Zum Inhalt der Seite

On Tour

*TAITO*
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Und weiter gehts
 

Konnte ihm mal jemand erklären, wie er hier hatte landen können? Heute schienen sich wohl alle Götter gegen ihn zu entscheiden! Taichi stand mit Toki in einem Raum voller Champagner- schlürfender Menschen und fühlte sich total fehl am Platz. Zwei Wochen waren sie nun schon unterwegs und nun hatten sie zwei Tage Osaka in vor sich. Es war eine riesige Fete für die Teenage Wolves organisiert worden, wo einige Menschen aus der Musikbranche mit Rang und Namen vertreten waren. Lauter wichtige Menschen und die, die sich dafür hielten. Yoshiko hatte ihn, die anderen Roadies und Bühnenleute auch eingeladen dabei zu sein um sich unter die Leute zu mischen. Ihre gute Arbeit bisher sollte schließlich auch belohnt werden. Eigentlich wollte Tai die Party auch genießen, wären da nicht zwei wichtige Störfaktoren!

Der erste Faktor war der blonde Sänger. Seitdem er Matt im Tourbus mit dem Mädchen erwischt hatte, was im Nachhinein wirklich klischeehaft gewesen war, herrschte zwischen ihnen eine unangenehme Spannung, die sich ab und an darin entlud, dass der Kerl ihn einfach so zusammenstauchte. Natürlich brachte ihn selbst das dazu sich dieses Verhalten nicht gefallen zu lassen. Also konnte es durchaus vorkommen, dass sie sich mehrmals am Tag ankeifen konnten, selbst wenn sie sich gar nicht so oft sahen! Irgendetwas an diesem Mann ließ ihn seine ganze Ruhe vergessen. Er war sich sicher, dass es das Verhalten des Kerls war. Äußerlich kühl und beobachtend, aber sehr oberflächlich und Diva-like. Tz! Nun, gerade im Moment wurde Tai jedenfalls von giftigen Blicken durchbohrt! Blicke, die deutlich sagten >Du gehörst nicht hier her! <

Der zweite Grund, warum diese Party nicht gerade zu seinen Favoriten gehörte waren gierige Blicke! Gierige Blicke eines Mannes mit dem er die letzte Nacht verbracht hatte! Toki und er waren mit James, einem weiteren Roadie und ein paar Bühnentechnikern, gestern Abend schon nach Osaka gefahren um beim Aufbau der Bühne zu helfen und einiges an Equipment herzubringen. Der heutige Tag war für die Band und das gesamte Team ein freier Tag gewesen. Naja, nachdem er dabei geholfen hatte die Bühne aufzubauen, was bis Mitternacht dauerte, hatte Taichi beschlossen noch etwas Tanzen zu gehen. Er war frustriert gewesen und das schon seit Tagen, er hatte sich einfach austoben müssen! Jake war mit Toki ins Hotel gefahren, während sich Tai etwas frisch gemacht hatte und in den nächstbesten schwulen Club gefahren war. Er hatte getanzt und ein oder zwei Cocktails getrunken und nach Stunden einen Mann kennengelernt. Das Ende von der Geschichte war, dass er sich mit diesem Mann ein Hotelzimmer geteilt hatte. Leider hatte dieser Mann so seltsame Laute beim Sex von sich gegeben, dass es für Tai nur halb so befriedigend war, wie er es gebraucht hätte. Dem Kerl schien es sehr gefallen zu haben, denn er hatte ihn fast gar nicht gehen lassen wollen, als er sich noch in der Nacht verabschiedete.
 

Und nun stellte sich heraus, dass dieser Mann ein hohes Tier in der Musikbranche von Osaka war und in Folge dessen auch auf diese Party eingeladen war. Woher hätte Tai das denn wissen sollen? Fakt war, dass er kein Interesse an einer Fortsetzung, oder Wiederholung dieser Nacht hatte! Das war der Nachteil von One-Night- Stands, wenn jemand falsche Erwartungen hatte. Es bedeutete, er musste zwei Männern mehr oder weniger ausweichen! Dem blonden Sänger und diesem Musikfuzzi! Vielleicht sollte er sich nach ein paar Minuten aus dem Staub machen! Ha! Jake musste bestimmt nochmal raus. Gutes Argument!!!
 

***
 

Er war sauer! Oh ja! Missgelaunt nahm Matt einen Schluck seines Drinks. Für einen kurzen Augenblick wollte er das coole Rockstarimage absteifen und… einfach nur sauer sein! Seit zwei Wochen gab dieser Yagami ihm auf alles was er verlangte Widerworte! Mal sehr genervt und mal sehr erhitzt, aber die meiste Zeit über sehr ruhig und gelassen. Er selbst kam sich in diesen Momenten echt veralbert vor. Wie ein Kind, das von einem geduldigen Erwachsenen belehrt wurde! Außerdem war kein weiteres Wort über das Geschehene im Tourbus gefallen. Warum nicht? Warum schlug der Kerl keinen Profit daraus? Gut… für Matt selbst bedeutete das nur Gutes, aber was heckte der Kerl aus? Es verging kein Tag an dem er sich nicht über den Roadie aufregte, was ihn selbst am meisten nervte! Die Musik und der Spaß, den sie bracht, sollten im Vordergrund stehen! Oder gelegentliche Partys wie diese hier. Aber nein! Sogar hier war der Kerl anwesend.
 

Genervt drehte er sich in eine andere Richtung. Nicht zu glauben, dass er seinen Blick so lange auf den Roadie geheftet hatte! Er sah Yoshiko auf sich zukommen, der sein „Arbeitsgesicht“ aufgesetzt hatte. Das wiederum bedeutete, dass Yamato jetzt auch Arbeit zu erledigen hatte. Arbeit im Sinne davon, sich gut zu präsentieren! Und natürlich sollte er recht behalten! Yosh holte ihn förmlich ab und schob ihn zu dem Chef eines großen Labels um ihn vorzustellen.
 

„Matt, das ist Masume-san von Osaka-Records. Es ist die Partnerfirma unseres Labels!“, machte Yosh ihn mit dem Mann im Geschäftston bekannt. „Tja und das, Mr. Masume, ist der Sänger unserer immer erfolgreicher werdenden Teenage Wolves!“
 

„Matt Ishida!“, begann Mr. Masume im professionell freundlichen Ton, den Matt überhaupt nicht mochte. „Schön sie kennenzulernen! Ihre Band ist echt sehr gut! Und mit ihrem Manager haben sie echt jemanden an ihrer Seite, der sie weit bringen wird!“
 

„Vielen Dank, Sir!“, sagte Matt mit seiner gewohnt lässigen Maske. Innerlich stäubte sich aber alles gegen diesen Menschen,… wobei… vielleicht mussten Labelbosse einfach so sein!
 

„Ich habe gestern ein Radiointerview mit ihnen gehört und ich muss sagen, sie sind außerordentlich professionell! Sie machen es echt sehr gut!“, lobte Masume-san gönnend weiter.

Okay! Freundlich bleiben!
 

„Tja, wir haben in den letzten beiden Wochen so viele Interviews gegeben, dass sich da irgendwann einmal eine Art Automatik einstellt.“
 

„Recht haben sie!“, lachte der Mann daraufhin überheblich. „Außerdem ist so eine Promo-Tour sehr arbeitsintensiv! Sie haben sich dieses Lob und auch diese Party redlich verdient!“

Und als hätte der Mann jetzt alle Höflichkeiten in dem kleinen Smalltalk ab gefrühstückt, wandte sich Mr. Masume einfach wieder Yoshiko zu und ließ Matt fast schon links liegen. „Apropos Party. Ich hätte da eine Frage zu einem der Gäste!“
 

„Nun, wenn ich antworten kann, würde ich es gerne tun!“, sagte Yosh darauf wieder betont höflich.
 

Diese verdammte Höflichkeit! Matt fand sie zum kotzen. Vielleicht sollte er mal rockermäßig ausrasten und die Suite in der die Party stattfand, auseinander nehmen! Hey… das würde auch Publicity geben! Aber weil er wusste, was er jetzt zu tun hatte, blieb er mit einem Drink in der Hand einfach stehen!
 

„Nun, ich habe gerade gesehen, dass Mr. …hm… Yagami hier auf der Party ist.“ Boom! Warum immer dieser Kerl? Matts Laune sank schlagartig tiefer.
 

„Ja!?“, meinte Yosh zögernd und Yamato konnte ihm ansehen, dass er sich fragte, warum dieser Mann Yoshikos „Lieblingsthema“ ansprach.
 

„Tja, also ich hatte das Glück ihn gestern Abend… kennen zu lernen!“, merkte der Kerl eigentlich, dass ein seltsames Grinsen in sein Gesicht schlich? „Allerdings hat er nicht viel von sich preis gegeben. Aber da er hier auf der Party ist, wollte ich wissen, ob er auch etwas mit der Branche zu tun hat!“
 

„Also,… er arbeitet für uns!“, gab Yosh jetzt eher widerwillig Auskunft. „Er ist einer unserer Roadies!“
 

„Das heißt, er wohnt auch in diesem Hotel?“, fragte Masume-san plötzlich aufgeregt.
 

„Ähm… alle Mittarbeiter die auf der Tour dabei sind, wohnen gemeinsam hier!“ Matt hörte mittlerweile den leicht verärgerten Ton aus Yoshs Stimme heraus.
 

„Dann mal vielen Dank!“, sagte Masume überschwänglich und nahm einen großen Schluck aus seinem Champagnerglas. „Nette Party übrigens!“ Damit ließ er Yosh und Matt einfach stehen und verschwand in der Menge.
 

„Was sollte das denn?“, platzte es aus Yoshiko heraus. „Und was will der von meinem Taichi?“
 

„Deinem Taichi?“, fragte Matt erstaunt, hatte Yosh sein Ziel etwa schon erreicht?
 

„Naja, also noch nicht ganz. Ich arbeite noch daran! Irgendwann darf ich mit ihm mal auf eine Nachtwache gehen und durch sein Teleskop in die Sterne schauen! Dann schlage ich zu!!!“, meinte Yoshiko siegessicher. „Aber hast du nicht den Blick von diesem Masume gesehen? Und was bitte bedeutet >kennen gelernt<? Die beiden hatten doch wohl nichts miteinander!!!“
 

„Weißt du Yosh, das ist mir eigentlich total egal!“, rief Matt genervt. „Der Kerl interessiert mich einfach nicht!“
 

„Schon gut, schon gut!“ Yosh hob abwiegelnd die Hände. „Ich werde dann eben ein besonderes Auge auf diesen Typen haben müssen!“ Dann zwinkerte er und ließ Yamato wieder alleine.
 

Oh Mann! Was war das nur für ein Durcheinander? Matt brauchte frische Luft! Seufzend ging er auf den Balkon der Suite und setzte sich in eine Ecke auf einen Liegestuhl. Zu seinem Glück war der Balkon menschenleer und es dämmerte bereits. Sehr gut! Er brauchte jetzt einfach etwas Ruhe. Aber seine Gedanken waren so durcheinander.

Warum kam es ihm so seltsam vor, wie Masume über Yagami geredet hatte? Warum interessierte es ihn überhaupt? Vielleicht hatten die beiden ja wirklich etwas miteinander gehabt und das war es! Hey! Er selbst hatte in den letzten Wochen auch eine Menge Sex gehabt. Natürlich nicht mit einem Mann, denn das wollte er sich nicht mal mehr vorstellen! Yagami machte seine Arbeit und konnte in seiner Freizeit machen was er wollte! Jedenfalls solange es Matt nicht betraf. Aber… betraf es ihn nicht indirekt, wenn der Kerl mit dem Labelboss herum machte? Und betraf es ihn nicht indirekt, weil einer seiner besten Freunde eigentlich hinter Yagami her war? Aber warum hatte er in seinem Kopf überhaupt Platz für solche Gedanken? Er sollte Platz für neue Songs haben, oder von neuen Taktiken, wie er Frauen in sein Bett bekam! Alleine in der Suite waren ein dutzend gut aussehender Frauen, die es zu erobern galt!

Plötzlich hörte er, wie die Tür zur Suite geöffnet wurde. Der Partylärm drang zu ihm nach außen und Matt drückte sich weiter in den Liegestuhl. Er verhielt sich ganz ruhig. Vielleicht hatte er die Chance unentdeckt in der Ecke zu bleiben.
 

„JA, jetzt höre ich dich besser!“, rief eine bekannte Stimme.

Als Yamato in Richtung der Tür blickte erkannte er Masume-san, der sein Handy am Ohr hatte. Na, der hatte ihm gerade noch gefehlt!

„Ja, ich glaube es wird heute später werden!“, teilte Masume seinem Gesprächspartner mit. „Erstens, ist die Party total klasse und zweitens… jetzt halt dich fest! …weiß ich wo der super geile Typ wohnt, von dem ich dir heute Mittag erzählt habe!“

Oh Mann! Matt überlegte ernsthaft seine Ohren zu zuhalten!

„Er wohnt hier im Hotel und ich weiß jetzt, warum er nur noch bis übermorgen in der Stadt ist. Nein, er ist kein Musiker! Er ist ein Roadie und reist mit den Teenage Wolves! …Ganz genau! …Keine Ahnung warum er das nicht erwähnt hat! Bei einigen Männern in dem Club hätte er damit sicher noch mehr Eindruck geschindet, als er es sowieso schon gemacht hat!“

Nein, dieses Gespräch war definitiv nichts für Matt! Aber wenn er jetzt aufstehen würde und auf sich aufmerksam machte, könnte es eine… sehr peinliche Situation ergeben! Also wählte er das für ihn geringere Übel.

„Tja Darling, ich hatte eben das Glück… ach was, das Recht darauf den Kerl abzuschleppen. Naja, abgeschleppt zu werden! Und das ganz ohne Prahlerei! Hätte ich gesagt, dass ich Plattenboss bin, hätte ich ihn sofort gehabt… denke ich! Oh Mann, jetzt weiß ich auch, warum er so kräftig zupacken kann, das sag ich dir! Es war echt ein heißes Erlebnis!... Natürlich musst du mir jetzt nochmal zuhören! Da werde ich noch oft drüber sprechen! Und heute werde ich es auf jeden Fall wiederholen, jedenfalls wenn ich den Kerl finden werde! Er ist hier nirgendwo zu sehen! …Das könnte sein, dass er auf der Toilette ist. Vielleicht sollte ich mal dort nachsehen und ihm zur Hand gehen!“

Masume machte eine längere Pause. Wahrscheinlich hatte der Gesprächspartner eine Atempause genutzt um auch mal etwas mehr zu sagen. Der Plattenboss lauschte eine Weile, bevor sich ein komisches Grinsen auf sein Gesicht schlich. Sogar in dem Dämmerlicht konnte Matt es erkennen.

„Glaub mir, der Kerl hat es mir derartig gut besorgt, dass es für mich allemal wert ist, mich wie ein Teenager zu benehmen! …Nein, du darfst nicht dazu stoßen!!! So, ich gehe wieder rein auf die Party. Ich muss Yagami schließlich erstmal wiederfinden!... Ja! …Bis dann!“ Und genauso schnell wie Masume auf den Balkon getreten war, war er auch schon wieder in der Suite verschwunden.
 

Jetzt hatte Matt Gedanken im Kopf, die er definitiv nicht haben wollte! Yosh hätte es vielleicht interessiert, wie Yagami im Bett war, aber bestimmt nicht ihn! Und schon gar nicht wollte er dabei zusehen, wie ein gestandener Musiklabelboss zu einem Sexgroupie mutierte! Schon alleine wie dieser Kerl gesprochen hatte! Als wäre Yagami eine Beute und der Typ ein Großwildjäger! Nein, er konnte dem Möchtegernfußballer nicht leiden! Aber dass man so über ihn sprach....

Tz! Als hätte der Roadie sich dafür interessiert welche berufliche Stellung Masume hatte! Nicht jeder fuhr auf Geld und Macht ab! Jedenfalls schien Yagami nicht der Typ dafür zu sein. Insgeheim wünschte er Yagami viel Glück dabei, dem Plattenboss zu entkommen. Hätte er eine erneute Begegnung gewollt wäre er sicher nicht so schwer zu finden! Nun, aber das war nicht sein Problem! Vielleicht sollte Matt jetzt einfach reingehen und sich das Specktakel ansehen! Ein sich durch die Menge schleichender Yagami, ein sabbernder, frustrierter Mr. Masume und ein eifersüchtiger Yoshiko! Schlagartig besserte sich seine Laune!

Allerdings meinte er von weiter unten, wo der Hoteleingang war, etwas wie „Komm Jake, wir laufen eine Runde!“ gehört zu haben. Es beruhigte ihn seltsamer Weise, auch wenn er es sich durch den Lärm der Gäste, der ihm beim öffnen der Tür entgegenschlug, wahrscheinlich nur eingebildet hatte!
 

*

Ja… doch… also er musste zugeben, dass es sich im Nachhinein wirklich gelohnt hatte in die Suite zu gehen. Es war gerade ein Uhr nachts und die letzten Partygäste verließen den großen Raum. Nicht ganz so Rockermäßig! Aber hey, er war auf Tournee und hatte am nächsten Tag noch wichtige Termine! Egal! Alles in allem hatte er sich doch amüsieren können, denn es war genauso gekommen, wie er es sich ausgemalt hatte. Yagami hatte sich wirklich bereits von der Party verkrümelt, als er in den Raum gekommen war. Masume war dafür mindestens drei Stunden lang mit langgestreckten Hals und stechenden Blick durch die Leute gesteift und war gegen zwölf Uhr auch nicht mehr zu sehen gewesen. Und Yosh hatte Masume jedes Mal giftige Blicke zugeworfen, wenn der Labelboss auch nur sein Blickfeld streifte. Matt selbst hatte dies mit Genuss beobachtet und nebenbei noch einige Telefonnummern von hübschen Mädchen abgeluchst. Aber selbst die Damen waren heute nicht so interessant für ihn gewesen, wie das Schauspiel was sich ihm geboten hatte.
 

Jetzt waren alle Gäste weg, die anderen Bandmitglieder waren schon auf ihre Zimmer gegangen und Matt überlegte sich, ob er es sich erlauben könnte in dieser Suite hier zu übernachten. Sie war schließlich extra für die Party gebucht worden! Er selbst hatte sein Zimmer einige Gänge weiter. Aber ein Blick auf die vielen leeren Champagner- und Weinflaschen, plus der leer gefutterten Minibar, ließen ihn doch eher eine Entscheidung in Richtung seines sauberen Zimmers tendieren. Super, die Dekadenz des Rockstar- Daseins fing an! Wahrscheinlich hatte Yosh den Schlüssel, so dass Matt einfach aus dem Raum verschwinden konnte. Den Manager hatte Matt das letzte Mal vor einer halben Stunde mit einem eigenartig zufriedenen Gesichtsausdruck gesehen. Bestimmt weil Mr. Masume ohne seine „Beute“ gegangen war.

Ach was! Yamato sollte es egal sein! Er fühlte sich ein wenig angeheitert und sein Körper verlangte jetzt eindeutig nach einer schnellen Dusche und einem kuscheligen Bett. Morgen stand Arbeit an! Seufzend verließ er letztendlich die Suite. Ein langer Gang führte zum Fahrstuhl und links und rechts führten einige Gänge zu den Suiten und Zimmern ab. Er musste. Er musste den zweiten… nein dritten…äh…Ja, den dritten Gang nehmen. Herrjeh wo war sein Bett? Zügig machte er sich auf den Weg, musste allerdings stoppen als er zwei Stimmen im zweiten Gang hörte.

Eigentlich wäre es ihm, wie so vieles, egal gewesen und er wäre eigentlich weitergegangen. Und eigentlich konnte er es sich selbst mal wieder nicht erklären, wieso er plötzlich neben dem Gang an die Wand gedrückt dastand und in einen Spiegel schaute, der ihm die Reflektion des Ganges zeigte.

Dort stand Yagami, ebenfalls an eine Wand gedrückt, mit diesem Masume, der seine Hände links und rechts neben dessen Kopf gestützt hatte. Der Mann sah Yagami hungrig an, während der große Hund neben den beiden saß und das Geschehen interessiert begutachtete.
 

„… gefunden!“, bekam Matt gerade einen Fetzend des Gespräches mit. „Du brauchst dich doch nicht zu verstecken! Jetzt, wo ich weiß wo du wohnst!“
 

„Und ich frage dich noch einmal!“, sagte Yagami ruhig und sah Masume-san fest an. „Was machst du hier vor meinem Zimmer?“
 

„Ich bin ein einflussreicher Mann!“, wurde geantwortet. „Auch wenn ich in deinen Händen zu weichem Wachs geworden bin, weiß ich immer noch wie ich an Informationen komme!“
 

„Du hast an der Rezeption gefragt!“, schlussfolgerte Yagami trocken und Masume hüstelte kurz.
 

„Ja, was sollte ich denn tut?“, fragte der Labelboss im fast schon verzweifelten Ton. „Du hast mich ja nicht auf dein Zimmer mitgenommen, da musste ich eben warten! Und ich habe hier seit einer Stunde rumgelungert! …Hast du etwa Sport gemacht? Du riechst gerade animalisch gut!“ Damit drängte sich Masume an Yagami und man konnte sehen, dass er sich alle Mühe damit gab den braunhaarigen zu verführen. Der schien allerdings ganz ruhig zu bleiben!
 

„Wir hatten abgesprochen, dass es nur eine Nacht sein würde!“, sagte er fest und fasste Masumes Schultern an um ihn etwas von sich wegzudrücken. „Dabei wird es auch bleiben!“
 

„Hey ich sag ja nicht, dass wir jetzt heiraten! Aber nach so einer heißen Nummer gestern, gut… mehreren Nummern, sollte man Gutes doch wiederholen können!“ Kaum zu glauben, wie sich der Typ aufführte! Gerade versuchte er über Yagamis Hals zu lecken und seinen Unterleib gegen ihn zu reiben. Billig!

„Wie wäre es mit einer heißen Nacht? Du wirst auf deine Kosten kommen! Ehrlich gesagt wusstest du gestern ganz genau, wie du es mir besorgen konntest! Und ich muss es unbedingt haben!“
 

„Ich schätze, dann wirst du dir jemanden suchen müssen!“ Yagami blieb auf seinem Standpunkt. „Ich habe dir gesagt, dass es nur diese Nacht sein würde! Wir passen menschlich nicht zusammen! Ich werde jetzt in mein Zimmer gehen, ohne dich, und werde schlafen! Morgen muss ich arbeiten!“ Damit wurde Masume ganz weggeschoben und die Zimmertür wurde aufgeschlossen.
 

„Aber…“, rief Masume verzweifelt und warf sich gegen die Tür, bevor Yagami sie schließen konnte. „Aber das kannst du mit mir nicht machen! Weißt du eigentlich wer ich bin?“ Wie konnte man sich nur so erniedrigen und gleichzeitig so arrogant sein?
 

„Ja, jetzt schon!“, hörte Matt jetzt nur noch gedämpft. Yagami und sein Hund waren ganz im Zimmer verschwunden und Matt konnte in der Spiegelung nur noch Masume sehen, der einen Fuß in der Tür stehen hatte.
 

„Ich bin geil verdammt nochmal!“, rief der Mann jetzt etwas lauter. „Ich bin geil und erfolgreich und ich will, dass du jetzt sofort das mit mir machst, was du schon letzte Nacht getan hast!“
 

Okay… ab diesem Zeitpunkt wollte Matt einfach nur noch seine Ohren zu halten und wegrennen. Er verstand gerade noch die Worte: „Und ich bin ein Mann mit festen Prinzipien!“, von Yagami, bevor er seinen eigenen Gang erreichte und um die Ecke bog. Zum Glück war die Beleuchtung herunter gedimmt und er war schnell genug gewesen so das Masume ihn nicht gesehen hatte, als dieser wutentbrannt an dem gang vorbeigerauscht war. Kurz danach hörte er das Geräusch des Fahrstuhls, bevor alles wieder still war.

Kopfschüttelnd betrat Matt sein Zimmer. Heute hatte er eindeutig zu viele Informationen bekommen.
 

***************************************************************************
 

Mal wieder ein Schnitt ;o)



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shinjis_aijin
2012-09-22T21:42:31+00:00 22.09.2012 23:42
Hey...
1. Vielen Dank für die Widmung.
2. Ich hoffe die Story ist nicht wirklich nach dem dritten Kapitel zu ende.
3. Hat sich das von damals alles geregelt?

Was die Fic angeht, ich habe nichts anderes von dir erwartet. Eine flüssige gut geschriebene Story mit permanentem roten Faden. Ich mag deinen Stil und wäre doch arg enttäuscht gewesen, hätte es kein Tattoo oder Jake gegeben. Bin schon gespannt, wie es weiter geht. Mal sehen, wie lange die Beiden brauchen um zu checken wann sie sich das erste Mal getroffen hatten und wie sie mit der Erkenntnis klar kommen.
Von:  MTToto
2012-09-22T18:13:40+00:00 22.09.2012 20:13
Liest sich echt wieder sehr flüssig und toll, die Charaktere sind auch sehr authentisch. Ich bleib dran und freu mich auf die kommenden Kapitel! ^^d


Zurück