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Um Himmels Willen!

von

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Das Geständnis

<<Ich rede davon, dass Light in dich verliebt ist.»
 

Eine Ohrfeige hätte mich nicht heftiger treffen können.

Stocksteif liege ich auf dem Bett und versuche zu verarbeiten, was ich da gerade gehört habe.

Will der mich verarschen? Und selbst wenn das der Wahrheit entsprechen würde, warum erzählt er mir das?
 

„Red doch keinen Unsinn. Du warst vorhin nicht dabei, Light steht auf Frauen und das hat er ziemlich deutlich unter Beweis gestellt!“, gebe ich zurück und damit ist das Thema für mich erst mal beendet.
 

Light soll in mich verliebt sein? Ja klar, deshalb hat er mich auch getötet. Als eine Art Liebesbeweis, dass ich da noch nicht von selbst drauf gekommen bin…

Es macht keinen Spaß sarkastisch zu sein, wenn keiner zuhört also mache ich meine Augen zu und versuche meinen Geist zu leeren.

Ich habe keine Ahnung wie ich mich verhalten soll, wenn er dann später hier auftaucht.

Ob ich einfach so tun soll als würde ich schlafen? Soll ich ihn auf das Gespräch mit Beyond ansprechen wenn er dann kommt?

Ich hoffe inständig, dass Beyond nicht auch noch hier aufläuft, noch eine Dosis von diesem total irren Vampirengel verkrafte ich heute nicht.
 

Anscheinend bin ich über meinen Gedanken eingeschlafen denn plötzlich höre ich, wie sich die Tür in meinem Rücken öffnet und jemand leise das Zimmer betritt.
 

„Du bist leichtsinnig L, was wäre, wenn meine Mutter ins Zimmer gekommen wäre? Oder noch schlimmer, mein Vater?“, wirft Light mir mit merkwürdig emotionsloser Stimmer vor und tritt an seinen Schrank. Zumindest kann ich hören, wie sich seine Schritte dorthin bewegen und er eine der Türen öffnet.
 

Ich beschließe spontan mich darauf zu verlegen, mich weiter schlafend zu stellen.

Wenn ich nicht wach bin kann er mich nicht vollquatschen. Das heißt, das kann er schon, aber ich muss ihm zumindest nicht antworten.
 

„L, ich weiß, dass du wach bist.“
 

So viel zu meinem genialen Plan.

Seufzend stemme ich mich auf die Ellenbogen und anschließend auf die Knie hoch.

Ich will das alles nicht.

Warum kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen?
 

„Stimmt es, dass du in mich verliebt bist?“
 

Wow! Kommt das denn auf einmal her?

Geschockt schlage ich mir die Hände über den Mund, aber jetzt ist es ohnehin zu spät, die Worte sind ausgesprochen und ich kann sie nicht mehr zurück nehmen.

Was hat mich da bloß geritten!
 

Zögerlich wende ich mich schließlich um, um seine Reaktion auf meine Worte zu sehen.

Light steht wie zur Salzsäule erstarrt mit nacktem Oberkörper vor seinem Schrank, er war gerade dabei sein Hemd auf einen Kleiderbügel zu hängen.

Endlose Sekunden lang herrscht Schweigen zwischen uns und je länger es andauert, desto weniger will ich die Antwort auf meine Frage wissen.
 

Schließlich geht ein Ruck durch den schlanken Körper des Jungen, ich kann sehen wie er einmal tief einatmet, seine Schultern strafft und sein Kinn hebt, bevor er sich etwas steif zu mir herumdreht.
 

„Was spielt das für eine Rolle?“, will er dann wissen, hängt das uninteressant gewordene Hemd einfach über den Knauf an seinem Schrank und kommt zu mir herüber geschlendert.
 

„Eigentlich keine… ich würde es nur einfach gerne wissen.“, gebe ich unsicher zur Antwort, im Prinzip hat er ja Recht, er denkt, dass ich mich für Beyond entschieden habe und nur noch des Buches wegen hier bin, was ja auch weitestgehend den Tatsachen entspricht, und er selbst hat deutlich gemacht, dass er dem weiblichen Geschlecht zugetan ist, das hätte mir von Anfang an klar sein müssen, immerhin war er lange genug mit Misa zusammen. Ich weiß zwar nicht, warum er dann in den letzten zwei Tagen all diese Dinge getan hat, aber vielleicht sollte das auch alles nur ein böser Streich sein, den er und Beyond sich mit mir erlaubt haben?

Andererseits, das Gespräch vorhin zwischen ihm und Beyond hat weder nach einem Streich geklungen, noch danach, dass sich die beiden sonderlich einig wären.
 

„Darf ich vorher auch noch etwas von dir wissen?“, fragt er mich dann und kommt dem Bett und damit auch mir immer näher.
 

„Was willst du denn wissen?“
 

„Empfindest du etwas für Beyond?“
 

Hä??? Wie kommt er denn jetzt auf diese bescheuerte Idee?

Gut, wir haben uns geküsst, aber von einem Kuss wird man doch nicht…

Und der war noch nicht mal gut!

Dieser Kuss mit Beyond, war nicht mal halb so schön, halb so erregend und halb so verwirrend, als wenn Light mich auch nur anfasst…

Oh Gott was denke ich denn da!?

Langsam drehe ich durch, das kann doch alles nicht wahr sein!
 

„Nein, das tue ich nicht, und wenn du auch nur einen Funken Verstand in deinem Körper hast, solltest du dir das eigentlich denken können!“, schnappe ich nun schon etwas giftig, ich mag es nicht, wenn mir Dinge unterstellt werden, bei denen es doch offensichtlich ist, dass sie nicht der Wahrheit entsprechen.
 

„Und was sollte dann das Geknutsche?“, bohrt er übertrieben hartnäckig nach, aber das ist eine gute Frage, wobei…
 

„Hah! Das sagt der Richtige! Das kann dir doch egal sein was ich mit wem mache, du hast auf der Party doch auch nichts anbrennen lassen!“
 

Langsam artet das in einen ausgewachsenen Zickenkrieg aus, aber ich kann nichts dagegen tun, ich lasse mir nicht einreden, dass ich einen Fehler gemacht habe, wo er doch kein Stück besser ist.
 

„Das war nur… das hatte nichts zu bedeuten!“, gibt er etwas kleinlaut zurück.
 

Jaaaa, jetzt fällt dir nichts mehr ein!

Befriedigt sehe ich, wie er seine Schultern hängen lässt und wie ein begossener Pudel vor dem Bett steht.
 

„Siehst du, und das mit Beyond auch nicht. Aber ich habe immer noch keine Antwort auf meine ursprüngliche Frage bekommen.“
 

Langsam bekomme ich mal wieder Oberwasser und es fühlt sich wirklich gut an.
 

„Ja.“, kommt es wie aus der Pistole geschossen.
 


 

Was hat er gesagt?
 

„Wie bitte?“ Ich kann gerade wirklich nicht glauben, was ich da gehört habe.
 

Ungläubig sehe ich zu dem jungen Mann auf, der mit dem traurigsten Gesicht, das ich jemals gesehen habe vor dem Bett steht und so aussieht, als würde er gleich zusammenbrechen.

Jetzt kommt allerdings Bewegung in Light, er lässt sich mit den Knien voran auf die Bettkante sinken und krabbelt zu mir herüber.

Scheu tastet er nach meiner Hand, legt sie sich auf seine Brust direkt über sein Herz und sieht mir dabei fest, fast schon herausfordernd in die Augen.
 

„Ich liebe dich L. Schon seit Monaten. Es gibt und gab für mich nie jemand anderen, sondern immer nur dich. Ich weiß, dass du nicht das Gleiche für mich empfindest, aber zumindest hast du mich bis jetzt nicht zurückgewiesen und…“, stockend bricht er ab, ich weiß überhaupt nicht mehr was ich denken soll. „vielleicht lernst du irgendwann mich ebenfalls zu lieben.“, fügt er noch hinzu, schafft es aber nicht mehr mir in die Augen zu sehen.
 

Fassungslos starre ich den braunhaarigen Jungen an, der da vor mir auf den Laken kniet und sich an meine Hand klammert, als wäre sie das einzige, das ihn noch mit dem Leben verbindet.

Ich habe absolut keine Idee, was ich jetzt sagen soll.
 

Allerdings kann ich nicht umhin zu bemerken, wie mein Herz, das noch vor Stunden gebrochen und verletzt auf dem kalten Boden meiner Seele gelegen hat, sich wieder mit Leben füllt und aufgeregt zu klopfen beginnt, damit den Takt für den riesigen Schwarm Schmetterlinge vorgibt, der in meinem Bauch ein riesiges Durcheinander anrichtet.
 

Ich habe noch gar nicht richtig darüber nachgedacht was ich tue, da habe ich meine Hand aus seinem Klammergriff gelöst und lasse sie über seine Schulter und seinen Hals zu seinem Gesicht wandern.

Fast wie in Trance schiebe ich mich etwas näher zu ihm hin, bis ich schließlich ganz nah vor ihm sitze.

Ich habe das Gefühl, als würden mich die zwei goldbraunen Seen verschlingen, mich aufsaugen, und nie wieder in die Realität zurücklassen wenn ich ihnen einmal erliege.
 

„Light“, flüstere ich ihm zu, ganz leise und hoffe, dass er aus diesen fünf Buchstaben herauslesen kann was ich in diesem Moment fühle, denn aussprechen kann ich es nicht.
 

Ich sehe wie sich seine Augen weiten, Glück, Freude, Liebe und Überraschung springen mich an, reißen mich mit und im nächsten Moment, liegen Lights wunderbare warme Lippen auf meinem Mund und in meinem Körper explodiert ein Feuerwerk.
 

Nie hat sich etwas richtiger angefühlt als seine Lippen auf meinen. Seufzend schließe ich meine Augen und lasse mich fallen.

Ich spüre wie er nun seinerseits mein Gesicht mit seinen Händen umschließt und mich näher zu sich zieht, bis ich seine Brust an meinem weißen Shirt spüren kann, aber ich will mehr.

Einen kurzen Gedanken später ist der hinderliche Fetzen auch schon verschwunden und endlich kann ich ihn spüren, seine weiche Haut, wie sie sich so wunderbar warm an meinen Oberkörper schmiegt, und ich kann nicht anders, ich muss ihn anfassen.

Langsam lasse ich meine Hände tiefer sinken, beginne ihn sanft am Rücken zu streicheln, zeichne mit meinen Fingerspitzen die Muskeln nach die unter seiner Haut hervortreten.
 

Aus dem Kuss ist inzwischen ein zärtliches Schmusen geworden, liebevoll umkreisen sich unsere Zungen, spielen miteinander, necken sich, bringen mich dazu mir zu wünschen, dass diese Nacht niemals endet.
 

Dann spüre ich, wie Light seine Hände auf meine Flügel legt, seine Finger sanft durch das dichte Gefieder gleiten lässt und mich überkommt eine Gänsehaut.
 

„Fühlt sich das gut an?“, haucht er gegen meine Lippen, nachdem mir ein leises Seufzen entschlüpft ist.
 

„Und wie!“, flüstere ich zurück und genieße es, wie er nun mit großflächigen Bewegungen meine Schwingen streichelt, ich hätte ja nie gedacht, dass ich dabei so viel empfinden könnte, vor allem oben an den großen starken Flügelbögen.
 

Ich lasse mich von diesen Gefühlen so einlullen, dass ich erst relativ spät merke, dass Light es irgendwie fertig gebracht hat mich rückwärts aufs Bett zu legen.

Dass er sich jetzt allerdings an meiner Hose zu schaffen macht bleibt dann trotz des Nebels in meinem Kopf nicht unbemerkt.
 

„Light? Was hast du vor?“
 

TBC



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