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Um Himmels Willen!

von

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So ist das!

„Beyond, ich möchte, dass du jetzt gehst!“, sage ich so ruhig es mir in meiner momentanen Lage möglich ist und versuche Light vorsichtig von seinem Schoß zu ziehen, ohne dem Jungen dabei ins Gesicht zu sehen.
 

„Och Mensch L, es ist doch gerade so lustig!!“, quiekt Beyond, denn um sich anständig zu artikulieren fehlt ihm gerade der Sauerstoff.
 

«Ach komm B, lassen wir die zwei doch mal allein, wir haben uns so lange nicht gesehen, ich würde mich gern mal mit jemand anderem unterhalten als dem Kleinen.»
 

Und ich?

Bin ich niemand?
 

„Stimmt auch wieder, na dann los Ryuk, lass uns ne kleine Runde drehen, ich war schon lange nicht mehr auf der Erde, auch wenn wir nicht weit kommen, aber so einmal um den Block sollte doch drin sein, trotz deiner Bindung.“, stimmt Beyond schließlich zu und steht auf. Sich immer noch den Bauch haltend, tätschelt er mir die Wange. „Bleibt ja anständig ihr zwei!“, meint er dann noch grinsend und im nächsten Moment ist er verschwunden, genauso wie Ryuk.
 

Es ist so unfair, die beiden können sich unbemerkt durch die Welt bewegen, während ich immer darauf angewiesen bin, dass mir jemand die Türe aufhält!
 

„L?“
 

Ein Buchstabe, aber es fühlt sich so an, als hätte er mich mit einem Elektroschocker erwischt.

Plötzlich wird mir bewusst, dass wir zum ersten Mal seit langem alleine sind.

Ganz ohne Ryuk.

Und ohne Ketten.

Und ohne Kameras.

Alleine.
 

„Ja?“ Ich traue mich nicht, mich zu ihm umzudrehen und bleibe einfach unbewegt sitzen.
 

„Mir ist kalt. Und ich bin müde.“
 

Oh Mist! Er hat ja immer noch nicht seine Schlafsachen an.

Und jetzt ist Beyond weg.

Zaghaft wende ich mich dann doch zu ihm um.
 

„Tut mir leid, daran hab ich nicht gedacht. Ich helfe dir.“, sage ich mit so unbewegtem Gesicht wie möglich, stehe aber auf und gehe durchs Zimmer um gleich mal das Licht auszuschalten, bestimmt ist es ihm unangenehm, wenn ich ihn so halb nackt und hilflos sehe. Ich tue das NICHT, weil ich mich dann wohler fühle!

Mit mir hat das alles nichts zu tun!
 

Langsam gehe ich zurück zum Bett.

Er tut mir so unendlich leid.

Sein ganzer Oberkörper sieht aus wie ein einziger blauer Fleck, ich will gar nicht wissen, wie weh das tun muss, aber er beklagt sich kein einziges Mal als ich ihm seinen Pullover, der immer noch halb über seiner Brust hängt, nun endlich ganz über den Kopf ziehe und ihm denn helfe, seine Arme in die Ärmel seines Schlafanzugoberteils zu stecken, um es anschließend nach unten zu ziehen.

Wirklich mithelfen tut er aber auch nicht, er lässt sich ziemlich hängen, hat es ihn wirklich so schlimm erwischt?

Mit einem Schulterzucken wende ich mich nun seinen Füßen zu und ziehe ihm seine Socken aus.
 

Dann kommt der schwierige Teil.

Das heißt…

Eigentlich ist da doch nichts dabei, oder?

Ist schließlich nur eine Hose und er ist ein Mann wie ich, es gibt nichts an ihm, das ich nicht auch hätte, oder an anderen Männern schon hundert Mal gesehen hätte, also warum macht mich das jetzt so nervös?
 

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Währenddessen zwei Straßen weiter:
 

«Also, dass sie dich nicht in die Hölle gesteckt haben werd ich wahrscheinlich nie verstehen. Nichts für ungut B, aber ich meine, du bist schon ein richtiger Bastard gewesen als du noch gelebt hast!»
 

Stimmt schon, aber der Shinigami, der mir zu meinen Augen verholfen hat, hat da was für mich ausgehandelt. Oder der Teufel wollte mich nicht, weil er Angst vor mir hat, das kann auch sein!
 

«Oh Mann, das würde ich sogar glauben, bei keinem anderen, aber bei dir schon! Und was genau machst du jetzt eigentlich hier?»
 

Aaaaach, frag nicht, mir geht das eh schon so auf die Nerven! Da versuche ich Jahre lang L zu übertrumpfen, kreiere den perfekten Mord, das ultimativ unlösbare Rätsel, dann funkt mir diese blöde Kuh Misora in letzter Sekunde dazwischen, und dann muss ich auch noch einen so dermaßen unwürdigen Tod sterben! Ist das zu fassen?

Und als ob das nicht genug wäre, muss ich auch noch L Babysitten, der ist einfach so unfähig!

Du kannst dir das gar nicht vorstellen! Als er noch am Leben war, da war er ein Genie! Hat sich von nichts ablenken lassen und hat sein Ding durchgezogen ohne Wenn und Aber, dafür habe ich ihn echt bewundert. Und kaum verpasst ihm einer Flügel, geht für ihn die Welt unter und er kriegt nichts mehr gebacken! Gut, okay, das mit seinem Körper ist echt dumm gelaufen, aber für einen L sollte das doch kein Problem sein!

Aber sag mal Ryuk, was ist eigentlich mit Light los? Der ist ja bis über beide Ohren in L verknallt! Mich wundert’s ja, dass dem keine Herzchen aus den Ohren flattern wenn er ihn ansieht! Geht das schon länger so?
 

«Uh, das wird was Längeres, ich hoffe du hast Zeit!»
 

Na klar, schieß los!
 

«Das Ganze hat schon angefangen als L noch am Leben war. Ich habe die Zeit als die zwei aneinander gefesselt waren zwar nicht miterlebt, aber er hat mir im Lauf der letzten Woche alles erzählt. Er hat sich wohl in dieser Zeit irgendwann in seinen Jäger verliebt, hat sich aber nicht getraut, es ihm auch zu zeigen weil er sich sicher war, dass er zurückgewiesen werden würde.

Dann hat er seine Erinnerungen zurückbekommen und das hat ihn dann noch mehr in die Enge getrieben, da sein Drang diese Schnapsidee von einer gerechten Welt in die Tat umzusetzen, wohl immer noch ziemlich stark war. Ich schätze mal, dass er sich einfach gedacht hat, da er L nicht haben kann, kann er zumindest sein Ziel verwirklichen, und dazu war ihm L nach wie vor ihm Weg. Er hat sich anscheinend eingebildet, wenn er L tötet, sterben auch seine Gefühle für ihn und so hat er es bis zum bitteren Ende durchgezogen.»
 

Lass mich raten: Es hat nicht geklappt!
 

«Blitzmerker. Da wäre sogar Misa draufgekommen! Na jedenfalls, war er danach fix und fertig. Er hat sogar ein paar Mal daran gedacht sich selbst in das Buch zu schreiben, ist dann aber zu dem Schluss gekommen, dass er sein Leben nicht einfach so wegwerfen kann, er wollte zumindest noch der Menschheit einen guten Dienst erweisen und so ging das Töten weiter, und zwar schlimmer als je zuvor.»
 

Ich weiß, deshalb hatten die da oben es auch so eilig, L wieder auf die Erde zu schaffen. Das mit seinem Körper macht die Sache nicht gerade leichter, aber vielleicht kommt er so ja schneller an sein Ziel?
 

«Das könnte durchaus sein. Light hat sich erst mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, wollte L nicht noch einmal an sich ranlassen, der Tag heute war wirklich katastrophal für den Kleinen. Ich hab mich allerdings prächtig amüsiert!»
 

Das glaub ich dir gern! Ich hab ja von oben auch so einiges mitbekommen, das kann echt noch interessant werden!
 

«Ja, vor allem, weil er jetzt wohl beschlossen hat zum Gegenangriff überzugehen. L sollte besser aufpassen, schließlich hat Light jetzt nichts mehr zu verlieren und L kann sich auch nicht wirklich gegen ihn wehren, ich finde das wirklich zu komisch! Vor allem, da es ja danach aussieht, als wäre L gegenüber Lights Annäherungsversuchen nicht ganz unempfänglich.

Das war gerade so genial mit dem Heilen durch seine Lippen, ich dachte ich geh drauf vor Lachen! Wie kommt man nur auf so eine blöde Idee?»
 

Hah! Die Frage ist wohl eher, wie kann mir der Blödmann das auch noch glauben?! Ich dachte ich geh kaputt als er sich mit diesem bierernsten Gesichtsausdruck daran gemacht hat klein Kira mit seinen Lippen zu heilen, ich hätte nie gedacht, dass er das wirklich durchzieht, auch wenn ich schon ein bisschen stutzig geworden bin, als er mich trotz der Krämpfe vom Bett gezerrt hat.

Meinst du, er hat es selbst schon gemerkt?
 

«Was? Dass er auf dem besten Weg ist, sich in seinen Mörder zu verlieben? Ich denke nicht, der L den ich kenne, der hat mit so was nichts am Hut, den müsste die Liebe schon in den Hintern beißen damit er´s merkt…. Aber bis es soweit ist, dürfte es ja nicht mehr lange dauern!»
 

Ungehört verklingt das schallende Lachen des Engels und des Todesgottes in der Nacht, während sie freundschaftlich durch die leeren Straßen schlendern, sie hatten sich wirklich lange nicht gesehen und sich noch viel zu erzählen.
 

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Verunsichert krabble ich über das Bett und hocke mich neben Lights Hüfte, wobei ich weiterhin jeden Blickkontakt vermeide.

Was soll ich jetzt tun?

Ich kann ihn doch nicht einfach ausziehen.

Aber anders wird es nicht gehen.

Na immerhin ist es dunkel, das wird schon… irgendwie…
 

Meine Hände zittern ein bisschen als ich sie nach seinem Hosenbund ausstrecke und den Kopf öffne, als dann der Reißverschluss drankommt spüre ich, wie sich Schweiß auf meinem Rücken bildet, das ist doch nicht normal!

Mein Herz schlägt so heftig, dass es locker für zwei Herzen reichen würde, und als ich mich schließlich über ihn beuge, eine Hand unter seine Hüfte schiebe, sein Becken etwas anhebe und ihm dann mit der anderen Hand die Hose über die Hüften schiebe, wobei ich ein echtes Problem dabei habe, seine Unterwäsche nicht auch gleich mit zu entsorgen, stehe ich kurz vor davor zu Hyperventilieren.

Meine Güte ist das anstrengend, und Light hilft kein bisschen mit! Was ist denn mit dem los?

So schwer verletzt kann er doch gar nicht sein!
 

Frustriert hebe ich den Blick und will ihm gerade sagen, dass er sich gefälligst auch ein bisschen mit einbringen soll, schließlich ist er ein erwachsener Mann und kein Kleinkind, als er sich plötzlich aufrichtet – hey! Ich dachte der ist halb tot! -, sich zu mir herunter beugt, den Kragen meines Shirts packt und mich mit einem kräftigen Ruck über sich zieht, so dass ich halb auf ihm zum Liegen komme.
 

Irgendwie bekomme ich langsam Probleme beim Atmen und es ist schon wieder so schrecklich heiß hier drin, ich würde mir am liebsten die Klamotten vom Leib reißen, aber das wäre in dieser Situation vielleicht etwas missverständlich.

Apropos missverständlich.
 

Mit weit aufgerissenen Augen blicke ich nach unten in Lights lächelndes Gesicht.

Es scheint ihm doch wieder relativ gut zu gehen, warum braucht er dann Hilfe?

Und was soll dieser Blick?

Das ist jetzt das dritte Mal, dass er mich so ansieht, das geht mir durch und durch, mein ganzer Körper kribbelt und mein Magen spielt verrückt, was denkt der sich eigentlich!?
 

„Light, was soll-“
 

„Halt die Klappe L!“
 

TBC



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