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Alles wird gut... Vielleicht

Schuljahr 7 (Fortsetzung zu 'Wetten dass...')
von

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VI

„Du hast was?!“ Sirius war außer sich. „Ich habe mit deinem Bruder gesprochen und er hat mir jede Menge Informationen über die Mannschaft der Schlangen gegeben.“ wiederholte ich ruhig. „Du kannst ihm nicht trauen.“ „Sirius, du bist voreilig.“ „Nein! Ich kenne meinen Bruder.“ Ich seufzte. „Selbst, wenn die Informationen nicht stimmen, wir bereiten uns auf sie und das genaue Gegenteil vor, dann haben wir die Möglichkeiten ausgeschöpft.“ Sirius brummte etwas unverständliches. „Als du sagtest, du würdest dich mit irgendwelchen Kerlen unterhalten, war nie die Rede von meinem Bruder.“ knurrte er. „Alpha, es hat sich so ergeben.“ „Es hat sich so ergeben? Halte dich von ihm fern, Pey. Ich meine es ernst. Du kannst ihm nicht trauen.“ „In Ordnung, ich habe es verstanden.“ „Peyton, ich mache mir nur Sorgen um dich. Mein Bruder, er...“ „Ich weiß. Lass es gut sein.“

Nach diesem harmlosen Streit war alles wieder in Ordnung. Es klingt komisch, aber Sirius' Sorge um mich und mein Einlenken rückte alles an den richtigen Platz.

Das erste Spiel der Saison war eine Katastrophe. Rawenclaw verlor mit mehr als zweihundert Punkten Rückstand und würde drei Spieler ersetzen müssen. Die Slytherins feierten ihren Sieg, als hätten sie nicht nur ein Spiel, sondern einen Krieg gewonnen und diese Beschreibung passte wohl auch eher auf das, was sich auf dem Spielfeld abgespielt hatte.

„Sie haben Rawenclaw geschlachtet.“ meinte McLagren. Zustimmendes Nicken. „Wir werden unsere Taktik anpassen müssen.“ murmelte ich. „Anscheinend hatte mein Bruder Recht.“ gab Sirius zerknirscht zu. „Wie sollen wir das machen? Sie werden uns ebenso abschlachten.“ „Nein. Wir werden einen Weg finden.“

Also saß ich die nächsten Abende selten über meinen Hausaufgaben, dafür um so häufiger über der Spielzugplanung. James und Sirius wollten mir helfen, setzten aber am zweiten Abend meinen Spielplan in Brand. Danach hielt ich sie an irgendeinen Streich zu planen. Lily saß zwar bei mir, da sie aber nichts von Quidditch verstand, versuchte sie nicht einmal mir zu helfen. Ven traf sich mit einem Rawenclaw, um mir Informationen zu besorgen. Sie opferte sich regelrecht auf, indem sie mit dem gutaussehenden Sechstklässler ausging, erklärte sie. Ich verkniff mir einen sarkastischen Kommentar.

Meine Noten wurden zusehends schlechter, selbst meine Experimente in Alchemie litten unter meiner Tätigkeit als Captain. „Miss Vulpes, man kann nicht immer alles perfekt machen. Das Leben ist wie die Alchemie. Man kann alles planen und doch werden die Ergebnisse meist anders, manchmal sogar besser. Denken Sie an den spröden Saphir, den sie vor zwei Jahren aus Versehen hergestellt haben.“ belehrte Dumbladore mich, nachdem ich wieder ein Experiment in den Sand gesetzt hatte. „Spielen Sie auf etwas an, Professor?“ „Ich gebe nur einige Lebensweisheiten weiter. Schließlich bin ich Lehrer.“ lächelte er. „Bitte räumen Sie noch auf, Miss Vulpes.“ Er verließ den Raum und ich sah missmutig auf das verbrannte Etwas auf meinem Tisch.

Ich verschränkte die Finger und legte mein Kinn darauf. Es musste doch eine Möglichkeit geben die Slytherins auszumanövrieren. Aus purer Verzweiflung schwang ich den Zauberstab über den Tisch und vor meinen Augen entstand eine Miniaturansicht des Stadions mitsamt kleinen Spielern, die umherflogen. Ich ließ sie einige Taktiken probieren und meine Stimmung hellte sich auf. Zumindest machte die Planung so deutlich mehr Spaß, als auf dem Papier.

Ganz vorsichtig stellte ich die Miniatur in den Schrank. So hatte mein verunglücktes Experiment doch noch einen Sinn gehabt. Ich verschloss den Schrank und beeilte mich zu Zauberkunst zu kommen. Ich kam gerade noch pünktlich und ließ mich auf den Platz neben Lily fallen. Ich atmete hörbar aus und kramte nach meinem Buch. „Pss, Pey.“ Immer noch nach unten gebeugt, sah ich nach hinten. Sirius' Grinsen konnte nichts Gutes verheißen. „Meinst du nicht, du solltest den Platz wechseln?“ Unruhig sah ich mich um. „Sollte ich?“ Er nickte. „Ich schätze, du hast Recht.“ Ich erhob mich. „Professor?“ „Ja, Miss Vulpes.“ „Darf ich den Platz wechseln?“ „Wenn Sie niemanden stören.“

Ich ging zu Sirius, der mir einen Stuhl hin schob. Jetzt saßen wir zu fünft in der Reihe. Ich saß zwischen Sirius und Remus. „Warum habe ich jetzt den Platz gewechselt, Tatze?“ „Weil ich dich bei mir haben wollte, Liebste?“ Ich tat, als würde ich ihm glauben und sah ihn liebevoll lächelnd an. „Und jetzt die Wahrheit.“ forderte ich nach einigen Minuten. „Das verletzt mich.“ Ich sah ihn ungerührt an. „Wart es ab. Okay?“ Ich lächelte und lehnte meinen Kopf an seine Schulter, während ich mir Notizen machte.

„Tatze, ich bin soweit.“ James flüsterte auf Sirius anderer Seite. Ich hob leicht den Kopf. „Dann los.“ Sirius und James sahen wie zwei kleine Jungs zu Weihnachten aus. James ließ ein kleines Päckchen in der Luft schweben. Über den ersten beiden Reihen blieb es in der Schwebe. Sirius hatte währenddessen eine kleine Schere zum Päckchen schweben lassen und durchschnitt damit die Paketbänder.

Sofort fielen einige Gegenstände heraus. Ein kleines Feuerwerk entfachte sich und Wichte flogen plötzlich durch den Raum. Die Klasse brach in Chaos aus. Nur die fünfte Reihe, in der ich nun auch saß, blieb ruhig. Ein fein gewebter Eisenkäfig schützte uns. „Professor, Wichte haben in Zauberkunst doch nichts verloren.“ meinte James gelassen und verbrannte einem Wicht, der sich am Käfig zu schaffen machte, die Finger. „Potter, Black, das ist doch sicher Ihr Werk! Nachsitzen. Miss Vulpes, Sie werden den Herren Gesellschaft leisten. Außerdem zehn Punkte Abzug für jeden von Ihnen.“ Ich stöhnte auf. „Jetzt darf ich schon wieder nachsitzen, obwohl ich nichts getan habe.“

„Wo hattet ihr eigentlich die Wichtel her?“ Wir saßen beim Abendessen. Remus schien nicht überrascht gewesen, trotzdem fragte er. „Haben wir aus unserem Keller.“ grinste James. „Du hast die Dinger die ganze Zeit aufbewahrt?“ fragte ich. „Klar, habe sie unter meinem Bett gehalten.“ Ich schüttelte nur den Kopf. Was sollte man dazu noch sagen?

Der erste Schnee hüllte Hogwarts wenig später ein. Überall glitzerte es. Die Sonne blendete uns tagsüber fast. Die Eulen kämpften sich durch das schlechter werdende Wetter und brauchten meist längere Zeit, um sich wieder zu erholen. Natürlich forderte dieses Wetter geradezu eine Schneeballschlacht heraus.

Wir kamen durch gefroren von unserem letzten Quidditchtraining vor dem Spiel gegen Hufflepuff. Langsam gingen wir zum Schloss und unterhielten uns. Ich versuchte Clerk gerade einen Spielzug zu erklären, als mich ein Schneeball im Nacken traf. Das darauf folgende Lachen sagt mir sofort, wer der Schütze war. „James Potter!“ Noch während ich mich drehte, formte ich einen kleinen Ball und warf ihm nach dem lachenden Jungen. Ich traf ihn an der Brust. „Hey, ich war es nicht!“ Sirius fiel lachend in den Schnee. Es uferte zu einer ausgewachsenen Schlacht aus, die ich gegen die Jungs verloren geben musste, nachdem sich auch der Rest meines Teams gegen mich verschwor. Am Ende lag ich am Boden, wurde von James unten gehalten und von Sirius eingeseift. Die Anderen standen lachend um uns. „Nur damit ihr es wisst,“ japste ich. „ihr werdet es beim nächsten Training bereuen.“

Zitternd stand ich unter der Dusche. Das Wasser konnte meinen Körper offenbar nicht so schnell aufwärmen, wie mir lieb gewesen wäre. Der heiße Dampf ließ das Fenster beschlagen und waberte im Raum umher. Meine Stirn ruhte an der kalten Wand, meine Augen geschlossen. Ich wartete einfach darauf, dass mir warm wurde oder das heiße Wasser ausging, je nach dem, was zuerst der Fall sein würde.

„Kalt?“ Ich machte einen Satz. Als ich mich langsam drehte, sah ich in die blitzenden Augen meines nackten Verlobten. „Was, bei Merlins Unterhose, machst du hier?“ Er setzte ein schiefes Grinsen auf und fuhr sich durch die schon feuchten Haare. „Ich besuche meine Verlobte.“ Ich trat einen Schritt zurück und brachte dadurch den Wasserstrahl zwischen uns. Noch immer grinsend folgte er mir, wie ein Raubtier, dass seine Beute gewittert hatte.

„Wie bist du hier rein gekommen?“ fragte ich. „Die Treppe ist verzaubert, wie bist du hoch gekommen?“ Siegessicher sah er mich an. „Ich bin ein Tunichtgut, hast du erwartet, dass eine verzauberte Treppe mich aufhält?“ Nein, hatte ich nicht. Um so erstaunlicher, dass Sirius erst in seinem siebten Jahr in die Mädchenschlafsäle einbrach. Oder?

„Hast du das schon Mal gemacht?“ misstrauisch musterte ich ihn. „Sicher.“ Keine Erklärung. Vermutlich wollte ich die auch nicht wissen. „Was willst du hier?“ „Etwas Zeit mit dir?“ fragte er unschuldig. Seine Hände streckten sich in meine Richtung und kamen auf meiner Hüfte zum Liegen. Mit einem Ruck zog er mich nach vorne, sodass ich wieder direkt unter dem Wasserstrahl stand und nicht einmal mehr eine Feder zwischen uns gepasst hätte.

Als ich in ein Handtuch gewickelt von Sirius gefolgt aus dem Bad kam, sahen Ven und Lily mich entsetzt an. Noch während Lily Sirius rausschmiss, begann Ven mich zu befragen. Lachend warf ich mich auf mein Bett. „Das geht dich gar nichts an, Ven!“ „Von wegen, ich lasse mich nicht einfach abspeisen. Was hatte er in der Dusche verloren?“ „Er hat mich besucht.“ grinste ich. „So nennt man das also.“

Der Sonntag war der Tag meines ersten Quidditchspieles als Captain. Appetitlos stocherte ich in meinem Frühstück herum. Meine Mannschaft trudelte nach und nach ein. Ich wartete bis alle aufgegessen hatten und bedeutete ihnen dann mit mir zum Feld zu gehen.

Es war saukalt. Der Schnee war gefroren und knackte laut unter unseren Schritten. Die Sonne schien und das weiß des Schnees reflektierte das Sonnenlicht, so dass wir die Augen zusammenkniffen, um etwas zu erkennen. Langsam gingen wir zu den Umkleiden und wie immer zog ich mich allein im Mädchenumkleideraum um. Als ich mit den Schützern in der Hand wieder zu den Jungs rüber ging, sahen sie mich erwartungsvoll an.

„Ich nehme an, ihr wollt jetzt eine von diesen tollen Motivationsreden hören?“ fragte ich trocken und James und Sirius grinsten. „Lasst mal sehen.“ begann ich. „Hufflepuff ist zum Einsteigen in die Saison nicht schlecht, unterschätzen sollten wir sie aber nicht. Wir haben hart trainiert, kennen den größten Teil ihrer Schwächen und Stärken und wir haben, im Gegensatz zu ihnen, den Kampfeswillen.“ Ich machte eine kleine Pause. „Also reißen wir den Dachsen den Arsch auf und wenn sie sich verkriechen buddeln wir sie aus und schnappen sie dort. Denn der Löwe war und ist immer der König gewesen!“

Ich verschloss die Riemen meiner Schützer und griff nach meinem Schläger. „Bereit?“ fragte ich. Alle nickten und wir legten unsere Hände übereinander. „GRYFFINDOR!“

Die Tür zum Spielfeld öffnete sich und das Tosen der Menge brach über uns hinein. Wir griffen nach unseren Besen und warteten kurz. „BEGRÜßT DIE MANNSCHAFT GRYFFINDORS! DEN MANNSCHAFTSCAPTAIN POLARIS VULPES, SCHWESTER VON JASPER, DER LETZTES JAHR DIE MANNSCHAFT ANGEFÜHRT HAT.“ Ich stieß mich vom Boden ab und schoss in die Luft. „POTTER, SMITH, CLERK, MCLAGREN, BLACK UUUND BELL!“

In der Mitte des Spielfeldes warteten die Hufflepuffspieler, wir reihten uns ihnen gegenüber auf. „Captains, schüttelte euch die Hände.“ Professor Casinus wirkte entspannt, das Spiel Gryffindor gegen Hufflepuff war meist ein ruhiges. Ich flog Lones ein Stück entgegen und hielt ihm meine Hand hin, nach einem kurzen Kontakt schwebte ich zurück zu meiner Mannschaft.

Wir gingen auf Position. Der Quaffel wurde hochgeworfen. „DAS SPIEL BEGINNT! GRYFFINDOR IM BALLBESITZ, POTTER AUF DEM WEG ZUM TOR, GIBT AB AN CLERK, AN SMITH, ZURÜCK ZU POTTER UND TOR! ZEHN PUNKTE FÜR GRYFFINDOR!“ Ich musste zugeben, dass mein Team sich wirklich hervorragend machte. Sirius und ich unterbrachen die Angriffe der Hufflepuffs und verwirrten ihren Hüter und unsere Jäger erzielten ein Tor nach dem anderen.

„HUFFLEPUFF AUF DEM WEG ZU DEN RINGEN, EIN KLATSCHER VON BLACK UNTERBRICHT DAS SPIEL DER GELBEN. SMITH HOLT SICH DEN QUAFFEL. ER WEICHT EINEM KLATSCHER AUS, TAUCHT UNTER MORGAN HINDURCH. SMITH ALLEIN VOR FOX, SMITH TÄUSCHT AN UND WIRFT DEN QUAFFEL. FOX WEHRT AB, ABER POTTER FÄNGT DEN BALL UND MACHT IHN REIN! NEUNZIG ZU NULL FÜR GRYFFINDOR!“

Wir jubelten angemessen und konzentrierten uns wieder auf unser Spiel. „MCLAGREN HÄLT DEN BALL UND PASST ZU CLERK...“ Ich schlug einen Klatscher zu Sirius und langsam wurde ich ruhiger. Meine Taktik ging auf. Es dauerte noch etwas mehr als eine halbe Stunde bis Bell den Schnatz fing. Jubelnd sanken wir zu Boden und beglückwünschten uns gegenseitig.



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