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Lonely Ways

von

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Ein neuer morgen. Und somit auch ein neuer Arbeitstag. Sae seufzte leise und fuhr sich mit einer Hand durch sein kurzes, blondes Haar. Jeden Tag das Selbe: Aufstehen, anziehen, einen Kaffee runterkippen und danach zur Arbeit fahren. Dort verbrachte er dann den ganzen Tag, ging seiner Arbeit nach. Des Öfteren machte er auch Überstunden – der Nachteil wenn man selbstständig ist.
 

Doch trotz allem was er bis jetzt erreicht hatte… er war nicht zufrieden mit sich. In letzter Zeit, wenn er abends in seinem Bett lag, dachte er über sich nach, über das, was aus ihm geworden ist.
 

Vor allem dachte er über seinen verblassten Traum nach. Schon seit klein auf hatte er einen großen Wunsch: Er wollte etwas aus sich machen, einen wichtigen Beruf erlernen, am Liebsten studieren und dann durch sein Wissen etwas zu der Weltgeschichte beitragen. Früher hatte er viele Ideen: Sänger, Wissenschaftler, Schauspieler. All das waren Berufswünsche, die er ergreifen wollte. Selbst nach seinem Tod sollten sich die Menschen an ihn erinnern. Das war sein Wunsch.
 

Während er so in Gedanken war, lenkte er seine Schritte aus der Haustür in den kühlen Herbstmorgen. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte blieb er einen Moment stehen, legte den Kopf in den Nacken und betrachtete den leicht bewölkten Himmel mit seinen smaragdgrünen Augen. ‚Wie sehr ich mich doch verändert habe..‘ schoss es ihm durch den Kopf – ein Gedanke, den er zur Zeit häufiger hatte. Früher, vor einigen Jahren, hatte er andere Ideale. Nichts und niemand hätte ihn je davon abhalten können, das zu tun, was er unbedingt tun wollte. Doch viele Schicksalsschläge machten ihm einen Strich durch die Rechnung, immer wieder musste er die Richtung seines Lebensweges ändern.
 

Wer würde ihn vermissen, wenn er einmal nicht mehr da sein würde? Natürlich, einige Leute würden um ihn trauern, seinen Tod beweinen. Dennoch würde sich die Welt weiter drehen. Alles würde seinen gewohnten Gang gehen. Nach einer Weile würden die Menschen, die ihn kannten, vergessen. Sie würden sich wieder in ihren Alltag einordnen, wieder all das tun, was sie auch vor seinem Tod getan hatten. Es würde keinen Unterschied geben – fast. Nur er war nicht mehr da. Doch er war entbehrlich. Niemand besonderes, sondern nur irgend ein Mensch unter Millionen anderen.
 

Er hatte gar nicht bemerkt, dass er Gesellschaft bekommen hatte, bis sich eine Hand um die Seine schloss. Verwundert wendete er seinen Blick dem Schwarzhaarigen zu, der nun ihm gegenüber stand.

„Ist mit dir alles in Ordnung, Sae?“, fragte Kai besorgt und musterte ihn mit seinen durchdringend blauen Augen.
 

Er war so in Gedanken versunken, dass er unbewusst schon zum Hostel gelaufen war, ohne überhaupt auf seinen Weg zu achten.
 

„Du weißt.. wenn etwas ist, dann kannst du mit mir reden. Ich hab’ immer ein offene Ohr für dich.“, sagte der kleine Schwarzhaarige zögerlich und musterte ihn weiterhin aufmerksam.
 

Der Blonde konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. Immerzu um alles und jeden besorgt stolperte Kai durch sein Leben und versuchte so gut er konnte, allen das Leben zu erleichtern und jeden glücklich zu machen. So war er wohl schon immer gewesen. Und irgendwann stolperte der kleine Tollpatsch auch in Sae’s Leben und richtete ein Chaos an, das der Ältere nie für möglich gehalten hätte.
 

„Ach, es ist nichts. Ich war nur in Gedanken, mehr nicht.“, versuchte er auszuweichen, doch konnte er dem wissenden Blick von Kai nicht entgehen, zumal der Blauäugige oft über seine Gedankengänge bescheid wusste. Es war, als könnte er Sae’s Stimmung spüren und seine Gedanken lesen. So wie auch in diesem Moment.

„Hör auf mir was vor zu machen. Ich merk’ doch, dass es dir nicht gut geht. Was ist es dieses Mal? Hm?“, forderte der Jüngere, der ziemlich niedlich aussah, wenn er versuchte wütend zu sein.
 

Dem Größeren entwich ein Seufzen. „Weißt du.. früher wollte ich viel erreichen und das Leben anderer Menschen verändern. Ich dachte gerade einfach darüber nach, wie es dazu kam, dass ich es nicht geschafft haben und das ich es nicht geschafft habe, etwas sinnvolles aus meinem Leben zu machen. Aber mach dir keine Sorgen. Das geht vorbei.“, lächelte er und wuschelte ihm durch die schwarzen Haare.
 

Kai’s Blick wurde von Wort zu Wort ungläubiger, bis er Sae schließlich verständnislos anstarrte. „Von was redest du bitte? Das Leben anderer Menschen verändern? Das hast du doch schon! Oder was meinst du wäre aus uns allen gewesen, wenn du uns nicht aufgesammelt hättest?“, fragte der Kleine leicht empört und deutete mit einer Handbewegung auf das gesamte Hostel. „Ohne dich würden wir immer noch in der Gosse versauern und weiterhin nach dem Sinn unseres Lebens suchen. Und außerdem…“ der kleine Tollpatsch legte die Arme um Älteren und lehnte sich an ihn. „Außerdem sind wir alle froh dich zu haben. Du bist für alle hier ein Freund und Ansprechpartner. Du hast immer ein offenes Ohr für jeden und versucht, uns bei unseren Problemen zu helfen. Alle hier achten dich und sind froh, dich zu kennen.“
 

Er lächelte strahlend zu Sae empor und löste sich wieder von ihm. „Glaub bloß nicht, dass wir zulassen, dass du schlechte Laune schiebst! Es wartet viel Arbeit auf dich!“ Und somit wurde Sae auch schon hinter Kai her in das Hostel gezogen.
 

Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Der Schwarzhaarige hatte recht. All seine Freunde liebten und brauchten ihn. Das Trübsal blasen konnte er sich für das nächste Leben aufheben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Astasia
2011-09-19T19:23:00+00:00 19.09.2011 21:23
misa*_*

liebe an deine ff;)

awwwww~

du weisst ja ich mag deinen schreibstyle ;)
und ich mags die ff sowieso, (unabhängig davon weil sie für mich war*hüstel hüstel hüstel*XD)

schreib noch eine >o<
über sae und kai los *_____________*V


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