Zum Inhalt der Seite

Inos Rache

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 1

Zwei junge Frauen standen gemeinsam auf einem Hügel und blickten hinab, auf das Einzige, was von ihrem einzigen zu Hause übrig geblieben war. Die Ältere der beiden hatte langes, blondes Haar, das ihr immer wieder in das von Blut und Tränen verschmutzte Gesicht wehte. Zu ihren Füßen brannten die Häuser ihrer alten Heimat lichterloh und die Flammen erhellten den Nachthimmel in einem düsteren Rot. "Der Himmel wurde mit ihrem Blut getränkt.", flüsterte die Ältere und ein bitterer Ausdruck legte sich auf ihre Augen. "Lass uns von hier verschwinden, Rukia." Mit diesen Worten drehte sie sich um. Ihre kleine Schwester folgte ihr mit einem letzten Blick auf ihre einstige Heimat. Von nun an kehrten sie den Flammen den Rücken zu und gingen fort. Nichts hielt sie mehr an diesem Leben, dass von nun an nur noch ein Teil ihrer Erinnerungen sein würde. Die wichtigsten Menschen hatten die beiden Schwestern in nur einer Nacht verloren und hatten mit ansehen müssen wie sie in diesem Krieg ihr Leben hatten geben müssen. Und wie immer drehte sich natürlich alles wieder nur um Macht.Nur deshalb hatten Vater und Mutter sterben müssen. Verärgert ballte Ino die Faust und spürte kaum, wie ihre Nägel tiefe Schrammen in ihrer Haut hinterließen. Ino und ihre Schwester Rukia hatten Konoha bereits weit hinter sich gelassen und liefen schon seit einer Weile schweigend neben einander her. Jeder hing dabei seinen eigenen düsteren Gedanken nach. Inos Gedanken drehten sich dabei allerdings nur um eines. Rache. Sie wollte sich an dieser Schlange rächen. Alles hatte sie verloren. Den Mann den sie liebte und dann auch noch ihre Eltern. Doch so leicht würde er ihr nicht davon kommen, denn ihr Zorn würde ihr die Kraft geben. Rukia hingegen versuchte so gut es ging, nicht an all die schrecklichen Bilder zu denken, die immer wieder aufblitzten, wenn sie auch nur für wenige Sekunden die Augen schloss. Vor allem glaubte sie in den qualvollen Schreien zu ertrinken, die ihre Mutter vor ihrem Tod über die Lippen gekommen waren. Ihre Mutter hatte sich für sie geopfert. Das Schwert, dass eigentlich sie selbst hätte treffen müssen, befand sich nun in der Brust ihrer Mutter. Das Blut hatte sich dabei wie eine Krankheit auf ihrem Kleid ausgebreitet und kurz darauf war das Licht in ihren Augen erloschen. Nie hätte Rukia auch nur im Traum daran gedacht, dass ein Ninja so leicht zu töten war. Dochsie starben wie alle anderen auch. Selbst ihr Vater, der trotz all seiner Stärke letzten Endes doch sein Leben hatte einbüßen müssen, um seine Töchter zu retten. Tränen stiegen Rukia bei den Gedanken an die letzten Momente ihrer Eltern in die Augen. Dabei hätte dies doch der schönste Tag in ihrem Leben werden sollen. Immerhin war heute ihr fünfzehnter Geburtstag. Ino hatte ihr noch geholfen, sich für diesen Tag extra hübsch zu machen. Wie Prinzessinnen hatten die beiden ausgesehen. Doch nun war das Kleid, das sie trug vollkommen verdreckt und mit Blutspritzern verziert. "Herzlichen Glückwunsch für dich, Rukia.", murmelte sie ganz leise und hoffte dabei,dass ihre Schwester, die Tränen in ihrem Gesicht nicht bemerken würde. Ino sorgte sich indessen um ihre Zukunft. Wo sollten sie denn von nun an nur hin? Jetzt, wo sie ganz allein auf der Welt waren und sie sich um ihre kleine Schwester kümmern musste. Sie konnte sie doch nicht auf ihren Rachefeldzug mitnehmen. Das wäre viel zu gefährlich. Trübselig schaute sie in den schwarzen Himmel über sich und hoffte dort vielleicht die Antwort auf all ihre Fragen zu bekommen. Der Mond erschien ab und zu hinter den dunklen Wolken und erhellte den langen Weg, der noch vor den beiden Geschwistern lag.

Gegen Sonnenaufgang erreichten sie ein kleines Wäldchen, in dem sie eine Höhle fanden, die groß genug war, um darin zu übernachten. Ino drehte sich zu Rukia um und lächelte ihr sanft zu. " Prinzesschen kannst du mal schauen, ob du irgendwo Holz findest? Ich suche währenddessen nach Trinkwasser." Ein kleines Lächeln schlich sich auf das Gesicht ihrer Schwester, da sie der Kosename an früher erinnerte. Anschließend wandte sie sich um und machte sich auf die Suche nach Feuerholz. Ino schaute ihrer Schwester nach und schüttelte traurig den Kopf. Sie hoffte inständig das ihre Schwester eines Tages wieder das fröhliche und aufgeweckte Mädchen von Früher sein würde. Nach einigen Minuten erreichte Ino einen kleinen Bach und tauchte dort sowohl ihre als auch Rukias Wasserflasche in den Bach. Die Frau, die sich im Wasser widerspiegelte, schien dabei nicht sie selbst zu sein. Die blonde Frau, die ihr entgegen blickte trug zwar das selbe weise Kleid mit den weißen Rosen im Haar, doch hatte sich etwas kaltes und hoffnungsloses in ihre Augen eingeschlichen. Mit zittrigen Fingern riss sie sich die Rosen aus dem Haar und warf sie inden Bach. Teilnahmslos blickte sie ihnen hinterher, während sie allmählich von der Strömung des Baches hin weggespült wurden. Der Hass, der in ihrer Brust glühte, war beinahe unerträglich. Sie wollte Vergeltung für ihren Schmerz und hasste diese Schlange aus tiefster Seele.
 

Und während Ino voller Schmerz über ihre dunkle Zukunft nachdachte, wurde sie von einem Fremden beobachtet. Nicht weit von ihr entfernt, verdeckt von der Dunkelheit, stand ein schwarzhaariger, junger Mann mit ebenso dunklen Augen. Auch er hatte einst in Konoha gelebt und war kein anderer als Sasuke Uchia, der sein Volk für die Schlange verlassen hatte, die Ino so abgrundtief hasste. Sasuke stand hinter einen Baum als er die Frau kommen sah und versteckte sich, um nicht von ihr entdeckt zu werden. Allerdings war diese so sehr in Gedanken versunken, dass sie Sasuke gar nicht bemerkte. Er folgte ihr und konnte dabei seine Augen einfach nicht von dieser jungen Frau vor ihm abwenden. Noch nie zuvor hatte er eine so schöne Frau gesehen. Selbstverständlich gab es bei Orichimaru auch schöne Frauen, doch etwas an dieser Fremden faszinierte ihn. Vielleicht war es dieser unglaublich traurige Blick, der in ihren strahlend blauen Augen lag. Eine tiefe Leere ging von ihnen aus, die er nicht nachvollziehen konnte. Nachdem Sasuke sich doch endlich innerlich dazu durchgedrungen hatte zu ihr zu gehen, drehte sie sich bereits um und ging. Doch das sollte nicht das letzte Mal gewesen sein das er ihr begegnete. Er sah dem gefallen Engel, wie er sie insgeheim bezeichnete, nachdenklich hinterher. Sekunden später, als die ersten Sonnenstrahlen bereits durch das Blätterdach fielen, wandte auch er sich um und machte sich auf den Weg zum Versteck seiner Truppe. Auf einer kleinen Lichtung hatten sie ihr Lager aufgeschlagen. Dort angekommen legte er sich zu den anderen Schlafenden und deckte sich zu. Eigentlich war er fest entschlossen sofort einzuschlafen, doch in seinen Gedanken war er immer noch bei dem geheimnisvollen Mädchen. Er konnte sich einfach nicht von den Gedanken an sie losreißen. Irgendwann fiel er jedoch trotz all der Dinge, die ihn beschäftigten, in einen Traumlosen Schlaf.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück