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Die Prüfung der Grenzen

Aus Schwarz und Weiß wird Grau
von

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Die Wahrheit

8. Kapitel: Die Wahrheit
 

Es war still in dem schlichten Krankenzimmer. Nur das stetige Piepen des Herzmonitors und das Tropfen der Lösung, welche Garrus Kreislauf aufrechterhalten sollte, unterbrachen das unangenehme Schweigen. Mira saß auf einem einfachen Stuhl neben Garrus Bett und betrachtete ihren besten Freund. Die Entscheidung über ihr Leben lag unmittelbar vor ihr und Mira würde am liebsten fliehen würde. Unruhig rutsche sie hin und her, während Garrus noch immer stur an die Decke starrte.

Der ganze Vorfall war gerade erst einmal zwei Stunden her und Mira fühlte sich noch immer ganz benommen. Am liebsten würde sie einfach schlafen. Sich in ihrem Bett zu verkriechen und alles erst einmal zu verdrängen erschien durchaus verlockend. Seit gut einer Stunde war Garrus aus der Narkose erwacht, doch er hatte seitdem kein Wort gewechselt außer mit dem behandelnden Salarianer. Auch angesehen hatte er Mira nicht. Wen verwunderte das? Die ganze Situation musste schockierend, wenn nicht sogar verstörend sein. Sie konnte es ihm nicht vorwerfen, aber diese Stille zerfraß sie förmlich von innen heraus. Immer wieder fuhr sie sich über die Lippen, wollte ansetzen aber stockte doch, weil ihr die Worte fehlten. Mira wollte Garrus nicht verlieren, doch sie wusste nicht, wie sie all das erklären sollte. All das war nur verständlich, wenn man Krios kannte. Wie sollte sie ihre Zweifel bloß näher bringen?

Geistesabwesend knetete sie ihre Hände im Schoß und atmete schwer. Die ganze Situation lastete auf ihren Schultern und sie hatte das Gefühl, dass sie ihr die Luft abschnürte.

„Also, Shepard. Was ist jetzt die Erklärung für all das?“, sagte Garrus, während er seinen Kopf zu ihr umdrehte. Seine eisblauen Falkenaugen betrachteten sie abwartend, mit einem lauernden Glanz in ihnen. Sie schluckte, als der Blick sie traf und schloss die Augen.

„Es ist alles kompliziert...ich weiß gar nicht wo anfangen soll.“

„Wie wäre es mit dem Anfang?“ Garrus Augen verließen sie nicht, sondern verharrten stur auf den ihren.

„Ja…ja, der Anfang.“, sagte Mira unsicher und blickte hilflos umher. „Nur wo ist der?“ Garrus richtete sich etwas mehr in seinem Bett auf. Sie sah ihn an und bereute dieses Wagnis sofort. Die Skepsis in Garrus Augen und das verletzte Vertrauen ließen ihren Körper erstarren. Hilflos klemmte sie ihre Hände zwischen ihre Knie und zog die Schultern hoch. Mira holte tief Luft und schloss die Augen.

„Also...wie du sicher schon ahnst...ich habe Krios damals getroffen, als der Angriff auf Nilarus Villa war. Nur verlief es anders, als erwartet.“

„Er hat dich nicht getötet.“

„Offensichtlich nicht...“, sagte Mira ruhig und sah an sich hinab.

„Und du hast ihn nicht verhaftet.“ Sie zögerte.

„Nein...“

„Warum nicht?“, fragte Garrus ernst und verschmälerte seine Augen, während Mira beinahe sehen konnte, wie sein Gehirn arbeitete und versuchte die gesammelten Fakten zu verknüpfen. Es war die Frage, die ihm schon seit er erwacht war, auf der Seele brannte und vor der Mira sich gefürchtet hatte. Wie sollten sie es ihm erklären, wenn sie es vor ihr selbst nicht dazu im Stande war? Mira sammelte ihre Gedanken und versuchte ihnen Struktur zu verleihen.

„Das ist nicht einfach zu erklären, Garrus...“

„Keine Ausreden mehr. Ich will wissen, welches Spiel ihr spielt.“

„Wir spielen kein Spiel.“, sagte Mira verzweifelt und musste sich zusammenreißen um nicht gegen die eisige Wut in Garrus Stimme anzuschreien. Garrus sah sie an und verschmälerte seine Augen. Shepard erschauderte, als sie meinte Verachtung in den klarblauen Augen zu sehen.

„Du bist sauer...“, stellte Mira nüchtern fest und rieb sich über die Augenbrauen.

„Ich weiß nicht, ob sauer das richtige Wort ist. Enttäuscht, verletzt, verraten trifft es vielleicht eher als sauer.“, erwiderte Garrus knapp und richtete sich auf. Mira nickte und fühlte sich plötzlich klamm. Mit diesen Worten hatte sie zwar gerechnet, doch sie trafen sie dennoch sehr. Sie waren verletzender als ‚sauer‘, aber sie war froh, dass seine Stimme etwas ruhiger, sachlicher geworden war.

„Verstehe...“, murmelte Mira dennoch geknickt.

„Rede einfach endlich mit mir.“ Garrus war gereizt und schnaubte wütend.

„Das ist leider nicht so einfach...also...als ich nach geeigneten Opfern...entdeckte ich den Baterianer...und fand heraus, dass er derjenige gewesen ist, der damals den Angriff auf Mindoir veranlasst hatte und wofür der Rat ihn nie hat bestrafen können.“

„Was?“ Garrus wandte sich abrupt zu ihr um und blinzelte überrascht. Garrus hatte Berichte über den Angriff auf die Menschen Kolonie in der Attika Traverse gelesen. Die Details waren natürlich unter Verschluss bei der Allianz, aber allein die groben Details reichten um einen Horrorbild zu zeichnen. Auch wenn Garrus noch nicht verstand, warum sie Krios gehe ließ, so verstand er doch, dass es sie emotional hatte aufgewühlt haben müssen dem Alptraum ihrer Vergangenheit begegnet zu sein. Langsam richtete er sich wieder auf und drehte seinen Oberkörper zu ihr um.

„Shepard...das muss schwer für dich gewesen sein...“, flüsterte er besorgt. Mira schwieg, ihre Lippen zu einem schmalen Spalt gepresst. Unruhig blickte sie in dem kleinen, sterilen Krankenzimmer umher. „Aber ich versteh immer noch nicht...“

„Ich schwor mir, Nilarus büßen zu lassen...Wut und Hass kochten in mir...ich verlor meine Professionalität. In dem Moment wurde mir klar, dass er Krios Opfer sein würde, ich wollte ihn aber töten. Ich wollte diesen Mistkerl von Baterianer dafür büßen lassen, was er mir angetan hat. Was er meinen Freunden, meinen Eltern, angetan hatte...doch als ich ankam, war Krios bereits fertig. Ich rannte dennoch in das Wohnhaus und als ich durch den Flur ging...tauchte er hinter mir auf...und fragte mich, warum ich ihn verfolge. In dem Moment, als ich mich umdrehte, spürte ich erst seine wahre Macht. Als ich ihn erblickte wurde mir klar, dass ich ihn niemals verhaften könnte. Sein Körper war umgeben von einer Aura der Selbstsicherheit, dass es mir noch immer kalt über den Rücken läuft, wenn ich daran zurückdenke. Thane Krios ist…beängstigend, wenn er arbeitet, um es gelinde auszudrücken. Als er hinter mir stand und mich mit dieser tiefen, kalten Stimme ansprach, da dachte ich, ich würde sterben. Hier und jetzt. Ich habe mich noch nicht einmal gefragt, warum er mich nicht einfach erschossen hatte. Ich dachte, jetzt wo er weiß, dass ich ihn jage, würde er mich quälen, denn Attentäter liebten doch schließlich die Gewalt. Für sie ist das alles doch nur ein Spaß, eine Kunstform, dachte ich, aber ich lag falsch. Anstatt mich anzugreifen, begann Krios ein Gespräch mit mir. Er stellte fest, dass ich seinen Namen kannte und es somit kein Zufall sein konnte, dass ich immer entweder bevor oder nach einem Auftrag auftauchen würde. Er hatte mich also schon vorher unbewusst bemerkt, doch mich als Zufall eingestuft und deshalb nicht bewusst an mich erinnert.

Danach meinte er sogar, dass ich hinne machen sollte, weil er nicht den ganzen Tag Zeit hätte. Ich wurde so wütend bei dieser Bemerkung, dass ich alle Beherrschung verlor, aber es durchbrach auch meine Angst. Ich sagte den Spruch, den wir so oft runter beten mussten und griff ihn an, doch Krios gelang es ohne Probleme selbst meiner Finte auszuweichen. Stattdessen packte er mich und drehte mir die Hände auf den Rücken.“ Mira hielt inne und blinzelte träge, als sie sich zurück an die Details erinnerte. Dafür, dass es solch ein einschneidendes Erlebnis in ihrem Leben gewesen war, waren die Erinnerungen doch schon stark verblasst. Viel stärker erinnerte sie sich an die darauf folgenden Treffen mit Krios. Die Gespräche, wie sie einmal sogar fast gelacht hatte, die Vorsicht, aber auch den Kitzel der Jagd. All das war viel lebendiger, obwohl die Essenz ihrer ersten Begegnung sich umso stärker in ihre Seele eingebrannt hatte, als alles andere. Die Gefühle, die sie damals empfunden hatte, waren stark in ihr vorhanden und sie spürte noch immer wie sie sie veränderten.

Garrus sah sie lange an und stellte sich vor, was in dem Tower vorgefallen war. Seine Augen schlossen sich halb, als er begann es sich bildlich vorzustellen und sein Blick glitt unbewusst an Mira vorbei.

„Und da musstest du um dein Leben kämpfen.“, sagte er nach einigen Momenten der Stille und wandte sich ihr wieder zu. Mira erwiderte den Blick und schüttelte entschieden den Kopf.

„Eben nicht, das war ja das Überraschende. Stattdessen schien er ernsthaft verwirrt zu sein und er meinte nur, dass es für einen Rekrut der Akademie eine echte Leistung wäre ihn zu stellen, das wäre bisher Niemanden gelungen.“

„Er hat dich nicht angegriffen?“

„Nein. Er hätte mich so leicht erschießen können, meine Hand brechen, doch er hatte mich nur aufgehalten. Ich bekam Angst, als ich ihm so ausgeliefert war und schrie ihn an, dass er mich loslassen sollte, doch er meinte nur, was ich sonst tun würde. In diesem Moment war seine Verwirrung verschwunden und das Selbstbewusstsein zurück. Ich weiß nicht wie er es macht, Garrus, aber etwas in seiner Wortwahl, Sprache, Mimik, Gestik und vor allem in seiner Stimme weckt in dir jeglichen animalischen Fluchtinstinkt. Du willst nur noch weg, witterst die Gefahr, es ist als wüsstest du, dass du dem lebendigen Tod gegenüber stehst. Einem Todesengel. Anmutig, in gewisser Weise schön, so elegant wie er arbeitet, aber brandgefährlich und diese Aura ist faszinierend und verstörend in gleichen Maßen.“ Die Worte blieben in der Luft hängen, schwebten durch den Raum und entfalteten ihre Wirkung. Nach einigen Augenblicken nickte Garrus bedächtig.

„Das habe ich neben meiner Verwirrung auch gespürt…obwohl er überhaupt nichts Bedrohliches gesagt hatte, im Gegenteil, so wusste ich noch bevor du seinem Namen sagtest, dass ich ihn nicht zum Feind haben wollte. Das Töten fällt ihm so leicht…beängstigend leicht und wie ruhig er bei all dem bleibt.“

„Er ist in gewisser Weise einem Kroganer ähnlich. Perfekt ausgebildet für den Kampf, nur ist er lautlos wie eine Raubkatze und äußerst intelligent. Als ich bemerkte, dass er kein stumpfsinniger Krieger war, sondern äußerst intelligent und überlegt, wurde ich nur noch ängstlicher und überspielte es mit Wut um keine Blöße zu zeigen, doch Krios ging nie auf eine meiner Provokationen ein, sondern blieb stets ruhig. Irgendwann ertappte ich mich dabei, dass es mich zu verunsichern begann, denn er war so ganz als ich mir je einen Attentäter vorgestellt habe. Er war nicht kaltblütig, er war nicht grausam. Ich hatte sogar manchmal den Eindruck, dass er sehr leidet.“

Garrus wollte erst zu einem Protest ansetzen, doch er sah in Shepard Gesicht, dass es ihr Ernst war. Sie versuchte es nicht besser darzustellen oder gar ihr Versagen zu verschleiern, es war bloß die Wahrheit, also schwieg er. Mira war ihm dankbar dafür, denn sie wusste nicht, was sie auf weitere „aber er ist ein Attentäter“ Einwürfe hätte erwidern sollen. Sie hatte Angst davor gehabt, dass Garrus darauf beharren würde und dieses Argument zu einer Art Joker für jede Argumentation bleiben würde, doch er schien sich auf das Zeichnen des Bildes, was damals im Tower von Nilarus entstand, einzulassen. Daran merkte Mira, dass Garrus gewillt war ihr zuzuhören und das erleichterte sie ungemein.

„Aber wie kam es dazu, dass du deinen Traum aufgabst für einen Attentäter?“ Nachdenklich blickte er sie an und Mira verstand, dass es für ihn immer noch keinen Sinn ergab. Wie denn auch? Tat es für sie selber ja auch nicht, doch er hatte ein Recht darauf, dass sie es versuchte.

„Den Grund dafür kann ich präzise gar nicht benennen, da es keine logische Entscheidung war. Es ist eher...eine Mischung aus Gefühlen. Erinnerst du dich noch was in der Nacht passierte, bevor du die Prüfung bestanden hattest?“

„Du meinst, als du von den Sklavenhändlern gefangen gehalten wurdest?“, hakte Garrus nach und seine Mundmandible klackerten leicht, als er nachdenklich brummte. „Ja, das tue ich...“

„Nun... das völlig kuriose...abstruse...verwirrende ist...“ Mira holte tief Luft, bevor sie antwortete: „Thane Krios war derjenige, der mich aus ihren Fängen befreit hat...“

„Was? Mira, hallo?“ Garrus wedelte mit seiner großen, dreifingrigen Hand vor ihrem Gesicht herum, so als wollte er testen, ob sie überhaupt noch reagierte. „Du musst dir das nicht noch denken um die Entscheidung schlüssiger für dich zu machen.“

„Hältst du mich für so verrückt oder verzweifelt, dass ich das tuen würde?“ Sie zog eine Augenbraue hoch und war Garrus einen missmutigen Blick zu. „Danke aber auch...bester Freund.“ Ein griesgrämiges Knurren entwich ihr.

„Das war dein ernst?“, fragte Garrus überrascht und sah sie aus großen Augen an. Shepard rollte die Augen und schüttelte den Kopf, als sie sarkastisch sagte:

„Nein, ich denke mir gerne so was aus.“ Wieder seufzte sie und strich sich ihren Pony aus dem Gesicht.

„Woher willst du das denn wissen, Mira? Ich denke der Hinweis ging anonym ein.“

„Tat er auch...“, erwiderte sie knapp. „Aber er wusste Details, die nur derjenige wissen konnte, der da gewesen war.“

„Nicht zwingend. Er kann genauso gut es nur gesehen haben und es fiel ihm wieder ein, als du ihn gestellt hast.“, gab Garrus zu bedenken.

„Warum sollte er dabei lügen?“ Mira sah ihn blinzelnd an.

„Mira...ein Attentäter weiß nicht nur mit einer Waffe umzugehen, sondern auch mit der Psyche. Er wollte dich damit manipulieren und sich eine Fluchtmöglichkeit zu verschaffen.“ Beinahe mitleidig sah Garrus sie an. Sie war von dem besten Attentäter hereingelegt worden und merkte es sicher bereits selbst. Deshalb klammerte sie sich verzweifelt an diese Lügen, damit sie es sich nicht eingestehen musste. Seine Wut im Bauch wuchs. Wie konnte dieser Drell seiner Mira das nur antun? So mit ihren Gefühlen zu spielen? Mira war die aufrichtigste, moralischste, Person die er kannte. Ihr ging Ehre und Gerechtigkeit über alles, sogar noch mehr als einem Turianer und die waren schon auf Ehre versteift. Nun gab sie für eine Lüge wissentlich ihren Traum auf, wo sie das erste Mal an sich gedacht hatte und warf all das über Bord, weil sie belogen wurde. Das machte Garrus krank.

„Garrus...übersiehst du dabei nicht etwas oder hast du so eine hohe Meinung von mir? Er hätte locker abhauen können. Ich hätte gegen ihn keine Chance.“

„Vielleicht steht er auf Psychospielchen.“

„Nein, ganz sicher nicht...“, murmelte Mira gedankenverloren. Sie trat an das Fenster des Krankenzimmers und sah hinaus. Raumschiffen glitten ruhig durch die Arme der Citadell und ihre Außenfassaden glänzten im Licht der künstlich simulierten Sonne.

„Woher willst du das wissen...“

„Weil Krios nicht so ist...“, sagte sie schlicht und legte eine Hand an das Fenster. Garrus sah sie ungläubig an und sie spürte es förmlich in ihrem Rücken. Sie musste völlig verrückt in seinen Ohren klingen. Sie verteidigte hier den berüchtigtsten Attentäter der Galaxis. Es gab einige wirklich grausame Gerüchte über ihn in den Tiefen der Suppe aus Verbrechen. Aber jetzt, wo sie allmählich sich einbildete Krios zu kennen, zumindest ein wenig mehr als nur die Oberfläche, da konnte sie das nicht vorstellen. Thane Krios war zwar der perfekte Attentäter und auch anders, wenn er seinen Beruf ausübte, doch an sich war der Drell kein schlechtes Wesen. Indem er die miesesten Verbrecher jagte, glaubte sie sogar, dass er ein sehr moralischer, tiefgründiger Drell war, der nur offensichtlich viel gelitten hatte, wenn sie an so manche Blicke zurückdachte. Jedes Mal wenn er seine Gedanken nachgehangen war- was dank des Solipsismus ja häufig passierte- war sein Blick schmerzvoll und traurig gewesen. Mira schüttelte ihren Kopf leicht. Nein, das war nicht gespielt. So einen Gesichtsausdruck, der sich dann immer auf der sonst so ausdruckslose Maske gezeigt hatte und in den Tiefen seiner dunklen Augen entflammt war, konnte Niemand spielen. Nicht der beste Schauspieler. Diese Gefühle waren echt, da war sie sich sicher.

„Ach, und das weißt du.“, sagte Garrus und seine Stimme hatte einen leichten Hang von Sarkasmus, den Mira zusammenfahren ließ.

„Du kennst ihn nicht, Garrus.“

„Aber du kennst ihn?“, fuhr Garrus sie aufgebracht an. Es durfte doch nicht wahr sein! Wenn er es nicht besser wüsste, würde er meinen, dass Shepard sich in Krios verknallt hatte. Was für ein absurder Gedanke! Doch warum verhielt sie sich dann so merkwürdig, warum verteidigte sie ihn?

„Mehr als du...“ Ihre Stimme war kalt, denn sie spürte, dass Garrus an ihrem Geisteszustand zu zweifeln begann. So viel zum Thema er würde ihr zuhören und eine Chance geben. Er war doch noch in der Schablone des Attentäters gefangen. Konnte er nicht endlich auch die Zone des Graus betreten, in der sie schon so lange stand- hilflos und allein in ihrer eigenen Verwirrung? Wo er es doch schon so oft gesagt hatte.

„DU LÄSST DICH VON IHM MANIPULIEREN, SHEPARD!“ Garrus Stimme bebte von unterdrückter Verzweiflung und er rang mit seinen Händen. „Du bist nicht mehr du selbst, seit du ihm begegnet bist.“

„Das ist wahr...ich bin nicht mehr die naive Mira, die nur noch Schwarz und Weiß sieht. Garrus, ich will Thane Krios Taten nicht rechtfertig. Sie waren gegen das Gesetz und sicher auch nicht immer richtig, aber...hast du nicht selbst mal gesagt, dass uns manchmal die Regeln mehr fesseln als helfen?“

„Das ist noch lange kein Grund...“, ereiferte sich Garrus, doch Mira hob nur die Hand. Normal hätte sie wohl jetzt zurückgeschrien, doch vielleicht begann Krios etwas auf sie abzufärben. Sie war ruhiger. Sie wollte nicht ruppig werden. So würde sie Garrus nicht erreichen. Letzten endlich war er jetzt nicht anders, als sie selbst gewesen war, als sie Krios getroffen hatte. Sie war bockig gewesen, festgefahren in ihren Vorstellungen, geschützt durch eine Mauer von Trotz. Bei Garrus war es grad nicht anders. Krios hatte es geschafft diesen Wall durch Ruhe und sachliche Argumentation auszuheben und war so zu ihr durchgedrungen, obwohl sie sicher noch versteifter gewesen war, als Garrus jetzt. Einen Monat hatte es bei Krios gedauert...vielleicht würde es auch so lange dauern, bis Garrus es akzeptieren würde, doch Mira war bereit so lange dafür zu kämpfen. Sie wollte noch nicht einmal, dass ihr bester Freund es verstand, vielleicht war das ein wenig viel verlangt, denn dazu musste man sich wirklich mit Krios treffen und mit ihm reden um dieses kaum greifbare Gefühl zu verstehen, was Mira dazu veranlasst hatte ihn gehen zu lassen. Dazu würde Garrus nicht mehr die Chance bekommen und würde es so sicher nie ganz begreifen können, doch Mira wünschte sich sehr, dass er es irgendwann tolerieren würde.

„Thane Krios hat da aufgeräumt, wo der C-Sec die Hände gebunden sind durch unsere eigenen Regeln und Protokolle. Willst du ihm das verübeln? Ohne ihn wärst du tot.“ Langsam drehte sie sich von Fenster weg und durchbohrte Garrus mit einem scharfen Blick. Der Turianer schluckte, als ihre blauen Augen ihn traurig ansahen und verlegen blickte er zur Seite. Es war einer dieser Blicke, bei dem man sich schuldig fühlte, egal ob man im Recht war oder nicht. Ein Blick voller Enttäuschung, der einem das Herz zerschnitt, irrelevant ob man denjenigen mochte oder nicht.

„Ok...er hat uns aus einer misslichen Lage gerettet...“, gestand er missmutig ein und verzog nachdenklich das Gesicht. „Aber so konnte er seine Illusion aufrecht erhalten und gleichzeitig töten.“

Mira seufzte schwer und lehnte ich gegen die Fensterscheibe, während sie die Arme vor der Brust verschränkte.

„Garrus...warst du es nicht, der mir sagte, dass er nur den Abschaum tötet, an den wir nicht dran gekommen waren. Wenn es ihm wirklich Spaß machen würde, worauf du hinaus willst, dann wär es ihm doch egal, wer das Opfer ist. Töten um des Tötens Willen, aber so ist Krios nicht. Du hattest Recht, er tötet nur die, die es auch verdienen.“

„Und er darf Richter spielen?“

„Das hab ich doch gar nicht gesagt.“, sagte Mira verzweifelt und schloss die Augen. „Er weiß selber, dass es eine Sünde ist, was er tut. Er betet nach jedem Mord für die Vergebung seiner Sünden und dafür, dass die Seelen, die er genommen hat, ihren Weg ins Licht finden. Als wir uns begegneten und ihm bewusst...“- sie betonte das Wort besonders- „...wurde, dass ich diejenige war, die er vor den Baterianern und dem Kroganer gerettet hatte, fragte er mich, warum ich den Auftrag nicht abgelehnt hätte. Ich war da noch in dem Glauben, dass er mich töten würde, also wäre es nun auch egal, also erzählte ich es ihm. In dem Moment sah ich die letzte Regung in seinem Gesicht, die ich erwartet hätte: Ehrliches Mitleid. Es tat ihm leid, dass er mir solche Umstände gemacht hatte. Lange hat er mich angesehen und gemurmelt, dass das vielleicht der Wille von Arashu wäre. Er sah mich an und sagte etwas, was mich seitdem wirklich verändert hat und was mich in diesem Moment total erschüttert an. Er sicherte mir meine Sicherheit zu und legte sein Schicksal in meine Hände. Sein Blick war voller Leid, während er mit einer traurigen Stimme, die Worte sagte, die ich niemals vergessen werde: ‚Weil ich mein Schicksal in Ihre Hände lege. Die Götter werden sich etwas dabei gedacht haben, dass sie uns hier zusammengeführt haben. Entscheiden Sie sich für das, was Sie für richtig halten. Vielleicht wird es Zeit, dass ich für meine Verbrechen bestraft werde und verhaftet werde. Entscheiden Sie, ich kann es nicht.‘“ Miras Blick glitt in die Ferne, als sie sich zurück erinnerte. Ja, diese Worte hatten viel in ihr verändert.

„Das hat er gesagt?“ Nun war auch Garrus wirklich überrascht. Mira nickte und setzte sich wieder neben ihn ans Bett.

„Er ist zwar ein Attentäter, Garrus, aber er ist kein schlechter Drell. Krios geht nur auf eine andere Art und Weise an die Dinge heran wie wir es tun würden. In der einzigen, die er kann. Er war wirklich bereit seine Strafe anzunehmen und meinen Traum zu ermöglichen. Er hätte mich erschießen, verschleppen, als Geisel nehmen können um zu entkommen, doch als das Martinshorn des Einsatzwagen ertönte, da dachte er ich würde mich für die Festnahme entscheiden und nahm die Hände auf den Rücken, der mächtige Thane Krios wirkte auf einmal gebrochen, er lieferte sich mir aus und gab sich auf, dabei hatte er nichts Unrechtes getan...nur für Gerechtigkeit gesorgt, wo wir es nicht konnten. In diesem Moment...konnte ich es nicht. Ich konnte ihn nicht verhaften. Es liegt nicht nur daran, dass er mich rettete...wenn er trotzdem so gewesen wäre, wie ich ihn erwartet hätte und einfach nur gegen Baterianer oder so hätte kämpfen wollen, hätte ich damit kein Problem gehabt. Wirklich nicht...aber wie er mich angesehen hatte, als er sagte, dass er sich umsonst die Schuld von fünf Morden aufgeladen hätte, wenn er mich jetzt tötete...wurde mir klar...dass sein Verhältnis zu seinem Beruf zwiespältig ist. Vielleicht ist es das Einzige, was er kann und hat sich lange selbst in Rechtfertigungen geflüchtet, doch im Grunde hasst er es töten zu müssen und jede weitere Seele belastet ihn, denke ich...doch er kann nicht aufhören...weil er keine andere Möglichkeit weiß, wie er das erreichen könnte, wofür er kämpft. Was auch immer das ist...und ich will nicht darüber urteilen. Was Thane Krios tut, ist weder schwarz noch weiß, es ist grau.“ Mira blickte von ihrem Schoß auf und betrachtete Garrus, welcher lange schwieg. Nachdenklich wanderten seine Augen durch den Raum, verharrten auf undefinierbaren Punkten, während er versuchte zu verstehen, was Mira ihm sagte. Man sah ihm an, dass er mit sich kämpfte. Sein Glaube und Intention kämpften gegen den Verstand. Unruhig rang er mit dem Händen und der Ausschlag des Herzmonitors wurde schneller, zeigte eine erhöhte Herzfrequenz und somit Stress.

„Garrus...bitte sag was...“

„Lass mich nachdenken...“ Garrus Stimme war abweisend und gefangen in dem Wirbel seiner Gedanken. Seine Augen schienen dem Strom zu folgen, wanderten hin und her ohne wirklich zu sehen und Mira schwieg betreten, ihre Hände zwischen den Schoß geklemmt. Zitternd entfuhr Luft seiner kleinen Nasen, doch er sprach nicht. Minuten vergingen, indem Garrus hörbar gemachter Herzschlag als Einziges die Stille durchbrach und es machte Mira verrückt. Diese Spannung knisterte beinahe zwischen ihnen und am liebsten würde sie fliehen, doch sie blieb. Vieles hatte sie verbockt in ihrem Leben, doch dieses Mal würde sie nicht abhauen, sobald es schwierig wurde. Das war sie Garrus schuldig und auch Krios gegenüber.

Nach endlos erscheinenden Minuten innerer Qual, seufzte Garrus und sah Shepard wieder an.

„Du hast ihn danach wieder getroffen?“, fragte er und rieb sich über den Kopf, was sich durch den Katheter als umständlich erwies. Mira nickte.

„Am Tag nachdem Zusammenpfiff von Pallin und unserem Streit...hatte ich das Gefühl verfolgt zu werden, schob es aber auf dem Schock des Treffens...dass es eine eingebildete Paranoia ist. Doch wie es sich rausstellte, irrte ich mich nicht. Ich war im Flux...ich wolle nicht, dass Erinthia mich wieder ausquetschte, und trank einiges...wohl etwas zu viel und als ich aus der Bar kam, entdeckte ich Krios, der in einer Ecke stand und mich beobachtete. Erst dachte ich, das wär der Alkohol, denn er war direkt darauf verschwunden...doch es passierte immer wieder und irgendwann kam er zu mir und sprach mich an. Seine Anwesenheit ließ all mein Versagen wieder hochkochen und ich projizierte all meine Enttäuschung und Wut auf mich selbst auf ihn. Krios hat wirklich versucht ein normales Gespräch mit mir zu führen, herauszufinden, was das zwischen uns war, doch ich blockte ihn mit blanker Wut ab. Zu sehr erinnerte er mich daran, was ich gerade aufgegeben hatte. Ich dachte, er würde mich damit verspotten und verschwinden, doch innerhalb des letzten Monats kam er immer und immer wieder und auch anonyme Hinweise gingen bei mir ein. Es entwickelte sich ein Spiel zwischen uns. Er war dieses Mal der Gejagte und nicht der Jäger. Auch wenn ich jedes Mal zu spät kam, so genoss ich insgeheim das Spiel. Wir beide waren in diesem Tanz aus Verwirrung und Spiel gefangen...ich fühlte mich gefordert.“

„Du begannst ihn zu akzeptieren...“, stellte Garrus etwas zu trocken fest.

„Ja...auch wenn es mir bis heute schwer fiel, es mir selbst einzugestehen und ich immer noch etwas abweisend war...aber ja. Ich musste mir eingestehen, dass ich mich ihm gegenüber geirrt hatte, dass ich mein Urteil revidieren musste, aber was blieb mir dann? Nur die Verzweiflung, die blieb über die Zukunft. Wenn ich Krios verschonte, musste ich unweigerlich meine Ausbildung in C-Sec schmeißen.“

„Und, wirst du?“

„Ich werde ihn nicht verhaften und ja, ich werde Pallin morgen meine Kündigung geben.“ Es fühlte sich seltsam an, es endlich auszusprechen, ihre Entscheidung zu formulieren, aber es war auch eine Erleichterung. Fest hatte sie damit gerechnet, dass Garrus sie anschreien würde, versuchen würde sie zu überzeugen, nicht diesen Weg zu wählen, doch der Turianer sah sie einfach nur an. Seine eisblauen Augen durchdrangen sie nur, doch Mira hielt ihm stand.

„Und was geschah dann? Woher wusstet ihr, dass ich angegriffen werden sollte?“ Mira spürte, dass diese Frage ihn besonders beschäftigte. Seine Stimme war vorsichtig, so als pirsche er sich an die Antwort heran und wisse nicht, ob er sie wirklich wissen wollte. Mira verstand ihn und überlegte kurz, ob sie ihm wirklich antworten sollte, doch dann sah sie ein, dass er ein Recht darauf hatte.

„Vor ein paar Stunden saß ich im Blackstar...“, begann Mira nachdenklich den Bericht. „...und trank einen Drink. Ich ahnte bereits, dass Krios wiederkommen würde. Er kam immer in solchen Situationen. So verwunderte es mich nicht, als nach einiger Zeit sich ein Schatten in meinem Blickfeld auftauchte. Ich war relativ abweisend zu ihm, selbst für meine Verhältnisse, weil ich spürte, dass unser Spiel nicht mehr weitergehen konnte und er bestätigte das. Krios sagte mir, dass er morgen nach Illium aufbrechen würde und mir etwas geben wollte.“

„Etwas...geben?“, wiederholte Garrus irritiert ihre Worte. „Was könnte er dir denn geben?“

„Informationen...als Attentäter unterhält er natürlich viele Kontakte. Heute suchte er mich auf, weil er eine Information bekam, die auch mich interessieren könnte. Krios sagte, ich solle es als Belohnung dafür sehen, dass ich ihn gestellt habe.“

„Dieser Drell wird immer seltsamer.“, murmelte der Turianer. Shepard konnte nicht anders, als ein wenig zu lachen.

„Das habe ich auch schon einige Male gedacht. Er ist nicht wirklich einordbar.“, gestand Mira ein und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.

„Gelinde ausgedrückt.“ Wieder lachte Mira.

„Ja, gelinde ausgedrückt. Nun ja...die Art und Weise wie er aber über die Information sprach...die hatte mich beunruhigt. Krios Stimme ist immer so ruhig, wie du sie kennengelernt hast, aber in diesem Moment war sie vorsichtig und auch sein Gesichtsausdruck...es war als wolle er sich vor meiner Wut wappnen. Etwas tief in mir verriet mir, dass etwas nicht stimmte. Schließlich überreichte er mir ein Datenpad mit Informationen über sein letztes Attentat auf der Citadell.“

„...und das war ich?“ Mira zögerte einige Augenblicke und wählte ihre Worte mit Bedacht. Ihr war bewusst, dass eine falsche Wahl all das, was sie innerhalb der letzten Stunde an Verständnis bei Garrus geschaffen hatte, wieder verlieren konnte. Schließlich entschied sich Mira für ein schlichtes Nicken, doch bevor Garrus irgendetwas sagen konnte, sah sie ihn mit einem Blick an, der ihn verstummen ließ.

„Ja...der Auftraggeber schickte sein Angebot dafür, dich zu töten, an Krios. Er stellte wie immer seine Nachforschungen an und war irritiert...als er auf mich traf. Als er fertig war mit seinen Nachforschungen... lehnte er den Auftrag ab.“ Garrus schüttelte verwirrt den Kopf und verschmälerte seine Augen.

„Er lehnte ab?“

„Du hast nichts Unrechtes getan, deshalb hatte er abgelehnt und suchte mich auf um dich zu warnen.“

„Warum kam er nicht direkt zu mir?“

„Hättest du ihm geglaubt?“ Mira zog skeptisch eine Augenbraue hoch.

„Nein...“, räumte der Turianer schließlich ein. „Nein, wohl nicht.“

„Siehst du. Es war seine einzige Chance. Auch ich war nicht grad leicht zu überzeugen. Als ich las, dass du das Ziel sein solltest, Garrus, da bin ich vollkommen ausgerastet. Es war als wäre eine Sicherung in meinem Kopf durchgeknallt. Indem Moment hatte Krios alles was er an Zugeständnis von mir gewonnen hatte, verloren. Ich schrie ihn an, drohte sogar, obwohl er doch gar nichts gesagt hatte. Da hab ich ihn das erste Mal genervt erlebt. Als er mir sagte, dass er abgelehnt hatte, verrauchte zwar meine Wut und ich entschuldigte mich, aber die Angst blieb, denn Krios meinte, dass es dem Auftraggeber ernst genug sein könnte, dass er einen weiteren Attentäter beauftragen könnte...“

„Oder eine Söldnertruppe.“ Garrus Stimme war rau und er schluckte, als er daran dachte wie knapp er dem Tod entkommen war und vor allem, wenn er daran dachte, wem er sein Leben verdankte. Verdiente Krios auf Grund dieser Tatsache eine Chance? Doch was, wenn er wirklich nur mit Mira spielte? So ganz konnte Garrus seinen Argwohn nicht ablegen, doch er spürte wie sehr Shepard daran haderte, wie schwer es ihr fiel mit der Situation klar zu kommen, deshalb wollte er sich seine Skepsis nicht anmerken lassen, denn es würde sie sonst nur noch mehr verunsichern. Mira gab sich zwar überzeugt von ihrer Entscheidung, doch Garrus wusste, dass wenn er ernsthaft nachhaken würde, dann würde er sie ins Schwanken bringen, doch Garrus war es ihr schuldig, ihr wenigstens zuzuhören. Ihr! Und Niemanden sonst. Aber vielleicht sollte auch er mal Nachforschungen anstellen...

„Ja...oder eine Söldnertruppe...“ Mira lächelte schwach und nickte. „Krios und ich überlegten gemeinsam, wann und wo der Angriff sein könnte. In diesem Moment war es mir egal, wer er war, ich fand es sogar gut, denn seine Erfahrung, sein Wissen würde mir helfen. Doch als mir klar wurde, dass sie dein vermeintliches Treffen mit deiner Familie nutzen würden, da rannte ich so schnell ich konnte. Ich dachte nicht, ich handelte. Ich hatte Angst...und ich war wütend. Niemand würde es wagen meinen besten Freund anzugreifen. Als mir Krios dann seine Hilfe anbot, war alles vergessen, ich knurrte ihn an wie ein wütender Hund, dass ich niemals einen Attentäter in deine Nähe lasse. Ich glaube...ich habe ihn in diesen Moment sehr verletzt.“ Mira holte zitternd Luft und schloss traurig die Augen. Jetzt wo sie all das wieder erzählte, wurde ihr erst bewusst, was sie Krios angetan hatte. Wie unrecht sie ihn behandelt hatte. Wie hatte sie nur so dumm sein können? So blind? Sie mochte sich gar nicht vorstellen wie sehr sie ihn verletzt haben musste und bei dem Gedanken wurde ihr übel. Wie sollte sie sich nur morgen bei ihm entschuldigen?“

„...und doch...obwohl ich ungerecht zu ihm war, sah er über all das hinweg und half uns. Er hatte keinerlei Verpflichtung, er hatte schon mehr getan, als er hätte tun müssen...und dann...er war besorgt...“ Mira schüttelte ungläubig den Kopf und vergrub ihre Hände in den Haaren. Wie sollte sie das nur wieder gut machen? Krios hatte Größe bewiesen. Im Gegensatz zu ihr...

„Hey...“ Garrus richtete sich auf und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Mach dich nicht verrückt.“

„Aber Garrus...“ Die Tür ging plötzlich auf und ein beschäftigt wirkender Salarianer trat ein.

„Mr. Vakarian wir müssen noch einmal ihre Werte nehmen...“ Der echsenartige Alien blieb in der Tür stehen und neigte seinen Kopf, als er Shepard erblickte. Die großen, pupillenlosen Augen betrachteten Mira eingehend, ein Datenpad mit Garrus Akte in der Hand.

„Oh, Sie haben Besuch. Nicht gewusst, nicht gewusst...entschuldigen Sie, Ma’am, aber Sie müssen gehen. Untersuchungen stehen an. Müssen Blut abnehmen, Proben...unangenehm, unangenehm...“, murmelte der Salarianer hastig und drängelte sich an Mira vorbei.

„He...hey...“, warf sie überfordert ein, als der Arzt sie schon nach draußen schob.

„Ist schon gut, Shepard.“, sagte Garrus beruhigend und lächelte ihr ermutigend zu. „Wir sehen uns morgen.“ Mira zögerte kurz und verließ dann das Krankenhaus, nach einer Verabschiedung und betrat die kalte Nacht. Unsicher ging sie zurück zum Quartier der C-Sicherheit Akademie. Wohl wissend, dass es das letzte Mal sein würde.
 

~*~

Sooo, das schwierige Gespräch zwischen Mira und Garrus ist überstanden...folgen ja nur noch zwei weitere 8D

Ich habe mir wirklich Mühe gegeben Garrus gut darzustellen und ihn nicht allzu engstirn wirken lassen. Ich hofe das ist mir gelungen. :)

Danke, dass ihr der Geschichte noch immer treu seid.

Lg,

Jeanne-Kamikaze-



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2012-10-27T11:02:52+00:00 27.10.2012 13:02
Was für ein wundervolles kapi >w<
Ich finde du hast Garrus gut getroffen, bei dem Gespräch, daumen hoch :3
Wie er erst skeptisch und dagegen ist und dann nach und nach es doch akzeptiert, auch wenn er er seinen Argwohn doch nicht ganz ablegen kann, gegenüber Krios :) Genau wie die Theorie, Shepard wurde Gehirn gewaschen xDDD
Einfach toll *___*

Hach und dann als sie das letzte Treffen erklärte, wo sie Krios so angeschrien hatte und erst als sie darüber sprach, sie sich im klaren wurde wie sehr sie ihn verletzt hatte...... und trotzdem kam um ihnen zu helfen.....ihre Gefühle dabei einfach klasse beschrieben <3<3<3

Und Garus sie trösten möchte.....nya~<3<3<3 einfach süß
Und dann kam dieser blöde Salarianer -.- Ich weiß nicht, ob ich paranoia habe, aber ich trau diesem Salarianer net, vllt. will er Garrus iwas antun >:(
Kann aber wirklich auch nur para sein :D

Das Ende fand ich traurig, sie weiß, dass es das letzte mal sein wird......ich musste ein bissel weinen T^T
Och mano.....
Ich hoffe Garrus passiert nichts <3

Freu mich schon aufs nächste chap <3<3<3
Gaaaaaaaaaaaaaaanz liebe Grüße Aka-chan <3<3<3
Von: abgemeldet
2012-10-11T19:21:31+00:00 11.10.2012 21:21
Woah! Wahnsinn, ich konnt einfach nich aufhörn zu lesen XD
Echt, eig könntest du romane von mass effect rausbringen :)
Das gespräch war echt mega gut, und ich liebe es, wie du Garrus,Shep und Thane darstellst! *~*
Und es ist göttlich wie du die Aussagen/Sätze der Salarianer schreibst, richtig cool und lustig. Wie sie nu mal sind, schnell und abgehackt XD
*am liebsten weiterlesen will*
Von:  fahnm
2012-10-08T19:57:51+00:00 08.10.2012 21:57
Hammer Kapi^^
Mach weiter so.^^
Von:  Rhunaris
2012-10-08T18:55:37+00:00 08.10.2012 20:55
Ein wunderbares Kapitel :)
Ich mag das Gespräch zwischen den beiden sehr, wie sie ihren Standpunkt erklärt, Garrus erstmal komplett dagegen ist, sich ihren Standpunkt dann doch weiter anhört und es mehr oder weniger hinnimmt. Bin schon ganz gespannt auf ihre Kündigung und vor allem auf das Treffen mit Thane!
Kanns kaum abwarten, das nächste Kapitel zu Gesicht zu kriegen ;D


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