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Phantom `☂ヽ

Jagd durch London
von

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Prolog

Ganz plötzlich und unvermittelt werde ich nach hinten gerissen und lande ohne Vorwarnung mit meinem Rücken auf dem kalten, harten Boden unter mir. Reflexartig schlage ich mit meinen Armen nach dem Angreifer.

Dieser fängt jedoch gleich meine Handgelenke ein und drückt sie mir neben meinem Kopf nach unten, dass ich mich nicht mehr bewegen kann. Verängstigt öffne ich meine Augen und schaue, wer mich umgeworfen hat und mich mit seinem warmen Körper auf dem Erdboden fixiert.
 

Als ich nach oben sehe, kann ich nicht beschreiben wie erleichtert ich bin, als ich in die roten Augen meines Bruders sehe, der sich halb über mich geworfen hat.
 

Freudig hauche ich ihm zu: „Bakura...“
 

Er jedoch drückt mich gleich noch fester nach unten, hält mir meinen Mund zu und bedeutet mir, zu schweigen.
 

Ich schlucke kurz und wehre mich nicht dagegen. Sondern versuche ihm mit einem Nicken zu bedeuten, dass ich ruhig sein werde. Langsam nimmt er seine Hand von meinen Lippen.
 

„Ryou, wie konntest du nur?“, flüstert er mir leise zu, als er sich zu meinem Ohr herunter beugt.
 

In meinen Augen sammeln sich Tränen. Ich weiß selbst, wie dumm es von mir war, das zu tun. „Es tut mir leid, ich musste gehen!“, versuche ich es zu erklären.
 

„Ich hatte Angst um dich! Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas zustößt!“
 

Hätte mir Bakura diesen Satz unter normalen Umständen gesagt, ich hätte triumphiert und ihm gesagt, dass ich mich jedes Mal so fühle wenn er seine waghalsigen Aktionen durchführt, aber hier ist weder der richtige Ort noch der Zeitpunkt, ihn zu belehren, wie ich mich fühle, wenn er nicht da ist. Jedoch, bevor ich noch etwas sagen kann, zischen erneut Kugeln über unseren Köpfen hinweg.
 

„Komm, wir müssen hier weg, hinter den Kisten sind wir nicht sicher.“
 

Ich nicke und Bakura hilft mir auf. So schnell wie möglich husche ich geduckt hinter etwas Massiveres, dass mich vor dem Blei, dass hier durch die Luft fliegt schützen kann. Er ist stets hinter mir und schirmt mich mit seinem eigenen Körper ab.
 

Es tut mir so leid, dass es soweit gekommen ist, dass ich nicht auf ihn gewartet habe, aber ich hatte solche Angst. Nach dem Anruf musste ich einfach handeln und ich hatte Bakura nicht erreichen können. In dem Moment war mir alles egal, ich wusste nur, ich muss los. Es ging nicht anders.
 

Vorsichtig bewegen wir uns vorwärts, immer wieder höre ich Schüsse und ich hatte noch nie in meinem Leben so eine Scheißangst wie gerade in diesem Moment.
 

„Ahhhhg“, höre ich Bakura durch die zusammengepressten Zähne hinter mir stöhnen.
 

Ich halte inne und sehe einige rote Spritzer Blut auf dem Boden unter mir. Ich drehe mich um und Bakura hält sich mit verzerrtem Gesicht den rechten Arm. Er hat seine Hand fest auf den Oberarm gepresst und zwischen seinen Fingern quillt Blut hervor.
 

Ich werde kreidebleich und will zu ihm hin laufen. Er sieht mich verärgert an: „Weiter! Lauf!“
 

Ich weiß, er meint es nicht so wie es geklungen hat. Ich fühle mich schlecht und laufe weiter. Mein Bruder ist stets hinter mir und tut alles, dass wir entkommen und versucht mich weiter zu schützen.
 

Jedoch wird unsere Flucht jäh beendet. „Hände hinter den Kopf! Und auf die Knie“, erklingt urplötzlich die boshafte Anweisung hinter uns.
 

In mir stirbt jeder Funke Hoffnung, dass wir jetzt noch entrinnen können.
 

„Wir haben sie!“, ruft eine andere Stimme laut.
 

In meinen Adern gefriert das Blut, starr vor Schreck bleibe ich stehen.
 

„Ryou, tu was sie sagen. Es ist okay, ich bin bei dir, egal was passiert!“, flüstert mir Baku zu.
 

Ich kann nicht sagen, ob ich lieber gehört hätte, dass ich laufen soll was das Zeug hält, weil er dann mit Sicherheit zurück geblieben wäre um mir den Rücken zu decken und er es allein mit diesen Verbrechern aufgenommen hätte, nur damit ich entkommen kann.

Aber als ich höre, dass ich mich ergeben soll, drehe ich mich langsam zitternd um, in der Gewissheit - wir haben verloren. Bakura schaut mich fest an, ja er ist bei mir, ich habe trotzdem Angst!
 

Ich lasse mich auf die Knie herab und hebe meine Arme hinter den Kopf. Einer der Männer kommt auf mich zu und tastet mich ab.
 

„Der ist unbewaffnet!“, die nüchterne Feststellung. Das Gleiche geschieht auch mit Baku, mit demselben Ergebnis.
 

Grob werde ich auf die Beine gezogen und meine Arme werden mir rücksichtslos verdreht auf den Rücken gepresst, sodass ich nach vorn gebeugt dastehe. Ich versuche, zur Seite zu schauen, zu meinem Bruder. In seinem Gesicht sehe ich den Schmerz, den er verspürt bei der groben Behandlung, jedoch lässt sein unbändiger Stolz es nicht zu, dass er in gebückter Haltung abgeführt wird.
 

Man bringt uns zu der Geisel, die auf einem Stuhl angebunden sitzt. Lachend tritt jemand, deren Gesicht ich sofort erkenne, aus dem Schatten heraus, ich hätte nie vermutetet, dass er so etwas tut, noch dass er überhaupt hinter so etwas stecken könnte.
 

Nachdem er uns verhöhnt hat, passiert etwas womit ich noch weniger gerechnet hätte als mit dem Auftauchen dieser Person. Das, was ich dann sehe zerbricht mir fast mein Herz und meine Knie beginnen zu wanken.
 

„Wie konntest du nur…?“, hauche ich entsetzt. Da ich nun langsam die ganzen Zusammenhänge begriffen habe und sich mir die Kehle zuschnürt.
 


 

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Team Phantom

Die derzeitige Chefin von Scotland Yard, Mai Valentine, fand eine kleine Karte auf ihrem Schreibtisch. Wer sie dort abgelegt hatte, wusste sie nur zu genau, da ihr das Logo des Phantoms ins Auge sprang. Jedoch, wie er es immer wieder packte, die Karten dort hin zu bekommen, darüber hatte niemand Kenntnis. Niemand hatte jemals das Phantom gesehen, weder wann es das Polizeirevier betrat noch bei dessen Einbrüchen.
 

Resignierend über die erneute Provokation, ließ sie sich in ihren Stuhl zurück fallen und nahm die Karte, um sie aufzuklappen. Sie schluckte als sie die Zeilen überflog. In zwei Wochen würde das Phantom sie wieder der öffentlichen Lächerlichkeit preisgeben.
 

„Bakura!“, brüllte sie mit ihrer schrillen Stimme durch das Revier. „Bakura, du Nichtsnutz, mach, dass du her kommst.“
 

In seinem gemächlichen Schlendergang kam der Weißhaarige zum Büro seiner Chefin und lehnte sich lässig in den Türrahmen. Diese Geste trug nicht dazu bei, dass Mai sich abregte, noch dass der junge Mann in ihrer Achtung stieg. Generell war er hier im Yard irgendwie nur das Mädchen für Alles. Keiner der Beamten traute ihm überhaupt etwas zu. Seine hauptsächlichen Aufgaben bestanden darin: „Hol mal dies“, "Hol mal das", "Mach mal bitte", oder "Kannst du mal?"
 

Aber Bakura machte das nicht viel aus. So konnte er sich relativ gemütlich durch den Tag mogeln, ohne große Anstrengung und Verantwortung zu tragen. Es sagte auch niemand etwas, wenn er mal in der Gegend herumlungerte. So war das Leben doch gar nicht so schlecht. Er hatte einen relativ sicheren Job. Gammelte durch den Tag und wenn er Augen und Ohren offen halten würde, bekäme er auch viel Interessantes mit.
 

Als er das wütende Gesicht seiner Chefin sah, musste er ein wenig schmunzeln, aber nur soviel, dass Mai es nicht mitbekam. Was die sich doch von so einer simplen Nachricht den Tag vermiesen ließ.
 

„Dieses Phantom, oh wie ich es doch hasse!“, fauchte sie als sie noch nicht bemerkt hatte, dass ihr Trottel vom Dienst schon das Büro betreten hatte.

„Argh, da bist du ja endlich! Klemm dich hinters Telefon und sieh zu, dass du mir noch heute Nachmittag einen vor Ort Termin mit dem Direktor der National Gallery ausmachst. Das Phantom plant einen Überfall.“
 

Bakura nickte und wendete sich zum gehen um.
 

„Bakura?“ Er drehte sich noch mal zu seiner Chefin zurück, „Diesmal nehme ich dich mit zu dem Termin. Damit du hier keinen Unfug anstellen kannst.“
 

„Wie Sie wünschen, Chef!“, mit breitem Grinsen ging der junge Mann aus dem Büro und freute sich, dass er heute mal aus den stickigen Büroräumen herauskommen würde. Auf das Museum freute er sich auch, würde bestimmt interessant werden.
 


 

~
 

Kopfschüttelnd stand Mai mit dem Direktor, Tristan Taylor, und Bakura vor besagtem Gemälde und wunderte sich immer noch, wie das Phantom ein Bild von dieser Größe ungesehen aus dem Raum schaffen wollte. Ungläubig starrte sie die nackte, auf Leinwand gebannte Frau an, deren Bildnis ein Ausmaß von 122,5 x 177 cm hatte.
 

Zusammen mit Mr. Taylor besprach sie, welche Sicherheitsmaßnahmen das Museum an sich schon hatte und wie die Polizei sie zusätzlich unterstützen würde. Das sie irgendwo und irgendwann Bakura zwischenzeitlich im Museum verloren hatte, fiel ihr nicht weiter auf. Solange er nichts anstellte und spätestens zur Abfahrt zum Präsidium wieder erscheinen würde, war alles klar.
 

~
 

Zwei Tage zuvor in einem anderen Stadtteil Londons.
 

Ein junger Mann rannte begeistert und fröhlich nach Hause, er wollte die Neuigkeit unbedingt loswerden. Da er wusste, dass es noch jemand gab, dem schon ziemlich langweilig war und der sich sehr über die willkommene Abwechslung freuen würde. Der Junge hielt die schlechte Laune, die der Andere verbreitete nicht mehr lange aus. Mit dem kleinen Notizzettel, den er fest umklammert in seiner Hand hielt, würde sich das schlagartig ändern. Darüber freute er sich so sehr, dass er erst in zweiter Linie an die Folgen dachte, die der Zettel mit sich bringen würde. Aber bisher hatte ja auch alles geklappt was der Größere in die Hand genommen hatte. Allein das Leuchten und die auflodernden Flammen, die er in dessen Augen sehen würde, wenn er diese Nachricht erhielt, war ihm das Übel der Angst um ihn wert!
 

„Tou, TOUUUU“, rief er schallend durch die Wohnung als er die Haustür stürmisch geöffnet hatte und die Treppe nach oben stürmte.
 

Leider antwortete ihm niemand. Etwas geknickt ging er sich in die Küche. Aber es war ja klar, der Ältere trieb sich tagsüber nie zuhause herum und war meist spät wieder zurück in der gemeinsamen Wohnung.
 

Dennoch ließ er sich nicht gänzlich niederreißen und tänzelte mit ungewohnt leichtem Schritt, getragen durch die Vorfreude, in die Küche. Auf dem Weg dort hin griff er sich seinen Mp3-Player und hängte sich die Kopfhörer mit viel zu lauter Musik in die Ohren. Sein neustes Lieblingslied war 'Burn it Down', Singleauskopplung des neuen Albums von Linkin Park und er freute sich schon tierisch darauf, wenn nächste Woche deren neues Album released werden würde und er sich das gleich holen wollte.
 

In der Küche sang er laut, tänzelte und kochte den Reis für das Bento. Da er jetzt schon wusste, dass, wenn sein Tou nachhause kommen würde, er es sicher nicht im Esszimmer oder in der Küche aushalten würde. Nein – der müsste dann sofort alles wissen und inspizieren und natürlich, auch etwas zu Essen bekommen!
 

Sie benutzten diese Namen nur bei ganz besonderen Gelegenheiten. Sie hatten sich Codenamen gegeben und schlüpften damit in ihre Rollen. Der Älteste nannte sich Tou, ihm hatten sie den Namen Tenshi gegeben und der Dritte im Bunde war der Falke.
 

Damals war es bloß ein Kinderspiel gewesen, das irgendwann ernst wurde. Die Grenze zwischen dem Spiel und der ersten Straftat verlief fließend. Keiner der Drei war sich bewusst wohin es führen würde, oder welche Ausmaße dieses Spiel annehmen würde. Aber nun standen sie hier an diesem Punkt, jeder wusste was der Andere tat und es gab kein Zurück mehr. Es hatte sich verselbständigt und war nicht mehr aufzuhalten.
 

Der junge Mann mit dem Spitznamen Tenshi hatte nun die kleinen lackierten Holzboxen fertig mit verschiedenen Häppchen und Reis angerichtet. Er ging nach oben, stellte ihr Abendbrot in einen Behälter zum Warmhalten und verdunkelte den Raum mit blickdichten Rollos. So konnten keine neugierigen Blicke mehr eindringen. Als nächstes rief er seinen Freund an.
 

„Falke?“, fragte er sofort als er das Knacken in der Leitung hörte.
 

Von der anderen Seite der Leitung hörte er ein leises Kichern: „Ist es wieder so weit?“
 

„Ja, Schatz. Ich wollte mich gerade hinsetzen und mit den Recherchen beginnen. Kommst du auch vorbei?“
 

Ein Brummen in der Leitung. Dann antwortete der Falke: „Haben wir was Großes an der Angel?“
 

„Einigermaßen, die National Gallery. Aber du kennst ja Tou und wie er es wieder aufziehen wird.“
 

„Von wem ist der Auftrag?“
 

„Dartz.“
 

„Der übliche Verdächtige, der wird noch mal Stammkunde“
 

„Kommst du? Ich vermisse dich so sehr“, hakte Tenshi nach.
 

„Hm … mal sehen ob ich es packe.“
 

Seufzend nuschelte er ein „Okay“ in den Hörer. Dann legten beide auf.
 

Der junge Mann ließ per Knopfdruck die Regalwände zur Seite gleiten und legte so eine riesige Videowand frei. Er setzte sich an seinen PC und begann, sich in den Computer des Stadtarchivs einzuhacken, um dort die Grundrisse der National Gallery auszuspähen. Damit hatte er auch die Pläne für Heizung, Lüftung, Sanitär und sonstige Installationen.
 

Mit wenigen Handgriffen war er im System und fand zügig die gewünschten Pläne. Ein Kinderspiel, die Idioten von der IT hatten ihn noch immer nicht entdeckt, obwohl er schon unzählige Male in ihr System eingedrungen war. Ein regelrechter Selbstbedienungsladen.
 

Auf die alten Bilder von Googelmaps oder Bing war kein Verlass. Daher war der nächste Schritt, dass er sich wieder seinen Zugang bei der NASA zunutze machte und sich ebenfalls dort in den Überwachungs-Satelliten einloggte, der ihm die aktuellsten und genauesten Luftbilder des Objektes seiner Begierde lieferte. Des Internet sei Dank, konnte er einfach so von zuhause die Einbrüche vorbereiten.
 

Jetzt musste er nur noch warten bis Tou heim kommen würde, den größten Teil seiner Vorbereitungsarbeit hatte er hiermit erledigt. Später könnte dann Tou zusammen mit dem Falken, oder auch allein, wie es in letzter Zeit öfters vorkam, vor Ort die Sicherheitsmaßnamen ausspähen. Und bei der Gelegenheit auch die kleinen Hightechgeräte verteilen, die er benötigte um den Einbruch zu überwachen und Tous Gegenwart für die Überwachungs- und Sicherheitssysteme zu vertuschen.
 

Tenshi rückte sich die Grundrisspläne auf dem Monitor nebeneinander und betrachtete sich die Luftaufnahmen. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schlug die Beine auf dem Tisch über Kreuz. Weil Tou noch immer nicht zuhause war, holte er sich sein Bento und naschte etwas vom Reis und Fisch. Dann stellte er es zu Seite und überlegte welchen Plan sich Tou ausdenken würde um in die National Gallery zu kommen. Irgendwann dämmerte er dann auch ein.
 

~
 

Tou betrat auf leisen Sohlen sein Heim und suchte die Person, die mit ihm in diesem Haus lebte. Er rief nicht nach ihr, sondern folgte einfach dem schwachen Lichtschein der von oben über die Stufen fiel.
 

Er schmunzelte als er den zierlichen Jungen sah, wie er eingenickt in dem Sessel saß. Lautlos schritt er auf ihn zu. Seine kalten Hände glitten vorsichtig unter das Shirt des Schlafenden und mit seinen Lippen kam er dessen Ohr verdächtig nah.
 

„Buh!“, erschreckte er ihn und piekste ihn in die Seite.
 

Noch bevor der Aufschreckende nach ihm schlagen konnte oder sich irgendwie wehren, war Tou schon zurück gesprungen und lehnte grinsend an der Wand.
 

„Tou du bist echt fies!“, nuschelte er.
 

Der Ältere stieß sich von der Wand ab, legte seine Arme beschwichtigend von hinten um den Jüngeren und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Mit einem breiten, unschuldigen Grinsen fragte er schließlich: „Was schaust du dir an?“
 

„Unseren nächsten Auftrag. Dartz hat bei dem Phantom ein weiteres Bild bestellt!“
 

„Wie geil ist das denn?!“, rief er begeistert aus.
 

Wie es nicht anders zu erwarten war, begannen Tous Augen zu leuchten. Er hüpfte aufs Sofa und schlug die Beine in den Schneidersitz, er sah in einem Nu wieder aus, als würden ihm die Lebensgeister nur so übersprudeln. Gebannt richtete er seinen Blick auf die Videowand.
 

„Erzähl mir alles, wann soll der Spaß steigen, was soll ich holen und vor allem; ICH HAB HUNGER!“
 

Der PC-Spezialist des Phantom-Teams grinste – ja, so kannte er seinen Tou. Er sprang auf, holte das zweite Bento und gab es ihm. Glücklich lächelnd machte er sich über den Imbiss her, besonders über das Fleisch und schaute erwartungsfroh zu dem Kleineren herüber.
 

„Wo steckt eigentlich unser Falke?“
 

„Ich habe ihn angerufen, er wusste aber noch nicht ob er es packt!“
 

Tou brummte, war ja klar! Tenshi war es ganz recht, dass Tou nichts dazu sagte.
 

„Also“, begann er und holte ein Foto des Gemäldes auf den Schirm. Dann begann er mit seinen Ausführungen.
 

„Das ist das Bild das du für Dartz organisieren sollst. Die Venus vor dem Spiegel.“
 

Tou lachte: „Dartz, dieser alte Lüstling, solche Schinken mit fülligen, nackten Weibern würde aber auch nur der sich in die Villa hängen!“
 

Schon hätte er unvermittelt einen Hausschuh an den Kopf bekommen, hätte er nicht so schnelle Reflexe gehabt und den Schuh im Flug abgefangen und lachend an den Absender zurück geworfen.
 

„Du sollst nicht so über unsere Kunden reden“, wurde der Kopf der Bande getadelt.
 

Dieser lachte aber nur: „Tu mal nicht so, als ob es dir nicht gefallen würde. Außerdem sind wir keine Bank und müssen nicht seriös sein!“
 

Er erntete nur ein belustigtes Kopfschütteln, während Tenshi wieder in seinen Schuh schlüpfte: „Also das Gemälde ist von Diego Velázquez. Es ist entstanden sechzehn achtundvierzig bis sechzehn einundfünfzig.“
 

„Den kennt doch keiner und, dass er das Bild nachmittags in drei Minuten gekritzelt hat, glaub ich auch nicht, erzähl mir mal was Interessantes.“
 

„Du bist unmöglich, Tou!“
 

Zufrieden nickte er: „Genau, jetzt hast du es geschnallt! Sonst würden wir das hier ja auch nicht machen.“
 

Tenshi seufzte, dann holte er sich den entsprechenden Grundriss auf den Bildschirm. „Also, das Bild hängt im 2. Stock der National Gallery. Es befindet sich im Raum 30. Der Raum liegt fast direkt über dem Haupteingang, jedoch wegen einem Vorbau nicht direkt an der Außenmauer. Betreten kann man ihn von allen vier Seiten.“

Er zog die Fotos von den Ausstellungsräumen aus einem Ordner und legte diese über die Pläne, dann erklärte er weiter: „Hier links und rechts an den langen Seiten des Raumes sind zwei offene Durchgänge und stirnseitig befinden sich verschließbare Türen. Außerdem hat der Ausstellungsraum ein großes Oberlicht, das von der Dachfläche direkt zugänglich ist.“
 

Tou verzog das Gesicht: „Wähhh, ich sollte den Innenarchitekt verklagen, wer hat den so eine hässliche Barock Tapete ausgesucht und dieses grässliche Rot!“
 

Als Tenshi die Gesichtszüge entgleisten, lachte Tou, der das Phantom war, schallend auf und bekam postwendend einen bösen Blick von Tenshi.
 

„Also ich finde das nicht so witzig. Du weißt, dass ich mir jedes Mal tierisch Sorgen um dich mache, nur weil du das immer noch als Spaß und einen Sport ansiehst. Bitte nimm dass nicht auf die leichte Schulter. Sonst wirst du leichtsinnig und dir passiert noch etwas.“
 

Tenshi seufzte und wusste, dass er wieder halb krank vor Sorge sein würde. Aber Tou krümmte sich und hielt den Bauch mit den Armen umschlungen wegen seines Lachkrampfs. Mühsam richtete er sich prustend auf und wuschelte dem Jüngeren liebevoll durch die Haare nach dem er sich einigermaßen gefangen hatte, versuchte er ihn zu beschwichtigen: „Tenshi, du weißt doch das ich aufpasse.“ Er drehte ihn auf dem Sessel zu sich um und schaute ihm fest in die braunen Augen: „Ich würde dich nie allein lassen!“
 

Tenshi schaute skeptisch nach oben, ließ sich aber durch den nun sanften Blick aus rotbraunen Augen wieder einlullen. Tou blieb hinter dem Jüngeren stehen und beide richteten nun wieder ernsthafter ihre Aufmerksamkeit den Plänen und Luftbildern zu.
 

Nachdem sie alles genau studiert und analysiert hatten, wollte Tenshi wissen: „Und hast du schon einen Plan, wie du es holst?“
 

„Falls der Falke mal wieder auftaucht, soll er im Museum mal die Sicherheitsvorkehrungen ab checken und dann schau ich wie wir das Ding steigen lassen. Ansonsten dann Plan B und ich mache es nach der Ankündigung selbst.“
 

Tenshi hatte keine Lust, wieder über die Ankündigung zu diskutieren. Es war sinnfrei über gewisse Dinge mit Tou zu reden und das war eines davon. Stumm schluckte er es, anderseits war dies auch zu ihrem Markenzeichen geworden, was die Einbrüche an sich nicht einfacher machte. Aber es verschaffte Tou den Adrenalinkick, nach dem er süchtig war und er bewies der Polizei, wie unfähig diese war.
 


 

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Die Venus vor dem Spiegel

Rund um den riesigen Gebäudekomplex der National Gallery hatten sich die Mitarbeiter des Scotland Yard unauffällig und in Zivil postiert. Mai hatte Mr. Taylor gebeten, nichts von dem bevorstehenden Überfall des Phantoms an die Presse weiter zu leiten, da dieser Verbrecher schon Publicity genug hatte. Zudem warfen seine ständig gelingenden Raubzüge natürlich auch ein schlechtes Licht auf die Londoner Kriminalpolizei und es gab schon unzählige Karikaturen, in denen sie von dem Phantom gefoppt wurden.
 

Mai wurde immer unruhiger, es ging schon auf 23 Uhr zu und der Dieb hatte sich noch nicht blicken lassen. Ihr erneuter Kontrollgang führte, an der Seite des Direktors, zum Ausstellungsraum Nummer 30 im zweiten Stock, wo das Bild der „Venus vor dem Spiegel“ ausgestellt war.
 

„Sind sie sicher, dass das hier auch noch das Original ist?“, fragte sie nervös, als sie schon zum x-ten Mal vor dem Ölschinken standen.

„Miss Valentine wir sind hier gut gesichert gegen Einbrüche und Diebstähle jeglicher Art. Es ist unmöglich, dass man das Bild entwenden kann ohne, dass wir es mitbekommen“, seufzte der Mann.

„Sehen sie.“ Er berührte den Rahmen des Bildes nur minimal und schon war alles taghell erleuchtet. Die eingelassenen Gitter der vier Zugangstüren zu diesem Raum schlossen sich augenblicklich und der ohrenbetäubende Lärm der Alarmanlage erfüllte das Gebäude. Von überall her stoben die Sicherheitskräfte zusammen, die Polizisten in Zivil verließen ihren Posten, um ebenfalls das Gebäude zu stürmen.

Alles sammelte sich um die Ausgänge des Raumes, in dem der Alarm ausgelöst worden war.

Triumphierend hob Tristan Taylor die Hände, drehte sich in seiner Genugtuung schwebend um die eigene Achse und wies auf die Erfolge um sie herum hin.

Dann meinte er an Miss Valentine gewandt: „Alles läuft wie am Schnürchen. Das Originalbild hängt noch hier, es wurde nicht ausgetauscht und die Sicherheitsvorkehrungen funktionieren tadellos.“

In Mais Augen glimmte der kalte Zorn auf, sie wäre dem Mann am liebsten an die Gurgel gesprungen, jedoch hielt er seine Lobesrede weiter, ohne die Situation überhaupt zu erfassen: „Ich denke, Sie überschätzen einfach dieses Phantom. Es hätte sich gemäß seiner Ankündigung schon längst blicken lassen müssen. Ich bin mir sicher, es hat die Hosen gestrichen voll, da es sich wohl fürchtet, sich an unserem Museum die Zähne auszubeißen.“
 

Tou war gerade auf dem Weg zum Museum, er war komplett in eine hautenge, schwarze Montur gekleidet und mit Tenshi über Funk verbunden. Wie sollte es anders sein, die beiden Brüder waren mal wieder am Kabbeln.

„Nein, ich sehe es nicht ein!“, motzte Tou.

„Aber das kann doch mal vorkommen, dass man viel zu tun hat. Bitte hör auf so über ihn zu reden“, verteidigte Tenshi.

„Aber zumindest von diesem Zug bekommt dein Falke keinen Anteil. Er hat sich ja nicht mal blicken lassen um das Museum aus zu spähen.“

„Dann sag du ihm das.“

„Kann ich gern machen und dann sag ich ihm auch gleich die Meinung, dass er dich vernachlässigt. Tenshi, ich sag dir, da stimmt was nicht!“

„Du siehst überall Gespenster.“
 

Funkstille in der Leitung.

Tenshi wartete auf eine Gegenreaktion.

Nichts kam.

Ihm wurde mulmig.
 

„Tou … ?“, erkundigte er sich. „Tou, hallo? Alles okay bei dir?“

„Pschhh, warte mal.“

„Tou, was soll mit dem Falken nicht stimmen?“

„Wie, was Falken?“, fragte Tou irritiert, der mit den Gedanken gerade nicht mehr bei ihrem Gespräch war. „Achso, mit dem stimmt auch was nicht, hast du dich schon bei den Kameras eingeklinkt?“

„Nein noch nicht, das mach ich doch immer erst, wenn du das Startsignal gibst. Je kürzer ich mich aktiv einhacke, umso weniger Spuren hinterlassen wir.“

„Ja, ja, jetzt scheiß drauf“, fiel er ihm eilig ins Wort, „Hier ist gerade die Nebelbeleuchtung angegangen und sogar die Zivilen sind wie ein aufgestochener Hornissenhaufen, da stimmt was nicht. Wie lang brauchst du, um ins komplette System reinzukommen?“

Tenshi grinste, was Tou natürlich nicht sehen konnte: „Du sprichst mit dem Besten der Besten!“

„Ja, jetzt laber nich…“

„Schon drin!“, triumphierte Tenshi, „Okay, also in Raum 30 sind die Scotland Yard Chefin und der Museumsdirex. Sie ist nahe am Durchdrehen und so wie es aussieht, hält ihr dieser Taylor gerade einen Vortrag. Das komplette Sicherheitsteam ist zu den beiden unterwegs, die strömen von überall her.“

„Ha-ha, das sieht denen ähnlich. Chaos pur. Ich geh gleich rein, dass Durcheinander muss ich nutzen, scheiß auf den Plan, let´s rock. Hau mir mal Mucke auf die Ohren und check die Aufzeichnungen was passiert ist.“

„Nein, Tou warte…“, aber der Ältere ließ sich nicht aufhalten.

Tenshi hielt nicht viel davon, dass Tou nun auch noch Musik hören wollte, er sollte sich lieber konzentrieren und all seine Sinne nutzen, um nicht ertappt zu werden. Niemand war so verrückt und waghalsig wie das Phantom.

Er schaltete ihm die gewünschten Songs auf die Ohrknöpfe und hakte sich einige Ebenen tiefer in das Rechnersystem des Museums und checkte die Aufzeichnungen der Überwachung.
 

„Tou, ich hab´s.“

„Schieß los!“

„Taylor ist mit Valentine durchs Museum getigert, er sah ziemlich selbstsicher aus, fast prahlerisch und die Polizeichefin ziemlich nervös, dann hat Taylor das Bild berührt und Chaos perfekt!“, klärte Tenshi seinen Teamleader auf. „Wo bist du?“

„Ich laufe gerade über den Trafalgar Square und bin gleich am Haupteingang!“

„Sag mal, Tou, hast du sie noch alle?“, Tenshi war kreidebleich.

Tou zuckte nur mit der Schulter: „Ist doch alles menschenleer hier. Mach dir mal nicht ins Hemd, Kleiner.“

„Mensch, spinnst du?! Da vorne sind doch auch Cams! Sag mir gefälligst vorher, wohin du dich bewegst, wenn du vom Plan abweichst!“

„Du hast doch mein Signal auf dem Schirm!“, zog er den Jüngeren auf, als er die Stufen zum Haupteingang hinauf eilte.

„Ich war aber gerade dabei, die Aufzeichnungen zu checken, damit du weißt, was im Museum los war“, verteidigte sich Tenshi.

„Doch nicht multitaskingfähig, hä?“, neckte der Dieb weiter.

„Tou, bitte konzentrier dich und hör jetzt auf damit. Ich muss erstmal die Aufzeichnungen löschen auf denen du bist und sag mir vorher, wo du lang gehst, damit ich die Kameras rechtzeitig lahm legen kann.“

Tou grummelte. „Wenn du bei unserem Plan und dem ausgearbeiteten Weg geblieben wärst, hätte ich keine Probleme, das zu bewerkstelligen in der gewohnten Geschwindigkeit und du könntest dich frei bewegen. Aber an den Kameras, die unser Plan nicht beinhaltet, sind keine Sender angebracht, da kann ich die Aufzeichnungen nicht so einfach mit einem leeren Standbild überspielen und …“

„Ja, ja, okay, mach schon, ich warte aber nicht lange, da ich die allgemeine Verwirrtheit nutzen will, so eine Gelegenheit bekommen wir nicht nochmal, das wird viel geiler als alles was wir schon gemacht haben“, freute sich Tou wie ein kleines Kind.
 

Indes wurden Mai und der Direktor aus ihrer misslichen Lage befreit. Durch den Alarm hatte sie das Sicherheitssystem hermetisch in dem Ausstellungsraum eingeschlossen. Die stellvertretende Direktorin musste herbei geeilt kommen, da nur noch sie (außer Tristan) zusammen mit dem Sicherheitschef die Gitter entriegeln konnte. Die Security und die Mitarbeiter des Scotland Yard strömten in den Saal und Mai hatte alle Mühe die Situation aufzuklären, ohne dabei Mr. Taylor zu beleidigen, für dessen inkompetentes, absolut dämliches, blödes und unüberlegtes Handeln in einer derart brenzligen Situation.
 

Tenshi hatte nun die Kameras und Aufzeichnungen unter seine völlige Kontrolle gebracht und überprüfte inwieweit das Gebiet sicher war. Dann gab er Tou das finale Go-Zeichen. Dieser schlängelte sich hinter den Säulen hervor und lief über die Treppe nach oben, um einfach so durch den Haupteingang hinein zu spazieren.
 

Tenshi verfolgte seinen leuchtenden Punkt atemlos auf den mittlerweile für ihr System angepassten und digitalisierten Grundrissen des Gebäudes. Er schaltete die entsprechenden Kameras aus und hielt dem Phantom so den Rücken frei.
 

Der Dieb lief einfach und unbehelligt in das Museum hinein. Ein Spaziergang. Der Eingangsbereich war menschenleer, so schlüpfte er durch den großen Saal an der Kasse vorbei und lief die Treppe nach oben. Dort spähte er vorsichtig um die Ecke.
 

„Ist die Luft rein?“

„Alles okay, Tou. Du kannst die Treppe komplett nach oben und dann halte dich links“, wies ihn Tenshi an.
 

Tou lief die Treppe nach oben und hielt sich nicht an die Anweisungen.
 

„Es ist ein riesiger Auflauf rund um Raum 30. Alle Sicherheits- und Polizeikräfte haben sich rund um die Türen gedrängt. Du kannst dich erstmal dort in dem Raum verstecken.“
 

Tenshi saß zuhause vor dem Bildschirm und lief schon wieder ganz kreidebleich an, als er sah, wie sich der leuchtende Punkt auf seinem Grundrissplan einfach nach der Treppe weiter geradeaus bewegte und nicht dorthin, wo es sicher für ihn gewesen wäre. Tou machte immer, was er wollte und das ergab ein großes Risiko, mit ihm zusammenzuarbeiten.
 

„Was ist vor mir los?“

Tenshi ergab sich dem Willen seines großen Bruders, er würde ja nur wieder nicht auf ihn hören und einen Streit konnte er jetzt auch nicht beginnen, Tou sollte lieber auf sich aufpassen. Seufzend suchte sich Tenshi die Links zu den passenden Kameras und spionierte die Lage aus.

„Direkt vor dir stehen alle um die Tür herum und Mai ist noch immer am Toben.“
 

Tou lief dicht an der Wand weiter zu dem letzten Raum in dem die ganzen Polizisten standen und sich wie eine Traube um die Türen drückten um einen Blick auf das Phantom zu erhaschen, welches nun vermeintlich in dem Raum gefangen war. Tou kicherte unhörbar, als er die ganzen Männer vor sich sah. Alle standen mit dem Rücken zu ihm und keiner achtete auf den Dieb. Für eine Sekunde lang schloss er seine roten Augen und spürte, wie sein ganzer Körper prickelte und das Adrenalin durch seine Adern schoss. Das war genau der Kick, den er brauchte. Es zog von den Zehen bis in die Fingerspitzen und jede Faser seines Körper war angespannt und doch befahl ihm sein Instinkt, ruhig zu bleiben und besonnen.

Es war seine Droge.

Die Gefahr!
 

Tou holte seinen kleinen harpunenähnlichen Seilwerfer aus dem Halfter an seinem Gürtel und richtete die Mündung nach oben, auf den Balken der Lichtkuppel. Fast geräuschlos schoss die Verankerung samt dem dünnen Drahtseil nach oben. Die minimalen Geräusche gingen in dem Gemurmel der neugierigen Sicherheitsmänner unter.

Tou prüfte ob es hielt, dann ließ er sich mit einer Hand an seiner Pistole hängend von der Winde nach oben ziehen. Ein paar Sekunden später saß er schon oben auf dem Balken unter der Lichtkuppel und wartete einfach mal, was passieren würde.
 

Tenshi wischte sich zuhause den Schweiß von der Stirn, Tou war irre. Ein Verrückter.

„Bitte mach so etwas nie, nie wieder!“, flüsterte er, was seinen Bruder zum Grinsen brachte. Tenshi prüfte wieder die Kameras und überschrieb die Aufzeichnungen, auf denen das Phantom zu sehen war.

Dann schaltete er sich wieder zurück in den Raum, in dem Mai stand. Die Polizeichefin wütete immer noch, als sie endlich befreit wurde und schickte die ganze Mannschaft wieder zurück auf ihre Posten.

Viel zu laut und ungeordnet strömten die Beamten und Wachmänner von dem Raum weg. Man hörte ihr Gemurmel und ihr Murren. Kaum einer war mehr aufmerksam, als dass er den leise lachenden Dieb über sich bemerkt hätte. Der Raum leerte sich zusehends, als Mai aufgebracht alle zurück auf ihre Posten scheuchte, da sie mit nur einem Blick erkannte, dass fast das komplette Gebäude jetzt ungesichert war. Sie schäumte immer noch. Derweil war sie noch mit dem Direktor in den Überwachungsräumen, um sich die Kameras anzusehen, vielleicht war das Phantom ja doch schon da gewesen. Wie Recht die Gute hatte, würde sie wohl nie erfahren, wegen Tenshis guter und gründlicher Arbeit.
 

„So du kannst, die Luft ist rein!“, gab er die letzte Anweisung an seinen Bruder.

„Okey Dokey!“

Elegant, wie es nur Tou konnte, seilte er sich von seinem Vorsprung ab und lief durch die seitliche Pforte. Hinter dem Stuhl für den Wachmann der tagsüber hier saß und auf die Gemälde achtete, öffnete der Dieb die in die Wand eingelassene und kaum sichtbare Tür der rauminternen Überwachung.
 

Sehr gut, das System war noch nicht vollständig wieder hochgefahren, so konnte er sich diese Arbeit schon sparen.

„Wie groß ist mein Zeitfenster noch, bis der Alarm wieder scharf ist?“

Tenshi überprüfte kurz einige Einstellungen, „Maximal eine Minute. An dem System ist noch so viel Altes, das steuert sich nicht komplett über die PC´s es wäre besser du überbrückst den Kontakt!“
 

Aber Tou langte die Minute. Er wartete gar nicht ab, was ihm sein Bruder noch instruierte, sondern lief gleich los, er wollte keine wertvolle Zeit verlieren.

Aus seinem Beutel holte er die entsprechenden Gewichte und nahm das Bild vom Haken, er ersetzte es mit dem, was er mitgebracht hatte und löste auf dem Boden die Leinwand von ihrem Rahmen.

„Tou, schnell, es sind drei Wachmänner auf dem Weg, sie haben den Raum gleich erreicht in 15, 14, 13, 12 …“, Tenshi zählte weiter rückwärts. Tou behielt die Ruhe, er hatte das Bild schon fast komplett gelöst. Fix schob er die Leinwand unter das große, braune Besuchersofa, hängte den Rahmen zurück und beförderte sich selbst mit der Seilwinde zu dem Balken unter dem Oberlicht welches am Tag den Raum erhellte.

Gerade noch rechtzeitig, kurz bevor die Männer den Raum betraten, war er oben auf dem Betonbalken angekommen und legte sich flach auf den Bauch, so dass man ihn von unten nicht sehen konnte. Ein verräterisches Niesen unterdrückend, beseitigte er den Staub unter seinem Gesicht und verwünschte das Reinigungspersonal. Wieso konnten die hier oben nicht auch Staub wischen?
 

Die Wachmänner betraten den Raum und erstarrten, als sie die Bescherung sahen. Die Drei wollten ihren Augen nicht trauen.

„Es ist keine zwei Minuten her, dass wir alle hier waren, wie hat er das gemacht?“
 

„Höhö, wie wohl?“, dachte Tou, „Das Genie arbeitet, schweigt und genießt den Erfolg!“ Er amüsierte sich köstlich über die Ratlosigkeit der Männer, als sie über Funk ihrer Chefin mitteilten, dass das Bild verschwunden sei. Noch mehr schmunzeln musste er, als das Walki Talki laut knisterte und nicht wirklich dazu in der Lage war einen sauberen Ton zu übertragen, in der Lautstärke wie Mai ihre Kollegen anpflaumte, ob sie sie veräppeln wollten, aber als ihr die Kamera umgeschaltet wurde, fehlte das Bild tatsächlich. Dem dumpfen Gefühl einer Ohnmacht gleich, stütze sich die Scotland Yard Chefin auf dem Pult vor ihr ab und musste einen Augenblick um Fassung ringen.
 

„An alle Einheiten. Das Phantom befindet sich mit Sicherheit noch im Gebäude!“, gab sie die Anweisung per Funk weiter.

„Haltet die Augen und Ohren auf, er kann noch nicht weit sein!“
 

Als sie sich gefangen hatte, machte sie auf dem Absatz kehrt. Sie lief zurück zu Raum 30 und schaute sich die Bescherung an.

Die Visitenkarte des Phantoms, zog sie wütend hinter dem Rahmen hervor und warf diese auf den Boden. Man konnte sie gerade noch so zurückhalten, sie nicht mit dem Absatz zu zertreten, vielleicht waren ja diesmal brauchbare Fingerabdrücke darauf. Mai schäumte vor Zorn und Verbitterung.
 

Tou gab auch einen leisen Funkspruch ab: „Tenshi, weck mich, wenn alle abgezogen sind.“

„Wie? Was? Tou?“, aber Tenshi hörte nur noch die ruhigen Atemzüge seines Bruders. Das gab es doch nicht, der machte doch jetzt nicht wirklich in luftiger Höhe bei einem Einbruch ein Nickerchen? Scheinbar doch.

Tenshi beobachtete fassungslos die Monitore, sein Bruder antwortete nicht mehr. Es dauerte noch über zwei Stunden bis die Polizei schließlich aufgab und von Dannen zog. Erfolglos und mit hängenden Schultern. Morgen würden die Kollegen von der Spurensicherung den Rest übernehmen und das Museum geschlossen bleiben.
 

Tou hatte sich seinen Kopf gemütlich auf die Arme gebettet und war inzwischen wieder erwacht, weil das geschäftige Treiben um ihn herum nachgelassen hatte.

„Tenshi? Hey Kleiner.“ Kurz knisterte es in der Leitung, „Sind alle weg?“

Tenshi war zuhause an sein Headphone gestürmt: „Du willst mir doch jetzt nicht ernsthaft erzählen, dass du da oben in zehn Metern Höhe gepennt hast, während alle Welt nach dir gesucht hat, stell dir mal vor, du hättest geschnarcht oder du wärst runter gefallen, oder…“

„Hey, Kleiner“, wurde er unterbrochen und Tou sagte ganz sanft, „es hat doch alles geklappt und wie immer hat mich niemand entdeckt, also ist doch alles in Butter. Und … sind jetzt alle weg?“, um seinen Bruder zu beruhigen.

Beleidigt brummelte der: „Ja! Aber mach so was nie, nie wieder. Ich bin hier fast gestorben vor Sorge um dich!“

Tou verdrehte die Augen und lächelte aber dann, er würde seinen kleinen Bruder auch nie in Gefahr wissen wollen: „Ich liebe dich auch!“

Tou seilte sich in dem inzwischen dunklen Raum nach unten und Tenshi setzte sich wieder an den PC und tickerte die Sicherheitssysteme und die Kameras ab, um seinem Großen den Fluchtweg zu ermöglichen.

Wie eine Katze geschmeidig kam er auf dem Boden auf und lief zu den Besuchersitzen hinüber. Er holte sich den alten Ölschinken unter dem Sofa hervor und blies den Staub, der jetzt auf dem Gemälde lag weg. Dann schüttelte er seinen weißen Haarschopf, dass dieses simple Versteck niemand bemerkt hatte.

Zuhause unter dem Bett wurde doch auch immer zuerst gesucht. Aber gut, ihm sollte es mehr als recht sein.

Er packte es vorsichtig ein und ging zu der Zufriedenheit seines Bruders auf dem zuvor vereinbarten und präparierten Weg nach draußen, wobei er noch ihr Equipment einsammelte, das sie zuvor dort zurück gelassen hatten um die Technik des Museums zu manipulieren. Jetzt waren tatsächlich alle ihre Spuren verwischt und niemand würde sie zurückverfolgen können.
 

Sehr zufrieden kam er zuhause an und stellte das Gemälde in ihren gut versteckten Safe im Keller. Er ging nach oben und wurde stürmisch von seinem kleinen Bruder begrüßt, der ihm gleich um den Hals fiel und sich an seine Brust drückte. Tou wuschelte ihm durch die Haare.
 

„Hey Ryou, mein Kleiner! Es ist doch alles gut. Du weißt doch, das mir nichts passieren kann.“

Sein jüngerer Bruder nickte und schlang seine Arme noch fester um den Rücken seines durchgeknallten Bruders. „Ich hab Angst um dich gehabt Bakura, ich hab doch keinen außer dir!“

„Ryou ich habe dir doch versprochen, dass ich immer zu dir zurück komme und auf dich aufpassen werde.“

Ein schwaches Lächeln stahl sich in Ryous Züge, er nickte und sah wieder nach oben in Bakuras rote Augen, sie leuchteten genauso ehrlich wie damals, als er ihm das Versprechen gegeben hatte.
 


 

Er wurde geweckt vom Rascheln der Decke. „Bakura?“ Verschlafen rieb sich Ryou mit den Handrücken über die Augen und versuchte in der Dunkelheit ihres Zimmers etwas zu erkennen. Ein dunkler Schatten, der zum Fenster schlich. Er drückte sich mit den Armen etwas hoch. „Wo willst du hin?“

„Schhh, schlaf einfach weiter“, knurrte ihn sein Bruder an.

Kleine Füße schoben sich unter der kuschelig, warmen Decke heraus über den Rand des Etagenbettes. „Ich will nicht, dass du weg gehst, es ist dunkel draußen“, klang Ryou leicht trotzig. Er wollte in seinem dünnen weißen Nachthemd gerade aus dem Bett krabbeln, da spürte er auch schon wie sich zwei Hände auf seine Schultern legten und ihn zurück ins Bett drückten.

„Ryou.“

Er konnte es zwar nicht sehen, aber der schneidende Ton verriet ihn, das Bakura ihn gerade mit zu schmalen Schlitzen zusammengezogenen Augen ärgerlich ansehen musste.

„Du bleibst im Bett und schläfst.“

„Nein.“

„Keine Widerrede ich bin der Ältere und du hast zu hören!“

„Ich will aber nicht.“

Bakura rollte mit den Augen, manchmal war sein kleiner Bruder eine echte Nervensäge.

„Du bleibst hier, basta!“ Damit drehte er sich um und wollte wieder zum Fenster huschen. Er hielt jedoch inne, als er die Decke verdächtig rascheln hörte.

Vorsichtig war Ryou aus dem Bett gestiegen und ihm hinterher getapst.

„Ryou?!“ Jetzt war er wirklich ärgerlich. „Was hab ich dir gerade gesagt?“

„Dass du wieder abhauen willst und mit Malik ganz alleine deinen Spaß hast“, motzte Ryou und zog eine Schnute, „ich will auch mit.“ Die kleinen Hände schlossen sich zu einer Faust, um noch mehr Trotz in der Tonlage mitschwingen zu lassen.

Fast schon schmerzhaft spürte er, wie sich der Griff um seine Schultern festigte und er wieder zurück zum Bett geschoben wurde. Ryou begann zu schniefen.

„Immer darfst du nur alles allein, ich bleib nicht allein zuhause.“ Seine Beine stießen ans Bett an und gleich darauf wurde er unsanft wieder hineinbefördert.

„Ich habe keine Zeit mich um kleine Heulsusen zu kümmern“, knurrte Bakura nachdrücklich, „Du bleibst jetzt im Bett und Feierabend damit.“

Ryou wollte gerade wieder anheben: „Und was ist, wenn ich Papa sage, was du machst?“

„Das wirst du nicht tun.“

„Nicht, wenn du mich mitnimmst.“

„Du bleibst! Ende der Diskussion.“

Leises Grummeln kam vom Bett.

„Wenn du etwas sagst, überleben es deine Monster-World-Figuren nicht, also überleg es dir besser.“

Bevor Bakura wirklich in Rage geriet, gab er dann doch lieber klein bei. „Okay“, nuschelte er.

Der Größere seufzte und machte sich daran, zu gehen, endlich hatte er seine kleine Nervensäge abgewimmelt. Jedoch hielt ihn das Knarren des Lattenrostes zurück. Im schwachen Licht das ins Zimmer hereinfiel, nachdem Bakura das Fenster geöffnet hatte, sah er wie sich sein Bruder herumgedreht hatte und auf die Ellbogen gestützte, um ihm hinter zusehen.

„Bakura?“, flüsterte er ganz leise.

„Was ist jetzt noch?“

„Ich hab Angst allein.“

Das war ja wieder so klar, diese Memme. Bakura rollte mit den Augen, ging aber nicht mehr darauf ein.

„Kommst du wieder?“

„Ja.“

„Ganz bestimmt?“

„Hab ich doch gesagt.“

„Und du passt auch auf, dass dir nichts passiert?“

Es langte doch jetzt langsam mal. „Ryou, mir passiert schon nix.“ Bakura wusste schon, dass es eine endlose Diskussion werden würde, wenn er nicht über seinen Schatten sprang. So ging er noch einmal zurück zum Bett.

Ryou drehte sich schon um und legte sich wieder auf den Rücken. Bakura zog ihm die Decke hoch bis an den Hals und setzte sich kurz zu dem Schürzenkind, um ihm über die Wange zu streicheln, was ihn wieder zum Lächeln brachte. In ganz seltenen Momenten konnte Bakura auch mal nett und ehrlich sein.

„Und du kommst ganz, garantiert und bestimmt wieder hier her zurück?“

Ein langgezogenes Seufzen entkam ihm. „Ja, ich komme wieder.“

„Gut.“ Zwar nicht zufrieden, aber notgedrungen, kuschelte sich Ryou in die Decke ein. „Versprichst du es mir?“

„Ich verspreche es, ich komme doch immer wieder zurück zu dir!“ Er wuschelte Ryou durch die Haare und grinste, als der Kleinere grummelnd sofort mit beiden Händen die Strähnen wieder glatt strich.
 

Bevor seinem Bruder noch mehr einfallen würde, um ihn aufzuhalten, schwang sich Bakura aus dem offenen Fenster und rutschte am Regenfallrohr nach unten, wo Malik schon ungeduldig wartete.

Ryou hörte die beiden dort unten noch tuscheln und bekam auch mit, wie Bakura über ihn herzog. Wie er ihn, um vor Malik größer zu erscheinen, als lästiges Anhängsel und Feigling bezeichnete und wie er ihn diesmal wieder abspeisen musste um endlich weg zu kommen. Das war ja mal so was von gemein. Ryou schnaubte und drehte sich verärgert auf seinen Bauch.

„So, ich bin also ein Angsthase“, er zitterte vor Wut, oder war er mehr verletzt davon, das Bakura so von ihm dachte? „Ich werd dir schon zeigen, dass ich genauso Mutig sein kann wie du.“
 

Mit dem Handrücken wischte sich Ryou die laufende Nase ab, als er aus seinem Bett krabbelte und zum Schrank ging. Schnell hatte er sich ein Shirt und seine Hose übergestreift und schlich sich leise aus dem Zimmer, durch den Flur, die Treppe herunter und drehte vorsichtig den Schlüssel herum. Er hielt die Haustür fest, damit sie nicht so laut aufsprang. Den Schlüssel zog er vorsorglich ab und steckte ihn in seine Hosentasche, über die er mit der Hand tätschelte.

„So, Bakura. Du und Malik, ihr werdet schon sehen, dass ich keine Flasche bin!“ Er ärgerte sich immer noch über die verletzenden Worte.
 

Damit stapfte der 7-jährige Knirps den beiden Rabauken hinterher. Ein wenig eifersüchtig war er schon auf Malik, dieser war zwar in seiner Klasse, obwohl fast zwei Jahre älter als er. Und da wurmte es ihn noch mehr, das Bakura ihn seinem eigenen Bruder vorzog. Das war total ungerecht! Er schmollte. Warum sollte Ryou da zuhause bleiben und akzeptieren, dass sich Bakura mit einem Klassenkameraden von ihm abgab, weil dieser Malik ja viel cooler wäre. Der Ägypter hatte ja schon den viel cooleren Decknamen abgesahnt – Falke, und er selbst, Ryou wurde Tenshi genannt.

Das war einfach nur blöd, verniedlichend und verharmlosend. Er konnte mindestens so böse, cool und gemein und furchtlos sein, wie die beiden zusammen. Mit den kleinen Füßen stampfte er fest auf den Boden und schaute sich um wo die blöden Jungs waren.
 

In einigem Abstand, stolperte er ihnen dann auch hinterher, Bakura musste ihn ja nicht gleich bemerken, sonst hätte er das Baby bestimmt gleich wieder nach Hause geschickt. Aber so im Dunkeln herumzulaufen, war es doch schon etwas unheimlicher, als es sich Ryou ausgemalt hatte. Wo wollten die beiden nur hin? Bestimmt hatten sie wieder eine blöde Mutprobe ausgeheckt. Die würden Augen machen wenn er es ihnen gleicht tat, danach könnten sie ihn nicht mehr ausgrenzen.
 

Dazu sollte es aber nicht mehr kommen. Denn in der Dunkelheit übersah Ryou eine Wurzelschlinge die so aus dem Waldboden herausragte, dass sein Schuh genau hineinpasste und den kleinen Mann zu Boden riss.
 

Bakura hielt seinen Arm vor Maliks Brust, der ein Stück hinter ihm hertrabte, damit er anhielt.

„Hast du das auch gehört?“

Malik schüttelte seinen Kopf. „Willst du mir jetzt Angst machen?“

„Schwachkopf!“ Sofort bekam der Blonde einen Schlag auf den Hinterkopf. „Hör mal, da flennt doch jemand.“

Er lauschte in den Wald hinein und ganz in ihrer Nähe musste noch jemand sein und irgendwie kam ihm das Gejammer auch bekannt vor.

Malik kniff die Augen zusammen und horchte angestrengt, ob er auch etwas vernehmen konnte. „Tatsächlich, du hast Recht“, meinte er überrascht.

„Hab ich immer, ist ja nix Neues!“, fauchte Bakura, da er sich schon ziemlich sicher war, dass er die Ursache für die Geräusche kannte, „auf, komm mit.“

„Aye-Aye, Käpt‘n“, meinte er bissig. Malik konnte es gar nicht haben, wenn der Ältere ihn herumkommandierte.
 

Die Beiden liefen ein Stück Weg zurück und da saß tatsächlich ein jämmerliches Bündel auf dem Boden und hielt sich den Fuß. Bakura baute sich vor seinem Bruder auf, der ihn flehend ansah.

Für heute Nacht könnte er seinen schönen Plan vergessen, Ryou hatte alles durchkreuzt, weil er ja unbedingt nicht auf das hören wollte, was Bakura ihm gesagt hatte.

Oh, er war so wütend gerade, weswegen er die Hand erhob und mit aufeinander gebissenen Zähnen und geblähten Nasenflügen auf ihn zuschritt. „Du kleine Heulsuse, wieso bist du nicht zu Hause im Bett und pennst?“

Ryou zuckte zusammen und zog den Kopf schnell zwischen die Schultern.

Malik handelte umgehend, er breitete seine Arme aus und stellte sich zwischen Bakura und seinen jüngeren Bruder.

Kurz kniff er die Augen zusammen und erwartete, dass er vielleicht einen Schlag abfangen müsste. Er war sich nicht sicher gewesen, ob Bakura nur drohte um dem Kleinen Angst zu machen oder ob er ernst machen würde.

Da nichts geschah, öffnete er eines seiner Lider, blinzelte, dann das zweite.

Bakura hatte die Hand sinken lassen.

„Das bringt doch jetzt nichts mehr, ihn dafür auszuschimpfen.“ Sofort kniete er sich neben Ryou und beachtete Bakura nicht mehr.

„Tut es arg weh, was hast du denn gemacht? Und wieso bist du uns nachgelaufen?“

Ryou zog die Nase hoch und schaute Malik dankbar an. Er hatte ihn tatsächlich beschützen wollen, irgendwie war Malik jetzt hoch im Kurs gestiegen.

„Mein Fuß, er brennt ganz schlimm“, jammerte Ryou und hielt sich krampfhaft den Knöchel.

Malik reichte ihm die Hand. „Kannst du aufstehen?“

Bakura stand ein Stück abseits und hatte missmutig die Arme vor der Brust verschränkt.

Ryou sackte zurück auf den Boden.

„Nein, es geht nicht.“ Er versuchte die Tränen zu unterdrücken und rieb sich wieder den pochenden Fuß.

„Was machen wir jetzt?“

„Hm, dann komm.“ Malik drehte sich um und bot Ryou seinen Rücken an. „Ich trag dich!“
 

Noch bevor Ryou das Angebot annehmen konnte, hatte Bakura den Ägypter zur Seite gestoßen.

Malik rieb sich den Arm und funkelte Bakura an.

Doch er beachtete ihn nicht und half seinem kleinen Bruder auf seinen Rücken.

„Du halbes Hemd packst ihn sowieso nicht“, schnaubte er verteidigend, „Bis wir zuhause sind, habe ich dann zwei Verletzte an der Backe kleben. Danke, darauf kann ich verzichten.“

Ruppig richtete er sich wieder auf und schritt eilig los, damit Malik ihm ja nicht ins Gesicht blicken konnte. Ryou klammerte sich an seinem großen Bruder fest und legte nach einer Zeit seine Wange an dessen Nacken.

„Bist du böse auf mich, Kura?“, flüsterte er leise in die langen Haare.

„Ich habe dir Schwächling gesagt du sollst zuhause bleiben“, wich er stur aus.

„Tu-tut mir leid.“

So leise, das Malik es unmöglich hören konnte, flüsterte Bakura nach einer Weile: „Ich hab dir doch versprochen ich komme zurück, Ryou. Wieso machst du solche Dummheiten und wartest nicht zuhause auf mich?“
 


 

Ryou löste sich von Bakura, der immer noch nicht viel vom kuscheln hielt und nickte. „Ja Kura, ich weiß du hast es mir versprochen und es bis heute auch immer gehalten. Aber ich habe mir trotzdem Sorgen um dich altes Schlitzohr gemacht.“ Dann piekte er ihm in die Seite. „Siehst du, nicht mal ein Meisterdieb wie du kann immer Aufmerksam sein.“

Ryous schokobraune Augen funkelten belustigt und er versuchte ihn noch einmal in die Seite zu stechen.

Bakura hielt ihn an den Handgelenken fest. Mit einem diebischen Grinsen meinte er: „Ich kenne da jemand der noch viel kitzeliger ist.“ Er wippte mit seinen Augenbrauen nach oben. „Soll ich mal testen?“

„Lieber nicht. Ich war doch brav und bin zuhause geblieben, wie du es mir aufgetragen hast.“

„Das will ich dir auch raten, denn heute ist kein Malik da der dich beschützt.“

„Tu doch nicht immer so, als ob du total böse wärst.“

Bakura legte Ryou seine Hand auf die Stirn. „Du musst dringend ins Bett, du hast schon Halluzinationen und hohes Fieber.“

„Denkst du“, schnurrte Ryou, „Ich besitze lediglich die Fähigkeit, dich zu durchschauen!“
 

Als ein lautes Rumoren die neckische Diskussion unterbrach, lachte Ryou. „Na komm, ich hab für den großen Meisterdieb als Belohnung für den gelungenen Coup noch ein Steak in der Küche.“

„Hm, vielleicht ist es manchmal doch nicht so schlecht, wenn du mich durchschauen kannst“, überlegte Bakura laut.
 


 


 


 

Danke für die Beta an abgemeldet :D

eine Fede und der Mann aus den Staaten

 

In einem dunklen und wenig frequentierten Bereich des Gebäudes in dem das englische Unterhaus heute eine Tagung abhielt, wartete unbemerkt eine Person, die sich bedeckt hielt. Derjenige, der von neugierigen Blicken unerkannt bleiben wollte, stand deshalb auch im halbdunkeln am verabredeten Platz. Innerlich kochte er schon wegen der unverhohlenen Frechheit ihn warten zu lassen.
 

„Bitte entschuldigt meine Pflichtvergessenheit, Mylord“, leicht verbeugte sich, die zwielichtige Gestalt, die gerade eingetroffen war und noch ziemlich gehetzt wirkte. „Ich wurde aufgehalten.“

„Ich hoffe, du hast gute Nachrichten, die mich über dein Versäumnis hinwegsehen lassen.“

Die Stimme war kalt, drohend und voller Autorität, sie ließ einem das Blut in den Adern gefrieren.

„Meine Botschaft wird die Dunkelheit Eures Herzens nähren und erfreuen!“, schmeichelte der Dienstbote.

„Dann rede endlich, du hast meine Zeit schon über Gebühr beansprucht!“

„Es ist gelungen! Unser Netzwerk hat den Dieb aufgespürt und enttarnt. Was jedoch noch besser ist, wir haben gleichzeitig auch seinen Schwachpunkt gefunden, um ihn uns gefügig zu machen und seine Fähigkeiten zu unseren Zwecken zu nutzen. Der Dieb selbst ist hart, aber er hat einen kleinen Bruder und dieser ist sein wunder Punkt. Ihn können wir erpressen! Mit dem richtigen Mittel wird er alles tun, um in unserem Sinne zu handeln. Die Ironie an der Sache ist, dass Ihr, Mylord, uns schon seit Wochen einen Schritt voraus wart und selbst die erste Stufe eingeleitet habt.“

„Erläutere mir was du herausgefunden hast, Dilettant!“, fauchte der Adlige und trat etwas aus dem Dunkeln, jedoch konnte man sein Gesicht wegen der Kapuze nicht erkennen.

„Sehr wohl Mylord.“ Er verbeugte sich erneut, für die Gnade, dass ihm bisher keine Strafe angedroht wurde. Der Lord war schon ziemlich ungeduldig, normalerweise hätte er nicht so viel Nachsicht. Um seine 'Gutmütigkeit nicht weiter zu überspannen, fuhr er schließlich mit der Erläuterung fort.
 

Jedoch war der Lord schon nicht mehr bei der Sache und hörte nur mit einem halben Ohr zu. Er rieb sich die scheinbar sauberen Hände, welche er sich selbst noch nie direkt schmutzig gemacht hatte. Bei seinen kriminellen Machenschaften schickte er andere vor, wozu gab es schließlich Bauern, wenn nicht zur Opferung? Er war noch nie ins Zwielicht geraten, etwas Unredliches getan zu haben und genoss daher allseits das Vertrauen und die Achtung der Mitbürger. Er hatte das perfekte Saubermann-Image und dies pflegte er nach außen hin gewissenhaft, weshalb er sich auch diesmal nicht seinem Mittelsmann zu erkennen gab.
 

Das was seine Gedanken beschäftigte, war eine jahrhundertealte Fehde, welche zwischen seiner Sippe und dem Königshaus schwelte. Er trachtete nach den Kronjuwelen, um seine Genugtuung zu erlangen, er war sich sicher, das diese nun kurz bevor stand und er somit dem Königshaus den peinlichen Schlag versetzten konnte.
 

Der Lord war besessen und verblendet von einer Sache, an die vermutlich außer er selbst, niemand mehr dachte, sein erbitterter Hass trübte jedweder Logik. Schließlich lag es schon Jahrhunderte zurück, als seinen Ur-Ur-Ur-Urgroßvater eine wertvolle Diamantenkette von dem damals berühmtesten Juwelier seiner Zeit anfertigen ließ. Allein die Fertigung des edlen Stückes hatte achtzehn Monate ins Land ziehen lassen und war der Ruin vieler Gehöfte die unter der Herrschaft der damaligen Grafschaft standen, gewesen. Dass der Graf pleite war, wusste niemand und mit der Hochzeit wäre er der Verarmung entgangen, es war alles bis aufs kleinste Detail geplant!

Damit er den Kunsthandwerker auslösen konnte, wurden die Gutsbesitzer regelrecht ausgeblutet.

Das edle Collier sollte das Brautgeschenk für die Königin sein. Bis zu dem Schritt auf den englischen Thron war es nicht mehr weit, so rechnete er es sich in seiner Vermessenheit aus und in der Thronfolge würde er dann fast an vorderster Stelle stehen.

Von seiner Warte aus, schien es ihm so als sei er im Recht.

Das einzige wodurch er hintergangen werden konnte, waren die Intrigen der Königsfamilie, die mit den übelsten Tricks arbeitete. So glaubte der Graf damals um das rechtmäßige Erbe gebracht worden zu sein, welches er sich zugesprochen hatte. Scheinbar lag damals schon der Größenwahn in der Familie.
 

So grollte der Graf dem Mann, welcher statt ihm den Thron bestieg, denn dieser stellte für ihn nur einen Bastard dar. Er hielt ihn für einen unehelichen Stiefsohn der Königin der mit unlauteren Mitteln in die Thronfolge eingereiht wurde, was er demzufolge lautstark publizierte. Das teure Brautgeschenk wurde vom Staat einverleibt und die gewünschte Hochzeit fand nie statt. Der Graf hatte sich so hineingesteigert, dass er wegen Verleumdung und dem Aufruhr verurteilt werden konnte. Zu dessen Hohn wurde das Schmuckstück ein Teil des Kronjuwelenschatzes und es gelang der Sippschaft nicht es zurück in ihren Besitz zu führen. Im Gegenteil, um die Familie mundtot zu machen, wurden sie enteignet.

Die Königsfamilie riss in ihrer unersättlichen Gier den Familienbesitz an sich und verbannte alle die, die der Sippschaft angehörten. So wurde es seither von den Generationen übertragen und der Hass wurde geschürt. Niemand in der Familie zweifelte den Tatbestand an, aber die Sache konnte nicht geschichtlich belegt werden.
 

Der Adlige ballte bei den Gedanken an das widerfahrene Unrecht seine Faust. So wie es ihm seit klein auf eingetrichtert wurde, glaubte er daran, dass die englische Königsfamilie alles betreffend seiner Vorfahren verschleiert und unter den Teppich gekehrt hatte. Er ließ seine Gelenke knacken. „Die Königsfamilie wird bezahlen, schon bald werden die Kronjuwelen wieder in meinem rechtmäßigen Besitz sein und vergangenes Unrecht wird ausgeglichen werden“, knurrte er wütend.
 


 

oOo
 


 

Etwa eine Stunde zuvor an einem anderen Ort, schlenderte Bakura in das Gebäude des Scotland Yard - dass er mal wieder zu spät zu seinem Dienstbeginn war, störte hier niemanden. Er hatte schließlich denselben Ruf wie das Ende der Welt: Es kommt mit Sicherheit, nur keiner weiß vorher wann genau das sein wird. Bakura stieg die Treppen hinauf und konnte schon von Weitem hören, wie die Stimme seiner Chefin durch das Gebäude schallte.
 

Der junge Mann biss sich auf die Lippe, damit man sein gemeines Grinsen nicht erahnen konnte. Gab es denn einen noch größeren Nervenkitzel als dass er, der Meisterdieb selbst, beim Scotland Yard arbeitete?

Vermutlich nicht und Bakura liebte es einfach bestialisch, alle so an der Nase herum zu führen.

Nach den Einbrüchen konnte er sich hier selbst die missgelaunte Stimmung seiner Chefin anhören.

Er war ihnen wiedereinmal entkommen und konnte sich somit in seinem eigenen Erfolg sonnen.

Manchmal juckte ihn sein kleines Geheimnis schon, aber er würde es nicht verraten oder Andeutungen machen, er konnte es nur stillschweigend genießen. So lief er gutgelaunt weiter nach oben, in den obersten Stock des Gebäudes, zu der Abteilung in der er für Mai persönlich arbeitete.
 

Als Bakura dort ankam, war die ganze Abteilung im Büro der Chefin versammelt oder hing zumindest an den Glasscheiben davor, weil der Platz in dem Zimmer für so viele Personen einfach nicht ausreichte.

„Hi!“, grüßte er einige Kollegen kurz, die außen vor Mais Büro standen und ihrer Chefin momentan lieber nicht zu nahe kommen wollten. Sie hatte sich normalerweise immer gut unter Kontrolle, heute jedoch brauchte sie einen Blitzableiter. Die jahrelangen Misserfolge, die sie dem Phantom zu verdanken hatte, machten dieses spezielle Thema zu ihrem Wunden Punkt. Aber vielleicht war sie heute auch besonders Dünnheutig, und ihre Nerven lagen so blank, das sie sich diesmal so gehen ließ, weil sie sich später noch vor dem Unterhaus verantworten musste.

Bakura grinste in sich hinein, Frauen und ihre hormonellen Probleme würde er nie verstehen. Andererseits, forderte er sie ja auch immer persönlich mit seinen Einbrüchen heraus, wenn er seine Visitenkarte auf ihrem Schreibtisch platzierte.
 

Er wurde von den Umstehenden nicht weiter beachtet, als er sich durch die Reihen drückte um ins Büro zu gelangen. Bakura lehnte sich in der hintersten Reihe an der Wand an und sah seiner Chefin relativ entspannt dabei zu, wie sie wütete. Die Kollegen, die die Leitung für den gestrigen Einsatz gehabt hatten, hatten die Köpfe schuldbewusst zwischen die Schultern gezogen und blickten betreten zu Boden, in der Hoffnung, dass ihr geknickter Anblick doch endlich diesen Orkan beruhigen würde. Bakura überkreuzte lässig die Beine und verschränkte die Arme vor der Brust. Es gab doch nichts Schöneres als dieser Frau zuzusehen, wie sie sich über das Phantom ausließ. Das ging Bakura hinunter wie Öl.
 

Die Blondine hatte ein Sammelsurium an tagesaktuellen Zeitschriften auf ihrem Schreibtisch ausgebreitet, sie brauchte nicht mal ältere Exemplare herbei zu holen.

Das was druckfrisch hereinkam war wie eine nie enden wollende Flut. Bakura brauchte sich nicht anzustrengen, er sah auch so, dass auf mindestens jedem zweiten der britischen Boulevardblätter das Phantom die Schlagzeile war und bei den anderen war er zumindest der Artikel auf Seite Drei, auf den immerhin auf der Titelseite verwiesen wurde. Das Phantom war soweit aufgestiegen um den rang einer dunklen Berühmtheit zu tragen. Worüber sich Bakura jedoch jedes Mal wunderte: Wie waren die eigentlich so schnell an die Information gekommen? Vielleicht sollte er sich mehr sorgen darüber machen, dass ihn die Presse fängt und enttarnt, als diese müde Truppe hier. Aber andererseits, würde schon irgendjemand weiter gegeben haben, dass es gestern einen weiteren Erfolgreichen Raubzug gegeben hatte, sonst wären diese Schlagzeilen doch nie entstanden, schließlich brauchte ja jeder Geld und für eine gute Story bezahlte die Presse eben horrende Preise.
 

Erneut knallte Mai eine andere Zeitung überreizt vor sich auf den Tisch, mit zitternden Armen hatte sie sich über ihrem Schreibtisch abgestützt und sie keifte mit hochrotem Kopf: „Sie haben jetzt einen neuen Namen für ihn - das WEISSE Phantom“, Mai schlug den Umseitigen Bericht einer der Schmierblätter auf und zitierte kurz: „Dem Weißen Phantom ist es zum wiederholten Male gelungen, den Hütern des Gesetzes ein Schnippchen zu schlagen.“
 

Sie nahm eine andere Zeitung: „Die Lobeshymnen über diesen dreckigen Dieb reißen nicht ab. Hier wird dieser elende Gauner damit gelobt: Das Phantom arbeitet steht’s präzise, es hat noch nie einen der Mitarbeiter der örtlichen Polizei oder des Sicherheitsdienstes verletzt. Dieser Gentleman-Dieb verdient mit recht den Beinamen WEISSES Phantom!“
 

Bakura schmunzelte. Eigentlich hatte er sich nur Phantom genannt, aber die Zeitungen konnten ja nicht wissen, dass sie mit dem „weißen“ auch eine Doppeldeutigkeit auf ihn hatten, das Lob tat ihm gut und er strich sich einige seiner langen, weißen Haarsträhnen von der Schulter. Wenn Ryou ihn schon immer kritisierte wie sorglos - nein wie leichtsinnig er war, dann brauchte selbst ein Meisterdieb wie Bakura auch mal einen anerkennenden Schlag auf die Schulter. Gedanklich schmollte er darüber, nicht mal sein eigener Bruder hielt in dieser Hinsicht zu ihm, da taten diese Hymnen gut. Solange er nicht unvorsichtig werden würde, war doch alles in Butter.
 

Mai hatte entrüstet schon die nächste Zeitung aufgeschlagen und zitierte die Ungeheuerlichkeiten der Presse weiter, während sie ihre Kollegen sarkastisch ansprach: „Liebe Kollegen, hören Sie sich diesen Schmierfink von Kolumnenschreiber an. ‚Man kann mit Fug und Recht bei dem Phänomen des Phantoms von einem WEISSEN Dieb sprechen, da er bis auf seine obligatorische Visitenkarte und den vorigen Ankündigungen beim Scotland Yard keinerlei Spuren hinterlässt. Jeder kennt ihn, jeder weiß, wer die Raubzüge durchgeführt hat, jedoch ist die Weste des Diebes absolut rein, was Gewalt und Zerstörung betrifft, ein Schatten der sich gezielt nur die Objekte seiner Begierde einverleibt und nicht gestoppt werden kann. Weder am Tatort noch sonst wo hinterlässt er den Hauch einer Spur. Selbst im Milieu soll die Identität ungeklärt sein. Man könnte behaupten, dass der Mann oder die Organisation, die hinter diesen ausgeklügelten Einbrüchen steht, wie ein Buch mit sieben Siegeln ist.“
 

Mai knallte ein letztes Mal auch dieses Blatt auf den Tisch, bevor sie sich einfach auf ihren Stuhl plumpsen ließ und sich die Schläfen rieb. Sie wurde vor der gesamten britischen Nation bloßgestellt, von einem lausigen, kleinen Dieb, der sie ständig an der Nase herum führte. Diesen idiotischen Museumsdirektor von gestern hatte sie außerdem auch noch nicht vollständig verdaut.
 

Mai atmete tief durch, sie straffte ihre Schultern und stand wieder auf, sie lief nach links, wendete und lief wieder in die entgegengesetzte Richtung.

„Männer, wir müssen uns mehr zusammenreißen. Es muss eine undichte Stelle geben die nicht nur der Presse immer wieder zuspielt, sondern auch dem Dieb Informationen gibt. Es kann nicht sein, dass dieses vermaledeite Phantom jedes Mal ohne den geringsten Fehler arbeitet. Entweder er weiß was wir tun, welche Fallen wir ihm stellen, oder er hat seinen Maulwurf in der Spurensicherung und lässt Beweise verschwinden.“

Sie schlug mit der Faust auf ihre Handinnenfläche und blickte ihre Mannschaft durchdringend an. „Wir müssen uns anstrengen und endlich in die Puschen kommen. Wir müssen hellhörig sein und aufmerksam bei den kleinsten Ungereimtheiten. So geht es nicht weiter! Wir können nicht mehr zulassen, dass uns dieser Dieb auf der Nase herumtanzt. Leute wir müssen dringend unseren Arsch hochbekommen, die Pobacken zusammenkneifen und …“
 

Mai sah auf, weil Bakura in Gelächter ausgebrochen war. Er wendete sich schnell ab und verließ den Raum, womit er sich den warnenden Blick seiner Chefin einhandelte und viele irritierte Blicke seiner Kollegen. Er brauchte nicht lange, um sich wieder zu fassen und begab sich zurück ins Büro an seinen Platz.

Ja, er hatte auch manchmal so seine schmutzigen Fantasien, aber das was Mai da losgelassen hatte, war einfach zu ulkig und ungeschickt gewesen, wem wären da nicht ähnliche Ideen gekommen, das würde er auf jeden Fall nachher Ryou erzählen müssen, wenn er wieder zuhause war.
 

Als er wieder den Raum betrat, hatte er seine Chefin so aus dem Konzept gebracht, dass sie inzwischen dabei war die Versammlung auf zu lösen und ihre Leute wieder an die Arbeit zu scheuchen. Es brachte ja sowieso nichts, sich aufzuregen, davon ging ihnen der Dieb auch nicht ins Netz.

„So jetzt raus hier, alle, ihr wisst was zu tun ist, wir haben einen Verbrecher zu fangen, der frei herumläuft und keine Zeit um Maulaffen feil zu halten. Los jetzt - alle zurück an die Arbeit.“
 

Damit leerte sich schlagartig das Büro, man hörte das Aufatmen der Beamten, die den Raum endlich verlassen durften. Einige gingen bedrückt, andere tangierte es scheinbar nicht so sehr, sie sahen eher erleichtert aus, dass ihre Chefin nun mit der Gardinenpredigt zum Ende gekommen war.
 

Nachdem der letzte den Raum verlassen hatte, schloss Bakura leise die Tür und Mai sank seufzend auf ihrem Stuhl nieder. Die Frau sah eindeutig geschafft und fertig aus. Er setzte sich ihr gegenüber auf den Besucherstuhl und grinste verschlagen, solange sie nicht aufsah. Als sie jedoch mit einem erneuten Seufzer ihren Kopf hob, hätte Bakura fast die Augen verdreht, aber wie immer beherrschte er sich und wahrte die Mimik eines Unschuldigen. Er legte seinen Kopf schief, so wie Ryou es oft tat und versuchte sie neugierig und interessiert anzublicken.
 

„Ach Bakura, du hast es gut, du hast nicht so viele Sorgen“, meinte sie und ordnete ihren Schreibtisch, indem sie erstmal die ganzen Schundblätter von ihrem Arbeitsplatz verbannte, indem sie diese in die Runde Ablage beförderte, gemeinhin als Papierkorb bekannt.

Befreit von den niederschmetternden Berichten, begann sie nach etwas zu kramen.

„Wo hab ich nur die blöde Mappe?“, fragte sie, den Gedanken laut aussprechend.

Bakura hatte den Tagesablauf seiner Chefin genau im Kopf und kannte ebenso ihre Termine, besonders den Termin zu dem sie gleich aufbrechen musste, er sah auch genau wo die Mappe unter ihren Stapeln an Papier begraben lag, nach dem sie auf der Suche war.

Er ließ sie fürs erste eine ganze Weile suchen, war ja richtig schön unterhaltsam dabei zuzusehen, wie die Anzeichen für die Nervosität seiner Chefin immer deutlicher wurden.
 

Mai musste los, sie war sowieso schon knapp und diese blöden Unterlagen ließen sich nicht auffinden. Ihre innere Unruhe und Anspannung wuchsen, Bakura hörte wie ihre Atmung gepresster wurde und als die Hände der Frau zu zittern begannen, erkundigte er sich: „Was suchen Sie denn für eine Mappe?“, damit war er schon aufgestanden und Mai wollte ihn gerade zurückrufen, doch Bakura hatte schon, ungeschickter weise, einen ganzen Stapel Papiere vom Schreibtisch gefegt, so dass die gesuchte Mappe nun oben auf ihrem Tisch lag.
 

Er kratzte sich am Hinterkopf und tat so, als ob er verlegen sei, wegen des Missgeschicks. Schnell bückte er sich, um alles wieder aufzuheben und auch um sein wissendes Grinsen zu verbergen, wenn seine Chefin gleich die Mappe finden würde. Tatsächlich sah Mai das gute Stück und klemmte sie sich unter den Arm. Sie griff nach ihren Schlüsseln und nahm sich im Vorübergehen die Jacke vom Haken.
 

Bakura wandte sich um: „Soll ich Sie begleiten?“
 

Die Blondine schaute kurz das Chaos auf ihrem Boden an, dann in Bakuras unschuldig wirkendes, jugendliches Gesicht.

„Na ja, bevor du hier noch mehr Chaos anrichtest, behalte ich dich lieber im Auge.“ Sie seufzte und konnte es sich, wie so oft schon zuvor, nicht erklären, wie so ein tapsiger, junger Mann, der von einem Fettnäpfchen ins nächste Schlammassel trat, an ein so hochausgezeichnetes Empfehlungsschreiben des Gouverneurs gekommen war. Es war seine Eintrittskarte ins Scotland Yard gewesen, sonst hätte Mai ihn nie als ihren persönlichen Assistenten akzeptiert, jedoch waren ihr die Hände gebunden, diesen Mitarbeiter ab zu schieben.

Als Bakura noch zögerte, erklärte sie es ihm ungeduldig: „Hob auf, ich nehm‘ dich mit, komm schon!“
 

Bakura hörte am Tonfall, wie sie ihre Augen verdrehte und es machte ihm so richtig Spaß, hier den Vollidiot zu mimen, denn er freute sich jedes Mal wie ein kleiner Nachtmahr, wenn seine Chefin sich so köstlich aufregte.
 

oOo
 


 

Als die beiden ihren Platz in einem der Besprechungsräume des Unterhauses gefunden hatten, vor dem Mai sich nun, wegen der immer wieder erneuten Pannen, die die Londoner Kriminalpolizei zu verzeichnen hatte, rechtfertigen musste, wandte sich die Blonde noch einmal mahnend an ihren Begleiter: „Bakura, bitte, um Himmelswillen, nimm dich zusammen und blamiere mich hier nicht!“
 

Ihr Assistent nickte. Ach ja, wenn seine Chefin wüsste, dass der Grund weswegen sie hier war, doch genau neben ihr Platz genommen hatte. Aber Bakura hatte ohnehin nicht vor, hier irgendwelche Dummheiten zu machen. Wenn er sich etwas dämlich bei seiner Chefin anstellte, war es etwas anderes als wenn er das in der Öffentlichkeit tat. Zumal er hier in diesem Rahmen darauf verzichten konnte ins Rampenlicht zu geraten.

Einerseits wusste ja niemand von seinem Geheimnis, aber allein durch sein Äußeres hatte er zu viel Wiedererkennungswert, als, dass er so in der Presse auftauchen musste. Er war sich sicher, dass falls er doch einmal bei seinen Einbrüchen gesehen werden sollte, man sich an ihn erinnern würde. Würde sein Bild in den Medien auftauchen käme eines zum anderen und ungewöhnliche Erscheinungen blieben doch leider im Kopf der Leute hängen. Also tat Bakura das was er am besten konnte. Unauffällig bleiben.
 

Auf seinem Stuhl hatte er sich etwas gemütlicher hingelümmelt, aber dennoch war er innerlich angespannt, er kam nicht zur Ruhe. Aus einem Instinkt heraus, spürte Bakura einen seltsam stechenden Blick auf sich.

Er sah sich im Sitzungssaal um, konnte aber nicht feststellen, wer ihn anstarrte. Dieses seltsame Gefühl ließ in nicht los und bereitete ihm immer mehr Unbehagen. Irgendeine dunkle Vorahnung kam dem Dieb dabei, wie er sich beobachtet fühlte. Dann entdeckte er düster funkelnde Amethysten die seinen Blick kreuzten, Bakura musste blinzeln und das Dunkle, das er geglaubt hatte zu sehen, war verschwunden. Und Sir Atem Cattano, der Constabler des Towers schaute auch nicht mehr in seine Richtung. War es doch nur Zufall? Wurde Bakura jetzt etwa paranoid? Der Constabler war ein angesehenes Mitglied des Unterhauses, von ihm ging sicher keine Gefahr aus. Bakura hatte ihn schon öfter im Fernsehen gesehen, aufgrund seiner ungewöhnlichen Frisur fiel dieser sehr auf.
 

Er versuchte seine Gedanken wieder zu beruhigen, verflog doch das dumpfe Ziehen nicht. Bakura bekam Bauchschmerzen, ihm war es unwohl, denn er konnte das Gefühl nicht abschütteln, das ihm sagte, dass irgendein schlechtes Omen von dem Mann ausging, welches er nicht einordnen konnte. Der Dieb heftete weiterhin seine Blicke auf den Abgeordneten und beobachtete ihn. Eigentlich war es doch sonst immer Ryou, der an diesen Quatsch mit den Vorahnungen glaubte und Bakura hatte seine liebe Not ihm das auszureden.
 

Bakura seufzte. Er verließ sich lieber auf Reale Beweise. Wobei er Ryou dann doch zugestand, dass er aufgrund seines dünnen Nervenkostüms wohl doch die eine oder andere Antenne für Gefahren hatte. Besonders empfindlich schienen diese Fühler bei Personen zu sein, die ihm viel bedeuteten. Er erinnerte sich genau, an den Zwischenfall, über den er sich heute noch wunderte.
 


 

Ziemlich aufgelöst riss Ryou die Tür zu Bakuras Zimmer auf. Er hatte nicht gesehen wie er nach hause gekommen war, auch nicht das er ohne Malik zurück kam. Bakura hatte ihn im Wohnzimmer auf der Couch weiterschlafen lassen, er musste wohl aufgewacht sein, nachdem Bakura die Tür zu seine seinem Zimmer geräuschvoll zugeworfen und die Anlage aufgedreht hatte. Er wirbelte mit dem Kopf herum und sah seinen kleinen Bruder erschrocken an. Der Jüngere war kreidebleich und hatte sich die Arme um den Oberkörper geschlungen.

„Malik“, er bibberte am ganzen Körper und kam schleichend auf Bakura zu, „Malik wo ist er?“

Bakura griff ihn an der Schulter und rüttelte ihn, Ryou sah aus wie weggetreten.

„Beruhig dich wieder kleiner Spinner“, grinste Bakura und flickte ihm an die Stirn. „Malik ist zuhause im Bett wo er hingehört.“ Ohne mit der Wimper zu zucken, log er ihn an. Ryou würde sich nur wieder aufregen, wenn er von der Mutprobe hörte.

„Wirklich“, er sah zu Bakura auf und blinzelte die kommenden Tränen weg, „Was habt ihr heute gemacht?“

„Nichts was dich interessieren könnte. Etwas für große Jungs und nichts für Schwächlinge, wie dich!“

„Und Malik ist wirklich zuhause?“

Genervt nickte Bakura und rollte die Augen.

Bevor er noch angefaucht würde, räumte Ryou lieber das Feld. „Ich habe ihn schreien gehört, aber dann war es wohl nur ein Traum.“ Erleichtert, dass doch nichts geschehen war trottete er ab, ließ aber kraftlos die Schultern hängen, der Alptraum hatte ihm doch arg zugesetzt.

Am Handgelenk hielt Bakura ihn auf. „Na komm schon, du Kleinkind, bevor ich mir die ganze Nacht das Geschluchzte anhören muss, mach dich in mein Bett und dann erzähl halt was du wieder für Spinnereien hattest.“

Leise grummelte Ryou, wegen der ständigen Beleidigungen, krabbelte dann aber doch gehorsam unter die Decke und rollte sich ganz klein in der Ecke zusammen, Bakura hasste es, wenn Ryou ihm Platz weg nahm.

„So, was war wieder los?“

„Malik und du, ich habe geträumt ihr ward auf dem Fabrikgelände. Ihr wolltet eine Mutprobe machen und Malik hat sich nicht getraut, ihr habt euch gestritten, aber er hat sich geweigert dort einzusteigen. Dann bist du gegangen und Malik auch, aber er hat es sich anders überlegt, drehte noch mal um und… und jetzt ist er im Kühlraum gefangen… er wollte doch nur die Packung mit dem Eis holen… aber er bekam die Tür nicht mehr auf.“ Ryou klammerte sich an seinem Schlafanzugoberteil fest und kniff die Augen zusammen. „Er… er sah so schlimm aus, seine Augen waren so leer, er hat einfach nur noch gestarrt und sich nicht mehr bewegt.“

Bakura war es bei Ryous Erzählung mulmig geworden, er konnte das nicht wissen, Bakura war erst am Morgen die Idee mit der Mutprobe gekommen, er war mit Malik an den Zaun der Fabrik geschlichen und hatte ihm dort gesagt was er tun sollte, um zu beweisen das er genauso viel Mumm in den Knochen hatte wie Bakura selbst. Eigentlich wollten sie zusammen gehen, aber Malik hatte sich geziert, worauf hin Bakura sich so geärgert hatte, dass der alte Nachtwächter wegen ihrer Auseinandersetzung auf sie aufmerksam geworden war und mit der funzeligen Taschenlampe herum geleuchtet hatte. Daraufhin war Bakura gegangen.

„Ry, du denkst dir immer einen Quatsch aus. Mach die Augen zu und denk nicht mehr dran.“ Er erhob sich und wollte gehen.

„Bitte bleib“, fiebte Ryou.

„Mensch, ich muss bloß kacken.“ Bakura entwand sich dem Griff seines Bruders. Aber statt im Bad zu verschwinden, machte er sich auf den Weg zur Fabrik. Auf dem Weg verfluchte er Ryou und dessen Geschichten. Wieso war er jetzt hier her unterwegs?

Dort angekommen, fuhr im der Schrecken in die Glieder. Denn tatsächlich, sah er am Stacheldraht über der Stelle am Zaun, wo sie sich gestritten hatten, ein Stofffetzen von Maliks Shirt wehen.

„Stümper“, murmelte er. Ihm wäre das nicht passiert, so ärgerte er sich lieber über Maliks Unfähigkeit über Barrieren zu steigen, als sich darüber Gedanken machen zu müssen, wie Ryou das wissen konnte.

Jede Deckung ausnutzend, schlich sich Bakura auf das Firmengelände und hin zu den Kühlhäusern, er hatte sich hier schon öfters bedient und wusste, das die Türen sich automatisch schlossen.

Sollte Malik tatsächlich in einen der Kühlräume gelangt sein, saß er in der Falle, wenn er nicht wusste wie er den Sicherheitsmechanismus von innen entriegeln konnte.
 

Tatsächlich hatte Bakura Malik dort gefunden und brachte den unterkühlten Ägypter mit zu sich nach Hause, zum Glück war er erst wenige Minuten zuvor eingeschlossen worden. Er verfrachtete das schlotternde Etwas in sein Bett, das Möbelstück quiekte auf, als der kalte Körper auf die Matratze befördert wurde.

„Ryou?!“

Den hatte Bakura total vergessen. Na dann sollte sich sein kleiner Bruder um den Ägypter am Stiel kümmern, brauchte er sich selbst keine Erkältung holen. Zu seiner Verwunderung hatte Ryou keine Fragen gestellt und Malik von seiner Wärme allzu bereitwillig abgegeben. Bakura hatte sich in Ryous Zimmer verkrümelt und später erst erfahren, dass das die Nacht war in der sich Ryou von dem schlafenden Ägypter seinen ersten Kuss gestohlen hatte, zwar hatte er nur seine Stirn geküsst, aber mit seiner Aufgabe ihn zu wärmen hatte er es sehr ernst genommen und Malik wachte am nächsten morgen in einer engen Umarmung auf.


 

Warum musste er sich gerade jetzt daran erinnern, das Ryou mal recht hatte mit seiner dummen Vorahnung? Und dass er auf einmal selbst so etwas verspürte, das sein kleiner Bruder ihm weiß machen wollte, ärgerte ihn maßlos. Jedoch brauchte er sich nicht länger Gedanken darüber machen, denn mit dem Abgeordneten der ans Mikrofon trat, wurde seine Aufmerksamkeit ins hier und jetzt zurück katapultiert, denn nun begann die Versammlung. Einleitend wurden einige von Bakuras Heldentaten die er als das Phantom begangen hatte aufgezählt, damit jeder der Anwesenden voll im Bilde war, welche Bedrohung von diesem Dieb ausging.

Bakura lauschte den Ausführungen genau und er sonnte sich in den Worten.

Seine mittlerweile immer mehr schwitzende Chefin beteuerte fortlaufend, dass es nicht die Schuld des Scotland Yard war, das der trickreiche Kriminelle bei jedem Versuch ihm seine Machenschaften zu unterbinden entkommen war. Mai stand auf verlorenem Posten, sie konnte auf keine Erfolge verweisen, nicht mal eine Spur von dem Dieb hatte sie.

Es beruhigte Bakura, dass niemand auch nur die geringsten Ansatzpunkte hatte, die das Phantom überführen könnte. Es schien so, als hätte er eine blütenreine, weiße Weste, so wie es die Medien über ihn erzählten, wenn er kein Verbrecher gewesen wäre.

Er machte seinem Namen alle Ehre - ein Phantom eben!

Keiner sah ihn, keiner konnte ihn überführen, niemand hatte Indizien.

Zufrieden entspannte sich Bakura und streckte seine Beine unter dem Tisch lang.
 

Nachdem nun deutlich bewiesen war, dass das Scotland Yard der Plage nicht Herr wurde, war es klar worauf es hinauslief. Hilfe von außen. So wurde schließlich dem Konstabler des Towers, das Wort erteilt, in dessen Antrag diese Versammlung einberufen wurde.
 

Die Rede fand Bakura sehr einschläfernd und wurde erst wieder aufmerksamer als Sir Atem seinen Vortrag mit den Worten schloss: „… Damit wir nun nicht zum Gespött der Nation werden, wurde im Vorfeld einstimmig beschlossen, dass wir die Hilfe eines Spezial-Agenten annehmen werden, der dem Scotland Yard zur Seite stehen soll. An dieser Stelle wollte ich Ihnen eigentlich den Special-Agent Mariku Ishtar hier vorstellen, leider ist er noch nicht auf königlichem Boden eingetroffen, wegen der ständigen Streiks in den Gewerkschaften wurden wiederholt die Flüge gecancelt.“
 

Bakura hob die Augenbrauen und begann leicht zu grinsen. Die Neuigkeiten hörten sich doch gut an, endlich mal eine richtige Herausforderung für ihn. Ryou würde er darüber wohl noch nichts erzählen, sein Bruder würde sich nur unnötig Sorgen machen. Er wandte sich zur Seite.

Mai verzog ihr Gesicht, ihre Gedanken konnte er leicht erraten, das hatte ihr gerade noch gefehlt. So ein eingebildeter Kerl aus Übersee, der glaubte er könne mal kurz vorbeikommen und ihrem Phantom Handschellen umlegen. Sie würde sich ungern den Erfolg streitig machen lassen und jemand anderen den Dieb ergreifen lassen, der sich dann im Erfolg sonnen konnte, den sie und ihr Team schon seit Jahren vorbereitet hatten.
 

Selbst während der gesamten Rückfahrt zum 8-stöckigen Hauptquartier des New Scotland Yard regte sie sich immer noch so sehr darüber auf, dass Bakura einige Male unauffällig ins Lenkrad greifen musste, um Unfälle zu vermeiden. Bakura im Gegenzug überlegte sich wie der Special Agent wohl drauf sein würde, er hatte dessen Namen noch nie gehört. Am meisten freute er sich darauf auch ihn an der Nase herum zu führen, direkt vor ihm zu sein, ohne das er ahnen würde wie nahe das Phantom war.

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Sorry, momentan pack ich es nicht diese Geschichte fertig zu schreiben, damit die Geschichte aber nicht so blöd endet, bekommt ihr meine Notizen wie es weiter gegangen wäre...







Ich mach das zwar nicht gern, die Geschichte so enden zu lassen und meine Plot Idee hier zu veröffentlichen, aber andererseits finde ich es auch unfair den Lesern gegenüber die einen Favo auf der Geschichte haben, sie so in der Luft hängen zu lassen und kein Ende hinzubekommen. Vielleicht packe ich es ja irgendwann, die Geschichte fertig zu schreiben, aber so lange das nicht so ist, markiere ich die Geschichte im Titel mit dem "☂" (Regenschirm-der-Schande).



Tut mir leid.











Hier nun meine Plot-Notizen:



Kapitel 4 Titel



















Das Bild aus Kapi1 wird an Dartz übergeben.



Das Phantom bekommt einen neuen Auftrag (die Kronjuwelen) und die Karte des Phantoms wird an das S.Y. übermittelt.









Mariku kommt in Scotland Yard an. Er erscheint sehr eigenbrötlerisch. Und verzieht sich recht schnell mit den Akten über die ganzen Einbrüche. Tagelang studiert er sie. Bakura bringt ihm immer wieder neue Akten.



Mariku hat sich eine große Notizwand in dem dunklen Zimmer eingerichtet, die Akten türmen sich auf dem Schreibtisch. Er findet es faszinierend, dass nichts über das Phantom bekannt ist. Die anderen Kollegen verspotten Baku, das er mit dem komischen Kauz zusammenarbeitet, die passen gut zusammen. Er lüftet einfach das Zimmer und zieht die Rollos hoch, so dringt er in die kleine Welt ein.



Mariku wird auf den Jungen aufmerksam. Unterhält sich mit ihm. Fragt ihn zu dem Phantom aus was er den von diesem halte, warum er die Diebstähle ankündigt. Bakura vermutet wegen der Liebe zum Nervenkitzel, dass er sicher ist, dass er besser sei als das Scotland Yard, das er Herausforderungen liebt. Mariku hält den Kleinen für fähig, geschickt und gescheit. Mai ist entsetzt was er von dem Trottel vom Dienst hält. Aber gesteht ihm zu das er Assistent werden darf. Mariku steigert sich als eigens erfundene Ermittlungs-Methode immer mehr in den Fall hinein, dass er total fasziniert von dem Phantom ist. Man könnte fast meinen er sei verliebt in den Dieb, so wie er von ihm schwärmt.



Wie empfindet Bakura diese Faszination, die sich bei Mariku entwickelt. Genießt er es, dass Mariku im Dunkeln tappt und das Phantom praktisch schon vor der Nase hat, aber nicht drauf kommt? Vor allem aber; wie empfindet er die Schwärmerei?



Bakura kommt nach Dienstschluss zu Ryou in den Skatepark. Er macht sich lustig über Mariku und dessen Faszination für das Phantom. Ryou findet das ganz und gar nicht gut. Bakura ärgert ihn noch etwas, dann nimmt er ihm sein Skateboard weg, und dreht eine Runde. Ryou schaut ihm bewundernd zu. Bei seinem Job muss man eine perfekte Körperbeherrschung haben.



Wie nahe kann Mariku dem Phantom kommen, falsche Fährte legen?



Das Phantom will den Ermittler persönlich herausfordern und lässt ihm eine private Nachricht zukommen, dass es das Bild von Agnolo Bronzinos „Venus, Cupido, Torheit und Zeit“ stehlen will. Als persönliches Kräfte messen mit dem neuen Ermittler. Nur die beiden.







Ryou schimpft mit Bakura, über dessen Irrsinn. Sie haben noch nie ein Bild ohne Auftrag geholt. Das könnten sie nicht verkaufen und er währe zu Leitsinnig wenn er sich tatsächlich mit Mariku anlegen will.



Der nächste Einbruch findet statt. Diesmal ist Mariku in dem Raum und bewacht höchstpersönlich die Statur die geraubt werden soll. Dann ein Stromausfall. Das Phantom schleicht um Mariku herum. Flüstert ihm zu was es alles über ihn gehört hätte. Die beiden machen ein Katz und Maus Spiel im Dunkeln.



Bakura erklärt ihm, warum er sich diese Bild ausgesucht hat. Bakura als die Venus, das "Objekt", hinter dem Mariku her ist, Cupido als Liebesgott, die Torheit für den inneren Konflikt in Mariku, der sich der Unvernunft hingibt und ein Auge auf Bakura wirft, wenn auch wahrscheinlich ungewollt. Die Zeit spräche dann für die Einbrüche selbst, die die einzige Möglichkeit für sie darstellen, sich zu sehen.



http://de.wikipedia.org/wiki/Allegorie_der_Liebe



Das Phantom findet es so belustigend, das ein Beamter es so dermaßen faszinierend findet, das es Mariku küsst, bevor es wieder verschwindet. Mariku wird in dem Raum eingeschlossen.



Am nächsten Tag, erfährt Mai von Marikus Alleingang und freut sich wie eine Schneekönigin, dass der Special-Agent es nicht hinbekommen hat, dass der Einbruch gelungen ist, trotz dessen, das der Agent aus den Statten da war. Aber das kann sie nicht sagen, sonder tobt wieder herum, dass es immer noch Frei rum läuft. Bakura ist auch da und hört dem belustig zu.



Nachdem sie fertig ist, gibt Mariku detaillierte Daten zu dem Einbrecher. z.B. Männlich, sportlich, unter 25J, Größe, Gewicht etc.



Kapitel 5 Titel















Mai und Mariku bekommen endlich einen Termin bei Atemu im Tower. Sie zeigen ihm die Karte die beim Scotland Yard abgegeben, das das Phantom sich die Kronjuwelen holen will. Worauf hin Mai und Mariku abgewiegelt. Der Tower von London währe sicher, sie brauchen dort die Polizei nicht. Mai und Mariku ziehen wieder ab.



Mai macht Terz über diesen aufgeblasenen Atemu. Sie ist immer noch Sauer das er Mariku geholt hat. Mariku spricht sein misstrauen gegen Atemu aus, woraufhin Mai und Mariku sich etwas überlegen, wie Mariku eingeschmuggelt werden kann, inzwischen hat sie etwas mehr Achtung vor ihm, da er detaillierte Angaben über das Phantom machen konnte und er ist ihr lieber als Atemu.



Bakura und Ryou, planen in ihrem Versteck den nächsten Einbruch. Malik kommt mal wieder zu spät. Er hat ein unerwartet gutes Wissen über den Tower. Die KJ sind im Waterloo Block im Jewel House, das der Öffentlichkeit zugänglich, und eine der Haupttouristenattraktionen des Towers ist.



Die Kronjuwelen werden vom Hofjuwelier im Juwelenhaus des Tower of London in jedem Januar, im Anschluss an eine Inspektion im Dezember, gereinigt. Dieses geschieht nach der Schließung des Towers in den Nachtstunden, damit zu den Öffnungszeiten alle Teile des Kronschatzes öffentlich zu sehen sind. Der gesamte Reinigungsprozess dauert in der Regel etwa zehn Tage.



Kapitel 6 Titel













Im Januar werden die KJ gereinigt, hier schlägt Baku zu. Mariku ist im Team der Reinigung.



Mariku ist auf eigene Faust am Tower vor Ort, er schafft es sogar das Phantom zu stellen. Ein Verfolgungsjagd zu Fuß. Bakura muss sich richtig bemühen, er hatte nicht damit gerechnet das Mariku ihm derartig Schritt halten kann. Er freut sich während der Jagd durch den Tower über den ersten ebenbürtigen Gegner. Es kribbelt bei ihm, dass es tatsächlich jemand gibt, dem er auf Augenhöhe begegnet. Das flasht Baku total. An einer Stelle droht Mariku abzustürzen. Bakura hält an, macht sich er lustig, aber fängt ihn im letzten Moment und Küsst ihn wieder, dann lässt er ihn dann sicher zurück, aber so dass er ihn nicht weiter verfolgen kann.



2 Tage später im Versteck, erhält Ryou einen Anruf von Malik er ist völlig aufgelöst und soll gegen die Kronjuwelen eingetauscht werden. Bakura ist nicht zu erreichen, als macht sich Ryou allein auf den weg. Er hinterfragt auch nicht woher man Malik gefangen nimmt und man weis das er die KJ hat.



Bakura kommt heim, findet eine Notiz von Ryou. Läuft ihm nach. An der Halle angekommen, hört er Schüsse, (Prolog) er wirft sich über Ryou um ihn zu beschützen. Der Überzahl sind sie unterlegen und werden besiegt/gefangen genommen.

Yami bekommt die Kronjuwelen und dann kommt das Komplott raus. Malik und Yami sind zusammen.



Yami hat keine Verwendung für Ryou und Bakura. Er sperrt sie ein und gibt dem Scotland Yard einen tipp auf das Phantom. Mariku ist als erstes vor Ort. Er weis, um wen es sich handelt. Er verhilft Baku zur flucht, weil er um dessen Zukunft im Gefängnis weis. Ganz knapp und zum Glück noch unerkannt vor der restlichen Polizei die kurz danach eintrifft, können die beiden entkommen.



Auf die Frage, ob es ihm möglich war, die beiden zu fassen, verneint er; Mariku steht dann da, es ist Nacht, um ihn herum Lichter, Sirenen, Polizeiautos u.ä. und er vollkommen neben sich, weil Bakura weg ist~



Epilog Titel













Da ihre Identität jetzt bekannt ist, beschließen sie das Land zu verlassen.



10 Monate später in Frankreich. Die beiden sind in Paris der Stadt der Liebe. Bakura hat auf Ryou gehört und er kündigt die Einbrüche nicht mehr an. Sie bauen neuen Kundenstamm auf und Paris wird überschwemmt von einer Welle genialer Einbrüche ohne Spuren.



Mariku gibt auch einen Auftrag. Bei seinem Einbruch im Luvre, stehen sich Bakura und Mariku gegenüber, als er gerade an das Bild will.



Schluss-Szene: Mariku hat Bakura gefasst hat, er legt ihm Handschellen an. Sie küssen sich und Baku läuft grinsen weg. Dann merkt Mariku, dass er mit seinen eigenen Handschellen gefangen wurde. Er schimpft dem Dieb hinterher. Aber in echt grinst er und denkt: „Mach es gut mein Phantom, wir sehen uns wieder.“



Bakura dreht sich noch einmal um, die Augen treffen sich, er Lächelt. Ein kleiner magischer Moment, aber sie werden nie zusammen sein können, da sie auf unterschiedlichen Seiten kämpfen. Aber er weis genau sie sehen sich wieder und er möchte das Gefühl nie missen das Mariku ihm auf den Fersen ist. „Ich liebe dich!“











(Stand 02.04.2016 .. 9 Kommis, 628 Hits, 3 Favos) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von: abgemeldet
2012-12-15T20:11:17+00:00 15.12.2012 21:11
Hey^^

Ich fand Kapitel 4 klasse.
Vor allem den Rückblick, wie Ryou etwas eifersüchtig auf Mlaik ist und so...^^

Hoffe du schreibst shcnell weiter!
marik-1998
Von: abgemeldet
2012-06-28T22:40:21+00:00 29.06.2012 00:40
Beta kommt wahrscheinlich morgen, bin grad mehr in Leselaune, als in Betalaune xD.

Ich fände es passender, wenn du schon ein Setting in England hast, wenn du dann auch englische Anreden nutzt. Anstatt Herr Tylor eben Mr. Tylor usw.
Ehrlich gesagt hätte ich sogar fast das hier als Prolog, oder erstes Kapitel stehen lassen xD
Aber nunja, du hast dich jetzt eben für eine andere Erzählrichtung entschieden :3~

Hm ... noch bin ich nicht ganz überzeugt ._.
Ich finde es etwas verwirrend, das mit den Spitznamen und ehrlich gesagt komme ich da auch nicht so ganz mit. Gut, dass Ryou Tenshi ist, ist klar~

Was ich aber gut finde ist, dass du ziemlich gut recherchiert hast, das macht einiges wieder wett.

Nur leider fand ich dann den abrupten Abbruch des Kapitels etwas doof ...
Von: abgemeldet
2012-06-28T15:33:41+00:00 28.06.2012 17:33
So, jetzt les ich auch mal diese FF. Ich bin grad so lesewütig, das muss ich ausnutzen *lach*

Zuerstmal wieder ein paar formelle Sachen: (Ich fang von oben nach unten an 8D)

Erstens: Wie bei Maelstrom gefällt mir der Titel hier wirklich außerordentlich gut!

Bitte mach doch die übelst vielen Schlagwörter weg. Ich würd echt nur die Shippings drin lassen und dann noch 'Mafia', weil das auch häufiger vorkommt :3 Trägt zu der Übersicht in den Schlagwörtern bei.
Dann würd ich die Charakterangabe wirklich nur auf die wesentlichen Charas reduzieren, also, die Hauptcharas, ich kann mir irgendwie nur schwer vorstellen, dass die ALLE eine tragende Rolle einnehmen ... (oder?)

Die Kurzbeschreibung find ich in Ordnung, auch wenn es etwas störend ist, dass du die Zeilen nicht ausschreibst, sondern das so linksbündig ist. Das sieht iwie so zusammengekrumpelt aus xD"

Den Disclaimer würd ich wieder wegmachen, er ist unnötig. Je weniger die FF Beschreibung überladen wirkt, desto größer die Chance, dass sie gern gelesen wird.

Da du bei den Pairings nur Fragezeichen hingeschrieben hast, würde ich es gleich bleiben und eben nur Psychoshipping als Hauptshipping stehen lassen.
Vor allem dieses "und Mai kriet ni X"
Ernsthaft, was bitte soll uns das sagen, außer, dass es für einen Fremden so aussieht, als hättest du iwie beim Schreiben nix in der Birne gehabt xD

Charakterbeschreibung kann so bleiben :3

So und jetzt zum Inhalt.

Oh, okay, ich bin ehrlich gesagt absolut nicht begeistert von Ich-Form und dann auch noch in der Gegenwart x.x Ich hoffe, du behältst das nicht bei ...

Den Prolog hab ich jetzt mal im Stück gelesen (Die Betaversion davon kommt sofort, nachdem ich den Kommi fertig geschrieben hab)

Als erstes muss ich -Mariku erstaunlicherweise beipflichten. Die letzten beiden Sätze wirken irgende deplatziert, die würde ich einfach wegstreichen.

Auch muss ich ehrlicherweise sagen, dass mich der Prolog alleine nicht so ganz überzeugt.
Ich weiß, was du damit bezwecken wolltest - die jetzige Szenerie, in die der Leser erstmal hineingeworfen wird, um Spannung aufzubauen und dann in Erzählform berichten, wie es zu dieser Situation gekommen ist.

Das ist eine Stilrichtung, die man nicht unterschätzen sollte.
Man muss in den richtigen Momenten Spannung aufbauen, ein actionreiches Geschehen beschreiben, ohne dabei zuviel vorweg zu nehmen, oder es langatmig wirken zu lassen.
Ich muss jetzt leider sagen, dass ich finde, dass dir der Prolog nicht soo gelungen ist, wie ich es von deinen anderen FFs gewohnt bin.
Man merkt, worauf du hinaus wolltest und in Ansätzen ist dir das auch gelungen, aber dann hast du irgendwie wieder doch etwas ZUviel in so wenig Worten und ich weiß nicht, die Relation von Spannung, Handlung und Information stimmt hier einfach nicht. Ich bin noch etwas unsicher, ob sich diese FF auch auf meine Favoliste verirren soll, oder nicht - ich werde mal das nächste Kapitel abwarten, vielleicht überzeugt mich das ja =)
Von: abgemeldet
2012-06-24T16:54:03+00:00 24.06.2012 18:54
Hey^^

Ich habe mir das Kapitel durchgelesen,
ich finde es schön.
Du hast die Personen gut beschrieben.

Es wurde spannend beschrieben und ich freue mich auf die nächsten Kapitel.
Ich mag deine Schreibart und habe keine Schreibfehler gefunden.

Bin sehr gespannt~

Liebe Grüße,
marik-1998
Von:  -Mariku
2012-05-29T22:11:59+00:00 30.05.2012 00:11
Teil 2

Sorry, bin leider mit dem Handy weggescollt und nicht mehr zurück gekommen.o_O

So, weiter;

Ich fands einfach nicht unbedinngt toll, genauso auch, weil ich es einbisschen verwirrent von Bakuras und Ryous Auftauchen war (außer es soll extra so sein, dann ist es was anderes.xD * lach*)

Mhm, aber im Greunde finde ich sie 1 A mit Sternchen drauf. :D xD

Wenn du eine Beta fürs Inhaltliche brauchst, frag mich ruhig.^^

Gute Nacht,
Maus~
Von:  -Mariku
2012-05-29T21:58:37+00:00 29.05.2012 23:58
Hiii, Mami.~<3~ *träller*

Endlich ist deine FF freigeschaltet. *g* Hab mich schon die ganze Zeit gefragt, wann sie endlich kommt....Ich muss dir was beichten: Du bist, sozusagen, die Gewinnerin wenn sich keiner mehr bei marik-1998s WB meldet, denn ich hab meine FF pausiert. *lächel* Aber auch so, weiß ich, dass du eh gewonnen hättest.

Jetzt zu deinen kleinen Prolog: Ich muss was wichtiges los werden...Was sollte der vorletzte Satz bedeuten?! *fragend schaut* Er ist nicht fertig geschrieben, mitten aufgehört und ich, als Leser, frag mich was das bedeuten soll. Ich bin nicht Isis/Ishizu oder Aisis.xD I don't know.

Mhm, ich mochte es, dass du mitten in so einer Stelle angefangen hast, doch muss ich zugeben, dass der letzte Teil, besser als der erste Teil ist. Irgendwie ist da nicht so die Spannung, wie sonst in deinen FFs/OSs :'( *traurig guck*

Dafür ich liebe ich deinen Ryou.<3 Du hast ihn einfach grandios vorgestellt, so gut kann ich das selber sicher nie. Mit Bakura geht es, doch bist du eher besser im Bereich von Ryou oder Yugi (evt. auch Malik, aber nur evt.)
Außerdem fand ich es interessant zu erfahren, dass scheinbar ein Telefonat an fast allem Schuld sei und, lass mich raten, Ati oder Malik die anderen reingelegt haben? Und Mai war entweder eine, die davon wusste und nichts tat oder mithalf. Wie weit liege ich da richtig? *fragend guck*


Ich finde den letzten Satz nicht so toll...Der nimmt die ganze aufgebaute Stimmung weg, weißt du?
Von: abgemeldet
2012-05-29T19:21:56+00:00 29.05.2012 21:21
Hi^^

Schön das der Prolog on ist :)

Mir gefällt der Prolog, ich bin gespannt wie es weiter geht.
Ich finde es schön, dass es spannend anfängt,
und erst im nächsten Kapitel erzählt wird,
wie es dazu kam.

Freue mich auf die nächsten Kapitel^^

LG
marik-1998


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