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Das Echo des Hasses

All the good things and bad things that may be
von

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Alles kämpft und einer ruht

Ace traute seinen Augen kaum. Da hatte dieser miese Kerl ihn doch tatsächlich belogen.

Ace war die Straße entlang geeilt, um die Frau einzuholen, und sah dann Falkenauge, der seelenruhig neben ihr her ging. Gut, dass er sich entschieden hatte, die Stadt zu verlassen. Das war sicher eine Information, die Whitebeard interessieren würde. Was hatte sie mit dem Schwertkämpfer zu tun?

Er näherte sich vorsichtig. Nebenbei versuchte er den riesigen Wolf irgendwo zu entdecken. Ein so großes, strahlend weißes Tier konnte doch nicht schwer zu finden sein. Doch weder sah er es, noch konnte er es hören.

Mit Abstand folgte er Falkenauge und der jungen Frau. <Bastard.> dachte Ace sich. Es dauerte recht lange, bis er einen weißen Schatten im Wald ausmachte. Er lenkte seine Schritte etwas an den Rand der Straße und beobachtete weiter wie Falkenauge mit der Frau sprach.

Falkenauge legte unauffällig seinen Arm um Nojikos Schulter, er hatte Ace schon längst entdeckt, zu Schade, dass er so schnell außerhalb der Stadt nach ihr gesucht hatte. Er hätte gerne noch etwas über das Mädchen erfahren. Doch Mihawk war sich sicher, dass das Schauspiel des kämpfenden Kaiserwolfs interessant werden würde. Das entschädigte schon fast dafür, dass Ace sie so früh gefunden hatte.

Nojiko drehte leicht den Kopf und blickte auf den Arm auf ihrer Schulter. Missbilligend schnaubte sie und schüttelte den Arm ab. „Behalte deine Pfoten bei dir.“ knurrte sie ihren unwillkommenen Begleiter an.

Mit einem Grinsen verfolgte Ace, wie Nojiko Falkenauge abblitzen ließ. In diesem Moment war sie ihm fast sympathisch, aber eben nur fast. Gemessenen Schrittes folgte er ihnen und versuchte gleichzeitig den Schatten im Wald im Auge zu behalten.

Langsam wurde der Wald lichter. Die Bäume selbst wurden höher und das Unterholz ging in Gras und Moos über. Der weiße Wolf war nun deutlicher zu sehen, doch er vergrößerte den Abstand zur Straße, sodass Passanten ihn nicht bemerken würden. Ace jedoch behielt ihn im Blick.

Es wurden immer weniger Menschen, die ihnen entgegen kamen, die meisten hatten an der letzten Kreuzung die Straße verlassen und eine andere Richtung eingeschlagen. Gerade lief ein kleiner Junge an ihm vorbei. Die blaue Hose war abgewetzt, das T-Shirt hatte Löcher und starrte vor Schmutz. Seine blonden Haare flatterten und seine blauen Augen blitzten. Doch der Schein trog. Hätte der Junge gelächelt oder gegrinst, hätte Ace ihn nicht weiter beachtet.

Doch im Gesicht des Jungen stand die nackte Panik. Barfuß lief der Junge weiter, direkt auf Nojiko und Falkenauge zu. Er zwängte sich zwischen ihnen durch, rief eine undeutliche Entschuldigung und bog um die nächste Kurve. Nojiko und Falkenauge sahen ihm etwas ungläubig hinterher.

Nojiko blieb nur einen Moment in dieser Starre, dann rannte sie los, sie ließ ihren Seesack einfach fallen und folgte dem Jungen. Ihre langen Beine überwanden beinahe spielend die Entfernung zu dem Blondschopf. Als sie ihn eingeholt hatte, verlangsamte sie ihr Tempo. „Wovor läufst du weg?“ fragte sie in einem Plauderton, der keinerlei Anstrengung verriet. Gehetzt warf der Junge ihr einen Blick zu.

Seine Augen wurden schlagartig Teller groß und Nojiko konnte das leise Trommeln von Pfoten neben sich hören. Nur einen Augenblick später hörte sie eilige Schritte. Sie schaute über die Schulter und erkannte Mihawk, der ihr Gepäck trug und, zu ihrer Überraschung, Ace. „Wohin geht es so eilig?“ verlangte Mihawk zu wissen. Der blonde Junge versuchte unterdessen noch etwas schneller zu werden. „Ihr verschreckt den armen Jungen.“ warf Nojiko den drei männlichen Wesen vor, die zu ihnen aufgeschlossen hatten.

Sie hatten schon eine ganz schöne Strecke hinter sich, als der Junge außer Atem kam. Schnaufend lief er weiter und wurde dabei langsamer. „Ich denke, es ist Zeit für eine Pause.“ stellte Nojiko fest und zwang den Blonden zum Anhalten. „Seishin, Wasser.“ der große Wolf folgte ohne zu zögern der Anweisung und zeigte Nojiko den schnellsten Weg zu einem Bach. Nojiko ergriff den Arm des etwa acht jährigen Jungen und zog ihn hinter sich her, Falkenauge und Ace folgten grinsend.

Am Bach zwang Nojiko den Kleinsten in der Runde sich zu setzten und die Füße ins Wasser zu halten. „Trink etwas.“ befahl sie. Völlig erstaunt folgte der Junge ihrem Rat. Währenddessen marschierte sie zu Mihawk. „Meine Sachen.“ forderte sie und kramte kurz darauf in dem Sack herum.

Sie beförderte ein altes T-Shirt und eine Salbe zu Tage und ging damit zurück zu dem Jungen.

„Wie heißt du?“ fragte sie freundlich. „Amaru.“ mit großen, blauen Augen sah er sie an. „Gut, Amaru. Ich werde jetzt deine Füße und den Schnitt am rechten Arm mit der Salbe einreiben, in Ordnung?“ Stumm nickte er.

Nojiko zog den Dolch an ihrem Oberschenkel aus dem Futteraal und zerschnitt das alte T-Shirt in Streifen. Dann begann sie vorsichtig die Salbe auf den Wunden Amarus zu verteilen und diese zu bandagieren. „Weshalb bist du weggerannt?“ Stumm sah er sie aus großen Augen an. Nojiko hob den Blick nicht von den Wunden, die sie gerade verband. Seishin, Mihawk und Ace beobachteten still Nojiko.

Wenig später konnten Nojiko und Amaru hinter sich ein energisches Brummen hören. Als Nojiko sich umdrehte, hatte sich die Situation völlig geändert. Mihawk stand entspannt an einen Baum gelehnt, während Seishin und Ace sich gegenüberstanden. Seishin hatte die Ohren angelegt und drohte dem schwarzhaarigen Mann mit Knurren und seinen Reißzähnen. Er hatte sich in eine Position gebracht, aus der er jederzeit abspringen konnte.

Ace dagegen stand breitbeinig auf dem Gras und schätzte jede Bewegung des Wolfs ab. Seine Hände hatten Feuer gefangen und langsam fraß sich das Feuer seine Unterarme entlang. „Könnt ihr euch nicht fünf Minuten benehmen?“ keifte Nojiko die Beiden an. „Ihr macht Amaru nur noch mehr Angst. Seishin, das ist nicht der richtige Augenblick.“

Keiner der Beiden achtete auf sie, doch ihre Stimme schien eine Art Startschuss gewesen zu sein. Denn sowohl Seishin als auch Ace sprangen nach vorne. Seishin schlug mit einer seiner mächtigen Pranken nach dem Mann, geschickt wich dieser aus und ging vollends in Flammen auf. Nur knapp tauchte er unter den Kiefern des Wolfs durch. Es war so knapp, dass sein Hut zwischen die Zähne kam und auch einige Haare durch die Zähne rutschten. Das laute aufeinander Klacken der Kiefer war grausig. Seishin schien völlig unbeeindruckt von Ace' Flammen. Erneut sprang er auf den jungen Mann zu.

„Da bist du ja, du mieser Dieb!“ erklang eine schleimige Stimme von der Straße her. Nojiko wandte ihre Aufmerksamkeit von ihrem kämpfenden Freund zu dem dicken Mann, der mit einer dreckigen Schürze, schnaufend auf sie zu kam. Nein, nicht auf sie. Die tiefliegenden Schweinchenaugen hatten den Jungen fixiert, der sich hinter ihr versteckte.

Nojiko zog zwei ihrer Dolche erneut und stellte sich sicherer hin. Ihre Augen verengten sich und ihr Mund wurde zu einer beeindruckend schmalen Linie. Ihre Muskeln spannten sich, während der Fettsack mit spärlichem Haarwuchs auf sie zu kam. Der Kampf zwischen Seishin und Ace ging unterdessen weiter.

„Habt Ihr den Jungen derart zugerichtet?“ sie knirschte mit den Zähnen. „Und wenn schon, der Bastard hat mir zwei Brote geklaut.“ gab der Mann zurück. Wäre Nojiko ein Tier gewesen, hätte sie bestimmt de Zähne gefletscht und geknurrt, so blieb es bei einem wilden Blick.

Der Verkäufer ging weiter auf sie zu. „Halt dich da raus, Weib! Das geht dich nichts an.“ Mihawk war tief beeindruckt, dass der Mann sowohl den ungewöhnlichen Kampf neben ihm, als auch Nojikos Kampfposition ignorierte. Vielleicht wurde dieser Tag interessanter, als er gedacht hatte.

Einige Schritte vor Nojiko blieb der Mann stehen. Sein Blick musterte sie, offenbar kam er zu dem Schluss, dass ein Mädchen keine Gefahr darstellte und er seine Pause verlängern sollte. Anzüglich grinste er Nojiko an.

Ein Schritt nach dem anderen kam er auf sie zu. Nojiko hatte den Eindruck, dass ihm jeden Moment der Speichel aus dem Mund laufen würde. Ein kalter Schauder lief ihr über den Rücken. Männer waren doch wirklich alle gleich. Hatte nicht Mihawk sie am Tag zuvor ähnlich angesehen?

Der Dicke war noch gut zwei Armlängen von ihr entfernt, als der Kampfeslärm von Ace und Seishin abbrach. Offenbar hatten sie auch endlich bemerkt, dass sich etwas anderes ereignete. Mihawk sah interessiert von seinem Ruheplatz aus zu. Seishin wandte seinen Kopf seinem neuen Gegner zu und spannte sich an, Ace dagegen warf einen Blick zu Falkenauge und ließ dann seine Flammen ersterben, um ebenfalls interessiert zu beobachten.

Noch bevor Seishin sich auf den Mann stürzten konnte, griff dieser nach Nojiko. Sie drehte sich elegant aus seiner Reichweite heraus und sprang dann dem verdutzten Mann leichtfüßig entgegen. Mit einem Dolch zielte sie auf seinen Intimbereich, während der andere an seine Kehle fuhr.

Nur Millimeter vor den Zielpunkten hielt sie ihre Bewegung auf. Die Augen des Angreifers waren vor Schreck geweitet, seine Beine begangen leicht zu zittern. „Verzieh dich und wehe, du gehst noch einmal auf ein kleines Kind los.“ zischte Nojiko ihn gefährlich an.

Der Dicke machte den Ansatz etwas zu sagen, doch Nojiko erhöhte den Druck des Dolches an seinen Genitalien etwas. Er keuchte auf und verließ rennend und stolpernd die Wiese. „Elender Feigling.“ murmelte Nojiko.

„Wolltest du den armen Mann kastrieren?“ fragte Mihawk sie gleichmütig. „Und wenn schon, er hätte es verdient.“ entgegnete sie gereizt.

Nojiko kam zu dem Schluss, dass Männer sie im allgemeinen zur Weißglut trieben, deshalb war sie seit Tagen wohl so gereizt. <Ohmm, Sonnenblumen, Sonnenblumen, Sonnenblumen.> sagte sie sich innerlich auf, um sich wieder zu beruhigen. Sie schloss kurz die Augen und atmete tief durch. „Amaru ist alles in Ordnung?“ Nojiko drehte sich zu dem Jungen hinter ihr um. Der schüttelte etwas entgeistert den Kopf und sah an ihr vorbei. Als sie nachsah, weshalb Amaru so verängstigt aussah, erblickte sie Seishin, der in diesem Moment wieder nach Ace schnappte.

Resigniert zuckte Nojiko mit den Schultern. Entschlossen ging sie auf die Beiden zu. Sie beobachtete kurz die Bewegungen der Kämpfenden und schritt dann schnell zwischen die Beiden. Jeder von ihnen stoppte abrupt und das keine Sekunde zu früh, denn Nojiko hatte ihre Dolche nicht in die Futteraale zurück geführt. Ein Dolch zeigte nun zwischen Ace' Augen, der andere auf Seishins Brust. Der zweite Dolch war schon ein Stück im Brustfell des Kaiserwolfs verschwunden.

„Ihr macht dem Jungen Angst, tragt das später aus.“ befahl sie eisig. Mit einem tiefen Knurren machte Seishin seinem Ärger über die Unterbrechung Luft. Ace dagegen schien völlig ruhig, er betrachtete den Dolch, der auf ihn zielte und legte den Kopf etwas schief. „Hey Junge, dir tut keiner etwas, mach dir keine Sorgen.“ rief er grinsend. „Können wir jetzt weiter machen?“ Am liebsten hätte Nojiko ihm die Zähne ausgeschlagen, sodass sein Grinsen ihm vergehen würde.

Zischend zog sie Luft ein. „Macht doch was ihr wollt. Hirnamputierte Affen.“ Sie drehte auf dem Absatz und marschierte auf Amaru zu, „Komm wir lassen die Vollidioten alleine.“ Sie nahm ihn an die Hand und ging mit langen Schritten auf die Straße zu.

Ace hatte verblüfft zugesehen wie Nojiko den fetten Verkäufer beinahe die Kronjuwelen abschnitt und sich dann gelassen zu dem Kind umdrehte. Aus den Augenwinkeln nahm er die Bewegung des weißen Wolfs wahr. Er ließ sich zu Boden fallen und rollte nach rechts. Gerade noch rechtzeitig, denn die Kiefer klappten nur einen Meter über ihm gefährlich zu.

Seinen Hut hatte er vorhin schon verloren, sodass sein Haar nun frei umher wehte. Einige Strähnen fielen ihm in die Augen und er wischte sie gedankenlos nach hinten.

Der Wolf kam schon wieder auf ihn zu. Ace verstand nun, weshalb Whitebeard ihn gewarnt hatte. Der Wolf war schnell und kämpfte verbissen. Seine Pranken waren genauso tödlich wie sein Maul und sein pures Gewicht konnte ihn schon fast zerquetschen. Im Prinzip konnte Ace nur ausweichen, denn sollte ihn auch nur ein einziger Angriff des Tieres erwischen, wäre er am Ende, das verstand er sehr schnell.

Fieberhaft überlegte er, wie er an den Wolf heran kommen sollte. Sein Gegner war schnell, wendig und hoch motiviert, außerdem schien ihm sein Feuer nichts auszumachen. Weshalb kämpfte der Wolf überhaupt gegen ihn? Hatte er auf dem Schiff solch einen schlechten Eindruck hinterlassen? Und warum griff Falkenauge nicht ein, das war ihm der Mistkerl eigentlich schuldig. Wo er gerade an den dachte, weshalb hatte der Wolf nichts gegen den anderen Mann?

Er konzentrierte sich wieder auf den Kampf, als er Nojiko bemerkte, die genau vor ihm stand. Er stoppte abrupt ab und blickte genau auf die Spitze ihres Dolches. Wieder einmal schrie sie ihn an. Konnte diese Frau auch ganz normal sprechen?

„Hey Junge, dir tut keiner etwas, mach dir keine Sorgen.“ rief er grinsend. „Können wir jetzt weiter machen?“ wandte er sich wieder an sie. Nojiko drehte sich um und packte den Jungen, dann ging sie. Erstaunt sahen Ace, Seishin und Mihawk ihr hinterher.

Seishin knurrte ihn noch einmal an und sprang dann der jungen Frau hinterher. Falkenauge sah Ace gespannt an. „Und warum hast du mir nicht gesagt, dass du genau wusstest, wen ich meinte?“ blaffte Ace den Älteren an. Der zuckte mit den Schultern, „Darf man denn keinen Spaß mehr haben?“ Falkenauge schlenderte zu Nojikos Sachen und warf sich den Sack über die Schulter und ging ebenfalls in Richtung Straße. „Kommst du oder willst du da Wurzeln schlagen?“



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