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Vacaciones en las Morillas

Urlaub mit der GANZEN Familie
von

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Vom Abendessen zum Ende des Tages

„Aufwachen, Schlafmützen!” Wenn die laute, durchdringende Stimme, die der Zwölfjährige mit Sicherheit von seiner Mutter geerbt hatte, Teddy nicht bereits aus dem Schlaf und Victoire von seiner Schulter gerissen hätte, dann hätte der Wasserschwall sein Übriges getan, den James ihnen nun über den Kopf laufen ließ, da sie, zumindest seiner Meinung nach, nicht schnell genug auf die Beine gekommen waren.

Teddy sprang vom Bett, schüttelte instinktiv seine Haare, damit die Wassertropfen nicht in sein Gesicht liefen und brüllte: „Was sollte das denn bitte? Kann man denn nicht andere Weckmethoden anwenden?” Er wandte sich James zu, um ihm eine gerechte Strafe zu verpassen, doch Victoire hatte sich bereits fauchend auf den Jungen gestürzt und schien kurz davor James zu erwürgen. „Bist du lebensmüde? Einfach so hier hereinzuplatzen. Wage es nicht noch einmal, sonst...?” „Sonst was?”, fragte James frech mit einem Leuchten in den Augen. Er liebte die Gefahr und den Nervenkitzel und seine Cousine konnte jeden Moment hochgehen. „Willst du mich bei Mum verpetzen?” James liebte es, sie zu provozieren, wusste er doch, dass Victoire dies niemals tun würde.

Doch heute war er damit zu weit gegangen. Teddy spürte das und James sah es sicher an dem Blitzen in Victoires Augen.

Teddy machte einen Schritt auf sie zu, doch Victoire hatte bereits ihren Zauberstab gezogen und mit einem kurzen Schlenker des selbigen rief sie: „Rictussempra!”

Während James sich vor Lachen am Boden krümmte, weil unsichtbare Hände ihn erbarmungslos kitzelten, stand Victoire zufrieden mit erhobenem Zauberstab über ihm, schob sich eine Haarsträhne hinters Ohr und kicherte. „Das, James Potter, ist meine Strafe, und ich kenne noch eine ganze Menge anderer Flüche. Einer unangenehmer als der andere. Also leg dich nie wieder mit einer volljährigen Hexe an.”

Teddy, der bemerkte, dass James kaum mehr Luft bekam, sprang an Victoires Seite und legte eine Hand auf ihren Zauberstab. „Lass ihn, ich denke, er hat's kapiert.” Victoire sah ihn skeptisch von der Seite an, verdrehte die Augen und hob den Zauber auf.

Sofort sprang James aus dem Zimmer, allerdings nicht ohne die Tür hinter sich zuzuknallen. „Ich meinte, ich hoffe”, korrigierte sich Teddy mit gerunzelter Stirn. „Jetzt ist es deine Schuld, wenn er uns wieder auf der Nase rumtanzt”, folgerte Victoire und rümpfte die Nase, „was wollte er überhaupt?”

Teddy zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, du kennst ihn doch, er brauchte vielleicht nur ein wenig Aufmerksamkeit.”

„Na klasse. Kann er sich die nicht von jemand anderem holen? Immer muss er uns nerven. Er ist bei Weitem der schlimmste, obwohl Hugo und Lucy auch keine Unschuldsengel sind. Können die nicht einfach alle normal sein?” Während Victoire ihren Monolog weiterführte und ihre Klamotten mit einem Zauberspruch trocknete, vergrub Teddy seine Hände in seinen Hosentaschen und hörte geduldig lächelnd zu. Natürlich malträtierten all die kleineren Kinder auch seine Nerven, aber er liebte sie dennoch viel zu sehr, um ihnen lange böse zu sein und er wusste, dass es Victoire im Grunde genauso ging. Trotzdem hieß es jetzt, sie unbedingt Wut abbauen zu lassen und ihr nicht zu widersprechen.

Auf dem Weg zur Küche begegneten sie Bill, der Victoire einen Kuss auf die Stirn drückte. „Guten Morgen, mein Engel. Na, auch schon wach?” Sein lachender Blick wanderte auch zu Teddy, der wiederum den Blick erwiderte. „Da James uns so 'liebevoll' geweckt, ja”, antwortete Victoire, „was ist denn so wichtig, dass wir aufstehen müssen, Dad?” Bill lachte leise. „Abendessen, meine Tochter, Abendessen. Und in diesem Land nimmt man das für gewöhnlich mit der ganzen Familie ein.” Victoire und Teddy wechselten einen geschockten Blick, gefolgt von einem auf die Uhr. „Es ist doch erst... 21 Uhr?!” Irritiert sah Teddy auf. Es konnte unmöglich schon so spät sein. Draußen war es doch noch taghell!

Bill lachte wieder, diesmal lauter. Ihre verwirrten Gesichter mussten auch Galleonen wert sein. Bill nickte in Richtung Terrasse. „Kommt schon, Grandma verteilt schon das Essen.”

Immer noch völlig verdattert folgten sie Bill an den Tisch und ließen sich nebeneinander auf ihren Stühlen nieder. Neben Teddy saß Molly, die ihn mit großen Augen anstarrte, als wäre er gerade von den Toten wieder auferstanden.

An Victoires anderer Seite saß James, was sie mit hochgezogenen Augenbrauen quittierte, so dass er ein wenig von ihr wegrutschte. Zufrieden mit sich selbst hob Victoire ihren Teller, damit Molly ihr etwas von der Suppe auftun konnte.

Im selben Moment beschwerte sich Ron von der anderen Seite des Tisches: „Mum, die Suppe ist ja kalt.” Teddy probierte einen Löffel und tatsächlich handelte es sich um eine kalte Tomatensuppe. Molly seufzte.

„Das gehört so, Ronnie. Es ist warm hier.” Auch das stimmte. Teddy konnte noch immer im T-Shirt und kurzen Hosen draußen sitzen ohne zu Frieren. Es war allerdings auf jeden Fall angenehmer als heute Nachmittag.

Nun schaltete sich Hermine ein und erklärte: „Das ist Gazpacho, Ron. Eine kalte Suppe aus Tomaten, Gurken und Paprika. Fast wie ein flüssiger Salat.”

Ron grummelte, doch er widmete sich wieder seinem Essen. Offenbar war sein Hunger zu groß. Teddy fand die Suppe großartig. Sie war genau richtig für solch heißen Tage, denn sie kühlte und lag nicht schwer im Magen.

„Möchtest du auch etwas?” Teddy sah überrascht zur Seite. Victoire hielt ihm eine Flasche mit weinrotem Inhalt entgegen. Er nickte, bevor er sich fragte, was sie ihm da andrehte, doch als er sah, dass auch Lily und Hugo davon tranken, war er sich sicher, dass es keinen Alkohol beinhaltete. Ganz im Gegenteil, es schmeckte süß, nicht bitter. Als Victoire merkte, dass es ihm schmeckte, fügte sie hinzu: „Salobreña. Ein Wein ohne Alkohol, also Traubensaft. Angeblich ist noch irgendeine Geheimzutat beigefügt.”

Das glaubte Teddy aufs Wort. Allein Traubensaft konnte nicht derart lecker sein.

Während die Weasleys aßen, redeten und lärmten, versank die Sonne langsam hinter den Bäumen der Morillas und die Nacht begann. Wie in Spanien üblich blieb die Familie, auch nachdem alle satt waren, zusammen und taten dies und das. Die einen diskutierten die neusten Veränderungen im Ministerium, während ein paar Kinder die Brettspiele aus dem Haus geholt hatten und sich nun begeistert gegenseitig bekämpften.

Teddy beobachtete diese friedliche Szene und fühlte sich sicher, satt und geborgen. Ja, Er fühlte sich endlich rundum wohl. Vergessen die Bedenken von heute morgen, vergessen der Hitzschlag und vergessen der Ärger über James.

Victoires Hand fand seine unter dem Tisch und ohne über die Folgen nachzudenken schloss er seine Finger um ihre. Vielleicht war ja doch Alkohol in dem Getränk gewesen.

Mit einem Mal erhob sich Arthur und alle Aufmerksamkeit richtete sich auf ihn. Er sagte: „Ich freue mich, dass wir alle hier sind. Wir haben alle einen anstrengenden Tag hinter uns-”

„Ja, wir haben am Pool gechillt, gegessen, geschlafen und dann noch mehr gegessen, was für ein anstrengendes Leben”, warf George ein und erntete dafür böse Blicke von Angelina, Hermine und Molly sr., aber auch Gelächter von Harry, Ron, deren Söhnen und einigen anderen. Arthur hingegen lächelte noch ein wenig breiter und fuhr ungerührt fort: „Und ich wollte, dass wir hiermit auf unsere gemeinsamen Ferien anstoßen. Machen wir es auf die spanische Art.” Mit einem Blick auf seinen Zettel verkündete er feierlich wie eine Zauberspruch: „Arriba!”, und hob sein Glas hoch. Die anderen taten es ihm nach.

„Abajo!” Und sämtliche Gläser wanderten hinunter auf Tischhöhe.

„Al centro!” Arthur streckte sein Glas in die Mitte, wo schließlich alle Gläser klirrend zusammenstießen.

„Y para dentro!” Mit diesen abschließenden Worten setzte er sein Glas an die Lippen, was bei den anderen mit Verzögerung ebenfalls geschah. Es folgte eine allgemeines Schlucken, dann beendete Arthur seinen Toast mit einem: „Auf unsere Ferien!”

Nach etwa weiteren zehn Minuten wurde den Kindern definitiv zu langweilig. Sie zerrten an den Armen ihrer Eltern, die wiederum Victoire und Teddy flehentlich ansahen. Schließlich leuchteten Victoires blaue Augen auf. „Ich habe eine Idee”, hauchte sie begeistert. Teddy folgte ihrem Blick und sah in den schwarzen Himmel, an dem unzählige Sterne funkelten.

Er nickte Victoire aufmunternd zu, die sich daraufhin Lily und Molly an der Hand schnappte und mit einem „Wer kann mir sagen, wo ich den Großen Wagen finde?” in Richtung Liegestühle verschwand. Teddy stand ebenfalls auf und brachte die übrigen Kinder mit einem Pfiff dazu, ihm zu folgen. Zum Glück kannte Victoire sich mit Astronomie aus.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  klothhilde
2011-10-10T11:57:58+00:00 10.10.2011 13:57
Schönes neues Chap! Die Weasleys sind echt eine Chaos Familie, aber trotzdem hat man jedes Mal Lust dazuzugehören xD
Ich freu mich schon aufs nächste Chap!
LG Anna


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