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Wetten dass...

Schuljahr 5
von

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VII

Der Vormittag wurde normal. Sirius war noch immer wütend, doch mit den Anderen lachte ich und wir spielten Schach und Karten.

Die nächste Woche war Sirius immer noch sauer, trotzdem arbeiteten wir fünf an einer Karte, die ganz Hogwarts zeigen sollte und, viel wichtiger, dessen Bewohner. „Das ist blöd, wenn der Punkt verschwindet und dann wieder woanders auftaucht, er muss sich bewegen.“ stellte James fest. Wir brüteten in der Bibliothek über den Büchern, die wir zum Thema Karten gefunden hatten. „Wir könnten es mit Motus Ostende versuchen, aber eigentlich ist der nicht für Karten geeignet.“ meinte Remus zögernd. „Ostendere Motus!“ rief ich aus. „Sch!“ das Zischen der Bibliothekarin brachte mich zum Schweigen. „Meine Mutter hat den Spruch einmal benutzt, um Jas aufzuspüren.“ James zog die Karte aus der Tasche und ich tippte sie mit dem Zauberstab an. „Ostendere Motus.“ flüsterte ich und beobachtete fasziniert, wie der kleine Punkt, der mit McGonagall beschriftet war, den Gang zu Dumbledores Büro entlang wanderte. Remus fixierte den Zauber. „Wir müssen noch dafür sorgen, dass außer uns sie niemand lesen kann.“ warf Sirius ein. „Nichts leichter als das, das mache ich ständig.“ grinste James. „Was für einen Spruch soll man aufsagen, damit sie erscheint? Und welchen, damit sie wieder verschwindet?“ Das löste einige Diskussionen aus. Am Ende entschieden wir uns für >Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin.< und >Unheil angerichtet.<. James fügte noch eine persönliche Note hinzu.

„In Ordnung, Tüpfel, versuch es mal.“ Ich tippte die Karte an. „Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin.“
 

Die hochwohlgeborenen Herren Moony, Wurmschwanz, Tatze, Tüpfel und Krone

Hilfsmittel für den magischen Tunichtgut GmbH präsentieren stolz

die Karte des Rumtreibers

„Wunderbar, auch wenn ich definitiv kein Herr bin.“ Ich tippte das Pergament erneut an. „Unheil angerichtet.“ die Linien verblassten. „Was ist wenn sie Jemanden in die Hände fällt?“ „Guter Einwand, Peter.“ „Also noch ein Zauber.“ meinte ich und überlegte. „Was soll der Zauber denn bewirken?“ „Abschreckung und Ablenkung. Wie wäre es mit Beleidigungen, das sieht dann nach etwas harmlosen aus.“ sagte Sirius gelangweilt. „Cool, aber keine allgemeinen. Die Karte muss spezifisch den unbefugten Nutzer beleidigen und am Besten jeder von uns. So etwas wie Mr. Moony sagt, Mr. Krone meint, Mr. Wurmschwanz findet, Mr. Tatze findet und Miss Tüpfel denkt... oder so.“ James und Sirius brauchten nicht lange und das Stück Pergament begann uns wortreich, aber doch höflich zu beleidigen.

„Enthülle dein Geheimnis!“ ich tippte die Karte an.
 

Mr. Tatze empfiehlt, dass Sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern.

Mr. Moony stimmt dem zu und muss leider sagen, dass Ihre Frisur Ähnlichkeit mit einem Vogelnest hat.

Mr. Wurmschwanz findet, Sie sollten keine Befehle erteilen, da Sie in keinster Weise dazu berechtigt sind.

Mr. Krone möchte freundlichst darauf hinweisen, dass dies nicht Ihr Eigentum ist.

Miss Tüpfel befindet Sie für unwürdig und wünscht einen guten Tag.

„Gut, wenn Jemand seinen Namen angibt, wird das Ganze noch persönlicher.“ grinste James.

Bis Neujahr probierten wir die Karte weidlich aus und ergänzten hier und dort noch einen Gang, den wir vergessen hatten, selbst die Geheimgänge waren abgebildet, nur den Raum der Wünsche, konnten wir nicht auf dem Pergament fixieren.

Der Jahreswechsel ging ruhig von statten. Die Lehrer entfachten ein kleines Feuerwerk. Doch ich freute mich, denn am Nachmittag würde Lily endlich wieder kommen. Ich saß auf der großen Marmortreppe und wartete auf meine beste Freundin. Als ich den roten Schopf erkannte, schoss ich hoch und zog sie aus der Masse. „Mitkommen!“ befahl ich und rannte die Treppen hoch.

„Polly! Lass mich los, was ist denn?“ „Erstens muss ich mit dir sprechen, Zweitens schuldest du mir eine Erklärung.“ Ich zog sie in ein leeres Klassenzimmer. „Fangen wir mit Zweitens an. Du hast mit James geschrieben? Und du hast ihm gesagt, dass du denkst, ich wäre in Sirius verliebt?“ „Eigentlich hat er mir geschrieben.“ kleinlaut hockte sie sich auf das Pult. „Er schreibt mir immer. Nur normalerweise antworte ich nicht. Seine komischen Briefe interessieren mich nicht, aber dieses mal schrieb er mir, weil er besorgt war und wusste, dass du meine beste Freundin bist.“ Verlegen fuhr sie sich mit einer Hand durch die Haare und über den Nacken. „Ich hatte einfach den Eindruck, dass du dich anders verhältst, wenn Sirius in der Nähe war. Ich dachte nur...“ ihre Stimme verklang.

„Warum bei Morgana, hast du James gesagt, dass du denkst, ich hätte mich in meinen besten Freund verliebt?“ „Ich weiß es nicht. Ich wollte nur helfen, dir liegt so viel an ihnen, ich dachte...“ „Lily, du bist dermaßen schlau, wie konntest du nur so dumm sein?“

Beim Abendessen saß Lily geknickt neben mir. Ven und Alice saßen uns gegenüber. Ausgiebig sprachen sie von ihren Ferien und ich versuchte Lily wieder aufzubauen. „Weißt du Lily, ich glaube, du hattest vielleicht recht, aber ich weiß es wirklich nicht.“

Am Mittwoch übte ich mit Ven den Verteidigungszauber. Professor Carlsen war ein freundlicher Mann, der uns gerne ausprobieren ließ. Ich feuerte einen Fluch auf sie und er durchbrach ihren Zauber. Schnell sprach ich den Gegenzauber. „'Tschuldige Ven.“ „Geht schon.“ „Sag Mal, hast du gehört, dass Potter und Lily gestern miteinander gesprochen haben? Als ich sie darauf ansprach, ist sie rot geworden und stammelte etwas von Nachhilfe.“ „Wirklich?“ meine Augenbrauen hoben sich. „Ich schätze, dem muss ich mal nachgehen.“

In der Mittagspause schnappte ich mir Krone. Ich zog ihn am Ärmel hinter mir her und ignorierte sein Gezeter. Ich öffnete eine beliebige Tür und schubste ihn in die Besenkammer. „Erzähl.“ forderte ich. „Was?“ „Du hast mit Lily gesprochen und sie ist nicht schreiend weggelaufen?“ James sah mich etwas belustigt an. „Das geht dich nichts an.“ Mir fiel die Kinnlade etwas herab. Ich presste meine Hand auf meine Brust. „Vertraust du mir nicht? Oh, das tut weh!“ Vorerst gab ich mich geschlagen und ging neben ihm zum Haustisch in der großen Halle. „Wo wart ihr?“ fragte Remus, als wir uns setzten. „Hatten etwas zu besprechen.“ Ich warf Lily einen viel sagenden Blick zu und wartete, dass sie irgendeine Reaktion zeigte. Nichts.

Schweigend saß ich in Alchemie. Noch ein Fach, bei dem ich nicht wusste, weshalb ich es gewählt hatte. Keiner meiner Freunde war hier, außer mir waren nur vier Schüler in dem Kurs und allesamt waren sie Rawenclaws. „Bitte beginnen Sie jetzt mit dem Experiment.“ hörte ich Dumbledores Stimme und erhob mich. Ich holte die Utensilien von vorn und begann. Ziel der heutigen Stunde war es, ein Konzentrat aus einem steinartigen Material zu gewinnen, welches wir in der nächsten Doppelstunde weiterverarbeiten konnten. Welche Art von Konzentrat und wozu wir es verarbeiten würden, blieb uns überlassen.

Am Ende der Stunde untersuchte ich eine klare Flüssigkeit mit einem leichten rot Stich auf ihre Eigenschaften. „Sehr gut Miss Vulpes. Ich bin gespannt, wie sie den Hergang ihrer Extraktion und ihre Beobachtungen beschreiben werden und was sie damit zu tun gedenken.“ Er füllte die Flüssigkeit ab. „Ich erwarte eine detaillierte Beschreibung von Ihnen bis zum nächsten Mal.“ erklärte er uns bevor wir gehen durften.

„Miss Vulpes, einen Augenblick noch bitte.“ Dumbledore packte seine Unterlagen. „Ich hörte ihr Streit mit Mr. Black hat sich etwas beruhigt?“ „Professor, Sie hören zu viel. Und es tut mir leid, aber ich fürchte, es geht Sie nichts an.“ Lächelnd nickte er. „Natürlich nicht. Dennoch freut es mich, dass es Ihnen wieder besser zu gehen scheint. Dieses Konzentrat, welches Sie gewonnen haben, ist recht selten. Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich gerne etwas davon behalten.“ Ich nickte. „Natürlich.“ „Einen angenehmen Tag noch, Miss Vulpes.“

„Wo warst du?“ Einer meiner Füße war noch nicht durch das Portraitloch. „Was?“ „Du bist spät dran.“ ungeduldig zwirbelte Ven eine Haarsträhne. „Dumbledore hat mich aufgehalten.“ Sie schnaubte, als hätte ich ihr gesagt, ich hätte noch kurz mit Jemandem geknutscht und wäre deshalb zu spät. „Ich weiß sowieso nicht, weshalb du auf diese Uhrzeit bestanden hast.“ „Weil ich gleich ein Date habe.“ Ich verdrehte die Augen.

Ich ließ meine Tasche neben Lilys Platz fallen und setzte mich. Ven nahm auf ihrer anderen Seite Platz. „Nabend Lily.“ freundlich legte ich einen Arm um sie. „Ich fürchte wir müssen dringend reden.“ Etwas hektisch sah sie von mir zu Ven. „Ich wüsste nicht worüber.“ „Dich und James.“ schlug ich im Plauderton vor. „Da gibt es nichts.“ „Ich habe euch gesehen.“ warf Ven ein. „Wir haben uns unterhalten, das ist alles.“ „Du und James habt euch unterhalten? Worüber?“ „Was interessiert es dich?“ „Weil du ihn nicht ausstehen kannst, zumindest behauptest du das.“ meine Stimme wurde zu einem Flüstern. „Polly, ich werde dir nicht sagen, worum es ging, aber es ging weder um mich noch um ihn.“ Damit rollte sie das Pergament zusammen und ging. Ven und ich warfen uns noch einen Blick zu, dann folgte ich ihr schweigend in den Schlafsaal.

Wir bereiteten uns auf unser Spiel gegen Hufflepuff vor. Jasper hatte das Training angezogen. Müde und mit zahlreichen blauen Flecken, vollkommen durchnässt und beinahe erfroren stapfte ich in die Große Halle. „Vulpes?“ Ich drehte mich langsam um. Hinter mir stand ein Rawenclaw, der mich etwas herablassend ansah. „Ja bitte?“ Zu meinen Füßen entstand schon eine kleine Pfütze. „Ich wollte dich fragen, ob du mit mir ausgehen würdest.“ „Ach, dann bist du der, der mit Hale die Wette laufen hat? Sorry, aber Erstens hasse ich solche Wetten und Zweitens vielleicht erinnerst du dich, was mit Hale geschah, als er sich daneben benahm.“ Ich wartete nicht. Sein Gesichtsausdruck war klar zu deuten. Ich ließ ihn stehen und setzte mich zum Abendessen. Eine Zweitklässlerin schrie auf und setzte sich etwas weiter entfernt hin. Offenbar mochte sie es nicht, wenn Jemand sie aus Versehen durchnässte.

Jasper setzte sich kurz danach neben mich und Tropfen aus seinen Haaren trafen mich im Gesicht. „Ich hasse dich, wusstest du das schon?“ fragte ich grimmig. „Nein, du liebst mich, Schwester. Du vergisst es nur ab und zu.“ Ich strafte ihn mit einem bösen Blick und konzentrierte mich auf das Essen.“ „Ich habe da übrigens ein paar Gerüchte über dich gehört, Polaris.“ Mit vollem Mund lässt es sich schlecht Stöhnen, es hörte sich etwas erstickt an. „Ich habe mich lange heraus gehalten, das musst du zugeben.“ fing er an. „Ansichtssache.“ meinte ich. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Ich hörte, du hättest dich seit Hale mit niemanden mehr getroffen? Es gehen Gerüchte herum, dass du einen festen Freund hast. Etwas Ernstes.“ „Ich hatte einfach keine Zeit, das ist alles.“ „Also muss ich Mum und Dad nichts berichten.“ „Jas, denkst du wirklich, wenn dem so wäre, würde ich es dir auf die Nase binden?“ „Vermutlich nicht, aber du wirkst, als würdest du die Wahrheit sagen.“ „Herzlichen Dank.“ Sarkasmus pflegte mein Bruder zu ignorieren. Er reichte mir ein Stück Pastete. „Gerne.“

Ich saß allein im Gemeinschaftsraum. Das Feuer brannte herunter und das Licht schwand. „Darling, warum bist du noch nicht im Bett?“ Sirius kam die Treppe herunter. „Konnte nicht schlafen.“ murmelte ich und starrte in den Kamin. Langsam setzte Sirius sich zu mir und legte mir einen Arm um. „Pey, ich muss mit dir reden.“ seine Lippen berührten meine Haare, während er flüsterte. Ich verlagerte mein Gewicht, sodass ich bequem in seinem Arm saß. „Ich habe lange überlegt, ich würde gerne mit dir ausgehen, so richtig ausgehen.“

Ruckartig wurde ich mitten in der Nacht wach. Mein Atem ging schnell. Nur ein Traum...

Am Sonntag schlug ich die Augen auf und hatte sofort einen Fluch auf den Lippen. Das Wetter war furchtbar. Starker Regen und Wind, kein Licht, wenn man von den Blitzen einmal absah. Das Quidditchspiel würde der reinste Horror werden. Ich stieg in eine Jeans und mein neues Shirt, das ich von Sirius bekommen hatte. Die Lederjacke warf ich mir über und verließ meine schlafenden Freundinnen.

Wie bei jedem Spiel saßen wir zusammen beim Frühstück. „Pey, können wir kurz reden?“ Ich sah von meinem Müsli auf. „Alles in Ordnung mit dir?“ fragte ich misstrauisch. „Ja, kommst du kurz mit?“ Statt zu antworten stand ich auf und folgte ihm nach Draußen. „Pass auf, wegen unseres Streits, ich will nicht, dass das länger zwischen uns steht.“ Ich hörte ihm stumm zu. „Also, wollen wir nach dem Spiel Filch ärgern?“ Ich wollte nicht grinsen, ich durfte nicht grinsen. Ich tat es dennoch. „Klar.“

Zusammen gingen wir in die Halle zurück. „Süße, wir machen sie fertig.“ strahlte er und James sah uns etwas skeptisch an. Jasper und Tayson beobachteten uns. Natürlich hatte das Team die Spannungen zwischen uns mitbekommen, doch schienen sich alle darauf geeinigt zu haben, nicht zu fragen.

Gegen zehn schlenderten wir geschlossen zu den Umkleidekabinen. Es folgte die übliche Routine. Wir zogen uns um, Jasper hielt eine Rede und dann warteten wir.

Die Tür zum Spielfeld ging auf. Wir nahmen unsere Besen in die Hand und warteten. „UND NUN DIE MANNSCHAFT GRYFFINDORS!“ erklang die Stimme von Marlin, dem Kommentator. „BEGRÜßT NUN JASPER VULPES DEN CAPTAIN,“ Mein Bruder stieß sich ab und schoss in den Himmel. „POTTER, SMITH, MCLAGREN, BLACK, VULPES UUUND HARRISON!“ Wir schossen in den Himmel und zogen eine weite Runde. Wir hatten sie noch nicht beendet, da war ich bereits bis auf die Knochen durchnässt. Wir nahmen Aufstellung.

„UND JETZT DIE GELBEN BLITZE! BEGRÜßEN WIR CAPTAIN SPIR LONES. MORGAN, GIDDEON, FOX, PRINCE, PREWETT UUUND REDINSON!“ Die Hufflepuffs schossen aus ihrer Umkleide. Professor Casinus ließ Jasper und Lones ihre Hände schütteln und pfiff dann zum Beginn des Spiels.

„DAS SPIEL BEGINNT! HUFFLEPUFF AM BALL, DOCH VULPES VERPASST FOX EINEN KLATSCHER. POTTER SCHNAPPT SICH DEN QUAFFEL.“ Das fürchterliche Wetter beeinflusste das Spiel. Die Klatscher flogen ungenau, wegen der schlechten Sichtverhältnisse kam es zu diversen Fehlpässen, die Hüter hatten alle Hände voll zu tun und der Schnatz war einfach nicht auszumachen. Wir spielten schon ewig. Es stand 780 zu 230 für uns und noch immer war vom kleinen, goldenen Ball nichts zu erkennen.

„EIN WEITERES TOR FÜR GRYFFINDOR!“ Etwas kleines flog an mir vorbei. Ich sah mich um und fiel dabei beinahe vom Besen. „Taylor!“ schrie ich gegen den Sturm an. Er drehte sich mir zu und ich zeigte in die Richtung, in die das kleine goldene Etwas verschwunden war. Keine Minute später hatte er den Schnatz gefangen.

„Polaris, das hast du super gemacht!“ mein Bruder klopfte mir auf die Schulter. „Ich hätte ihn nicht gesehen, wenn er mir nicht fast gegen die Stirn geflogen wäre.“ versuchte ich abzuwiegeln.

Ich blieb lange unter der Dusche. Ich genoss das heiße Wasser, das an meinem Körper entlang floss. Mit geschlossenen Augen genoss ich das Gefühl der Wärme. Irgendwann legte sich eine Hand auf meinen Kopf. Ich stieß einen spitzen Schrei aus und sprang nach vorne. Ich prallte dabei gegen einen eindeutig männlichen Körper, der ebenfalls nass war, allerdings im Gegensatz zu mir, zumindest teilweise bekleidet. „Sorry Pey.“ Er hatte diesen Satz noch nicht beendet, da hatte ich ihm schon eine geknallt. „Bist du jetzt vollkommen bescheuert?“ Ich riss das Handtuch vom Harken und wickelte mich darin ein. „Wir haben uns Sorgen gemacht, du kamst einfach nicht wieder raus.“ verteidigte er sich. „Und du bist nicht auf die Idee gekommen, dass du klopfen könntest?“ fragte ich schrill. „Ich habe geklopft. Jasper hat auch geklopft, er hat mich rein geschickt, weil du nicht reagiert hast und er fand es etwas unpassend nach dir zu sehen.“ „Es ist natürlich viel passender, dass du hier rein spaziert bist!“ fauchte ich. „Raus hier!“ „Also wirklich, du hast schon in meinem Bett geschlafen und jetzt machst du hier so einen Aufstand.“ grinsend verließ er die Dusche.

Die Party fiel riesig aus. Wir ließen uns feiern. Die Musik lockte irgendwann Professor McGonagall an. Doch wies sie uns nicht zurecht, sondern ließ sich ein Butterbier geben und setzte sich zu einigen Schülern ans Feuer.

Der Januar ging in den Februar über und das Wetter wurde keineswegs besser. Ich war wütend auf meinen Bruder und strafte Sirius einmal mehr mit Nichtachtung. Ich verbrachte viel Zeit mit Lily in der Bibliothek, was weniger mit meinem erneuten Streit mit Sirius zu tun hatte, als viel mehr mit den Unmengen an Hausaufgaben. Dumbledore hatte uns nie viel zu tun gegeben, was daran lag, dass Alchemie hauptsächlich aus Experimenten bestand, doch jetzt saß ich an der zweiten Rolle Pergament und schrieb über die Verwendung und Bestimmung von Extrakten. Am liebsten hätte ich meinen Kopf auf den Tisch vor mir geschlagen. Ich musste noch zwei Inches schreiben und fand einfach nichts mehr.„Ich werde noch verrückt, wenn ich länger hier sitze.“ stöhnte ich. Lily machte sich nicht einmal die Mühe aufzuschauen. „Ich gehe zum See, wir sehen uns später.“ langsam packte ich meine Sachen zusammen und verließ so leise wie möglich die Bibliothek. In der Eingangshalle schlug ich den Kragen meines Mantels gegen den Wind hoch und trat dann aus dem Portal.Nur wenige Schüler liefen über das vom Wind nieder gepeitschte Gras. Langsam ging ich zum See, der fast zu ruhig da lag. Seine graue Oberfläche kräuselte sich etwas im Wind. Gemächlich ging ich am Ufer entlang. Der Wind schlug meine Haare hin und her.„Ganz alleine draußen?“ Ich zuckte zusammen, drehte mich langsam um, neben einem Baum stand Regulus. „Was willst du?“ Kurz zuckte ein Lächeln, oder ich bildete es mir ein. „Nichts, ich wundere mich nur, dass du bei diesem Wetter alleine raus gehst.“ „Gibt es einen Grund, weshalb ich es nicht tun sollte?“ Abwehrend hob er die Hände. „Nicht doch, ich dachte nur, mein Bruder, Potter und Lupin...“ er spuckte Remus Namen richtiggehend aus. „würden auf dich aufpassen.“ Er klang so arrogant, dass ich ihm am liebsten eine gescheuert hätte. „Ich kann auf mich selbst aufpassen, dafür brauche ich keinen von ihnen.“ Erneut huschte der Schatten eines Lächelns über sein Gesicht.„Ich hörte, du hast dich mit meinem Bruder wieder gestritten?“ „Ich wüsste nicht, was dich das angehen würde.“ antwortete ich so kühl, dass ich dem Wind locker Konkurrenz machen konnte. „Mich interessiert es einfach, wenn mein Bruder ein hübsches Mädchen verärgert.“ Ich fühlte mich mehr als unwohl. „Ich muss noch meinen Alchemieaufsatz beenden.“ Eilig ging ich zum Schloss zurück.„Was bildet der sich ein.“ murmelte ich wütend vor mich hin. „Das geht den überhaupt nichts an.“ Wütend trat ich gegen eine Rüstung, die leise schepperte. „Was hat Ihnen die arme Rüstung getan, Miss Vulpes?“ Dieses Mal hätte ich tatsächlich beinahe eine Herzattacke bekommen. Dumbledore stand vor mir. Ich war mir ganz sicher, eben gerade war der Gang vor mir leer gewesen. Keine Menschenseele weit und breit, sonst hätte ich der blöden Rüstung nie einen Tritt verpasst. „Professor, wollten sie mich umbringen?“ fragte ich anklagend und lehnte mich an der Wand an. „Aber nicht doch. Entschuldigen Sie, wenn ich Sie erschreckt habe.“ seine Erheiterung war mehr als deutlich. „Ja sicher.“ antwortete ich deshalb ironisch.„Was hat Sie aus der Bahn geworfen, dass Sie sich an einer wehrlosen Rüstung vergreifen?“ milde lächelnd sah er zu mir runter. „Ich habe mich nur über die Blacks geärgert.“ gab ich widerwillig zu. In der ersten Klasse hatte ich einmal versucht Dumbledore etwas vorzuenthalten, das Ergebnis war, dass ich eine Woche nachsitzen musste und er es trotzdem wusste. „Blacks? Mehrzahl?“ „Ja, allerdings. Die Brüder rauben mir den letzten Nerv.“ „Kommen Sie mit.“ Dumbledore marschierte den Gang entlang. „Professor, ich muss noch einen Aufsatz beenden.“ versuchte ich mich heraus zu reden. „Sicher, aber die zwei Inches, die Ihnen noch fehlen, werden Sie jetzt auch nicht mehr schreiben und eigentlich finde ich die genaue Einhaltung auch nicht nötig.“ ich versuchte gar nicht herauszufinden woher er wusste, dass mir noch zwei Inches fehlten.Ich musste mich beeilen, um mit ihm mitzuhalten. „Wie haben Sie es gemacht, dass Sie auf einmal vor mir standen?“ fragte ich schließlich, weil die Frage mich quälte. „Wissen Sie Miss Vulpes, manche brauchen einen Tarnumhang, so wie Mr. Potter, ich brauche nichts dergleichen. Ich kann mich mit einem Zauber oder durch Willenskraft vollkommen verbergen. Selbst bestimmte Karten, können mich so nicht erkennen.“ Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, wie ich zusammen zuckte. Gab es denn wirklich nichts, das der Mann nicht wusste?

Wir gingen in das Alchemieklassenzimmer. „Wegen ihres Konzentrats und der Substanz, die Sie daraus gewonnen haben, würde ich gerne mit Ihnen sprechen. Das Konzentrat ist durchaus bekannt und wird als Rubrum Fulsisti bezeichnet.“ Er holte eine kleine Flasche aus dem abgeschlossenen Schrank, auf der ich meinen Namen angegeben hatte. „Wie ich sagte, es ist selten, aber nicht unbekannt. Ihre Verwendung davon allerdings schon. Sie haben damit Leder und Metall behandelt, haben Sie eine Theorie, was mit den behandelten Materialien passierte?“ „Nein, Sir.“ „Nun, ich möchte, dass Sie sich darüber Gedanken machen und Morgen in der Mittagspause werden Sie hier her kommen und einige Experimente mit den Materialien machen und mir während des Unterrichts einen Zwischenbericht geben. Sollten Sie sich geschickt anstellen, werden Sie Einzelunterricht in Alchemie erhalten.“ „Aber ich will gar keinen Einzelunterricht.“ sagte ich überfahren. „Das macht nichts.“ Dumbledore lächelte, als hätte er einen Witz erkannt, den ich nicht verstehen konnte. Er stellte das Fläschchen zurück und bedeutete mir den Raum zu verlassen. „Nun denn Miss Vulpes, wir sehen uns Morgen. Und bitte versuchen Sie die Rüstungen heil zu lassen.“Ich starrte ihm hinterher. Das konnte der alte Mann doch nicht ernst meinen. Ich sollte meine Mittagspause opfern, um Einzelunterricht zu bekommen, den ich nicht wollte?



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