Zum Inhalt der Seite

Tiefenrausch

Rapture of the Deep
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 1: Landgang

---19.August 2089, Klein-Irland, Biosphäre Euratopia---
 

Es war einmal eine kleine Biosphäre namens Euratopia. In dieser befand sich eine kleine Stadt, passenderweise Klein-Irland genannt. Und in dieser befand sich ein kleiner Pub. Dieser Pub war so typisch wie jeder andere kleine Pub in den 2080ern in Klein-Irland. Es wurde getrunken, auch wenn es heutzutage nur noch synthetischen Alkohol gab, welcher zwar nicht so gut schmeckte, mit dem man sich dennoch genauso gut zudröhnen konnte, was bei aller liebe, in diesen Zeiten auch notwendig war. Es wurde Darts gespielt, vor sich hin philosophiert und auch gepokert. Nun hat Poker, wie jedes andere Glücksspiel auch, die Eigenschaft, dass es Gewinner gab...und Verlierer.

Arran war ein Verlierer.

An dem Tisch, der in einer nur dämmrig beleuchteten Ecke des verrauchten Schankraums stand, saßen insgesamt drei Personen. Ein schief grinsender Schakal dem man förmlich ansah, das er mit Pokern und anderen Geschicklichkeitsübungen sein Geld verdiente und nicht viel von Glücksspiel hielt. Er trug einen Borsalino schief auf seinem Kopf und kaute unaufhörlich auf einem Zahnstocher herum. Ein Anzug, der schon bessere Tage gesehen hatte und eine minimal hellere Schattierung aufwies als sein Fell, zierte seinen restlichen Körper. Gerade mischte er wieder die Karten während die anderen beiden sich weder von seinen ausschweifenden Ausführungen über Avancen mit hübschen Mädchen, noch von seinen Kombinationen verschiedenster Mischtechniken ablenken ließen.

Beide waren sie am Verlieren, doch für den schlanken, hochgewachsenen Hai sah es schlimmer aus. Während er immer wieder nervös die wenigen Jetons umsortierte, die vor ihm lagen, knirschte er mit den Zähnen. Seine Mutter hatte ihm immer gesagt er solle dies nicht tun, auch wenn das sinnlos war, schließlich wuchsen ihm doch andauernd neue nach... Er trug einen Shorty; einen Wetsuit mit kurzen Ärmeln, der an den Oberschenkeln aufhörte, eine Badeshorts und um den Hals baumelte eine Miniaturflaschenpost an einem Lederband. Ein wenig außerhalb der aktuellen Mode, da das 'Hey, wir leben jetzt im Wasser'-Zeitalter schon längst der typischen Nostalgie Platz gemacht hatte. Momentan waren die 20er wieder in. Die Mode der 2020er...in welcher auch der Bär gekleidet war, welcher ein wenig vor sich hin brummte.

Ein Berg von zwei Meter zehn aus flammend rotem, irischem Pelz, welcher einen grau-schwarzen Misch aus Cyberpunk und post-Apokalyptik Elementen trug, in dem viel Leder und Metall verarbeitet war. Er wirkte ziemlich bedrohlich, vielleicht auch der Grund, dass er nicht ganz so herbe über den Tisch gezogen wurde wie unser Hai-freund, welcher zwar nur minimal kleiner war als der rotbefellte, allerdings dennoch aufgrund seiner schlanken Statur relativ mager gegen ihn aussah.

Der Schakal teilte wieder aus. Arran sah mit einer Mischung aus Angst und Neugier vorsichtig unter seine Karten. Er sollte aussteigen, sich die kümmerlichen paar Piepen die noch übrig waren ausbezahlen lassen und sich dann zumindest noch halb nüchtern in die Koje hauen. Als sein Blick auf die beiden Könige fiel, waren sämtliche bedenken wie weggeblasen. Er versuchte sich nicht anmerken zu lassen was er da auf der Hand hatte, setzte seinen Blind und wartete ab. Die Gebote blieben niedrig. Der Schakal schien ebenfalls kein gutes Blatt zu haben...oder zumindest zu Versuchen, ein bisschen mehr Geld nach dem Flop herauszulocken.

Der Flop wurde aufgedeckt, begleitet von einem unwilligen brummen des Bären. Eine 6...Ein Bube...Und ein König. Arran frohlockte. Scheiße jetzt war seine Zeit gekommen...allerdings hatte er kaum noch Jetons zum setzen. Am liebsten hätte er sich seine Zunge abgebissen. Wie sollte er an mehr Kapital kommen ohne zu offenbaren, dass seine Karten fetter waren als ein schlachtreifer Wal? Der Kartengeber sah grinsend in die Runde, allerdings wirkte es jetzt minimal aufgesetzt oder war Arran einfach so im Siegesrausch, dass ihn seine Menschenkenntnis im Stich ließ?

„Na Rotpelz? Entscheide dich, wir haben nicht ewig Zeit.“ kam es von der Spielernatur. Der Angesprochene schob ein paar Jetons hin und her, brummte dann ein „Check.“

Der Blick des Schakals ruhte nun auf Arran. „...Check.“, kam es von diesem nach einem Moment des Zögerns.

Verdammichnocheins, er konnte diese glorreiche Hand doch nicht einfach vorbeiziehen lassen, aber was sollte er tun? Der Schakal deckte stillschweigend eine weitere Karte auf. Normalerweise hatte er spätestens im Flop erhöht, das war ein gutes Omen oder nicht? Eine 2 kam an das Tageslicht, eine Straße in Feindeshand wurde immer unwahrscheinlicher. Gut das Haie im Normalfall nur zwei Gesichtsausdrücke hatten: fies und fies grinsend, so war es leichter, ein Pokerface zu bewahren.

Plötzlich schob der Hüne all seine verbliebenen Jetons in den Pot und brüllte fast ein „All In!“

Arran grinste innerlich, setzte nach außen hin jedoch ein leicht frustriertes Gesicht auf, als die Blicke seiner beiden Spielpartner zu ihm herüber wanderten. „Tja...ich würde ja jetzt mit meinen...“ er sah sich seine Chips an. „...24 Creds all in gehen...aber naja...“ er bemühte sich Zeit zu lassen um nachgrübelnd zu wirken. „Akzeptierst du auch feste Werte?“

Der Schakal zuckte mit den Schultern. „Kommt ganz drauf an, was du zu Bieten hast...ein Foto deiner Mutter wäre eher nicht so mein Fall...“

Arran knurrte, versuchte sich aber mit den Gedanken an das ganze Geld, das er gewinnen würde, zu beruhigen. Selbst wenn er den Schakal mit seinem Einsatz verscheuchen würde, so wäre das Geld von dem Bären zumindest fast so viel, wie er vorher besessen hatte, was bedeutete, dass, gemessen an dem Unterhaltungswert, den die Pokerrunde hatte, er irgendwie doch ein Gewinner war...zumindest wenn er es sich ganz lange einredete.

„Ich würde ja nicht ganz so übertreiben aber...“ er zog einen Schlüssel aus der Hosentasche. „halbe Boote sind glaube ich nicht ganz so geil...“ er warf ihn auf den Pot. „Aal Klasse, zwei modifizierte Harpunen zur Waljagd, gepanzertes Schiffschassis und last but not least eine spitzenmäßige Lackierung, noch unbeschädigt, kein Kratzer, getönte Scheiben.“

Meister Petz fielen fast die Augen aus dem Schädel, doch der Schakal behielt seine ruhige Maske aufrecht. „Klingt nicht schlecht, mein Lieber.“ Er sah auf seine Jetons herab. „Ich hoffe, wenn du schon mit Booten bezahlst, dass ein wenig Bargeld auch erlaubt ist...“ Ohne dass ihm sein schiefes grinsen aus dem Gesicht wich, holte er seine Tasche vom Boden hervor und griff hinein um eine kleine Schließkassette hervorzuholen. Nach und nach zählte er Scheine ab, die er zu Stapeln sortierte. „250.000 Credits, für ein Schiff aus zweiter Hand mehr als genug.“ Er schob die Stapel zu den Jetons und dem Schlüssel, schloss die Kassette sorgfältig wieder ab.

'Scheiße, scheiße, scheiße...' Ging es dem Hai durch den Kopf. Mit dem Herrn war nicht gut Kirschen essen. Die letzte Karte wurde von dem Schakal aufgedeckt, welcher nun doch eher konzentriert als locker wirkte. Ein Ass.

Der Bär grollte, schmiss die Karten hin, sprang so schnell vom Tisch auf, dass sowohl Arran als auch der Schakal in Deckung gingen, doch anstatt aus den beiden Geschnetzeltes zu machen stürmte er nur Richtung Ausgang, riss die Tür halb aus den angeln und verschwand in die Nacht. „Hui...was für ein Temperamentsbolzen.“ murmelte die Spielernatur. „lass sehen, Fischkopf.“

Arran verengte seine Augen zu schlitzen. Irgendwie war der Kerl zu schnell ruhig geworden, als hätte er die Reaktion des Hitzkopfes erwartet. Auch er war kein Weichei, hatte schon die ein oder andere Stresssituation durchlebt und doch schlug ihm jetzt noch sein Herz bis zum Hals. „Friss das, Schwarzpelz!“ grollte er, deckte die beiden Könige auf.

Die Augenbrauen des Schakals gingen schlagartig nach oben, damit schien er nicht gerechnet zu haben. „nicht schlecht nicht schlecht.“ er deckte nun ebenfalls langsam seine Karten auf, eine 8 und eine 2. „Sieht so aus...“

Arrans leben, jeder Misserfolg zog an seinem inneren Auge vorbei, endlich hatte er mal Glück! Endlich! Seine Pechsträhne hatte ein ende! In Zeitlupe sah er, wie sich die Lippen des Schwarzpelz bewegten. „als hätte ich...“ verloren, ja du hast verloren mein lieber und ich bin reich! „...gewonnen..."“

WAS? Wie kann das? Oh scheiße! Arrans Augen huschten wieder auf den Tisch. Fünf Herzen...auf den Tisch lagen fünf herzen...drei bei den Gemeinschaftskarten...und zwei auf der Hand des Schakals... „Das....gibt es doch...“ Arran sprang auf, Adrenalin pumpte durch seine Adern, seine Hand wanderte reflexartig zu der Hosentasche in der er seinen Taser hatte, doch als er aufschaute, um Maß zu nehmen, blickte er in den Lauf einer Pistole.

„Versuch erst gar nicht dein Elektrospielzeug zum Einsatz zu bringen oder ich puste dir deine wenigen verbliebenen Hirnzellen raus. ich hab gewonnen, fair und korrekt. Wenn du damit deine Probleme hast, geh dich doch bei deiner Mama ausheulen.“ Der Schakal grinste während so ziemlich alle Augen in der Bar auf die beiden gerichtet waren.

Arran setzte sich wieder hin, konnte den Blick nicht von seinem gegenüber abwenden. Er hätte ihn jetzt des Falschspiel bezichtigen können, aber er hatte weder beweise, noch war er gerade klar genug im Kopf dafür. Das Spiel war aus, der Gewinner nimmt alles, der Verlierer bleibt auf einem Häuflein Asche sitzen. Wieder wollte er sich seine Zunge abbeißen, aber noch lieber die des Schakals.

„Waffe auf den Tisch, sofort.“, peitschte ihm der Schwarzpelz entgegen. Arrans Hand verkrampfte und bewegte sich mit dem Taser in der Hand langsam in Richtung des Tisches, wo er selbigen fallen lies. Mit einem leichten tritt rückte sein gegenüber den Stuhl auf dem er saß ein wenig zurück, legte dann die Pistole auf den Tisch. „Aber eins musst du mir erklären, mein Lieber...“ setzte er an, als er gerade dabei war seinen Gewinn ordnungsgemäß zu verstauen und sich ab und zu verschwörerisch und wachsam umzusehen. „Wer bitte setzt ein gottverdammtes Boot mit einem Königsdrilling?“

Arran seufzte. Ja, er war ein ziemlicher Idiot gewesen zu glauben dass er damit durchkam...aber zu seiner Verteidigung war zu sagen, dass er schon ein paar SynthGuinness intus hatte. „Ich...ich...na ja...es sah einfach scheiße aus für euch beide und ich dachte ich könne euch raus bluffen, okay?“

Der Schakal kicherte. „Ein ziemlich hohes Lehrgeld, dass du da abdrücken musstest...und ich dachte ich würde heute nur ein paar jämmerliche Kröten verdienen, aber du, meine kleine rosa Glücksfee, hast den heutigen Tag zum besten seit, lass mich nicht lügen... sicherlich einem halben Jahrzehnt gemacht...“Unruhig bewegte sich die Schwanzflosse des Hais hin und her, die Zähne knirschten so Laut, dass selbst die beiden Kater vom Nachbartisch ihr Fell sträubten bei dem Gänsehaut verursachenden Geräusch.

Es schien Ewigkeiten zu dauern, bis der glückliche Gewinner sein Geld und den Schlüssel eingesteckt hatte und sich auf die Pfoten machte. Generös wie er war, zahlte er noch die Zeche für den gesamten Tisch, gab ein großzügiges Trinkgeld und ließ ein Häufchen Elend an dem Pokertisch zurück, der dem Verlierer auf einmal fiel zu groß erschien. Noch nicht mal ein neues Bier konnte er sich leisten, um damit seinen Kummer herunterzuspülen. Nach einer weiteren gefühlten Ewigkeit, schaffte er es, sich aufzuraffen und sich aus dem Pub zu schleifen. Mit einem Geräusch wie ein Pistolenschuss fiel die Tür hinter ihm zu und die nächtliche Seitenstraße baute sich vor ihm auf. Matt beleuchtet von Straßenlaternen, welche von der Decke hingen, welche einen knappen Meter über den einstöckigen Gebäuden lag, die sich um ihn herum drängten.

Langsam schlurfte er über die Straße, starrte dabei seine Beine an und sah nur ab und zu einmal hoch, um durch das Straßennetz zu navigieren. Das war so ziemlich der schwärzeste Tag in seinem Leben, vermutlich sogar in dem seiner Verwandten, Vorfahren und deren Verwandten. Er war ein verdammter Seesöldner. Er verdiente sein Geld damit, für andere Leute die Drecksarbeit zu erledigen, um damit Expeditionen zu Orten zu machen, wo sich lohnende Schätze verbergen konnten... im Meer oder an der Oberfläche. Ohne U-Boot wäre er nichts weiter als ein zwielichtiger Tagelöhner ohne das nötige Werkzeug für den einzigen Job, in dem er gut war. Während er so vor sich hin sinnierte über bessere Zeiten und was die Zukunft für ihn hätte bereithalten können, wäre er nicht so töricht gewesen und auf diesen verdammten Kartenpfuscher hereingefallen, zog das wenige Nachtleben, das hier existierte an ihm vorbei. Denn auch wenn man in der Tiefe, in der die Biosphäre sich befand, kein Tageslicht mehr sehen konnte, so versuchten die Einwohner doch einen regelmäßigen Tagesrhythmus einzuhalten, damit nicht alles außer Kontrolle geriet. Und so war es auch hier üblich, dass die einzigen, die sich noch draußen herumtrieben, diejenigen waren, die von vorneherein weniger mit der geordneten Gesellschaft zu tun hatten: Alkoholiker, andere Drogenabhängige, Prostituierte, deren Freier und jugendliche Halbstarke, die das Nachtleben ach so geil fanden.

Arran kam an einem platz vorbei, auf dem sich gerade eine einzelne Person am postieren war, anfing mit einer Glocke zu bimmeln und lauthals das Ende proklamierte. Dass die Menschheit sich doch in ihre Schiffe begeben solle und aufsteigen solle zur Sonne um dort mit einem schmerzerfüllten Lächeln auf den Lippen zu vergehen. Es war einer dieser Freaks vom 'Kult der Geblendeten'. War damals noch Sonnenanbeter ein neutrales Wort für Leute, die gerne sonnenbadeten, so war es heute ein Schimpfwort für Psychopathen wie diese.

Der Mann brüllte noch eine kurze Weile weiter, bevor ein paar Sicherheitsleute vorbeikamen, ihn niederschlugen und einsackten, ohne dass das Gebrüll merklich abebbte, bis diese ihn in eine Seitengasse gezogen hatten.

Arran bemerkte diese ganze Szene nicht wirklich. Nicht etwa weil er so niedergeschlagen war, sondern eher weil solche Dinge an der Tagesordnung waren, wenn man hier lebte. Man gewöhnte sich einfach irgendwann an Dinge, die sowieso drei- bis viermal die Woche geschahen. Als er jedoch gerade im Begriff war, den Platz zu verlassen, fiel sein Blick auf etwas ganz in seiner Nähe. Er hob den Kopf, starrte auf das schwarze Brett, an dem verschiedene Gesuche, Angebote und Meldungen standen. Ein schreiend bunter zettel hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Er schlurfte auf die Tafel, welche an der Vorderwand des Gemeindezentrums des Viertels befestigt war, zu und sah sich den zettel an.Mühsam versuchte er das Schriftstück, das aus der Hand eines sechsjährigen Mädchens zu stammen schien, zu lesen. Der Inhalt strafte die Vermutung über das Alter der Autorin lügen.
 

Du bist jung, männlich und so heiß wie eine Fischbulette auf dem Grill?

Dann könntest du genau der Richtige für uns sein!<3

Erhitze uns einen kalten Abend in der Tiefe

zieh dich aus, lass die Muskeln spielen

und zeige uns, was es für erwachsenere Spielchen als Topfschlagen

auf einer Geburtstagsparty gibt. <3

Feuerwehrkostüm wird gestellt,

Bezahlung nach Vereinbarung.
 

Dann folgte eine Telefonnummer, und das man sich nach 'Chips' erkundigen solle. Chips, was für ein seltsamer Name, auch wenn Arran glaubte, ihn schon einmal gehört zu haben. Er verwarf den Gedanken gleich wieder, vermutlich musste er nur an Fish 'n' Chips denken. Und zu viel nachdenken über Nahrungsmittel war nicht gut, wenn man nicht mehr viel Geld auf der hohen Kante hatte. Ohne es so recht wahrzunehmen hatte er den Zettel von der Wand genommen und ihn eingesteckt.

Mühevoll eiste er sich von der Wand los, die ihm die letzten Minuten so pflichtbewusst als Stütze gedient hatte und schlurfte weiter. Es dauerte nicht lange und er kam endlich bei sich zuhause an und schloss die Tür auf. Eine kleine Mietwohnung. Quasi eine Wohnschlafküche mit Klo hinten dran. Arran war ohnehin nicht oft hier, sodass ihm nie aufgefallen war, wie jämmerlich es hier aussah. Meistens schlief er sogar in seinem Boot. Der Gedanke daran, dass er nun sehr viel mehr Zeit in diesem Drecksloch verbringen würde, zauberte nicht gerade ein Lächeln auf sein Gesicht. Die Tatsache, dass er vergessen hatte, sein Boot von all den Essensresten zu säubern, bevor er es abgegeben hatte, schon eher.

Achtlos streifte er seine Kleidung ab, warf sich auf die Schlafcouch und stierte an die Decke. Eine ganze Weile lag er so da und konnte nicht so recht weg dösen oder gar einschlafen. Dann fiel ihm der Zettel auf, welcher aus seiner Hosentasche gerutscht war, als er diese auf den Boden geworfen hatte. Er war immer noch so bunt, dass es fast in den Augen wehtat. Angestrengt angelte er nach dem Zettel, ohne von der Couch aufstehen zu wollen und schaffte es sogar, kurz bevor er unsanft auf dem Boden gelandet wäre. Umständlich faltete den zettel auf und las immer wieder die paar obszönen Zeilen, dann sah er auf die Uhr. In fahl-grünen Ziffern erklärte ihm diese, dass es gerade sieben nach zwei Uhr nachts war. Mit einer unglaublichen Anstrengung hievte er sich wieder hoch, ging hinüber zu seinem Haustelefon, welches neben seinem Kühlschrank, naja es war eher eine Kühlkommode, stand. Dann wählte er die Nummer. Es klingelte zwei mal, dann hob jemand ab. „Hallo? Verzeihung wegen der Uhrzeit, aber könnte ich mit einer gewissen Chips sprechen?“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KaeAskavi
2012-08-17T01:04:21+00:00 17.08.2012 03:04
Yays Arran.
Ich hatte mit einem anderen einstig gerechnet, ich wusste auch nicht recht wie dieser unbedingt aussehen sollte....
Aaaaaaber (xD) Ich mag ihn.
Die Einleitung ist Super, und auch wenn das Pokerspiel durchschaubar ist (was es wahrscheinlich auch sein sollte ) ist es schon sehr spannend. man fängt ein wenig an mitzufiebern :D
Arrans sturz danach kommt gut rüber. Man merkt das er Ziel-, Orientierungs- und ideenlos ist, wie eine richtig trübe Funzel. Ein Mann ohne Boot, ohne Kurs, dem egal ist was Morgen ist, oder übermorgen. Dem egal ist was er macht, solang er wenigstens was zu essen auf dem Tisch hat...
*Traurige Musik einblend*
;P


Zurück