerfällig auf ihr Pferd.

Nie hätte sie gedacht das sie diesen Umstand eigentlich Arthur verdankte.
 


 

Der Morgen graute als Mordred endlich in Camelot ankam. Seinen dicken Umhang fester um seine zitternden Glieder ziehend wollte er in die Burg eilen. Atemlos blieb er stehen als er sah wie zwei junge Frauen mit verheultem Gesicht und gefesselten Händen, zum Galgen geschleppt wurden. Sie flehten um gnade und krallten sich mit zitternden Fingern an den verzweifelten Händen ihrer Familie fest. Doch die Ritter rissen sie weiter, schleppten und zerrten die weinenden Frauen weiter. Er eilte neben Sir Percival „Was ist hier los?“ fragte er besorgt, Mordred mochte Hinrichtungen nicht und es irritierte ihn das nur die Königin auf dem Balkon stand. In ihrem weinroten Kleid mit der goldenen Borte sah sie wunderschön aus und doch konnte er sie nicht leiden. „Sie sollen die Königin beraubt haben, allerdings ist klar das die Braunhaarige nichts getan hat.“ Grummelte Percival und schüttelte den Kopf, er verstand einfach nicht was mit Gwen los war. Sie hatten sie als so eine Herzensgute Frau kennen gelernt und jetzt?
 

Mordred sah zu ihr hoch, seine Hände ballten sich zu Fäusten, sein Kiefermuskel spannte sich an und seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Es zeigte ihm wieder das er etwas tun musste! Doch dann fiel ihm auf das Arthur nicht da war „Und wo ist der König?“ fragte er verwundert, dieser würde den Wahnsinn sicher stoppen! Denn egal was Morgana von ihrem Halbbruder halten mochte, er war ein rechtschaffener Mann und richtete nicht böswillig. Der König hatte bis jetzt auch weder jemanden der Magie besitzt verfolgen lassen, noch in Gefangenschaft genommen oder hinrichten lassen und das Emrys noch lebte war auch ein gutes Zeichen.

Sir Gwaine stellte sich neben die beiden, er hatte das Gespräch mit verfolgt und seufzte. „Er hat das mit Merlin nicht verkraftet. Ich weiß zwar nicht was vor zwei Monaten in dem Dorf geschah, als wir Merlin zurück ließen, aber seit dem ist Arthur nicht mehr derselbe. Deswegen hat Gaius ihn mit auf einen Selbstfindungstrip genommen.“ Sagte er verschmitzt lächelnd und wurde von den anderen beiden verdutzt angesehen. „Woher willst du das den wissen? Du hast die letzten Monate fast jeden Tag in der Taverne verbracht!“ grummelte der stärkste der Truppe.
 

Es war ein Harter schlag für sie alle gewesen als Arthur ihnen gedroht hatte, in seiner Nähe auch nur an Merlin zu denken. Bei der letzten Schlacht musste etwas geschehen sein, das sie sich alle nicht erklären konnten. Natürlich war da die Vernichtung der Kreaturen gewesen und das ihr König, mit drohender Haltung über Merlin gestanden hatte, aber konnte es das gewesen sein?

Neben dem leeren Stuhl von Sir Lancelot, der Percival nach Camelot gebracht hatte und ein guter Freund für ihn gewesen war, blieb nun auch der Stuhl von Merlin leer.

Natürlich hatte Arthur den alten Steinrundtisch, der ihn zu der großen, aus edlem holzgefertigten Tafelrunde inspirierte nicht mitgebracht. Sie wäre auch viel zu klein für die ganzen Ritter die daran Platz nehmen sollten. Der Sinn von Gleichheit und Respekt, war an diesem runden Tisch greifbar. Hier gab es nicht an der spitze den König, den Herrscher, der über allem Stand. Nein in Arthurs Traum waren sie alle auf einem Stand auch wenn er, der König war. Percival musste an all diejenigen denken die mit ihm an diesem großartigen Tisch saßen.
 

Da waren unter anderem; Sir Leon - der weißeste von ihnen allen; Sir Lancelot – ein guter Freund von ihm und Merlin, der leider viel zu früh gestorben ist; Sir Gwaine – ein Freund von Arthur und Merlin, leider viel zu oft in der Taverne; Sir Elyan – der Bruder der Königin, ein ansehnlicher Schwertkämpfer; seine Wenigkeit, Sir Percival – loyaler Freund von Lancelot, noch heute vermisste er ihn; Sir Ranulf – ein starker und einfallsreicher Ritter; Mordred – ein junger Rekrut, dem Arthur einmal das Leben gerettet hatte, so wie man sich erzählte.

Man durfte natürlich nicht die wundervolle Königin vergessen; Guinevere Pendragon – man feierte sie als die “Königin der Herzen“, doch die Ritter sahen ihre Veränderung, wie sie eine dunkle Seite von sich zeigte, die einem den Atem raubte. Sie war auch die einzige weibliche Person am Tisch; dann war da noch der Liebenswürdige Gaius – der Hofarzt und Ausbilder von Merlin.

Merlin…ein lächeln legte sich auf seine Züge, diesen kleinen Querulanten hatte er erst nicht recht leiden können, ein hempfling der nicht kämpfen konnte aber immer dabei sein wollte. Allerdings hatte sich das schnell geändert, Lancelot sprach immer sehr geheimnisvoll von dem Jungen und schien unglaubliches vertrauen in diesen zu haben.

Neben dem König war Merlin wohl das wichtigste Mitglied; Merlin – war nicht nur der beste Freund des Königs, der treueste und Tapferste Diener, oder der Schützling von Gaius. Nein er war viel mehr, er war das Herz dieses Gedankens, das Herz von Camelot, die Hoffnung auf ein großartiges Zeitalter. Doch jetzt würde dieser Stuhl neben dem von Gaius leer bleiben, so wie der von Lancelot.
 

Sir Leon stand am Eingang zur Burg, seine behandschuhte Hand krallte sich in den Torbogen. Er hatte selbst die Untersuchungen und Befragungen geführt! Er wusste das die Braunhaarige, eine ärmliche Bäuerin mit zwei Kindern, die Königin nicht beraubt hatte und die Blondhaarige hatte den Ring, der nicht einmal sonderlich viel Wert war nur eingesteckt weil sie ihrem kranken Bruder wenigstens noch einmal etwas gutes zum Essen bieten wollte. Seit Arthur vor einer Woche aufgebrochen war, wurde es schlimmer. Guinevere hatte sogar Sir Elyan, Zimmerarrest gegeben bis nach der Hinrichtung. Denn er hatte gewagt sie anzuzweifeln, man sollte meinen das, der Bruder der Königin nichts zu befürchten hatte, bis auf die Schwester selbst stimmte das auch.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yaviel
2012-09-30T13:46:23+00:00 30.09.2012 15:46
Hi,
Erstmal : Bitte, bitte schreib so schnell es geht weiter!!!
Deine Fanfiction ist genau das was ich im Internet gesucht habe (also vom Inhalt her) und so toll geschrieben, dass ich gar nicht mehr aufhoeren konnte zu lesen!

Ich finde, du hast genau die richtige Mischung getroffen, die die Serie in etwas duesterer und ernsthafter darstellt - was mir persoenlich sehr,sehr gut gefaellt! Habe heute ziemlich oft darueber nachgedacht, wie es denn weiter gehen koennte...
Also ich warte schon gespannt auf die Fortsetzung!

Vielen Dank fuer diese tolle Fanfiction!

Viele Gruesse aus Beijing
Theresa


Zurück