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Nakigahara

There was you who loved me
von

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Nakigahara

Es war noch nicht lange her, das der erste Schnee eine puderige, weiße Schicht über der Stadt hinterlassen hatte in der sie sich gemeinsam befanden. Der Eine dort, und der andere dort. Und doch waren sie sich eigentlich näher als man meinen konnte. Im selben Raum zu sein, konnte aber manchmal genauso sein, als wäre man in unterschiedlichen Städten, oder Ländern, wenn man das Gefühl hatte das eine hohe Mauer, einen vom anderen getrennt zu halten schien.
 

Sie saßen sich direkt gegenüber und brachten nicht ein einziges Wort dem jeweils anderen gegenüber heraus. Zu viel war da, was sie beide nicht vergessen konnten, zu viele Worte die gefallen waren in all der ganzen Zeit.
 

Im Hintergrund konnte Uruha hören wir Ruki etwas davon sagte das sie die Probe für heute beenden sollten und vielleicht etwas zu Essen keine schlechte Idee gewesen wäre. Aber er konnte nur Kai anschauen, die ganze Zeit. Und wenn dessen Blick den seinen streifte, merkte der Gitarrist wie eine Gänsehaut sich auf seinem Körper breit machte und er begann sich Schritt für Schritt wieder zu erinnern…
 

There is me who loved you

There is me who stared at you
 

„Ich liebe dich… Ist das denn komplett egal?”

Uruha stand wie angewurzelt da und wusste nicht was er sagen sollte…

„Kai-kun…“, fing er ruhig an und wollte etwas erwidern, etwas das logisch gewesen wäre, etwas das der Andere verstanden hätte.
 

„Nichts ‚Kai-kun’. Du wolltest wissen was los mit mir ist, oder nicht? Und ich habe es dir gesagt. Ich liebe dich… Weißt du wie schwer das ist? Sowas zu verbergen? Und es Niemanden erzählen zu können? Weißt du wie verflucht unfair das ist? Wenn ich dir nahe sein will? Ich es aber nicht darf… Das ist Qual… Das ist pure Schikane Kouyou.”, schimpfte der Leader und schien um seinen letzten Rest an Beherrschung wirklich bemüht zu sein.

Uruha war sprachlos geworden in diesem Moment und versuchte seine Fassung wieder zu finden.
 

„In all der Zeit, hast du da jemals bemerkt wie ich dich angesehen habe? Immer lag mein Blick auf dir und ich habe mir vorgestellt wie es wäre dich zu berühren, deine Lippen zu küssen und… dich zu halten… Aber… du…“, Kai brach mitten im Satz ab, und nur seine braunen, vorwurfsvollen Augen sprachen das weiter aus was Uruha nicht mal hören musste. Er war Schuld… Schuld an all der ganzen Situation zwischen Ihnen. So war es doch, richtig?
 

Was hatte er damals geantwortet? Das ganze lag doch erst einige Monate zurück, wieso konnte er sich dann also nicht mehr an den genauen Wortverlauf erinnern? Er wusste es nicht mehr… Er wusste noch, das Kai ihn gepackt hatte, mit seinen starken Armen, hatte er Uruha gegen die Wand gepresst und dann waren da nur noch die Lippen des Drummers auf denen des Gitarristen gewesen und Uruha hatte sich für einen Augenblick in dieses Gefühl hinein fallen lassen… Auch wenn er gewusst hatte, es würde in einer Katastrophe enden. Irgendwo, tief in seinem Inneren hatte er immer schon gewusst das die Gefühle die er für Kai gehegt hatte, nicht nur freundschaftlicher Natur waren.
 

There is me who wanted you

There is me who lost you
 

Sie hatten es wirklich eine ganze Weile versucht.

Und in der ersten Zeit, war es auch wirklich gut gegangen… Sie waren glücklich gewesen, glücklich weil Niemand sie entdeckt hatte.
 

Zwar wussten die Anderen davon, aber sonst keiner. Wenn das raus gekommen wäre, hätte es vermutlich einen Skandal gegeben, denn sie hatten sich nie in die Richtung geoutet. Wieso hätten sie das auch tun sollen?

Sie waren begehrt und das machte einen Musiker doch mit erst aus, oder?

Begehrt zu sein, ein Image zu wahren, das war ihr Job.
 

Die Musik war ihre Berufung, aber präsent sein und voll da zu sein, das war die eigentliche Arbeit. Eine Weile hatten sie so miteinander verbracht und dann war es irgendwann doch passiert… Ihr Manager hatte sie erwischt. Vor dem Konzert, in der Toilette.
 

Sie hatten nur dagestanden und sich ausdauernd geküsst, wollten einen Moment für sich haben, niemand hätte ahnen können das so plötzlich jemand herein kommen würde, waren doch alle hell aufgeregt wegen dem Live.

Kai hatte ihr Versteck für sicher gehalten und Uruha hatte dem zugestimmt.
 

„Es ist nicht deine Schuld…“, wiederholte sich Kai schon zum zehnten Mal.

„Doch… ich hätte genauso wie du vernünftiger sein sollen, wenn wir uns nicht dem hingegeben hätten, dann wären wir sicher auch nicht erwischt worden.“, flüsterte Uruha während er gegen Kai gedrückt im Flur seiner Wohnung stand.
 

Sonst war er so stark und einfach schön, aber der Gitarrist hatte durchaus auch eine sehr sensible und verletzliche Seite, die er nur denen zeigte, die es wert waren, diese Seite zu kennen.
 

„Ich wollte diese Beziehung schon immer mehr als du, also… ist es doch irgendwo meine Schuld… Ich hab dich doch schon fast da zu überredet… Also…“

„Was redest du da für einen Müll?“, fuhr Uruha auf.

„Du weißt genau wovon ich rede… Ich habe dir meine Gefühle aufgedrängt, ich wusste schon immer, das du mich nie so lieben würdest wie ich dich, aber das… ist okay… ich wollte lediglich mit dir zusammen sein… Und das war ich…“, flüsterte Kai gegen die sündigen Lippen seines Freundes, bevor er diese liebevoll in Beschlag zu nehmen begann.

Uruha verstand nicht worauf Kai hinaus wollte…
 

There is you who loved me

There is you who stares at me
 

Das war das letzte Mal gewesen in dieser einen Nacht, in der sie einander wirklich nahe gewesen waren. Das war jetzt also ein paar Monate erst her und Uruha fühlte sich als wären schon Jahre seitdem verstrichen.
 

Er kam sich schrecklich mies vor… Dabei hatte doch Kai ihn gewollt. Kai hatte ihn doch genauso geliebt und nun schaute er ihn nicht mal mehr richtig an. Er sah wie Ruki, Reita und Aoi an Ihnen vorbei gingen. Er blieb einen Moment mit Kai zurück, weil dieser noch seine Sachen zusammen gepackt hatte und Uruha einfach noch gewartet hatte.
 

„Kai…“, fing er ruhig an, doch der Drummer würdigte ihn nicht eines einzigen Blickes.

Es war so, als würde man einem Menschen das Herz aus der Brust reißen, wenn dieser Mensch bei vollem Bewusstsein war.
 

Bevor das alles geschehen war, hatte Kai gesagt, hatte sein Blick immer auf ihm geruht, aber nun sah Kai ihn nicht mehr an… Sein Lächeln und Grinsen galt vorerst immer den anderen und Uruha wusste wirklich nicht wie er damit umgehen sollte. Es tat weh… Schrecklich weh und selbst das war noch reine Untertreibung.
 

There is you who destroyed me
 

War das die Lektion die er nun bekam?

War das wirklich seine Strafe? Dafür das er einfach auch geliebt hatte? Wieso ignorierte der Andere ihn nur so sehr? Uruha schluckte und versuchte die aufkeimende Wut auf sich selber, zurück zu drängen.

„Kai…“, versuchte er es erneut und diesmal schauten die braunen Augen des Leaders ihn doch an und ein schmerzhafter Ausdruck lag in Ihnen.
 

„…Uruha, das geht nicht…“, sagte er einfach nur leise.

„Wieso? Du hast doch immer so beteuert du würdest mich lieben und jetzt wirfst du mich weg, als wäre nie etwas zwischen uns gewesen?“ Uruhas Stimme zitterte und er versuchte seine Beherrschung aufrecht zu halten, seine Maske nicht fallen zu lassen, auch wenn jeder Augenblick der verging, das nur noch schwerer machte.
 

„Wir können nicht zusammen sein. Du hattest von Anfang an Recht. Das war es… Unsere Beziehung darf nur noch auf freundschaftlicher Basis existieren… Mehr darf es zwischen uns nicht mehr geben Uruha… Und du musst das genauso wie ich akzeptieren. Wenn wir uns immer weiter einander hingeben, riskieren wir unseren guten Ruf, unsere Karrieren und nicht nur das… Wir reißen die anderen mit rein und das könnte das Aus für die Band bedeuten… Ist es das was du wirklich willst?“, Kais Worte trafen wie Schläge auf Uruhas Gesicht und er rührte sich einen Moment nicht mal mehr annähernd von der Stelle.
 

Nein, natürlich war es das nicht was er wollte… Und doch schien langsam etwas an seiner Fassade zu bröckeln und vor Kais Füße zu fallen…
 

There is you who snatch me away
 

…Er fühlte sich unglaublich schwach in diesem Moment, so ausgeliefert und angreifbar das Uruha am liebsten die Flucht ergriffen hätte, er wollte weg, einfach weg… Kai riss gerade das aus ihm heraus, woran er mit letzter Kraft dran geglaubt hatte, das was von ihrer eigentlichen Beziehung zurück geblieben war, lag nur vor ihm… Und Kai schien mit den Füßen danach zu treten.
 

„Aber… du hast gesagt du liebst mich?!“

„Das was ich gesagt habe und das was ich nach außen hin bin… Das sind unterschiedliche Dinge Uruha…“, hauchte er leise und seine Hand strich federleicht durch die Haare des Gitarristen. Spielerisch ließ er die einzelnen Strähnen zwischen seinen Fingern hindurch gleiten und ein warmes, sanftes Lächeln legte sich dabei auf seine Lippen.

„Irgendwann, wirst du verstehen.“
 

Wieder blieb Uruha zurück und konnte nicht glauben dass das wirklich Alles gewesen sein sollte. Aber er konnte nicht sehen was in Kai vorging, er konnte nicht verstehen, zu sehr von seinem eignen Schmerz beherrscht, dass auch Kai darunter litt… Und wahrscheinlich würden sie wie zwei einzelne Sterne, niemals näher aneinander heran reichen, wie der dunkle Nachthimmel es zulassen würde…
 

Ganz nahe und doch etliche Meilen voneinander entfernt.

Das war ihr Schicksal…
 

There is you who killed me……
 

Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Kanoe
2013-03-08T11:25:06+00:00 08.03.2013 12:25
Sie ist schön .. sie ist auch gut geschrieben... und die auflösung der Beziehung ist irgendwo nachvollziehbar und meiner meinung nach absolut bescheuert.

Wenn ich mit ihnen befreundet wäre würde ich ihnen feuer unterm Hintern machen. Weist du was schlimm an deinem Schreibstil ist.. man möchte immer eine Fortsetzung haben.
Von:  Gedankenchaotin
2012-02-01T20:05:45+00:00 01.02.2012 21:05
Das klingt ruchtig süß und doch traurig zugleich.
Irgendwo kann ich Kai verstehen und vielleicht haben sie ja irgendwann nochmal eine Chance, wenn ein wenig Zeit vergangen ist.~
Wobei Kai ja eigentlich gesagt hat, dass nicht mehr sein wird. Also Uruha! Kämpfe! Ganbatte! xD *entchen anfeuer*

Wirklich schön geschrieben. ~

Schwiegermama Gedankenchaotin
Von:  -Kaipin_Lover-
2012-01-27T09:58:03+00:00 27.01.2012 10:58
T____T das ist ja furchtbar....

könnte glatt so sein xD"

aber sehr schön geschrieben, werd ich mir gleich in die favos packen :) danke für das teilen!

auch wenn ich solche enden gar nicht mag, aber recht realistisch....mäh...
Von:  Leader
2012-01-12T06:17:03+00:00 12.01.2012 07:17
haha erste! :3 ich fand sie sooo schön ;; danke dass du sie für mich geschrieben hast!
und die zeilen von nakigahara haste einfach perfekt eingebaut!
dankeeee <3


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