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Alles wird gut... Vielleicht

Schuljahr 7 (Fortsetzung zu 'Wetten dass...')
von

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XVI

Montag Nachmittag durfte ich den Krankenflügel endlich verlassen. Gerade rechtzeitig, um den Schwall an Hausaufgaben mitzubekommen, der uns nun überrollte. Die Prüfungen standen vor der Tür und offenbar hatten wir in den vergangen sieben Jahren nicht einmal annähernd das gelernt, was wir für die Prüfungen brauchen würden.

Statt zu lachen und unsere letzten Wochen an der Schule zu genießen, saßen wir bis früh morgens im Gemeinschaftsraum und lernten. Gähnend schlug ich das Buch zu. „Ich gehe schlafen.“ verkündete ich. Um mich herum begannen die anderen Siebtklässler in Bewegung zu kommen. „Ich komme mit.“ Sirius sprang so energisch auf, dass ich den Verdacht bekam, dass er die letzte halbe Stunde nicht gelernt, sondern geschlafen hatte.

Mit sparsamen Bewegungen packten wir unsere Sachen zusammen und gingen zu den Schlafsälen. Doch anstatt mit Lily, Ven und Alice hochzugehen, ließ ich mich von dem schwarzhaarigen Tunichtgut zur Treppe der Jungs ziehen und folgte ihm nach oben. „Ich finde es immer noch unfair, dass die Treppe der Mädchen verhext ist und unsere nicht.“ murrte James und hielt die Tür für mich auf. „Werde erwachsen.“ gähnte ich und warf mich auf Sirius' Bett. „Niemals.“ lachten Krone und Tatze, während Remus in meinen Seufzer der Verzweiflung einfiel.

Der nächste Morgen kam viel zu früh. Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen, da weckten meine Lebensgeister mich. In Unterwäsche und einem T-Shirt von Sirius streckte ich mich genüsslich. „Pey, lass das.“ hörte ich Sirius schlaftrunken murmeln. Der Arm um meine Taille zog mich dichter an den Körper in meinem Rücken. Mit geschlossenen Augen lächelte ich über das besitzergreifende Verhalten.

„Ich schlage vor, Sie alle wachen augenblicklich auf.“ „Ich wusste nicht, dass du Minnie so gut nachmachen kannst, Pol.“ murmelte James und drehte sich auf die andere Seite. Meine Augen öffneten sich einen Spalt. „Ich fürchte, das war ich nicht.“ Professor McGonagall starrte wütend auf uns herunter. Ihre Augen waren schmal, ihr Mund kaum noch erkennbar und ihre Hände waren zu festen Fäusten geballt.

Plötzlich kam Bewegung in die Jungs. „Wie meinst du das?“ fragte James unsicher nach. „Miss Vulpes meint, dass Sie es niemals wagen würde vor meinen Augen Minnie nachzuahmen.“ Blitzartig saßen die Jungs aufrecht. Sirius hatte mich mit sich gezogen und mich - unsinnigerweise - hinter sich versteckt. „Morgen Professor.“ grinste er und sein Blick wanderte von Remus, zu Peter und schließlich zu James.

„Ähm, wir... Pol ist auf dem Sofa eingeschlafen...“ begann James und sah sich hilfesuchend um. „Ja, genau.“ sprang Remus ein. „Und da wir die Mädchentreppe nicht hoch kommen...“ Unter McGonagalls Blick verstummte unser Freund mit dem haarigen Problem.

„Ich nehme an, dass Mr. Pettigrew und Mr. Lupin, trotz seines Rettungsversuchs, nichts damit zu tun haben, dass Miss Vulpes im Jungenschlafsaal übernachtet hat?“ fragte sie scharf und sah James und Sirius an. „Nun, wenn man es genau nimmt, dann habe ich auch nichts...“ Ein Paar Socken traf James am Kopf, bevor er den Satz beendete. „Dann kommt das goldene Trio heute Abend zum Nachsitzen in mein Büro.“ beendete McGonagall, nachdem James nichts mehr sagte. „Mist.“ murrte ich.

„Haben Sie etwas dagegen, Miss Vulpes?“ Kam da Dampf aus ihren Ohren? Nein, hmm... es hätte mich jedenfalls nicht gewundert. „Nein, Professor, ich habe nur daran gedacht wie ärgerlich das ist, wo wir doch für die Prüfungen lernen sollten.“ Sie sah mich verkniffen an. „Dann sollten Sie vielleicht nächstes Mal in Ihrem Bett übernachten.“ Mit wehendem Umhang verließ unsere Hauslehrerin den Schlafsaal.

„Woher wusste sie, dass ich bei euch sein würde?“ flüsterte ich während der Zauberkunststunde. „Was weiß ich, vielleicht irgendein Zauber.“ Remus schüttelte den Kopf über James Kommentar. „Dann hätte sie Polly schon viel früher erwischt.“ „Es könnte sein, dass sie ihn erst ausgesprochen hat, nachdem die Beiden in der Großen Halle ihre Beziehung so offen zur Schau gestellt haben.“ murmelte Lily und trat gegen meinen Stuhl, damit er wieder nach vorn kippte. Ich warf ihr einen entnervten Blick zu. „Wie auch immer, wir müssen etwas dagegen unternehmen.“ murrte Sirius.

Beim Mittagessen steckten Sirius und James die Köpfe zusammen. Wir, das heißt, Lily, Alice, Ven, Remus und Peter, dachten uns nichts weiter dabei, schließlich hatte Sirius beschlossen den verräterischen Zauber loszuwerden. Bis wir in Zaubertränke unsere Zutaten in die Kessel mischten, kam mir nicht merkwürdig vor. Ruhig zerkleinerte ich meine Wurzeln neben Remus, als ich James flüstern hörte. Nichts ungewöhnliches.

In Slughorns Tisch gab es einen Rums und eine übelriechende braungrüne Wolke kam daraus hervor. „Alle auf den Korridor!“ Befahl Slughorn und wir waren nur zu glücklich zu gehorchen. Da der Rest der Stunde ausfiel, trafen wir uns im Gemeinschaftsraum. „Seht, was wir gefunden haben.“ grinste James und leerte seine Tasche. Süßigkeiten, eine Flasche Feuerwhiskey, und ein Denkarium kamen zum Vorschein.

„Wo habt ihr das her?“ Lilys Stimme war in Oktaven gerutscht, dass Fledermäuse sie bestimmt bestens verstehen konnten. „Aus dem Versteck in Sluggys Büro.“ grinste Sirius und öffnete eine der Tüten. Chunky-Witchy-Fudge. Noch immer grinsend hielt er mir die Tüte hin und ich griff hinein. Ich roch an dem Stück Fudge und zog die Nase kraus. „Man, das riecht nach Rauch, wo war sein Versteck?“ „Im Kamin.“

„Ich rieche Ärger auf uns zu rollen.“ erklärte Venice und zeigte auf das Portraitloch. Die Fette Dame war gerade dabei zur Seite zu schwingen. „Verfluchter Hippogreif. Schon wieder Minnie.“ Sirius schob das Diebesgut unter eines der Sofas und wir platzierten uns gerade rechtzeitig neu, um McGonagall durch das Portraitloch kommen zu sehen.

„Wären Sie so freundlich zumindest am Ende Ihres letzten Jahres Ihre kindischen Streiche einzustellen, Mr. Potter, Mr. Black.?“ Unschuldig sahen die Beiden unsere Verwandlungslehrerin an. „Verzeihung, Professor?“ „Mr. Lupin, Miss Evans, Sie sollten Ihre Freunde hier etwas zurückhalten.“ „Hey, was ist mit mir? Ich war immerhin Vertrauenschülerin.“ fuhr ich auf. „Und wenn ich Sie wäre, Miss Vulpes, würde ich das nicht erwähnen.“ Ich lächelte unschuldig und lehnte mich näher an Sirius.

„Warum haben Sie entschieden den Unterricht früher zu beenden?“ fragte sie streng und sah James und Sirius dabei an. „Brauchen wir wirklich einen Grund, Minnie?“ fragte mein vermutlich bald toter Verlobter. Ich schwöre, McGonagall hätte ihn beinahe zu einem Duell herausgefordert. „Mr. Balck, Sie werden...“ „Stopp!“ unterbrach Sirius sie. „Fünf Galleonen auf drei Tage.“ „Vier.“ rief James. „Ich sage, fünf.“ mischte sich auch Remus ein. „Bitte, Jungs, das war nur einen wert.“ erklärte ich und wir sahen alle McGonagall an. „In Ordnung, alle Wetten sind platziert, also?“ Sirius kreuzte seine Finger.

„Ich muss Sie alle enttäuschen. Zwei Tage. Zusätzlich zu denen, die Sie wegen heute Morgen schon einkassiert haben.“ Mit einem Stöhnen zückten wir alle unsere Geldbeutel. „Das macht zwanzig für den Pot.“ erklärte James unserer verblüfften Lehrerin. Moony rief ein großes, halbvolles Glas herbei und wir warfen die Münzen hinein. „Der, der die Wette des Jahres gewinnt, bekommt den Pot.“ „Die da wäre, Mr. Lupin?“ „Das können wir Ihnen leider erst hinterher verraten, Sie könnten das Ergebnis beeinflussen.“ strahlte ich und ließ das Glas wieder zum Schlafsaal der Jungs schweben.

McGonagall presste zwei Finger gegen ihre Schläfen. „Ich schätze, ich will es nicht wissen.“ murmelte sie und verließ den Gemeinschaftsraum.

„Man, das ist noch einmal gut gegangen.“ Lily sah uns mit geschürzten Lippen an. „Ihr könnt von Glück reden, dass sie euch nicht mit Professor Slughorns Sachen erwischt hat.“ murrte sie und verließ den Gemeinschaftsraum um zu Arithmantik zu gehen.

Nach dem Abendessen gingen James, Sirius und ich gemütlich durch die Gänge zu Professor McGonagalls Büro. „Kaum zu glauben, dass wir bald nie wieder Strafarbeiten verrichten müssen.“ grinste Sirius. „Es ist ein so vertrautes Gefühl.“ stimmte James zu. Lächelnd schüttelte ich den Kopf und klopfte an die schwere Holztür, die zum Büro führte. „Herein.“ Sirius drückte die Klinke runter und ließ und ein.

„Guten Abend, Minnie.“ James warf sich gut gelaunt auf einen der Sessel, die an den Fenstern standen. „Mr. Potter.“ Unsere Verwandlungslehrerin war definitiv nicht erfreut. „Ich bin noch immer Ihre Lehrerin, etwas mehr Respekt wäre durchaus angebracht.“ „Ah, aber Professor.“ begann Sirius. „Bald sind wir hier weg und dann laden wir Sie gerne zum Tee ein und wir sprechen ganz in Ruhe über Respekt. Spätestens, wenn wir beim Orden sind, duzen wir uns sowieso.“

„Sie werden dem Orden nicht beitreten, Mr. Black. Sie sind viel zu jung.“ „Aber nicht zu jung, um umgebracht zu werden.“ warf ich gelassen ein. Die Professorin atmete tief ein. „Miss Vulpes, keiner von Ihnen wird umgebracht werden und keiner von Ihnen wird dem Orden beitreten.“ „Das werden wir ja sehen.“ mischte James sich wieder ein. „Genug, Sie sind nicht hier, um dieses Thema zu diskutieren, sondern um nachzusitzen. Jeder von Ihnen nimmt sich hier vorne einen der Stapel und geht die Aufsätze durch. Notizen an den Rand.“

„Ich dachte, Minnie würde die Aufsätze benoten.“ Ich warf James einen kurzen Blick zu. „Hat sie sich bei Dumbledore abgeschaut. Ich schätze, es hat mit dem vermehrten Arbeit für den Orden zu tun, dass sie darauf zurückgreift.“ Mit dem Zauberstab machte ich eine Notiz am Rand des Aufsatzes.

„Wie weit seid ihr?“ McGonagall kam wieder in das Büro. Sie wirkte müde und abgespannt. „Fast fertig.“ murmelte ich und nahm den letzten Aufsatz von meinem nicht mehr vorhandenen Stapel. Sirius faltete gerade ein Pergament zu einem Flieger. „Lass es, Alpha.“ zischte ich und Sirius ließ den Arm enttäuscht sinken. „Och, wie gut du ihn schon trainiert hast.“ grinste James und wich einem Schlag von seinem besten Freund aus. McGonagall beobachtete uns mit hochgezogener Augenbraue.

„Kommen Sie, Sie wissen, dass Polly ihn festgenagelt hat.“ grinste James sie an. „Um der lieben Welt willen hoffe ich, dass Sie alle niemals Kinder bekommen.“ „Ach was, Sie wollen gar nicht, dass wir gehen. Denken Sie nur an die ganzen kleinen Blacks und Potters, die in unsere Fußstapfen treten könnten.“ Ich sah zu Sirius. „Kleine Blacks? Da habe ich wohl auch ein Wörtchen mitzureden.“ „Aber Darling, willst du nicht sehen, wie unsere geliebte Verwandlungslehrerin, Professor Minerva McGonagall, in den Wahnsinn getrieben wird?“ „Vorher werde ich eingeliefert.“ murrte ich. Doch James' Lachen und McGonagalls Schmunzeln hielten mich davon ab Sirius zu antworten. „Beenden Sie ihre Aufgabe, dann können Sie für heute gehen.“ Wir nickten und konzentrierten uns eine weitere halbe Stunde.
 

Wir waren noch nicht ganz beim Gemeinschaftsraum angekommen, als ein lauter Gong durch das Schloss hallte. „ALLE SCHÜLER FINDEN SICH BITTE AUGENBLICKLICH IN DER GROßEN HALLE EIN!“ Dumbledores Stimme übertönte den Gong. Wir sahen uns kurz an. Lily und Remus waren die ersten, die durch das Portaitloch kamen. „Los runter.“ James sah sich um. Die jüngeren Schüler waren nicht nur verwirrt, wie die älteren, sie hatten obendrein Angst und waren müde. „Alle aus den oberen Klassen achten auf die Jüngeren. Stellt sicher, dass keiner zurückbleibt.“ Mir lief es kalt den Rücken runter, als der lustige James so ernst Kommandos gab.

Zusammen mit Remus und Sirius übernahm ich die Nachhut. Lily ging vorweg, neben ihr Alice. Ven und Peter gingen nicht allzu weit hinter ihr neben ein paar Zweitklässlern. Dahinter war James, er und Kingsley Shacklebolt, ein Sechstklässler, eskortierten die Drittklässler. Direkt vor uns gingen die Erstklässler, einen Jungen hatte Sirius auf dem Rücken, doch sein Schritt blieb ebenso energisch wie zuvor.

In der Großen Halle liefen aufgeregt Schüler hin und her, die Meisten in Schlafsachen. Hinter uns fielen die Türen zu. „Guten Abend. Es tut mir leid, dass ich Sie wecken musste. Sie werden die Nacht hier verbringen. Die Lehrer werden in regelmäßigen Abständen nach Ihnen sehen. Keiner verlässt die Halle. In Ausnahmesituationen dürfen die Schulsprecher und die Vertrauensschüler die Halle verlassen oder Jemanden eskortieren.“ Mit einem einzigen Schwung seines Zauberstabes räumte Dumbledore die Tische und Bänke zur Seite und Schlafsäcke erschienen.

Unruhig suchten wir uns einen Platz nahe der Tür. „Mr. Potter, Miss Evans. Ich würde Sie gerne darum bitten ein Auge auf die übrigen Schüler zu haben.“ „Natürlich Professor.“ Dumbledores Augen waren matt. „Ihre Freunde können Ihnen dabei helfen.“ „Hätten wir sowieso gemacht, Professor.“ grinste Sirius.

„Professor Dumbledore, was ist denn überhaupt los?“ „Ich fürchte, das kann ich Ihnen nicht sagen, Miss Vulpes.“ Dumbledore achtete nicht weiter auf uns, als er den Raum verließ. „Track recordum.“ flüsterte Remus und zeigte erst auf Dumbledore und dann auf ein Blatt.

Ich halte das nicht für eine gute Idee, Albus.

Minerva, wir können den Schülern unmöglich jetzt sagen, was vor sich geht.

Das hatte ich auch nicht vor. Aber es zeugt nicht von Weisheit jetzt dort hin zu gehen.

Ich stimme Minerva zu. Keiner von uns sollte übereilt handeln.

Filius, ich werde mich gleich mit Alastor treffen. Hoffentlich sind seine Nachrichten nicht schlechter, als wir vermuten. Danach werde ich entscheiden, was zu tun ist.

Wie lange ist das Mal schon zu sehen?

Fast zwanzig Minuten.

Und noch keine Nachricht.

Übe dich etwas in Geduld, Minerva. Alastor wird sicher gleich kommen. Bis dahin gehen alle Lehrer Patrouille. Ich werde auf ihn warten und dann sehen wir weiter.

„Das Mal?“ flüsterte Ven und sah uns bestürzt an. „Wir wissen nicht wo.“ wollte Remus sie beruhigen. „Es muss in der Nähe sein, sonst wären die Lehrer nicht so nervös.“ Sirius klang ernst. „Hogsmead.“ murmelte Lily. Fragend sah ich sie an. „Es muss Hogsmead sein. Es ist die einzige Ansiedlung in der Nähe und ich dachte vorhin, ich hätte etwas grünes am Fenster gesehen.“

Für alle in Hogwarts wurde es eine lange Nacht. Von den älteren Schülern schlief kaum jemand, überall wurde geflüstert. Halbstündlich kam einer der Lehrer und sah nach uns. Ab und zu konnte man in der Halle ein Schluchzen hören. Als der Morgen graute, kam Dumbledore mit Slughorn und Flitwick wieder. „Guten Morgen. Die Unannehmlichkeiten bitte ich zu entschuldigen. Sie können nun in die Gemeinschaftsräume zurückkehren. Der Vormittagsunterricht fällt aus.“ Die Begeisterung über den Unterrichtsausfall hielt sich allerdings in Grenzen.

Die Prüfungen brachen nur zwei Tage später über uns herein. In langen Reihen waren die Pulte in der Großen halle aufgebaut worden. Zwei Ministeriumszauberer hielten ihre Rede, dass Schummeln weder toleriert würde noch möglich wäre. Im ernst, wenn es nicht möglich war, warum dann erwähnen?

Nervös saß ich an meinem Pult und beobachtete, wie die Fragebögen ausgeteilt wurden. Sirius saß in der zweiten Reihe, Lily in der Vierten, Venice direkt hinter Lily, In der siebten Reihe war Remus platziert worden, Alice saß neben Peter in der dreizehnten, James in der fünfzehnten Reihe und ich weit entfernt von meinen Freunden in der Dreiundzwanzigsten.

Ich atmete tief ein und wartete auf das Startzeichen. Durch eine Bewegung des Zauberstabes drehten sich unsere Pergamente um. Mit der verzauberten Anti-Betrugsfedern begann ich meine schriftlich Prüfung.

In den ersten drei Prüfungstagen hatten wir Zauberkunst, Geschichte, und Verwandlung. Am Wochenende lagen wir müde im Gemeinschaftsraum. Sirius hatte einen Arm um mich gelegt und döste auf dem Teppich vor dem Feuer. James und Lily saßen auf dem Sofa hinter uns. Lily schlief und James schien kurz davor. Remus las einen dicken Wälzer und Peter schnarchte laut im Sessel neben ihm. Ven und Alice hatten sich mit ihren Freunden zu einem Doppeldate getroffen.

„Ich schwöre euch, wenn das vorbei ist, schlafe ich eine Woche durch.“ murmelte ich. „Wolltest du nicht sofort … dich nützlich machen?“ James unterbrach seinen Satz, als ein paar Zweitklässler in den Gemeinschaftsraum kamen. Die meisten Schüler waren Draußen und genossen das schöne Wetter und normalerweise, wären wir unter unserm Baum gewesen. Doch keiner von uns, konnte sich aufraffen die vielen Treppen herunter zu gehen.

„Wir müssen uns noch ein Abschiedsgeschenk für unsere lieben Lehrer einfallen lassen.“ Sirius Stimme war fast zu leise. „Du meinst eine Überraschung der Rumtreiber-Art?“ Remus legte sein Buch zur Seite. „Das ist keine gute Idee.“ „Ich finde die Idee fabelhaft.“ mischte James sich ein. „Wir waren im letzten Jahr viel zu brav. Außer zu unseren nächtlichen Ausflügen, haben wir kaum Regeln gebrochen.“ Ich schnaubte. „Dafür haben wir aber nicht viel weniger nachgesessen, als sonst.“ „Also gut ein Abschiedsgruß unsererseits...“ murrte Remus: „Aber nichts zu grobes.“ „Ein Gruß! Das ist eine tolle Idee.“ fand ich.

Den Sonntag verbrachten Sirius, James, Remus, Peter und ich in der Bibliothek unter dem wachsamen Blick von Madam Prince. „Ich bin mir sicher, dass ich den Zauber gelesen habe.“ murrte ich und schlug das Buch zu. „Und wo?“ James war inzwischen genervt, die Bibliothek war weder sein noch Sirius Lieblingsplatz. „Wenn ich das wüsste, müssten wir nicht suchen.“ schnappte ich und zog das nächste Buch hervor.

Noch bevor ich einen Blick auf das Inhaltsverzeichnis geworfen hatte, schlug ich mir mit der rechten Hand an die Stirn. „Filchs Büro. Beim Sortieren der Akten.“ Die Jungs sahen mich an. „Als ich Anfang des Jahres für Filch die Akten sortieren musste, habe ich in die ein oder andere reingeschaut. Nur in die, die mein Interesse weckten.“ erklärte ich flüsternd. „Und was für Akten haben dein Interesse geweckt?“ Sirius Augen blitzen. Mir war schon klar, heute Nacht würden wir in Filchs Büro einbrechen. „Zum Beispiel die von Pomona Sprout, Poppy Pomfrey, Rolanda Hooch – die übrigens ab nächstem Jahr nicht mehr bei den Tutshill Tornados spielt, sondern auch nach Hogwarts kommt - und – Trommelwirbel bitte – Minerva McGonagall.“ „Du verarschst uns.“ rief James. „Psst!“ Mit geduckten Köpfen sahen wir zu der Verwalterin der Schulbibliothek. „Nein.“

„Minnie? Unsere Minnie hat eine Akte bei Filch?“ „Ja und zwar annähernd so dick wie die der Prewett Zwillinge.“ Sirius kaute auf einer Feder herum. „Also gehen wir heute Nacht mit der Karte und James Tarnumhang los und besorgen uns die Akte.“ grinste er.

„Morgen gehen die Prüfungen weiter.“ warf Remus schwach ein, er erwartete offenbar nicht ernsthaft uns von diesem Vorgehen abzuhalten.



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