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Carpe Noctem

von

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Prolog

Als Lilly die alte Lagerhalle ihres Onkels betrat schlug ihr der beißende Geruch von verwesendem Blut entgegen.

Ein Schritt in den dunklen Raum hinein und sie stand in der Lache. Der Saft klebte an ihrer Sohle wie Sirup und verursachte bei jedem Schritt ein schmatzendes Geräusch.

Kälte kroch ihre Wirbelsäule hoch, wie Nadeln bohrte sie sich schmerzhaft zwischen jeden Wirbel und ließ das Mädchen noch mehr zittern.

Ihre Hand umklammerte die dicke Taschenlampe, sie schob den Schalter hoch und ließ den Lichtkegel über die alten Werkzeuge, Rohre, Kästen mit Schrauben und Nägeln, die kaputten Lichtschalter an der Wand und Unmengen von verdreckten Pappkartons mit ihr unbekanntem Inhalt schweifen. Dann richtete sie den Strahl auf die Spur aus Tropfen und Abdrücken im Staub die bis zur Tür am Ende der Halle führte, sie stand einen Spalt breit offen, das rostige Vorhängeschloss war abgerissen worden und lag am Boden.

Sie schluckte, fasste mit der freien Hand nach dem kleinen Kreuzanhänger den sie an einem Goldkettchen um den Hals trug und ging langsam auf die Tür zu.

Ihre Schritte, das widerliche Geräusch dass das Blut unter ihren Schuhsolen machte, hallten durch den hohen Raum und wurden nur von ihrem Herz übertönt das laut und schnell schlug.

Sie näherte sich der Tür, ließ das Kreuz los und streckte ihre blassen Finger nach der Klinke aus.

Ihr Atem wurde als kleine Dunstwolke sichtbar und auf der Klinke bildeten sich Eisblumen. Trotzdem fasste sie das kalte Metall an und zog die Tür auf. Sie klemmte und knarrte, das Geräusch klang fast wie ein Schrei, hoch und gequält.

Sie hielt die Luft an als sie den Lichtkegel in den Raum richtete.

Ihr Mund stand offen als sie mit vor Entsetzen geweiteten Augen das Monster sah. Wäre es nicht so skelettiert und seine Haut nicht so leichenblass gewesen, hätte sie gedacht es sei ein Mensch, aber seine Augen leuchteten rot wie Blut.

Es blickte sie hungrig unter dichten schwarzen Haarsträhnen hervor an und sein Mund verzog sich zu einem hässlichen Lächeln das mehr ein Zähnefletschen war. Fangzähne blitzten im Licht der Taschenlampe und ein schauerliches Knurren entstieg der Kehle des stark an einen Menschen erinnernden Wesens.

In seinem dreckigen und zerrissenen Hemd waren fünf große Löcher aus denen das dunkle, verwesende Blut sickerte.

Noch bevor Lilly einen Schritt zurück machen konnte griff es an.

Das Wesen bewegte sich blitzschnell auf allen Vieren über die in dem Raum gelagerten Kisten und Fässer hinweg und riss Lilly nieder. Sie schrie, schlug und trat in ihrer Panik nach dem Wesen; die Taschenlampe fiel aus ihrer Hand und rollte über den staubigen Boden, beschien die grausige Szene als das Monster den Kragen ihres Pullis zerfetzte und seine gesprungenen Lippen auf ihre Haut senkte.

Und dann biss es zu.

Das Blut aus den Adern gesaugt zu bekommen brannte und trieb dem Mädchen Tränen in die blauen Augen.

Ihre Stimme versagte und mit jedem Schluck den die Bestie nahm wurde sie schwächer, ihre Gegenwehr kraftloser.

Das letzte was sie hörte war ihr eigenes Herz das immer träger und leiser schlug.

Nach dem letzten Schlag wurde alles schwarz, aber ihr Ende sollte das noch lange nicht sein...



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