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Stormer

The ones with the Wind [Info in meinem Steckbrief]
von

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Kapitel 8

Nun sahen sich Cole und Elane schon fast fünf Minuten lang wortlos an, doch trotzdem schien sich ein Gespräch zu entwickeln, und zwar nur durch den Austausch von Blicken.

Und wenn diese Konversation für Andere verständlich gewesen wäre, hätte sie sich ungefähr so angehört:

»Und? Was heckt dein Krankes Hirn nun wieder aus, während du mich so bescheuert anstarrst?«

»Meinem Gehirn geht es bestens, wenn du es genau wissen willst. Und ich versuche gerade herauszufinden, ob du dich trotz deiner Angelschlagenden Gesundheit trotzdem dazu aufraffen könntest mich tatsächlich zu zerfleischen.«

»Probiers doch aus ...«

»Wenn ich danach was anderes ausprobieren darf, wenn ich mich artig verhalte, dann gerne.«

»Lass die billigen Sprüche und komm zur Sache, oder verschwinde.«

Cole seufzte, schloss die Augen – womit er den Informationsfluss unterbrach - und nahm seine Arme herunter, die er vor der Brust verschränkt hatte.

»Du weißt ganz genau, weswegen ich dir nicht helfen konnte. Wenigstens hoffe ich, dass du diese Information noch hattest aufnehmen können.« seine Stimme klang nun weniger aggressiv als vor wenigen Minuten, als er sich noch mit Maya gestritten hatte. Sie klang eher abwartend, lauernd, als ob er auf etwas warten würde.

»Woher soll ich wissen, ob das ernst gemeint war? Du hast dich dort perfekt eingegliedert, weswegen ich mir nicht wirklich sicher bin, ob man die hundertprozentig vertrauen kann.« knurrte Elane.

»Wie sollte ich denn sonst meine Rolle spielen, wenn ich mich nicht vollständig in diese Rolle hineinversetzten könnte?«

»Vielleicht versetzt du dich ja auch zu sehr in diese Rolle. Vielleicht bist du langsam aber sich auf die SilentThreat Seite gewechselt.«

Einen Moment lang stand Cole wie erstarrt dort und sah sie aus zusammengepressten Schlitzen an.

»Wie bitte?« seine Stimme klang ruhig, aber unter der Oberfläche schien es zu brodeln und Elane spürte, dass er sich nur mühsam zurückhielt. Sollte er jetzt nicht irgendwelche lässigen Sprüche schieben, als plötzlich so ernst zu werden?

Vielleicht hatten ihn die Geschehnisse doch mitgenommen.

Die Einundzwanzigjährige schüttelte mental den Kopf. Auf solche Vermutungen sollte sie nicht bauen. Also provozierte sie ihn weiter.

»Sieh es ein, du bist wahrscheinlich schön längst eine herzlose Marionette von dieser Drecksorganisation.«

Seine Augen schienen blaues Feuer zu speien und mit wenigen Schritten war er bei ihr am Bett angelangt, wo er sie immer weiter auf die Matratze zurückdrängte, bis sie schließlich ganz flach auf dem Rücken lag und sich Cole über sie beugte.

»Sag das nie wieder.« flüsterte er und sein sonst so voller Klang der Stimme hörte sich nun rau und erstickt an.

»Ich habe meinen kleinen Bruder an SilentThreat verloren, sowie auch meine Eltern und über die Hälfte der Leute, die mir etwas bedeutet haben. Glaubst du tatsächlich, dass ich dann, bei einer solchen Vergangenheit zulassen würde, dass ich den Job, den ich bekommen habe als Realität verwechsle und zu einem sinnlosen Mörder mutiere?

Elane. Ich muss meine Rolle spielen, damit wir so viele Vorteile wie möglich herausholen können um selbst mit einer kleinen Gruppe erheblichen Schaden anrichten zu können. Und wenn uns nicht jemand verraten hätte, hätte das auch Reibungslos funktioniert. Nur bin nicht ich der Verräter, wie du es glaubst.«

Da war Elane baff. Wenn das wirklich stimmte, was er erzählte, dann …

Sie schluckte hart und drehte den Kopf damit sie ihm nicht in die Augen sehen musste.

»Steh auf, ich brauch etwas Raum …« flüsterte sie, anstatt eine bissige Erwiderung zu geben. Aber Cole rührte sich nicht.

»Steh auf!« sagte sie nun etwas lauter und Zorn wallte in ihr auf. Einen Moment lang schien es so, als ob er auch dieser Forderung nicht nachkommen wollte, aber dann richtete er sich wieder auf, wobei er Elane mit einem unergründlichen Blick betrachtete – als ob er mit sich selbst eine Diskussion führte. Sie selbst hatte nun wieder Raum um sich aufrecht hinsetzen zu können. Das was er offenbart hatte war schrecklich gewesen und langsam begriff Elane, dass er wirklich kein Verräter sein könnte, wenn das stimmte, aber wieso zum Teufel musste er ihr immer so nah auf die Pelle rücken? Während sie das dachte, hatte sie den Blick von ihm abgewandt gehabt – umso überraschter war sie, als sich plötzlich eine Hand um ihren Nacken legte und sie zu Cole zog.

»Was …« Ihr Kopf lag auf seiner Brust und ein Arm war um ihre Schultern Gelegt, sodass sie ganz nah bei ihm saß. Die andere Hand lag noch immer besitzergreifend in ihrem Nacken und streichelte sie sacht, sagte aber nichts. Es gab keine Erklärung für dieses handeln oder einen dummen Spruch oder irgendeine Rechtfertigung. Auch war nichts anzügliches bei dieser Berührung dabei, nur – und das spürte sie ganz genau – unsagbare Reue wegen irgendwas.

»Cole …?« fragte Elane zaghaft, denn nach einigen Minuten hatten ihre Rippen angefangen bei der etwas gekrümmten Haltung zu protestieren.

»Es tut mir leid, dass ich meine Pflichten über dein leben gestellt habe …« brach er plötzlich sein Schweigen.

»Ein Leben geht immer vor. Selbst wenn es eine solch wichtige Mission ist. Ich hätte direkt alles tun sollen, selbst wenn es uns sofort beide erwischt hätte … aber das du so etwas hattest erdulden müssen.« er stieß zischten die Luft aus und verstärkte den Griff in ihrem Nacken. Erstaunt über seine Worte sah Elane zu ihm hoch, besser gesagt zu seinem markanten Kinn, wo sie sah, dass er hart schluckte.

Komisch … diese Worte lösten ein warmes Gefühl in ihr aus, als ob … ja – als ob sie diese Worte die ganze Zeit über hatte hören wollen.

»Wenn ich Luca noch einmal gegenübertrete dann …« plötzlich hielt er inne. Er strich nocheinmal über ihren Nacken. Diesesmal, als ob er etwas suchte.

Plötzlich Griff er etwas und zog daran. Elane zog bei der Empfindung hart die Luft ein, bis ein reißendes Geräusch erklang. Sie war sich nicht sicher, was genau Cole dort angestellt hatte, aber plötzlich fuhr – wie ein erfrischender Wind – Energie durch ihren Körper. Durchdrang ihre Zellen und sprengte die Barrikaden, die sie so unerträglich von ihrer stormerischen Kraft getrennt hatten.

Elane atmete geräuschvoll ein, als ob sie ihren ersten Atemzug tun würde. Bis zu diesem Augenblick hatte sie gar nicht mitbekommen, dass sie die Blockade selbst in dieser Weise beeinflusst hatte. Beinahe ungläubig hob sie ihre Hand, griff mit dem Geist in ihr Inneres und zog – ohne Schwierigkeiten etwas von ihrer Inneren Luft hervor. In ihrer Hand bildete sich ein leuchtend blaues Knäul, was sich in ihrer Handfläche unablässig drehte und darauf wartete eine Aufgabe zu bekommen. Elane schluchzte laut auf bei diesem Anblick, bei dem Gefühl was sie durchströmte, als sie ihre Kraft wieder benutzte.

Sie schlug sich eine Hand vor den Mund und Tränen traten in ihre Augen. Sie war wieder vollständig. Kein nutzloses Geschöpf, wie sie gedacht hatte es geworden zu sein.

»Wie … wie hast du das -« sie konnte den Satz nicht beenden, weil ihre Stimme gebrochen war, doch trotzdem richtete sie sich auf, löste sich sanft aus der Umarmung von Cole um ihm ins Gesicht sehen zu können.

Er lächelte. Nicht auf eine überhebliche Weise die sagte „ Hey guck mal, ich hab dich schon wieder gerettet“, es war eher ein Lächeln, was bedeutete, dass er sich auch freute, dann allerdings verdüsterte sich sein Blick und er hielt etwas hoch. Elane beugte sich etwas vor und ließ dabei ihre Luftkugel unvollendeter Dinge verschwinden. Zuerst konnte sie nicht erkennen, was es war, denn es war durchsichtig, doch dann …

»Ein Pflaster?«

»Ja. Luca muss es dir schon in der Bar in den Nacken geklebt haben, als er dich dort mit seiner dreckigen Hand berührt hat.« er knurrte leise.

»Anscheinend blockierte es deine Kräfte.« Elane schauderte und schniefte noch einmal, bis sie sich mit dem Handrücken über die Augen fuhr und die andere Hand nach dem Pflaster ausstreckte.

Cole zögerte nur kurz, bis er ihr das Mistding in die Hand legte, damit sie es genauer betrachten konnte.

»Ew …« murmelte sie, als sie winzige Nadeln auf der Innenseite erkannte.

»Wie hatte ich die nicht bemerken können?« murmelte sie und strich vorsichtig über die Spitzen – nicht ohne eine Gänsehaut davonzutragen. Cole zuckte bei ihrer Frage mit den Achseln.

»Ich würde mal auf Gift oder betäubende Medikamente tippen, aber so etwas würde ich wahrnehmen.« er schüttelte den Kopf, selbst vollkommen in Gedanken vertieft. Elane sah ihn mit schief gelegten Kopf an, während er mit leerem Blick auf ihre Finger starrte, die noch immer das Pflaster hielten.

Wenn er sie nicht plötzlich dazu gedrängt hätte, ihm nahe zu sein … vielleicht hätte sie noch Wochen gebraucht um zu bemerken, womit sie ausgestattet worden war. Die Beschaffenheit der Oberfläche des Pflasters war erstaunlich gut der Menschlichen Haut nachempfunden worden, sodass sie sich verblüffend echt anfühlte. Eventuell hätte sich Elane nur gefragt, warum sich die Stelle so taub anfühlte, aber sich nichts weiter dabei gedacht, was bei all den Verletzungen die sie davongetragen hatte kein Wunder wäre. Anscheinend besaß Cole über extrem feine Sinne …

Elane schaute beschämt zur Seite, während der ihr gegenüber sitzende noch immer in Gedanken versunken war.

»Da -« sie räusperte sich, denn plötzlich klang ihre Stimme etwas heiser. »Danke.« sagte sie und kratzte sich an der Nase – ein sicheres Zeichen dafür, dass es ihr unangenehm war, einen Ausdruck des Dankes zu benutzen. Normalerweise nahm sie keine Gefälligkeiten an, arbeitete immer alleine, sodass sie in Niemandes Schuld stand. Und nun? Nun saß vor ihr ein Kerl, der ihr schon zweimal innherhalb von kürzester Zeit geholfen hatte.

Cole sah sie verdutzt an, wie aus einer Trance erwachend. Einen Moment lang schien es, als müsste er noch rekonstruieren, was sie überhaupt gesagt hatte, bis sich ein freches Grinsen auf seine Züge legte.

»Wofür denn?« fragte er, doch in seinen Augen konnte sie erkennen, dass er genau wusste, wofür sie sich bedankt hatte. Anscheinend wollte er, noch mehr als ein einfaches Wort hören.

Mistkerl!

»Das weißt du genau.« knurrte sie verschnupft und versuchte ihn mit einem arroganten Blick nieder zu starren – blöd nur, wenn er das ebenso gut beherrschte.

»Hilf mir mal auf die Sprünge – bitte Süße.«

Arrg!

»Du willst, dass ich meinen Stolz überwinde und mich so richtig bei dir bedanke? Mit allem drum und dran?« fragte sie lauernd.

»Ja.« das Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht noch mehr aus. Anscheinend hatte er Spaß daran. Dann hob er eine Hand und legte sie unter ihr Kinn. Beinahe wäre Elane zurückgeschreckt, doch das wäre wie eine Kapitulation gewesen – also kam das für sie nicht in Frage.

»Aber das musst du mir nicht sagen, zeig mir einfach, wie dankbar du bist.« er lächelte verführerisch und kam ihr mit seinem Gesicht immer näher – und in Elanes Wangen stieg Blut und färbte sie rot.

»Als ob ich mich auf so etwas einlassen würde!« ein das Grinsen bekam einen neckischen Charakter und seine Augen funkelten voll unverstellter Spiellust.

Was nun kommen würde, würde übel werden – das spürte Elane ganz deutlich.

»Küss mich.« forderte er gerade heraus.

»W-w-was?« stammelte sie und wich ein bisschen vor ihm zurück – was sie sofort bereute, denn damit hatte sie ihm gezeigt, dass sie vollkommen verschüchtert war.

»Du sollst mich küssen. Aus freien Stücken.« er seufzte und zog sie wieder zu sich heran.

»Ich denke doch mal, dass doch mal die perfekte Belohnung für mich wäre, oder etwa nicht? Es ist kostenlos und dauert nicht lange.« das Grinsen wahr überwältigend. Elane hatte darunter das Gefühl, gleich unter diesen Strahlen an guter Laune verbrennen zu müssen. Daher hielt sie mit einem finsteren Ausdruck dagegen.

»Alles kostenlose hat seinen Preis. Und wenn ich so etwas wirklich machen sollte – was ich aber nicht plane – dann sei dir sicher, dass das darauf folgende nicht angenehm für dich würde.«

»Ich könnte mir durchaus vorstellen was das wäre – allerdings wäre es alles andere als unangenehm.«

»Du stellst dir das falsche vor.« knirschte sie mit hochroten Gesicht. » Und jetzt lass mich los. « bemerkte sie und zupfte an der Hand, die um ihre Hüfte lag, herum. Cole verstärkte seinen Griff, legte ihr noch die andere Hand in den Nacken und schaute sie aus funkelnden, azurblauen Augen an.

»Erst wenn ich meine Belohnung für meine Heldentaten bekommen habe.«

»Die bekommst du mit einem Arschtritt versand.«

»Aber die Versandkosten sind so hoch. Mach es doch gleich hier, dann bleiben uns so einige Unannehmlichkeiten erspart.«

»Gleich hier also?« Elane verengte die Augen zu schlitzen. Sie war zwar körperlich beeinträchtigt, aber anscheinend vergaß er, dass sie wieder ihre Kräfte hatte – weshalb sie ihm wirklich dankbar war – aber gleichzeitig brannte sie auch darauf, sie wieder aktiv einzusetzen. Zum Leidwesen von ihm bot er sich geradezu dazu an und sie würde sich nicht scheuen ihm eine kleine Lektion zu erteilen.

In ihre Hand ließ sie wieder etwas Energieströmen, sie sie zum wirbeln brachte und in eine – etwa tennisballgroße – Luftkugel formte.

»Ja, immer doch.«

»Also gut …« Elane beugte sich etwas zu seinem Gesicht vor – wobei idiotischerweise ihr Herz laut zu klopfen anfing. Ein paar hundert Gründe fielen ihr ein, wieso ihr Plan nicht funktionieren könnte – und jeden einzelnen Grund verbannte sie wieder aus ihrem Kopf. Es war beinahe so – als würde ihr Unterbewusstsein wollen, dass sie ihn wirklich küsste.

Was für ein Gedanke! Als ob sie das jemals in Betracht ziehen würde! Das letzte was sie gebrauchen konnte, war ihren Stolz vor einem Arroganten Idioten einknicken zu lassen! Aber trotzdem breitete sich ein warmes Gefühl aus. Verräterischer Körper!

Ein klopfen an der Tür ließ sie beide hochschrecken.

Cole sah etwas verstimmt zur Tür, wobei er zahllose Verwünschungen dem Störenfried entgegen murmelte, und drehte sich wieder zu ihr.

Das war der Moment!

»Komm Süße, ich glaube nicht, dass du das vor Publikum machen möchtest.«

»Falsch.« Cole sah sie verdutzt an.

»Ich will das gar nicht machen!« damit hob Elane ihre Hand und drückte sie ihm auf den Mund. Die geballte Energie in dem kleinen Ball reichte wenigstens dafür, um ihn vom Bett, gegen den Schrank zu befördern, aber war klein genug um keinen ernsthaften Schafen zu verursachen.

»Ha! Da hast du deinen Kuss. Sogar einen Luftkuss!« grinste sie und verschränkte die Arme vor der Brust. In diesem Moment trat Eric in den Raum, gefolgt von Maya, die wahrscheinlich ungeduldig darauf gewartet hatten, dass die Beiden zu einem Ende kamen, damit sie ihre unnötigen Untersuchungen machen konnten.

»Hui … da hast du es aber innerhalb von kürzester Zeit geschafft drei unserer Männer zu demütigen. Wie hast du das denn hinbekommen?« fragte sie, während sie mit einem frechen Grinsen zu Cole sah, der sich gerade wieder aufrichtete.

»Ich hab unserer Süßen nur ihren Spaß gegönnt.«

»Rede dich nur raus.« antwortete Elane und wandte sich an Maya. »Muss diese verdammte Untersuchung sein? Ich würde es vorziehen zu meiner Mentorin zurück zu gehen um ihr zu berichten, was passiert ist.« vielleicht machte sich Elisha sogar Sorgen um sie, und wenn sie erführe, dass die Einundzwanzigjährige eigentlich schon länger zurück sein könnte, dann würde sie bestimmt alles andere als gnädig sein.

»Nein.« die finale Antwort kam aus drei unterschiedlichen Mündern, weshalb Elane kaum merklich zusammenzuckte, nur um dann Cole einen vernichtenden Blick zuzuwerfen – weil er hier eindeutig am wenigsten zu sagen hatte, wenn es um das Schicksal von ihr ging - und zu beschließen, dass er von nun an ignoriert werden sollte, damit er nicht etwa doch hinterher dort zerfleischt auf dem Boden lag.

»Wieso?« fragte sie einfach heraus und sah besonders Maya anklagend an. Irgendwie hatte Elane das Gefühl, dass diese Frau sie eher verstehen könnte als der alte Mann hinter ihr. »Ich kann mich bewegen und solange ich das kann ist alles paletti. Ich brauche keine Extrabehandlung mehr.«

»Willst du dein Leben riskieren?« knurrte Eric nun und trat vor. Verdutzt sah Elane zu ihm hoch und legte den Kopf schief. »Deine Rippen sind gebrochen. Eine falsche Bewegung zum falschen Zeitpunkt und deine Lungenflügel sind nur noch als Schweizerkäse zu identifizieren.« Elane sah ihn mit großen Augen an und legte beinahe automatisch die Hand auf ihre Seite. »Willst du wirklich so enden?« fragte er weiter, worauf sie erstmal schlucken musste, aber die Antwort darauf war einfach:

Natürlich wollte sie auf keinen Fall so enden! Schon allein die Vorstellung, wie sich plötzlich ihre Rippen in die Lunge bohren konnten und sie sich dazu noch einbildete dies genau zu spüren – ein kurzer scharfer Schmerz, der dann von schnell anrückender Atemnot begleitet wurde, während sich ihre Lungen mit ihrem eigenen Blut füllten – bereitete ihr unwohle Gänsehaut.

»Wie lange werde ich aussetzten müssen?« fragte sie gerade heraus, nachdem sie sich bei allen möglichen Szenarien ihren Tod durch ersticken hatte vorstellen müssen.

Eric sah sie lange nachdenklich an, auch Coles blick konnte sie auf sie spüren, doch Maya war es, die antwortete:

»So etwas braucht lange. Du wirst mindestens eine Woche im Bett bleiben müssen, dann darfst du wieder aufstehen. Allerdings solltest du Hastige Bewegungen vermeiden so weit es geht … mindestens einen Monat lang. Aber um genaueres zu sagen, wollen wir dich noch kurz ab checken.«

Ui … das war eine lange Zeit.

Einen Monat lang konnte sie nichts aktiv gegen SilentThreat ausrichten – nichts, dass ihre bisherigen Bemühungen besonders Erfolgreich gewesen wären.

Elane stieß ein frustriertes Seufzen aus und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Bei dieser Bewegung, zuckte sie allerdings sofort zusammen, weil ihre Rippen das anscheinend alles andere als gut fanden.

Was für Zicken …

»Also?« fragte Eric und sah die Grünhaarige abschätzend an.

»Wenn ich leben will, werde ich wohl erstmal alles andere außen vor lassen müssen, oder?« seufzte sie und ließ sich rücklings in die weißen Kissen gleiten.

»Gutes Mädchen.« ein sanftes Lächeln breitete sich nun auf den harten Zügen von Eric aus. Maya dagegen sah sie gequält an, als ob sie so etwas auch schon einmal hatte durchmachen müssen.

»Cole …«

»Alles klar.« noch bevor Maya ihren Satz beendet hatte, war Cole schon zur Tür gehuscht und dadurch verschwunden … ohne nocheinmal zurück zu blicken. Direkt danach verfielen auch schon die junge Frau und der Alte in geschäftiges Treiben um sich für die notdürftige Untersuchung vorzubereiten.

Bei dem Gedanken daran stieß Elane ein weiteres Seufzen aus und starrte erschöpft zur Decke, mit dem unangenehmen Gedanken, dass sie das erstmal für eine Weile öfters über sich ergehen lassen musste...
 

Die Untersuchung war erst lange nach Sonnenuntergang beendet worden. Anscheinend hatten die beiden nicht ganz so viel Routine in ihren Handlungen gehabt, als eigentlich nötig gewesen wäre, um diesen Rundum Check zu vollführen. Aber das hatten sie schließlich auch gesagt : Sie hatten beide nur einen Grundkurs in so etwas gemacht.

Nachdem sie gegangen waren hatten sie das Licht im Raum gelöscht, mit dem Zusatz, dass sie sich ausruhen sollte.

Die Diagnose war zerschmetternd gewesen. Sie sollte nicht nur einen ganzen Monat aussetzen, sondern gleich sechs Wochen, nur zur Sicherheit, damit auch ja nichts geschah. Sie war keine Mimose … sie würde wahrscheinlich schon nach zwei Wochen wieder herumturnen können … wenigstens würde das so ablaufen wenn es nach ihr ginge.

Sie stieß ein Stöhnen aus und vergrub ihr Gesicht in den Kissen. Das konnte doch alles nicht wahr sein!

Luca und seine Neandertaler Kumpels würden alles hundertfach zurückgezahlt bekommen! Von ihr höchst persönlich und äußerst schmerzvoll! Besonders diesen verdammten Verräter würde es schwer treffen, wenn sie ihn fand.

Mit diesem Gedanken befriedigt schloss sie die Augen, bereit dafür ihren Körper bei der Heilung zu unterstützen …



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-11-17T07:15:09+00:00 17.11.2011 08:15
Ein super Kapitel!!!!
Richtig super!!! Schon allein, das sie wieder ihre Kräfte bekommt ist einfach nur schön!!!
Und dann der Rest, einfach nur beste!!!
Schreib weiter so!!
Lg Duski


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