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Blutgewitter

von

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Yūwaku

Er stand auf der Kommandobrücke und blickte über die Monitore des Raumschiffes hinaus. Seine Haltung war starr, erhaben und spiegelte eben jene Haltung wider, welche er von seinem Vater gelernt hatte. Obwohl der junge Prinz noch klein war, wusste jeder der Krieger an Bord, dass mit ihm ein weiterer fähiger König geboren worden war. Im Moment waren die Gedanken des Prinzen fokussiert. Über mehrere Kundschafterdrohnen wurden Bilder vom Planeten Yūwaku gesendet. Was er dort sah, schockierte ihn, denn obwohl Prinz Vegeta schon oft der Zerstörungswut von Saiyajins zugesehen hatte, war alles, was er dort sah, grausamer. Gleichwohl die Oozaru inzwischen wieder in normale Saiyajins verwandelt worden waren, tobte der Kampf unter den Kriegern seines Vaters weiter.
 

Kein Stein stand mehr über dem anderen. Die Natur war zerstört. Alles, was brennen konnte, brannte lichterloh. Leichen der Einheimischen pflasterten den Boden. Es war ein Anblick, welcher sich tief in die Kinderaugen brannte. Doch Vegeta ließ sich davon nichts anmerken. Seine Miene blieb weiterhin unter einer Maske aus Gleichgültigkeit verborgen.
 

„Eure Majestät, Prinz Vegeta?“ Fungitz war zu ihm getreten. „Die Krieger sind bereit. Wir werden auf den Planeten hinuntergehen.“

„Ich komme mit.“

„Das halte ich für zu gefährlich. Noch wissen wir nicht, was die Raserei unter den Kriegern bewirkt.“

„Das ist mir egal. Ich komme mit!“

„Prinz Vegeta, seid doch vernünftig!“
 

Die Augen von Vegeta verengten sich gefährlich. „Ich sagte, ich komme mit. Also nerv mich nicht.“

„Euer Vater-“

„Vater ist nicht hier.“
 

Ein stummer Machtkampf zwischen ihnen entbrannte. Ihre Blicke bohrten sich fest in den anderen hinein. Weder der Krieger, noch der Prinz zuckte auch nur mit den Lidern. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit gab es einen Gewinner.
 

„Wie Ihr wünscht, Eure Hoheit. Aber wenn ich Euch befehle, zu gehen, dann werdet Ihr zur nächsten Raumkapsel gehen und fortfliegen. Verstanden?“

„Verstanden.“
 

Fungitz zog sich zurück, während Vegeta innerlich grollte, dass er schon wieder nur einen Teilsieg errungen hatte. Weshalb musste er immer Zweiter sein? Ja, er würde sich anstrengen, denn irgendwann war es an der Zeit, dass er die Nummer 1 war. Prinz Vegeta würde einmal der mächtigste und stärkste Saiyajin Krieger aller Zeiten werden, da war er sich sicher.
 

Eine halbe Stunde später, betrat Vegeta den Planeten mit Fungitz und vier weiteren Saiyajins. Die Luft auf Yūwaku war schwer durch die vielen Feuer, welche brannten. Aber dieser Geruch, mit dem das Feuer glomm, barg etwas in sich, das Vegeta gefiel. Er konnte es nicht benennen, da er keinerlei Vorstellung davon hatte, was es war, aber den Kriegern neben ihm schien es ebenfalls aufzufallen. Sie hielten ihre Nasen in die Höhe und schnüffelten wie wilde Tiere. So ein Verhalten hatte Vegeta noch nie gesehen. Erst als Fungitz sich räusperte, schienen auch die anderen wieder normal zu sein.
 

„Los, suchen wir Kommandant Cucumbero.“
 

Sie flogen über den Planeten. Die Schäden, welche über die Monitore bereits von Gräueltaten sprachen, waren in Wirklichkeit noch schlimmer. Selbst in den kurzen 30 Minuten, die vergangen waren, seit Vegeta die Kommandobrücke verlassen hatte, waren sie noch schlimmer geworden. Es dauerte nicht lange, da hatten sie Kommandant Cucumbero gefunden. Höhnisch lachend tötete er gerade den letzten seiner Kameraden mit einem Ki-Strahl. Vegeta und die anderen landeten in gebührlichem Abstand von Cucumbero.
 

„Kommandant“, bellte Fungitz, „erklären Sie Ihr Verhalten!“
 

Träge wandte sich Cucumbero um. Seine Augen blickten irre. Prinz Vegeta schauderte es augenblicklich. So einen wahnsinnigen Ausdruck hatte er niemals zuvor bei einem Saiyajin gesehen. Kein Oozaru, kein Krieger hatte jemals derart die Kontrolle über sich verloren.
 

„Fungitz, mein Freund, bist du gekommen, um mir den Planeten streitig zu machen?“

„Der König schickt mich. Er möchte wissen, weshalb du deine eigenen Männer tötest.“

„Feiglinge“, brüllte Cucumbero. „Alles Feiglinge. Hinter meinem Rücken wollten sie mir den Planeten klauen! Yūwaku gehört MIR! Sucht euch einen anderen Planeten.“

„Was redest du da!“, mischte sich Prinz Vegeta wutentbrannt ein. „Alle Planeten, die ihr erobert, gehören meinem Vater!“
 

Dass Vegeta einen Fehler gemacht hatte, merkte er sofort. Das Entsetzen von Fungitz stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben, als Cucumbero den jungen Prinzen entdeckte. Schon alleine die Art, wie der irre Saiyajin ihn anblickte, ließ Vegetas Blut in den Adern gefrieren. Zum ersten Mal in seinem Leben lähmte ihn die Angst.
 

„Unser kleiner Prinz ist da“, sagte Cucumbero, seine Stimme bösartig. „Schickt dich der König? Sollst du mir den Planeten für ihn klauen?“ Cucumbero leckte sich über die Lippen. Vegeta war noch zu jung, um den drohenden, sexuellen Hintergrund von Cucumberos Gestik zu verstehen, dies galt jedoch kein bisschen für die anderen Saiyajins. Ohne, dass irgendjemand etwas sagen musste, stellten sich die Krieger schützend vor ihren Prinzen.
 

„Was ist auf dem Planeten passiert?“, fragte Fungitz. „Von welchen Nebenwirkungen habt Ihr in Eurem letzten Bericht gesprochen?“

„Wenn interessiert’s?“, lachte Cucumbero, „Ihr werdet ohnehin gleich sterben.“
 

Ohne weitere Vorwarnung griff Cucumbero an. Er war stark, ein mächtiger Krieger unter den Kämpfern, berühmt für seine effektiven Anschläge. Angriff war schon immer seine Stärke gewesen. Fungitz und die anderen wehrten den Angriff so gut ab, wie es ihnen möglich war, doch obwohl sie zu fünft waren, drängte der Kommandant sie in die Defensive. Offenbar war Cucumbero aufgewärmt. Seine Kampfkraft hatte sich laut Scouter verdoppelt. Vegeta wollte sich in den Kampf einmischen, die anderen Krieger mit seiner Kampfkraft unterstützen, doch Fungitz schleuderte ihn weg.
 

„Bleibt in Deckung, Hoheit! Das ist kein Kampf für Euch.“
 

Erschrocken tat Vegeta, wie ihm geheißen, hielt sich Abseits, so gut es bei einem sich ständig wechselnden Kampfplatz eben ging. Cucumbero schien ihn aber keine Sekunde vergessen zu haben. Bewusst schien sich dieser immer wieder in die Nähe von Prinz Vegeta zu bringen, welchem die intensiven Blicke stetig unangenehmer wurden. Er ahnte, dass da etwas vorging, von dem er nichts verstand, doch konnte er gerade niemanden fragen.
 

Zwei der Kämpfer lagen bereits schwer verwundet inmitten der Trümmer und konnten sich nicht mehr rühren. Es war erschreckend, wie leicht es Kommandant Cucumbero fiel, die anderen Krieger zu besiegen. Mehr jedoch verstörte das Lachen Vegeta. Höhnische Kommentare kannte er, Spott gehörte dazu, aber so ein Lachen hatte er nie zuvor bei einem Krieger vernommen. Eine ganze Salve Ki-Strahlen tauchte die Arena in grelles Licht. Staub und Dreck wirbelte auf. Für kurze Zeit konnte der Prinz nichts mehr erkennen, doch als sich der erste Schutt wieder legte, waren von den Saiyajins keine Spuren zu entdecken.
 

Erneut kroch die Angst in ihm empor. Waren sie tot? War er hier alleine? Wo war der verrückte Kommandant?

„Fungitz“, sagte er leise. Er wollte keine Aufmerksamkeit des Falschen auf sich lenken.

„Euer Beschützer ist tot.“
 

Vegeta erstarrte. Hinter ihm stand Cucumbero. Die Haare in seinem Nacken sträubten sich, sein Saiyajin-Schwanz zuckte nervös und gänzliche ohne sein Zutun. Er musste hier weg. Unbedingt weg! Doch ehe er reagieren konnte, wurde er von starken Armen gepackt, gequetscht, bis er vor Schmerz schrie. Nie zuvor hatte Vegeta derartigen Schmerz empfunden. Kein Trainingskampf, den sein Vater organisiert hatte, hatte ihm solche Schmerzen verursacht. Er war kurz davor, sein Bewusstsein zu verlieren, als ein Schatten sich aus der Dunkelheit herauskristallisierte.
 

„Lass ihn los!“
 

Fungitz war aufgetaucht. Sein Körper übersät mit offenen Wunden, der rechte Arm scheinbar gebrochen und doch am Leben. Bereit, für seinen Prinzen zu sterben.
 

„Du lebst noch? Du bist härter im Nehmen, als ich dachte.“ Achtlos wurde Vegeta fallen gelassen. „Soll ich dir den letzten Rest geben? Nur zu gerne, und danach werde ich ein bisschen mit dem Prinzchen spielen.“ Lachen, gehässiges Lachen.

„Was ist nur mit dir geschehen? Du warst immer der Stolz unseres Königs. Was hat dieser Planet aus dir gemacht?“

„Das siehst du doch! Ich bin ein GOTT!“

„Du bist kein Gott, du bist erbärmlich. Kannst dich nicht mehr kontrollieren, hast deinen Verstand abgelegt und für was? Für diesen Planeten? Schau dich mal um, du kannst ihn nicht mehr verkaufen. Dafür habt ihr ihn zu sehr zerstört. Wer zahlt für einen toten Planeten?“

„Du weißt gar nichts! Wichtig ist nur das Holz.“

„Das Holz?“

„Riechst du es denn nicht? Mit den Flammen wird ein Enzym freigesetzt, das all deine Hemmungen löst. Du spürst es, oder? Ich sehe es dir an. Du bist erregt. Genauso erregt wie meine Männer und ich es waren, kurz nachdem wir hier angekommen sind. Es hat Spaß gemacht, mit den Einheimischen zu spielen. Ja, wir hatten sogar Spaß untereinander.“
 

„Du widerst mich an!“, sagte Fungitz, welcher nicht begreifen konnte, wie man sich derart gehen lassen konnte, selbst wenn das verbrennende Holz wie eine Droge auf die Saiyajins wirkte. Orgien unter Kriegern ekelten ihn an, wenngleich er wusste, dass es öfters zwischen den Feldbetten der Krieger vorkam, dass sie sich gegenseitig Erleichterung verschafften.

„Das sagst du nur, weil du noch nicht lange genug hier bist, um deine Hemmungen fallen zu lassen. Ich sehe es dir an, du willst dich auch am jungen Körper des Prinzen vergehen.“

„Nein.“

„Lüg nicht“, entgegnete Cucumbero, überwand blitzschnell die Distanz, nicht ohne Fungitz eine reinzuhauen, und warf diesen unmittelbar vor Vegeta. „Sieh ihn dir an, mit seinen großen Kinderaugen, und sag mir noch einmal, dass du noch nie daran gedacht hast, ihn zu ficken.“
 

„Fungitz?“, fragte Vegeta leise. Er zitterte, denn auch wenn er keine Vorstellung davon hatte, was genau das Gehörte bedeutete, so erinnerte es ihn an den Klatsch der Bediensteten, welche sich über die Männer lustig gemacht hatten, die sich hatten von anderen nehmen lassen. Wollte Fungitz ihm so etwas antun? Ihn erniedrigen?

„Es tut mir leid, mein Prinz.“

„Was-“, Vegeta sollte nie dazu kommen, den Satz zu beenden. Fungitz presste seine Lippen auf die seinen und Vegeta riss entsetzt die Augen auf. Der ältere Saiyajin ignorierte trotz seines verletzten Zustandes die Gegenwehr des Kindes.

„So ist es gut“, stachelte Cucumbero Fungitz an. „Nimm dir, was du willst und dann lass mich ran.“
 

Mit leckenden Lippen näherte sich Cucumerbo. Immer und immer wieder fuhren Worten aus seinem Mund, was Fungitz mit dem Prinzen machen sollte, was er selbst mit ihm machen wollte. Seine Augen waren gänzlich leer. Der restliche Funken Verstand war darin erloschen. In Cucumbero herrschte nichts mehr außer brutale, verkommene Instinkte. Fungitz selbst schien seine Kontrolle verloren zu haben. Er achtete keine Sekunde auf die Angst in seinem Prinzen, er küsste ihn hart, verlangend. Dann war Cucumbero da. Mit seiner Zunge leckte er genüsslich über Vegetas Wange. Und auf einmal ging alles schnell.
 

Vegeta fand sich urplötzlich ein paar Meter entfernt auf dem Boden wieder. Fungitz hatte Cucumbero in einem eisernen Griff.

„Lauft Prinz! Geht zur Raumkapsel und verschwindet von hier!“

„Aber…“

„Kein Aber, Ihr habt es versprochen!“
 

Ergeben nickte Vegeta, der mit einem Mal verstand. Fungitz war bereit, sich zu opfern. Vegeta floh und achtete nicht auf die Geräusche des Kampfes im Hintergrund. Er flog, ohne sich noch einmal umzusehen, zum Raumschiff. Hektisch drückte er die Knöpfe, die es bedurfte, um in eine der Raumkapseln zu steigen. Sein Herz klopfte erbärmlich vor Angst. Tränen liefen ihm über die Wangen, doch er registrierte dies kaum. Er wollte nur hier weg, obgleich er ein merkwürdiges Gefühl in seiner Brust hatte, weil er Fungitz zurückgelassen hatte. Die Kapsel startete und durch das Bullauge darin sah er das Gewitter von Ki-Strahlen auf dem Planeten, bis es eine heftige Eruption gab. Auch wenn er nicht wusste, woher, aber in diesem Moment konnte er fühlen, dass Fungitz gestorben war, dazu brauchte er die Energien auf dem Planten nicht erst mit seinem Scouter checken. Doch als er es tat, stellte er fest, dass auch die Aura von Cucumbero erloschen war. Das Gefühl in seiner Brust schwoll zu einem heftigen Schmerz an und Vegeta weinte nun bitterlich. Erst viel später, als er wieder auf Vegeta-Sei ankommen sollte, wahrte er seine Haltung, ehe er seinem Vater unter die Augen trat und Bericht erstattete.
 

Fortsetzung folgt…


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey ^^ Das war das neue Kapitel zu „Blutgewitter“. Ich hoffe es hat euch gefallen und evtl. Ungereimtheiten aus dem vorherigen Kapitel ausgeglichen. ^___~ Liebe Grüße Amunet Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Raimei
2014-07-16T12:55:21+00:00 16.07.2014 14:55
Hah! Nun versteht man wirklich einiges. Und mit der Erkenntnisse wird Trunks nun aber zu tun kriegen. Und Vegeta auch. Irgendwie tut mir Vegeta aber auch sehr leid. Da hat er es schon schwer und nun wird es ihm noch schwerer gemacht. Ich hoff hier geht's bald weiter. Die Spannung ist fast unerträglich. :D

Asato
Antwort von:  Amunet
16.07.2014 18:28
Hallo ^^

Danke für dein Kommi. *freu* Ja, irgendwie bin ich grad nicht so nett zu Geta. *schäm* Ich werde mich aber beeilen so schnell wie möglich weiter zu machen und na ja, vielleicht bin ich dann auch netter zu meinem Prinzen. ^___~

Liebe Grüße
Von:  katzendrache
2014-07-15T23:47:32+00:00 16.07.2014 01:47
meine augen wollen gar nich mehr normal schauen... ich bin... irgendwie wie gelähmt O.O
Antwort von:  Amunet
16.07.2014 18:27
o.Ô Warum bist du denn gelähmt? *verwirrt bin* Aber vielen Dank für dein Kommi. ^^
Von:  Tinili05
2014-07-15T20:50:37+00:00 15.07.2014 22:50
....wow wie krass....bin echt sprachlos...irre!
Antwort von:  Amunet
16.07.2014 18:26
Vielen Dank für dein Kommi :-)


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