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All Nightmare Long

#Wenn Albträume wahr werden # (Nami x Zorro)
von

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The nightmares are getting worse!

Die entsetzten Gesichter waren mittlerweile zu besorgten und fragenden Gesichtern geworden.

Alles, was sich hier in letzter Zeit abspielte, gab so viele Rätsel auf.

Warum ging es Nami so schlecht? Weshalb sagte sie nichts und wieso schien gerade Zorro Bescheid zu wissen? Das waren für den Rest der Crew alles Mysterien…

Chopper war inzwischen auf seinen Hocker zurückgeklettert und lag halb auf dem Tisch. Sanji tat es ihm gleich, mal abgesehen davon, dass er jammernd an der Tischdecke zog und aus seinen Augen dicke Krokodilstränen schossen.

„Naaaaaaamiiiiilein… buhuhuhhu… was ist nur mit dir los, mein Schatz???“

Wäre Zorro da gewesen, dann hätte er ihn sicher mit einer Kopfnuss zu Recht gewiesen, denn dieses Geheul half ja nun wirklich niemanden!

Brook hatte seinen Kopf auf einer seiner Hände abgestützt und mit den anderen, knöchernen Fingern trommelte er auf dem Tisch herum. Lysop lag auch mehr auf der Tischplatte, wippte aber mit den Füßen zum Takt des Skelettes mit. Währenddessen strich Franky sich über die stopplige Millimeterfrisur und begann ebenfalls zu grübeln. Tja und Robin hatte sich zurückgelehnt und den Blick aus dem Fenster geworfen und auch ihre Gedanken kreisten um ihre orangehaarige Freundin.

Der Käpt‘n, Ruffy, hatte den Strohhut tief ins Gesicht gezogen, so wie man es nur selten beim ihm sah, aber wenn sich dieser Anblick bot, dann wusste man, dass er definitiv missgestimmt war. Missgestimmt, weil etwas nicht lief, weil er sich Sorgen machte, oder weil eben der Karren wirklich mal zu tief im Dreck steckte. In diesem Falle waren es eher Sorgen, aber auch letzteres floss mit in die Gefühle des Strohhutes ein. Was sollte eine Crew denn auf dem offenen Ozean machen, wenn man sich auf den Navigator nicht mehr verlassen konnte?!

Definitiv überwiegte aber das Gefühl der Sorge, also schob Ruffy den Hut mit einer schnippenden Bewegung aus seinem Gesicht und sah alle mit ernster Miene an.

„Wir warten alle hier, bis Zorro zurückkommt, aber wenn auch er nicht viel zu der Sache sagen kann, dann werde ich Nami befehlen, mir zu sagen, was mit ihr nicht stimmt!“

Auf diese harte Aussage hin nickten alle, aber nicht einer verlor auch nur ein Wort. Der Käpt‘n hatte Recht und wenn Ruffy schon mal eine klare Ansage machte, dann half da auch kein Widersprechen.
 

In der Zwischenzeit hatte Zorro die Orangehaarige in ihre Kajüte verfrachtet und auf ihrem Bett abgelegt. Sein Blick lag auch noch eine ganze Weile auf ihr…

Irgendwie fragte sich auch der Grünhaarige, ob es für ihr Problem eine Lösung gab, aber gerade er vermochte das gerade nicht zu sagen. Zorro war die Sorte Mensch, die auf psychische Einwirkungen kaum reagierte. Man konnte ihn vielleicht schnell provozieren, aber seinen ganzen seelischen Halt und seinen stählernen Charakter konnte man mit Worten, Träumen oder Konfrontationen aus der Vergangenheit nicht ins Wanken bringen. Egal was und wie es passierte, er wäre wohl der letzte aus der Crew, der die Nerven komplett verlieren würde.

Er wusste aber auch, dass Nami so nicht war und er wusste auch nicht, wie schlimm diese Träume wirklich für sie waren, denn offenbar griffen sie sie so an, dass sie zu einem körperlichen und geistigem Wrack geworden war. Dennoch hatte er ihr ein Versprechen gegeben und das würde der Schwertkämpfer keinesfalls brechen, auch nicht, wenn er den anderen etwas vormachen musste!

Mit einem leisen Brummen, das seiner Kehle entkam, griff er noch nach der dünnen Zudecke, die an Namis Fußende lag und deckte sie damit zu, dann musterte er sie ein letztes Mal und machte sich zurück auf den Weg in die Kombüse.

Im Moment war sie ohnmächtig, also würde sie wohl so schnell auch nicht wieder aufwachen, oder gar etwas träumen, das dachte Zorro jedenfalls nicht…
 

Als er dann die Tür zur Küche öffnete, blickten die anderen zu ihm auf und die Mienen wurden wieder heller. Es hoffte ja jeder, nun mehr zu erfahren und darum hüpfte Chopper auch wieder auf die Sitzfläche seines Hockers und stützte sich mit den Ärmchen auf dem Esstisch ab.

„Los, sag schon Zorro! Wie geht es Nami? Was ist mir ihr los? Das ist doch alles nicht normal!!!“

Zorro hob aber erst mal beschwichtigend die Hand, um dem Elchen Einhalt zu gebieten, er konnte sich ja wohl etwas gedulden oder?

Der Grünhaarige ging jedenfalls zum Fenster hinüber und ließ seinen Blick übers Meer gleiten. Wie sollte er den anderen das alles nur erklären? Das war gerade eine wirklich verzwickte Situation, denn er saß sprichwörtlich zwischen zwei Stühlen.

Chopper stand nun aber auf und holte tief Luft, er hatte sich nun etwas beruhigt und ging etwas auf Zorro zu.

„Zorro, kann es sein, das das mit ihren Schlafstörungen zu tun hat?“, fragte der kleine Doktor.

„Denn als ich sie letztens aus der Wanne geholt habe, meinte sie, dass sie kaum schlafen kann.“

Auf die Worte des Elchen hin, blickte der Vize dann auch zu ihm hinunter und nickte leicht.

„Ich denke es, aber ich bin kein Arzt, Chopper, ich weiß nicht, was Schlafmangel anrichten kann.“

„Hm…“, kam es von Chopper, der sich dann wieder zurück auf seinen Hocker begab.

„Wenn Nami wirklich schon seit einer ganzen Woche nicht mehr richtig schläft, dann kann es sogar richtig schlimme Auswirkungen haben. Sie wird sehr geschwächt sein und sie kann sich auf nichts konzentrieren. Außerdem leidet man oft an Schwindel, Kopfweh und Übelkeit. Kurz gesagt, der ganze Körper kann verrückt spielen. Nach einigen Tagen bekommen die Betroffenen sogar Wahnvorstellungen… Bestimmt war das eben bei ihr der Fall…“

Jeder, aber auch Jeder horchte nun auf die Worte des Arztes und das Entsetzen in deren Gesichtern war nun wieder groß geschrieben, denn das war keinesfalls eine lapidare Diagnose, die Chopper gerade stellte.

Gerade Robin war das aber auch klar, deshalb meldete sie sich auch zu Wort.

„Wenn sie wirklich schon an Halluzinationen leidet, dann ist ihr Zustand aber auch schon sehr kritisch. Wir müssen in jedem Fall dafür sorgen, dass sie sich so gut es geht ausruht. Ich möchte keine Schwarzseherin sein, aber sonst kippt uns das Fräulein Navigatorin irgendwann mausetot aus ihren Stöckelschuhen!“

Der kühle Blick der Schwarzhaarigen wurde nun besorgt und ihre sonst so harten Augen begannen aufzuflackern. „Da habe sich doch Recht, oder Chopper?!“

In den runden Kulleraugen des Arztes bildeten sich nun schon ein paar Tränchen, die gerade so nicht über seine unteren Augenlieder traten. Es folgte ein heftiges Nicken seinerseits und dann sah er Zorro an. Er blickte zum Schwertkämpfer auf und wischte sich über die Augen.

„Ja, Robin hat Recht. Aber Zorro, sie schläft doch jetzt oder?“

Schnaufend nickte der Grünhaarige und sah dann wieder aus dem Fenster. „Ja, sie ist vollkommen ausgeknockt. Ich denke nicht, dass sie so schnell wieder aufsteht!“

Seine Stimme klang kalt und monoton und sein Auge schweifte immer noch über die glatte Oberfläche des tief blauen Ozeans. Irgendetwas war hier faul, verdammt faul, er wusste nur noch nicht was!

Sanji begann auf seine Aussage hin zu beben und sprang wieder von seinem Sitzplatz auf.

„HALT DIE KLAPPE ZORRO!!! Wie kannst du es wagen, so über sie zu reden?! Ihr geht es hundsmiserabel, wie konntest du ihr dann noch so was antun? Das ist das letzte, du elender Brutalo!“

Abermals war der Blonde im Begriff, sich auf Zorro zu stürzen, aber dieses Mal hielt Chopper ihn zurück! Ja Chopper, der sich groß gemacht hatte, aber dennoch bittend auf Sanji hinabsah.

„Sanji… Es… es ist schon gut. Zorros Handlung war gar nicht so falsch…“

Der Grünhaarige entzog dem Meer nun seinem Blick und warf ihn auf seine Nakama.

„Wenn sie nicht schlafen kann, dann muss man sie eben dazu zwingen!“

So hart wie es vielleicht klang, aber andernfalls würde sich Nami wirklich zu Grunde richten.

Chopper ließ Sanji nun auch wieder los und nickte seinem grünhaarigen Freund zu. „Genau!“

Er machte sich auch wieder klein und sah dann all seine Freunde an. „Hört mal… Es ist vielleicht nicht die beste Methode und immer können wir keinesfalls so vorgehen, aber so wie Nami vorhin drauf war, war es das einzige, was wir tun konnten. Dank Zorro liegt sie nun wenigstens in ihrem Bett, hat die Augen geschlossen und regeneriert ihren Körper etwas.“

Robin legte nun den Kopf schief und setzte sogar ein leichtes Lächeln auf. „Gut, dann sollten wir alle dafür sorgen, dass sie sich ein paar Tage ausruhen kann. Außerdem sollte sie jemand dazu überreden, endlich mal wieder vernünftig zu essen!“

Ihr Augenpaar richtete sich dabei wieder an Zorro und ihr Lächeln wurde etwas breiter. Denn wenn jemand einen genauso dicken Kopf hatte wie die Navigatorin, dann war es doch wohl der Vize Ruffys.

Zorro hob erst eine Braue, aber da sich sein Käpt‘n dann einmischte, hatte er eh keine Chance.

„Genau Zorro! Wenn sie wieder wach ist, dann musst du ihr das klar machen!!!“

Nun war auf allen Gesichtern, mit Ausnahme von Zorro, ein leichtes Lächeln zu sehen. Denn sie glaubten nun, Namis Problem zu kennen, aber sie wussten nur die Hälfte von dem, was Zorro wusste und er war sich sicher, dass er auch noch längst nicht alles wusste!

Die anderen machte es sich gerade doch noch ziemlich einfach… Aber man konnte eben nur abwarten… einfach nur sehen, wie sich das alles entwickelte.

Trotzdem hatte Robin Recht. Wenn sie zusahen, dass Nami sich möglichst schonte, dann konnte der Schlafmangel ihr auch nicht ganz so viel zusetzen, außerdem nahm sich der Grünhaarige vor, dafür zu sorgen, dass Nami schlief. Irgendwas würde ihm schon einfallen und wenn es sein musste, dann musste es auch irgendwie auf die sanfte Tour gehen. Selbst wenn ihm das eigentlich nicht lag.
 

Während die anderen sich also um das Wohlergehen der Navigatorin sorgten, geriet sie immer mehr in einen Dämmerzustand. Das hieß, dass die Ohnmacht sie frei ließ und sie in einen tiefen Schlaf hinüber glitt!

Schlafen war aber etwas, dass Nami im Moment wirklich nicht sonderlich gut bekam, denn wenn sie sich so sehr Ruhe gönnte, dann tauchten Gestalten aus ihrer Vergangenheit auf und machten ihr das Leben zur Hölle!

Allein hatte sie dann auch keine Chance, aus diesen grauenvollen Träumen aufzuwachen und sich von allem loszureißen. Sie war ihren Peinigern schutzlos ausgeliefert.

Die Energie, die sie eben im Ruhezustand gesammelt hatte, sollte gleich doppelt verbraucht werden!!!

Gerade noch war Nami umgeben von dem schwarzen Nichts, das einen im Schlaf umhüllte, wenn der Kopf abschaltete und wenn man nicht gerade dabei war, etwas zu träumen. Aber dieses Nichts wurde, wie schon so oft, zu grau, zu Licht und zu dem nur zu gut bekanntem Flur!

Wie alle vorherigen Male prallte die Orangehaarige hart auf dem kalten Boden auf, sodass es ihr alle Luft aus den Lungen presste und ihre Glieder sofort begannen zu pochen und zu schmerzen.

Als Nami sich dann unter Schmerzen und Keuchen auf alle Viere hochdrückte, gab es wieder mal ein lautes Knacken und Knistern und die Lampen in dem unendlichen Gang begannen zu flackern.

Augenblicklich begann auch der Körper der jungen Frau extrem zu zittern und ihre Augen weiteten sich eben so extrem. Jegliche Flüssigkeit in ihnen trocknete aus und ihre Lider vermochten sich nicht mehr zu bewegen. Ihr Herz hämmerte ebenso, wieder stark gegen ihre Brust, es schlug gegen ihre Rippen und bei jedem Schlag sorgte es für ein schmerzhaftes Ziehen und Stechen, das sich im Oberkörper der Navigatorin ausbreitete. Es strahlte in ihren linken Arm und in ihre ganze Brust, sodass Nami ihre rechte Hand auf die Stelle, von der die Schmerzen ausgingen, drücken musste.

Das Schlimme hierbei war, dass sie diese Symptome nicht nur im Traum hatte, nein, diese Vorgänge taten sich tatsächlich in ihrem Körper!

Das war dann auch der Grund, weshalb sie nach einem dieser Träume immer so fix und fertig war. Geistig und körperlich…

Doch nun geschah ja noch mehr, es blieb nicht bei dem Flackern, das einem im Kopf wahnsinnig machte, nein, auf dem Gang waren wieder laute, dumpfe Schritte zu hören und dieses Mal kamen sie um einiges schneller auf sie zu, wie Nami es überhaupt gewohnt war! Die Schritte wurden auch immer mehr, also musste wohl eine kleine Gruppe auf sie zukommen!

Panisch drückte Nami sich vom Fußboden hoch und presste sich gegen die Wand hinter sich. Im Rückblick auf die vergangenen Träume war das wohl keine so gute Idee, aber sie war hier so oder so nirgendwo sicher.

Nachdem sie sich also an die Wand gedrückt hatte, huschten ihre Augen in dem wirren Licht hin und her, um etwas ausfindig machen zu können, aber es war nichts zu erkennen, rein gar nichts.

Die Navigatorin suchte die Decke, den Boden, den Gang an sich und die Wände ab, aber nichts…

Das einzige, was sie weiter zittern ließ und dafür sorgte, dass ihr Herz in Doppelschichten schlug, waren die immer lauter werdenden Schritte. Schritte, die erst lauter wurden und dann plötzlich verstummten.

Nun war auf dem Gang wieder nichts zu hören, nichts außer dem Knistern der alten Lampen.

Es war plötzlich so ungewohnt still, dass die Orangehaarige ihr eigenes Herz in ihrem inneren Ohr schlagen hören konnte. Sie nahm jeden ihrer hektischen Atemzüge wahr und das Beben ihres angsterfüllten Körpers fühlte sich noch weitaus stärker an, als noch eben zuvor!

KNALL…

Mit einem Schlag war das Licht aus und dann spürte Nami einen heftigen Schlag in den Rücken, der sie wieder auf den Boden des Flures katapultierte. Die Schmerzen, die der Schlag ihr zufügte, ließen sie laut aufschreien. Mit letzter Kraft drückte Nami sich dann wieder auf alle viere, wie schon vorhin, und versuchte ihre Umgebung auszumachen. Dann, genau in dem Moment wie sie aufsah, begann das Licht wieder zu flackern und sie musste in Arlongs fiese Grimasse blicken. Der Sägehai legte den Kopf in den Nacken und begann das Lachen: SHAHAHAHAHAHAHAH!!!!

„Ich habe dir doch gesagt Nami, ich werde kommen, dich holen und…“

Er sah ihr nun direkt in die Augen und blitzte sie mit seinen an, „… ich werde dich TÖTEN!!!“

Ehe Nami sich dann in irgendeiner Form weiter aufrichten konnte, packte Arlong sie am Hals, er hob sie hoch in die Luft und sein fieser, stechender Blick traktierte sie noch immer auf das Übelste.

Sofort liefen Tränen über Namis Gesicht und auch wenn sie ihre Hände um das Handgelenk von Arlong legte, sie konnte sich nicht befreien, sie bekam seinen Arm einfach nicht von sich los…

„Lass mich…“, würgte ihre Stimme aus dem zugedrückten Hals und je fester Arlong ihr die Luftröhre abdrückte, desto schwärzer wurde ihr vor Augen, bis sie das Bewusstsein verlor…

Damit war es dann aber auch längst nicht vorbei! Das Schwarz, das die junge Frau nun wieder umgab, wandelte sich in bunte Farben. Farben, die sich vermischten und die sich rasant schnell zu drehen begannen. Die Orangehaarige stand nun inmitten des bunten Strudels, der an ihr sog. Er zerrte sie in alle Richtungen gleichzeitig, bis sie davon ganz erfasst wurde und durch die erdrückende Luft geschleudert wurde. Von jetzt auf gleich flachte der Sog aber ab und Nami prallte auf einen harten Steinboden…

Ihr Kopf schmerzte so furchtbar und auf ihrem Magen lag ein unheimlicher Druck. Dieser Druck wurde mit der Zeit so stark, das sich alles in ihrem Körper begann zu drehen. Ihr wurde so schmerzerregend schwindelig, dass sie sich auf die Seite rollen und übergeben musste!

Hier die Betonung noch mal, alle Reaktionen ihres Körpers waren real!

Unter heftigen Schmerzen, die sich an ihren wehrlosen Körper gehaftet hatten, keuchte Nami auf. Das alles war hier schon wieder viel zu krass… Sie war bereits wieder am Ende und flehte innerlich um Hilfe. Hilfe, die sie wohl aber nie bekommen würde. Ihre Verzweiflung war nun auch schon wieder vollends gestiegen.

Um sie herum wurde es dann allerdings etwas heller. Sie sah den hellen Mond, der auf sie herab schien und der die Umgebung um sie herum beleuchtete.

Wieder mal die Augen aufreißend, musste sie feststellen, dass sie ein weiteres Mal im Arlongpark gelandet war und vor einem der Wasserbecken lag. Zwar versuchte Nami aufzustehen, aber sie schaffte es nicht. Bei dem Aufprall eben mussten etliche Knochen in ihrem Leib zertrümmert worden sein und das trieb ihr noch mehr Tränen in die Augen. Es ließ sie heftig aufschluchzen, denn egal wie schlimm die Träume bisher gewesen waren, die Verletzungen hatten sich nie gezeigt. Sie war schon so oft hier aufgeschlagen, hatte sich dann aber wenigstens aufrichten können…

Dieses Mal aber nicht, dieses Mal unterlag sie ihren Schmerzen!

Mit einem Mal spürte Nami dann aber eine kalte große Hand in ihrem Nacken, die sie vom Boden hoch, auf ihre Beine zog. Das Lachen des Fischmenschen kam ihr zwar bekannt vor, aber es war nicht Arlong.

„Hn hn hn… Arlong! Ich hab die kleine Göre! Noch mal entwischt sie uns nicht!“

Aus einem Schatten heraus tauchte dann auch der Sägehai auf und klatschte sich in die Hände.

„Bravo Hody, bravo!!!“

HODY???!!!

Nami wandte ihren Kopf nun so gut es ging um und blickte in die ebenso stechenden Augen des anderen Hais. In dem Moment blieb auch ihr Herz stehen und eine unglaubliche Kälte überkam sie.

Das war nicht wahr… das konnte doch alles verdammt noch mal nicht wahr sein… nein, nein nein.

„NEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!!!“, schrie Nami dann aus vollem Halse…

Ihr Schreien war zwar laut, aber es wurde von den Wänden der Sunny fast gänzlich verschluckt. Sie waren zu dick und die stabilen Türen allesamt geschlossen. Dennoch… das Ohr des Schwertkämpfers begann förmlich zu zucken, als der Rest des Schreies an sein Ohr drang.

Das kleine, langgezogene Wort bohrte sich in seinen Gehörgang und begann sich auszubreiten. Sofort hob er den Kopf und seine Miene wurde schlagartig fester!

„Ich gehe nach ihr sehen…“, fasste er eine knappe Formulierung und dann lief er auch schon los, um zur Kajüte der Navigatorin zu gelangen, die sich wahrscheinlich wieder in einem Albtraum befand!

Zorro kam auch keine Sekunde zu spät, denn im Traum der Orangehaarigen passierte nun noch mehr. Arlongs Leute tauchten aus allen Enden und Ecken des Arlongparks auf und umzingelten sie. Doch bevor sie alle nach der Navigatorin greifen konnten, um sich an ihrem Verrat zu rächen, da passierte folgendes: Alles um sie verzerrte sich in einen Strudel, abermals in einen Strudel, der aus bunten Farben bestand und sie spürte wieder, wie man heftig an ihrem Körper zerrte, wie man an ihr rüttelte. Das Rütteln wurde auch immer stärker, sodass Nami irgendwann endlich die Augen aufriss. Doch der Traum brach noch nicht gleich ab, sie hing zwischen den Welten und starrte hilfesuchend in Zorros Gesicht. Gefühlt hing sie immer noch an Hodys Arm, der ihr weiter die Luft abdrückte. Gefühlt kamen die ganzen Fischmenschen ihr immer näher, um sich an ihrer Folter zu beteiligen und deswegen streckte Nami ihren einen Arm aus, während der andere noch an dem Kragen ihres Shirts zog, wo die vermeintliche Hand des Hais sie griff. Ihre Hand fasste in Zorros Hemd und ihre leeren, seelenlosen Augen weiteten sich erneut, ehe ihre blasse dünne Stimme ganz erschöpft erklang.

„Bitte… Hilf mir…“ Ihre Worte waren wie ein leichter Hauch, die den Grünhaarigen streiften.

Selbst Zorro, der nun wahrlich schon viel in seinem Leben gesehen hatte, war im ersten Moment völlig verwirrt, erschrocken und auch überfordert. Der Anblick, der sich ihm hier bot, das war das reinste Grauen!

Nami lag völlig verspannt auf dem Bett, all ihre Muskeln waren verkrampft, sie war schweißüberströmt, der Körper unnormal heftig durchgebogen und ihre Augen waren so leer, so völlig matt und trüb, dass es einem das Herz zerspringen ließ. Als ihre Hand ihn dann berührte, bildete sich auf seiner Haut ein kalter Schauer. Ihre Hände hatten keine Temperatur mehr, sie waren wie pures Eis und sie war so vollkommen steif.

Ihre Starre steckte Zorro beinahe mit an, aber im letzten Moment besann er sich. Es gab nur noch eine Möglichkeit, er musste sie mit sanfter Gewalt aus diesem Traum reißen!

Ohne weiter darüber nachzudenken, kniete der Grünhaarige sich auf das Bett und hob Nami auf seinen Schoß, er drückte sie fest an sich und eine Hand legte er an ihr Gesicht. Vorsichtig klatschte seine flache Hand an ihre Wange, um sie zurückzuholen.

Dann ging auch alles vor Namis Augen ganz schnell, sie spürte, nein sie sah auch, wie Zorro sie packte, wie er sie in den Arm nahm und wie er sie an sich drückte. Er entriss sie so den Klauen der Fischmenschen und damit auch aus dem Traum, der bis in ihren Alltag vorgedrungen war.

Als sich in Namis Augen dann wieder etwas Leben zeigte und sich Zorro darin auch wieder spiegeln konnte, atmete auch er auf. Nami war also zurück… er hatte sie gerettet…

Verzweifelt und auch immer noch zitternd und schluchzend, schlang Nami ihre Arme um seinen Hals und vergrub ihr Gesicht auch dort. Es tat so gut, gerade nicht allein zu sein. Es tat so gut, zu wissen, dass man in Sicherheit war und es tat verdammt noch mal gut, bei jemand zu sein, der einen beschützen konnte.

Dennoch brach alles über Nami ein und in ihr heftiges Schluchzen und Weinen mischten sich gequälte Worte, die knapp, aber genau ihre eben erlittenen Qualen beschrieben.

„ER! Er war auch da… Hody…! Arlong kam, dann die anderen alle… Sie wollten m.. mich töten…“

Dann riss sich Nami aber auch von Zorro los und begann ihren gesamten Körper abzutasten. Sie strich über jede Stelle und schielte auch unter ihre Klamotten. Eben noch waren doch fast all ihre Knochen gebrochen gewesen von dem harten Aufschlag… Aber nun… nun war alles in Ordnung.

Verwirrt blickte sie zu Zorro, der sie erst mal machen ließ und dann stockte Nami auch in ihrer Aufregung. „Gott… es muss wirklich nur ein Traum gewesen sein.“

„Natürlich war das nur ein Traum…“, erwiderte Zorro, ehe er sie dann auf ihrem Bett absetzte und sich daneben niederließ.

Nami sah ihn dann aber von unten her an und die Tränen in ihren Augen wollten einfach nicht stoppen. Schniefend wischte sie sich noch mal über die Augen und blickte ihn erneut an.

„Das sagst du… Ich weiß gar nicht mehr, was los war… Erst greift Arlong Ruffy an, dann tauchen die anderen auf, dann stehst du vor mir und dann kam eine Weile nichts und plötzlich bin ich wieder in diesem Flur, dann im Arlongpark und plötzlich wieder hier…“

Zorro wusste es allerdings besser…

„Nein Nami, zu Anfang hast du unter Wahnvorstellungen gelitten. Es war Sanji, der Ruffy mit einem Messer bedroht hatte, da er dir das Essen geklaut hat. Da du daraufhin so ausgeflippt bist, waren wir alle es, die auf dich zugekommen sind und da du auch zu einem Messer gegriffen hast und dich nicht aus dieser Halluzination reißen konntest, hab ich dich K.O gelegt.“

Namis Augen wurden nun immer größer und ihre Schultern immer schwerer…

„Die… Die anderen wissen nun Bescheid, oder?“

Auf ihre Frage hin schüttelte Zorro aber leicht den Kopf. „Nein, nicht ganz. Sie wissen, dass du unter Schlafstörungen leidest und Chopper meinte, dass Halluzinationen da völlig normal sein können, vor allem, da es bei dir schon eine Woche so geht. Allerdings sind alle zu dem Entschluss gekommen, dass du im Bett bleibst und auch endlich mal vernünftig essen solltest.“

Der Vize erhob sich dann allerdings auch und zog Nami am Handgelenk vom Bett runter.

„Ich werd das mal in die Wäsche tun und Chopper bitten, dir was gegen die Übelkeit zu geben, dann beziehst du das Bett neu und kletterst wieder rein.“

Nami war im ersten Moment etwas verwirrt, vor allem, da Zorro gleich dabei ging, sich ihre Bettwäsche anzueignen, aber als sie das Erbrochene sah, wusste sie, dass sie sich nicht nur im Traum übergeben hatte, was ihr dann unendlich peinlich war. Sie schämte sich vor Zorro, der das nun auch noch wegmachen musste…

Als er dann aber fertig war und Anstalten machte, den Raum zu verlassen, wandte sie sich zu ihm um.

„Danke Zorro… danke, dass du den anderen nichts gesagt hast und… und danke, dass du da bist!“

Der Grünhaarige sah nun auch noch mal über seine Schulter und schenkte ihr ein aufrichtiges, aufmunterndes Lächeln.

„Schon gut, ich hab dir doch versprochen, dass wir das irgendwie schon hinkriegen.“

Mit diesen Worten verschwand er dann aber auch aus dem Zimmer, um sich um die Kleinigkeiten zu kümmern, die er Nami gegenüber genannt hatte.
 

Eine ganze Weile später lag Nami dann auch im frisch bezogenen Bett. Gut, sie hatte sich die Kissen so gestapelt, dass sie mehr saß, aber das war auch egal. Im Grunde war das ja auch besser.

Trotzdem driftete sie in Gedanken ab und starrte wieder vor sich auf die Bettdecke.

Was stimmte denn nur nicht mit ihr? Wenn es wahr war, was Zorro erzählt hatte, dann war sie doch schon vollkommen verrückt…

Plötzlich ging dann aber die Tür auf und Nami sah zu Zorro auf, der von Chopper ein Fläschchen dabei hatte und auch eine große Schale. Dem Geruch zu Folge war in der Schale Suppe drin.

„Die anderen essen grade und das solltest du auch tun. Unser Doc hat es quasi angeordnet, denn ohne was im Magen darfst du die Tropfen gegen die Übelkeit nicht nehmen.“

Zorro stellte dann auch alles auf ihren Nachttisch und sah sie von oben herab an.

„Tu, was er sagt, es wird dir ganz sicher helfen.“

Nami nahm sich dann auch die Schale. Bei Zorro kam sie sicher eh nicht durch, vor allem nicht, wo sie gerade so schwach war.

„Ist gut, aber ich erinnere dich das nächste Mal daran, wenn du ihm widersprichst!“

Dann griff sie aber auch schon den Löffel und verleibte sich die Suppe ein. Sie war angenehm heiß und wieder etwas Stärkendes im Magen zu haben, war wirklich ganz gut. Aber als sie aufgegessen hatte, sah sie den Grünhaarigen an, der immer noch vor ihrem Bett stand.

„Willst du denn gar nichts essen?“

Zorro winkte aber nur ab und setzte sich dann zu ihr auf die Bettkannte. „Ich hab schon. Aber darum geht es doch auch gar nicht. Wir sorgen ab heute dafür, dass du dich erholst und irgendwie werden wir die Träume auch aus dir raus kriegen. Allerdings gehen wir ab heute anders vor! Du wirst bei mir schlafen, den Raum wechseln und du wirst dich so dicht zu mir legen, dass ich jede kleine unregelmäßige und ungewöhnliche Bewegung von dir spüre. Je eher du wach wirst, desto besser!“

Namis Augen weiteten sich und irgendwie blickte sie fassungslos in das Gesicht des Grünhaarigen.

Sie hatte keine Ahnung was er vorhatte, nicht die geringste Ahnung…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kabaal
2012-03-24T20:45:22+00:00 24.03.2012 21:45
Endlich Zeit gehabt und Mexxchen hat mich auch mal in Ruhe lesen lassen, nachdem es gestern noch streikte. ^^
Die Story ist wieder gut im Fluss, wie bisher eigentlich jedes deiner Kapitel. Recht gut hat mir die Anfangs gezeigten Reaktionen der Kamaraden der Strohhutbande gefallen. Schön fand ich auch, dass diesmal Chopper die Diagnose präsentierte. Ich hatte ja mal bemängelt das du das ganze recht trocken aufgezählt hast, wozu Schlafmangel so führen kann. So jedoch fügte sich das in dem kurzen Monolog mit anschließenden Reaktionen der Umstehenden wunderbar in die Story. Im übrigen kann net nur Schlafmangel problematisch sein. Namis Angstzustände sind eigentlich schlimmer. Angst kann im Wahn zum Schock führen und dadurch kann das Herz aussetzen. Selten, aber eine durchaus bekannte Todesursache.
Alles im allem meiner Meinung nach das wohl bisher beste Kapitel - zumindest von meinem Lesegefühl her - und ich glaub es kaum... aber ich hab diesma echt nix zu bemängeln. O.o
Ich warte also wieder in freudig, gespannter Erwartung auf das nächste Kapitel. ^^
Von:  missfortheworld
2012-03-19T15:29:27+00:00 19.03.2012 16:29
Zorros Idee hat was ;)
und ich bin mal gespannt, wie sich das entwickeln wird...

Hody jetzt auch noch o.O
Arlong genügt doch völlig :-D
Was sind das bloß für krasse Träume?
Irgendwie kann ich mir nur schwer vorstellen, dass es sich dabei NUR um Wahnvorstellungen handelt...

Danke ürigens für deinen Kommi *-*



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