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The Lady and the Witch

von

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Searching

Tage vergingen. Wochen vergingen. Nichts. Kein Wort von ihr, keine Silbe, kein Lebenszeichen. Morgana saß wie gewohnt mit den anderen beim Frühstück. Von nichts und niemandem nahm sie Kenntnis, ebenso wenig schienen die anderen Kenntnis von ihr zu nehmen. Es war ihr nur recht. Auf Konversationen jeglicher Hinsicht konnte sie gut verzichten. ihr erging es nicht gut, nein, ganz und garnicht. Wie sollte es ihr auch gut gehen? Ohne jegliches Wissen darüber wie es ihr ging. Ihr. Nimueh. Trotz all den schmerzlichen Begegnungen mit eben dieser, ging die Hexe Morgana nicht aus dem Kopf. Immerzu kreisten ihre Gedanken um sie. Immer wieder rief sie sich Erinnerungen vor Augen. Erinnerungen, Geschehnisse, zusammen mit Nimueh. Es tat weh. Es tat ihr weh nun zu wissen, dass sie von Anfang an nur ein Spiel gewesen war. Ein leises, ebenso trauriges Seufzen entwich ihrer Kehle.
 

Zumindest hatte Nimueh ihr das so verdeutlicht. Oder nicht? Sie erinnerte sich zurück, an eben jenen Abend, der Abend an dem sie diese merkwürdigen Nachrichten erhielt, von ihr. Sie erinnerte sich, dass Nimueh ihr noch etwas hatte sagen wollen. Was es war wusste sie nach wie vor nicht. Doch warum nicht? Morgana hatte es vergessen. Was hatte dafür gesorgt, dass sie nicht den Worten ihrer Angebeteten gelauscht hatte? Morgana überkam ein schlechtes Gewissen. Ohne jedes Wort, ohne jede Erklärung stand sie auf, eilte aus dem Saal, nach oben in ihre Gemächer. Sie musste es suchen, das Pergament.
 

Unruhig lief sie in ihrem Gemach hin und her, nachdenkend, sich Fragen stellend, vielleicht auch an ihre Vernunft appellierend. Umso mehr sie nachdachte, umso klarer wurde ihr, dass sie sich womöglich die letzte und einzige Chance Nimueh ein Stück weit für sich zu gewinnen selbst verspielt hatte. "Verflucht!", mit einer Hand schlug sie auf den kleinen Holztisch, der am Ende ihres Gemachs stand. Es lag nicht besonders fiel darauf. Lediglich einige Blätter Pergament, ein Federkiel, demnach auch ein kleines Fass mit Tinte und eine Kerze, die abends etwas Licht spendete. Durch die Wucht des Schlags auf den ach so kleinen Holztisch flog der kleine Stapel Pergament von eben diesem und verteilte sich artgerecht auf dem Boden.
 

Entnervt seufzte Morgana auf, kniete sich daraufhin zu Boden um die Blätter wieder einzusammeln. Ein recht zerknittertes Blatt Pergament fiel ihr dabei in die Hände. Sie begutachtete es einen Moment. Recht unsauber geschrieben und ebenso schien es nicht nur von einer Person geschrieben. Morgana stockte etwas. Gewiss, es fiel ihr wieder ein. Die Nachrichten. Sie hatte aufgehört sie zu lesen, aus Angst man könnte herausfinden wie viel sie doch mit Magie zu tun hatte. Sie hatte das Pergament weggeworfen ohne später wieder danach zu schauen. Sie schüttelte den Kopf darüber. So entfaltete sie dieses, das sie nun in den Händen hielt und las. Las abermals die Konversation welche sich auf dem kleinen Stück Papier ereignet hatte. Sie las ebenso was ihr entgagen war. -"Und was fühlt Ihr?"- war Morganas letzte Frage gewesen. Und tatsächlich hatte sie eine Antwort darauf bekommen. Es war keine lange, doch sagte sie viel aus, sehr viel.
 

Morgana stockte der Atem. Ihr Herz fing höher an zu schlagen. Gemischte Gefühle kamen in ihre hoch. Die Trauer Nimueh nicht bei sich zu haben. Die Schuld so naiv gehandelt zu haben und ihre letzte Chance womöglich verspielt zu haben, die Sehnsucht nach der Nähe der Frau, der sie jetzt womöglich nie mehr nah sein könnte. Sie schluckte schwer. Was sollte sie tun? Sie verharrte, überlegte. Für sie kam nur eine Möglichkeit in Frage, die doch ebenso gefährlich wie einzig war. Und auch würde es sicher Tage dauern. Sollte sie das Risiko eingehen? Auf der einen Seite zweifelte sie, doch auf der anderen...warum denn auch nicht? Nimueh würde ihr ohnehin nichtmehr aus dem Kopf gehen. Zweifellos hatte Morgana ihr Herz an die Hexe verloren, bereute es doch in keinem Augenblick.
 

Ebenso wie sie keinen Moment mehr zögerte und sich augenblicklich ihren Weg zu den Stallungen bahnte. Sie sah niemanden an, versucht der Gefahr zu entgehen aufgehalten oder angesprochen zu werden. Niemanden wollte sie sehen, mit niemandem wollte sie sprechen. Sie hatte nun noch ein Ziel und ebenso musste sie dieses als letzte Chance nutzen. Notfalls würde sie alles was sich ihr in den Weg stellte nun eben aus dem Weg räumen müssen.
 

Der Stall war menschenleer, so glaubte Morgana. Ihr Pferd stand an ihrem gewohnten Platz und so schritt sie auf dieses zu. Es schien recht nervös, vielleicht auch ängstlich, so verharrte Morgana einen Moment um ihm gut zuzusprechen. Es war wohl damals zuviel für die Stute gewesen in die Wälder zu reiten. Ein leises Seufzen kam über Morganas Lippen. Sie sah sich um. Sollte sie wirklich das ihre nehmen? So würde es sofort auffallen wenn Morgana nun wirklich Tage über fehlen würde. Sie war unsicher.
 

Etwas regte sich in der hinteren Ecke der Stallungen. Morgana wirbelte herum und sah sich misstrauisch um. "Wer ist da?", ihre Stimme klang fordernd, ebenso kühl. Eine ganze Weile lang regte sich nicht, bis dann eine Gestalt aus dem Schatten trat, eine bekannte Gestalt. "Was machst du hier?!", Morganas erschrockener Blick haftete an der Person. Das hatte ihr wohl grade noch gefehlt. Es war Gwen. Und als ob sich ihre Dienerin nicht ohnehin schon zu viele Sorgen machen würde. Morgana sah sie klagend an. Gwen schien das sichtlich einzuschüchtern. "Ich...wollte bloß..nach den Pferden sehen...Warum seid Ihr nicht im Schloss, Mylady?"
 

Morgana war deutlich anzusehen wie sehr sie diese Frage in diesem Moment hasste. Doch musste sie antworten. "Ich möchte ausreiten...", einen Moment hielt sie inne. "Nicht für lange..spätestens gegen Abend bin ich wieder zurück.", fügte sie hinzu, denn war ihr die Besorgnis auf Gwens Gesicht nicht entgangen. Natürlich war ihr kla,r dass sie gelogen hatte, doch wen kümmerte es? Hauptsache es war zu Morganas Vorteil. "Doch seid achtsam Mylady...die vergangenen Geschehnisse bereiten mir Unbehagen..insbesondere wenn man an das Bankett zurück denkt" Natürlich, das Bankett. Wie hätte Morgana das vergessen können.
 

Einen Moment lang spielte sie mit dem Gedanken, ob sie Gwen nicht die Wahrheit sagen sollte? Schliesslich war sie für Morgana schon immer mehr als bloß eine Dienerin gewesen, mehr eine gute Freundin, gehörte fast schon zur Familie. Mit Sicherheit konnte sie ein Geheimnis waren. Morgana schwieg eine lange Zeit um nachzudenken. Letztlich ließ sie es besser bleiben. Die Gefahr war zu groß. Zum einen, dass Gwen sie oder gar Nimueh verriet, zum anderen, dass sie mit Sicherheit wieder anfangen würde Morgana alles auszureden. Leicht schüttelte Morgana den Kopf. "Ich werde Acht geben. Verrate es keinem. Du würdest dich selbst nur in Schwierigkeiten bringen, würde Uther erfahren, dass du mich hast gehen lassen"
 

Gwen nickte. "Aber Mylady?" Morgana wandte sich ein wieteres Mal um. "Hm?" "Euer Pferd ist sehr schwach, seid Ihr sicher, dass-" "Nein", unterbrach sie ihre Dienerin. "Ich werde Arthus Pferd nehmen, so bitte ich dich ebenso ihm nichts zu sagen, hast du verstanden?", der harsche Unterton in Morganas Stimme war nicht zu verkennen. Gwen nickte nur. "So geh", woraufhin sie auch ohne Widerworte verschwand.
 

Lange dauerte es nicht, bis Morgana das Pferd gesattelt hatte und schliesslich aufsaß. Sie verließ die Stallungen, gab dem Pferd einen leichten Tritt und ritt durch die Tore des Schlosses, nach draußen, weiter, bis sie von den Mauern und Türmen aus nicht mehr zu sehen war.



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