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Verloren und Wiedergefunden

Itachi hat einen festen Plan, doch Raya bringt einiges durcheinander...
von

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Erkenntnis

Erkenntnis
 

Als Itachi und Raya das Hauptquartier betraten, wurden sie von Kisame empfangen, der sie breiter angrinste denn je. „Wir haben eine Mission, könnt ihr in zehn Minuten wieder hier sein? Itachi nickte kurz und sie eilten rasch auf ihre Zimmer, um ihre Mäntel und Taschen zu holen.

Gemeinsam machten sie sich schließlich auf den Weg ins Reich der Tees.

Nachdem sie schon zwei Stunden gelaufen waren, wollte Raya schließlich endlich wissen, was sie dort eigentlich tun sollten.

„Kisame, nun rücks schon endlich raus oder …“ Er beugte sich zu der viel kleineren Iryonin hinunter und lachte amüsiert: „Oder was?“

Sie reckte das Kinn in die Höhe und streckte stolz die Brust vor: „Oder ich kitzle dich durch bis du um Gnade flehst.“

Itachi prustete, als er das hörte. Die Vorstellung wie seine kleine Raya den blauen Riesen neben ihr zu Boden kitzelte, war einfach zu befremdlich.

Erst als er aufblickte, sah er, dass die beiden ihn anstarrten: „Wieso schaut ihr mich an, als wäre ich ein Geist?“

Raya kicherte leise, aber Kisame schüttelte ungläubig den Kopf: „Du kannst tatsächlich lachen. Ich dachte schon deine Gesichtsmuskulatur wäre dazu nicht in der Lage.“

Ein Ellenbogenstoß von Raya, ließ ihn zusammenzucken: „Hey!“

„Raya hat Recht, Kisame, du solltest uns langsam über unsere Mission aufklären.“ Mehr sagte Itachi nicht dazu.

Der Haifisch seufzte: „Ist ja gut. Wir sollen eigentlich nur ein paar Informationen besorgen. Pain hat im Reich des Tees einen Spion, der für ihn arbeitet und ihm gegen Bezahlung wichtige Informationen zukommen lässt. Normalerweise arbeiten Deidara und Sasori mit ihm, aber die beiden haben eigenartiger Weise einstimmig abgelehnt mit Raya auf Mission zu gehen. Deine Standpauke muss wirklich gesessen haben.“

Raya stolperte über ihre eigenen Füße und starrte mit hochrotem Gesicht zu ihm auf: „Du hast das auch gehört?“

Er lachte und klopfte ihr kräftig auf die Schulter. So kräftig, dass Itachi sie vor einem Sturz bewahren musste und Kisame einen finsteren Blick zuwarf.

Er wusste natürlich, dass Deidara und Sasori sich nicht ihretwegen geweigert hatten, seine Warnung war offensichtlich von ihnen verinnerlicht worden.

Die nächsten Stunden verliefen recht ruhig, die meiste Zeit schwiegen sie oder Kisame und Raya tauschten sich über Wasserelementarjutsus aus.

Doch an der Grenze zum Reich des Tees, blieb Raya ruckartig stehen. Wie versteinertstand sie da und streckte ihre Chakrafühler aus.

Schließlich identifiziertesieein ihr sehr vertrautesChakra, das direkt auf sie zukam. „Verdammt! Das ist Kurenais Teams! Akamaru wird mich wittern!“

Itachi sah sich rasch um und zog sie unter einen kleinen Felsvorsprung, als auch Kisame bei war, errichtete er ein Genjutsu, dass sie verstecken sollte. Dann er zog seinen Mantel aus: „Zieh den über, das ist sicherer.“ Raya gehorchte und schlüpfte in Itachis Mantel hinein. Er war angenehm warm und sie konnte nicht widerstehen seinen herrlichen Duft einzuatmen. Fast hätte sie Kurenai und die anderen vergessen.

„Wartet mal, Akamaru scheint irgendetwas gefunden zu haben.“Kiba und sein Gefährte streckte die Nasen in die Luft, irrten aber nur eine Weile im Kreis herum. Auch Kurenai schien Itachis Genjutsu nicht zu bemerken und selbst als sie Hinata die Umgebung mit ihrem Byakugan absuchen ließ, blieben sie unentdeckt.

„Tut mir Leid, ich kann auch nichts finden.“ Das Mädchen stand schüchtern da und wirkte ein wenig verloren. Shino hatte derweil seine Insekten ausgesandt, blieb jedoch so erfolglos wie alle anderen.

„Dann gehen wir weiter, wir müssen die Mission schnell beenden.“ Das Team folgte Kurenai und nachdem sie noch zehn Minuten gewartet hatten, löste Itachi sein Genjutsu schließlich auf.

„Du bist noch besser als früher, Itachi. Es hat sogar HinatasByakugan standgehalten. Trainierst du mich, wenn wir zurück sind?“ Raya sah bewundert und hoffnungsvoll zu Itachi auf, der ihr flüchtig durchs Haar strich: „Wenn du das möchtest.“

Glücklich drehte sie sich einmal um ihre eigene Achse und jauchzte fröhlich, während sein zu großer Umhang um sie herumflatterte.

„Darf ich meinen Mantel wieder anziehen?“ Er zog ihn ihr von den Schultern und sie blickte errötend zur Seite. „Tschuldigung.“

Schließlich machten sie sich wieder auf den Weg und Kisame beschwerte sich mehrmals darüber, dass sie nicht gekämpft hatten, bis Itachi ihm einen warnenden Blick zuwarf.

Raya lief mit gesenktem Kopf hinter ihnen.

Allein der Gedanke daran gegen Kurenai und ihre Schüler kämpfen zu müssen, schnürte ihr vor Angst die Brust zu. Sie hatte Hinata eine Zeit lang trainiert, weil ihr Vater zu sehr mit ihrer Schwester beschäftigt war und sie für schwach hielt. Dabei besaß sie nur ein gutes Herz und einen eisernen Willen sich zu beweisen.

Allmählich begann Raya sich wirklich wie eine Verräterin zu fühlen, sie hatte ihre Mission vernachlässigt, weil sie Itachi nicht gefährden wollte und die Menschlichkeit der Akutsukimitglieder kennengelernt hatte. Sie waren Menschen wie sie alle und jeder von ihnen hatte seine Gründe für das, was er tat. Dennoch wusste Raya, dass sie im Notfall gegen sie antreten konnte, bei Kisame war sie sich nicht sicher, denn sie hatte allmählich einen Freund in ihm gefunden. Man musste sein kämpferisches Gemüt im Zaum halten, aber er war im Grunde ein guter Kerl.

Wie sollte sie sich zwischen Itachi und Konoha entscheiden? Gegen einen von ihnen musste sie kämpfen, Tsunade würde ihm keine Rückkehr erlauben. Oder doch?

Wenn sie die Wahrheit nicht wusste, was Raya nicht wundern würde, da die Ältesten sie zu kontrollieren versuchten, würde sie ihn dann ihn Konoha aufnehmen? Und wenn, wollte Itachi das überhaupt?

Wahrscheinlich nicht.

Was sollte sie jetzt tun? Itachi die Wahrheit sagen? Ihr war schon ganz schlecht, weil sie ihn belog. Doch was würde dann tun? Würde er womöglich glauben, dass sie ihn von Anfang an getäuscht hatte? Wenn er ihre Gefühle nun für eine Lüge hielt, würde sie das niemals überleben.

Die Erkenntnis erschütterte sie zutiefst. Sie begriff plötzlich wieso sie ihm immer vertraut hatte, weshalb sie rastlos und unvollständig gewesen war. Es gab nur eine Antwort dafür und sie würde womöglich noch mehr Chaos verursachen als ohnehin schon.

Sie liebte Itachi.

Sie liebte ihn aus tiefstem Herzen und mit allem, was sie besaß.

Wahrscheinlich hatte sie das schon früher getan, denn das würde ihre Verzweiflung erklären, als er gegangen war.

Wie hatte sie nur so blind sein können?

Itachi drehte sich um und sah sie fragend an, als er bemerkte, dass sie ihnen nicht mehr folgte. Raya hatte allerdings noch nicht realisiert, dass sie stehen geblieben war und starrte mit leerem Blick in die Ferne.

Sie zuckte erst zusammen, als sie Itachis Hand an ihrem Kinn spürte, die ihr Gesicht vorsichtig zu ihm hoch drückte: „Was ist mit dir, Raya? Geht es dir nicht gut?“

„Ich… ich weiß nicht… ich…“ Was sollte sie ihm sagen?

Doch Itachi nahm ihr die Entscheidung ab, indem er sie einfach auf seinen Rücken warf und weitertrug.

Zunächst etwas zögerlich schmiegte sie sich an ihn und schlang die Arme um seinen Hals. Ihre Wärme und der sanfte Druck ihres Körpers waren angenehm vertraut. Itachi trug sie nicht das erste Mal huckepack.

Am Anfang ihrer Anbuzeit hatte Raya sich öfter verletzt als er zählen konnte und trug sie jedes Mal ein Stück weit auf seinem Rücken, bis sie sich wieder erholt hatte.

Es dauerte nicht lange und er hörte ihren ruhigen regelmäßigen Atem, der ihn sanft am Ohr streifte. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, sie war wirklich eingeschlafen.

Sogar Kisame schwieg für eine Weile, während er neben Itachi her schritt und immer wieder verstohlene Blicke zu ihm hinüber warf.

Er mochte Raya sehr, sie war irgendwie niedlich und der warmherzigste Mensch, den er kannte. Sie fand sein haifischartiges Aussehen nicht beängstigend, sondern war eher fasziniert und neugierig. Er hatte ihr den Grund seiner Verbannung genannt und sie hatte nicht dafür verurteilt. Natürlich hatte es nicht gut geheißen, aber trotzdem hatte sie ihm ein Lächeln geschenkt.

Itachi sah seinen Teampartner mit wütendem Blick an, als er bemerkte, dass der Kisames über die junge Frau auf seinem Rücken glitt.

„Starr sie nicht an.“

Kisame grinste schief: „Keine Sorge, ich habe kein Interesse an der Kleinen. Wir verstehen uns nur gut. Pain sollte sie eigentlich Dauerhaft in unser Team stecken.“

Itachi nickte zustimmend.

Es dauerte nicht mehr lang und sie erreichten ihr Ziel, behutsam übergab Itachi seine kostbare Last an Kisame, der sie an einen Baum gelehnt in seinem Schoß barg, wo sie sicher von seinem breiten Leib umgeben war.

„Ich bin bald zurück, pass auf sie auf und vermeide Auseinandersetzungen. Sie hasst Gewalt.“

Mit diesen Worten verschwand Itachi in der Stadt.
 

Als Raya die Augen aufschlug, war das Erste, was sie sah Kisames breites Grinsen.

„Also wenn du so über einem hängst, wenn man gerade erst aufwacht, bist du tatsächlich ein bisschen gruselig.“ Verschlafen nuschelnd, richtete sie sich und zog eine Augenbraue hoch: „Wieso liege ich in deinem Schoß?“

Der Blaue lachte herzlich und zerwühlte ihr die dabei Haare: „Itachi hat mich als deinen Leibwächter hier gelassen. Wäre ich nicht so auffällig, hätte ich wahrscheinlich in die Stadt gehen müssen. Der Mann bewacht dich mit Adleraugen.“

Raya errötete heftig und senkte schüchtern den Blick: „Du übertreibst. Er ist einfach sehr fürsorglich, wenn man ihn genauer kennt. Er ist viel zu aufopfernd für diese Welt. Der Krieg hat tiefe Narben in seinem Herzen hinterlassen und Konoha hat ihn hinter eine Mauer aus Eis getrieben.“

Kisame legte den Kopf zur Seite und musterte sie nachdenklich. Ihre Augen wirkten plötzlich trüb und Sorgenfalten zogen sich über ihre Stirn.

„Du bist in ihn verliebt, habe ich Recht?“

Sie zuckte zusammen, nickte dann aber langsam: „Ja, ich habe es all die Jahre nicht bemerkt. Immerzu habe ich nach Antworten gesucht, dabei war es so offensichtlich. Erzähl ihm bitte nichts, Kisame und behalte das, was ich dir gesagt habe für dich, er braucht diese Mauer noch.“

Er betrachtete sie eine Weile eingehend, aber dann nickte er und lächelte sogar verständnisvoll: „Versprochen.“



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