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Blutgewitter

von

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Blinder Passagier

Eine ganze Woche war Vegeta inzwischen unterwegs. Seine Tage waren eintönig und gleich und folgten stets dem gleichen Trott. Aufwachen, Training, Frühstück, Training, Mittagessen, Training, Abendessen, Training, duschen, schlafen. Tag ein, Tag aus das gleiche Prozedere. Doch so ganz stimmte das nicht. Seine Gedanken schweiften in jeder Minute, die er seinen Körper nicht zu Höchstleistungen quälte, Nachhause. Er fragte sich, was Trunks wohl in diesem Moment machen würde. Ob es sein Sohn vielleicht ein klein wenig bereuen würde, ihm nicht Lebewohl gesagt zu haben. Möglicherweise hatte Trunks erwartet oder gehofft, dass Vegeta zu ihm kommen würde. Es waren so viele Möglichkeiten und Vegeta bemühte sich redlich, diese Gedanken aus seinem Kopf zu bekommen, aber die Einsamkeit war ein hartnäckiger Feind.
 

Inzwischen zweifelte Vegeta an seiner Entscheidung, denn zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich aufrichtig einsam. Die Jahre auf der Erde, mit Freunden und Familie, hatten ihn stärker verändert, als er sich selbst eingestehen wollte. Jedes Mal, wenn er ehrlich zu sich selbst sein wollte, kam diese schneidende Stimme in seinem Inneren, die ihn Schwächling nannte. Es kratzte erheblich an seinem Ego, denn immerhin war er früher auch gut mit dem Alleinsein zurecht gekommen.
 

Um sich von diesen Gedanken abzulenken, ging Vegeta in die Kombüse. Auch wenn sein Proviant noch eine ganze Weile reichen musste, bis er auf dem nächsten bewohnten Planeten Vorräte einkaufen konnte, so wollte er sich heute ein Festmahl gönnen. Essen hatte auf Saiyajins eine tröstende Wirkung, nicht unähnlich der bei Menschen, doch war die Beziehung der Saiyajins zum Essen tiefer. Ihnen ging es nicht um den atemberaubenden Geschmack, das Erlebnis, etwas ganz besonderes gegessen zu haben, wie es oft bei den Menschen der Fall war. Nein, ein Saiyajin wurde sich der Energie und der Kraft bewusst, die er benötige für den Kampf. Er pries mit jedem Bissen, Achtung und Ehrerbietung, auch wenn er sein Essen in Sekunden vertilgte. Saiyajins waren dankbar für jeden Krümel, den sie zu Essen bekamen. Wobei es keiner von ihnen leugnen konnte, extrem gierig dabei zu sein. Mit viel Mühe und Not, hatte Bulma Vegeta im Laufe der langen Jahre etwas wie Tischmanieren beigebracht, doch jetzt war Vegeta alleine. Hier an Bord durfte er seinem Trieb nachgeben und endlich mal wieder so speisen, wie es ihm gefiel. Er freute sich auf die Menge und auf die Sauerei.
 

Voller Vorfreude öffnete er die Tür zu seiner Vorratskammer und griff zum großen Schinken, der im Regal lag. Er stutze. Wenn es an Bord keine riesigen Ratten gab, dann hatte sich jemand an seinem Schinken vergriffen. Der Schinken war von hinten her angeknabbert worden. Vegeta konnte die Zahnabdrücke nur zu deutlich sehen. Eine Vorahnung flackerte in ihm auf. Automatisch zuckte ein Nerv an seinem linken Auge nervös auf. Wenn sich seine Ahnung bestätigen sollte, dann hatte er ein Problem und zwar ein gewaltiges.
 

Er stellte sich aufrecht in die Mitte der Speisekammer und konzentrierte sich. Sein Bewusstsein tastete von der Speisekammer weiter durch die Kombüse, bis hin zum letzten Raum des Schiffes. Schnell hatte Vegeta die schwache Differenz der Energien aufgespürt. Er wusste nun, wo sich der blinde Passagier versteckte, doch er wusste auch, wer es war. Das Zucken seines Nervs verstärkte sich. Unwillkürlich massierte Vegeta die Stelle und überlegte, was zu machen war, doch er konnte den Umstand nicht ignorieren. Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch, ging er zum Küchenschrank. Drei Mal atmete er tief ein und aus, dann riss er die Tür auf.
 

Ein Rumpeln war das Resultat. Ein großer Körper fiel aus dem zu kleinen Versteck.

„Aua.“ Vegeta brauchte nichts sagen. Nur wenige Sekunden später, realisierte die Person, was passiert war. „Scheiße, Vater... Es tut mir…“ Doch Trunks brachte es nicht fertig, den letzten Satz zu Ende zu sprechen. Vegetas Blick war tödlich.
 

„Was machst du hier?“

„Ich…“

„Du, was?“

„Ich wollte bei dir sein.“

„Was denkst du, was ich hier mache?“

„Ich…“

„Denkst du echt, das hier ist ein Spiel, Junge? Ich verlasse deine Mutter, um dich vor mir zu schützen und du rennst mir einfach hinterher? Habe ich dich noch nicht genug verletzt? Was muss ich noch machen, damit zu kapierst, in welcher Gefahr du dich in meiner Nähe befindest?“
 

Vegeta brüllte nicht, doch seine Stimme war kurz davor, vor unterdrücktem Zorn zu bersten. Es spielte auch keine Rolle, dass Trunks mit jedem seiner Worte stärker in sich zusammensank. Dass sein Gesicht voller Schuldgefühl und Reue zu ihm blickte. Vegeta war wütend, unglaublich wütend, doch viel mehr war er von Angst erfüllt. Pure Panik kroch in ihm hoch, bei dem Wissen, dass er mit Trunks mindestens eine ganze Woche auf engstem Raum gefangen war. Wie sollte er sich so von seinem Sohn fernhalten? Wie sollte er standhaft genug sein, um Trunks nicht berühren oder ihm noch Schlimmeres anzutun?
 

Ohne weiter auf Trunks zu achten, ging er in den Kontrollraum. Er musste die Route nochmals überprüfen. Vielleicht gab es ja doch eine Möglichkeit, sich Trunks schneller zu entledigen. Er würde in den alten Dateien der Sternkarten suchen müssen. Zu dumm nur, dass Vegeta sich in dieser Galaxie nicht sonderlich auskannte. Als Krieger von Freezer hatte er sich hauptsächlich in anderen Teilen des Weltalls aufgehalten. Lediglich sein Auftrag, zu sehen, was mit Radditz auf der Suche nach seinem Bruder geschehen war, hatte ihn auf die Erde geführt.
 

„Vater?“ Trunks war ihm hinterher gelaufen. „Was machst du da?“

Vegeta achtete kaum auf ihn, während er bereits im System nach einer möglichen Reise-Alternative suchte. „Ich suche einen Weg, dich so schnell wie möglich wieder loszuwerden.“

„Bitte…“, Trunks klang so flehentlich. „Bitte, lass mich noch eine Weile bei dir bleiben.“

„Du weißt nicht, was du von mir verlangst.“

„Begehrst du mich so sehr? Was wäre denn dabei, wenn du… wenn du mit mir schläfst?“
 

Wie vom Blitz getroffen hielt Vegeta inne. Als er sich umdrehte, war sein Gesicht zu einer steinernen Maske geworden, nur seine Augen zeigten, was in ihm vorging. Der Blick war zerstörerisch, hart und kalt, wobei ein Meer aus tiefen Emotionen hinter ihnen tobte.
 

„Du hast immer noch keine Ahnung, was du da sagst.“ Vegeta stand auf. Seine Aura ließ Trunks unwillkürlich zurückweichen, mit jedem Schritt, den Vegeta auf ihn zuging. Erst die Wand ihm Rücken beendete Trunks' Fluchtweg. „Du denkst dir, der Kuss war schön. Und jetzt meinst du, du wärst in der Lage, meine Gier zu befriedigen?“
 

Vegeta war Trunks so nahe, dass dieser sich weder traute, zu atmen, noch zu antworten und Vegeta wusste das. Er produzierte diese Stimmung mit voller Absicht. Es war an der Zeit, seinen Sohn endgültig zu erschüttern. Ihm seinen Fehler aufzuzeigen. Aber Vegeta kannte auch das Risiko, er hoffte nur, er würde sich noch rechtzeitig aufhalten können, bevor er jene Grenze durchbrach, vor der er sich so sehr fürchtete.
 

„Ich beweise dir, dass du es nicht bist!“ Mit diesen Worten presste Vegeta seine Lippen hart und fest auf Trunks', der erschrocken in Gegenwehr ging. Doch Vegeta ließ es nicht zu, dass Trunks ihn von sich schob. Mit körperlicher Gewalt hielt er Trunks fest, zwang ihn dazu, seinen Mund zu öffnen und kostete auf zerstörerische Art und Weise von der Süße, die Trunks widerwillig bot. Vegeta küsste Trunks so lange, bis dessen Gegenwehr erlahmte und er schwach in seinen Armen wurde. Triumph flammte in Vegeta auf. Er genoss es, von seinem Sohn zu kosten, doch was er gerade tat, hatte nur einen Zweck – es sollte Trunks wachrütteln, ihn erschrecken und von der dummen, romantischen Idee des Vater-Sohn-Inzest befreien, die sich seit ihrem ersten Kuss in Trunks' hübschem Kopf festgesetzt hatte.
 

„Glaubst du, das war alles?“, raunte er Trunks zu. „Du willst mir doch so sehr geben, was ich brauche, oder?“ Ein zögerliches Nicken. „Dann mach dich darauf gefasst, denn ich nehme es mir jetzt.“ Das Geräusch von Trunks' reißendem T-Shirt hallte im Raum wider. Immer noch Trunks in Schach haltend, beugte sich Vegeta vor, nahm eine von Trunks' Brustwarzen in den Mund. Er leckte daran, knabberte daran. Ein Keuchen von Trunks war zu hören. Der Körper unter Vegeta bebte, doch es scherte ihn nicht. Diese Haut zu berühren, nach der es ihn so lange schon gesehnt hatte, machte ihn wahnsinnig. Er widmete sich der anderen Brustwarze, doch es reichte ihm nicht. Jetzt wollte er mehr!
 

Seine Hand wanderte grob über den jungen Körper und während seine Lippen erneut die von Trunks fanden, hatte er sein Ziel erreicht. Durch den Stoff der Jeans, die Trunks am Leib trug, berührte er Trunks' Glied. Er streichelte es, berührte es und bemerkte kaum, wie Trunks sich immer stärker zur Wehr setzte.
 

„Hör auf! Bitte, hör auf!“
 

Ein verzweifelter Schrei, der Vegetas kochendes Blut erkalten ließ. Entsetzt blickte er auf. Trunks' Gesicht schwamm in Tränen. Sie liefen ihm hemmungslos über die geröteten Wangen. Angst stand in Trunks' Augen – ein Schlag in Vegetas Magen. Sofort ließ er Trunks los. Er hatte nicht soweit gehen wollen, doch es war gut so. Trunks hatte es jetzt begriffen, das sah er, das hörte er.
 

„Du hattest Recht“, schniefte Trunks, „Ich hatte keine Ahnung. Es war ein Fehler. Ich hätte mich nie an Bord schleichen dürfen. Bringst du mich wieder Nachhause?“

„Ja, sobald ich weiß, wie.“

„Okay“, nickte Trunks, „Darf, darf ich mich in dein Zimmer zurückziehen?“
 

Die Bitte schmerzte Vegeta so sehr. Er hatte seinem Sohn gerade Unverzeihliches angetan und Trunks begegnete ihm noch mit solchem Respekt! Vegeta schämte sich ungemein. Sein Herz blutete. In diesem Moment konnte er nichts mehr sagen, er nickte nur und sah zu, wie Trunks aus dem Raum verschwand, die Haltung eines gebrochenen Menschen tragend.
 

Ja, ihm war es tatsächlich gelungen, seinen Sohn zu Verstand zu bringen, doch Vegeta frage sich, ob das Ergebnis tatsächlich seine Mittel rechtfertigte.
 

Fortsetzung folgt...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Okay, das war Kapitel 6. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Über Kommentare würde ich mich sehr freuen. Liebe Grüße eure Amunet ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Elija
2014-09-05T01:09:35+00:00 05.09.2014 03:09
irre
Von:  Tinili05
2014-05-29T20:53:23+00:00 29.05.2014 22:53
uh hatte ich mir doch gedacht das er sich an Bord versteckt...
Antwort von:  Amunet
30.05.2014 06:33
Danke für dein Kommi. :-)


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