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Wetten dass...

Schuljahr 5
von

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XI

Im Gemeinschaftsraum hielt mich kurz eine Zweitklässlerin auf, doch sobald ich konnte, schoss ich die Treppe hoch zu den Schlafsälen. Ich riss die Tür auf. „Lily?“ Die Angesprochene hob den Kopf und sah mich fragend an. „Es tut mir leid, dass ich dich so verärgert habe, aber...“ „Schon gut.“ meinte sie leise. Lächelnd setzte ich mich neben sie. „Pass auf, ich war heute Nachmittag in der Bibliothek. Regulus hat sich zu mir gesetzt.“ „Warum?“ alarmiert merkte sie auf. „Es gab keinen anderen Platz mehr, egal. Also er sagte zwei Sachen, über die ich nachgedacht habe. Er meinte, er würde Sirius gar nicht hassen und dass er Sirius nie so entspannt und glücklich gesehen hat, wie in den letzten Wochen.“

Sie sah mich an, als würde sie erwarten, dass ich mehr sagte. „Und?“ fragte sie schließlich nach. „Wie und? Ich wollte deine Meinung dazu hören.“ etwas ungeduldig sah ich sie an und schnalzte mit der Zunge. Sie kratzte sich am Hinterkopf. „Zum Ersten. Ich habe keine Ahnung, wie die Blacks zueinander stehen und um ehrlich zu sein, es interessiert mich auch nicht.“ Ich biss mir auf die Unterlippe. War ja klar, dass meine Freundin sich nicht mit den Familienverhältnissen der Black Familie auskannte.

„Zum Zweiten. Ich finde ebenfalls, dass er sehr entspannt wirkte. Er hat viel seltener die Regeln gebrochen, du übrigens auch, und irgendwie empfand ich ihn als deutlich umgänglicher.“ „Also bist du der Ansicht, dass Sirius eine feste Beziehung gut tut.“ „Nein.“ „Wie, nein?“ Lily seufzte und sah mich eindringlich an. „Sirius tut nicht eine feste Beziehung gut. Ihm tut eine feste Beziehung mit dir gut.“ Ich wollte etwas sagen. Schloss den Mund wieder und setzte erneut an. „Polly, warum bist du hier? Wir führen dieses Gespräch, weil du dir Gedanken darüber machst, ob ich vielleicht doch Recht hatte.“ Ich kaute unsicher auf meine Unterlippe.

„Ich gebe zu, ich habe die Zeit genossen. Es war schön einfach ich selbst sein zu können und nicht irgendeinem Ideal nachzueifern, welches der Typ gerne hätte.Und es war auch angenehm zu wissen, dass man nicht von irgendeinem Kerl angesprochen werden wird, der sich in den Kopf gesetzt hat, mich ins Bett zu zerren.Von so dämlichen Wetten, wie die von Hale, mal ganz abgesehen.“ „Mit anderen Worten, du hast dich wohl gefühlt.“ „Naja, wenn ich ehrlich bin, habe ich mich mehr als wohl gefühlt. Zu wohl, würde ich behaupten.“

Lily war aufgesprungen und hüpfte auf dem Bett herum, während sie in die Hände klatschte. Mit einem breiten Grinsen sah sich mich an. Ich konnte nicht anders, ich grinste ebenfalls und verdrehte die Augen, über ihr kindisches Verhalten.

„Also gut. Wir müssen jetzt herausfinden, was Sirius denkt.“ „Sicher, ich gehe einfach zu ihm. 'Hey Sirius, du bist mein bester Freund. Übrigens, ich habe mich in dich verliebt und wollt mal fragen, wie du das siehst.' Ich glaube, dass wäre keine gute Idee.“ meinte ich sarkastisch. Lily seufzte theatralisch. „Meine Güte. Ich frage James. Ich sage ihm einfach, dass mir aufgefallen ist, wie mies gelaunt Sirius in letzter Zeit ist.“ Sie wollte schon aufspringen, als ich sie zurück hielt. „Warte. Wir haben jetzt Training. Frag ihn lieber danach, sonst muss ich mir die ganze Zeit blöde Kommentare gefallen lassen.“ Sie nickte und ich stand auf um meine Sachen zusammen zu suchen.

Jasper fand unsere Vorstellung offenbar nicht lustig. Er ließ mich und Sirius härter trainieren, als je zuvor. Schweißgebadet und völlig erledigt landete ich vor der Umkleide. „Bei Merlins Unterhose, ich schlafe gleich ein.“ stellte ich fest. James legte einen Arm um mich. „Pol, wir tragen dich ins Schloss, wenn es sein muss.“ „Haha.“ entgegnete ich nur und verschwand in den Mädchenbereich.

Beim Abendessen machten die Anderen Späße, während ich ihnen nur zuhörte. Das Team war selten so entspannt gewesen, was hauptsächlich meine und Sirius Schuld war. Erst hatte unser Streit das Team in Atem gehalten, dann Jaspers Missbilligung, und die damit einhergehende Spannung, unserer Beziehung. Müde und erschöpft, aber glücklich ging ich früh zu Bett. Zum Teil weil ich wirklich müde war, zum Anderen um Lily die Möglichkeit für ihr Gespräch zu geben.

Unsanft wurde ich wachgerüttelt. „Polly, los wach auf, wir müssen reden.“ eindringlich gelangte Lilys Stimme an mein Ohr. Ich öffnete meine Augen und sah nichts. „Meine Güte, wie spät ist es?“ „Halb fünf.“ Stöhnend drehte ich mich und schlug die Decke zurück. „Warum weckst du mich jetzt?“ Unwillig folgte ich ihr in den Gemeinschaftsraum, der völlig verlassen war. „Du willst doch bestimmt nicht, dass Ven und Alice es hören oder?“ Ich schüttelte den Kopf.

Wir setzten uns auf das Sofa, welches dem Feuer am nächsten stand und ich zog die Beine unter meinen Körper. „Also.“ fing sie mit leuchtenden Augen an. „Potter sagt, dass Sirius und er sich am See unterhalten hätten. Schon vor ein, zwei Wochen.“ Ich erinnerte mich nur zu genau an den Tag, sagte aber nichts. „Damals hätte Sirius ihm erzählt, dass du, Polly, die Eine wärst. Deshalb hätte er auch nicht glauben können, dass ihr das alles nur gespielt habt.“ erwartungsvoll sah sie mich an.

„Aber es könnte durchaus sein, dass Sirius das gesagt hat, damit unsere Tarnung nicht auffliegt.“ versuchte ich ihre Begeisterung zu bremsen. „Von wegen. James sagt, er hat noch nie über solche Gefühle mit ihm gesprochen. Ich bin sicher, Sirius meinte das ernst.“

Lily war wieder hochgegangen, doch ich war jetzt wach. Ich hatte ein Bein aufgestellt, das Andere darunter verschränkt und mein Kinn legte ich auf meinem Knie ab. Meine Hände umschlossen mein Schienbein. Grübelnd starrte ich ins Feuer. Gegen halb sieben wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Neben mir wurde das Polster durch Gewicht herunter gedrückt. Ich ließ meinen Blick vom Feuer zu meinem Sitznachbarn wandern. Schwarze, unordentliche Haare und blitzende graublaue Augen kamen in mein Sichtfeld. „Morgen, Alpha.“ meinte ich leise. „Morgen, Darling. Warum bist du schon wach?“ „Konnte nicht mehr schlafen.“ Ich sah wieder zum rotgoldenen Lichtschein.

„Warum hast du dich dann nicht fertig gemacht?“ Wieder fuhr mein Kopf herum. Schief legte ich ihn erneut auf meinem Knie ab, sodass ich Sirius ansehen konnte, ohne meine Haltung aufzugeben. „Lily hat mich hierher gezogen, danach wollte ich nicht hochgehen, um meine Uniform anzuziehen.“

Unsere Stimmen waren kaum zu hören. „Hmm.“ Gedankenverloren sah er dieses Mal ins Feuer. Sirius war bereits in Uniform. Sein Umhang hing offen über seinen Schultern, sein Hemd war nur dürftig zugeknöpft und seine Krawatte hing viel zu tief. Auf einmal schien er zu verstehen, was ich gesagt hatte. „Warum hat Evans dich hier her gebracht?“ Seine Stirn war in tiefe Falten gelegt. „Sie hat mit James gesprochen und wollte mir davon erzählen.“ Ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht. „Na endlich.“ „Freue dich nicht zu früh, es ging nicht um sie und ihn.“ Das Grinsen wich einem ernsten Ausdruck. „Sondern?“

„Ich würde es dir lieber nicht sagen.“ murmelte ich. Jetzt sah er mich besorgt an. „Wieso? Du kannst mir immer alles erzählen.“ Seine Stimme war leise und weich. „Weiß ich doch, Tatze. Es ging um ein Mädchenthema.“ „Ich wusste nicht, dass Krone ein Mädchen ist.“ Sein trockener Tonfall ließ mich schmunzeln. „Kann ja nicht jeder wie du sein.“ meinte ich augenzwinkernd. „Apropro, Mädchenkram. Ich wollte dich etwas fragen.“ Von oben erklang ein Rumpeln. Einen Moment später kullerte Peter zusammen mit einem anderen Jungen aus dem Treppenaufgang. Ich sah kurz völlig perplex hin und begann dann zu lachen. Ich drehte mich wieder zu Sirius. „Was wolltest du?“ fragte ich mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Sirius schaute zu Peter und dem Jüngeren, dann schüttelte er den Kopf. „Ein andern Mal.“ Geschmeidig stand er auf und half Peter wieder auf die Beine.

Ordentlich gekleidet saß ich in Muggelkunde. Sirius saß wieder auf seinem alten Platz. Und so starrte ich auf Grund von mangelnder Unterhaltung aus dem Fenster. Ich bemerkte weder, den Zettel, der auf meinem Tisch landete, noch das Kichern meiner Nachbarin. „Pol.“ flüsterte sie mir schließlich zu und knuffte mich am Arm. Ich schreckte auf und sah sie verwirrt an. Sie zeigte auf den Zettel und hob die Augenbrauen. Janine, war ein ruhiges Mädchen. Ich hatte nur wenig mit ihr zu tun, aber ich fand sie nett.

Dankbar lächelnd faltete ich den zu einem Vogel gefalteten Zettel auf.
 

Liebste,

du scheinst über etwas nachzudenken. Probleme? Wir sollten nach dem Unterricht in Ruhe reden, aber wie wäre es mit etwas Ablenkung?
 

S.O.B.
 

Ich sah mich um und fand Sirius Augen. Ich zwinkerte ihm zu und formte das Wort 'Sicher.' mit meinen Lippen. Etwas Unterhaltung würde mir sicher gut tun. „Miss Vulpes, konzentrieren Sie sich bitte auf den Unterricht und nicht auf Mr. Black.“ Schuldbewusst drehte ich mich wieder um. „Natürlich, Professor.“

Hinter mir konnte ich Sirius kichern hören. Kurz vor Ende der Stunde riss mich ein Raschen aus meinen Gedanken, welche sich wieder allein auf Reisen gemacht hatten. Ich drehte mich halb um.

„Liebste Pey,“ begann Sirius und ich musste mir ein Lächeln verkneifen. Professor Buckston stöhnte genervt. „Mr. Black,“ „ich weiß, dass du dich schon lange fragst,“ „zehn Punkte Abzug...“ „weshalb meine Haare so seidig sind.“ „von Gryffindor, dank Ihrer...“ „Ich benutze immer dein Shampoo,“ „wiederholten Ansprache, welche meinen Unterricht...“ „wenn ich dich in deiner Dusche besuche.“ „stört.“ Dann schien sie nachzudenken. „Sie werden nachsitzen und ich werde mit Professor McGonagall über ihre Besuche in den Mädchenschlafsälen sprechen. Miss Vulpes, Sie sollten ihre Beziehung, ob vorgetäuscht oder nicht, etwas diskreter handhaben und etwas mehr Urteilsvermögen an den Tag legen.“ „Professor, meine Beziehungen, ob vorgetäuscht oder nicht, sind nichts, was Ihrer Aufmerksamkeit bedarf.“ erwiderte ich scharf. „Das kostet Sie fünf Punkte, Miss Vulpes. Ich bin nicht länger gewillt Ihre und Mr. Blacks Unverschämtheiten hinzunehmen.“

Nach Muggelkunde zog Sirius mich hinter sich her und in einen leeren Raum hinein. „Was ist los, Pey?“ „Das sollte ich dich fragen.“ grummelte ich und stütze mich an einer Tischkante ab. „Warum zerrst du mich hier her? Wir kommen zu spät zu Verwandlung.“ Er wischte meine Worte mit einer unwirschen Handbewegung weg. „Was ist denn mit dir los?“ fragte er. Er stellte sich vor mich und stützte sich mit den Händen an der Tischkante ab, an der ich lehnte. Sein Gesicht war nur Zentimeter von meinem entfernt. Eindringlich musterten seine Augen meine. „Sirius, mit mir ist gar nichts. Ich habe keine Ahnung, was du meinst.“ „Du hast heute Morgen abwesend im Gemeinschaftsraum gesessen, beim Frühstück hast du geschwiegen und eben hast du nur aus dem Fenster gestarrt.“ Ich schnaubte. „Und wer bist du, mein Vater?“ „Nein, dein bester Freund.“ Er verlagerte sein Gewicht etwas und kam mir so noch ein, zwei Zentimeter näher.

Ich atmete tief ein. <Fehler.> dachte ich, als ich seinen Geruch wahrnahm. <Bei Morgana, hat der immer schon so gerochen?> „Sirius, bitte...“ Weiter kam ich nicht. Seine Lippen legten sich auf meine. Fast sofort schloss ich unbewusst meine Augen und ließ mich in den Kuss fallen. Ich spürte, wie er einen Schritt auf mich zu machte und seine Hände sich von der Tischkante lösten, um in meinem Rücken und an meinem Hinterkopf aufzutauchen. Heftig atmend löste ich mich von ihm. Ich schluckte hart. „Sirius...“ „Entschuldige, Pey.“ Er trat wieder zurück, den Blick gesenkt, doch ich hielt ihn am Umhang fest und zog ihn wieder zu mir.

„Warum lässt du mich nie aussprechen?“ warf ich ihm vor. Seine Augen fixierten meine. Seine Augen waren ebenso dunkel geworden, wie seine Stimme rau. „Weil du immer Recht hast.“ flüsterte er. Ich lächelte. „Ein Grund mehr, mir zuzuhören, oder?“ In seinen Augen blitzte der Schalk. Ich setzte mich auf den Tisch. „Du wolltest heute Morgen etwas sagen?“ fragte ich und sah ihn abwartend an. Der Schwarzhaarige holte tief Luft. „Ich wollte nur...“ Dieses Mal unterbrach ich seinen Satz. Ich zog ihn zu mir herunter und küsste ihn. Ich lächelte in den Kuss hinein, als er an den Tisch trat. Ich legte meine Arme um seinen Nacken und genoss das Gefühl, als seine Hände über meinen Rücken strichen und mich näher an ihn drückten. Ich brach den Kuss ab und sah ihn lächelnd an. „McGonagall wird mächtig sauer, weil wir zu spät kommen.“ „Mir egal.“ murmelte er und strich sanft mit seinen über meine Lippen. Ich sah zu ihm hoch und lehnte mich so weit nach hinten wie seine Arme es zuließen.

„Normalerweise würde ich sagen, mir auch. Aber Jas bringt uns um, wenn wir am Sonntag nicht spielen dürfen, weil wir die alte Hexe verärgert haben.“ Murrend trat Sirius zurück und ließ mich vom Tisch aufstehen. „In der Mittagspause sollten wir trotzdem noch einmal reden.“ meinte ich, als wir durch den leeren Korridor gingen.

Sirius hatte einen Arm um meine Taille gelegt, als wir in den Klassenraum gingen. „Mr. Black, Miss Vulpes, wie nett, dass Sie uns auch noch beehren.“ Professor McGonagalls Augen waren hart wie Granit, ihr Mund ärgerlich zusammengepresst. „Verzeihen Sie, Professor.“ sagte ich gut gelaunt. „Wir hatten noch etwas zu besprechen.“ Ich konnte förmlich sehen, wie sie begann zu kochen. „Miss Vulpes! Es interessiert mich nicht im geringsten, wenn Sie mit Mr. Black etwas zu besprechen haben, aber Sie machen das gefälligst nicht in der Unterrichtszeit! Auf ihre Plätze. Ich sehe Sie heute Abend um sieben in meinem Büro, alle Beide.“ Sirius grinste mich schief an und setzte sich neben James. Lily, Alice und Ven sahen mich neugierig an. „Später.“

In der Mittagspause hatte ich keine Zeit mit Sirius zu sprechen. Lily, Ven und Alice zogen mich mit sich, bevor ich auch nur meine Sachen zusammengepackt hatte. „Was hattet ihr zu besprechen?“ platze es aus Lily, sobald wir aus dem Schlossportal traten. „Sirius hat mich nur gefragt, ob ich Probleme hätte.“ „Klar, hast du Probleme. Du warst mit dem heißesten Jungen der Schule zusammen und hast es nicht genutzt. Ich habe gehört, er soll fantastisch im Bett sein.“ Ich gab Ven einen Schlag an den Hinterkopf. „Erstens waren wir nicht wirklich zusammen und Zweitens interessiert es mich nicht, was die Anderen über ihn behaupten.“ Die Blonde lachte und sah mich übermütig an. „Ihr habt nur über deine Probleme gesprochen?“ „Naja, gesprochen nicht direkt.“ Ich biss mir kurz auf die Unterlippe und begann dann zu grinsen, als ich die verwirrten Gesichter meiner Freundinnen sah. „Ich gehe zum Essen.“ pfeifend ging ich zurück in die Große Halle.

Am Abend saß ich bei McGonagall im Büro. „Mr. Black, Miss Vulpes, Professor Buckston hat mich bereits angesprochen, dass Sie erneut den Unterricht gestört haben.“ „Genau genommen war es Sirius, ich habe nur fest gestellt, dass mein Privatleben Professor Buckston nichts angeht.“ fiel ich ihr ins Wort. Sie sah mich streng durch ihre Brille an. „Sie haben sich erneut zu meinem Unterricht verspätet, deshalb werden Sie den Rest der Woche Abends nachsitzen. Außerdem werde ich Professor Dumbledore informieren.“ Sirius verdrehte die Augen. „Haben Sie damit ein Problem, Mr. Black.“ „Nein, Professor. Alles wie erwartet.“ lächelte er. „Nun denn, Sie werden sich jetzt auf den Weg zur Krankenstation machen und dort aushelfen. Morgen sehe ich Sie wieder hier.“

Die Schwester der Station ließ uns den Boden schrubben. Hinter mir hörte ich ein Kichern. „Was ist denn so witzig?“ fragte ich genervt. „Nichts, mir gefällt die Aussicht.“ Mein Umhang war zur Seite gerutscht und so konnte Sirius meinen Rock sehen, beziehungsweise darunter, da ich auf den Knien hockte. „Vollidiot.“ schimpfte ich.

Gegen zehn waren wir auf den Rückweg zum Gryffindorturm. „Komm mit.“ Sirius bog ab und zog mich mit. „Sirius, wo willst du hin?“ Er bog erneut ab. „Wir gehen in die falsche Richtung.“ „Du weißt doch gar nicht, wohin ich will. Woher willst du wissen, ob es die falsche Richtung ist?“ „Du willst ja nicht sagen, wohin du gehst. Aber ich wollte in den Turm und dann ist es die falsche.“ „Ich gehe auch zum Turm.“ „Hast du dich verlaufen?“ fragte ich scherzhaft. „Nein.“ Er zog mich eine weitere Treppe hinauf. „Der Astronomieturm.“ Er nickte nur. „Sirius ich glaube nicht, dass wir dort hoch gehen sollten.“ Er öffnete die letzte Tür und schob mich auf das von Zinnen umringte Dach.

Ich schüttelte den Kopf und ging zu den Zinnen hinüber. „Wir wollten doch reden.“ meinte er gelassen und kam auf mich zu. Ohne etwas zu sagen, hob er mich hoch und setzte mich zwischen die Steinmauern. Er legte einen Arm um mich. „Keine Angst, ich halte dich.“ murmelte er. „Katzen landen immer auf den Pfoten.“ flüsterte ich. „Hunde dagegen...“ ich ließ den Satz unbeendet. Er küsste mich und dieses Mal war es keineswegs zurückhaltend. Seine Zunge forderte Einlass. Nur zu gerne ließ ich ihn gewähren. Ich genoss das Gefühl seiner gespannten Muskeln unter meinen Händen und seine Hände im meinem Rücken und Nacken.

Ich stieß ihn ein Stückchen von mir. „Du wolltest etwas sagen?“ Er knurrte. „Das könnte auch warten.“ „Es könnte, aber das ist der Grund, weshalb wir hier sind, oder?“ „Nein, eigentlich nicht. Ich wollte nur einen Moment mit dir allein sein.“ Ich verdrehte die Augen und sprang von der Mauer. „Dann gehe ich jetzt.“ Ich ging durch die Tür. Sirius kam hinter mir her. „Warte.“ Im siebten Stock holte er mich ein. „Pey.“ Er erwischte mich am Ärmel und bugsierte mich durch eine Tür. „In Ordnung, lass uns reden.“ Ich sah mich kurz um. „Welcher Raum ist das hier?“ fragte ich mit in Falten gelegter Stirn. Sirius sah sich ebenfalls um. „Da ich ihn nicht kenne, wohl der Da-und-Fort-Raum.“ „Der Raum der Wünsche. Natürlich.“ Ich sah mich noch einmal genauer um. „Warum ist hier ein Bett?“ Ich drehte mich wieder zu Sirius. „Was hast du dir gedacht, bevor du mich hier rein gezogen hast?“ Meine Mundwinkel zuckten zu einem Lächeln.

„Darum geht es jetzt nicht.“ Ich nickte. „Worum dann?“ „Um uns.“ Er setzte sich auf den dicken Teppich. Ich setzte mich ihm gegenüber, achtete aber auf, dass mein Umhang nicht zu viel enthüllte und ich genügend Abstand von ihm hatte.

„Heute Morgen wollte ich dich fragen, wie du empfindest. Ich...“ er brach ab. „Ich habe die Zeit mit dir genossen und...“ wieder unterbrach er sich kurz. „Ich...“ „Bei Merlins Unterhose, komm zum Punkt.“ stöhnte ich. „Pey, ich habe mich in dich verliebt, aber ich möchte nicht, dass du dich zu irgendetwas gezwungen fühlst.“ „Sirius, hast du mich schon einmal zu etwas zwingen können?“ Er schüttelte den Kopf. Ich lächelte ihn an und sagte nichts weiter. „Pey, was sagst du dazu?“ „Was sollte ich sagen?“ Jetzt sah er mich ärgerlich an. Ihm war durchaus klar, dass ich ihn warten ließ. „Peyton, bitte.“ Ich stand auf und wandte ihm meinen Rücken zu. „Sirius, ich weiß wirklich nicht, was ich dazu sagen soll. Ich hätte nie gedacht, dass du so fühlen würdest.“ Ich ging zum Fenster und schaute hinaus. Ich zögerte es hinaus. Hörte ihn unruhig auf dem Boden hin und her rutschen. „Weißt du, ich glaube, Lily hatte Recht.“ „Womit?“ „Dass ich mich in dich verliebt habe.“

Ich hörte ihn aufspringen und zu mir herüber kommen. Seine Arme legten sich um meine Taille. „Meinst du das ernst?“ flüsterte er und ich konnte seinen warmen Atem an meinem Ohr spüren. „Würde ich bei so etwas scherzen?“ „Ja.“ Ich lachte. „Du hast Recht, aber ich meine es ernst.“ Er drehte mich und küsste mich erneut.



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