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Psyche

Akatsuki Rising
von

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Probleme eines Schülers

Lang, lang ists her, dass ich hier mal was hochgeladen habe.

Sorryyy Q-Q

Nach langem hin und her, habe ich mich dazu entschlossen Psyche auch hier vollkommen hoch zu laden. ^-^
 

Ich danke auf alle Fälle allen die mir ein Kommi da gelassen haben und natürlich auch diejenigen, die Psyche zu ihren Favos gemacht haben *_*

Das nächste Kapitel wird wohl Sonntag hier online kommen ^-^
 

Lg

Uchan
 

Das Wochenende war endlich vorüber. Die ganze Zeit über gingen sich Naruto und Sasuke aus dem Weg.

Die Streitereien zwischen Sasuke und dem Rest der Familie waren beängstigend.

Egal wie verschwommen die Erinnerungen an diese Familie war, so waren sie ganz bestimmt nicht gewesen.

Und immer mehr fragte sich Naruto, wie er positive Erinnerungen mit Japan verbinden konnte.

Die „Shoppingtour“ mit Itachi war recht ereignislos gewesen.

Ein paar Mal hatte es der Schwarzhaarige zwar versucht, mit ihm über die Albträume zu sprechen, doch so weit war der Blonde noch nicht.

Er wusste von Minato, dass Itachi Psychologie studierte.

Durch die Verkürzung muss der Ältere der Uchihabrüder nun eine Abhandlung schreiben. Und Naruto dachte, Itachi wäre bereits Psychologe und er wäre bei den Uchihas, um permanente Betreuung zu haben.

Was sollte der Blonde hier nun darstellen? Eine Lebendstudie für einen Studenten?
 

„Du solltest aufpassen wo du lang läufst.“ Kurama klang schrecklich müde während sie auf dem Weg zur Schule waren.

In der Nacht hatte der Fuchs seine ganze Energie damit verbraucht, Naruto in der Anderswelt, seinem Wunderland, gefangen zu halten. Während Naruto sich mit seinem Madhatter-Abklatsch rumschlagen durfte, musste Kurama sich mit den Schrecken der Nacht abplagen.

Es zerrte an den Kräften des Körpers. Die Medikamente halfen ihm, dass er sich überhaupt noch bewegen konnte.

Es machte dem Blonden Angst abhängig von den Medikamenten zu sein.

Müde und mit verschwommener Sicht sah sich der Blonde um.

Wo zum Henker war er?

„Lost, Darling?“, fragte Kurama nun etwas munterer.

Verloren hieß sich nicht orientieren zu können, Orientierungslosigkeit hieß, ein leichtes Ziel zu sein und ein leichtes Ziel zu sein hieß Gefahr.

Das war selbst für den Fuchs ein Grund wieder wach zu werden.

„Ich weiß nicht.“, gestand Naruto sich ein. „Vielleicht ein wenig. Warum haben wir noch einmal abgelehnt, dass Mikoto uns fährt?“

Kurama knurrte leise. „Weil du nachdenken wolltest. Und nun raus mit dem Mobile und an mit dem Navi. Wir sind ja nicht wirklich aufgeschmissen. Sex, drugs and techonlogy. Thats our slogan!“

Naruto schnaubte. „Ja, nur ohne Sex. Wir könnten Metal mit reinbringen. Wie wär’s?“

Kurama schüttelte belustigt den Kopf. „Was nicht ist, kann noch werden. Raus mit dem fucking mobile!“

Seufzend kramte der Blonde in seinem Rucksack. Technologie war wirklich etwas Grandioses.
 

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Sasuke saß an seinem Tisch. Mürrisch blätterte er in seinem Schulbuch.

Er versuchte die Mädchen um sich herum zu ignorieren. VERDAMMTE HÜHNER!

Warum konnten sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen?

„Hey Kumpel, wo hast du das blonde Ärgernis gelassen? Ich dachte der Kerl soll heute zu uns kommen.“

Shikamaru Nara war einer seiner besten Freunde. Wenn er es genauer betrachtete, war er sein einziger Freund und Zufluchtsmöglichkeit.

Doch heute, allein für die Erwähnung dieses verdammten, familienklauenden Wichts, hätte er ihn umbringen können.

„Ich hoffe verschollen. Und wenn ja, kommt er am Besten nicht wieder zurück.“, antwortete Sasuke patzig.

Shikamaru seufzte leise. „Immer noch nicht daran gewöhnt?“

Alles was der intelligenteste und gleichzeitig faulste Kerl der Schule als Antwort bekam, war ein Schnauben.

„Ok, ok, brisantes Thema. Lassen wir das.“ Shikamaru hob abwehrend die Hände.

Sasuke sah seinen Freund nur genervt an. „Werd die Hühner los!“, grummelte Uchiha nur.

Für ihn war selbst das blonde Ärgernis besser als diese Hühner. Er hatte sich damals extra so hingesetzt, dass außer Shikamaru keiner mehr in seiner Nähe saß. Die Lehrer hielten es für einen leisen Protest gegen die Beliebtheit Sasukes und ließen ihn machen.

Sasuke sah sich um und ihm wurde mulmig zumute. Außer schräg neben ihm war kein Platz mehr in dieser verdammten Klasse frei.

Und er wusste, wem dieser Tisch gehören würde. Wie er die Lehrer doch dafür hasste. Aber eine der Zicken dort sitzen zu lassen nur um den Blonden los zu werden, würde zu einem Krieg führen.

„Schwere Wahl nicht wahr? Krieg der Höllenhexen oder Naruto.“ Shikamaru sah gelangweilt auf den leeren Tisch.

Sasuke grummelte nur. „Nenn seinen verdammten Namen nicht, sonst bist du heute der Erste, an dem ich meine Wut rauslasse!“

Das konnte ja heiter werden. Sasuke wollte den Blonden nicht sehen. Er war ihm das ganze Wochenende nicht aus dem Weg gegangen, um hier wieder voll mit ihm konfrontiert zu werden.

Er spürte einen Stich in seinem Herzen. Tief im Inneren wusste er, dass es nicht mehr darum ging, dass Naruto sich nicht gemeldet hatte und er Sasuke damit tief verletzt hatte. Am ersten Tag nach dem Anfall hatte der Uchiha das Gefühl gehabt, dass der Blonde einfach nur Aufmerksamkeit brauchte.

Als er dann gestern Nacht nach Hause gekommen war, musste er einfach am Zimmer des ungebetenen Gastes halten.

Wieder hatte er geweint. Und Sasuke wurde einfach dieses ungute Gefühl nicht los, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte.

Was zu Teufel war nur mit dem Blonden geschehen?

Der Naruto, den er kannte, wäre sofort zu ihm gelaufen, hätte ihn umarmt und um Verzeihung gebeten. Dieser hier machte nichts dergleichen sondern hielt gegen ihn an. Entweder blickten die einst so geliebten Augen ihn hasserfüllt, verletzt oder einfach nur gleichgültig an.

Er atmete tief durch, den Schmerz im Inneren unterdrückend blickte er nach vorne als der Lehrer eintrat.

Nein, Naruto war wirklich kein Thema, welches seine Stimmung aufhellte.

Der Naruto, der bei ihm zu Hause wohnte, war nicht sein Naruto. Und er würde es ihn spüren lassen. Den Hass, den er auf den Blonden entwickelt hatte, die Frustration und Wut. Er würde ihm all seine negativen Gefühle einprügeln, bis er winselnd um Verzeihung bitten würde.

„Liebe Schülerinnen und Schüler, ab heute haben wir einen Neuen bei uns in der Reihe. Ich bitte euch, ihn freundlich bei uns aufzunehmen.“
 

Naruto wartete vor der Tür. Er hatte es gerade noch rechtzeitig geschafft zeitig zum Unterricht zu kommen.

Sein Lehrer hatte auf ihn gewartet und war dann mit ihm zur Klasse gegangen.

Nach der kurzen Ankündigung trat er vor seine neuen Mitschüler.

Verzweifelt hielt er seinen Herzschlag normal. So aufgeregt war er normalerweise nie.

Wie würde es hier werden? Er war kein einfacher Geselle. Er kam mit Menschen einfach nicht so gut aus.

In seinem College in Amerika war es was anderes gewesen. Es war eben... eine spezielle Institution gewesen.

Und wie er sie vermisste.

Als Naruto her kam, dachte er ein Gefühl der Heimat mit Japan verbinden zu können. Seit seinem ersten Abend bei den Uchihas hatte er dieses Gefühl verloren. Er wollte nur noch zurück nach Amerika. Doch er wusste, dass er erst gehen könnte, wenn endlich alles abgeschlossen war.

Nur noch ein wenig Geduld.

Als er eintrat wurde es still. Er spürte sein Herz hart gegen seinen Brustkorb schlagen.

Er schloss die Augen, drehte sich langsam zur Klasse um und atmete einmal tief durch.

„Bleib ruhig, Darling, das schaffst du schon.“, hallte Kuramas Stimme durch seinen Geist.

Naruto öffnete die Augen. Ruhig, beinahe emotionslos sah er in die Klasse. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet.

Natürlich, mit seinen blonden Haaren und den blauen Augen musste er schon ein seltsames Bild abgeben.

Wie er doch diese einheitliche Masse namens Durchschnitt hasste.

„Mein Name ist Naruto Uzumaki. Und wenn wir ehrlich sind habt ihr genauso wenig Lust drauf, dass ich hier bin, wie ich. Also hoffe ich, dass wir uns gut aus dem Weg gehen werden.“ Er ließ seine Stimme ruhig und ablehnend durch den Raum hallen. Mit gestrafften Schultern und gerader Haltung versuchte er seinen Standpunkt zu unterstreichen.

Naruto wollte hier keine Freunde, er wollte keine Bindungen. Nicht mehr. Er hatte einmal daran festgehalten und war auf die Schnauze gefallen.

Ab jetzt hatte er genug.

Es wurde nicht mehr gespielt, es wurde nicht mehr einen auf freundlich gemacht.

Langsam musste er sich auf das Eigentliche konzentrieren.

Es zählte nur noch der Auftrag.
 

Sasuke zog eine Augenbraue nach oben. Narutos Vorstellung war weit ab von dem, was er erwartet hatte.

Keine zwei Minuten in der Klasse und schon hatte er eine Welle der Empörung ausgelöst.

Was ihn mehr verwirrte war nicht die Tatsache, dass Naruto sich wieder wie der letzte Arsch aufführte. Es war eher die Tatsache, dass er den Nachnamen seiner Mutter verwendete.

Waren seine Eltern geschieden?

Nein, so wie er Minato und Kushina in Erinnerung hatte konnte es einfach nicht sein.

Was ist in Amerika nur passiert?

„Ähm, ja... Naruto-kun, bitte setz dich auf den Platz, der hinten noch frei ist. Dann können wir auch mit dem Unterricht anfangen.“ Ihr Lehrer, Iruka-sensei, schien etwas ratlos mit dem Neuankömmling zu sein.

Sasuke versteifte sich kurz und sah dann aus dem Fenster. Er tat so, als würde ihn alles nicht interessieren.
 

Naruto schnaubte leise. Es war so klischeehaft, dass er sich vorkam wie in einem schlechten Manga.

Nicht wirklich lustvoll packte er seine Tasche auf seinen Tisch, schmiss sich selbst sehr unelegant auf den Stuhl und sah nach vorne an die Tafel.

Immer noch waren einige der Blicke auf ihn gerichtet.

Was hatte er nur getan um nun so viel Aufmerksamkeit zu bekommen? Hatte er nicht klar gestellt, dass er das nicht wollte? War es etwa eine typische Eigenschaft der Menschen jedes Mal das zu tun, was man nicht will?

Als der Lehrer dann mit dem Unterricht anfing, war der Blonde endlich nicht mehr Mittelpunkt des Zimmers.

„Menschen sind so dumm. Willst du weiter schlafen? Du hast kaum Ruhe gehabt, sweety.“ Naruto schüttelte gedanklich den Kopf. „Nein, hier können wir nicht einfach zwischendurch wechseln. Hier sind wir normale Schüler und keine Subjekte. Versuch dich bitte ruhig zu halten.“

Damit schenkte Naruto seinem Lehrer nun die angemessene Aufmerksamkeit, nur um festzustellen, dass er das gesamte Thema schon kannte. Verdammt, seit wann waren die in Amerika weiter im Stoff als an japanischen Schulen?

Wo war er hier nur gelandet?
 

Als es dann endlich zur Pause klingelte, schnappte sich Naruto seine Tasche und verließ so schnell wie möglich die Klasse. Je weniger er mit diesen verdammten Menschen zu tun hatte, desto besser.

„Hey, Naruto, warte mal!“

Hatte er denn keine Chance zu entkommen?

Genervt wandte er sich zu der Person um, die ihn am verduften hinderte.

Ein junger Mann kam auf ihn zu gerannt. Kurze, struppige Haare und seltsame, dreieckige Tattoos auf den Wangen.

Also Deidara hat ihm die auf alle Fälle nicht gemacht. Wer war das, zum Teufel?

„Hey, Naruto, warum haust du denn ab? Wir haben uns so lange nicht gesehen. Wie geht es dir? Wie geht es deinen Eltern?“

Der Blonde stand geschockt im Flur. Er kannte diesen Kerl doch gar nicht, oder?

„Es tut mir leid, kennen wir uns?“

Der junge Mann vor ihm sah ihn verständnislos an.

„Natürlich, ich bin es, Kiba! Erkennst du mich nicht mehr? Wie sind zusammen in den Kindergarten und in die Grundstufe gegangen.“

Der Blonde schüttelte nur den Kopf. „Tut mir leid, du musst mich verwechseln.“

„Aber du bist doch Naruto! Naruto Namikaze, oder nicht?“

Naruto, der schon drauf und dran war weiter zu gehen, wandte sich um. Wütend sah er den Kerl, der sich Kiba nannte an. „ Mein Name ist Uzumaki, klar?“ Damit war Naruto weg. Keiner wagte es ihn aufzuhalten.
 

Kiba blieb erschrocken stehen und sah dem Blonden nach. Als er hörte, dass Naruto aus Amerika zurückgekommen war, hatte er sich so sehr gefreut. Nicht nur er, auch ihre Freundin aus Kindertagen, Hinata, wollte den Blonden wiedersehen. Und nun schien genau dieser sich nicht mehr an sie erinnern zu können.

Der Braunhaarige hatte dem Uchiha nicht geglaubt. Sasuke hatte ihm gesagt, dass Naruto sich verändert hatte. Doch so wie er es sah, hatte der Schwarzhaarige untertrieben.

Was sollte er nun Hinata sagen?

Kiba schüttelte den Kopf. Vielleicht hatte der Blonde auch einfach nur einen harten Tag. Er würde ihn später einfach noch einmal ansprechen.

So leicht würde er nicht aufgeben.
 

Naruto rannte die Treppen rauf, blickte sich nicht um. Er wollte nicht in diesem Gebäude bleiben. Nun hatte er knapp eine Stunde Zeit um heraus zu bekommen, wen er hier noch kennen sollte.

Der Blonde wusste, dass er von Naru-chan nicht viel herausbekommen würde, aber es gab einen, der ihm weiterhelfen konnte.

Minato.

Nachdem er auch die letzen Treppen hinter sich gelassen hatte, stand er auf dem Flachdach der Schule.

Itachi hatte ihm den Tipp gegeben, dass er sich hier ruhig zurückziehen konnte. Das Dach war nie abgeschlossen. Also konnte er sich hier gemütlich hinsetzen und endlich abschalten.

Er setzte sich mit dem Rücken ans Gitter, kramte in seiner Tasche und holte seinen Laptop heraus.

Die Lehrer durften nur nicht wissen, dass er seine gesamte Elektronikausrüstung dabei hatte. Japanische Schulen und deren Regeln. Alle mussten gleich aussehen und die gleichen Gegenstände in die Schule mitbringen. Sowas idiotisches. In Amerika hatte jeder seinen Laptop und Elektronikausrüstung dabei. Damit wurde im Unterricht gelernt oder wahlweise gechattet. Je nachdem wie ernst der Unterricht genommen wurde.

Naruto klappte seinen Laptop auf. Er machte ihn nie aus, ließ ihn dauerhaft auf Stand-By laufen.

„System, activating telephone, dial number: Minato Namikaze, Langley Washington DC.“

Der Computer fing an die Stimmenerkennung durchzusuchen.

Eine grüne Lampe fing an zu leuchten und wählte sich in die Telefonverbindung ein.

Er liebte dieses Sprachmodul. Es machte so vieles einfacher.

Nach wenigen Sekunden wurde die Webkamera aktiviert.

„Naruto-kun, schön dich zu sehen. Wie geht es dir?“

Der blonde Mann vor ihm strahlte förmlich. Sein Erzeuger hatte immer gute Laune. Besonders wenn er im Labor hockte und den ganzen Tag seinen Ideen nachjagen konnte.

Sein Medikament kam aus der Feder dieses Mannes. Minato hatte wirklich ein sauberes Englisch im Vergleich zu vielen Japanern. Sein Erzeuger hatte sich zwar Mühe gegeben Naruto so viel es ging in Japanisch zu unterrichten, allerdings war für den Teen Englisch zu seiner Muttersprache geworden. Mit seinem Erzeuger in Japanisch zu sprechen kam ihm so absurd vor, als würde ein Hund anfangen zu Maunzen.

Keiner der beiden Männer versuchte auch nur ansatzweise den Fakt zu überspielen, dass Naruto und Kurama weit ab von dem waren, was Minato als Sohn bezeichnen würde.

Die Beziehung zu seinem Erzeuger war so oberflächlich, wie die zu den Uchihas. Naru-chan war alles, was den Blonde mit seinem Erzeuger verband. Und doch vertraute er Minato gerade aus diesem Grunde mehr an als anderen. Für Naruto waren Verbundenheit und Vertrauen zwei unterschiedliche Dinge.

„Ganz gut, wir haben gerade Pause.“ Naruto atmete tief durch. Es tat so gut endlich wieder Englisch zu sprechen.

„Minato, sagt dir der Name Kiba etwas?“

Er musste wissen, ob er diesen Jungen wirklich kannte oder ob er vielleicht nur einen Vorwand benutzte um mit Naruto zu sprechen.

Er kannte den Gegner nicht, also musste er abschätzen können, wen er als harmlos einstufen konnte und wen nicht.

Minato nickte leicht.

„Ja, Kiba Inuzuka er war ein Klassenkamerad von Naru-chan in der Grundstufe. Warum fragst du? Ist Kiba etwa in deiner Klasse? Wie klein die Welt doch ist. Vielleicht sind noch andere aus der Grundschulzeit bei euch.“

Naruto murrte leise.

„Du weißt dass ich mich kaum an etwas aus der Zeit erinnere. Und hier Naru-chan einzusetzen kommt für mich nicht in Frage. Ist es daher möglich, dass du mir eine Akte besorgst? Ich muss wissen, wer wirklich damals bei mir in der Klasse war und wer nicht.“

„Ich lass das Programm nebenbei mitlaufen. Ist ansonsten alles in Ordnung? Wie läuft es mit Itachi? Wie verträgst du das Medikament? Irgendwelche Nebenwirkungen?“

Der Blonde seufzte schwer. Seinem Erzeuger konnte er wirklich nicht entkommen. Warum hatte er ihn noch einmal angerufen? Ach ja, Berichterstattung. Er hatte sich nun seit drei Tagen nicht mehr gemeldet.

„Bis auf den verdammten Idioten, der glaubt ihm gehöre die Welt, ist es sehr ruhig. Nichts Auffälliges. Ansonsten hätte ich mich auch schon gemeldet.“

Minato betrachte seinen Schützling nachdenklich.

„Und wie schläfst du?“

Naruto schluckte.

„Gut.“ Er verschwieg lieber das Thema mit seiner Mutter. Wenn er Minato in Angst versetze, muss er am Ende noch mehr Pillen schlucken.

„Also, schick mir bitte eine Liste mit den Leuten, die Naru-chan kannte. Dann kann ich mich schlau machen und wenigstens eine Rolle übernehmen. Ich hoffe du bekommst das bis zum Ende der Pause hin.“

Sein Erzeuger grinste nur breit. „Glaub mir mein Junge, wenn ich etwas hinbekomme, dann das.“

Mit diesen Worten ging Minato an die Arbeit, während Naruto sich sein Bento zur Hand nahm. Wenn er schon warten musste, konnte er wenigstens Frühstücken.

„Naruto, frag Minato mal, ob die Muskelkrämpfe normal sind. Ich mache mir sorgen um deinen Körper. Ohne Hülle können wir nicht agieren.“ Und dabei dachte der Blonde wirklich, der Fuchs würde endlich schlafen.

„Ja, ja.“, schoss Naruto in Gedanken zurück.

„Minato, Kurama frag an, ob von dem Medikament Muskelkrämpfe auftreten können.“

Sein Erzeuger blickte vom Zweitcomputer zu ihm herüber.

„Kommt darauf an, wie viel du nimmst. Es stimuliert die Muskeln zur Arbeit. Daher warst du hier ja auch im Einsatztraining. Versuch es mit mehr Sport, geh Laufen. Wenn das nicht genug ist, werd ich mir was einfallen lassen. Und immer schön dein Gemüse aufessen.“ Breit grinsend ging Minato wieder an die Arbeit.

Konnte der Kerl einmal ernst bleiben und aufhören zu strahlen, als wäre er die direkte Konkurrenz der Sonne?

„Ist gut, wir werden es versuchen.“

„Kann ich nun endlich essen oder muss ich mit mehr Störungen rechnen?“ Er hörte Kurama amüsiert schnauben.

„Wer hier nun wechselnde Launen hat, ne? Aber mach ruhig. Ich geh wieder schlafen. Weck mich nicht vor Pausenende.“ Damit war endlich wieder Funkstille. Naruto konnte Frühstücken, Kurama schlief und Minato hatte endlich Arbeit. Schön, dass er einmal im Leben behilflich sein konnte.
 

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In der Zwischenzeit arbeitete sich Deidara durch seine Zeichnungen.

Er hatte sich wirklich an dieses Leben gewöhnt. Der Blonde war in Sachen Kunst ein Naturtalent und war dankbar dafür.

Als Tätowierer konnte er sich den Lebensunterhalt einigermaßen finanzieren. Zum Glück wohnte er mit Itachi zusammen, das erleichterte einiges.

Und auch aus seinem vorherigen Leben hatte er ein kleines Vermögen zusammen gespart. Geldsorgen hatte er also wirklich nicht.

Zuerst war er sich nicht sicher gewesen, ob er Itachi das geben konnte, was er wollte. Durch sein altes Leben hatte er schon vergessen, wie es war einer Person voll und ganz zu vertrauen.

Und auch heute noch hatte er Angst, dass sein altes Leben ihn wieder einholen würde.

Deidara hatte sich zu Anfang wirklich bedeckt gehalten. Es war ihm nicht geheuer gewesen, das Itachi eine solche Faszination für ihn gehegt hatte.

Nach gut einem Jahr fand er diese Faszination irgendwie niedlich.

Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen.

Oh ja, er war endlich wirklich glücklich.

Verträumt strich er über eine Zeichnung, die er von Itachi angefertigt hatte.

Zugegeben, nicht nur der Schwarzhaarige hatte eine Faszination für ihn, der Blonde war sehr besitzzergreifend, wenn es um den Uchiha ging.

Deidara sah auf die Uhr.

Kurz nach zwei.

Leise seufzte er und schüttelte den Kopf.

Wohin seine Gedanken nur wieder abwichen.

Er sollte wirklich eine Pause machen.

Kurz entschlossen legte er seine Zeichenutensilien zurück in seinen Kasten. Genug für die erste Hälfte des Tages.

Er stand auf und ging die Treppen hoch ins Studio.

„Hey Kaito, hast du was dagegen wenn ich meine Pause nehme?“ Der Blonde lehnte sich in den Türrahmen, der zur Treppe runter in den Pausenraum führte.

Sein Boss, Kaito, war immer sehr locker. Mit seinen blauen Haaren und punkigen Kleidungsstil war er schon jemand, an den man sich gewöhnen musste.

Doch genau diese Individualität war es, die Deidara so sehr liebte. Er hasste es sich in eine Masse zu integrieren.

Er lebte für seine Kunst. Und seit einem Jahr auch für Itachi.

Sein Boss sah ihn breit grinsend an.

„Hast du etwa ein Date mit deinem Schnucki?“

Deidara versuchte die Röte, die sich langsam auf seine Wangen schlich, zu ignorieren.

„Itachi hat heute lange Unterricht. Also vergiss es, du bekommst ihn heute nicht zu Gesicht.“ Kaito lachte hell auf. „Schade. Ich hatte gehofft, dass ich noch einen Grund für feuchte Träume bekommen könnte. Vielleicht dann morgen.“

Der Künstler knurrte leise. „Ob deine Freundin so begeistert darüber wäre, wenn sie wüsste, dass du an einen Kerl denkst während du mit ihr schläfst? Und dann auch noch an meinen Kerl?“

Kaito grinste ihn nur an. „Sie kennt Itachi, gegen einen Dreier hätte sie nichts. War ihre Idee, also hör auf mich so anzublitzen und nimm endlich deine wohlverdiente Pause. Mein nächster Kunde kommt in einer dreiviertel Stunde, bis dahin müsstest du wieder da sein. Also viel Spaß.“ Damit wurde der Blonde nach draußen geschoben

Was für eine Gemeinheit.

Erst über den Freund des Blonden schwärmen und dann auch noch seine Mitarbeiter rausschmeißen.

Wie gesagt, Deidara mochte seinen neuen Boss wirklich.
 

Gedankenverloren ging er die Straße entlang, Richtung Fußgängerzone. Hier gab es Cafés und Restaurants an jeder Ecke.

Schließlich endete er in einem kleinen Café in Mitten von Shibuya.

Er liebte diese Stadt einfach. Es war kein Vergleich zu seiner Heimat. Doch in die konnte er nicht zurück.

Deidara bestellte sich einen Kaffee und setze sich an einen Tisch am Fenster.

Amüsiert beobachtete er die Menschen vor dem Fenster. Japaner hatten etwas an sich, was ihn immer wieder aufs Neue faszinierte. Ihre Haltung im Leben, ihre Art die persönlichen Probleme einfach abprallen zu lassen.

Als sein Kaffee endlich vor ihm stand, umfasste er das Glas vorsichtig mit seinen Fingern.

Was hatte er mit diesen Händen nur alles geschaffen und zerstört.

„Darf ich mich setzen?“, sprach ihn auf einmal jemand an.

Deidara stockte. Er kannte diese Stimme von irgendwoher.

Langsam hob er den Kopf.

Vor ihm stand ein junger Mann, kurze rote Haare, braune Augen, die auf ihn herab sahen. Ein gefährliches Grinsen umspielte seine Lippen.

„Lange nicht gesehen, Deidara.“

Deidara schluckte. „Sasori, was... Was machst du denn hier?“

Der blonde Künstler versuchte die Panik aus seiner Stimme zu halten.

Von außen wirkte er so ruhig wie eh und je, versuchte sich sogar an einem kleinen Lächeln, um keine Aufmerksamkeit auf sie zu lenken.

„Ich hab dich ja schon ewig nicht mehr gesehen, mein junger Freund. Auf einmal haben wir nichts mehr von dir gehört.“

Deidara seufzte. „Hör auf zu spielen, was willst du? Wenn du dir die Mühe machst mich aufzuspüren, dann nur wenn du etwas von mir willst.“

Sasori schenkte ihm einen kurzen, kalten Blick.

„Wie gesagt, wir haben Ewigkeiten nichts mehr von dir gehört. So fast ein Jahr? Was machst du so?“

Deidara hasste dieses Spiel. Er wusste worauf das hier hinauslaufen würde. Dieses Gefühl dem Unausweichlichen immer näher zu kommen wurde langsam übermächtig.

„Ich hab eine neue Arbeit gefunden. Ich habe kein Interesse mehr, für euch den Arsch hinzuhalten.“ Er wusste wie weit er gehen konnte und ab wann es wirklich gefährlich wurde. Sasori konnte ihn hier nicht erschießen lassen. Das würde zu viel Panik erzeugen. Massenpaniken waren zwar lustig, aber man ließ sie lieber geplant und kontrolliert geschehen.

„Neue Arbeit, hun?“ Sasori schnaubte nur abfällig. „Wenn du diesen Tätowierer-Job meinst, wie traurig. Wir beide wissen doch, in welchen Bereichen du gut bist. Wo wir schon beim Thema wären.“

„Vergiss es, ich werde nicht mehr für euch arbeiten. Sucht euch einen anderen Idioten!“ Der Künstler musste sich merklich beherrschen nicht zu brüllen.

Was bildeten sie sich ein? Wieder für Akatsuki zu arbeiten käme einem Verrat an Itachi gleich. Er wollte Itachi nicht mehr verraten. Es tat ihm in der Seele weh.

„Du kennst mich, ich mag es nicht dir zu drohen. Wir beide waren Partner. Doch leider kann ich darauf keine Rücksicht nehmen, Kleiner. Ich weiß nicht, wäre es nicht schade, wenn einem gewissem Itachi Uchiha etwas... Unangenehmes... passieren würde?“

Der Blonde stockte. Geschockt sah er auf seinen alten Teampartner. „Das kann nicht dein Ernst sein.“

Sasori sah ihn nur teilnahmslos an.

„Drei. Mach uns drei. Wir geben dir die Ziele, bezahlen dich dafür und du sogst dafür, dass wir unseren Auftrag erledigen. Danach werden wir dich erstmal wieder in Ruhe lassen. Solltest du dich weigern, sehe ich leider keine Zukunft für euch beide.“

Kalte braune Augen bohrten sich in Blaue.

„Was meinst du?“ Deidara versuchte sich dumm zu stellen.

Er wusste genau was es bedeutete. Er war zwar blond, aber nicht blöd.

„Solltest du dich weigern, wird es der Tod von Itachi Uchiha sein. Hidan ist auf ihn angesetzt. Du weißt wie grausam er sein kann.“

Blaue Augen weiteten sich vor Schock.

„Im Klartext, mach das was ich dir gesagt habe und bleib erreichbar, ansonsten kommt der Uchiha in Stücken zu dir zurück, haben wir uns verstanden?“

Deidara nickte, gefangen in seinem Schock und Schmerz.

Damit erhob sich der Rothaarige.

„Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit, Dei-chan.“

Mit diesen Worten wandte sich Sasori ab und verließ das Lokal.
 

Deidara wagte es nicht sich zu bewegen.

Er kämpfte gegen die Tränen. Sein Kaffee war schon lange vergessen.

Itachi war in Gefahr. Er war in Gefahr, weil er nicht aufgepasst hatte.

Sich jetzt von dem Schwarzhaarigen zu trennen, würde nichts bringen. Sie würden wissen, dass er es nur getan hatte wegen der Drohung.

Alles was ihm blieb war Itachi zu verraten, Menschen zu töten und das zu tun was er am besten konnte.

Dem Blonden war bewusst, dass das hier nicht der letzte erzwungene Auftrag sein wird.

Langsam schlich sich nur ein Gedanke in seinen Kopf.

Um Itachi sicher leben zu lassen, musste er verschwinden.

Das hier wird sein letzter Auftrag. Nie wieder würde jemand, den er liebte, wegen ihm leiden.



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