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Wild Beasts

Träume nicht dein Leben, leb' deinen Traum! - Für die Freiheit lohnt es sich zu kämpfen!
von

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Kapitel 4 - That's the Way my Heart goes oder Herzgeflüster Teil 1

Hey ^^

ich melde mich zurück mit einem neuen Kappi ^^

freue mich wie immer über jegliche Art von Kritik und Kommis ^^

Warnung: Kitsch und Romtantik lassen grüßen xD

Viel Spaß ^^

Piece (Y) Jakey ;D

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Kapitel 4 - That's the Way my Heart goes oder Herzgeflüster Teil 1
 


 

Müde gab er ein leises, mürrisches Brummen von sich. Er wollte schlafen. Dennoch war er nur im Halbschlaf. Leicht rümpfte er die Nase. Doch das bewirkte gar nichts. Irgendwas störte ihn und hinderte ihn daran sich vollends fallen zu lassen. „Hatschii!“, nieste er heftig und rieb sich leicht mit dem linken Zeigefinger die Nase. Sein rechter Arm lag immer noch besitzergreifend um meinem Körper. Nun war er wach. Benommen öffnete ich meine Augen. Gerade war ein plötzlicher Ruck unter meinem Körper gewesen. Das darauffolgende, laute Niesen hatte mich ein wenig erschreckt, obwohl ich bereits munter war. „Gesundheit“, wünschte ich ihm und lächelte leicht. Sofort richteten sich seine nachtschwarzen Augen auf mich. „Danke. Sorry, ich wollte dich nicht wecken. Du kannst ruhig weiterschlafen“, erwiderte Ace sanft. „Keine Sorge, ich war schon wach. Alles okay bei dir?“ „Ja, alles bestens. Mich hat nur meine Nase gekitzelt. Wie geht’s dir, Kleines?“ „Schon besser. Tut mir leid, ich bin gestern einfach eingeschlafen.“ „Das muss dir nicht leid tun. Der gestrige Tag war sehr anstrengend. Da hast du eben dringend Ruhe nötig gehabt. Ruffy und ich haben dir ein T-Shirt und eine Hose angezogen, damit dir nicht kalt wird. Ich hoffe, es stört dich nicht, dass es seine Klamotten sind. Mit meinen könntest du dir vermutlich ein Zelt bauen.“ Während seines letzten Satzes ging ein amüsiertes Grinsen über sein Gesicht. Ich erwiderte es. „Danke, aber das stört mich nicht.“ „Wie hast du geschlafen, Kleines?“ „Ganz gut. Bei dir fühle ich mich wohl. Außerdem bist du angenehm warm. So wurde mir nicht kalt.“ Ein liebevolles Lächeln umspielte seine Lippen. Offenbar freute er sich über meine Worte. „Freut mich, dass du gut geschlafen hast und ich dir eine Art Wohlbefinden geben konnte. Ich muss dir ja vorkommen, wie eine Heizung.“ „Wohl eher wie eine Flamme, die niemals so heiß wird, das man sich an ihr verbrennt.“ „Also das hab ich noch nie gehört“, gab Ace belustigt zu. „Tja, jetzt schon.“ Ich bemerkte, dass er seinen Hut auf die Rückenlehne der Couch gelegt hatte. Zum Schlafen war er anscheinend doch nicht geeignet.
 

Vorsichtig zog ich mich ein Stückchen weiter hinauf, um direkt auf seiner Brust liegen zu können. Dabei fiel mein Blick auf Ruffy, der, eingerollt, auf dem türkis-grünen Rau-Leder-Armsessel lag, scheinbar tief und fest schlummerte und leise schnarchte. „Wie kann man nur so schlafen?“, fragte ich mich verwirrt. Ace drehte seinen Kopf, um meinem Blick zu folgen. „Ach, der kann überall und nirgends schlafen. Selbst in den unpassendsten Momenten und zur ungünstigsten Zeit. Hat er sich vermutlich von mir abgeschaut“, grinste der Ältere. Darauf antwortete ich ihm nicht, sondern streckte meinen rechten Arm bis zu seinem Nacken aus und kuschelte mich zufrieden an seine linke Brusthälfte. Wohlig gab ich ein kurzes Schnurren von mir. „Was machst du da?“, wollte Ace neugierig wissen. „Ich lausche deinem Herzschlag“, erklärte ich breit lächelnd. „Wieso das?“ „Ich liebe seinen Klang.“
 

~(Dam di dam di Dam dei dei

Ohh

yeah yeah

Come a little closer, yeah that's right

ahhhha

But it's so electric when it squeez me in tide

Oh the way you touch me makes me hiiiigh)~
 

Augenblicklich schlug sein Herz einen Tick schneller und sein Gesicht nahm eine rötliche Farbe an. Trotzdem schlangen sich seine Arme mehr um mich und drückten mich behutsam näher an seinen Körper. „Das hab ich auch noch nie gehört. Aber es freut mich, dass dir der Klang gefällt“, gab Ace verlegen zu und schloss zufrieden schmunzelnd seine Augenlider. „Du gefällst mir übrigens auch“, nuschelte ich beschämt. Als der 21-Jährige meine Worte vernahm, riss er überrascht die Augen auf. „Und was speziell?“, wollte er flüsternd wissen. „Alles, deinen Charakter, dein Aussehen und vor allem deine Augen. Die teilen sich den ersten Platz mit dem Klang deines Herzschlags.“ Gerührt von meinen Aussagen, nahmen seine Wangen ein satteres Rot an, während er behutsam meinen Kopf anhob. Als Nächstes spürte ich, wie Ace mir je zwei zärtliche Küsse auf meine rechte Backe, Stirn und Nase gab. „Du gefällst mir auch, Kleines. Ich mag ausnahmslos alles an dir, deinen feurigen Charakter, der so schnell liebevoll wird, dein Aussehen und vor allem deine strahlend, grünen Augen, die wie funkelnde Sterne leuchten, wenn dir was gefällt.“
 

Berührt schmunzelte ich ihn breit an und drückte ihm einen herzlichen Kuss auf seine linke Wange, unbedacht der frischen Schnitte, die sie zierten. Dennoch gab er keinen Laut von sich. Behutsam drückte Ace mich näher an seinen Körper und kraulte mich am Kopf. Zufrieden schmiegte ich mein Gesicht an seinen Hals und hauchte ihm einen Kuss drauf. „Ich hab dich wahnsinnig lieb, Kleines.“ „Ich dich auch, Ace. Wie hast du geschlafen?“ „Wunderbar, ich hab dir gerne beim Reden zugehört.“ „Was? Wann?“ „In der Nacht hast du geredet.“ „Oh, mein Gott, wirklich? Was hab ich gesagt?“ „Das Meiste hab ich ehrlich gesagt nicht verstanden. Aber du hast viel über Ruffy und mich erzählt. Das du uns sehr gern hast, du unser Haus magst, ich dich umarmen soll und nicht loslassen darf, du einen Kuss von mir willst, du nicht allein sein willst und du mehr als nur Freundschaft von mir willst.“ „Ich wusste nicht, dass ich im Schlaf rede.“ „Tja, jetzt schon. Kann ich dich was fragen, Kate?“ „Ja, sicher.“ „Empfindest du denn wirklich mehr als Freundschaft für mich?“ Wenn ich mit allem gerechnet hatte, nur nicht mit dieser Frage. „Ace, ich … ich weiß es nicht genau. Ich kann es dir nicht genau sagen.“ „Ist schon okay, du musst mir nichts sagen, was du nicht fühlst. Es war nur eine Frage. Ich wollte dich damit nicht bedrängen, oder so.“ Leicht krallte ich mich in sein T-Shirt. Vielleicht irrte ich mich, aber in meinen Ohren hatte er irgendwie enttäuscht geklungen. Selbst sein Herz schien langsam und … traurig zu schlagen. Bedrückt verbarg ich mein Gesicht an seinem Hals und klammerte mich mit meinem gesunden Arm an ihn. „Ich hab dich wirklich irrsinnig lieb, Ace. So sehr, das ich es gar nicht beschreiben kann. Ich will dich nicht verlieren.“ Mein Herz schmerzte. Es zog sich krampfhaft zusammen. Die Angst des Verlusts nagte qualvoll an mir. Drohte mich in Stücke zu zerfetzen. Ich wusste nicht mal, ob er mir antwortete, da war ich wieder eingeschlafen.
 

Etwa 2 Stunden später wachte ich auf. Die wohltuende Wärme war verschwunden. Verwirrt blickte ich mich um. Ace lag wirklich nicht mehr auf der Couch, dafür war ich in zwei Decken eingewickelt worden. Ruffy war von seinem Schlafplatz ebenfalls verschwunden. Da fiel mir der angenehme Essensgeruch auf, der in der Luft lag. Augenblicklich fing mein Magen an zu knurren. Gestern hatte ich das Essen ausfallen lassen. Kein Wunder, das ich jetzt Hunger hatte. Vorsichtig setzte ich mich auf und erkannte die Brüder, wie sie in der Küche standen und kochten. Eine Weile beobachtete ich die beiden, wie sie brüderlich zankten und miteinander leise lachten. Irgendwie machte mich das traurig. Wie sehr hatte ich mir doch immer eine Familie und wahre Freunde gewünscht! Sollten diese beiden wirklich die Lösung für all meine Probleme und die Erfüllung meiner Träume und Wünsche sein? Gedankenverloren starrte ich vor mich hin. Da drehte sich Ruffy zu mir um und grinste überschwänglich breit. »Wie kann man am Morgen nur so gute Laune haben?« Vergnügt tänzelte er zu mir. „Morgen, Kate. Wie geht’s dir? Hast du gut geschlafen?“ „Morgen, Ruffy. Ja, das hab ich. Was kocht ihr denn da?“ „Frühstück.“ „Das sehe ich. Wie hast du denn so geschlafen?“ „Wie ein Stein“, kicherte der Strohhutjunge belustigt. „Komm, du kannst dich schon zum Tisch setzen.“ Nickend stand ich vorsichtig auf. Das Auftreten tat zwar irrsinnig weh, aber es ging. „Soll ich dir helfen?“, fragte Ruffy besorgt und hielt seine Arme auf, bereit mich aufzufangen, wenn ich fallen sollte. „Alles okay, kümmere du dich nur wieder ums Essen“, lächelte ich ihm aufmunternd zu. „Sicher?“ Argwöhnisch senkte er eine Augenbraue. „Ja, gehe nur.“ Etwas unsicher tat er das, worum ich ihn gebeten hatte und stand wieder neben Ace, mit dem Rücken zu mir. Sofort verschwand mein Lächeln und machte einer schmerzverzerrten Miene Platz. Jeder Schritt, den ich tat, bereitete mir immer mehr Schmerzen. Trotzdem biss ich die Zähne zusammen und brachte mich, mein linkes Bein hinter mir her ziehend, vorwärts. Mir kam es vor wie eine Ewigkeit, als ich endlich den Tisch erreichte und mich erschöpft auf einen Sessel fallen ließ. Keuchend versuchte ich gegen das Beißen meiner Wunden anzukämpfen. Wieso musste ich auch immer die Starke spielen? Einige Zeit starrte ich Löcher in das Holz des Tischs und dachte zurück an das Gespräch mit Ace. Wir hatten uns doch gut unterhalten, uns gegenseitig Komplimente gemacht, Zuneigungen ausgetauscht. Weshalb war ich dann jetzt auf einmal so traurig? Lag es daran, dass er so trübselig gewesen war? Hatte ich ihn verletzt?
 

„Hier, Kate, Frühstück!“, holte mich Ruffys fröhliche Stimme aus meinen Gedanken. Vergnügt grinste er mir zu, als er mir einen Teller mit etlichen Pfannkuchen mit Schokosauce vor die Nase setzte und einen dampfenden Tee dazustellte. Überrascht riss ich die Augen auf, als ich den riesigen Berg an Essen vor mir sah. „Danke, Ruffy, aber meinst du nicht, dass das etwas viel ist?“, wollte ich vorsichtig von ihm wissen. „Wenn du zu wenig hast, kannst du immer gerne Nachschub haben.“ Entgeistert und mit offenem Mund starrte ich abwechselnd von ihm zu meinem vollen Teller. „Ich wäre schon froh, wenn ich das schaffen würde“, gab ich zu. „Iss so viel du willst. Alles, was du nicht mehr schaffst, kannst du ruhig uns geben“, lächelte Ace mir leicht zu, als er sich auf meine rechte Seite setzte. Sein Bruder hingegen nahm an meiner Linken Platz, schräg gegenüber von dem Älteren. Belustigt stellte ich fest, dass die beiden jeweils den doppelten Anteil von meiner Portion auf ihren Tellern hatten. „Mahlzeit!“, wünschten wir uns. Augenblicklich fielen die Brüder über ihre Pfannkuchen her. So schnell konnte ich gar nicht schauen, da hatten sie schon die Hälfte ihres Essens vertilgt. Die ersten Minuten verbrachte ich damit dieses Phänomen zu bewundern. Als die Chaoten ihren 3. Nachschub auf den Tellern hatten, gewöhnte ich mich daran und fing selbst an zu essen. Ich genoss jeden einzelnen Bissen. Es war wirklich Jahre her, dass ich eine halbwegs anständige, warme Speise zu mir genommen hatte, die auch noch so gut schmeckte. Langsam fragte ich mich, woher die beiden gewusst hatten, dass ich diese Speise sehr gern hatte. Gerade, als ich bei meinem 4. Pfannkuchen angekommen war, ließ mich ein lautes *Klatsch* erschrocken zusammenfahren.
 

Überaus geschockt starrte ich zu Ace, der mit seinem Gesicht im Teller lag und sich nicht rührte. Seine rechte Faust, in der er noch seine Gabel mit einem Stück Pfannkuchen drauf hielt, hatte er erhoben. Fassungslos blickte ich zu Ruffy, der sich über mein Gesicht königlich amüsierte und seelenruhig weiter aß, als wäre nichts. „Was ist los mit ihm? Ist was passiert?“, wollte ich aufgeregt wissen. Lachend schüttelte der Gefragte den Kopf. Nachdem er sich einigermaßen wieder im Griff hatte, winkte er grinsend ab. „Dem geht’s bestens. Er schläft nur 'ne Runde.“ „In seinem Essen?“ Verwirrt zog ich die Augenbrauen nach unten. „Ja, er schläft immer mehrmals während des Essens ein. Du solltest ihn mal erleben, wenn er beim Trinken einschläft. Da trinkt er weiter, ohne aufzuwachen. Außerdem kann man sich mit ihm noch ganz normal unterhalten. Das ist echt witzig.“ „Aber werden seine Pfannkuchen nicht kalt?“ „Mache dir darüber keine Sorgen. Nach einigen Minuten wacht er von selbst wieder auf. Fasse aber nie sein Essen an.“ „Wieso?“ „Wenn du dich seinem Teller und den Speisen darauf mit deiner Hand auch nur näherst, schlägt er dir auf die Finger. Das tut höllisch weh, glaub mir. Er verteidigt alles, was er noch isst. Allerdings merkt er das nicht. Das ist reine Intuition.“ „Wollen wir ihn trotzdem nicht aufwecken?“ „Nein, lass ihn schlafen. Ich wollte sowieso noch mit dir ungestört reden.“ „Weshalb?“, fragte ich irritiert. „Ach, nur so. Wie stehst du eigentlich zu Ace?“ „Wie soll ich zu ihm stehen? Ich mag ihn sehr und hab ihn irrsinnig lieb. Das gilt für dich aber auch“, erklärte ich. Kurz schüttelte Ruffy den Kopf. „Das meinte ich nicht. Magst du ihn mehr als mich oder unterschiedlich?“ „Natürlich mag ich euch unterschiedlich. Ihr seid schließlich komplett unterschiedlich.“ „Okay, dann frage ich anders. Inwiefern magst du mich?“ Abwartend sah mir der Strohhutjunge in die Augen. „Ich mag dich, weil du ein durchgeknallter, liebenswürdiger Kerl bist, der alles und jeden mit seiner fröhlichen Art ansteckt. Aber du kannst auch ernst und überlegt sein. Du bist ein guter Kumpel, kannst gut zuhören und kannst auf fremde Leute offen zugehen. Diese Eigenschaften bewundere ich an dir. Die werde ich nie haben.“ „Danke, du bist sehr ehrlich. Das gefällt mir an dir. Dennoch solltest du versuchen dich nicht immer sofort zu verschließen, wenn du Kummer hast. Wenn du willst, kannst du mit mir darüber reden. Außer du willst lieber mit Ace sprechen, dann geht das in Ordnung. Ich mag dich auch sehr, Kate und hab dich echt wahnsinnig lieb. Du magst ihn sehr, hm?“ Während Ruffy geredet hatte, hatte ich stumm weiter gegessen. Dennoch hatte ich nach dem 5. Pfannkuchen aufgegeben. Mehr passte einfach nicht in meinen Magen. Bereitwillig schob ich dem Strohhutjungen meinen Teller hin, dessen Inhalt er in wenigen Sekunden verputzt hatte. „Was weißt du?“, wollte ich ernst von ihm wissen.
 

Daraufhin grinste er geheimnisvoll. „Ich weiß vieles. Allerdings darf ich nicht über alles sprechen. Immerhin gibt es einen Vertrauenskodex.“ „Was weißt du, über das du reden darfst?“ „Du lässt nicht locker, ha? Also gut, ich hab auch gehört, was du in der Nacht geredet hast und ich weiß, worüber du dich gestern und heute mit meinem Bruder unterhalten hast. Ich hab es eher zufällig mitbekommen. Nein, Ace weiß nichts davon. Bevor er gemerkt hat, dass du eingeschlafen bist, hat er dir noch was geantwortet.“ „Und was?“ „Aufgrund des Vertrauenskodex' kann ich dir nur einen Teil davon sagen.“ „Der wäre?“ Allmählich verunsicherte mich Ruffy zunehmend. „Das er dich nicht verlieren möchte.“ Abwartend blickte er mir ernst ins Gesicht. Leicht wandte ich meinen Kopf zu dem Schlafenden. Ich hatte das starke Verlangen Ace an mich zu drücken. Trotzdem tat ich es nicht. Seufzend senkte ich meinen Blick. „Ja, ich mag ihn sehr. Es hat furchtbar weh getan euch zurückzuweisen. Vor allem … bei Ace. Ich wollte euch beschützen. Ich wollte nicht, dass euch was passiert, obwohl ich mir bewusst war, dass ihr auf euch selbst aufpassen könnt. Aber mir war klar, was für zwielichtige Gestalten in der Schule herumlungern. Die Lehrer tun nichts dagegen. Ich weiß nicht, ob sie es nicht sehen, oder nicht sehen wollen. Seit ich dort gelandet bin, hat sich die Situation immer mehr verschlimmert. Ich war erbost wegen dem was die anderen über euch beide gesagt haben. Das wollte ich nicht so einfach hinnehmen. Ihr seid anständige Männer. Da machte es mich umso wütender, das diese Typen euch so negativ und gemein beurteilt haben. An eurem ersten Tag, wollte ich Ace nicht so anfahren. Ich hatte enorme Schmerzen und furchtbare Angst. Um diese zu überspielen und keine Schwäche zu zeigen, bin ich sofort auf Angriff übergegangen. Als er mich dennoch berührt hat, bin ich ruhiger geworden und hab gespürt, dass er mir nichts tun wird. Trotzdem trug ich einen ständigen Konflikt aus, ob ich mich auf euch einlassen sollte, oder nicht. Vor der Mittagspause, als Ace mir seinen Arm umgelegt hat, hab ich mich geborgen gefühlt, beschützt und nicht mehr so allein. Wie wir bei der Cafeteria angekommen sind und er mich losgelassen hat, bin ich mir irgendwie verloren vorgekommen. Auf einmal hab ich alles angezweifelt, was tatsächlich war und hab gedacht, dass alles nur auf einer großen Lüge basiert.“ „Was magst du an meinem Bruder?“ „Ich mag seinen Charakter. Er ist ruhig, humorvoll, liebevoll, zärtlich und geheimnisvoll. Ich mag sein Lächeln. Da entstehen bei ihm immer Grübchen, die ihn frech wirken lassen. Ich mag seine Stimme, die zwar tief, aber dennoch sanft ist. Ich mag sein Lachen, das einfach ehrlich ist. Ich mag seine Sommersprossen, die passen zu seinem Gesamtbild. Ich mag seine Haare, die geben ihm ein wildes Image. Am meisten mag ich seine nachtschwarzen Augen, die, trotz ihres dunklen Tons, einen weichen, einfühlsamen Kern haben. Genauso gern hab ich seinen Herzschlag, der einen starken, aber überaus sanften Klang hat. Dieser beruhigt mich. Außerdem mag ich es, wenn er mich umarmt. Er gibt mir Halt, beschützt mich, spendet mir Wärme, schenkt mir Nähe, Wohlbefinden und Zuneigung und bietet mir Zuflucht. Ich könnte es nicht ertragen, ihn zu verlieren. Dafür mag ich ihn zu sehr. Er bedeutet mir so viel, dass ich es gar nicht richtig in Worte fassen kann.“ Reflexartig streckte ich meine Hand aus und kraulte Ace am Kopf. Dabei fiel mir auf, dass seine Haare ganz weich waren und sich angenehm anfühlten. Ich wollte ihm einfach nahe sein. Obwohl wir nebeneinander saßen, kam es mir vor, als würden Welten zwischen uns liegen.
 

Ruffy beobachtete mich nachdenklich. Die ganze Zeit über hatte er mir stumm zugehört. Oh, wie sehr musste er es sich verkneifen, seinen Satz, der ihm auf der Zunge lag, laut auszusprechen. „Kate, fühlst du dich wohl bei ihm?“ „Ja, sehr.“ „Wieso sagst du ihm nicht mal das, was du mir mitgeteilt hast?“ „Ich hab Angst.“ „Wovor?“ „Verletzt zu werden und ihn zu verlieren.“ „Aber du wirst ihn deshalb doch nicht verlieren. Vertraust du ihm nicht?“ „Wenn ich ihm nicht vertrauen würde, hätte ich mir von ihm die Wunden nicht anschauen lassen.“ „Das zählt nicht. Da hat er als Arzt gehandelt. Vertraust du ihm persönlich?“ Kurze Zeit ließ ich mir die Frage des Strohhutjungens durch den Kopf gehen. Schließlich sah ich von Ace direkt zu Ruffy. „Ja, er hat mich gerettet und beschützt, obwohl ich ihm Unrecht tat. Ab diesem Moment wusste ich, dass ich mich auf ihn verlassen und ihm vertrauen kann. Kann ich dir denn vertrauen, dass du auch nichts ausplauderst?“ „Ja, das kannst du. Wenn ich lüge, würdest du es sofort merken. Da fange ich an zu schwitzen, laufe rot an, stammle und halte keinen Augenkontakt. Deshalb lüge ich auch nie. Ich bleibe immer bei der Wahrheit. Außerdem kann ich sehr wohl Dinge für mich behalten. Ich würde nie etwas ausplaudern. Lieber sterbe ich, als einen Freund zu verraten.“ Anhand seiner Wortwahl wusste ich, dass er es ernst meinte. Allein sein Blick sprach für sich. „Ruffy?“, fragte ich ihn zaghaft. „Ja?“ „Geht es Ace gut?“ Unsicher und ein wenig mitleidig, versuchte ich ihm meine Frage zu verdeutlichen. „Er ist verunsichert. Er weiß nie, woran er bei dir ist, da deine Stimmung sich irrsinnig schnell verändert. Wieso willst du das wissen?“ „Ich … mache mir Sorgen um ihn“, gestand ich dem 19-Jährigen. Überrascht legte dieser seinen Kopf schief. „Das verstehe ich. Aber er ist härter im Nehmen, als du denkst.“ „Ich weiß, es ist trotzdem der Fall. Ich finde das toll, dass du so einen Bruder wie ihn hast. Ich hab mir auch immer gewünscht, zumindest, Geschwister zu haben.“ „Dann bist du ab heute meine kleine Schwester“, beschloss Ruffy vergnügt grinsend. „Was?!“, rief ich schockiert aus und hörte abrupt auf Ace am Kopf zu kraulen. „Du kannst doch nicht einfach so entscheiden, dass ich deine Schwester bin!“ „Klar kann ich und basta.“
 

„Was is'n hier los?“, fragte Ace total verschlafen und blinzelte seinen Bruder und mich an. „Er hat mich zu seiner Schwester ernannt!“, teilte ich ihm erstaunt mit und deutete mit meinem rechten Zeigefinger zu Ruffy. Kurz sah er zu mir, ehe er sich an den Strohhutjungen wandte. „Ist das so?“ „So ist es.“ „Na, dann.“ „Mehr hast du nicht zu sagen?“, wollte ich von ihm wissen. „Was soll ich denn dazu sagen, dass er dich zu seiner Schwester ernennt? Wenn er dich als solche sieht, dann sehe ich kein Problem darin“, entgegnete Ace gelassen. „Dann hab ich also einen Bruder“, bemerkte ich irritiert. „Ja!“, freute sich Ruffy und knuddelte mich kurz durch. „Jetzt hab ich eine Schwester!“ Fröhlich grinsend ließ er mich los und holte sich einen Nachschlag. „Sag mal, Kate, wieso habt ihr mich nicht aufgeweckt?“ „Wir wollten dich schlafen lassen.“ Lächelnd stellte ich fest, dass Ace' Gesicht über und über mit Schokosauce bedeckt war. Amüsiert legte ich leicht meinen Kopf schief. Ich nahm ein Tuch zur Hand, drehte den Kopf des 21-Jährigen in meine Richtung und begann ihm liebevoll das Gesicht abzuwischen. „Du hast überall Schokosauce“, erklärte ich ihm meine Handlung und schmunzelte ihm zärtlich zu. Unfähig was zu sagen, lief er rot an. Als alles abgewischt war, lächelte er mir verlegen zu. Behutsam zog er mich zu sich, drückte mir einen herzlichen Kuss auf die Wange und murmelte ein leises „Danke“. Danach widmete sich der Schwarzhaarige wieder seinem Essen. Ruffy war mittlerweile auch anwesend und langte ordentlich zu. Ich hingegen genoss meinen warmen Tee. Die Brüder hatten ihre Pfannkuchen bereits innerhalb weniger Sekunden gänzlich verspeist. Eine Zeit lang herrschte Stille zwischen uns. Abrupt wandte sich der Älteste von uns auf seine rechte Seite. „Hatschii!!“, nieste Ace heftig. Wieder zuckte ich leicht erschrocken zusammen, was aber unbemerkt blieb. „Gesundheit“, wünschten Ruffy und ich ihm synchron. „Danke.“ „Wirst du krank?“, fragte der Strohhutjunge. „Nein, werde ich nicht. Mich hat nur meine Nase gekitzelt“, schmollte der Ältere böse dreinschauend. „Das sagen sie alle.“ „Halt die Klappe!“, fauchte Ace seinen Bruder an. „Wenn du krank wirst, lache ich dich aus“, beschloss Ruffy grinsend. „Oh, ja, krank sein ist auch so wahnsinnig witzig. Ha ha, ich lach mich tot“, gab der Hutträger äußerst sarkastisch von sich und machte ein passendes Gesicht und Handgesten dazu. Augenblicklich hielt ich mir meine Hand vor den Mund und fing zu lachen an. Verwirrt blickte Ace zu mir. „Was ist denn jetzt kaputt?“ Auf seine Frage hin musste ich noch mehr lachen. „Deine ironischen Aussagen waren total lustig. Du hättest deinen Gesichtsausdruck sehen müssen, der war echt göttlich“, brachte ich gerade so heraus. „Ähm, okay.“ „Ach ja!“, fiel mir ein und verpasste Ruffy eine harte Kopfnuss mit meiner rechten Hand. „Au! Wofür war die?“, wollte er wissen und rieb sich seine schmerzende Stelle. „Man lacht niemanden aus, der krank ist!“, stellte ich klar und warf dem Strohhutjungen einen äußerst strengen Blick zu. Dieser sah mich überrascht an und nickte nur. Milder gestimmt nippte ich wieder an meinem Tee. Ace und Ruffy blickten sich stillschweigend an.
 

„Jungs, was machen wir heute?“, fragte ich die Brüder und sah sie abwechselnd an. „Ähm, keine Ahnung. Wollt ihr was Bestimmtes machen?“ „Ja, gehen wir essen!“, grinste Ruffy sofort vergnügt. Der Ältere und ich wechselten einen skeptischen Blick. „Wir haben gerade gegessen“, gab er dem anderen zu verstehen. „Ja, aber ich meinte am Abend. Wir könnten in ein Restaurant gehen und essen.“ Argwöhnisch wandte sich Ace an mich. „Sag, Kate, willst du auch nichts lieber, als ihn verprügeln?“, fragte er mich und deutete dabei zu Ruffy. Kurz überlegte ich. „Könnte lustig werden“, grinste ich den 19-Jährigen verschmitzt an und stand auf. „Du wirst gar nichts machen“, meinte Ace streng. „Och, Menno“, schmollte ich und setzte mich wieder. „Ich meine es ernst. So lange du verletzt bist, sind dir jegliche Art von Kämpfe strengstens untersagt.“ „Das ist unfair“, beschwerte ich mich. „Kate, Ace hat Recht“, beschwichtigte mich nun auch Ruffy. Eingehend starrte ich auf den Tisch. Da spürte ich die Hand des Sommersprossigen an meiner rechten Schulter. Sofort fuhr ein wohliger Schauer meinen Rücken entlang. „Kleines, ich will dir nichts Böses. Es wäre nicht gut, wenn du dich verletzt in Gefahr begibst. Ich will nicht, dass dir was zustößt.“ Obwohl sein letzter Satz nur ein leises Flüstern war, hatte ich ihn gehört. Vorsichtig wandte ich meinen Kopf in seine Richtung. Ace' Miene wirkte irgendwie wehleidig, fast so als hätte er Schmerzen. Seine Augenbrauen waren zusammengezogen, sein Mund zeigte keine Regung und seine nachtschwarzen Augen schimmerten traurig und flehend. Meine eigenen, grünen huschten über sein Gesicht. „Du machst dir Sorgen um mich“, erkannte ich mitleidig. Kaum merklich nickte er, ehe er seinen Kopf leicht auf die linke Seite drehte und somit den Blick von mir abwandte. Behutsam legte ich Ace meine rechte Hand an seine verwundete Wange und bewegte ihn dazu mich wieder anzusehen. „Die mache ich mir auch um dich“, gab ich leise zu.
 

~(And you really know the way you treat a girl

I'm spinning like I rock around your world

Together we will flying to the universe

It's true I'll do anything for you)~
 

Sanft schlang der Sommersprossige seinen linken Arm um meine Taille und holte mich vorsichtig auf seinen Schoß. Besitzergreifend legte er mir auch seinen rechten um und zog mich eng an seinen Körper. Ich spürte, wie er seinen Kopf an meinen Hals schmiegte. Ace drückte mich leicht an sich, krallte seine Hände in das T-Shirt, das ich an hatte, und schloss die Augen. „Ich werde mein Versprechen, das ich dir gegeben hab, ganz bestimmt nicht brechen. Das kann und will ich auch nicht. Es schmerzt mich, wenn ich dich traurig sehe. Ich will nicht, dass dir jemand weh tut. Am allerwenigsten ich selbst. Das könnte ich mir nie verzeihen, dich unglücklich zu machen. Wenn du mich brauchst, werde ich immer für dich da sein. Da ist es mir egal, in was für einer Verfassung ich bin. Ich werde dich nicht allein lassen und immer für dich kämpfen.“ Gerührt von seinen herzallerliebsten Worten, schlang ich meinen rechten Arm um seinen Oberkörper, krallte mich in sein T-Shirt und konnte ein paar Tränen nicht verhindern. „Ich hab dich so wahnsinnig lieb, Ace, das ich es niemals in Worte fassen könnte. Ich hab Angst dich zu verlieren und das dir was passiert.“ „Ich weiß, Kleines, die hab ich ebenfalls. Ich hab dich auch wahnsinnig lieb, Kate, mehr als Worte je beschreiben können.“ Ich spürte, wie Ace mir seine Hand sanft an meine rechte Wange legte und mich mehrmals liebevoll auf meine andere küsste. In jedem einzelnen fühlte ich, wie lieb er mich hatte und wie ungern er mich je wieder entbehren wollte.
 

Ruffy hingegen saß stumm auf seinem Platz, hatte seine Arme am Tisch verschränkt, seinen Kopf auf diese gelegt und beobachtete uns selig lächelnd. Dennoch war er nicht ganz zufrieden. Am liebsten hätte er sich in unser Tun eingemischt und alles so hingerichtet, wie es sich, seiner Meinung nach, gehörte. Schließlich wusste er bereits alles, verstand aber nicht, warum Ace und ich das nicht sehen konnten. Irgendwas müsste er doch machen können, oder? Dennoch entschied sich Ruffy dagegen. Er würde erst eingreifen, wenn es nötig war. Den Rest wollte er seinem Bruder und mir überlassen. Leise stand er auf und begann geräuschlos das Frühstück abzuräumen. Von den Pfannkuchen war sowieso nichts übrig geblieben. Deshalb stellte er das dreckige Geschirr in den Geschirrspüler und drehte ihn auf. Anschließend kam er zu uns zurück. Ich lauschte wieder einmal dem herrlichen Klang von Ace' Herzschlag. Seit ich ihn zum ersten Mal gehört hatte, war er zu meinem allerliebsten Geräusch geworden. Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich ihn aufgenommen, um ihn mir rund um die Uhr anhören zu können. „Ace, ich liebe den Klang deines Herzens“, flüsterte ich ihm zu. Ich konnte ihn mir gut vorstellen, wie er rot anlief und verlegen lächelte. Außerdem spürte ich seine Reaktion auf meine Aussage an meinem Hals. „Wenn es möglich wäre, würde ich ihn dir auf eine CD brennen oder auf deinen MP3-Player laden, damit du ihn dir immer anhören kannst, selbst wenn wir uns nicht sehen. Aber im Moment schlägt mein Herz sowieso nur für dich allein.“ Ich merkte, wie sein Rhythmus einen Tick schneller wurde. Lächelnd küsste ich Ace mehrmals auf seine Wange. Danach kuschelte ich mich, wohlig schnurrend, wieder an seine Brust.
 

„Ich hätte einen Vorschlag, was wir heute machen könnten“, begann Ace und hob den Kopf, um auch zu seinem Bruder sehen zu können. „Wie wäre es, wenn wir einen DVD-Tag machen?“ Ruffy und ich blickten uns an. „Klingt gut“, gaben wir einstimmig zu. „Was wollen wir uns denn eigentlich anschauen? Habt ihr überhaupt DVDs?“, wollte ich wissen. Die Brüder grinsten sich schelmisch an. „Überzeuge dich selbst“, feixte Ace, der, mit mir in seinen Armen, aufstand und zur Wand, gegenüber dem türkis-grünen Rau-Leder-Armsessel, ging. Direkt davor blieb er stehen und drückte einen kleinen Knopf, der kaum sichtbar war. Innerhalb weniger Sekunden schob sich die Tür, die nur als Wand getarnt war, auf die linke Seite und gab somit den Blick auf ein gigantisches Regal, voller DVDs, frei. Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus! Unzählige Filme waren in Reih' und Glied nebeneinander aufgestellt und nach Genre und Alphabet geordnet. „Wahnsinn“, brachte ich überwältigt über die Lippen. „Beantwortet das deine Fragen?“, erkundigte sich der Ältere. „Ja.“ „Gut, was möchtest du gerne sehen?“, wollte Ace von mir wissen. „Ich hab absolut keine Ahnung.“ „Action, Romantik, Drama, Horror, such dir was aus.“ „Wie wäre es mit einem Liebesfilm?“, schlug Ruffy enthusiastisch vor. Ace und ich wandten uns dem Strohhutjungen zu und sahen ihn verwirrt an. „Was denn?“, fragte dieser irritiert. „Also ich hätte nichts gegen einen Liebesfilm“, entgegnete ich nachdenklich. „Na, dann würde ich sagen, dass wir uns als erstes „Beastly“ ansehen“, grinste der 19-Jährige vergnügt. „Finde ich toll“, bestätigte ich. „Okay, somit hätten wir das geklärt. Ruffy, gib du den Film rein“, meinte Ace und setzte sich schon mal mit mir auf die Couch. Der jüngere der D's tat, wie ihm geheißen und ließ sich auf meiner linken Seite nieder. Danach schaltete er den Film ein.
 

Schweigend saßen wir drei vor der Glotze und zogen uns den Liebesfilm rein. Während der verschiedensten Szenen blickte ich immer wieder zu Ace. Ich begann mich zu fragen, ob er eine romantische Ader hatte. Das er stark, kämpferisch und wild war, wusste ich bereits. Dennoch besaß er was zärtliches, liebevolles. Außerdem kam es mir so vor, wie wenn er so gut wie niemanden diese Seite an sich preisgab. All dies ging mir im Kopf herum, als ich mir den Film ansah. Mir gefiel er sehr, besonders die romantischen Szenen. Trotzdem wünschte ich mir, auch jemanden zu haben, der mit mir solche Sachen teilte, sich um mich sorgte, für mich da war. Schlicht und einfach jemand, der mich so nahm, wie ich war, mit meinen Fehlern, Schwächen und Stärken. Irgendwann lehnte ich mich gedankenverloren an Ace an. Nur am Rande bekam ich mit, wie er seinen linken Arm um meinen Oberkörper legte und mich sanft zu sich zog. Zufrieden seufzte ich leise auf und kuschelte mich an ihn. In dieser Stellung verblieben wir den ganzen restlichen Film lang. Als er endete, legte Ruffy „Red Riding Hood“ ein. Während der Streifen lief, lebte ich richtig mit. Öfters stieß ich ein kehliges Knurren aus. Ace neben mir küsste mich sanft auf die Stirn und schmiegte beruhigend seine Wange an meine. Obwohl mich seine Gesten besänftigten, erinnerten mich manche Szenen an mein Leben. Ich war eine Wölfin, eine „Dämonin“, verstoßen vom Volk aufgrund meines geheimnisvollen Wesens. Die Jungs und ich schauten uns noch 2 weitere Liebesfilme an, ehe wir zu den Horrorstreifen übergingen. Draußen war es nämlich schon dunkel geworden. Dadurch wirkten solche gruseligen Schocker umso besser. Ruffy hatte in der Küche zwei Schüsseln Popcorn gemacht und brachte diese zusammen mit drei Flaschen Cola zu uns. Eine von den Schalen hatte ich auf meinem Schoß stehen, die ich mir mit Ace teilte, die andere aß der Strohhutjunge allein. Der erste Film, der lief war „28 Days later“. Schon beim Beginn bekam ich es mit der Angst zu tun und stopfte mir gebannt Popcorn in den Mund. Mittlerweile konnte ich wieder halbwegs meinen linken Unterarm bewegen, ohne zu große Schmerzen zu haben. Bei einer banalen Szene verabschiedeten sich Ace und Ruffy kurzzeitig, um ihre Blasen zu entleeren. So saß ich alleine vorm Fernseher und sah mir den Horrorstreifen an. Immer ängstlicher umklammerte ich meine Schüssel und vergaß ganz darauf den Inhalt zu essen. Jede Szene wurde gruseliger und abscheulicher. Ich sah und hörte mittlerweile gar nichts mehr, außer den Film. Plötzlich tippte mich jemand von hinten an!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2012-04-15T07:03:06+00:00 15.04.2012 09:03
Hey :D

Echt gutes Kapitel.
Und lang, ich fand es ein bisschen zu lang aber egal.
Freu mich auf das nächste und besonderes auf das 9 Kapitel :D
Glg Melli


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