Zum Inhalt der Seite

Corvus

gibbet nisch
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Abmachung

Der nächste Morgen war...nun wie soll ich sagen? So wie meistens? Ich bin wieder viel zu früh da, sitze auf meinem unbequemen Stuhl und lese mein Buch. Ich war wirklich versunken darin...nun... ich las nicht wirklich, sondern ich dachte eher nach. Das Geld wird knapper und die Lage bei uns zuhause immer angespannter. Meine Eltern können mich nicht mehr versorgen weil beide tot sind und meine Schwester ist krank. Mit einer anständigen Operation würde sie wieder auf die Beine kommen, aber dazu fehlt uns einfach Geld. Wir haben gerade keins. Wir können froh sein, wenn wir uns das Essen verdienen können und das ist genauso wenig einfach. Ein Nebenjob? Tja...ich frage mich manchmal was sich meine gute Schwester dabei eigentlich denkt, wenn sie sagt und einen Augenblick bitte – ich möchte zitieren: „Nein Hizumi! Du besorgst dir keinen Nebenjob! Sonst sinken deine Noten ins unermessliche und das möchte ich nicht!“ aber gut das ist wieder ein komplett anderes Thema. Wenn ihr Freund Zero uns nicht aus der Patsche helfen würde, säßen wir ganz schön dumm da und ich bin wirklich froh, dass er da ist, auch wenn ich ihn zu anfangs nicht leiden konnte. (Wie eigentlich keinen aber gut...)
 

Wie ich also so in meinen Gedanken versank hörte ich erneut Schritte im Gang. Ich runzelte die Stirn und blickte geradewegs zur Türe als ich Mr. Penner eintreten sah. Das hat mir gerade noch gefehlt wirklich. Immer wenn man sich denkt, - es kann nicht noch schlimmer werden – WIRD es schlimmer! Gut. Ich war eh schon perplex von dem Kerl, dass er hier so früh auftauchen würde, obwohl er gestern noch feiern war... schien er auch noch...Selbstgespräche zu führen? Die Morgensonne tauchte das Zimmer in ein wunderschönes Rot ein und gab ihm erneut das perfekte Licht, denn er sah wieder unverschämt gut aus. „Die sind hier wirklich offen...in Osaka...“ sprach er grinsend zu sich selbst und reckte sich den Nacken. Ich richtete mein Augenmerk wieder in mein Buch und seufzte. „So sind unsere Weiber eben...“ quittierte ich seinen abfälligen Kommentar trocken und wagte nicht meinen Blick zu heben. Er stöhne genervt auf.„Was suchst du denn schon hier...ich hatte dich überhaupt nicht strebsam eingeschätzt.“ gab er lachend zurück. „Kann ich dich dann dafür bezahlen dass du mir meine Hausaufgaben machst…. Ich brauch schließlich ein wenig Ausgang am Abend…..“ Ich zuckte genervt mit den Augen brauen und schnaufte einmal tief aus. Ich war doch nun etwas gereizt. Was bildet sich dieser Penner eigentlich ein?? „Dich hätte ich auch nicht als männliche Schlampe eingeschätzt...du siehst ziemlich Prüde aus...“ gab ich trocken von mir und blickte endlich von meinem Buch auf zu Daisuke und gab noch hinzu: „Nein kannst du nicht!“. Somit wollte ich eigentlich das Gespräch beenden, doch der Junge quatschte weiter. „Schlampe ist der falsche Ausdruck....ein Gentleman, der die Auswahl hat und sie auch genießt...warum sollte ich dem widerstehen, was mir gewährt wird?“ während er die Worte sprach, stand er auf, schloss seine schlanken langen Finger den Buchrücken um und nahm mir das Buch aus den Händen. Ich knurrte einmal tief auf. Das ist doch jetzt nicht sein ernst? Er befeuchtete seine Fingerspitzen (!!!!) und blätterte ein paar mal. „....Schwere Kost...so früh am morgen...Schade, dass man dich nicht buchen kann. Du würdest mir mein Leben um so vieles einfacher machen.“ Gut...nun keine Panik, Hizumi. „Ich bleibe bei den Worten: „männliche Schlampe“...und ja ich würde dir dein Leben vereinfachen aber man kann ja nicht alles haben nicht wahr?“ Ich neigte meinen Kopf zur Seite und stand auf. Ich starrte dem Jungen fest in die Augen als ich schon fast zart mein Buch wieder an mich riss. „Von solchen Sachen...lässt du lieber die Finger...“ Arrogantes Arschloch! Dennoch lächelte ich süßlich und setzte mich wieder hin nur um weiter die Worte in dem Buch verschlingen zu können. Doch kaum saß ich wieder auf meinem Platz...fing er weiter an zu reden. „Na na na...“ sprach Mr. Klugscheißer, setzte sich auf die Knie und war auf meiner Augenhöhe. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich noch, wie er den Kopf schüttelte. Er lehnte seinen Arm auf den Tisch und legte seine Finger auf die Innenseite des Buches um dieses herunter drücken zu können. GOTT!!! Was nervt der mich????? Ich starrte ihn hasserfüllt an und....es klingt komisch aber, irgendwie hatte ich das Gefühl, als würde er meinen Blick...direkt erwidern. Darin versinken. Ja...so wirkte es. Sogleich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen als er folgende Worte sprach: „...was für einen Umgangston du pflegst...bist du dir sicher, dass du dich mit den richtigen Leuten abgibst...? Derweil sollte man sich mehr von einem Musterschüler wie dir erwarten. Solltest du nicht aufpassen, dass der Neuling sich auch gut einfindet?“ Ich starrte ihm weiter in die Augen. Ich zuckte nicht mal mit einer Wimper als ich erneut das Buch befreite. „ich gedenke nicht, dass erste Frage dich etwas angeht und die zweite Frage ist mir...reichlich egal!“ erwiderte ich gelangweilt und starrte ihn weiter an. Wenn er nicht gleich abhaut, stopfe ich ihm mein Buch in den Mund, damit er endlich ruhe gibt. Kann nicht mal wer kommen und mich befreien? N Mädchen? Sein Fanclub???? Plötzlich bemerkte ich, dass sich sein halboffener Mund sich wieder zu einem unnahbarem Lächeln formte. „...du gefällst mir...“ sprach er und drückte mein Buch weg. Ich wich etwas zurück, denn der Ausdruck gefiel mir gar nicht. „Lies weiter....ich bezweifle, dass du das ganze Lateinkauderwelsch, dass du dir reinziehst auch wirklich begreifst...“ Ich presste meine Lippen aufeinander und zog freundlich gesinnt meine Augenbrauen hoch. Gut vermutlich entgleisten mir meine Gesichtszüge in dem Moment vollkommen aber das war mir reiiiichlich egal! „Wenn du meinst...“ gab ich knapp zurück und gab meine Aufmerksamkeit wieder meinem „Lateinkauderwelsch“.

Im Augenwinkel beobachtete ich, wie er sich auf seine Knie stützt und aufstand. Er zwinkerte mir zu und sprach „Lass uns gute Freunde werden, kleiner. Ich geb dir nen Zehner die Woche fürs Mathe erledigen...und das ist noch gütig von mir.“ mit diesen Worten begab er sich zu seinem Platz und lies sich schwungvoll auf seinem Stuhl fallen.

„..angebracht für schönes abschreiben...Aber du kannst auch gerne bei mir vorbeikommen, falls dir das als Bezahlung lieber ist...“ Ok...ruhig Hizumi. Ganz ruhig.... „Ich bezweifle, dass ich das tue...“ dieser ….dieser...EGOZENTRISCHE IDIOT!!! aber dennoch zeigte ich mich unbeeindruckt. (Gott sei Dank!)

„...Ach....auch noch feilschen? Ein geldaffiner Musterschüler also...Fünfzehn....und noch ne Wohnungsführung bei mir drauf...das is n guter Handel, den man kaum abschlagen kann“ der Junge legte seine Beine auf die Tischplatte und schlug sie übereinander, während er seine Arme hinter dem Kopf verschränkte bevor er weitersprach. „....Das Zeug in der Schule ist das Blatt nicht wert...auf dem man schreibt...“ langsam aber sicher verlor ich meine Nerven. Ich rieb mir die Stirn seufze einmal tief und sprach als würde ich flüssiges Gold im Mund beherbergen. „Tut mir wirklich leid....Daisuke, aber Mathe ist nicht mein Fach.“ ich schmiss das Buch auf den Tisch und stand auf. „Aber ich bin mir sicher, dass du schon noch den ein oder die andere finden wirst, die dir dabei behilflich ist...nun ja...egal bei was.“ ein süffisantes Grinsen huschte mir über die Lippen, als ich an ihm vorbei trottete, ohne ihm einen weiteren Blick zu zuwerfen und ging aus dem Raum als er mich abrupt aufhielt. Der Arsch scheint echt nicht aufgeben zu wollen. „N Hausmädchen....das bräuchte ich auch noch! Also 30 Mäuse!!“ er machte eine kurze pause und warf nochmal „vielversprechend“ ein. Meinen inneren Drang, ihm die Fresse zu polieren, hielt ich gerade noch im Zaum als ich mich umdrehte, um in sein verdammt scheiß schönes Gesicht zu sehen (er sieht einfach genial aus! Sei er ein Arschloch oder nicht!! ARGH!) letztendlich brauchte ich das Geld...warum geb ich mich so zimperlich. 30 € jede Woche beziehungsweise.... jedes mal wenn ich bei ihm Putze...Für meine Schwester...ich rieb mir die Stirn und sah ihn entschlossen an. Was bin ich nur für ein Idiot? „Gut....ich machs“ hörte ich mich noch sagen und bereute die Worte auch schon wieder. Die beklemmende Stille die sich nun ausbreitete war nicht zu ertragen. Ich sah schon den Spott in seinen Augen aufflammen. Die Worte durchbohrten mich wie ein Messer die Butter. „..Hausmädchen war schon immer...dein Traumjob?“ belächelte er meine Worte und gab sich unnahbar. Verdammter...

„Ja...natürlich war es das. Ich arbeite gerne für Arschlöcher die mich ständig herum kommandieren... und ich nehme 50 Mäuse.“ ich verschränkte die Arme und sah ihn amüsiert an. „Du bist echt noch billiger als ich dich eingeschätzt hatte...“ Ich presste die Lippen aufeinander als er laut auflachte, seine Beine vom Tisch nahm und sich räkelte. „...ist das nicht unter deiner Würde, so schlecht zu scherzen?“ ich spielte nervös an meinen Fingern um ihn nicht an den Hals zu springen, was er, glaube ich, auch merkte.

„Ist es nicht unter deiner würde, so billig zu Vögeln?“ gab ich stinkig zurück und wollte einfach nur aus der scheiße raus. Daisuke sah mich perplex an. Ich spürte förmlich den kalten Herbstwind durch die Gänge ziehen, nachdem die Fenster zum lüften geöffnet wurden. Sein kalter und erhabener Blick streifte meinen. Ich hielt aber stand. „Willst du nicht mal aus der Türangel kommen und deine Gedanken ordnen?“ Ich war mir nicht sicher aber es kratzte den Jungen nicht ein Stück, dass ich so mit ihm sprach. Er strich sich ein paar lose Strähnen aus dem Gesicht und klemmte diese hinter sein Ohr. Betrachten, tat ich ihn allerdings mit steinerner Miene. Er verstand nicht worum es mir ging. Gut, mir auch egal. Ich tus für das scheiß Geld. „Wir kommst du auf solche absurden Ideen? Da musst du dir leider n Jobvermittler vom Bahnhof holen, wenn du dich als Schlampe einarbeiten willst.“ sprach Mr. Ochida, hielt seinen Blick gesenkt und schüttelte verständnislos seinen Kopf.

(Ruhe bewahren²)

„Aha. So ist das also?“ ich grinste und lag meine Miene aber nicht ab. Das kalte lächeln sollte ihn erschlagen, erdolchen, erdrosseln! „Du willst mich also flachlegen? Sorry, aber du bist nicht wirklich mein Typ.“ ich winkte mit der Hand ab. „Ich glaube du bist nicht ganz bei Trost. Ich hab hier mit keinem mal sexuelle Andeutungen gemacht. Bevor ich mich dir im Tanga vorstelle, kauf ich mir vorher ein Fakhirbett.“ Ich rieb mir meine Stirn und hätte ihn am liebsten erschlagen wollen. (Wie gut das ich mir das immer wieder ins Gedächtnis rufe) „Na dann. Also,“ setzte ich zum Wort an „ich komme nach der Schule gleich mit zu dir...und werde ein bisschen putzen.“ versuchsweise lächelte ich den Herren an. „Du hast die Kohle echt nötig, oder wie seh ich das?“ lachte der Junge laut auf und durchbohrte mich mit seinem spöttischen Blick. „Dass du dich so unterwürfig zeigst für die paar Mäuse...“ Ich spürte einen Stich. Der innere Schmerz, wenn man sich darüber lustig machte, dass ich mir mühe gab, mich um meine Schwester zu kümmern. Woher sollte er es auch wissen. Woher? Nicht anders antworten konnte ich, also gab ich ihm nur ein „wenn du das meinst“ zurück und zuckte nur mit den Schultern. Tausend Gedanken schossen mir in diesem Moment durch den Kopf, denn so egal war mir das alles gar nicht. Ich bin kein Snob, aber ich mag es nicht, wenn die Leute so ein schlechtes Bild von mir haben. „Du solltest dich lieber anständig bedanken, wenn man dir einen gefallen tut!“ riss mich Daisuke aus den Gedanken und ich prallte wieder auf dem Boden der Realität auf. Keine Zeit für träumen, Hizumi, rief ich mir wieder ins Gedächtnis zurück und richtete meinen Blick wieder zu ihm. „Ich lege die Konditionen fest, nicht du, dass das klar ist!“ schnarrte er mich an und ich verdrehte die Augen. „Ja ja. Texte nur, also es steht, der der Schule, bis dann!“ schob ich zwischen seine Worte, drehte mich um und ging. Was für ein Arschloch.

Nach der Schule wartete ich ungeduldig vor dem Tor des Gebäudes. Die Blätter auf dem Boden wurden vom Wind aufgewirbelt und flogen hin und her. Der Herbst war dieses Jahr sehr schön, aber sehr kalt. Ich schlug meinen Kragen weiter auf, damit mich der kalte Wind nicht mehr so streifen konnte. Ich schloss die Augen und atmete einmal kurz tief durch. Ich genoss es, wenn es kälter wurde, denn die Luft fühlte sich immer frischer an als im Sommer und roch auch wesentlich besser. Die Schüler zogen an mir vorbei und die, wo mich kannten, verabschiedeten sich von mir mit einem Winken. Ich drehte meinen Kopf zum Eingang der Schule wo ich den Playboy höchstpersönlich, umringt mit Mädchen, heraus kommen sah. Ich biss mir auf die Zunge. Das darf doch wohl nicht wahr sein oder? WAS zum Teufel ist an dem scheiß Kerl so interessant? Seine Haare sind... und sein Gesicht ist...seine Augen...BAH! Ich gab einen abschätzigen Laut von mir und wendete mich, sichtlich genervt, ab. Die Hände hatte ich vorher schon in meinen Manteltaschen vergraben und ballte diese nun zu Fäusten. Irgendwie sah ich es echt nicht ein, bei, ausgerechnet IHM, zu arbeiten! Er ergötzt sich an meinen Qualen und daran, dass ich ihm haushoch unterlegen bin! Aber NEIN! Nicht mit mir. „Mädels, ich muss los. So gern ich noch wissen wollen würde, welche Stiefel du auf Ebay gefunden hast, Aiko. Aber dafür zeigst du sie mir in live und Farbe!“ Sprach der schleimige Playboyverschnitt dem Mädchen zu und lächelte sie kokett an. „Bye bye!“ kam es ihm herzlichst über die Lippen und winkte den Schulmädchen zum abschied lässig zu. Er schländerte über den Hof zu mir und griff mir an die Schulter. „Hey, Mrs. Poppins!“ sprach der Playboy und grinste mich an. Ich pflügte seine Hand von meiner Schulter und sah ihn genervt grinsen an, drehte mich zu der Straße und gab ihm theatralisch das Zeichen, dass er voranschreiten solle. Er aber wiederum, gab mir das Zeichen, dass er nicht vorhat zu laufen. Stattdessen schüttelte er ruhig und stoisch seinen Kopf. Daisuke legte seinen Arm um mich und zog mich ruckartig an seine Seite. Seinen Griff hatte er fest um meinen Arm und schlenderte langsam an meiner Seite. „Ich muss nochmal die Termine mit dir klären. Ich habe heute keine Zeit für meine kleine Hausdame! Ich muss noch ein paar Angelegenheiten für große Jungs klären. Aber du kannst mir gerne morgen beim Wände streichen helfen.“. Mein Blick huschte sofort auf den Arm um meine Schulter und ich zog meine Augenbraue nach oben. Dann sah ich ihn gefährlich an und rieb mir die Stirn.

„Gut...“ gab ich widerwillig nach. „Mach ich das eben.“. Wir liefen ein paar Schritte zusammen bevor er mir auf die Schulter klopfte und sich von mir löste. „In Ordnung. Dann ist die Sache geklärt. Mal sehen, wie du dich anstellst. Über Geld sprechen wir morgen. Morgen, 10 Uhr Ikeda Station. Sei pünktlich, ich warte nicht.“ ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen, zog er an mir vorbei und ging.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-10-14T10:12:11+00:00 14.10.2011 12:12
Weiter gehts gleich mit dem zweiten Kapitel.

Und immer noch finde ich Hizumi super.
Ich kann ihn ganz gut verstehen.
Schon am frühen Morgen würde ich auch nicht so penetrant genervt werden wollen.

Daisuke finde ich ziemlich eingebildet und irgendwie kommt er mir wie ein A...loch rüber, aber ich mag ihn trotzdem.
Er hat so etwas Geheimnisvolles an sich, was ich ziemlich interessant finde.

Ich mag die FF jetzt schon.
LG Temari


Zurück