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Schmetterlinge im Bauch

von

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Abreise

Kapitel 9 - Abreise
 

„Guten Tag, Yamanaka-san.“ Temari gab den misstrauischen Blick zurück. Sie versuchte zu analysieren, was Ino ihr mit dem Blick sagen wollte. Und ohne es zu wissen, hatte sie Ino damit den Startschuss zu einem Kampf gegeben. Den Kampf um Shikamaru.
 

„Ich muss dann auch wieder los. Schönen Tag noch.“ Ino quetschte sich an Temari vorbei und verließ die Wohnung. Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, betrat Temari das Wohnzimmer. Shikamaru, der noch immer auf dem Sessel saß, wagte einen Blick in Richtung Temari. Er befürchtete, dass Temari sauer war, weil Ino hier gewesen war. Er wollte nicht, dass sie ihm nochmal vorwarf, nicht für sie da zu sein. Was eigentlich unberechtigt war, da Temari zu dem Zeitpunkt von Inos Ankunft gar nicht anwesend war. Trotzdem hatte Shikamaru ein ungutes Gefühl im Magen.

„Konoha ist echt hübsch. Wusste ich gar nicht“, meinte Temari, als sie sich auf das Sofa setzte.

Shikamaru konnte im ersten Moment nicht antworten, weil er mit dieser eher netten Äußerung nicht gerechnet hatte. „Ja... Konoha ist ein wirklich schönes Dorf. Ich bin froh, meine Kindheit hier verbracht zu haben“, antwortete er schließlich.

„Sag mal... magst du diese Ino?“

Temaris Frage lag einige Minuten unbeantwortet im Raum. Shikamaru war zum Teil zu verwirrt, um zu antworten, aber er wusste auch nicht recht, wie er die Frage beantworten sollte. Klar, er konnte sagen, dass er sich nicht für Ino interessierte, aber wie sollte er dann erklären, dass sie für den nächsten Tag ein Treffen ausgemacht hatten? Er wollte Temari keinen falschen Eindruck über sein Verhältnis gegenüber Ino vermitteln.

„ Naja... also, ich finde sie okay. Sie ist zwar ein bisschen anstrengend und geschwätzig, aber sonst ganz nett“, erklärte er schließlich. Es war im Großen und Ganzen die Wahrheit, auch wenn er sie nicht so nett fand, wie es sich anhörte.

Temari nickte. „Sah grad eben so aus, als ob ihr zusammen wärt. Aber das ginge dann ja ein bisschen zu schnell, da ihr euch ja erst gestern nach langer Zeit wiedergesehen habt, oder?“ Sie wusste nicht, warum sie sich vergewissern wollte, dass die zwei kein Paar waren, aber sie tat es trotzdem. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie vor Ino auf der Hut sein sollte. Aber wovor sollte sie sich hüten? Es sollte ihr doch völlig egal sein, wenn sie mit Shikamaru zusammen käme; schließlich war er nichts anderes als ein guter Freund. Er war für sie da gewesen, als es ihr schlecht ging. Dafür war Temari ihm sehr dankbar gewesen, aber sonst war nichts zwischen ihnen passiert. Wenn Ino und Shikamaru zusammen kämen, was würde sich für sie ändern? Tief in ihrem Inneren wusste Temari, wovor sie Angst hatte: Dass Shikamaru keine Zeit mehr für sie hätte und nicht mehr für sie da wäre. Doch das wollte Temari nicht zugeben; sie wollte es sich nicht eingestehen, dass sie Shikamarus Hilfe brauchte und sie nicht verlieren wollte.

„Wir sind definitiv nicht zusammen“, riss Shikamaru Temari aus ihren Gedanken. „Ich würde niemals, ich wiederhole, niemals mit so einer anstrengenden Frau zusammen kommen! Weißt du, wie viel Arbeit das machen würde?“

Shikamarus Aussage brachte Temari unwillkürlich zum Grinsen. „Und meinen Stolz zu brechen, war dir nicht zu schwer?“, fragte sie amüsiert.

„Naja...“ Shikamaru dachte eine Weile nach. „Das war schon eine andere Sache. Du warst ja so unnahbar, dass es mich schon wirklich interessiert hat, warum das so ist. Es war wirklich ein hartes Stück Arbeit, das stimmt, aber wenn ich's nicht gemacht hätte, dann wären wir auch keine Freunde geworden und du wärst immer noch so stinkig.“

„Ja, kann sein.“ Temari lächelte in sich hinein. >Ino wird Shikamaru niemals bekommen.<

„So, jetzt erzählst du mir aber mal wie der Besuch bei deinem Bruder war!“
 

*
 

„Matsuri, ich jetzt werde Kankuro im Krankenhaus besuchen“, sagte Gaara, während er sich die Schuhe anzog. Er nahm sich seine Jacke und streifte sie sich über.

„Kann ich mitkommen?“ Matsuri eilte von der Küche in den Flur. „Ich werde dich auch bestimmt nicht stören!“

Gaara überlegte eine Weile. „Okay, du kannst mitkommen“, entschied er. Er öffnete die Hotelzimmertür und blieb an der Schwelle stehen, um auf Matsuri zu warten.

„Danke!“ Matsuri lächelte Gaara an. Sie zog sich schnell ihre Schuhe und die Jacke an und folgte ihm in den Flur.

„Wir werden heute wieder nach Tokio zurückfahren“, verkündete Gaara auf dem Weg zu seinem Auto. „Deine Ausbildung ist noch nicht ganz abgeschlossen und länger können wir hier nicht bleiben, sonst könnte es Schwierigkeiten geben.“

Matsuri blickte während des Gehens auf ihre schwarzen Stiefel. „Ja. Tut mir Leid, dass du wegen mir deinen Bruder und deine Schwester schon wieder verlassen musst“, erwiderte sie schuldbewusst. „Auch noch jetzt, wo dein Bruder noch immer krank ist.“

„Mach dir keine Sorgen, Matsuri. Temari ist für Kankuro da und wenn deine Ausbildung beendet ist, kann ich die beiden wieder jederzeit sehen.“ Gaara holte die Autoschlüssel hervor und öffnete die Autotür. Er setzte sich hinters Steuer, während Matsuri auf dem Beifahrersitz Platz nahm.

„Bist du dir sicher, dass du schon abreisen willst? Ich kann ja auch alleine fahren, dann kannst du bei deinem Bruder bleiben...“

Gaara zündete den Motor an und fuhr los. „Nein, ich komme mit dir. Ich habe dir doch versprochen, dir zu helfen und du weißt, dass ich meine Versprechen nur ungern breche“, hielt er an seiner Entscheidung fest.

„Okay. Und danke, dass du das für mich tust.“

„Keine Ursache.“

Der Rest der Fahrt verlief ruhig. Gaara konzentrierte sich darauf, den richtigen Weg zum Krankenhaus zu finden und Matsuri dachte darüber nach, wie glücklich sie sich schätzen konnte, mit Gaara befreundet zu sein.

Als Gaara das Krankenhaus gefunden hatte, parkte er sein Auto an einem der Parkplätze. Er und Matsuri stiegen aus und gingen auf das Krankenhaus zu.

„Denkst du, dass Kankuro schon wieder wach ist?“, fragte Matsuri auf dem Weg dorthin.

„Nein, aber ich hoffe es. Nach einem Unfall, in dem man in Lebensgefahr war, wacht man wohl erst nach einigen Tagen wieder auf.“

„Ja, du hast wohl recht.“

Sie betraten das Krankenhaus und fragten nach Kankuros Aufenthaltsort. Dann machten sie sich auf den Weg zu seinem Zimmer. Dort angekommen, stellten sie sich an Kankuros Bett.

Seine Augen waren geschlossen; er war immer noch im Koma. Sein Gesicht hatte jedoch einen friedlichen Ausdruck.

„Schade, er ist nicht wach“, murmelte Matsuri.

Gaara blickte Kankuro einige Minuten stumm an. „Er wird wieder gesund.“

„Hoffentlich.“

„Lass uns gehen. Wir können nichts für ihn tun. Temari ist noch hier und ich bin mir sicher, dass sie bleiben wird, bis Kankuro wieder wach ist.“ Gaara widmete seinen Blick ein letztes Mal Kankuro, bevor er sich abwandte und auf die Tür zusteuerte.

„Okay, ich komme.“ Auch Matsuri bedachte Kankuro mit einem abschließenden Blick. „Werde bald wieder gesund“, flüsterte sie ihm zu, bevor auch sie zur Tür hinaus ging.

„Wir gehen jetzt wieder zurück ins Hotel und packen unsere Sachen. Wir fahren um 12 Uhr“, beschloss Gaara.

Matsuri nickte.

Die beiden fuhren mit Gaaras Auto wieder zurück ins Hotel und begannen dort, ihre Taschen wieder einzupacken. Als Gaara fertig war, nahm er sein Handy zur Hand, um Temari anzurufen.

„Hallo?“

„Hallo Temari, hier ist Gaara. Ich wollte dir Bescheid sagen, dass Matsuri und ich heute wieder nach Tokio fahren.“

„Jetzt schon?“

„Ja, Matsuris Ausbildung ist noch nicht beendet und ich könnte für Kankuro sowieso nichts tun. Er ist immer noch im Koma.“

„Ja, ich weiß. Okay, dann kommen wir zu euch, damit wir uns wenigstens richtig verabschieden können. In welchem Hotel seid ihr?“

Gaara warf einen Blick auf ein Prospekt des Hotels, auf dem dessen Name abgedruckt war. „Es heißt ‚The Dream‘.“

„Okay, wir kommen dann gleich. Bis dann!“

„Bis gleich.“

Gaara legte sein Handy weg und stellte die Koffer in den Flur. „Temari kommt gleich um sich von uns zu verabschieden“, teilte er Matsuri mit.

„Ach, schön, dann können wir sie ja auch noch mal sehen, bevor wir abreisen“, freute sich Matsuri.
 

Als er an der Tür klopfte, sprang Matsuri sofort auf und öffnete.

„Hallo Temari!“, begrüßte sie Temari freudig. „Oh, und Sie sind ja auch da!“, sagte sie an Shikamaru gerichtet, der ein wenig abseits stand. Matsuri reichte ihm die Hand. „Kommt doch rein!“

Shikamaru schüttelte kurz Matsuris Hand und betrat dann zögerlich das Hotelzimmer. Nachdem Matsuri Temari mit einer kurzen Umarmung begrüßt hatte, trat auch sie ein.

Gaara kam gerade mit einem Kaffee aus der Küche. Er stellte ihn ab, um Temari und Shikamaru zu begrüßen.

„Müsst ihr wirklich schon gehen? Jetzt, wo ihr schon so schön da seid, könnt ihr doch noch ein paar Tage bleiben!“, rief Temari, während sie sich aufs Sofa fallen ließ.

„Tut mir Leid, Temari, aber wir müssen schon heute weg. Matsuris Ausbildung ist noch nicht beendet und für Kankuro können wir leider nichts tun“, erklärte Gaara.

„Na gut. Und wann wollt ihr fahren?“

„Gegen zwölf Uhr.“

„Das ist ja schon in einer Stunde!“, fiel Temari auf. „Dann sollten wir euch wohl nicht länger stören, oder?“

„Ihr stört doch nicht!“, rief Matsuri empört. „Aber es stimmt schon, dass wir bald los müssen.“

Temari erhob sich vom Sofa. „Dann verabschieden wir uns schon jetzt, damit ihr genug Zeit habt, alles zu organisieren. Bis dann, Gaara und Matsuri.“ Sie umarmte erst Gaara, dann Matsuri.

Shikamaru erhob sich ebenfalls und schüttelte beiden die Hand. „Bis... irgendwann mal“, murmelte er.

„Es freut mich, dass Sie für Temari da sind“, sagte Gaara während dem Händeschütteln. „Passen Sie gut auf sie auf und hüten Sie sich davor, sie irgendwie zu verletzen.“

„Ähm... klar, machen Sie sich keine Sorgen...“, erwiderte Shikamaru.

„Gaara!“, zischte Temari.

„Ich wollte nur sichergehen.“

Temari schüttelte grinsend den Kopf. „Mach's gut, Bruderherz“, sagte sie und küsste Gaara auf die Wange. „Und du auch, Matsuri.“ Sie umarmte Matsuri ein letztes Mal, dann gingen sie und Shikamaru.

„So, jetzt muss ich unser Zimmer noch abmelden, dann können wir eigentlich auch fahren“, meinte Gaara, als Temari und Shikamaru weg waren. „Geh' schon mal runter und warte auf mich, ich komme dann nach.“

„Okay, mach ich.“ Matsuri zog sich Schuhe und Jacke an und verließ das Hotelzimmer.

Gaara nahm die Koffer, verließ ebenfalls das Hotelzimmer und schloss es mit dem Zimmerschlüssel ab. Er gab den Schlüssel an der Rezeption ab und meldete das Zimmer ab. Dann machte er sich auf den Weg zu seinem Auto, wo er die Koffer in den Kofferraum packte. Matsuri lehnte an der Tür des Beifahrersitzes, während sie Gaara zuschaute.

„So, es kann losgehen“, sagte Gaara, als alle Koffer verstaut waren. Er öffnete die Autotür und stieg ein. Nachdem auch Matsuri im Auto saß, zündete Gaara den Motor an und fuhr los.
 

*
 

Gegen Mittag versuchte sich Temari am Herd, während Shikamaru nichtsahnend im Wohnzimmer ein Nickerchen machte.

„Okay... jetzt brauche ich nur noch Salz, Pfeffer und Paprika...“ Temari öffnete Schränke und schloss sie wieder, bis sie die benötigten Utensilien hatte.

Sie stellte einen Topf auf den Herd und füllte ihn mit rohen Spaghetti. Sie machte den Herd an und wartete, bis die Spaghetti im heißen Wasser auftauten. Als die Spaghetti fertig gekocht waren, füllte Temari die Spaghetti in ein großes Sieb um, damit das Wasser abtropfte. Dann wanderten die Spaghetti auf zwei große Teller. Temari nahm die Soße zur Hand, die sie vorher schon gemacht hatte, und verteilte sie auf den Spaghetti.

„Jetzt noch der Parmesan...“ Temari schaute sich suchend um. Nach einer kurzen Suche fand sie den Parmesan und rieb es über den Tellern mit den Spaghetti, sodass der frisch geriebene Parmesan direkt auf die Soße fiel.

„Fertig!“, murmelte Temari zufrieden. Sie nahm die Schürze ab, die sie in irgendeinem Schrank gefunden hatte, und tapste leise ins Wohnzimmer. Sie ging zu Shikamaru rüber, der seelenruhig auf dem Sofa schlief. Temari rüttelte sanft an seiner Schulter. „Aufwachen, Schlafmütze!“

„Was..? Wie viel Uhr?“, fragte Shikamaru schlaftrunken, als er sich aufrichtete.

„Kurz nach drei“, teilte Temari ihm mit. „Ich hab mich mal an 'nem Mittagessen versucht“, erzählte sie.

Shikamaru sah sie einige Minuten verwundert an. „Wirklich?“

Temari nickte. „Komm mit, du bist die erste Testperson für meine Kochkünste!“, rief sie, während sie sich wieder auf den Weg zur Küche machte.

„Ja, ich komme...“ Shikamaru streckte sich kurz, bevor er auch in die Küche geschlurft kam. „Sieht schon mal lecker aus“, bemerkte er mit einem Blick auf die Spaghetti.

„Jetzt musst du nur noch herausfinden, ob es auch schmeckt!“, meinte Temari, die sich schon an den Tisch gesetzt hatte. „Hier!“ Sie schob ihm einen Teller rüber.

Shikamaru setzte sich auf den Stuhl und nahm die Gabel zur Hand. Er wickelte die Spaghetti um Gabel und nahm den ersten Bissen.

Temari sah ihn gespannt an. „Und? Wie ist es?“, fragte sie.

„Gut“, antwortete Shikamaru kauend.

„Da bin ich ja beruhigt. Okay, ich werde dann solange wir hier sind, immer kochen“, verkündete Temari.

„Soll mir recht sein. Dann müssen wir nicht jeden Tag in 'ne Pommesbude gehen“, erwiderte Shikamaru.

„Gut, dann ist es abgemacht!“
 

Am Abend saßen Shikamaru und Temari mit einer Tüte Chips und zwei Colas auf dem Sofa im Wohnzimmer und sahen sich einen Film an.

Temari gähnte und warf einen Blick auf die Uhr. „Gleich haben wir 10... Morgen früh werde ich beim Krankenhaus anrufen und fragen, ob Kankuro wieder wach ist. Wenn ja, dann fahre ich sofort hin. Wenn nicht, dann bleibe ich wohl hier, weil er ja sowieso nicht merkt, dass ich da bin. Du triffst dich morgen mit dieser Ino, oder?“

„Ja... Ich habe aber so gar keine Lust drauf... Naja, da muss ich wohl durch.“

Temari grinste. „Das hast du dir wohl selbst eingebrockt. Viel Spaß!“

Shikamaru entfuhr ein leiser Seufzer. „Ja ja, du brauchst mich ja nicht gleich so auf zu ziehen...“, murrte er.

Temari lachte. „Ich gehe dann mal in die Falle. Bis morgen, Shikamaru.“ Sie klopfte Shikamaru sanft auf die Schulter und verschwand im Gästezimmer.

Shikamaru sah ihr nach, bis er sie nicht mehr sehen konnte. //Es ist echt schön zu sehen, dass Temari nicht mehr so abweisend ist. Und so unbeschwert ist sie ja echt süß... Irgendwie. Oh man, vielleicht sollte ich auch langsam ins Bett// Er schaltete den Fernseher aus und ging in sein Zimmer. Kurz nachdem er sich ins Bett gelegt hatte, schlief er schon tief und fest.
 

*
 

Am nächsten Morgen wurde Shikamaru von einem lauten Scheppern aus der Küche geweckt.

„Scheiße!“, hörte er Temari leise fluchen.

Shikamaru drehte sich auf den Rücken und warf einen Blick auf die Uhr. Es war 9:30 Uhr. Shikamaru stöhnte leise. Er hätte ruhig noch eine Stunde weiter schlafen können, wenn Temari ihn nicht auf diese unsanfte Weise geweckt hätte. Doch da er sowieso schon wach war, stieg er aus dem Bett und sah nach, was in der Küche passiert war.

Temari kniete gerade über den Scherben einer Schüssel, die sie mit einem Handfeger aufsammelte.

„Was hast du denn hier gemacht?“, wollte Shikamaru verschlafen wissen. Er gähnte, während er sich auf einen der Stühle fallen ließ.

„Sieht man das nicht? Mir ist diese blöde Schüssel runter gefallen“, erklärte Temari. Sie kippte die Scherben in den Mülleimer.

„Oh man...“, murmelte Shikamaru.

„Jetzt sitz hier doch nicht so rum und hilf mir mal!“ Temari drückte Shikamaru den Handfeger in die Hand. Sie nahm eine neue Schüssel aus dem Schrank und stellte sie auf dem Tisch ab. Auf dem Tisch lagen 4 Eier, eine Packung Salz, Zucker, Backpulver, Milch, Mehl und eine Flasche Öl.

Shikamaru betrachtete die Ansammlung an Lebensmitteln kurz. „Was soll das werden?“, fragte er Temari.

„Ich mache Pfannkuchen! Mach mal die Scherben weg, sonst verletzt sich noch jemand.“ Temari nahm sich die Eier, schlug sie am Rand der Schüssel auf und ließ den Inhalt in die Schüssel fließen.

Shikamaru seufzte leise, bevor er anfing, die restlichen Scherben weg zu fegen. „Warum machst du das eigentlich alles?“, wollte er wissen.

„Du hast mir in schweren Zeiten geholfen und ich werde mich revanchieren, indem ich dir hier ein bisschen helfe. Du denkst doch nicht wirklich, ich lasse mir einfach so von dir helfen! So weit hast du meinen Stolz noch nicht runter gebracht“, entgegnete Temari, während sie den Salz, den Zucker, das Backpulver und die Milch in die Schüssel gab und kräftig umrührte.

Shikamaru ließ die eingesammelten Scherben in den Mülleimer wandern. „Du musst das nicht machen, nur um dich zu revanchieren. Mir reicht ein Kaffee zum Morgen sowieso“, meinte er.

„ Ein weiterer Grund, warum ich das hier machen sollte! Du kannst nicht mit leerem Magen in den Tag starten. Davon wird man schwach und kraftlos“, erwiderte Temari. Sie ließ durch ein Sieb das Mehl in die Schüssel fallen und mischte wieder, bis keine Klumpen mehr zu sehen waren. „Ich kenne mich aus damit. Seit unsere Eltern gestorben sind, musste ich mich immer um meine Brüder kümmern. Also, wirst du das essen, bevor du zu deinem Date aufbrichst.“

Shikamaru erinnerte sich an seine Verabredung mit Ino. „Ach ja... Mein Treffen ist um 1 Uhr, das hab' ich ja total vergessen“, murmelte Shikamaru. Er setzte sich wieder an den Tisch und stützte seinen Kopf mit den Händen ab.

„Genau und deshalb musst du dich noch fertig machen! Du hast zwei Stunden Zeit dafür. Und zu einer guten Vorbereitung gehört ein gutes Frühstück.“ Temari ging zu einem Schrank, öffnete ihn und holte eine Pfanne heraus. Sie stellte die Pfanne auf den Herd, den sie auch sofort anmachte. Sie schnappte sich die Öl-Flasche und verteilte das Öl auf der Pfanne.

„Wenn du meinst... Ich weiß nicht mal, ob ich dieses Treffen überhaupt will.“ Shikamaru schaute Temari dabei zu, wie sie einen Schöpflöffel zur Hand nahm und die erste Ladung Teig in die Pfanne gab.

„Das hast du dir selbst zuzuschreiben, wie ich gestern schon gesagt habe. Aber keine Sorge, ich werde dich ordentlich herrichten, und dann wird das schon!“ Temari grinste ihn an.

Shikamaru konnte darauf nur mit einem Seufzen antworten.

Nach dem Frühstück zog sich Shikamaru seine beste Hose und ein hübsches, weißes Hemd an. Temari hatte die Sachen für ihn ausgewählt, so wie auch das Parfum, mit dem sie ihn gerade einhüllte. Inzwischen war es kurz nach zwölf und Shikamaru musste bald los. Er würde Ino abholen und in ein Restaurant ausführen (was Temari ihm vorgeschlagen hatte).

Um halb eins war er fertig.

„So, jetzt geht’s los, was?“, fragte sie ihn grinsend.

„Ja, sieht so aus.“ Shikamaru fummelte am Kragen seines Hemdes herum.

„Jetzt geh schon los! Sie wartet bestimmt schon auf dich!“

„Ja, ja, ich gehe schon. Bis dann und äh... danke“, murmelte Shikamaru. Er öffnete die Tür.

„Keine Ursache. Bis später und viel Spaß!“

Shikamaru schloss die Tür mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend, hinter sich. Obwohl Temari so nett alles für ihn organisiert hatte, fühlte er sich unwohl. Wenn er die Wahl gehabt hätte, wäre er viel lieber mit Temari ausgegangen als mit Ino, aber er hatte keine Wahl. Er nahm seine Autoschlüssel in die Hand und machte sich auf den Weg.



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