Zum Inhalt der Seite

house of nightmare

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

kleine Lady

In den folgenden Monaten wird die Villa und das unmittelbar daran angrenzende Grundstück völlig umgebaut. Doch die Arbeiten ziehen sich unerwartet in die Länge, denn immer wieder berichten die Arbeiter das es auf dem Grundstück spukt, Kramoen kann es sich natürlich nicht verkneifen jedem der nach Sonnenuntergang noch auf dem Gelände herumläuft Streiche zu spielen, dafür sind seine Illusionskünste geradezu wie geschaffen. Charles, der nicht an Geistergeschichten glaubt, ist mit seiner Geduld und seinen Nerven bald schon total am Ende. Wenn der Herr nicht ausdrücklich in seinem Testament angewiesen hätte dieses Grundstück unter keinen Umständen zu verkaufen, er wäre dieses verflixte Anwesen längst losgeworden. Elisabeth besucht indes ein renommiertes Internat für höhere Töchter, welches sich aber am anderen Ende des Landes befindet. Es dauert annähernd drei Jahre ehe das Haus soweit renoviert ist das es wieder angenehm bewohnbar ist. Charles kümmert sich als Elisabeths Vormund um die Familiengeschäfte und darum das der Haushalt in geregelten Bahnen verläuft. Kramoen hält sich mit seinem Schabernack größtenteils zurück, dennoch ist das Haus schnell bei allen Bediensteten als Spukhaus verschrien.

Elisabeth besucht weiter das Internat, es dauert weitere sieben Jahre ehe sie das erste mal wieder einen Fuß in das Haus setzt. Seit ihrer Begegnung mit Kramoen sind nun insgesamt zehn Jahre vergangen.

Kramoen merkt schnell das irgendetwas im Busch ist. Bereits eine Woche vor Elisabeths Ankunft herrscht in der Villa ein nie gesehener Hochbetrieb. Wo man in diesen Tagen auch hin geht überall wird geputzt, gewischt, entstaubt und poliert.

Der alte Butler ist hin und wieder so in Hektik das man schon befürchten könnte er könne jeden Augenblick einen Herzinfarkt bekommen. Kramoen bleibt in dieser Woche der Villa fern und zieht sich in den Wald zurück. Die ganze Hektik nervt ihn zu sehr, obwohl er sich schon eingestehen muss das er neugierig ist was wohl in den ganzen Jahren aus dem kleinen Mädchen geworden ist.

Der Tag ihrer Ankunft rückt schneller näher als es den Bediensteten lieb gewesen wäre. Noch am selben Morgen wird hier und da geputzt und geschmückt. Gegen Mittag dann fährt endlich eine prächtige Kutsche vor. In der Eingangshalle stehen alle Diener in Reih und Glied als die Tür zu beiden Seiten aufschwingt. Im Eingang steht eine junge Frau mit lockig braunen Haaren und strahlend blauen Augen , was ungewöhnlich ist da alle Menschen in diesem Land dunkelbraune oder schwarze Augen haben, in eine Schuluniform der Akademie gekleidet, einer weißen Weste und einer Bluse aus lavendelfarbener Seide so wie einem knielangen Rock aus dem selben Stoff.

Der ein oder andere Diener reckt neugierig den Hals um sie besser betrachten zu können, bis auf Charles hatte noch nie einer von ihnen ihre Herrin zu Gesicht bekommen. Elisabeth erwidert die Blicke mit einem sanften Lächeln wodurch die meisten sich errötet wieder abwenden.

Die Begrüßung wird nun schnell hinter sich gebracht. Zusammen mit Charles geht die Lady auf ihr Zimmer, jenem Schlafzimmer mit der gläsernen Wand aus jener Nacht. Ihr Gepäck wurde inzwischen bereits hochgebracht. Trotz der vielen Jahre die sie nun fort wahr sind es nur wenige Koffer, die nun ordentlich aufgestapelt in dem Kleiderzimmer stehen welches an das Schlafzimmer angebaut wurde. Dort angekommen lässt sie sich aufs Bett sinken, wo sie nach einer mehr minütigen Ansprache Charles allein zurück bleibt. Mit einem Aufzeufzen lässt sie sich rücklings auf das Bett fallen. Die Decke ist so weich das sie erst einmahl einige Zentimeter darin versinkt. So bleibt sie eine ganze Weile liegen während es draußen langsam dunkel wird. Es ist schon spät im Jahr weshalb die Sonne schon sehr früh verschwindet.

Elisabeth hat so viele Jahre am Internat verbracht das es ein merkwürdiges Gefühl ist von dort fort und wieder zuhause zu sein. Oder zumindest an dem Ort der von nun an ihr Zuhause sein wird.

Auch wenn die Villa inzwischen komplett renoviert ist kommt ihr das Gebäude immer noch düster und angst einflößend vor, und ohne ihre Freundinnen fühlt sich Elisabeth einsam.

Sie kennt niemanden hier draußen. Bei ihrer Ankunft unten im Dorf war bereits mehr als deutlich geworden was die Leute dort von diesem Anwesen halten und den Leuten die hier wohnen. Außerdem, selbst wenn die Dorfbewohner sich mit ihr abgeben würden, sind es trotzdem noch normale Bürger, man würde ihr nicht erlauben sich mit solchen Leuten anzufreunden. Doch in einer Endfernung von mehreren Tagesreisen gibt es hier nichts als ein paar kleinere Dörfer. In Zukunft werden sich ihre Freundschaften wohl ausschließlich auf einen regen Briefverkehr beschränken. Sofern dafür noch Zeit bleiben wird. Jetzt wo Elisabeth mit der Schule fertig ist wird Charles sie in die Geschäfte einführen damit sie so bald wie möglich das Familienunternehmen übernehmen kann. Keine besonders rosige Aussicht aber einen Lichtblick gibt es, wenn sie erst einmahl selbst die Geschäfte führt wird sie sich dadurch oft in den groß und Handelsstädten aufhalten müssen. Dort dürfte es ihr dann eher an Zeit als an Gesellschaft fehlen.

Am frühen Nachmittag entschließt Elisabeth sich das Grundstück etwas genauer anzusehen. Durch ihr Fenster kann sie den Wald sehen dessen noch immer belaubten Baumwipfel rötlich golden zu ihr herüber schimmern.

Sie erhebt sich vom Bett um ins Ankleidezimmer zu gehen. Aus den Koffern fischt sie sich eine enge Hose aus dickem Leder und ein warmes Wollhemd welches sie gegen das Seidenhemd tauscht. Zum Schluss schnappt sie sich noch ein paar Stiefel und einen warmen Mantel und macht sich so bekleidet auf den weg nach Draußen. Draußen dämmert es schon drum nimmt sie vorsichtshalber eine kleine Öllaterne und Streichhölzer mit.

Vor der Tür drückt sie sich ein ein paar Arbeitern vorbei die mit irgendetwas an der Treppe beschäftigt scheinen. Die Arbeiter werfen ihr sowohl anzügliche als auch abwertende Blicke nach, schließlich gehört es sich für eine Frau nicht in Hosen herum zu laufen, und für eine aus guten Hause erst recht nicht.

Ohne die ihr folgenden blicke zu beachten geht sie geradewegs auf den Wald zu. Schon an den Ausläufen erheben sich die Bäume hoch hinauf und die Blätter tragen die Farben von unzähligen Rot Gelb und Brauntönen. Wenn der Wind durch die Baumkronen weht scheint es fast als bestünden sie aus flüssigem Gold. Trotz der späten Jahreszeit sind noch noch kaum Blätter zu Boden gefallen. Der Boden ist mit saftig grünem Grass bedeckt ebenso mit vielen Büschen und Sträuchern.

Elisabeth ist fasziniert von der ganzen Atmosphäre, sie kann verstehen das die Menschen im Dorf glauben das in diesem Wald Elfen Feen und andere Geister hausen, auch wenn sie selbst schon lange nicht mehr an solche glaubt.

Sie erinnert sich das sie vom Fenster aus etwas zwischen den Bäumen hat schimmern sehen was sie für einen See oder ähnliches hielt. Wo sie schon mal hier ist macht sie sich auch gleich auf den weg um sich das genauer anzusehen. Weit muss sie nicht gehen. Die Bäume stehen längst so dicht das sie das Haus nicht mehr sehen kann und schon nach wenigen Minuten lichtet sich der Wald vor ihr wieder bis sie am Rand einer gewaltigen Lichtung steht. Auf der Lichtung befindet sich tatsächlich ein See, das Wasser ist so klar das man selbst an den tiefen stellen bis auf den Grund hinab sehen kann, und in der Mitte des Sees befindet sich eine kleine Insel auf der ein majestätischer Baum steht. Doch im Gegensatz zu den Bäumen im Wald trägt dieser hier keine Blätter und seine Rinde ist viel heller, fast Weiß. Elisabeth schaudert, irgendwie erinnern sie die Äste an knöcherne Finger.

Kramoen, welcher zwischen den Ästen des kahlen Baumes ein Schläfchen hält, bemerkt das Mädchen erst spät. Stirnrunzelnd betrachtet er sie, er kann sich nicht erinnern sie schon einmahl in der Villa gesehen zu haben. Außerdem traut sich von diesen schreckhaften Hausmädchen eh keine auch nur in die nähe des Waldes, woran er zugegebenermaßen auch nicht ganz unschuldig ist. Das Mädchen zündet ihre Laterne an und macht sich wieder auf den weg zurück zum Haus. Charles wird sicher einen Anfall bekommen wen er bemerkt das sie im Dunkeln Draußen herum streunt. Kramoen ,dem die neugierig gepackt hat, folgt ihr unauffällig.

Elisabeths Befürchtung erweist sich als nicht ganz unberechtigt. In der Eingagshalle wird sie bereits von einem aufgeregten Charles empfangen.

»Jetzt hör doch bitte auf dich aufzuregen, ich war doch nur spazieren was soll da schon groß passieren?«

»Es hätte alles mögliche passieren können! Ihr solltet zu so später Stunde nicht Draußen herumlaufen, schon garnicht allein und erst recht nicht in solch einem Aufzug! Was ist das überhaupt?«

»Das nennt man eine Hose, Charles.«

»Ich weiß dass das eine Hose ist, ich meine warum tragt ihr eine und keinen Rock?«

Elisabeth verdreht genervt die Augen »Weil sie warm ist und bequem und weil man sich überhaupt viel besser darin bewegen kann.«

Charles macht ein Gesicht purster Verzweiflung während Kramoen, der natürlich alles mit angehört hat, in schallendes Gelächter ausgebrochen ist. Die Kleine hat es faustdick hinter den Ohren, das könnte noch wirklich interessant werden.

Um weiteren predigten zu entgehen verschwindet Elisabeth schnell in ihr zimmer wo sie sich mit Hilfe eines er Dienstmädchen für das Abendessen zurecht macht.

»Ich weiß das Charles manchmal ein bisschen über vorsichtig sein kann aber er hat Recht damit das ihr Hier nicht alleine herumlaufen solltet Herrin.«

»Jetzt fang du nicht auch damit an. Ich bin kein kleines Kind mehr das nicht auf sich aufpassen kann. Was soll denn schon passieren solange ich mich auf dem Gelände aufhalte.«

»Einer jungen Dame könnte alles mögliche zustoßen. Ihr könntet euch verletzen oder von einem Tier aus dem Wald angefallen werden oder ihr könntet dem Gespenst zum opfer fallen.«

Zum opfer fallen? Das klingt ja als würde ich sonst was mit den Mädchen anstellen. Empört sich Kramoen, der Elisabeth natürlich gefolgt ist.

»Dem Gespenst?«

»Natürlich, es ist doch allseits bekannt das es hier spukt.«

Elisabeth zieht eine Braue hoch während sie sich von dem Dienstmädchen das Kleid verschnüren lässt. »Wisst ihr Herrin, in diesem Haus werdet ihr keinen finden der dem Geist noch nicht begegnet ist. Mageret aus der Küche schwört sogar das er sie einmal die Treppe herunter gestoßen habe. Hätte sich fast den Hals gebrochen die Ärmste.«

Bitte? Dieses vertrottelte Sumpfhuhn ist lediglich zu dämlich zum laufen das ist alles.

»Hat sie das? Nun ich muss gestehen das ich nicht an Geistergeschichten glaube«

hä?

»Wirklich, ich dachte ihr hättet den Geist selbst einmal gesehen Herrin?«

Frag mal einer wie die Dienerschaft dahinter gekommen ist, vermutlich nur ein Gerücht, die ganzen Hausmädchen sind ja Klatschtanten vom feinsten.

»Es gibt keine Geister also kann ich ja schlecht einen gesehen haben oder meint ihr nicht?«

Die Magd sengt beschämt den Kopf. »Gewiss Herrin, verzeiht mir.«

Tja, war ja irgendwie klar das sich die Kleine nicht mehr erinnert. Denkt Kramoen so bei sich. Schon allein dadurch das die ganzen Bediensteten vor dieser junge Frau so katzbuckeln hatte er sich denken können das es sich bei ihr um Lady Elisabeth handeln musste. Dem Mädchen also dem er vor zehn Jahren schon einmahl begegnet war. Obwohl Kramoen oft und gern seinen Schabernack mit den Dienstmädchen treibt so ist Elisabeth doch die einzige die ihn je leibhaftig gesehen hatte. Ein wenig gekränkt ist er schon das sie sich angeblich nicht daran erinnern kann, denn wieso sollte sie sonst seine Existenz leugnen, aber die Vergesslichkeit der Menschen ist ihm ja schon länger bekannt, insbesondere die der Jüngeren.

Die Tage vergehen rasch ohne das irgendetwas besonderes passiert wäre. Auch sein anfängliches Interesse an der jungen Lady hat Kramoen schnell verloren. In der Nacht vertreibt er sich seine Zeit in der Bibliothek. Seit das Haus renoviert worden ist und Charles dafür gesorgt hat das auch die Bibliothek wieder hergerichtet wird, ist es Kramoen zur Gewohnheit geworden seine Nächte dort zu verbringen. Seine Tage verbringt er also schlafend zwischen den ästen des verdorrten Baumes oder auf dem Dach des Hauses während er die Nacht dort totschlägt. Da Bücher ja nichts lebendiges sind muss er sie ja nicht berühren können um sie zu bewegen und lesen zu können.

Die Fähigkeit unbelebte dinge zu bewegen hat er sich in den vergangenen Jahren angeeignet, allerdings ist das so anstrengend das er nur sehr leichte Dinge bewegen kann und das auch nicht besonders viel, um den Bediensteten Streiche zu spielen ist diese Fähigkeit absolut nutzlos aber um Buchseiten umblättern zu können schon ziemlich praktisch. Meist lümmel er sich hierzu auf eins der bequemen Sofas auf den Bauch während das jeweilige Buch vor ihm liegt. Sollte doch zufällig jemand den Raum betreten und sehen wie eine Seite umgeblättert wird kann sich dieser immer noch einreden es wäre nur der Wind gewesen.

So ist es auch in dieser Nacht. Die Lady ist früh zu Bett gegangen, die meisten Bediensteten sind inzwischen ebenfalls in ihren Betten und Charles brütet vermutlich immer noch im Arbeitszimmer über irgendwelchen Papieren.

Draußen vor dem Fenster wütet ein heftiger Sturm, im ganzen Haus knarrt und knirscht es. Der Wind rüttelt an den Fensterläden und pfeift durch jede Ritze und das Dachgebälk. Kramoen macht das nichts aus, die Kälte spürt er nicht und der Lärm ist ihm ziemlich egal.

Die Nacht hätte so ereignislos vorbei gehen können, wäre da nicht gegen Mitternacht leise knarrend die Türe aufgeschoben worden und eine Gestalt in die Biobiotheke gehuscht. Im Nachthemd, aber mit einer dicken Wolldecke über den Schultern und einem kleinen Öllämpchen in der Hand geht sie langsam zu dem Tisch hinüber an dem zwei Sessel und das Sofa stehen auf dem Kramoen es sich gemütlich gemacht hat. Dabei hallen die tapsigen Schritte ihrer bloßen Füße auf dem Paket, durch den Raum. Elisabeth entzündet ein langes Hölzchen an der Flamme ihrer Lampe, welche sie auf den Tisch abgestellt hat, um damit die Kerzen der großen Lampe zu entzünden welche zwischen den beiden Sesseln steht.

Der Sturm hatte sie aus dem Bett getrieben. Bei all den Geräuschen, und dem Regen der geräuschvoll gegen die Fensterwand ihres Zimmers hämmert, hat sie einfach keinen Schlaf finden können. Schließlich gab sie es auf und hat beschlossen sich die Nacht irgendwie anderweitig zu vertreiben. In folge dessen ist ihr nichts besseres eingefallen als sich in die Bibliothek zu verziehen. Dieser Raum befindet sich im mittleren Teil des Gebäudes und verfügt über keine Fenster, dafür aber über dicke Wände welche die meisten Geräusche nicht hindurch dringen lassen. Hier wird Elisabeth wenigstens nicht von jedem Donner aufgeschreckt.

Gemächlich geht sie zu einem der Bücherregale hinüber, doch nur um ratlos davor stehen zu bleiben. Wenn sie ehrlich ist, ist sie keine wirklich begeisterte Leserin. Nach einigem hin und her greift sie dann nach einem eher dünnen Buch mit dunkelblauen Einband und grünen Lettern.

So gerüstet macht sie es sich, eng in die Decke gewickelt, auf einem der Sessel bequem.

Kramoen hat sie nur flüchtig aus dem Augenwinkel gemustert danach jedoch weitestgehend ignoriert.

Mit ausdrucksloser Miene blättert das Mädchen in dem Buch, so wie sie da sitzt sieht sie aus als würde sie jeden Moment einschlafen und zur Seite kippen.

Die Geschichte in dem Buch weckt nicht unbedingt Elisabeths Interesse. Sie handelt von einem kleinen Dorf das inmitten eines Wäldchen liegt. Der Wald ist alt, bestehend aus riesigen Bäumen deren Wipfel selbst mittags den Himmel verdunkeln als wäre es Nacht. Doch in diesen riesigen Bäumen hausen Dämonen, unheimliche Wesen mit Haut so braun wie die Rinde der Bäume, Haaren so grün wie junges Laub und Augen blauer als der klare Himmel. Das Dorf fürchtet sich vor den Dämonen im Wald denn sie rauben ihre Kinder, verderben die Rrnten und machen viele der Dorfbewohner krank. Schließlich lehnen sich die Dorfbewohner gegen die Dämonen auf, in einem blutigen Kampf töten sie viele von ihnen und brennen die von den Dämonen befallenen Bäume nieder. Von da an können die Dorfbewohner wieder in Frieden leben.

Elisabeth seufzt auf, Dämonen die in Bäumen leben, das ist auch nur wieder eine dieser Geschichten die Eltern erfinden um ihre Kinder davon abzuhalten im Wald zu spielen. Als ob die realen Bedrohungen nicht schon ausreichen würden wie zum Beispiel Wölfe oder Banditen.

Sie legt das Buch auf den Tisch und wickelt sich danach noch enger in die Wolldecke ein. Mit ihren blauen Augen, die vor Müdigkeit schon ganz klein sind, beobachtet sie das flackern der flamme des kleinen Öllämpchens auf dem Tisch. So hält sie es zunächst auch für eine Einbildung als das Buch auf dem Tisch plötzlich einen kleinen Satz in ihre Richtung macht als hätte ihm jemand einen schubs gegeben. Misstrauisch sieht sie das Buch an, dass nun wieder ruhig auf der Tischplatte liegt. Gerade will sie sich wieder abwenden da macht das Buch noch einen, diesmal kleineren, Satz nach vorn. Elisabeth reibt sich die Augen. Ist sie etwa schon eingeschlafen? Oder ist sie so müde das sie nun schon halluziniert? Vielleicht sollte sie doch versuchen noch ein wenig zu schlafen, in diesem Zustand wird sie es wohl kaum schaffen bei Charles Unterricht am folgenden Tag wach zu bleiben. Und die darauf folgende Standpredigt verdirbt ihr allein bei dem Gedanken daran schon fast die Laune.

Doch bevor sie sich auf den Weg in ihr Zimmer macht will sie das Buch schnell zurück an seinen Platz stellen. Als sie jedoch danach greift macht das Buch, wie sollte es auch anders sein, einen weiteren Satz, welcher das Buch geradewegs über die Tischkante auf den Boden fliegen lässt. Erschrocken plumpst Elisabeth wieder auf den Sessel zurück. Kurz beäugt sie sich das Buch auf dem Boden, schüttelt dann den Kopf, schnappt sich die Öllampe, löscht das Licht der großen Lampe und verlässt schnellen Schrittes die Bibliothek. Zurück bleibt ein Buch auf dem Boden und ein in sich hinein grinsender Kramoen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück