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Bittersweet Medicine

Break x Reim
von

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Bitter ...

Hallo zusammen ^^ Das hier ist meine erste Story auf animexx und meine erste Story zu Pandora Hearts ... *nervös werd* Sorry, falls ich was falsch gemacht hab >.< Bitte nicht gleich böse werden, ja? *zitter* Ich bin halt noch ein Neuling!
 

*****
 


 

„Vielleicht sollte ich doch lieber hier bleiben“, bemerkte Sharon mit gesenktem Blick und zupfte unruhig an ihrem Ballkleid herum. „Nii-san ging es vorhin wirklich nicht gut. Er hat immer noch Fieber und ... und ....“ Eine zarte Röte kletterte ihre Wangen empor. „Ich kann ihn so doch nicht einfach allein lassen“, murmelte sie, ein wenig verlegen. „Jemand muss sich doch um ihn kümmern!“
 

Reim blickte sie zweifelnd an. „Es wird ihm nicht gefallen, wenn Ihr seinetwegen den Neujahrsball verpasst“, gab er zu bedenken. „Ihr habt Euch doch so darauf gefreut.“ Nervös rückte er seine Brille zurecht, den Impuls unterdrückend, sie erneut zu polieren. Konnte er es sagen? Konnte er ...? Durfte er ...?
 

Hitze stieg in seine Wangen, während er darüber nachdachte, fast so, als hätte auch er Fieber. Sein Herz klopfte bis in die Kehle hinauf, unruhig räusperte er sich, doch er kam nicht dazu, auch nur den Mund aufzumachen, denn plötzlich sagte Gilbert Nightray: „Ich könnte ja hier bleiben ...“
 

Alle Anwesenden starrten ihn verblüfft an, sogar Vincent, der bisher völlig unbeteiligt auf dem Sofa gesessen hatte, ganz und gar damit beschäftigt, die Füllung aus einem der Seidenkissen zu rupfen.
 

Ein seltsamer Schock durchzuckte Reim. Zuvor hatte er nicht den Eindruck gewonnen, Raven läge besonders viel an Break. Konnte es sein ... dass er sich getäuscht hatte? Standen die beiden einander näher als vermutet?
 

Reim schluckte hart, nahm nun doch die Brille ab und wischte mit seinem Taschentuch so heftig über die Gläser, dass sie beinahe zerbrachen.
 

„Nicht doch, Gilbert“, bemerkte Sharon mit einem nachsichtigen Lächeln. „Du willst dich ja bloß vor dem Ball drücken! Wir wissen doch, dass du solch offizielle Anlässe nicht liebst ...“
 

Ein unerklärlicher Anflug von Erleichterung ließ Reim aufatmen. Gilbert jedoch errötete heftig, zündete sich mit fliegenden Fingern eine Zigarette an und rauchte sie aus dem Fenster hinaus, halblaut vor sich hingrummelnd.
 

„Wenn Gil nicht geht, gehe ich auch nicht!“, erklärte Vincent im Tonfall eines trotzigen Kindes und zupfte ein besonders großes Stück Füllung aus dem Sofakissen, als wolle er dem armen, malträtierten Ding damit endültig den Rest geben.
 

Gilbert indes nahm hastig einen tiefen Zug aus seiner Zigarette. Mit seinem Bruder und Break allein zurückzubleiben, schien ihm dann offensichtlich doch ein wenig zu heikel.

„Nein, ich bleibe bei Nii-san“, entschied Sharon entschlossen und machte bereits Anstalten, aus Mantel und Handschuhen zu schlüpfen.
 

„Das kommt überhaupt nicht in Frage!“, meldete sich da eine heisere Stimme aus dem Wandschrank zu Wort.
 

„Xerxes Break!“ Mit energisch vorgerecktem Kinn warf Sharon dem Schrank einen funkelnden Blick zu. „Es ist sehr unhöflich, anderer Leute Gespräche einfach zu belauschen!“
 

„Ich weiß, ich weiß ...“, flötete die Schrankstimme, und eine weiße Hand schob sich durch die um eine Winzigkeit geöffnete Tür, um abwinkend in der Luft herumzuwedeln. „Aber Ihr macht Euch wirklich unnötig Sorgen, Ojou-sama.“
 

Break stieß die Schranktür vollends auf und lugte grinsend hervor.

Reim erschrak ein wenig, als er ihn sah. Der Freund trug nur seinen Pyjama und einen violetten Morgenmatel darüber, doch nicht dieser schamlose Aufzug ließ Reim zusammenzucken. Es war die Tatsache, dass Break wirklich krank aussah. Sein Gesicht war sogar noch bleicher als gewöhnlich, das purpurne Auge glänzte fiebrig, und dunkle Schatten sammelten sich darunter.
 

Selbst Emily, die wie immer auf seiner Schulter saß – und ebenfalls nur einen Pyjama anhatte – wirkte irgendwie matter, blasser als sonst. Allerdings konnte das natürlich auch nur Einbildung sein ... Selbstverständlich war es nur Einbildung!
 

Reim senkte betreten den Blick. Bisher war er überzeugt gewesen, der Freund täusche die Krankheit nur vor, um ungestört seinen sinistren Plänen nachzugehen, während sich alle anderen Pandora-Mitglieder auf dem Neujahrsball befanden, doch nun ... war er nicht mehr so sicher.
 

„Geht nur zum Ball“, bemerkte Break da, an Sharon gewandt. „Amüsiert Euch! Mir geht es sowieso schon viel ...“ Ein trockener Hustenanfall unterbrach ihn. „Viel besser ...“, brachte er mühsam hervor und zauberte schnell ein leichtfertiges Grinsen auf sein Gesicht.
 

„Das hast du nicht zu entscheiden!“, gab Sharon herrisch zurück. „Und jetzt verschwinde gefälligst! Du gehörst ins Bett!“
 

Break zog einen Schmollmund, zog sich aber tatsächlich wieder in den Schrank zurück – allerdings ohne die Tür zu schließen. „Wie gemein!“, krähte Emily beleidigt.
 

Vincent knirschte unterdessen auf dem Sofa missmutig mit den Zähnen. Seine Finger zerrten noch immer am Sofakissen, rissen die Knöpfe heraus, während er Break ein falsches Lächeln zuwarf und Emily mit starren Blicken fixierte.
 

Breaks Gesicht verlor endültig jede Farbe. Hastig packte er Emily – und knallte, fast wütend, die Schranktür zu. Ein halblautes Hüsteln, das plötzlich abbrach, kündigte sein Verschwinden an.
 

Reim beobachtete es beunruhigt. Xerxes musste wirklich ziemlich krank sein, wenn er noch nicht einmal auf eine Herausforderung von Vincent Nightray einging, überlegte er sorgenvoll.

Nervös räusperte er sich. „Fräulein Sharon?“, wagte er endlich, das auszusprechen, was er schon die ganze Zeit über hatte vorschlagen wollen. „Ich könnte doch einfach bei Xerxes bleiben ...“
 

Hastig schlug er die Augen nieder, fühlte, wie er schon wieder rot wurde und zupfte verlegen an seiner Uniform herum.
 

„Das würdet Ihr tun?“ Sharon strahlte ihn an.

„Sicher ...“ Reim hielt den Blick in den Boden gerammt. „Er ist ... er ist schließlich mein Freund.“

Und so wurde es beschlossen. Weder aus dem Schrank noch aus einem anderen Möbelstück ertönten irgendwelche Einwände.
 

~~~~~~~~
 

„Werdet Ihr Euch auch wirklich gut um ihn kümmern?“ Zögerlich blieb Sharon in der Eingangshalle stehen, während die anderen bereits zur Tür hinaus waren.

Reim nickte – zum wiederholten Mal. „Aber natürlich, Sharon-sama“, versprach er gewissenhaft. „Macht Euch keine Sorgen. Ich werde schon auf ihn aufpassen ...“
 

„Hmmm ...“ Unschlüssig nestelte sie an ihrem kleinen Spitzentäschchen herum. „Aber Ihr gebt mir sofort Bescheid, wenn es ihm schlechter geht, nicht wahr?“

„Gewiss ...“ Geduldig lächelte er sie an. „Geht ruhig! Es wird alles in Ordnung sein.“
 

Fast war er erleichtert, als Sharon endlich verschwunden war. Warum nur hatte ihn diese ganze Diskussion derart erschöpft? Seufzend nahm er die Brille von der Nase und rieb sie an seiner Uniform sauber.
 

„Sind sie ... weg?“, fragte da kleinlaut eine wohlbekannte, wenn auch deutlich belegte Stimme. Diesmal kam sie aus der großen Pendeluhr in der Ecke der Halle.

„Ja, sie sind weg“, gab Reim zu. „Du kannst rauskommen.“
 

Mit etwas unsicheren Bewegungen quetschte sich Break aus dem Uhrkasten und ließ sich ächzend auf eines der Sofas fallen, die die Hallenwand säumten.

„Herrje, herrje“, seufzte er in heiserem Singsang und ließ die Beine baummeln, bis einer seiner Plüschpantoffeln von seinem nackten Fuß rutschte. „So viel Aufwand wegen einer kleinen Grippe!“
 

Reim musterte ihn durchdringend. Feiner Schweiß stand auf der blassen Stirn des Freundes, und auf den ansonsten aschfahlen Wangen waren zwei fiebrig-rote Flecke erblüht.

„Du solltest hier nicht im Schlafanzug in der kalten Halle sitzen“, tadelte Reim ihn besorgt. „Sharon-sama hatte Recht: Du gehörst ins Bett!“
 

Break zog eine Schnute. „Wie streng du bist“, maulte er beleidigt. „Machst du mir wenigstens noch einen Tee?“ Bettelnd blickte er den Freund unter seinen langen, weißen Ponyfransen an und fügte sogar noch ein langgezogenes „Bitteeeee“ dazu.
 

Reim schluckte hart. Eine Bitte? Ausgesprochen von Xerxes Break? Jetzt machte er sich wirklich Sorgen!

„Ich koche dir einen Tee, wenn du ins Bett gehst, okay?“, schlug er behutsam vor, nachsichtig argumentierend, als verhandle er mit einem Kleinkind.
 

„Hmmmm“, grummelte Break lustlos, ein Laut, der fast übergangslos in einen keuchenden Hustenanfall überging.

Reim musterte ihn unruhig. Zumindest spuckte er kein Blut. Es war also wirklich nur eine kleine, harmlose Grippe, die nichts mit Mad Hatter zu tun hatte.
 

„Also schön.“ Break seufzte ergeben, sobald er wieder zu Atem gekommen war und erhob sich widerwillig. Er taumelte ein wenig dabei, fast, als wäre er betrunken, der Blick wurde plötzlich leer.
 

„Xerxes?“ Alarmiert trat Reim einen Schritt näher.

„Schon gut ...“ Ein mattes Lächeln huschte über die vom Fieber ausgetrockneten Lippen des Freundes, während er fahrig die Hand gegen die Stirn drückte. „Alles in Ordnung ...“
 

Das Lächeln erstarrte, als er kraftlos vornüberkippte. Reim konnte nichts anderes tun als ihn hastig aufzufangen.
 

„Idiot“, murmelte er halblaut, nur um seiner Besorgnis Luft zu machen. Die Lippen aufeinandergepresst legte er die Hand auf die Stirn des Freundes. Glühend heiß ... Verdammt!

Schlaff wie eine Marionette, der man plötzlich die Fäden abgeschnitten hatte, lag Break in seinen Armen. Reim fühlte, wie sich etwas in seinem Inneren zusammenkrampfte.
 

Es war nicht das erste Mal, dass er ihn so sah ... hilflos, schwach ... krank. Und doch ... Der Anblick gab ihm einen Stich. War es nur Mitgefühl? Oder vielleicht ... noch etwas anderes?
 

Sein Herz jedenfalls bebte in der Brust wie die Flügel eines im Netz verfangenen Schmetterlings, während er den Freund mühsam hochhob. Zitternd vor Anstrengung und doch so vorsichtig, als hielte er etwas unheimlich Zerbrechliches in seinen Händen, schleppte er ihn in eines der Gästezimmer. Natürlich hatte Break auch ein eigenes Zimmer, doch das lag im zweiten Stock, und obwohl der Freund sich in seinen Armen viel leichter anfühlte als vermutet, war Reim sicher, seine Kräfte würden bis dorthin nicht ausreichen.
 

Mist! Die ewige Schreibtischarbeit für Pandora tat seiner Kondition wirklich nicht gut, vor allem seit er den Papierkram eines gewissen Jemand auch noch mit erledigen musste ...

Ächzend ließ er Breaks viel zu warmen Körper aufs Bett gleiten – und hielt, plötzlich in Verlegenheit, inne. Nervös an seiner Brille herumnestelnd starrte er die reglose Gestalt auf dem Bett an. Sollte er ihm vielleicht ... den Morgenmantel ausziehen?
 

Wieder begann sein Herz zu klopfen. Seine Fingerspitzen kribbelten plötzlich, dort, wo sie eben noch den Freund berührt hatten. Hitze stieg in seine Wangen. Hektisch drückte er die Hand gegen die Stirn, wie um die Gedanken, die sich dort auszubreiten suchten, zu zerstreuen.
 

Nein, nein, nein, das ging eindeutig zu weit! Er hatte versprochen, sich um Break zu kümmern, aber DAS konnte doch wohl niemand von ihm erwarten, nicht wahr?
 

Natürlich konnte er ihn auch nicht einfach auf dem Bett abladen wie ein altes Federkissen. Also breitete er behutsam eine Decke über seinem Körper aus, vergewisserte sich sorgfältig, dass er auch bequem lag – und pflückte sogar noch Emily von seiner Schulter, die es irgendwie geschafft hatte, sich dort festzukrallen.
 

Festzukrallen? Reim stolperte über seinen eigenen Gedanken.

Emily war doch nur eine Puppe! Über seine eigene Torheit seufzend nahm er das Spielzeug in beide Hände und betrachtete es einen Moment lang nachdenklich. Er kannte Xerxes nun schon ziemlich lange, und doch hatte selbst er das Geheimnis dieser Puppe nie ergründen können.
 

Sie sah aus wie ein ganz gewöhnliches Spielzeug, nicht einmal besonders hübsch, nur grob gefertigt von jemandem, der nur wenig Talent zum Nähen hatte. Eigentlich wirkte sie sogar ein ganz kleines bisschen unheimlich ...
 

Trotzdem: Die Neugier war fast übermächtig, unschlüssig drehte er sie in den Händen – und zuckte so heftig zusammen, dass er sie um ein Haar fallengelassen hätte, als plötzlich ein halblautes, misstönendes Kichern ertönte.
 

„Xerxes?“ Mit einem Ruck schnellte sein Blick zum Bett hin, doch der Freund hatte sich nicht gerührt, lag blass und still unter der Decke, in tiefen Schlaf verfallen.
 

Erschrocken starrte Reim die Puppe in seiner Hand an. Er war sicher gewesen, dass Break selbst sie irgendwie zum Sprechen brachte, doch jetzt ... Konnte es sein? War sie tatsächlich ...?
 

Egal, es ging ihn nichts an, er hatte Wichtigeres zu erledigen als sich um ein Spielzeug zu kümmern. Ein Versprechen zu erfüllen zum Beispiel ... Jawohl, er musste sich schließlich darum kümmern, dass Break wieder gesund wurde!
 

Hastig, sich selbst zur Räson bringend, legte er die Puppe neben Breaks Kissen aufs Bett. Wieder kicherte Emily leise.

Reim schauderte, und Break rührte sich unruhig unter der Decke. „Sei still“, murmelte er nuschelnd in die Laken hinein und drehte sich schwerfällig zur Seite. „Ich kann ja gar nicht richtig schlafen, wenn du immer so laut bist, Emily ...“
 

Reim beobachtete ihn mit gerunzelter Stirn. War er etwa die ganze Zeit über wach gewesen? Machte er sich wieder mal über ihn lustig?

Um Würde bemüht rückte er seine Brille zurecht, ließ sich neben dem Freund auf der Bettkante nieder und beugte sich über ihn. „Xerxes?“ Seine Stimme war nur ein Wispern.
 

„Hmmmm?“ Unwillig zog Break die Decke über den Kopf. Dann jedoch schüttelte ihn ein heftiger Hustenanfall und er lugte blinzelnd wieder hervor.
 

„Reim?“ Sein Blick war verschleiert, unstet. „Was ... was machst du hier in meinem Zimmer?“ Fahrig strich er sich über die Stirn, so dass Reim für einen Moment sogar sein linkes Auge sehen konnte, fest geschlossen über der leeren Höhle.
 

Reim biss sich verlegen auf die Lippen.

„Oh ...“ Xerxes blinzelte heftig, offensichtlich gegen die Schleier ankämpfend, die seinen Blick umnebelten. Das Haar fiel ihm wieder übers Gesicht, als er die Hand sinken ließ. „Das hier ist überhaupt nicht mein Zimmer ...“
 

Leichter Unmut machte sich in seiner Stimme breit. Anscheinend kam er langsam wieder zu sich. Einen Moment lang schien er zu überlegen, dann meinte er, in verändertem Tonfall: „Wo bleibt eigentlich mein Tee? Ach herrje, Reim, du könntest wirklich etwas zuvorkommender sein, wenn ich schon krank bin ...“
 

Reim verzichtete auf eine Antwort, atmete stattdessen erleichtert aus. Ja, das klang wieder ganz nach Xerxes ... Offensichtlich begann er bereits, sich von dem kleinen Schwächeanfall zu erholen.
 

„Schon gut, ich bringe dir gleich deinen Tee“, murmelte er versöhnlich und huschte diensteifrig aus dem Zimmer hinaus, nicht ohne noch einen zweifelnden Blick auf Emily geworfen zu haben. Aber die Puppe schwieg diesmal.



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