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Internat Paint Island

von

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Alte und neue Freunde

Als es Abend war, stand Lexi noch einmal prüfend vor dem Spiegel. In zehn Minuten würde die Party zum Schuljahresbeginn endlich stattfinden. Natürlich war die Party wirklich toll, so wie sie es auch letztes Jahr war, aber die Party danach würde bestimmt noch besser werden. Sie zog ihren Rock und ihr Top ein letztes Mal zurecht, dann stieg sie durch ihren Sarg nach oben. Die anderen aus ihrer Gruft waren alle schon losgegangen und so machte sie sich alleine auf den Weg. Sie brauchte nicht besonders lange, bis sie da war. Es sah genau so wunderschön wie letztes Jahr aus. Überall standen Fackeln, die gleichzeitig wunderschön und bedrohlich wirkten. Schnell fand Lexi ihre Freunde. Alle aus der Gruft standen zusammen. Da war einmal Lee mit seinen braunen Augen und seinem ebenfalls braunen, etwas lockigen Haar, das sie einfach toll fand, sie liebte es einfach, ihm durch die Haare zu streicheln, auch wenn er das nicht ganz so toll fand wie sie. Direkt neben ihm stand Bex, Lexis Badezimmernachberin. Sie hatte lilanes Haar und unter ihrem linken Auge eine Zeichnung, die wie ein roter Blitz aussah. Dann standen da auch noch die anderen beiden Jungs, einmal Flo, er hatte ebenfalls braune Haare, die genau wie Lees gelockt waren, und dann war da noch Ben, er hatte glatte, blonde Haare und sah etwas jünger als die anderen aus, auch wenn er der Älteste von ihnen allen war. Als sie bei ihnen ankam, küsste Lee sie kurz und hielt ihr dann den Punch hin, den sie alle tranken. Er war blutrot aber absolut ohne Alkohol und darin schwammen ein paar Augen. Natürlich waren es keine Echten. Zur Freude der meisten waren sie aus Gummi, nur die Trolle hätten anscheinend lieber echte Augen gehabt. „Hey Lexi, dieses Jahr haben wir etwas ganz Besonderes für unsere Feier nachher geplant“, rief ein Junge, der letztes Jahr in der gleichen Klasse gewesen war wie sie und der jetzt ihr Mentor war. Sie fand es eigentlich ganz lustig, dass auch sie und Lee noch Mentoren hatten. Es hatte nur einen Nachteil, dass er ihr Mentor war. Lee war absolut eifersüchtig auf ihn, das war er schon letztes Jahr gewesen. „Ich freu mich schon drauf“, rief Lexi ihm zu, dann drehte sie sich wieder zu den anderen. Lee guckte dem Jungen hinterher und sein Blick sagte nur zu deutlich, dass er jetzt am liebsten hinterhergelaufen wäre und ihn in Stücke reißen würde, aber Lexi küsste ihn, um das zu vermeiden, und ging dabei leicht mit ihren Fingernägeln über seinen Rücken. „Reg dich nicht auf, Lee, du weißt doch, ich hab nur Augen für dich“, sagte Lexi. Auch Bex, Ben und Flo waren eine Klasse über Lexi und Lee, aber das war eigentlich allen egal. Lexi guckte Lee an, der sie glücklich angrinste. „Lexi, komm mit, wir tanzen jetzt“, sagte er zu ihr und schnappte sie sich und hob sie etwas hoch und ging dann so mit ihr auf die Tanzfläche. Erst als sie da waren, ließ er sie wieder hinunter und tanzte mit ihr. Es machte wirklich total viel Spaß, in diesem Augenblick hätte Lexi wirklich nichts lieber gemacht, als mit Lee zusammen zu sein. Wärend sie tanzten, verlor sich Lexi in seinen wunderschönen blauen Augen, die sie so liebte, und die sie den ganzen Sommer so vermisst hatte. Da wurde sie von einer Stimme aus ihren Gedanken gerissen. „Hey Lexi, Lee, wann ist denn das erste Training?“, fragte ein großer, rothaariger Junge, der Timo hieß. „Hey Timo, wir sagen dir dann bescheid“, antwortete Lee in einem vernichtenden Ton und sofort ging Timo. Lexi schüttelte nur grinsend den Kopf, dann tanzten sie weiter. Als es dann 22 Uhr war, wurde die Party beendet und alle verließen den Platz, doch nur die wenigsten gingen in ihre Gruften zurück, die meisten gingen zur ´Party danach´. Sie fand in einer etwas abseits gelegenen Höhle statt, in der ein riesiger Wasserfall war. Es war jedoch kein normaler Wasserfall, denn an Stelle von Wasser lief Blut den Wasserfall hinunter. Als die fünf in die Höhle eintraten, war schon laute Musik zu hören und es tanzten schon sehr viele Schüler auf der Tanzfläche. Die fünf holten sich alle etwas zu trinken und stellten sich dann in die Nähe des Wasserfalls. Lexi beobachtete den Wasserfall etwas. Es sah so majestätisch aus, wie das Blut in den etwa 15 Meter tiefen Abgrund fiel. Wärend sie dem Blut zuguckte, legte Lee ihr auf einmal seine Hand auf die Schulter. „Lexi, alles okay?“, fragte er, doch Lexi drehte sich zu ihm, um mit einem fröhlichen Gesichtsausdruck „Ja, alles bestens“ zu sagen und ihn zu umarmen. „Komm mit, ich will tanzen“, sagte sie. Lee verdrehte gespielt die Augen. „Was, denn schon wieder tanzen?“, fragte er. Sie küsste ihn als Antwort und zog ihn dann mit auf die Tanzfläche. Nach einiger Zeit gingen sie wieder zu ihren Freunden zurück, da Lee sagte, würde er nicht eine Pause kriegen, bräche er tot zusammen. Bex grinste ihn an. „ Was ist, Lee, kannst du mit Lexi etwa nicht mithalten?“, neckte sie ihn. Dann ging sie zu Lexi. „Tja, wir beiden gehen jetzt weiter feiern, wenn ihr schon nicht mehr könnt“, verkündete sie und schon gingen Lexi und Bex erneut auf die Tanzfläche. Auch zu zweit machte es ihnen verdammt viel Spaß und nach einiger Zeit kamen auch die Jungs wieder und tanzten weiter mit ihnen. Sie tanzten zu fünft weiter und hatten jede Menge Spaß. Lexi genoss es, mit Lee und den anderen endlich mal wieder zu feiern, aber besonders genoss sie es, wieder bei Lee zu sein. Nach einiger Zeit fühlten sie sich irgendwie anders, aber anscheinend waren sie nicht die einzigen, die sich anders verhielten als sonst, was war denn nur los? Doch schon ein paar Sekunden später hatte Lexi den Gedanken schon wieder vergessen und sie tanzten ausgelassen weiter. Als es so etwa halb eins war, tanzten sie immer noch alle ausgelassen, immerhin hatten sie ja noch eine halbe Stunde. Lexi grinste Lee glücklich an, doch er hielt sich auf einmal die Hand vor den Mund. „Süße, ich muss kotzen“, sagte er und lief schwankend etwas von ihr weg. Lexi bekam das gar nicht mehr so richtig mit, und so tanzte sie einfach weiter. Bex hatte sie an eine Wand gelehnt und war an ihr herunter gerutscht und anscheinend eingeschlafen. Flo lag auf dem Boden, anscheinend war auch er eingeschlafen und Ben lief immer wieder gegen eine Wand. Lexi bekam davon jedoch nichts mehr mit, sie tanzte mit ein paar anderen weiter. Doch nachdem sie noch zwei weitere Becher Punch getrunken hatte, wankte auch sie zur Seite. Da spürte sie auf einmal eine Hand auf ihrer Schulter, es war Luca, ihr Mentor. „Lexi, geht’s?“, fragte er mit besorgter Stimme. Als sie auf seine Frage nicht antwortete, nahm er sie lächelnd in den Arm. „Das war wohl etwas zu viel Blut in dem Punch für dich“, bemerkte er grinsend. Nicht alle Vampire vertrugen schon Blut, das kam mit der Zeit und Lexi hatte noch nicht wirklich oft Blut getrunken. Sie klammerte sich an Lucas Hals und er hob sie etwas hoch. „Na komm, ich bring dich ins Bett“, sagte er. Er stützte sie und war mit ihr so schon durch den halben Raum gelaufen, als er stehen blieb und zu ein paar seiner Freunde rief: „Leute, ich bringe Lexi ins Bett, könntet ihr euch um Lee, Flo und Ben kümmern?“ Die anderen nickten und machten sich dann auf die Suchen nach ihnen. Inzwischen war bei vielen das Blut in den Kopf gestiegen und die, die noch laufen konnten, halfen den anderen nach Hause zu kommen. So endete die Party wie vorgesehen so um ein Uhr nachts. Luca ging mit Lexi aus der Höhle und probierte, sie mit sich mit zu schleifen, ohne dass sie hinfiel. Schon nach wenigen Metern an der frischen Luft sagte sie: „Mir ist schlecht, ich muss kotzen.“ Sofort ging Luca mit ihr zu einem Gebüsch und sie übergab sich. Bis sie endlich an der Gruft angekommen waren, musste sie sich noch ein paar Mal übergeben. Als sie in der Gruft waren, ging er mit ihr zu ihrem Sarg und überlegte kurz, wie er sie jetzt am besten die Leiter hinunter bringen sollte. Er setzte sie auf den Boden und öffnete den Sarg. Jetzt fiel ihm ein, dass er wirklich noch nie in ihrem Zimmer gewesen war. Er schaffte es irgendwie, sie die Treppe hinunter zu bringen. Als sie beide unten waren, brachte er sie sofort in ihr Bett. Er zog ihr die Schuhe aus und legte sie dann so in Schuluniform ins Bett. Nur ihre Kette und die Ohrringe machte er ihr ab. Dann deckte er sie zu. „Schlaf schön, Lexi“, sagte er, doch sie war anscheinend schon eingeschlafen. Er guckte sich in ihrem Zimmer um und musste zugeben, dass ihr Zimmer wirklich Stil hatte. Er stellte ihr noch ihren Wecker, damit sie morgen auch nicht zu spät käme, dann guckte er noch einmal zu der schlafenden Lexi. Sie lag in ihre Bettdecke gekuschelt, als wäre sie eine Prinzessin, und er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Schlaf schön, kleine Prinzessin“, sagte er und stieg dann die Leiter wieder hoch.
 


 

Nachdem Jaqueline sich abgetrocknet und umgezogen hatte, saß sie nun mit Kristina in ihrem Zimmer und packte die letzten Sachen aus.

„Und zu dieser Begrüßungsfeier kommen alle von dieser Insel?“, fragte Jaqueline.

„Ja, aber die Feier danach ist meist noch besser, dort geht alles etwas lockerer zu.“

„Feier danach? Ohne Aufsicht, meinst du?“

„Genau das meine ich“, bestätigte Kristina lächelnd und gab Jaqueline nach und nach Sachen aus ihrem Koffer, die sie in den Schrank einräumte.

„Hört sich interessant an, du kommst doch auch, oder?“, fragte sie, als sie den Schrank geschlossen hatte und nun einige Bücher in ein Regal einräumte.

„Ne, ich komme wahrscheinlich nicht, muss noch etwas erledigen.“

Jaqueline hielt einen Moment inne und schaute zu Kristina.

„Du willst mich da alleine hingehen lassen?“

„Ach komm schon, hier sind alle ganz nett.“

Jaqueline sagte nichts dazu, sondern legte ein dickes Buch mit goldenen Verzierungen unter ihr Kopfkissen. Ihr Tagebuch, mit der neusten Sicherheitsmagie. Eigentlich war das verstecken unnötig, denn wenn jemand anderes als sie das Buch öffnete, waren alle Seiten leer.

„Ja, du hast recht, wird bestimmt lustig“, murmelte Jaqueline mit der Absicht, schon nach der offiziellen Feier zu gehen, oder noch früher.

„Was ist denn das?“, fragte Kristina und hielt einen silbernen Koffer hoch.

„Ach, das sind nur Süßigkeiten, du weißt ja, dass meine Eltern das Unternehmen Core betreiben. Das, was du in der Hand hast, sind neue Waren, hatte aber noch keine Zeit, sie zu testen.“

Neugierig machte Kristina den Koffer auf und kramte eine Tafel Schokolade heraus. Weiße Schokolade mit Orangen, um genau zu sein.

„Ich glaube, ich bekomme noch einiges zugeschickt, da meine Eltern gerade viele neue Rezepte ausprobieren, wenn du willst, kannst du dir etwas heraussuchen und mir dann deine Meinung sagen.“ Jaqueline zwinkerte Kristina zu, welche sofort strahlte.

„Ich liebe Schokolade! Das ist echt lieb von dir, Jacky!“

Jacky..., eine Weile schmunzelte Jaqueline über diesen Spitznamen, so hatten sie ihre Eltern immer als Kind genannt. Sie müsste sich auf jeden Fall einen Spitznamen für Kristina ausdenken.

Das Vampirmädchen legte den Koffer auf das Bett und stand dann auf.

„Willst du eigentlich damit“, Kristina musterte ihre Kleidung, ein kurzer schwarzer Rock und ein rotes Top, “zur Begrüßungsfeier gehen?“

„Hatte ich vor, warum?“, fragte Jaqueline und spielte mit einem Anhänger ihres Armbandes.

„So kannst du gehen, zieh deine Schuluniform an, die steht dir bestimmt gut!“

Die Schuluniform. Jaquelines Blick huschte zum Schrank. Um ehrlich zu sein, fand sie die Schuluniform nicht gerade schön, aber wenn Kristina meinte, es wäre besser.

„Na gut“, sagte Jaqueline und nahm sich die Uniform aus dem Schrank, ehe sie sich hinter dem Paravent umzog. Nach dem sie sich eine gefühlte Ewigkeit mit der Krawatte herumgeschlagen hatte, trat sie hervor, um sich im Spiegel zu begutachten. Ihre Haare waren zu einem Zopf nach hinten gebunden und wurden von einer silbernen Schleife gehalten. Die Hellblau-Silber gestreifte Krawatte lag über einem ebenfalls silbernen Top, welches Jaqueline gar nicht mal so schlecht fand; es saß eng und sah toll aus. Dazu trug sie den hellblauen Rock, der ihrer Meinung nach für eine Schuluniform ziemlich kurz war, und silberne Kniestrümpfe.

„Steht dir wirklich hervorragend!“, meinte Kristina lächelnd und ein Schnauben von Azura gab ihr Beifall

Nachdem Jaqueline sich abgetrocknet und umgezogen hatte, saß sie nun mit Kristina in ihrem Zimmer und packte die letzten Sachen aus.

„Und zu dieser Begrüßungsfeier kommen alle von dieser Insel?“, fragte Jaqueline.

„Ja, aber die Feier danach ist meist noch besser, dort geht alles etwas lockerer zu.“

„Feier danach? Ohne Aufsicht, meinst du?“

„Genau das meine ich“, bestätigte Kristina lächelnd und gab Jaqueline nach und nach Sachen aus ihrem Koffer, die sie in den Schrank einräumte.

„Hört sich interessant an, du kommst doch auch, oder?“, fragte sie, als sie den Schrank geschlossen hatte und nun einige Bücher in ein Regal einräumte.

„Ne, ich komme wahrscheinlich nicht, muss noch etwas erledigen.“

Jaqueline hielt einen Moment inne und schaute zu Kristina.

„Du willst mich da alleine hingehen lassen?“

„Ach komm schon, hier sind alle ganz nett.“

Jaqueline sagte nichts dazu, sondern legte ein dickes Buch mit goldenen Verzierungen unter ihr Kopfkissen. Ihr Tagebuch, mit der neusten Sicherheitsmagie. Eigentlich war das verstecken unnötig, denn wenn jemand anderes als sie das Buch öffnete, waren alle Seiten leer.

„Ja, du hast recht, wird bestimmt lustig“, murmelte Jaqueline mit der Absicht, schon nach der offiziellen Feier zu gehen, oder noch früher.

„Was ist denn das?“, fragte Kristina und hielt einen silbernen Koffer hoch.

„Ach, das sind nur Süßigkeiten, du weißt ja, dass meine Eltern das Unternehmen Core betreiben. Das, was du in der Hand hast, sind neue Waren, hatte aber noch keine Zeit, sie zu testen.“

Neugierig machte Kristina den Koffer auf und kramte eine Tafel Schokolade heraus. Weiße Schokolade mit Orangen, um genau zu sein.

„Ich glaube, ich bekomme noch einiges zugeschickt, da meine Eltern gerade viele neue Rezepte ausprobieren, wenn du willst, kannst du dir etwas heraussuchen und mir dann deine Meinung sagen.“ Jaqueline zwinkerte Kristina zu, welche sofort strahlte.

„Ich liebe Schokolade! Das ist echt lieb von dir, Jacky!“

Jacky..., eine Weile schmunzelte Jaqueline über diesen Spitznamen, so hatten sie ihre Eltern immer als Kind genannt. Sie müsste sich auf jeden Fall einen Spitznamen für Kristina ausdenken.

Das Vampirmädchen legte den Koffer auf das Bett und stand dann auf.

„Willst du eigentlich damit“, Kristina musterte ihre Kleidung, ein kurzer schwarzer Rock und ein rotes Top, “zur Begrüßungsfeier gehen?“

„Hatte ich vor, warum?“, fragte Jaqueline und spielte mit einem Anhänger ihres Armbandes.

„So kannst du gehen, zieh deine Schuluniform an, die steht dir bestimmt gut!“

Die Schuluniform. Jaquelines Blick huschte zum Schrank. Um ehrlich zu sein, fand sie die Schuluniform nicht gerade schön, aber wenn Kristina meinte, es wäre besser.

„Na gut“, sagte Jaqueline und nahm sich die Uniform aus dem Schrank, ehe sie sich hinter dem Paravent umzog. Nach dem sie sich eine gefühlte Ewigkeit mit der Krawatte herumgeschlagen hatte, trat sie hervor, um sich im Spiegel zu begutachten. Ihre Haare waren zu einem Zopf nach hinten gebunden und wurden von einer silbernen Schleife gehalten. Die Hellblau-Silber gestreifte Krawatte lag über einem ebenfalls silbernen Top, welches Jaqueline gar nicht mal so schlecht fand; es saß eng und sah toll aus. Dazu trug sie den hellblauen Rock, der ihrer Meinung nach für eine Schuluniform ziemlich kurz war, und silberne Kniestrümpfe.

„Steht dir wirklich hervorragend!“, meinte Kristina lächelnd und ein Schnauben von Azura gab ihr Beifall.

„Wenn du meinst...“, sagte Jaqueline nicht gerade überzeugt und spielte mit einer ihrer pechschwarzen Strähnen, die sich aus dem Zopf gelöst hatte.

„Naja, ich muss dann jetzt auch weg, bis später.“ Mit diesen Worten ging Kristina aus dem Zimmer und ließ Jaqueline alleine mit ihrer Begleiterin zurück.

„Mach dir nichts draus, ich bin doch bei dir“, schnaubte Azura und stupste Jaqueline zart an.

Diese nickte nur wieder und machte sich dann mit Azura an ihrer Seite auf den Weg zum Fest.

Es war leicht zu finden und es tummelten sich schon viele Schüler und Begleiter herum. Die Musik war laut und überall war Gelächter zu hören. Einige tanzten in der Nähe einer kleinen Bühne. Jaqueline entschied, sich erst einmal etwas zu trinken zu holen, was sie dann auch in die Tat umsetzte. Mit einem Glas Himbeerpunch, ohne Alkohol natürlich, stellte sie sich dann am Rand des Geschehens und blickte sich um. Sie kam sich etwas blöd vor, sie hasste solche Versammlungen von Menschen und wollte einfach wieder weg.

„Ruhe bitte!“, hörte sie eine vertraute Stimme, es war die des Mädchens, das sie auf diese Insel geleitet hatte. Es sprach ein paar Worte und eröffnete somit die Feier richtig.

Jaqueline jedoch hörte nicht zu, sie war viel zu sehr damit beschäftigt, die Flüssigkeit in ihrem Glas anzustarren. Dann hörte sie wieder eine Stimme, sie schien mit ihr zu sprechen.

„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte jemand und Jaqueline blickte auf. Vor ihr stand ein Junge mit schneeweißen, etwas längeren Haaren und einer Brille auf der Nase. Seine kristallblauen Augen waren auf sie gerichtet und zeigten etwas Besorgnis.

„Ja, mir geht es gut“, erwiderte Jaqueline und blickte auf seine Uniform, sie war in den gleichen Farben gehalten wie ihre.

„Du bist eine der neuen Schülerinnen, oder?“, fragte er höflich.

Jaqueline blickte nun wieder in seine Augen, sie hatte nicht wirklich Lust auf ein Gespräch, blieb aber trotzdem freundlich, so wie es ihr schon als kleines Kind beigebracht worden war.

So verhielt sich eine richtige Lady.

„Ja bin ich“, antwortete sie knapp und lächelte ihn an. Er sah gar nicht so schlecht aus, schlau aber auch reif, und die Brille machte ihn auf eine merkwürdige Weise ziemlich sexy.

Sie versuchte ihre Vorstellungen in Zaum zu halten.

„Ich weiß, dass es am Anfang schwer ist, neue Bindungen einzugehen, aber es ist auch nicht gerade vom Vorteil, einfach hier in der Ecke zu stehen und... hey, hörst du mir überhaupt zu?“

Jaqueline blinzelte.

„Es tut mir leid, ich war gerade... in Gedanken. Mein Name ist Jaqueline“, stellte sie sich vor und verschwieg, dass sie auch eigentlich nicht vorhatte, neue Bekanntschaften zu machen.

„Ah, okay“, sagte er wenig überzeugt. “Mein Name ist Raven. Wenn du willst, kann ich dich hier einigen vorstellen“, bot er an.

Sofort schüttelte Jaqueline den Kopf, er wirkte dadurch etwas irritiert.

„Nein danke! Ich denke, es ist schon okay so.“

„Bist du dir ganz sicher?“, vergewisserte er nach.

Jaqueline nickte und lächelte wieder, sie erwartete, dass er weiter nachhaken würde, aber er lächelte ebenfalls nur und machte sich auf den Rückweg.

Leicht enttäuscht blickte sie wieder auf die anderen Leute, aber sie war ja selbst schuld. Sie wollte doch eigentlich keine Gesellschaft, oder redete sie sich das nur ein? Sie seufzte, stellte ihren Becher auf einen nahegelegenen Tisch ab und machte sich auf den Rückweg zu ihrer Unterkunft. Partys waren halt nicht ihr Ding, außerdem wäre es sicherlich besser, für den nächsten Tag ausgeschlafen zu sein.

Sie nickte und murmelte vor sich hin: „Ja, es ist besser so.“

Dann schmunzelte sie und blickte sich um. Zum Glück hatte niemand ihr Selbstgespräch mitbekommen. Sie streifte durch die Gassen und bekam mit, wie Azura zu ihr trat.

„Gehst du schon nach Hause?“, erkundigte sich diese.

„Ja... Partys sind nicht so mein Ding“, erklärte Jaqueline.

Azura blickte sie ungläubig an, nickte dann nur und verschwand im Haus.

Jaqueline rief nach Kristina, diese antwortete aber nicht, sie schien immer noch nicht da zu sein. Ein Gefühl von Einsamkeit flammte auf, aber sie war doch aus eigenem Willen gegangen. Manchmal verstand sie sich selbst nicht. Im Bad zog sie sich aus und ging unter die Dusche. Das warme Wasser beruhigte sie und sie begann, die Melodie eines Liedes zu summen, während sie nachdachte.

Der heutige Tag war doch eigentlich gar nicht so schlecht verlaufen. Ja, sie wurde fast von einer Fledermaus umgeflogen und hatte ein unfreiwilliges Bad genommen, aber sie hatte auch Lexi und Kristina kennengelernt. Die beiden hatten beide ihre Eigenarten, aber schienen treue Freunde zu sein. Sie verstanden sich gut und das würde sich wohl auch nicht ändern, vielleicht würde sie die beiden sogar irgendwann ihre besten Freundinnen nennen, wer weiß? Bei diesem Gedanken lächelte sie. Das würde sie eindeutig in ihr Tagebuch schreiben.

Nach dem Duschen zog sie sich frische Kleidung an und huschte in ihr Bett. Mit einem Seitenblick auf die Uhr stellte sie fest, dass es erst kurz nach neun war. Die anderen waren wohl alle noch auf der Party und Kristina war immer noch nicht da, was sie wohl machte?

„Gute Nacht“, schnaubte Azura, welche neben ihr lag und Jaqueline lächelte ihrer Begleiterin zu.

„Dir auch“, hauchte sich und legte sich auf die Seite. Die Decke bis zum Kinn gezogen fiel sie schon bald in einen tiefen Schlaf.



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