[Kapitel 8] - [Kleiner Teufel Alkohol...]
[8.] Kleiner Teufel Alkohol [8.]
Vegeta hatte sich schon längst wieder in den Trainingsraum begeben, als Bulma noch am Esstisch saß und sich seelisch auf den großen Tag vorbereitete.
Sie war weiterhin skeptisch, was dessen reibungslosen Ablauf betraf.
Trotzdem wollte sie es versuchen.
Was hatte sie zu verlieren?
Langsam stand sie auf und kümmerte sich um die Sandwichreste, die überall auf dem Tisch verstreut lagen.
Als sie fertig war, ging sie ins Wohnzimmer, um noch ein wenig fern zu sehen.
In ihrem Innersten wusste sie jedoch ganz genau, dass sie das nur tat, um Zeit zu schinden.
Es vergingen 2 Stunden, 3 Stunden, .....
und Bulma saß immer noch am selben Fleck.
Sie traute sich einfach nicht, die Dinge endlich ins Rollen zu bringen, obwohl ihr klar war, das es keine andere Möglichkeit gab, ihren Plan in die Tat umzusetzen.
Doch auf einmal vernahm sie Schritte auf dem Flur.
*Oh nein! Vegeta!
So eine Scheiße...*
Bulma verdammte sich selbst, weil sie die Uhr so aus den Augen verloren hatte.
Aber viel Zeit blieb ihr nicht dafür, denn schon baute Vegeta sich in üblicher Manier vor ihr auf.
"Wie sieht's denn mit dem Abendessen aus, Frau?
Ich hoffe es lässt nicht wieder so lange auf sich warten?!"
Der drohende Ton in seiner Stimme war nicht zu überhören.
Bulma schluckte.
Doch dann gab sie sich einen Ruck.
*Jetzt oder nie!*
sagte sie sich selbst, und konnte sich schließlich überwinden.
"Ähm...Vegeta?"
Er war schon wieder auf halbem Wege aus dem Zimmer, als er sich umdrehte.
"Was ist denn?"
"Es gibt da ein Problem...mit dem Essen..."
Sie musste sich ordentlich am Riemen reißen, um nicht auffällig zu wirken.
"Was für ein Problem?"
Die Frage klang abwertend.
"Ich....ich habe gar nichts im Haus..."
Vegeta kam drohend einen Schritt näher.
"Was soll das heißen-
soll ich etwa VERHUNGERN?"
Der Ton, den er anschlug wurde immer agressiver.
"Äh, das war nicht meine Absicht, aber der Fahrer des Hausservice, der normalerweise sonntags dein Essen liefert, ist krank.
Er kann nicht kommen, und ich hatte keine Zeit, um einkaufen zu gehen..."
Bulma lächelte entschuldigend, konnte ihn damit aber nicht die Spur besänftigen.
"Und was genau soll ich dann essen?
Die Brösel vom Mittagessen vielleicht?
Frau!
Pass lieber auf!
Du bewegst dich auf dünnem Eis!"
Seine Augen verengten sich zu Schlitzen und er lief noch weiter in die Nähe von Bulmas Sofa.
Er war schon fast gefährlich nahe!
Doch Bulma ließ sich diesmal nicht einschüchtern und fuhr planmäßig fort:
"Es gibt noch eine andere Möglichkeit!
Warte kurz hier, ich werde Chichi fragen, ob sie etwas für uns übrig hat."
Damit rannte sie zum Telefon und gab vor, zu telefonieren.
Vegeta knurrte böse.
Er und warten?
Doch ein paar Sekunden später war Bulma auch schon wieder da.
Sie strahlte.
"Rate mal, Chichi hat gesagt, sie hat auch nicht eingekauft-"
Vegeta schnitt ihr das Wort ab.
"Was soll daran gut sein?
Grins nicht so blöd!"
Bulma bemühte sich um einen ernsteren Gesichtsausdruck.
"Nun ja...sie hat uns zum Essen eingeladen.
Son Goku,Son Gohan und Piccolo kommen auch mit!
In einer Stunde fahren wir los.
Na, Was ist?"
Vegeta fielen fast die Augen aus dem Kopf.
"Frau??"
Er schnappte nach Luft.
"Bist du übergeschnappt??
Du meinst doch nicht, dass ich mich mit diesen Idioten an einen Tisch setze??!!"
Doch nun wurde Bulmas Gesichtsausdruck eisig.
"Diese Idioten, wie du sie nennst- sind ZUFÄLLIG meine Freunde!
Aber wenn's Dir nicht passt, kannst du ja gerne hier mit knurrendem Magen in der Bude hocken bleiben und Däumchen drehen!
Glaub nicht, dass ich Dir etwas mitbringe!
Das kannst du vergessen!"
Vegeta schnaubte verächtlich und drehte Bulma den Rücken zu.
"Pah!"
"Also, was ist jetzt?
Bist du dabei oder nicht?
Ich werde es nur noch einmal sagen:
Es ist die einzige Möglichkeit, heute noch etwas zu essen-
Es sei denn, du willst noch in den Wald gehen und jagen."
Jagen?
Das wirkte.
"Grrrrrrrr........"
Es fiel ihm verdammt schwer, über seinen Schatten zu springen, doch Vegetas Hunger war einfach stärker als er.
"Na gut."
Brachte er zähneknirschend hervor.
"In einer Stunde treffen wir uns wieder hier.
Ich habe nicht vor, zu warten, also sieh zu, dass du fertig bist!"
Er schickte noch einen bitterbösen Blick in Bulmas Richtung und wollte sich gerade auf den Weg nach oben machen-
als sie ihn zurückhielt.
"Warte!"
Als Dank dafür erhielt sie einen äußerst unwilligen Gesichtsausdruck.
Doch Bulma ließ sich nicht abwehren, sondern fing plötzlich an, Vegeta aufmerksam von allen Seiten zu mustern.
"Was ist?"
Er schien irritiert.
Bulma beendete ihre Besichtigungen und schaute Vegeta missbilligend in die Augen.
"SO.....
kannst du allerdings nicht mit gehen.
Wie sieht das denn aus??"
Sie schüttelte den Kopf.
"Alle Leute werden uns anstarren!"
Vegeta war sich keiner Schuld bewusst und blickte fragend an sich herab.
Was meinte sie nur?
Bulma wurde langsam ungeduldig.
"Schau doch mal was du anhast!"
Noch immer ging Vegeta kein Licht auf.
Er sah schon aus wie ein Fragezeichen.
"Ach, das kannst du ja nicht wissen",
sagte sie abfällig.
"Menschen tragen keine KAMPFanzüge, wenn sie ESSEN gehen."
"Aber ich bin kein Mensch"
entgegnete Vegeta grimmig.
"Das weiß ich auch, Dummerchen, aber die Leute sollen das nicht wissen!
Stell dir nur vor, was das an Aufmerksamkeit erregen würde!"
Nun verstand Vegeta.
Bulmas Argumente hörten sich schlüssig an, dennoch konnte er sich nur ein grummelndes Nicken zur Bestätigung abringen und ließ sich von ihr nach oben zerren.
Widerwillig lief er hinter Bulma her und stand schließlich vor der Tür ihres begehbaren Kleiderschranks.
Als er sich noch suchend umblickte, war sie schon darin verschwunden.
Rot vor Eifer kam sie wieder daraus hervor.
Sie hielt ein Bündel mit grauen, schwarzen und weißen Anzügen auf den Armen.
Bulma verteilte sie auf dem Bett und behielt einen davon in der Hand, den sie Vegeta auch gleich vor die Brust hielt.
"Hm....nein, viel zu langweilig..."
Sie schmiss ihn in eine Ecke und schnappte sich den nächsten, um diesen Vegeta ebenfalls anzuhalten.
"Hm...weiß wird bestimmt schnell dreckig bei dir..."
Sie kicherte albern.
Vegeta wusste während der gesamten ,Prozedur' nicht, wie ihm geschah.
Er sagte kein Wort, sondern ließ alles stumm mit sich geschehen.
Normalerweise hasste er es, wenn ihn jemand berührte, egal wer.
Allerdings fiel ihm auf, wie wenig es ihm doch ausmachte, von Bulma angefasst zu werden...
Als diese merkte, dass er sich ein bisschen hilflos fühlte, genoss sie die Vorstellung auf einmal richtig.
Sie hielt ihm jeden(!) der Anzüge an und konnte so viel an ihm herumzupfen, wie sie wollte.
Das kostete sie voll aus.
Innerlich lächelte sie schelmisch.
Doch irgendwann wäre es auffällig geworden, also musste Bulma eine Entscheidung treffen.
"Ok.
Alles klar! Da haben wir's!
Mit diesen Worten hob sie ihm einen hellgrauen Anzug und ein schwarzes Hemd mit Stehkragen unter die Nase.
"Das Hemd bitte VOR dem Jackett anziehen, verstanden?
Und pass auch auf, dass du die Jacke nicht sprengst, dieses Ensemble ist von Hugo Boss, das kostet ein Vermögen!!"
Dann drückte sie ihm das Zeug in die Arme.
"Bitteschön.
Und jetzt entschuldige mich bitte, ich muss mich auch noch umziehen."
Sie deutete mit einer Handbewegung an, dass er verschwinden sollte.
Vegeta war ganz durcheinander;
Er starrte auf die seltsamen Klamotten und stakste zur Tür.
Was er nicht alles aushalten musste!!
Sein Kampfanzug war doch schön...?
Bulma schloss die Tür hinter ihm und atmete auf.
*Es hat funktioniert!*
Sie konnte ihren Erfolg kaum fassen.
*Zum Glück hatte ich noch diese ganzen Anzüge von Yamchu...Mein Gott, wenn Vegeta wüsste, von wem sie sind!*
Sie schauderte bei dieser Vorstellung.
Dann holte sie einen großen Karton unter dem Bett hervor.
Schwarzer Satin und ein Hauch von Silber fächelten ihr entgegen, als sie ihn öffnete.
Sie hatte das Kleid in einem extrem überteuerten Versandhaus bestellen müssen, aber das war es wert.
Es war ein Traum.
*DEM wird er nicht widerstehen können...*
Sie grinste vorfreudig und legte es mit Bedacht aufs Bett.
Sie knüpfte so viele Hoffnungen an den bevorstehenden Abend...
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Die Stunde aller Stunden hatte nun endlich geschlagen und Vegeta wartete bereits mit knurrendem Magen am Treppenabsatz.
*Was hält sie nur so lange auf?*
Ungeduldig trat er von einem Bein auf das andere, bis er vom ersten Stock her das Klappern von Bulmas Schuhen hörte.
Gelangweilt blickte er nach oben.
Doch er war nicht lange in der Lage, dies beizubehalten!
Als Bulma wie eine Königin die Treppe herunter schwebte
- diesen Auftritt hatte sie unendliche Male geübt -
klappte ihm doch fast die Kinnlade herunter.
DAS war Bulma??
Vegetas Blick war gefesselt von dem Anblick, den sie darbot:
Sie war in ein schwarzes, schmal geschnittenes Kleid aus Satin gehüllt.
Dieses edle Stück Stoff war über und über mit silbernen Fäden durchzogen und in Bulmas Genick zusammengebunden.
An der einen Seite hatte es einen langen Schlitz, der Bulmas Bein bis knapp unter den Po freilegte.
Als Vegeta seinen Blick an eben diesem Bein hinabgleiten ließ, bemerkte er noch ihre silbern lackierten Fußnägel und die schwarzen, hochhackigen Sandalen aus Leder, die Bulmas Schenkel noch knackiger als sonst wirken ließen.
Auch die fabelhaft gelungene Hochsteckfrisur mit den kleinen blauen Löckchen, die ihr seitlich ins Gesicht hingen, stand ihr ausgezeichnet.
Bulma tat so, als bemerke sie nichts, doch am liebsten hätte sie laut losgelacht.
Der sonst so beherrschte Prinz rang ihretwegen nach Luft!
Das klappte ja wie geschmiert...
Gönnerhaft lächelte sie Vegeta an, der sich darauf auf irgendeine Art ertappt fühlte.
Doch er stand ihr in Sachen gutem Aussehen in nichts nach!
Auch wenn er ihm ein wenig zu groß war, verlieh ihm der graue Zweiteiler die Ausstrahlung eines Draufgängers.
Er war sehr schnittig und passte so dementsprechend gut zu Vegeta.
Auch das schwarze Hemd, das unter der geöffneten Anzugjacke hervorlugte, hatte seinen Reiz.
Die beiden oberen Knöpfe waren offen, und so konnte man Vegetas muskelbepackten Oberkörper mehr als erahnen...
Bulma war begeistert.
"Ich bin wirklich überrascht, wie verändert du aussiehst, Vegeta.
Das hatte ich nicht erwartet.
So wird es keine Probleme geben."
Sie besah sich ihn noch einmal von oben bis unten, nickte zufrieden und öffnete dann die Tür. Als sie an Vegeta vorbei aus dem Haus stolzierte, roch sie zu ihrer Überraschung einen sanften Hauch von Davidoff-Parfum aus seiner Richtung.
,Cool Water for men' sagte ihre Experten-Nase.
Unwillkürlich musste sie grinsen.
*Cool Water-
Na wenn es einen Duft gibt, der besser zu Vegeta passt...hihihi...*
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An diesem besonderen Tag war Bulma nach einem besonderen Auto zumute.
Die schwarze Corvette, die sie vor kurzem angeschafft hatte
- Fräulein Briefs kann es sich ja leisten -
kam ihr gerade recht.
Schwungvoll hüpfte sie ins Wageninnere und forderte Vegeta mit einem Nicken auf, es ihr gleich zu tun.
Argwöhnisch stieg er ein und blickte sich neugierig um.
Diese Art von Gefährt hatte er noch nicht für sich entdeckt.
Doch es blieb ihm keine Zeit, sich großartig zu wundern, denn Bulma fuhr sofort an und er wurde erst einmal zurück in den Sitz gedrückt.
"Schnall dich an!"
hieß sie ihn, und nach ungefähr zehn Versuchen hatte er auch das geschafft.
Die beiden brausten die Straßen entlang und niemand sagte währenddessen ein Wort.
Allmählich wurde Bulma die Stille etwas unangenehm und sie legte eine Musikkassette in den Rekorder.
Doch da hatte sie sich verrechnet!
Als Vegeta das Band fünf Sekunden ertragen hatte, wurde es ihm zu bunt.
"Mach dieses schreckliche Gejaule aus, oder ich sorge dafür, dass du dieses Radio nie wieder benutzen kannst!"
Bulma verdrehte die Augen und nahm die Kassette schmollend wieder raus.
Wie gerne hätte sie jetzt ein bisschen Lagwagon zur Beruhigung gehört...
Doch ihre Wünsche wurden ja ständig ignoriert.
Die Fahrt in die Innenstadt und damit ins tobende Nachtleben von Satan-City ging schneller herum, als Vegeta gedacht hatte und er konnte endlich heil aus dem Auto steigen.
Ein paar von Bulmas temperamentvollen Fahrmanövern hatten ihn ganz schön ins Schwitzen gebracht und ihn daran zweifeln lassen.
Auch Bulma kletterte nun aus der Corvette, schlug deren Tür zu und setzte sich in Bewegung.
Chichi, Son Goku, Son Gohan und Piccolo warteten bereits vor dem Restaurant, das man sich ausgesucht hatte.
Verwundert blickte Bulma auf Piccolo und Gohan-
Und schließlich auf Chichi.
Diese zuckte schuldbewusst mit den Schultern und lächelte.
"Hallo, ihr beiden!
Wir sind auch gerade erst gekommen, aber lasst uns am besten gleich reingehen."
"Hallo zurück!
Gut seht ihr aus!
Schön, gehen wir."
Die sechsköpfige Kolonne setzte sich in Bewegung und Chichi erkundigte sich nach dem reservierten Tisch.
Ein Kellner kam auch sofort und wies ihnen ihre Plätze zu.
Als sich alle an der langen Tafel verteilt hatten, ging es ans Bestellen.
Der Ober hatte große Mühe, alles im Kopf zu behalten!
Gohan, Goku und Vegeta bestellten sich Massen an Verpflegung, die zwei Fußballmannschaften inklusive Spielerfrauen und Ersatzmänner hätten versorgen können.
Bulma und Chichi hielten sich damenhaft zurück und verlangten nach kleinen Portionen für sich und Piccolo orderte lediglich ein Glas Wasser.
Kopfschüttelnd entfernte sich die Bedienung wieder und überbrachte den Köchen des Hauses diese Katastrophe einer Bestellung.
Am Tisch dieser wunderlichen Gäste bemerkte nur Piccolo etwas von der Verblüffung des Obers und grinste ihn verständnisvoll an.
Der wollte gerade freundlich zurücklächeln, als er die langen scharfen Eckzähne dieses sonderbaren Grünlings bemerkte!
Er schlug die Hände über dem Kopf zusammen und sprang vor Angst hinter die Bar.
Piccolo beobachtete diese Reaktion mit fragendem Blick, zuckte dann jedoch gleichgültig mit den Schultern und wandte sich wieder seiner Unterhaltung mit Gohan zu.
Bulma, die zwischen Vegeta und Chichi saß, beugte sich zu ihrer Freundin hinüber und befragte sie über den außerplanmäßigen Anhang.
"Wie habt ihr es denn geschafft, dass Piccolo mitkommt?
Das hätte ich ja nie gedacht, dass der bei so etwas mitmacht!
Und ich hatte unsinnigerweise befürchtet, Vegeta würde auffallen...
Na, das hat sich wohl hiermit erledigt."
"Ich habe ihn vorhin danach gefragt",
flüsterte Chichi zurück.
"Er hat nur geantwortet:
,Für Son Gohan würde ich alles tun'.
Süß, oder?"
Bulma grinste zustimmend und nahm gleich darauf ihr Weinglas zur Hand, dass der verängstigte Kellner soeben zitternd auf dem Tisch abgestellt hatte.
Ein wenig Mut konnte sie heute gut gebrauchen!
Sie trank es in einem Zug aus und bestellte sich danach noch eine ganze Flasche.
Verwundert besah sich Vegeta das seltsam riechende Getränk.
Dieser scharfe Geruch war ihm absolut fremd.
"Was starrst du denn so?"
Niemals Alkohol probiert?"
Bulma fand Vegetas Blick urkomisch.
"Was soll denn das sein?"
Goku fing an zu kichern.
"Haha, ich wäre vorsichtig an deiner Stelle, Vegeta!"
rief er ihm zu.
"Wenn du zuviel davon hast, bist du nicht mehr Herr deiner Sinne!"
"Wie kann man denn zuviel trinken?
Du erzählst wohl mal wieder Märchen, Kakarot!?"
Seine Stimme war von Zweifeln durchzogen.
"Glaub mir, am Alkohol sind schon die härtesten Kerle gescheitert!"
Irgendwie klang es herausfordernd, deshalb bohrte Vegeta noch einmal nach.
"Du meinst also, du verträgst mehr als ich, Kakarot?"
"Ich habe immerhin schon Erfahrung damit...",
entgegnete Goku mit bedeutsamer Miene.
"Ha!
So schlimm wird dieses Zeugs schon nicht sein, wenn DU damit keine Probleme hast!
Na los, was du schaffst, schaffe ich doch allemal!"
"Na gut, ich bestelle uns etwas alkoholisches, und du sagst mir, was du davon hältst, in Ordnung?"
"Etwas??
Bestelle lieber ein paar Wannen voll, mich kriegst Du nicht so leicht unter!"
Vegetas Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen.
Er war sich seiner selbst sehr sicher, obwohl er keine Ahnung hatte, auf was er sich da eingelassen hatte.
Goku, der sich dessen sehr wohl bewusst war, bestellte nun also
unter dem genervten Blick seiner Frau eine Flasche Tequila.
Piccolo der die Szene kopfschüttelnd beobachtet hatte, verlangte sein fünftes Glas Wasser.
Nachdem er seine Bestellung ausgesprochen hatte, blieb sein umher schweifender Blick an Bulma hängen.
Sie sah so verändert aus!
Sogar Piccolo, der das menschliche Aussehen bisher immer als böse Laune der Natur angesehen hatte,
- er war schließlich Namekianer -
fand das blauhaarige Mädchen attraktiv.
Er schaute in die Runde und merkte, dass es den anderen ähnlich ging.
Goku lehnte sich zu Vegeta hinüber und fragte hinter vorgehaltener Hand:
"Sag mal...wie hältst du das eigentlich aus?
Bulma ist verdammt sexy, sie sieht fast aus wie eine Prinzessin."
Die Betonung legte er berechnend auf ,Prinzessin' und Vegeta zog beide Augenbrauen hoch.
"Körperbeherrschung ist alles, Kakarot, das solltest du eigentlich wissen."
Damit war für ihn das Gespräch beendet.
In diesem Moment brachte der Kellner dann auch das Essen.
Die Köche hatten mitgeholfen, ein riesiges Buffet aufzubauen und alle langten kräftig zu.
Als die Platten bis auf ein einsames Hühnerbeinchen geputzt waren, war es nun an der Zeit, den Tequila anzubrechen.
Piccolo leerte indessen eine weitere Flasche Tafelwasser und erwartete freudig die Wirkung der ersten Runde.
Vegeta schnüffelte erst zweifelnd an dem beißend riechenden Gesöff und kippte es sich schließlich die Kehle herunter.
Das sollte gut schmecken??
Doch ihm blieb gar keine Zeit, sich zu ekeln, denn Goku schenkte schon die nächste Runde aus.
Salz-Tequila-Zitrone-
Langsam gewöhnte sich Vegeta an die ungewohnten Geschmäcker.
Die beiden leerten ein Glas nach dem anderen und auch Bulma trank ein paar Schlückchen mit.
Zwischendurch versorgte sie sich mit Bier.
Während der zierlichen Bulma der Alkohol sehr bald zu Kopf stieg, machten die Saijajins noch lange nicht schlapp.
Etliche Male füllten sie sich nach und es dauerte einige Zeit, bis Vegeta ein erstes Schwindelgefühl registrierte.
Er war verwirrt ob dieser neuen Erfahrung, fand aber Gefallen an dem seltsamen Gefühl, das der Tequila in ihm ausgelöst hatte.
Auch Goku bekam langsam einen Schwips und Chichi konnte nur verzweifelt zwischen ihrem Mann, Bulma und Vegeta hin und her schauen.
Gohan hingegen amüsierte sich prächtig und lachte, was das Zeug hielt, über die albernen Sprüche, die die Erwachsenen auf einmal zum besten gaben.
"Tja, da kuckste, Vegetalein, sag nicht, ich hätte dich nich gewarnt..."
gluckste Goku.
"Ahhhh, son Schwachsinn! Ich hab doch noch den vooooollen Durchblick..."
lallte Vegeta zurück, obwohl ihm schon recht schwindelig war.
Nach dermaßen viel scharfen Sachen waren selbst die beiden Giganten in die Knie gezwungen und vergaßen für einen Moment ihre Feindschaft.
Dennoch hinterließ der Alkohol bei Goku und Vegeta lange nicht so eine große Wirkung wie bei Bulma. Sie war ja schließlich ein Mensch.
Piccolo nuckelte gerade gierig an einer frischen Wasserflasche, als sie gar nicht mehr aufhören konnte, zu kichern.
Nach dem 3. Bier fand sie grundsätzlich alles komisch.
Vegeta betrachtete sie verwundert.
*Hm....ich weiß nicht, ich weiß nicht...
Irgendwie sieht sie NOCH besser aus als vorhin, aber wie zum Teufel hat sie das gemacht?*
Goku hatte Vegetas glasigen Blick nicht übersehen und grinste Bulma zufrieden an.
Vegeta war zwar nicht allzu betrunken, doch sicherlich freigiebiger als sonst.
Genau das hatte Goku beabsichtigt.
Er zwinkerte seiner besten Freundin zu und erhob sein Schnapsglas zum X-ten Mal.
Die Stimmung wurde allgemein immer ausgelassener.
"Na, Veggie, ich hab ja gar nich gewusst, dassu lächeln kannst!"
Bulma grinste ihn schief von der Seite an.
"Mir scheint, hier gibt es tatsächlich jemanden, der dieses Zeug offensichtlich nicht verträgt.",
gab er zurück.
Vegeta verzog seinen Mund zu einem arroganten Lächeln, doch Bulma meinte ernsthaft, eine Spur Zärtlichkeit in seinen Worten lesen zu können.
Sie war diese Sache mit dem ,Mut antrinken' wohl doch etwas zu forsch angegangen.
Plötzlich geriet ein ernster Gedanke unter die vielen Sinnlosigkeiten, die sich in ihrem Hirn abspielten, und sie erschrak richtig!
"Mein Gott, ich muss ja noch fahren!"
Sie hatte es völlig verdrängt.
"Ich werde wohl besser doch kein neues Bier mehr bestellen..."
Ihr fiel auf, wie groß ihr Schwips mittlerweile war und auf einmal war es ihr richtig peinlich, wie albern sie sich benommen hatte.(Im Anime hätte sie jetzt wahrscheinlich so einen großen Tropfen auf der Stirn.... :) )
*Ich muss mich zusammenreißen*
sagte sie zu sich selbst.
*Ich darf mich vor Vegeta nicht so kindisch aufführen, ich bin eine erwachsene Frau!*
Eben dieser unterbrach nun ihre Überlegungen.
"Wo du schon davon sprichst, Frau!
Wir werden besser wieder nach Hause fahren, wir sind doch schon lange fertig mit dem Essen!
Oder bist Du schon nicht mehr dazu in der Lage?"
Er klang richtig drängend und Bulma, die darauf bedacht war, ihn bloß nicht zu verärgern, lenkte schließlich ein.
"Na gut, ich denke das bekomme ich noch hin..."
Allerdings war sie ein bisschen enttäuscht.
Es war schließlich erst 10 Uhr abends!
Der Abend hatte praktisch erst angefangen!
Und es war noch nichts aufregendes passiert...
"Können wir gehen?"
Er war schon aufgestanden und hatte sie damit erneut sehr unsanft aus ihren Gedanken gerissen.
*So ein Grobian aber auch....Muss er jetzt so eine Hektik machen?*
Hinter einer Wand, bestehend aus ungefähr einem Dutzend leeren Wasserflaschen, ertönte die Stimme von Piccolo.
"Wollt ihr etwa schon abhauen?"
Auch Chichi, die die ganze Zeit nichts mitbekommen hatte, weil sie Goku wegen des Tequila anmeckern musste, ließ von ihrem Mann ab und zeigte sich erstaunt.
"Nein, Bulma, ihr könnt doch jetzt unmöglich gehen!"
"Hm.
Du siehst ja, er ist schon draußen auf dem Weg zum Auto.
Ich muss wirklich..."
Sie verdrehte die Augen, stand auf, legte Geld auf den Tisch und gab allen noch die Hand.
"Das wird schon, Bulma!"
rief ihr Goku zum Abschied zu.
Und Chichi nickte aufmunternd.
Sogar Gohan zwinkerte ihr zu und Piccolo winkte mit einer Flasche Volvic.
Es tat gut, solche Freunde zu haben...
Dann verließ sie mit hängendem Kopf das Lokal und lief zu Vegeta, der mit verschränkten Armen am Auto auf sie wartete.
Er hatte ein wenig nachgedacht, auf dem Weg dorthin.
Wie hatte er nur plötzlich so freundlich zu Kakarot sein können?
Besaß dieses Teufelszeug etwa wirklich solche Kräfte?
Kräfte, die seinen Willen in den Schatten rückten?
Er konnte es sich nicht vorstellen, hörte dann aber auch wieder auf, darüber nachzugrübeln.
*Ach, das bisschen Schwindelgefühl verfliegt sicher bald...*
Bulma war nun an der Corvette angekommen und schloss die Tür auf.
Ihr Sprung auf den Fahrersitz sah diesmal allerdings nicht ganz so elegant aus, wie auf der Hinfahrt, und Vegeta befürchtete schon, in einem Graben zu landen.
Sie hatte beinahe so viel getrunken wie er!
Seine Augen wurden immer größer, als er seine Fahrerin bei dem Versuch beobachtete, den Schlüssel ins Zündschloss zu stecken.
*Na, wenn das mal gut geht...*
Bulma fuhr an. Extra langsam.
Sie wollte keinen Unfall verursachen und gleichzeitig gab ihr das die Chance, so lange wie
möglich neben Vegeta zu sitzen.
"Ein Lied, in Ordnung?"
Sie schaute ihrem Prinzen bittend in die Augen.
"Sch...Schau auf die Straße!"
brachte der jedoch nur raus.
Bulma fasste das unverschämterweise als ja auf und drückte auf ,start'.
Vegeta sagte nichts mehr.
Er wollte die Musik zwar nicht hören, hatte aber Angst, sie könne sich in ihrem Zustand aufregen und wirklich gegen einen Baum fahren.
So schwieg er.
Bulma genoss die vertrauten Klänge inbrünstig.
Der Text konnte einfach nicht besser auf ihre Lage passen.
Sogar Vegeta lauschte plötzlich aufmerksam, als der Refrain erklang:
,There's no one like you,
I can't wait for the night with you,
I imagine the things we do,
I just wanna be loved by you...'
Jedes dieser Wörter brannte Bulma wie Feuer auf ihrer Seele.
Wie recht der Sänger doch hatte...
Niemand war wie Vegeta, und sie wollte wirklich nur ihn.
Doch er blieb stumm wie ein Fisch, bis sie am Haus der Briefs angekommen waren.
In ihm rumorte es allerdings kräftig.
Man sah es ihm zwar nicht an, doch er war ziemlich durcheinander.
Mit dem Alkohol hatte er Neuland betreten und nun machte sich das Gefühl in ihm breit, sich selbst nicht mehr vertrauen zu können.
Mit Bulma, die bedenklich wankte, lief er zur Haustür.
10 Minuten später hatte sie auch endlich den Schlüssel aus ihrer Tasche gezogen und versuchte, möglichst wenig weit daneben zu zielen.
Als sie auch das geschafft hatte, traten beide in den dunklen Korridor.
Bulma ging voran, sie wollte sofort ins Bett, wenn sie schon nicht kriegen konnte, wonach ihr wirklich zumute war.
Vegeta hielt sich mit ähnlichen Gedanken und dem dringenden Bedürfnis, die Toilette zu besuchen hinter ihr.
Gerade hatte Bulma mit letzter Kraft die oberste Treppenstufe erreicht, als sie plötzlich abrutschte, und ins Taumeln geriet!
Sie ruderte haltsuchend mit den Armen, verlor jedoch das Gleichgewicht und drohte, nach hinten zu kippen!
Vegeta hatte etwas derartiges bereits kommen sehen und fing sie
- wohl eher um nicht selbst zu fallen, als um sie zu retten -
kurz bevor ein Unglück passierte auf.
Bulma schenkte ihm einen unendlich dankbaren Blick.
"Ich...ich..."
sie wusste nicht mehr, was sie sagen wollte!
Alles war wie weggeblasen.
Vegeta, der sich um einiges klarer als Bulma fühlte, schüttelte rügend den Kopf.
"Tz...tz...tz"
Einen Augenblick überlegte er, ob er sie vielleicht wieder absetzen sollte, doch er entschied sich komischerweise anders und trug sie den Weg bis vor ihre Zimmertür hinauf.
Warum, war ihm trotz allem selbst unbegreiflich.
Dort setzte er sie ab.
Er ließ jedoch seine Hände auf ihren Hüften liegen.
Bulma fühlte sich unglaublich an.
Nie hatte er solch ein zartes Wesen in den Armen gehalten.
Er war richtig beeindruckt.
Bulma spürte Schmetterlinge im Bauch und die Stellen, an denen Vegeta seine Hände platziert hatte, fingen an zu kribbeln.
Sie schaute ihm unendlich tief in die Augen.
Dieser Blick traf den Prinzen wie ein Stich.
Er zog Bulma nahe zu sich heran.
Seine schwarzen Augen funkelten.
Wie lange hatte er keine Frau mehr gehabt...er konnte sich schon gar nicht mehr erinnern...
Bulma ließ ihren Kopf auf seine Brust sinken.
Sie nahm ihre Hand zur Hilfe, öffnete noch einen Knopf an seinem Hemd, zog es etwas auseinander und begann, kleine Küsse auf der freigewordenen Hautstelle zu verteilen.
Vegeta schloss die Augen.
Niemand hatte ihn je so behandelt.
Er legte seine Hände auf Bulmas Po.
Sie seufzte auffordernd genießerisch drückte sich noch näher an Vegetas Körper.
Ihre Gefühle fuhren Achterbahn.
Sie schmolz förmlich in seinen starken Armen dahin.
Nur noch ein Gedanke wiederholte sich ständig in ihrem Kopf:
*Küss mich Küss mich Küss mich...*
Beinahe schon flehend blickte sie ihn an.
Und tatsächlich näherte Vegeta seinen Mund dem ihren.
Er ignorierte jegliche Vernunft, die ihn bisher zurückgehalten hatte und ließ es endlich geschehen.
Als ihre Lippen sich trafen und ihre Zungen einander zunächst sanft, dann in einem immer temperamentvolleren Rhythmus umspielten, glaubte Bulma, zu träumen.
Der größte all ihrer sehnlichsten Wünsche war in Erfüllung gegangen, als sie schon gar nicht mehr daran geglaubt hatte!
Vegeta spürte genau, dass sie Wachs in seinen erfahrenen Händen war.
In diesem Moment war sie wirklich bereit, alles für ihn zu tun.
Er genoss ihre bedingungslose Hingabe in vollen Zügen.
Es schien ihm immer besser zu gefallen.
Bulma stöhnte leise in seinen Mund.
Vegeta brach den Kuss kurzzeitig ab und packte sich Bulmas Haarschopf.
Er zog ihren Kopf ein wenig auf die Seite und fing an, gierig ihren Hals und Nacken zu küssen.
Sie wurde schon ganz feucht davon.
"Hör nicht auf...",
brachte sie gerade noch hervor.
Das Lied von Lagwagon schwirrte ihr durch den Kopf.
'I can't wait for the night with you'
Treffender konnte man Bulmas Gedanken gar nicht in Worte fassen!
"Hör bitte nicht auf damit..."
seufzte sie noch einmal.
Doch Vegeta, der sich die ganze Zeit vor lauter Erregung kaum noch hatte halten können, stoppte nun plötzlich.
Er nahm Bulmas Gesicht in beide Hände und betrachtete diese Schönheit, die ihm gänzlich verfallen war.
Sein Verstand hatte sich wieder eingeschalten.
*Ich werde das nicht tun...ich bin schon viel zu weit gegangen!*
Bulma schaute ihn fragend an, obwohl sie innerlich bereits ahnte, dass er nicht weitermachen würde.
Sie hätte sich nicht anders gefühlt, wenn er ihr mit voller Wucht in den Magen geschlagen hätte.
Ihre Tränen konnte sie gerade noch zurückhalten.
Vegeta wich ihrem unendlich traurigen Blick aus und ließ die Hände sinken.
"Das wolltest du doch, Kleine...?
Nun, das war es.
Gute nacht!"
Ohne sich noch einmal umzudrehen lief er die zwei Schritte zu seiner Zimmertür und verschwand dahinter.
Bulma blieb belämmert auf dem Flur stehen.
*Das sollte sie kuriert haben...*
Er versuchte sein gewohntes gemeines Lächeln, doch er brachte es nicht fertig.
Tief in seinem Herzen fühlte er, dass er sich gerade selbst anlogen hatte.
Hatte er ?
*Verflixter Alkohol...*
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Juhu, endlich hab ich's geschafft!
Na, war das gut?
Ich hoffe mal, ihr hattet genauso viel Spass am lesen, wie ich beim Schreiben!?.
Ich hab sogar schon eine Idee für Kapitel 9,also-
Stay tuned...
Noch eine kleine Anmerkung!
Das Lied von Lagwagon gibt's natürlich wirklich und es ist in Wahrheit eines meiner Lieblinge.
Also, wenn ihr genauer wissen wollt, wovon ich spreche,könnt ihrs euch ja mal irgendwo runterladen... ;)
(Lagwagon - no one like you)vielleicht gefällts euch ja...
Warnung: es handelt sich um Punk :))
