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Drogensucht - Bis(s) das Leid ein Ende hat

Wenn das Schicksal zuschlägt
von

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Freundschaft

Hier bin ich mit dem ersten Kapitel.

Es ist wahrscheinlich ein Einstieg der etwas gewöhnungsbedürftig ist.

Es geht gleich los, ihr seid sofort mitten drin in Bellas Welt.

Erst hatte ich vorgehabt, von dem Tag der alles verändert hat anzufangen.

Ich hatte schon 7 Kapitel fertig, doch dann ist mir bewusst geworden, dass der Übergang zur Gegenwart nicht gepasst hätte. *stöhn*

Also fang ich gleich in der Gegenwart an und die Vergangenheit, also alles was sie zu dem gemacht hat, was sie nun ist, werdet ihr im Laufe der Story erfahren.

Es wird den ein oder anderen Flashback geben…JA JA JA ich weiß, einige lesen sowas nicht gern.

Aber sorry Leute, anders geht es wirklich nicht.

Es wäre Unsinn gewesen, jetzt erst die Vergangenheit zu erzählen und sie dann im Laufe der Geschichte noch einmal zu erzählen, wenn sie auf die Cullens trifft. ^.^
 

Ich wünsche euch viel Spaß!
 

***************
 

Bella POV
 

„Verflucht,… Bella die Bullen. LAUF!“
 

Noch immer auf dem Fahrersitz eines mir fremden roten Autos kniend, steckte ich meinen Kopf aus der Tür und sah die Straße entlang. Es war, wie in einer Slow-Motion-Aufnahme irgendeines Actionfilmes, bei dem es Idioten gab, die wie die besengten mit ihren aufgetunten Autos die Straßen entlang preschen und während sie um eine Kurve rauschen, die Zuschauer in Zeitlupe das geschehende verfolgen. Und dann, wie auf Knopfdruck, änderte sich die Geschwindigkeit und sie fahren im Halsbrecherischen Tempo weiter.
 

Nur das es sich bei dieser Aufnahme nicht um Adrenalin Junkies handelte, die auf der Suche nach mehr Ansehen und dem nächsten Kick sind, sondern um niemanden geringeres, als die Polizei von Seattle höchstpersönlich. Die geradewegs aus einer Seitenstraße und nun, direkt auf uns zu kommen. Und das nicht, um uns eine Show zu liefern und in alter Verfolger Manier jemanden hinterherzujagen, nein… sie hatten ihr Ziel bereits gefunden.
 

„Oh-oh,... scheiße“, schrie ich aus und hopste in einem Satz, rückwärts aus der Karre und nahm meine Beine in die Hand.
 

Jake war dicht hinter mir und gab unentwegt Flüche von sich. Hinter uns gingen die Sirenen an und lieferten uns den besten Beweis, dass wir die Gejagten waren. Da musste uns irgendein Spießer vom Fenster aus beobachtet und die Bullen gerufen haben. Denn diese verdammte Straße war Menschenleer. Die Polizei von Seattle, nahm es sich nämlich seit geraumer Zeit immer mehr zur Aufgabe, die `gefährlichen Kinder´ wie man uns alle so schön nennt, von der Straße zu pflücken. Und dann kann es auch schon mal passieren, dass gleich eine ganze Eskorte anrückt.
 

„So ein Mist, das verdammte Radio hatte sogar Bluetooth“, motzte ich luftringend.
 

„Wir haben gerade ein ganz anderes Problem… und nun lauf schneller“, schrie mich Jake an und griff im gleichen Moment nach meiner Hand, um mich in eine kleine Seitengasse zu ziehen.
 

Wir liefen wie die bekloppten von einer Seitenstraße in die nächste. Sahen uns pausenlos um und hetzten über befahrene Straßen, ignorierten das quietschen der Reifen und liefen weiter. Auch als schon lange kein Sirenenlärm mehr zu hören war, zog Jake mich erbarmungslos weiter.
 

Man möchte meinen, ich sollte daran gewöhnt sein. Aber es war jedes Mal aufs Neue, anstrengend wie die Hölle. Meine Oberschenkel und meine Lunge brannten und ich stand kurz vor einem Herzinfarkt.
 

„Warte, warte,… HALT. Ich kann nicht mehr“, japste ich.
 

„Noch ein Stück, wir sind gleich an der Kellerlucke.“
 

Ich beneidete ihn für seine Ausdauer. Nach Kilometern hatte er noch immer Puste wie ein Taucher und verlor keinen Tropfen Schweiß, während ich auslief wie bei einem Sahara Spaziergang. Er wäre der optimale Spitzensportler, wären da nicht die Dopingtests. Ich lachte leise über meine Gedanken und bekam einen pissigen Blick von Jake zugeworfen. Er fand solche Situationen immer alles andere als spaßig.
 

Erst an der Kellerluke registrierte ich meine Umgebung. Wir waren am westlichen Stadtbezirk von Seattle angekommen. Also ein ganzes Stück weg von `Zuhause´. Dennoch kannten wir jede Versteckmöglichkeit in der Stadt. So auch diese hier, eine offene Kellerlucke. Schon seit gut einem Dreivierteljahr unbemerkt, weil zu diesem Keller kein Mieter gehörte. Gut für uns, Pech für die Bullen. Hier würden die uns nie finden!
 

Jake half mir hinein und kaum befanden wir uns in dem dunklen Raum, ließ ich mich keuchend auf den Boden sinken. Oh,… mir tat alles weh! Ein kichern aus der Ecke, ließ mich aufblicken. Ich strich mir die verschwitzten Haare aus dem Gesicht und kniff die Augen zu Schlitzen zusammen.
 

„Das ist kein bisschen witzig“, blaffte ich ihn an.
 

Lächelte aber im nächsten Moment selbst über mich. Es war doch jedes Mal das gleiche. Er... hinterher das blühende Leben, ich… der Gevatter Tod höchstpersönlich. Naja fast jedes Mal,… er konnte auch nicht mehr so oft, wie er wollte.
 

„Du hast Recht, das ist wirklich nicht witzig“, sprach er nun ernst und ich seufzte.
 

„Komm wieder runter, es ist nichts passiert.“
 

Er schnaubte und kam langsam zu mir. Seine riesige Gestalt würde wohl jedem, auf dem Boden kauernden Mädchen, Angst machen, doch mich beeindruckte es eher. Ich wusste, er würde mir niemals weh tun. Er würde sich für mich, vor einen Zug schmeißen, könnte er mein Leben dadurch retten. Nur gab es keine Möglichkeit mein Leben zu retten, genauso wenig wie es eine für sein Leben gab. Wir waren verloren und…das ist auch gut so!
 

Auch wenn ich meinen besten Freund, den mit der dunklen Haut, den schwarzen, kurzen Haaren und den schwarzen ehrlichen Augen nicht Tod sehen möchte, so war es doch unvermeidlich. Jacob machte nicht den Eindruck verloren zu sein. Seine Statur war Wahnsinn, er hatte dicke Muskelstränge, die so wie es schien, jede Nacht an Härte zunahmen. Jeder der ihn kannte, fragte sich, wo sein Körper diese Energie hernahm? Er war einer der ganz wenigen, bei denen das Heroin ("H" = Eitsch) kaum SICHTBARE Spuren hinterließ. Er hatte immer ein freundliches Lächeln auf den Lippen und einen äußerst stark, ausgeprägten Beschützerinstinkt. Die meiste Zeit am Tag, verbrachte er damit zu lachen und andere zum Lachen zu bringen. Er hat eine gute Seele und einen tollen Charakter. Er sieht furchtbar gut aus und er ist stark, sehr stark.
 

Doch alle die ihn genauer kennen wissen, dass er diese Stärke nur auf seine Muskeln beziehen kann. Denn tief drinnen, ist er genauso gebrochen wie jeder andere von uns. Und… er ist alles was ich noch habe!
 

Er ließ sich neben mir nieder und legte mir einen Arm um die Schultern. Zog mich an sich und ich lehnte meinen Kopf an seinen breite Brust.
 

„Es wird immer schlimmer. Sie jagen uns wie räudige Hunde. Vor einem Jahr, hätten sie einen Streifenwagen losgeschickt, der viel zu langsam gefahren wäre, nur weil die gelangweilten Polizisten keine Lust auf ein Katz und Maus Spiel gehabt hätten. Angekommen am Tatort, hätten sie Notizen gemacht, mit dem Betroffenen gesprochen, einige Aussagen aufgenommen, diese abgestempelt und dann, zu einer dicken Akte gelegt. Jetzt verfolgen sie uns durch die ganze Stadt, mit Blaulicht und mehr als zwei Streifenwagen.“
 

Ich hörte ihm schweigend bei seinem Monolog zu. Kuschelte mich dichter an ihm und schloss erschöpft die Augen.
 

„Chrisi und Danny wurden vor zwei Tagen geschnappt. Stella sagt, man hat sie abgeführt wie Schwerverbrecher. Mit Handschellen und Blaulicht. Dabei ist Danny, noch keine 14 Jahre. Sie machen sich keine Gedanken um die Seele eines Kindes. Es ist ihnen egal, so wie es allen egal ist. Hauptsache von der Bildfläche verschwunden, damit kein Ärger mehr entstehen kann. Doch warum es zu dem Ärger kommt, das fragt sich keiner.“
 

Ich seufzte leise. Davon hatte er mir noch gar nichts erzählt. Er musste es gestern erfahren haben, als er allein los musste, weil es mir so dreckig ging. Normalerweise zogen wir nie alleine los. Uns gab es immer nur zusammen.
 

„Was meinst du, wo werden sie hingebracht?“
 

Er zuckte die Schultern. Ich hatte mich mit beiden gut verstanden. Sie waren noch nicht lange hier, waren noch unerfahren und das, wurde ihnen sicher zum Verhängnis. Unaufmerksamkeit kann schlimme Folgen haben! In manchen Fällen, sogar den Tod bedeuten. Je nachdem, wie tief man schon in der scheiße steckt.
 

„Ich werde sie vermissen“, flüsterte ich.
 

„Sie werden nicht die letzten sein“, sprach er ernst.
 

„Die Zeiten ändern sich, Jacob. Es wird auch wieder ruhiger werden“, versuchte ich ihn zu beruhigen.
 

Auch wenn er in der meisten Zeit gut drauf war, so war er niemals unvorsichtig und naiv. Jacob kann in den heikelsten Situationen einen kühlen Kopf bewahren. Und bis jetzt, hat uns das immer wieder den Arsch gerettet. Er wusste, wann es ernst wird und dann, wusste er was zu tun ist. Seine größte Schwäche, war die Angst um mich. Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, mich zu beschützen.
 

„Ja,… nur fragt sich, wie viele bis dahin noch geschnappt werden?“
 

„Schuld sind die großen Dealer und die Zuhälter. Da brauchen wir uns nichts vormachen. Die Vorfälle auf den Straßen häufen sich. Sie handeln immer mehr ohne zu denken, es wird immer schlimmer. Und da sich die Behörden an die großen Fische nicht ran trauen, machen sie jagt auf die kleinen“, er seufzte.
 

„Ja, auf uns. Als würde Ordnung auf den Straßen herrschen, wenn wir alle von der Bildfläche verschwinden. Das heute war verdammt knapp. Es wird immer schwerer für uns zu überleben.“
 

„Aber es ist machbar“, versuchte ich ihn zu überzeugen.
 

Denn ich wusste, was nun kommen wird. Er wird nun anfangen mir zu erzählen wie scheiße alles ist und…das ICH, hier irgendwie raus musste. Als wüsste ich nicht selber, in was für einem Dreck wir leben.
 

„Verdammt,… es hätte niemals so weit kommen dürfen. Hätte ich nur genug auf euch aufgepasst.“
 

Ich stöhnte.
 

„Jacob,…“, ich richtete mich auf und nahm sein Gesicht in meine Hände, zwang ihn mich anzusehen.
 

„…hör auf damit. Was geschehen ist, ist nicht deine Schuld und das weißt du“, traurig schüttelte er den Kopf.
 

„Ich habe zwei Mal versagt. Und das werde ich mir niemals verzeihen. Leah könnte noch leben und du,… ihr beide wärt niemals an der Nadel gelandet.“
 

Ich atmete tief ein und aus. Diese Schuld zerfraß ihn innerlich. Obwohl ich es bin, die ganz allein die Schuld an alle dem trägt.
 

„Wann wirst du nur endlich verstehen, dass es niemals deine schuld gewesen ist? Du hast alles versucht, um uns vor diesem Schicksal zu bewahren. Doch wir waren es gewesen, die den Moment ausgenutzt haben. Also hör auf jetzt damit anzufangen, ich kann das heut einfach nicht hören.“
 

„Ja, weil ich zu schwach war um diesen Moment zu vermeiden. Ihr wart so unglaublich jung, ihr wusstet nicht auf was ihr euch da einlasst. Ich hätte es verhindern müssen. Ihr hättet mir niemals begegnen sollen.“
 

Meine Augen füllten sich mit Tränen.
 

„Sag sowas nicht. Du warst für uns da, du hast uns geholfen. Ohne dich wären wir verloren gewesen.“
 

„Als hätte ich euch je eine andere Möglichkeit bieten können! Es war von vorn herein klar, das ihr zu dem werden würdet, was ich zu diesem Zeitpunkt schon war. Und doch,… hab ich euch aufgenommen. Ohne mich,… wärt ihr besser dran gewesen und Leah,… würde noch leben.“
 

Ich schüttelte stur den Kopf. Die ersten Tränen begannen zu laufen. Ich konnte es nicht ausstehen, wenn er so redet.
 

„Wie oft müssen wir diese Unterhaltung noch führen? Immer wenn etwas schief geht, fängst du mit diesem Thema an. Ich bin es so leid Jacob, warum kannst du es nicht einfach darauf beruhen lassen? Aber wie du willst, dann kauen wir es eben erneut durch und fallen anschließend wieder in den Abgrund voller Schuldgefühle und Selbsthass, bitte wie du willst… Und wir wären auch so an die verdammte Nadel gekommen. Das müsstest du doch am besten wissen. Meinst du wirklich, wir hätten einen Ausweg aus dieser ganzen Scheiße gefunden?“
 

„Ihr hättet es geschafft, da bin ich mir sicher.“
 

Nun wurde ich langsam wütend.
 

„Deine Schuldgefühle machen dich verrückt, Jacob Black. Wenn hier jemand an ihnen zu Grunde gehen muss, dann ich. Ich war es, die mit Begeisterung ihre Worte von Flucht gelauscht hat. Und ich war es, die mit ihr aus diesem gottverdammten Heim geflohen ist. Und ich war es, die von dem Gedanken zu Drücken genauso angetan war wie sie. Und ich war es, die ihr dabei geholfen hat, sich den ersten Schuss zu setzen und ich war es auch, die mit dabei gewesen war, als sie das Zeug von diesem Wixer von Dealer gekauft hat. Ich war diejenige, die nichts von alle dem verhindert hat Jacob, ich war dabei gewesen,… nicht du! Und als sie darauf bestand, das neue Eitsch (Heroin) als erstes auszuprobieren, auch da habe ich nicht eingegriffen, sondern sie einfach machen lassen. Und stell uns nicht so hin, als wären wir naiv gewesen. Leah und ich wussten beide ganz genau auf was wir uns da einlassen. Wir haben mit Bedacht diesen Weg gewählt, also hör auf dich wegen Sachen fertig zu machen, an denen du keine Schuld trägst.“
 

Während meiner Rede liefen mir unaufhörlich Tränen über die Wangen, die er mit einem gequälten Blick verfolgte und mir stumm zuhörte.
 

„Und wo war ich, als so vieles passiert ist, was nicht hätte passieren dürfen?“
 

„Jake,…“, flüsterte ich mit bedrückter Stimme.
 

„Nein, sag es Bella. Sag, dass ich auf Turkey (Entzugserscheinungen) und nicht stark genug war, um auf euch zu achten. Sag, dass ihr meinetwegen erneut los in die Stadt seid, um Heroin zu besorgen. Ihr aber auf Grund des wenigen Geldes und wegen eigenen anfänglichen Entzugserscheinungen gezwungen wart, ein Päckchen von einem unbekannten Dealer zu kaufen. Ein Dealer, der nur die Hälfte verlangte und euch anstatt Heroin, Strychnin (giftiges Alkaloid, geringe Menge tödlich) gab. Und sag auch, dass ich nicht einmal gefragt hatte, wie ihr an drei Portionen herangekommen seid, wo doch das Geld niemals für so viel gereicht hätte. Sag, dass ich es einfach hinnahm und in diesem Moment nur an mich und meinem Druck dachte.“
 

Schniefend stand ich auf und taumelte einige Schritte zurück. Sah mit verschleiertem Blick auf ihn hinunter und fing seinen geplagten Blick ein.
 

„Wir können uns beide so viel Schuld daran geben, wie wir möchten. Davon wird Leah auch nicht wieder kommen. Sie hätte nicht gewollt, dass wir uns wegen ihres Todes so fertig machen. Sie wusste, die Straße würde ihren Tod bedeuten und sie hat es mit einem Lächeln akzeptiert. Es hätte nicht so früh sein dürfen, da geb ich dir Recht. Aber was darf schon sein und was nicht? Gerade du müsstest doch wissen, dass das Schicksal es niemals gut mit uns meint und nur auf eine neue Gelegenheit wartet, um uns in den Arsch zu ficken“, schluchzte ich und vergrub mein Gesicht in den Händen.
 

Leahs Tod nahm mich noch immer furchtbar mit. Sie war meine beste Freundin. Nein, das stimmte nicht einmal, sie war wie eine Schwester für mich. Wir gehörten zusammen. Durch sie konnte ich meine Vergangenheit hinter mir lassen. Wir gingen diesen Weg gemeinsam und hatten uns geschworen, ihn gemeinsam zu beenden, sollte einer von uns etwas passieren. Doch soweit kam es nicht, denn ich weiß, sie hätte nicht gewollt, dass ich ihr SO… in den Tod folgen würde. Und nachdem wir Jacob getroffen hatten, war klar, sollte einer sein Ende finden, dass die beiden anderen weiter machen würden. „Kämpfen bis zum Schluss“, das war ihr Lieblingsspruch. „Doch für was kämpfen wir eigentlich?“, hatte ich sie einmal gefragt.
 

Diese Frage konnte sie mir nicht beantworten. Sie sagte nur „Die Zeit wird es uns zeigen“. Damals hatte ich es nicht verstanden, jetzt tu ich es. Und alles für was ich kämpfte, war die Freundschaft zu Jacob. Denn wir beide waren verlorene Seelen, die das Glück hatten, einander zu haben.
 

Und genau dieses Glück, erhob sich langsam und kam auf mich zu. Er schloss mich ohne ein Wort in seine Arme. Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er mich zum Weinen gebracht hat, konnte aber einfach nicht aufhören mich überzeugen zu wollen. Er führte einen Kampf, den er einfach nicht gewinnen konnte. Er konnte mich nicht gehen lassen, aber genauso wenig, konnte er mit dem Gedanken leben, das ich auf der Straße krepieren würde.
 

WENN… ich Hoffnung hätte, würde ich um SEIN Leben wahrscheinlich genauso kämpfen. Weinend, vergrub ich mein Gesicht an seine Brust und er seines in meinen Haaren. Ich krallte meine leicht zittrigen Hände in seine Lederjacke und atmete seinen beruhigenden Duft ein. Mir war etwas schwindlig und mein Kopf pochte. Mein Mund war voller Speichel. Es war nichts Neues für mich, ich wusste was mit mir los war. Lange hielt er mich, bis wir uns beide beruhig hatten.
 

Ich hob den Kopf und lächelte ihn träge an. Er erwiderte es und strich mir mit beiden Daumen die Tränen von den Wangen.
 

„Ich würde es nicht ertragen, dich auch noch zu verlieren“, flüsterte er heiser.
 

„Und ich kann es nicht ertragen, dich zu verlieren. Also bitte tu mir den gefallen und hör endlich auf damit. Bitte Jacob, ich kann es nicht ertragen, dich so leiden zu sehen. Wir wissen doch beide, das wir keinen Ausweg haben, also hör auf ständig fieberhaft einen für MICH zu suchen. Ich werde dich nicht allein lassen.“
 

Er sah mich gequält an.
 

„Bella, du weißt was ich möchte.“
 

„Ja und du weißt, das ich es nicht möchte, also erspar uns beiden diese Diskussion.“
 

Ein Hustenanfall schüttelte mich und er hielt mich schützend fest.
 

„Schau dich an, schau was das Zeug mit dir macht. Bitte Bella, tu es für mich. Begib dich in Therapie, du kannst es schaffen“, flehte er.
 

Wie so oft und wie so oft, schüttelte ich den Kopf.
 

„Ich gehe nirgendwo ohne dich hin. Und du weißt so gut wie ich, dass ich zu tief drin stecke, um etwas an meiner Lage ändern zu können. Hör auf mit deiner Wiedergutmachung und lass uns einfach weiter machen, ja?“
 

„Weiter machen? Wie lange soll das gehen? Wer, wenn nicht du, kennt meinen Gesundheitszustand? Das Heroin ist dabei sich durch meine Organe zu fressen. Und bei dir fängt es auch schon an. Meinem Tod gehe ich lachend entgegen, aber deinen kann und will ich nicht akzeptieren“, schrie er aufgebracht und sah mir fest in die Augen.
 

Mit einem traurigen Lächeln, legte ich ihm eine Hand auf die Wange.
 

„Warum nicht? Immer wieder das gleiche Gespräch. So oft reden wir darüber. Ich kann es nicht mehr hören. Verdammte scheiße, es ist wie es ist, nun akzeptier es endlich. Ich hab dich lieb Jake, aber manchmal kannst du furchtbar anstrengen sein.“
 

Er stöhnte genervt.
 

„Versteh doch, dass ich dich beschützen möchte", sagte er trotzig wie ein kleiner Junge.
 

Er war so süß, wenn er den großen Bruder raus hängen lässt. Und doch genauso nervig.
 

„Jacob,…“, mir wurde es langsam zu blöd.
 

Er steigerte sich mal wieder in etwas rein, über das es keinen Grund mehr zum reden gab. Seit Jahren das gleiche Gespräch, immer und immer wieder. Als hoffe er, mich irgendwann überzeugen zu können. Es war absurd! Der Tod war ständiger Begleiter meines Lebens, also warum sollten seine Worte mich in irgendeiner Weise abschrecken? Er tat das immer nur, wenn er zu lange kein Dope im Blut hat. Dann wird er immer furchtbar melodramatisch.
 

„…Wollen wir beide wetten, dass du in weniger als einer Stunde wieder normal im Schädel bist und endlich aufhörst solch einen Bockmist zu quatschen. Also bitte, tu mir den Gefallen und halt eine Stunden deine Klappe, mein Schädel pocht so schon genug.“
 

In einer Stunde sollten wir in etwa `Zuhause´ sein. Dann konnte er sich eine Nadel in den Arm rammen und aufhören über zu reagieren. Ja ich weiß,… es ist scheiße und hört sich echt heftig an. Aber so war unser Leben und für mich gab es ganz einfach keinen Grund, mich deswegen verrückt zu machen, wo wir doch beide ganz genau wissen, dass es früher oder später eh alles egal sein wird. Und lange Gespräche und Änderungsvorschläge keinen Sinn haben weil,… wir beide ganz einfach nicht stark genug sind, uns dem Heroin zu entziehen. Dafür hat es uns zu sehr in seiner Gewalt.
 

Das Problem bei Jacob war ganz einfach. Das sich nach der Wirkung, augenblicklich sein Gehirn anstellt und er ziemlich gut darin ist, das offensichtliche zusammenzutragen und sehr schnell zu merken, wo dieser Weg hinführen wird. Ich war besser darin die Vernunft auszublenden, weil ich wusste, dass sie am Ende doch verlieren würde. Die Sucht war einfach größer. Ich kann mich ganz einfach besser mit unserem Los abfinden, als er sich mit MEINEM abfinden kann. Sein eigenes geht im hinten rum vorbei, doch meines hegt und pflegt er.
 

Er seufzte ergeben, kratzte sich den Hinterkopf und strich mir mit der anderen Hand leicht über die Wange.
 

„Komm,… lass uns `Nachhause´ gehen, du brauchst einen... Druck!“
 

Erleichtert nickte ich, stellte mich auf Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Ich wusste dieses Gespräch war noch lange nicht beendet. Das würde es wahrscheinlich erst sein, wenn einer von uns den Kampf gegen das Eitsch verloren hat. Aber fürs erste, hat wie immer… das Verlangen gesiegt. Denn auch er schlitterte gerade auf direkten Weg in den Entzug hinein. Und das war etwas, was kein Junkie ignorieren konnte.
 

Hand in Hand, liefen wir unserer ungewissen Zukunft entgegen.
 

*******
 

Puhhhhhh *schweiß von Stirn wisch*

Wie ich Anfänge hasse *lach*

Ich tu mich bei jedem Anfang und jedem Ende immer furchtbar schwer -.-

Aber ich hoffe doch, es war spannend und ergab wenigstens einen Sinn.

Auch wenn ihr mit vielem noch nichts anfangen konntet so schwöre ich…BALD werdet ihr es können.

Es ist wirklich extrem schwierig so etwas zu schreiben.

Ich will bei diesem Thema wirklich NICHTS beschönigen oder herunterspielen.

Heroinsucht ist meiner Meinung mit unter das schrecklichste was es geben kann.

Aber es ist dennoch beinahe unmöglich, es aus Bellas Sicht NICHT hinunter zu spielen.

Denn sie ist die Süchtige, also kann ich schlecht davon sprechen wie schlecht und gefährlich alles ist, wenn sie es anders sieht.

Merkt euch, dass bitte auch für die anderen Kaps die noch kommen werden. ^^

Ich hoffe ihr versteht was ich euch damit sagen wollte?

Ich schreib mich nämlich gerade schon wieder um Kopf und Kragen *Kopf kratz*
 

Ich hab meine Arbeit getan, jetzt seid ihr dran! *Lolli im Mund steck*

Bis in einigen Tagen
 

GLG jennalynn



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  vamgirly89
2012-06-25T12:50:32+00:00 25.06.2012 14:50
wow. Bin schon gespannt, wie es weiter geht. Bitte schnell weiter schreiben. Freue mich schon drauf, wenn es weiter geht.


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