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Diver

Wie ein Taucher, der nicht tauchen kann
von

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Nachdem sie ein paar Sachen aus Narutos Wohnung geholt hatten, betraten sie schließlich Kakashis Reich. Der Silberhaarige sah seinen Schützling unschlüssig an. “Hast du Hunger?”

Doch der blonde machte keine Anstalten zu reagieren, sondern starrte nur verloren auf den Boden. Kakashi seufzte, ehe er auf Naruto zuging, seinen Kopf auf dessen Augenhöhe beugte und ihm in die Augen sah. “Naruto?” Doch statt einer Antwort, drehte der blondhaarige nur seinen Kopf weg. “Dann halt nicht..” Er löste sich von Naruto und machte sich auf den Weg in die Küche. Vielleicht würde er ja etwas essen, wenn es einmal vor ihm stand. “Du brauchst nicht im Flur stehen bleiben, du kannst dich gerne auf die Couch setzen.” Rief er ihm aus der Küche zu.

`Ich versuche es am besten mit Ramen. So wie ich ihn kenne, wird er da nicht nein sagen.´ Lächelte der Silberhaarige. Als die Suppe kochte, verließ er kurz die Küche, um nach seinem Schützling zu sehen. Dieser saß tatsächlich auf der Couch und starrte verloren Löcher in die Luft. Dieser Anblick tat ihm in der Seele weh, kannte er ihn doch nur als aufgekratzten Wirbelwind, der immer ein Lachen auf den Lippen hatte. Kurz ließ Kakashi sich neben ihm nieder und strich ihm über dessen blonde Mähne.

“Was soll ich nur mit dir machen…” Seufzte er und musterte ihn besorgt. Als er schließlich Narutos Magengrummeln vernehmen konnte, musste er sich doch ein leichtes Lächeln verkneifen. “Setzt du dich schon mal an den Tisch?” Ohne etwas zu erwidern erhob sich der Junge und ging zum Esstisch.
 

Kakashi stellte zwei mit Ramen gefüllte Schüsseln auf dem Tisch ab und musterte Naruto. Als dieser keine Anstalten machte, zu essen, ergriff der Silberhaarige das Wort. “Naruto, ich weiß, wie schlecht es dir geht. Aber du musst etwas essen. Zu Hungern ist doch auch keine Lösung.”

“Sensei..? Kann ich schlafen gehen?” bekam er jedoch nur als Antwort. Ein kurzes Seufzen entglitt Kakashi. Dann erhob er sich. “Natürlich.”

Er führte ihn in das Gästezimmer, wo der Junge sich sofort auf sein Bett fallen ließ. “Wenn du irgendetwas brauchst, dann sag mir einfach bescheid, okay?“ Kurz blieb er noch in der Tür stehen, ehe er ihn allein in der Dunkelheit des Zimmers zurückließ. `Die Beerdigung wird das schlimmste. Hoffentlich kann ich ihm wirklich aus diesem Loch heraushelfen..´
 

Nachdem Kakashi das Zimmer verlassen hatte, hockte Naruto mit angewinkelten Knien auf seinem Bett und starrte aus dem Fenster. War das alles wirklich geschehen? Vielleicht würde er ja gleich aufwachen und feststellen, dass er nur träumte. Kurz kniff er sich in die Wange, um schließlich festzustellen, dass er nicht träumte. All das war wirklich passiert und auch sein schmerzendes Herz war Wirklichkeit. Er fasste sich an die Brust, als ob er so seine Schmerzen lindern könnte. Schließlich stand er auf und ging zum Fenster. Er öffnete es und sah hinaus in die Sterne. Unweigerlich musste er daran denken, was sein Vater zu ihm gesagt hatte, als seine Mutter starb.

“Die Menschen, die du liebst, werden immer da oben in den Sternen sein und über dich wachen.”

Leise Tränen rannen über die Wangen des Blondschopfes, der sich nichts sehnlicher wünschte, als jetzt in den Armen seines Vaters zu liegen und ihm zu erzählen, wie schrecklich er ihm doch fehlte….

“Warum? Warum ausgerechnet jetzt? Wir hatten doch noch so viel vor. Du wolltest mich doch als Hokage sehen!” Er wischte die Tränen aus seinem Gesicht und beobachtete die Blätter, die im Wind tanzten. Vielleicht würde ihn das ja etwas beruhigen..

Noch etwas genoss er die kalte Nachtluft, die seine von Tränen brennenden Augen etwas kühlte, ehe er sich in sein Bett legte.
 

So sehr er es auch versuchte, er fand einfach keine Ruhe. Zu sehr drehte sich das Gedankenkarussell in seinem Kopf und es wollte einfach nicht anhalten. Während er ein lautes Seufzen ausstieß, klopfte es an seiner Tür und Kakashi trat ein. Dieser wurde von einem blauen Augenpaar gemustert, das sich immer näher auf sein Bett zubewegte.

“Du kannst nicht schlafen, oder?” Er kniete sich neben das Bett und strich seinem Schützling sorgsam durch die Haare. “Soll ich noch ein bisschen bei dir bleiben?”

Trotz der Dunkelheit konnte er Narutos Nicken deutlich erkennen. Er merkte, wie sehr Naruto versuchte, gegen die aufkommenden Tränen anzukämpfen. “Weißt du, Gefühle zu zeigen ist keine Schande. Wenn du weinen musst, dann weine. Wirklich stark ist nur der, der seine Gefühle auch vor anderen zeigen kann und sich nicht versteckt. Wir sind hier nicht auf einer Mission, du kannst mir ruhig zeigen, wenn es dir schlecht geht. Wie soll ich dir sonst helfen?” Warum musste er auch immer so stark tun? Sogar jetzt, wo er das wichtigste in seinem Leben verloren hatte? Narutos schluchzen wurde lauter, als wäre das seine Antwort. Kakashi zog ihn an sich und strich beruhigend über seinen Rücken. “Ist ja gut…Lass es raus..” Flüsterte er.
 

Ein paar Minuten später hatte der Junge sich beruhigt. Erschöpft löste er sich von dem Nassgeweinten Kakashi. “Geht’s wieder?”

“Ein bisschen.” Naruto setzte ein lächeln auf. “Aber Sie hatten Recht, Sensei. Es tut wirklich gut, alles rauszulassen.”

Kakashi lächelte. “Das freut mich. Und schön, dass du wieder mit mir sprichst.”

“Das hat ja nichts mit Ihnen zu tun….”

“Ich weiß..” Er strich ihm weiter über die Haare und war sichtlich froh, über diese kleine Besserung.

“Sensei..?” Durchbrach Naruto die Stille, die sich über die beiden gelegt hatte. “Halten Sie auch wirklich ihr Versprechen? Lassen Sie mich wirklich nie wieder allein?”

Kakashi hob erstaunt seinen Kopf, doch dann erinnerte er sich an das Versprechen, dass er Naruto gegeben hatte. Er lächelte, jedoch verließ auch gleichzeitig ein Seufzen seinen Mund.

“Ich verspreche es dir.”

“Wissen Sie, das kommt mir alles…so unwirklich vor. So als würde ich jeden Moment aufwachen, und feststellen, dass es nur ein böser Traum ist..”

“Ich weiß. Das Gefühl ist grausam. Man möchte so gerne aufwachen, aber es ist unmöglich..” Er dachte an die Zeit, nachdem sein Vater Selbstmord begangen hatte. Damals war Kakashi in der gleichen Situation, nur , dass ihm damals niemand helfen wollte. Er war auf sich allein gestellt. Genau aus diesem Grund wollte er Naruto unbedingt helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Auch wenn er genau wusste, dass es seine Zeit dauern würde. Aber diese Zeit würde er sich nehmen. Egal, wie lange es auch dauern mag.

“Sensei?” Ein Augenpaar riss ihn zurück in die Gegenwart. “Danke.” Ein kleines Lächeln huschte über das Gesicht des Jungen. Kakashi erwiderte es. “Kein Problem und wenn wir unter uns sind, kannst du mich ruhig Kakashi nennen. Wir wohnen ja schließlich eine Weile zusammen.”

“Okay!” Müde ließ Naruto sich nach hinten auf das Kissen fallen und schloss die Augen.
 

“Kakashi?” Der Junge ließ die Augen geschlossen, während er weitersprach. “Bleibst du noch ein bisschen bei mir?”

“Natürlich."

Während er seinen Schützling weiterkraulte, schlossen sich langsam seine Augen und er versank, genau wie Naruto, ins Land der Träume.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  mor
2011-08-13T20:34:50+00:00 13.08.2011 22:34
armer Naruto....ob Kakashi Sein Versprechen halten wierd?
Von:  Onlyknow3
2011-08-12T17:27:04+00:00 12.08.2011 19:27
Schön das Kakashi sich so um Naruto bemüht,es wird ja nicht leichter für den kleinen ohne Eltern.bin gespannt wie es weiter geht.

LG
Onlyknow3
Von:  NeKo_Ni_NaRu
2011-08-12T08:37:48+00:00 12.08.2011 10:37
Uhh *_* Voll Sweet wie sich Kakashi um seinen Schüler kümmert! Das ist echt toll :D Ich mag die Fanfiktion gerne und würde mich freuen, wenn du mir eine EN schicken könntest, wenn es weiter geht! Wieder toll geschrieben!

LG
Von:  Natsuko_chan
2011-08-12T07:24:27+00:00 12.08.2011 09:24
Wah, ich fand das Kapitel einfach nur süß!!
Kakashi ist toll:3
Naruto erinnert mich ein wenig an einen geprügelten Hund, um den man sich kümmern muss, weil er keinen mehr hat, der es sonst für ihn tut.
Mal wieder tolles Kapi^^

LG Natsuko_chan


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