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Yami-Pflege

Yamis allein zuhause
von

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Hikaris in da House

Ryou war als erster zuhause angekommen und hatte eilig die Wohnung aufgeschlossen. Malik schüttelte den Kopf. Wie konnte man sich nur so viele Gedanken um den Grabräuber machen, der konnte sich schließlich im Gegensatz zu Ryou verteidigen. Das Verhalten seines Freundes war ihm einfach unbegreiflich.

Im Flur entledigten sich beide ihrer Jacken und Malik drehte sich zu dem Weißhaarigen um, um ihn mit dem Siehst-du-ich-hab-recht-gehabt-Ausdruck anzugrinsen. Mit ein wenig Schadenfreude, war es auch gar nicht mehr so schwer, als Erster das Schweigen zu brechen.

"Und - es ist nichts passiert, wie ich es dir doch schon den ganzen Tag gesagt hab Ry, jetzt komm mal wieder runter, es ist sicher ungesund, sich so viele Sorgen zu machen, wie du es tust", zwinkernd meinte er dann, "du bekommst deswegen sicher noch graue Haare."

Ryou sah ihn beleidigt an und stieß ihn mit dem Ellbogen in die Rippen. "Alter Blödmann", grummelte er und ging tatsächlich etwas besser gelaunt weiter in die Wohnung.

„Ich finde es ist trotzdem zu ruhig im Haus, das ist doch verdächtig.“ Er drehte sich zu Malik um, der aber nur genervt mit den Augen rollte, weil Ryou gleich schon wieder den Teufel an die Wand malte und mit dem schlimmsten rechnete.

„Wie oft muss man dir das eigentlich noch sagen?“, seufzte er, „die beiden - okay zumindest dein Liebster - ist schon einige Jahrtausende Alt und kam bisher auch ohne dich gut über die Runden. Glaubst du ernsthaft so ein Vormittag ohne dich bringt ihn ins Grab?“

Langsam trieb dies Thema Malik auf die Palme, vor allem nach ihrer kleinen Auseinandersetzung auf dem Heimweg. Ryou schaute ihn überrascht an, so stimmungsschwankend hatte er den Blonden noch nicht erlebt.

„Ich mein ja nur…“, wurde er etwas kleinlauter.

Malik fuhr sich fahrig über die Augen und kämmte mit den Fingern sein Pony zurück. „Ryou, dein Bakura hat diesen läppischen Vormittag mit meiner dunklen Hälfte mit Sicherheit überlebt“, er seufzte, wie sollte man diesem Jungen der einem mit so traurigen, braunen Augen ansah auch lange böse sein können. „Umgedreht hat es vor ein paar Tagen ja auch geklappt, als Bakura die Krankenpflege übernommen hat“, meinte er dann wieder versöhnlicher und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Und ich kann beim besten Willen nicht ausmachen, welcher unserer Schatten der Schlimmere sein sollte.“ Malik legte ihm den Finger unters Kinn. „Hey, und jetzt hör auf so zu Gucken, das ist unfair, mit dem Blick kannst du sogar Steine erweichen.“

Ryous Mundwinkel zuckten leicht nach oben, was Malik zufrieden zur Kenntnis nahm.

„Was glaubst du eigentlich, was die beiden schon groß anstellen könnten, wenn das Haus noch steht und hier alles friedlich wie immer aussieht?“
 

Damit tapste er leise zum Wohnzimmer, wo man den TV durch die geschlossene Tür hören konnte. Mariku bemerkte nicht, wie sein kleines Spielzeug die Nase durch den minimal geöffneten Türspalt steckte, um zu überprüfen, was seine Chaos-Hälfte anstellte. Der Blonde schmunzelte, wie konzentriert sein Yami vor der Konsole saß und alles um sich herum vergessen hatte. Im Grunde war es fast schon niedlich ihn so zu sehen, mit der Passion wie ein kleines Kind auf den Bildschirm fixiert und aus extremste konzentriert. Bei der Begeisterung die Mariku für einige seiner Spiele aufbrachte, musste sich Malik für das nächste Weihnachtsgeschenk wohl nicht lange den Kopf zerbrechen. Er winkte Ryou heran und legte den Zeigefinger auf seine Lippen. „Pssst, schau dir das mal an.“

Er rutschte ein Stück zu Seite, damit auch der Weißhaarige etwas sehen konnte. Ryou rutschte zwischen Malik und die Tür. Der Ägypter der nun schon Ryous Haare an seiner Nase hatte, musste sich nur etwas nach unten beugen um ihm leise zu flüstern zu können.

„Und glaubst du immer noch, dass einer der beiden ein Wässerchen trüben könnte?“

Ryou stemmte die Hände in die Hüften und schaute Malik über die Schulter zurück entrüstet an. „Das hast du jetzt nicht wirklich gefragt, oder?“

Der Ishtar schüttelte den Kopf und knuffte ihn in die Seite. „Los, mach dich schon nach oben zu deinem Kura du kleines Nervenbündel, vorher bekomme ich ja doch nicht meinen Kumpel Ryou zurück, der mit mir Pferde stehlen würde.“

Worauf hin er für seine Frechheit schon wieder einen Ellbogen in die Rippen bekam und Ryou ächzend frei gab – dieses Verhalten sollte besser keine Gewohnheit des Weißhaarigen werden.

Ryou drehte sich vor dem Treppenansatz herum, zog ihm das Lid herunter und streckte dem Ägypter der sich die Seite rieb die Zunge raus. „Überleg dir halt vorher was du sagst, wenn du so wehleidig bist und das Echo nicht verträgst.“

Malik schaute ihm nach, wie er schon viel gelöster und entspannter wirkend nach oben verschwant.

Dann drehte er sich wieder dem Wohnzimmer zu. Was ein seltenes Bild, nur gut das ihn sein Freund noch nicht entdeckt hatte, sonst würde er sich sicher nicht so vor der Konsole geben. Andererseits juckte es ihn ja schon ein wenig in den Fingern Mariku von hinten zu überfallen und ihn zu erschrecken. Aber es wäre sicher nicht klug sich zwischen ihn und sein Zombimassaker zu stürzen. Grinsend beobachtete er ihn einfach noch eine Weile, bis sein Magen zu knurren begann und er sich loseisen konnte.

Er hatte jetzt erstmal Kohldampf und das war Grund genug, Mariku noch nicht zu verraten, das sie wieder da waren. Denn mit einem anhänglichen Yami in der Küche war das Kochen nicht so einfach zu bewerkstelligen. Mariku war schließlich immer in mehr als nur einer Hinsicht ausgehungert, wenn entweder er früh morgens von der Arbeit zurück war, oder respektive sein Ebenbild von der Schule nach Hause kam. Daher schloss er leise die Tür zur Wohnstube, so wie es Ryou vor einigen Tagen getan hatte, als dort auf dem Sofa der Grabräuber lag und friedlich vor sich hingeschlummert hatte. Was für ihn in etwa das gleiche Bild als Ergebnis der Yami-Pflege abgab.
 

In der Zwischenzeit, war Ryou die Stufen lautlos zu seinem Schlafzimmer hinauf getapst. Er drückte vorsichtig die Türklinke nach unten. Fast geräuschlos öffnete er die Tür und schlich sich in den Raum. Er hob die Augenbrauen und stiefelte auf leisen Sohlen näher ans Bett. Seine Fußzehen und die Fingerspitzen kribbelten vor Aufregung. An Bakura hatte er sich noch nie anschleichen können, mit einem so gesunden Schlaf war sein Grabräuber normal nicht gesegnet. Also Dieb war er nun mal 24 Stunden am Tag wachsam, was leider für gewöhnlich auch die Ruhephasen einschloss. Entweder schlief Bakura zur Abwechslung mal mit beiden Augen und Ohren, oder Ryou war tatsächlich besser geworden. Bakura hätte stolz auf ihn als Nachwuchsganove sein können – nur wollte Ryou ja lästiger weise nie mit zu den Einbrüchen, sondern tadelte ihn immer dafür, wie öde für den gestanden Grabräuber. Aber das war eine andere Sache, die jetzt nicht weiter der Erwähnung bedarf.

Denn der Jüngere war bereits schnell aufs Bett krabbelte und schob die Decke etwas zu Seite, um sich neben seinen geliebten Yami zu setzten. Behutsam strich er ihm einige der langen, schweiß benetzten Strähnen aus dem Gesicht. War da nicht etwas, dass man Alpträume bekam, wenn einem beim Schlafen Haare auf dem Gesicht lagen? Egal, auch wenn es nur ein dummer Aberglaube war - ohne diese Strähnen, konnte er das entspannte Antlitz seines Räubers viel besser betrachten. So friedlich sah man ihn selten und Ryou schaute ihn verträumt an.

Fast schon ehrfürchtig glitten seine Finger über die blasse Wange seines Geliebten. Er liebte es ihn zu betrachten. Sein Herz schlug etwas schneller, als er ihn berührte.

Aufseufzend überlegte Ryou, wie schade es doch war, dass Bakura nicht viel von Streicheleinheiten hielt. Ryou würde gern öfter kuscheln oder die initiative ergreifen und einmal versuchen ihn zu verwöhnen, ohne natürlich das Ruder in die Hand zu nehmen, das war nicht sein Ding, aber etwas mehr würde er schon mal tun wollen. Und seinem Grabräuber etwas zurück geben. Er wollte ihn auch einmal sehen, wie er vor Leidenschaft zerging und nicht immer nur die Gier die in den Augen brannte, mit der er ihn sonst zu vernaschen pflegte.

Ryou biss sich auf die Unterlippe, ob er es heute Abend wagen könnte, seinen Grabräuber zu überraschen? Bakura sah momentan so wehrlos und lieb aus, und – ach nein … er massierte sich unschlüssig den Nacken und wägte ab was er tun könnte. Es kam ja noch dazu, wenn sein Liebster auf Sexentzug war, dass dann nicht gut Kirschen essen mit ihm sein würde … vielleicht sollte er einfach mal einen Vorstoß wagen und eine passive initiative ergreifen … oder lieber doch nicht?

„Ach“, seufzte er.

Ryou wurde unruhiger vor innerer Aufgewühltheit, vielleicht sollte er sich einfach vorsichtig vortasten und schauen wie es seinem Dieb schmecken würde wenn er sich etwas einfallen lassen würde, und sich jetzt keinen großen Kopf darum machen.

Bevor er sich von seinen Überlegungen noch mehr kirre machen ließ, sollte er wieder zu Malik nach unten gehen. In seinem Magen war ein riesiges Loch das gestopft werden wollte.

Liebevoll beugte er sich, nun mit gemischten Gefühlen, tiefer zu ihm hinab, betrachtete immer noch genau seine Augen und dessen Gesichtsregungen, damit sein Grummelgeist ja nicht aufwachen würde. Außerdem war doch Schlaf die beste Medizin und so spät wie Bakura immer ins Bett ging, hatte er, seit er seinen Körper erhalten hatte sich noch nie ausschlafen können.

Ryou schloss die Augen, tat seine Überlegungen ab – die störten jetzt nur. Er hielt den Atem an und legte sehr zärtlich seine Lippen auf Bakuras. Er bewegte sie ganz vorsichtig und sein Herz überschlug sich dabei, wie weich die Lippen seines Diebes doch waren. Es fühlte sich ganz anders an, als wenn er von ihm sonst immer nur hart und fordernd geküsst wurde.

Was ihn jedoch stutzen ließ, sein Geschmack war irgendwie anders als sonst. Etwas herber und mehr Beigeschmack von Gefahr – seltsam – es war nicht der typische Wiedererkennungswert seines Diebes, aber darüber wollte er nicht nachdenken – sicher bildete er sich das nur ein. Ryou genoss das Gefühlvolle prickeln, das entstand. Er spürte die Wärme und Hitze die von seinem Geliebten ausging. So legte er zufrieden seine Arme um den muskulösen Oberkörper und schmiegte seine Wange an Bakuras an.

„Ich hab dich sehr, sehr lieb mein Kura“, flüsterte er und in dem Moment drehte sich der Dieb murrend auf die Seite.

Sofort schreckte Ryou auf, hoffentlich hatte er ihn jetzt nicht geweckt, das war immer ganz schlecht für seine Stimmung und außerdem sollte er doch ganz schnell wieder gesund werden. Und diese Liebesbekundungen verabscheute der Dieb, er mochte diese sentimentale Gehabe nicht. Ryou erstarrte und rührte sich für einige Sekunden nicht.

Leise seufzte er nach einem Moment auf und atmete beruhigt aus, da Bakura immer noch schlief. Er fühlte mit seiner Hand die Temperatur auf der heißen Stirn und schaute ihn mitleidig an.

"Dir wird es bestimmt bald besser gehen und dein Fieber ist schon etwas gesunken."

Er betrachtete ihn noch eine Weile schmachtend und streichelte mit seinem Handrücken seine Wange.

„Ruh´ dich noch etwas aus, mein armer, kranker Yami.“

Schließlich zog er die Decke noch ein Stück höher über den Schlafenden und drückte sie um die Schultern und die Seiten herum sanft nach unten, damit auch ja keine Luftlöcher blieben, durch die ein kalter Lufthauch an den Kranken kommen konnte.

"Werd schnell wieder gesund, Liebster", hauchte er noch einen flüchtigen Kuss auf die heiße Stirn und krabbelte langsam vom Bett herunter.

Fix tapste er zum Fenster und ließ die Rollladen ein wenig tiefer, damit die Sonne nicht auf Bakuras Gesicht scheinen konnte und er in Frieden und Ruhe weiterschlief. Ebenso leise wie er gekommen war, schickte er sich an auch wieder aus dem Zimmer zu verschwinden. An der Tür schaute er mit einem zärtlichen Blick noch einmal zurück zu seinem Ringgeist und seufzte leise. Bakura tat ihm wirklich leid, wie er krank und abgeschafft da lag, viel blasser als gewöhnlich und so gar nicht er selbst.

Nachdenklich sah er auf ihr Bett und überlegte ob es tatsächlich eine gute Idee sein würde, Bakura heute Abend zu überraschen. Ob es ihm dann schneller wieder besser gehen würde, wenn er ihm eine Freude bereiten würde? – Wobei er da bei der Preisfrage angelangt war, was würde seinem Yami den gefallen?
 

Malik war in der Zwischenzeit ebenfalls nach oben gekommen und wollte sich gegebenenfalls davon überzeugen, ob seine Dunkelheit nicht irgendwelchen Mist gebaut hatte, denn dann würde er ihm gehörig die Leviten lesen. Wer wusste schon, zu was seine schlechtere Hälfte tatsächlich im Stande war und was er alles anstellen würde, wenn man nicht auf ihn aufpasste. Ganz und gar unbegründet waren Ryous Sorgen leider nicht gewesen.

Malik schlich durch den Flur. Hier oben war es genauso gespenstig Still, wie im Rest des Hauses, wenn man mal von dem glucksenden Lachen über einpaar duzend weiterer toter Zombies absah, das ständig aus dem Wohnzimmer kam. Etwas seltsam fand er es jetzt schon, Ryou war doch hier oben, oder nicht? Und dennoch war es so mucksmäuschenstill.

Die Tür zu seinem Zimmer war nicht geschlossen, also konnte er einen Blick riskieren. Es hätte genauso gut sein können, dass irgendetwas vorgefallen war, daher machte sich Malik keinen großen Kopf darum neugierig zu sein. Wenn es etwas gab was niemand sehen sollte, würde der Weißhaarige schließlich die Tür geschlossen halten und Malik hatte ja nicht vor zu spannen – so what, shit happens. Klugerweise verkniff er es sich einzutreten, und steckte lediglich seine Nase durch den Türspalt.

Er brauchte einen Moment, um in dem abgedunkelten Raum die beiden Weißhaarigen auszumachen. Er sah Ryou wie er gerade aufs Bett krabbelte und er kannte seinen Kumpel lange genug, um zu wissen, das er jetzt keinen Live-Porno zu sehen bekam - zumindest keinen der von Ryou ausgehen würde. Irgendwie war es schon niedlich, das Bakura und dessen totaler Gegensatz zusammen gekommen waren. Der Kleine war wohl immer noch bis über beide Ohren in seinen Grabräuber verliebt, wie am ersten Tag. Anders konnte er es sich nicht erklären wie nahezu ehrfürchtig Ryou sich dem Dieb näherte und er sich so zaghaft und liebevoll um ihn kümmerte. Bei ihm und Mariku war das nicht so. Na dann war hier ja auch alles okay, aber abwenden von der Szene wollte er sich auch nicht. Leicht musste er schmunzeln, bei Ryou sah es immer so aus, als wenn er etwas verbotenes tun würde, wenn er sich Bakura näherte – na ja, sofern Ryou mal aktiv wurde. So wie sich der Junge bei seinem Freund anstellte, verspürte er manchmal den Drang da etwas nachzuhelfen und Ryou mal einen gehörigen Schubs in die richtige Richtung zu geben. Wieso stellte er sich so zaghaft an, oder war es das was ihn so liebenswert und niedlich machte?

Ach Quatsch, über was dachte er den da nach? … Andererseits, er konnte sich bei Mariku auch nicht alles erlauben, aber hey, wenn es um solche Körperlichen Dinge ging, da hatte sein Yami noch nie etwas verschmäht. Mariku war in dieser Hinsicht ja schon fast ein Berufsperverser. Leicht schüttelte er den Kopf und blieb einfach mal hier stehen, so wie sich Ryou anstellte, würde es nichts brisantes geben, für das er sich schämen müsste es gesehen zu haben.

Obwohl - es war schon ziemlich süß, das sich Ryou so aufopferungsvoll um seinen Yami kümmerte, als ob Bakura weiterhin sein unerreichbarer Schwarm war. Eigentlich hatte der das doch gar nicht verdient, jemanden wie ihn an seiner Seite zu haben, Ryou war zu gut für jemanden, der ihn nicht wertschätzte.

Als der Beobachtete sich anschickte vom Bett zu krabbeln und das Zimmer zu verlassen, machte sich Malik geschwind aus dem Staub und ging nach unten in die Küche. Er musste den kleineren ja nicht unnötig in Verlegenheit bringen, was unweigerlich der Fall wäre, wenn er von dem Zuschauer auf den billigen Plätzen gewusst hätte.
 

Als Ryou in der Küche auflief, stellte der Ägypter gerade einen Topf mit Wasser auf den Herd. Der Kleinere ließ sich auf der Bank nieder und stützte seinen Kopf auf die Ellbogen. Malik drehte sich kurz um und grinste den Jüngeren an. "Und alles okay bei deinem Patienten?“, erkundigte er sich beiläufig.

Als er nach einen Moment immer noch keine Antwort erhalten hatte, blickte er sich wieder um. Geistesabwesend saß Ryou auf der Bank und war am grübeln.

„Lebt dein Lieblingsräuber nicht mehr?", scherzte er, „grübelst du jetzt über die Grabesrede?“

"Hm?", Ryou war noch immer ganz in seine Gedanken verstrickt, legte den Kopf schief und sah den Blonden blinzelnd an, weil ihm gerade alles aus dem Zusammenhang gerissen war und er nichts mitbekommen hatte.

Malik schmunzelte, hatte er doch erwartet postwendend einen Schlappen an den Hinterkopf geknallt zu bekommen, wegen der Frechheit. Der Jüngere war aber auch einfach niedlich wenn man ihn beim Träumen erwischte.

"Na du hast dir doch heute so große Sorgen um deinen Herzensräuber gemacht, schon vergessen - also noch mal von vorn: weilt er noch unter den Lebenden?"

"Achso, dass meinst du", Ryou lächelte, "ja, ja alles okay mit Kura."

Sein Freund wunderte sich das da schon wieder kein Konter kam, also setzte sich zu ihm an den Tisch und witzelte weiter. "Du bist aber ganzschön neben der Kappe, ist Kura schon wieder so fit, das er dich geschnappt hat und über dich hergefallen ist?"

Ryou wurde ziemlich rot um die Nase. „Nein natürlich nicht, er schläft doch noch.“

Malik boxte ihm an die Schulter und sah ihn aufmunternd lächelnd an. „Na komm, mach dir nicht so viele Gedanken um ihn. Du weißt doch, Unkraut vergeht nicht. Und Bakura ist da eines von der ganz widerstandsfähigen Sorte, nicht mal ein Pharao höchstpersönlich kann den Ausrotten.“

„Ja, vermutlich“, seufzte Ryou und bemühte sich um ein schiefes Grinsen während er aufstand und sich auf die Oberschenkel klopfte, „lass uns jetzt erstmal zusammen kochen, mir hängt der Magen in den Kniekehlen.“ Außerdem hatte er keine Lust noch mehr darüber zu reden, wenn der Ägypter erstmal damit begann neugierig zu werden, hielten ihn keine zehn Pferde mehr, und bevor er seinen Plan für heute Abend aus versehen ausplappern würde, trat er lieber die Flucht zum Herd an – auch wenn da noch nicht wirklich ein Plan war, den er hätte ausplaudern können.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tiaiel
2021-05-28T12:54:03+00:00 28.05.2021 14:54
Coole Idee mit der Yami-Pflege xD ich mag Bakura, wenn er Sadist ist *____* da ist es auch nicht so schlimm, wenn die Rückrunde nur Erwähnung findet, hihi Gelungene FF, definitiv ^^/)


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