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Itachi - geliebter Feind

von

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Mitten im Dschungel!

Mitten im Dschungel!
 

Leises Rauschen und ein leichter warmer Wind weckten Aki. Die Sonne brannte heiß auf sie hinab und das getrocknete Salz des Meerwassers spannte unangenehm auf ihrer Haut.

Hustend versuchte sie sich im Sand hochzustemmen, doch ihre Glieder waren unheimlich schwer. Was war eigentlich passiert? Ach ja, die Klippe war zerbrochen und sie und Itachi waren ins Meer gestürzt. Sie und Itachi?

Vorsichtig sah sie sich um und entdeckte den Uchiha nur wenige Meter von ihr entfernt. Er war noch bewusstlos und hatte seinen Mantel wahrscheinlich im Wasser verloren.

Aki drückte sich unter Stöhnen und Ächzen auf die Beine und schwankte zu dem Akatsukimitglied hinüber. Es wäre wahrscheinlich schlauer, ihn einfach liegen zu lassen, aber Aki hatte das noch nie gekonnt. Sie besiegte ihre Gegner nur in einem fairen und gerechten Kampf, denn was wäre denn sonst noch der Unterschied zwischen ihr und den Verbrechern, die sie jagte? Dass sie den Auftrag von einem Kage erhalten hatte? Das reichte nicht aus. Moralisch wäre es genauso verwerflich, wie bei jedem anderen auch.

Also versuchte sie Itachi stattdessen zu wecken und aus der Sonne zu ziehen. Er war allerdings weit schwerer als er aussah. „Um Himmels Willen, beweg dich endlich, du Idiot.“ Aki keuchte bereits vor Anstrengung und stolperte immer wieder über den Sand und ihre eigenen Füße. Sie war einfach noch viel zu schwach für solche Spielereien.

Als sie ihn schließlich endlich in den Schatten der Bäume gezogen hatte, ließ sie sich neben ihn in den Sand fallen und sah sich gründlich um.

Sie waren komplett von Urwald umgeben. Das Meer hatte sie wohl in eine Flussmündung und hierher gespült, denn sie konnte nur bis zu einer Kurve des Flussarmes sehen, das Meer jedoch noch hören. Ein Wunder, das sie nicht längst aufgefressen worden waren. Hier musste es mehr als genug Raubtiere geben, die sich über sie hermachen würden, sobald sie die Gelegenheit dazu erhielten.

Sie mussten schleunigst von hier fort und nach Süßwasser und etwas Essbarem suchen.

Neben ihr regte sich schließlich etwas und sie hörte Itachi leise aufstöhnen: „Oh verdammter Mist.“

Er drehte sich um und sah sie an, doch Aki hob nur eine Augenbraue: „Du lebst ja doch noch. Ich dachte schon ich habe dich umsonst aus der Sonne geschleift.“

„Tsk, wir sind anscheinend verdammt weit weg getrieben worden.“ Er sah sich um und verzog das Gesicht: „Na wunderbar.“

Aki musterte ihn eindringlich: „Der Sturm hat wahrscheinlich sehr gewütet und uns dadurch bis hierher getragen. Bist du verletzt? Kannst du schon aufstehen?“

Ohne einen Laut von sich zu geben oder das kleinste Zucken in seinem Gesicht, glitt er auf die Füße und sah auf sie hinab: „Natürlich.“

Wie hatte er denn das angestellt? Sie hatte sich kaum rühren können vor Anstrengung.

Beide sahen sie in den dichten Dschungel hinein und atmeten tief durch: „Da kommt keiner von uns alleine durch, nicht einmal du, Wunderknabe.“

Itachi schenkte ihr nur einen kurzen kalten Blick von der Seite, nickte aber: „Also Waffenstillstand, bis wir wieder im Feuerreich sind?“

Er hielt ihr die Hand hin und sie schlug ein: „Waffenstillstand.“

Gemeinsam gingen sie langsam in den Wald hinein, doch ihre Haut brannte noch immer von dem Salz. „Ich werde etwas weiter einen Wasserfall erschaffen, das Salz muss runter. Es behindert uns und wird wahrscheinlich zu viele Tiere auf uns aufmerksam machen.“

Itachi packte sie am Arm und zog sie in eine Richtung, die zu einigen aufragenden Felsen führte. Dann formte er ein paar Fingerzeichen und ein neuer Wasserfall schoss über die Kante hinunter. Das Wasser, das aus Wasserelementarjutsus entstand, war absolut klar und rein, sie würden es noch öfter brauchen, wenn sie nicht riskieren wollten gefährliche Bakterien mit aufzunehmen, sie sparten sich auf diese Weise die Zeit, die das Abkochen des Wassers benötigt hätte.

„Du darfst zuerst, ich halte Wache.“

Er drehte sich um und entfernte sich ein paar Schritte von ihr. Sie hatte nicht gewusst, dass Itachi solch ein Gentleman sein konnte. Schnell zog sie sich aus und wusch Salz, Sand und Schmutz von ihrer Haut, aus ihren Haaren und aus der Kleidung.

Sie hatte schließlich keine andere Wahl, sie konnte so nicht herumlaufen. Es war viel zu gefährlich für ihre Gesundheit und würde sie auch behindern.

Es war ja warm genug um auch unbekleidet nicht zu frieren. Itachis gutes Benehmen war also eigentlich schon vollkommen umsonst gewesen, denn sie mussten ohnehin beide nackt im Wald herumstehen. Aber es war eine nette Geste gewesen, die ihr Bild von ihm durchaus etwas freundlicher wirken ließ.

„Wenn du fertig bist, komm bitte her.“ Itachi sah sie weiterhin nicht an, aber sie tat, was er gesagt hatte und stellte sich zu ihm. Mit immer noch geschlossenen Augen drehte er sich um und ging an ihr vorbei. Erst nachdem er sie hinter sich gelassen hatte öffnete er seine Augen wieder und ging selbst unter den Wasserfall.

Nur wenige Minuten später war er fertig und legte seine Kleidung neben ihre, damit sie trockenen konnte. Es war eigentlich recht warm, aber durch das bisschen Licht, das durch die Baumkronen fiel, war zu erkennen, dass es bereits dämmerte und bald kühler wurde.

Das war nicht gut.

Itachi riss sich am Riemen und sah zu Aki hinüber, sie war ja schließlich nicht die erste Frau, die er nackt sah. Wenn auch die erste, die ihn eigentlich umbringen wollte.

Es war wie er bereits erwartet hatte, sie zitterte leicht und hatte die Arme um ihren Leib geschlungen. Ihr hüftlanges Rotgoldenes Haar schimmerte noch feucht und spendete nicht viel Wärme für ihren Körper.

Er musste gestehen, dass ihr Name sehr gut zu ihr passte, vielleicht hatten ihre Eltern ihn ihr sogar ganz bewusst gegeben. Sie sah von Kopf bis Fuß aus, wie der Wald im Herbst. Das Haar, die goldenen Augen, sogar ihre Kleidung war in Rot-, Gold- und zarten Grüntönen gehalten.

Um ihren Hals trug sie eine kleine Kette, mit einem in Gold gefassten Smaragd, wenn er sich recht erinnerte. Der Smaragd besaß die Form eines Blattes.

Itachi schritt auf Aki zu, legte seine Arme um ihren Körper und zog sie mit dem Rücken an seine Brust.

Aki schrie überrascht auf und wurde feuerrot im Gesicht: „Itachi, was soll das? Lass mich sofort los!“

Er konnte sie doch nicht einfach anfassen und auch noch an sich ziehen, wenn ihre Haut durch nichts voneinander getrennt wurde! Was erlaubte er sich bitteschön!

„Wenn du dich erkältest, bist du absolut nutzlos, um hier heraus zu kommen, du wärst nur eine Last. Also stell dich nicht an, du bist doch kein Kind mehr. Ich versuche dich lediglich zu wärmen, das ist alles. Oder denkst du ich hätte vor, über dich herzufallen?“

Den letzten Satz raunte er ihr mehr ins Ohr, als dass er ihn aussprach und Aki konnte das arrogante Grinsen schon in seiner Stimme hören.

„Wohl kaum, davon abgesehen, gehörten dazu ja auch immer noch zwei!“ Stolz reckte sie ihr Kinn vor und nahm die Wärme insgeheim dankbar an, die sein Körper an ihren abgab. Es dauerte zum Glück nicht allzu lange, bis ihre Kleider wieder trocken waren.

Itachi ging um nachzusehen, ob sie sich wieder anziehen konnten: „Es ist alles trocken, zieh dich an.“ Aki machte leider den Fehler sich sofort umzudrehen, und sah Itachi sich gerade die Hose zuknöpfen. Himmel, wer erlaubte einem Nukenin eigentlich so gut auszusehen? Das war wirklich eine unverschämte Verschwendung. Allerdings verfehlte es auch nicht seine Wirkung, denn sie brauchte einen Moment, bevor sie sich gesammelt hatte und ebenfalls anziehen konnte.

Sie fragte sich, woher wohl die Narben stammten, die sich sowohl über seine Brust als auch seinen Rücken ausdehnten. Es waren insgesamt fünf, wenn sie richtig gesehen hatte.

Schnell schlüpfte sie in ihre Kleider und griff nach dem einzigen Kunai, das ihr noch geblieben war. Sie hatte es zum Glück reinigen können, ehe das Salzwasser Schaden hinterlassen konnte.

Als sie sich erhob, hielt Itachi ihr ein weiteres Kunai entgegen: „Mit einem kommst du nicht weit. Ich habe meine Tasche nicht verloren und sogar noch einen Wasserschlauch dabei. Was ist dir ansonsten erhalten geblieben?“

Sie nahm die Waffe mit einem leichten Lächeln entgegen. Itachi wusste offensichtlich, wie er überlebte, auch wenn er dafür zunächst seinen Feind stärken musste. Kein Wunder, dass er es schon in so jungen Jahren derart weit gebracht hatte.

„Ich habe meine Flasche ebenfalls noch, aber ansonsten nur sechs Shuriken, das Kunai und einen leeren kleinen Beutel. Den können wir eventuell nutzen, um ein paar Früchte einzusammeln.“

Itachi nickte und füllte beide Trinkbehälter auf, nachdem er sie gründlich mit heißem Wasser ausgespült hatte, das er zuvor mit einem Feuerball erhitzt hatte. Nun waren sie zumindest für die Nacht gewappnet.

„Wir sollten weitergehen und einen Unterschlupf suchen.“ Itachi lauschte beunruhigt, während die Geräusche des Dschungels lauter wurden. Die Nachttiere kamen allmählich heraus und nicht wenige von ihnen waren gefährlich.

Plötzlich krachte es und ein heftiger Platzregen setze ein: „Verdammt!“

Aki formte rasch ein paar Fingerzeichen und hob mit ihrem Erdelement eine Höhle aus dem Boden. „Itachi! Beeil dich!“

Der Uchiha huschte schnell zu ihr hinein, war aber zumindest am Oberkörper wieder bis auf die Haut durchnässt. Also zog er sich wieder zur Hälfte aus, trocknete etwas Feuerholz und entzündete es dann. Seine Kleidung legte er auf einen Stein daneben.

Aki war glimpflicher davongekommen. Zwar trieften ihre Haare ebenfalls wieder, aber ansonsten, war sie nur ein bisschen feucht geworden, weshalb sie ihre Kleidung diesmal anbehalten konnte.

„Du solltest schlafen.“

Aki sah ihr Gegenüber überrascht an: „Und du?“

„Ich schlafe später. Du kannst die zweite Wache übernehmen.“ Er lehnte sich an einen Fels und verschränkte die Arme vor der Brust.

Sie schüttelte energisch den Kopf: „Nein, wir brauchen beide ausreichend Schlaf. Ich verschließe den Eingang.“

„Das geht nicht, wegen des Feuers und ein kleiner Spalt kann immer noch genügend Tiere herein lassen, die zu gefährlich sind, um das Risiko einzugehen, im Schlaf von ihnen überrascht zu werden.“

Ein schiefes Lächeln umspielte Akis Lippen, als sie zum Eingang ging: „Du hast keine Ahnung, wer ich eigentlich bin, oder?“

Itachi zog eine Augenbraue hoch, er wusste es tatsächlich nicht, da er ihr nie begegnet war, als er noch in Konoha lebte, dabei konnte sie nicht sehr viel jünger sein als er.

„Mein vollständiger Name ist Aki Mori.“ Damit drehte sie sich um und kniete sich hin, wobei sie nur ihre Fingerspitzen auf die Erde drückte und leicht in den nassen Boden presste.

Dann schloss sie ihre Augen und konzentrierte sich.

Mori, Itachi hatte viel vom Mori-Clan gehört. Es hieß sie könnten die Bäume beherrschen und mit ihnen verschmelzen, manche behaupteten sogar, dass sie in der Lage wären mit ihnen zu sprechen, doch galt das nur als Gerücht.

Gespannt beobachtete Itachi, was Aki tat. Ihre Hände hatten inzwischen golden zu leuchten begonnen und dann schossen plötzlich ein Stamm, Äste, Blätter und Wurzeln aus der Erde und breiteten sich über dem Höhleneingang aus.

Die Freiräume zwischen den Zweigen ließen Luft hinein und auch etwas Licht.

„Was ist daran nun effektiver?“ Itachi war zwar durchaus ein wenig beeindruckt von ihrem Erbe, aber es blieb doch immer noch das Problem bestehen, dass etwas durch die Äste hindurch kam.

„Ki wird mich wecken, wenn uns etwas bedroht.“

„Ki?“ Hatte sie dem Baum etwa einen Namen gegeben?

„Ja, Ki. Er ist mein vertrauter Geist.“ Beleidigt verschränkte sie die Arme vor der Brust und sah ihn grimmig an.

„Dein vertrauter Geist ist ein Baum?“ Itachi verkniff sich ein Schmunzeln, da er befürchtete ansonsten mit einem blauen Auge schlafen gehen zu müssen.

„Ki ist kein Baum, sondern ein Baumgeist! Ki! Mister Alleskönner-Uchiha braucht einen Beweis, dass er schlafen kann ohne über Nacht gefressen zu werden.“

Ein schwaches Leuchten drang aus dem Stamm des Baumes und dann trat ein recht menschlich aussehendes Wesen daraus hervor. Allerdings, waren die Ohren länger und verliefen zu kleinen Ästen mit Blättern daran und auch seine dunkle hölzerne Hautfarbe, die tiefgrünen Haare und die ganzen Blätter darin wirkten befremdlich.

„Ich werde Wache halten und keinem Lebewesen erlauben die Höhle zu betreten.“ Die Augen des jungen Mannes waren fast so golden wie die von Aki und er sah auch nicht älter aus als sie, zudem klang seine Stimme eigenartig melodisch.

„Danke Ki, das ist sehr lieb von dir.“ Aki hauchte ihm einen kleinen Kus auf die Wange und suchte sich dann einen Platz zum Schlafen.

„Oh, warte, Aki.“ Ki beugte sich kurz hinunter und ließ auf dem Boden einen Teppich aus weichem Moos wachsen. „Ich denke, so könnt ihr besser ruhen.“ Er verneigte sich kurz vor beiden und verschwand dann wieder in seinem Baum.

„Danke, gute Nacht Ki.“ Aki sah mit einer hochgezogenen Augenbraue zu Itachi hinüber, der sich langsam erhob und zu ihr gesellte.

Er sagte kein Wort, aber sie wusste, dass sie ihn überraschend beeindruckt und eventuell sogar etwas verwirrt hatte. Man lief ja auch nicht jeden Tag einem Baumgeist über den Weg? Wie er wohl reagiert hätte, wenn sie anstelle von Ki seine Schwester Hana gerufen hätte?

Itachi legte sich an den Rand des Moosteppichs, drehte Aki aber keineswegs den Rücken zu. Ebenso wie sie es nicht wagte, das Gesicht von ihm abzuwenden.

Sie waren im Grunde weiterhin Feinde und jeder misstraute dem anderen.

Doch Aki verließ sich auf Kis wachsames Auge und schloss daher ihre eigenen und Itachi vertraute auf seine Sinne, die ihn noch nie getäuscht oder im Stich gelassen hatten.

Also schliefen sie beide ein und erholten sich von den Strapazen, die sie ihrer Kräfte beraubt hatten.



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