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Im Zwielicht

von

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Einfach, geschrieben.. ;)

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Lili zog sich den Mantel über, als die eisige Kälte sie frieren ließ. Der Kopf neigte sich erst links, dann nach rechts, als ihre Umgebung unsicher gemustert wurde. Die Augen waren ängstlich geweitet und instinktiv zog sie das Kleidungsstück weiter an sich heran.

Im Cresent Bell, um 23 Uhr nachts zu warten, war wie, als würde man Geheimnisse verbergen. Zwielichtige Gestalten trieben sich hier herum und noch immer konnte sie das mulmige Gefühl in der Magengegend nicht beruhigen.

Auf der Steinmauer, welche ziemlich genau vor dem Indigo Hotel stand, ließ sie sich nieder und konnte dabei einen übersichtlichen Blick auf die Straße werfen. Straßenlaternen ließen die Umgebung in ein seltsames Zwielicht tauchen und das beruhigte die junge Frau nicht sonderlich.

Zartgliedrige Finger strichen weißblondes, kurzes Haar nach hinten, während graue Augen, unter halb geschlossenen Lidern, jeden Passanten fixierten.

Fäuste ballte sich, als ein Mann auf die junge Frau zu kam. Beinahe, es war ein Impuls, wäre sie aufgestanden, dem Mann entgegen gegangen, - doch sie hielt sich zurück. Wartete.

Besser, denn jener Mann, würdigte ihr nur einen kurzen Blick, bevor er auch schon seines Weges zog. Andernfalls, wäre sie aufgefallen.

Ein tiefer, nahezu verzweifelter Atemzug wurde genommen. „Hey.“ Erschrocken, doch nicht schnell genug, packte sie die Kante, dennoch fiel der Körper den etwa 1 Meter hohen Koloss herab.

Ein keuchen entwich den Lippen, ein schmerzverzerrtes Gesicht unterdrückte den Schmerz des Leibes. Graue Iriden blickten auf und sahen einem besorgt drein blickendem Mann entgegen.

Seine Hand hielt sich ihr entgegen.

„Entschuldigung. Ist alles in Ordnung bei Ihnen?“

Daraufhin nickte die angesprochene Frau nur leicht, heute war nicht ihr Tag.

„Ich wollte Sie nicht erschrecken, aber haben Sie zufällig ein Feuerzeug? Ich wusste nicht wen ich sonst hätte ansprechen sollen.“

Nachdenklich wurde der Mann betrachtet, ja gar ein wenig skeptisch, als auch schon ihre Augen auf das Hotel neben ihnen fiel. Der Mann folgte dem Blick und schien sichtlich unwohl in seiner Haut.

„Es tut mir Leid. Ich wollte Sie nicht belästigen, auch wenn es vielleicht so aussehen könnte, doch ich bin neu in der Stadt.“

Es war, als würde sie Abwegen und nach einem Moment, nickte jene Frau etwas unsicher.

Der junge Mann lächelte, wobei sich kleine Grübchen bildeten und im Schein der Laterne, hatte er ein angenehmes äußeres, faszinierende Mandelförmige Augen und ein sympathisches Lächeln.

Sekundenbruchteile hoben sich ihre Lippen, einen Moment, zogen sich die sonst so ernst dreinschauenden Lippen nach oben, lang genug, um zu sagen, das diese es nicht oft taten. Dabei bekam ihr Blick etwas warmes.

Momente vergingen, als sich beide bewusst wurden das sie sich die ganze Zeit anstarrten. Irritiert blickte sie zur Seite und er kratze sich unbeholfen das Kinn.

„Wie geht es eigentlich ihrem Bein?“ Seine Handflächen strichen über die unterkühlte Haut, keinerlei Kratzer zierten die Haut. Etwas beklommenes legte sich in seinen Blick, doch die Blonde drehte ihr Haupt von ihm weg.

„Entschuldigung. Ich möchte es wieder gut machen. Wie sieht es aus? Darf ich Sie zu einem Kaffee bei McDonalds einladen? Natürlich nicht der beste oder vergleichbar mit Coffeeshop, aber um diese Uhrzeit einer der wenigen Geschäfte, die noch geöffnet haben.“ Seine Stimme hatte etwas beklemmendes bekommen, irgendwie schien er sich zu genieren.

Die Uhr wurde gemustert und wenn es genau besehen wurde, hatte sie noch 1 Stunde Zeit. Wacklig, wurde das Kleid gerichtet und wieder streckten sich ihr Hände entgegen, doch nun wurden jene abgelehnt.

Anscheinend konnte er es als Aufforderung ansehen, denn ihre Augen blickten wartend und wahrscheinlich war die junge Dame nicht sonderlich gesprächig, so richtete er sich selbst auch wieder, ehe er den Weg um die Ecke einnahm, Richtung des ausgewiesenen Lokals.

Die 5 Minuten Weg gestalteten sich als sehr beunruhigend, denn nur das klacken ihrer Absätze war zu hören. Selbst unverfängliche Fragen wurden nicht beantwortet und in den Herzen beider Menschen, nistete sich ein ungutes Gefühl, wenn auch von verschiedenen Gründen hergeführt.

Das Geschäft war auch um diese Uhrzeit gut besucht und ausgiebig kostete er das Licht aus, um die weichen Konturen der Frau bildlich zu erkunden. Kaffee wurden bestellt, Milch und Zucker mitgenommen, während sie schon den Weg auf einen der Tische ansteuerte,begab er sich wieder zur Tür – und wartete. Wieder bekam sie diesen ängstlichen Blick, denn mit einem Mal erschien ihr der Mann von eben, unsicher und sympathisch, zu selbstsicher.

Hadern.

Sekunden.

Es wäre unfreundlich der Einladung nun doch nicht zu folgen.

Draußen, zog die Kälte einen festen Mantel um ihr Selbst, ließ sie erschaudern, doch noch mehr, zog sie jener Blick an.

„Wie heißt du?“

„Lili.“, es war kaum mehr als ein heißeres Flüstern.

Ersichtlich überrascht, das er ein flüstern, sogar ihren Namen vernommen hatte, sah er sie musternd an.

„Wie heißt du?“

„Lass uns zurück zur Steinmauer gehen, dort können wir in Ruhe unseren Kaffee trinken, außerdem ist es dort besser beleuchtet.“ Er schien verunsichert.

„Wer bist du?“

Im Zwielicht des Mondes, wand er sich um, besah die verängstigte junge Frau vor sich. Der Kopf neigte sich zur Seite, und ein Verband am Hals kam zum Vorschein.

Ein Verband?

Die Steinmauer?

Kurze Fingernägel krallten sich in raue Haut. Er stierte ihr entgegen.

„Lili Leymont? Die die Initialen, II, tragen?“

Kurz Schritte, die sich von ihm weg bewegten. „Aiden?“ Ihre Stimme erschien einen Ton zu schrill.

„Aber sie sind viel zu früh da.“ Er nickte. „Ich wusste von ihrer Abmachung.“

Ein Kloß wurde herunter geschluckt.
 

Schreie waren zu hören, als der Körper gepackt wurde, mit schier unmenschlicher Kraft, presste er sich an sie, drückte.

Röcheln.

Schluchzen.

„Ich..“

Hände griffen nach dem zarten Hals, Finger verbanden sich, erst ganz zart und dann mit ganzer Härter - schnürte er ihr die Luftzufuhr ab.

Tränen flossen ihrem Gesicht hinab, bahnten sich einen langsamen Weg, über weiche Haut, pfirsichfarbene Wangen, deren Röte weiter zu nahm. Keuchend, schnappte sie nach Luft.

Ihr letzter Satz. „Ich wusste es nicht.“

Der leblose Körper fiel nach unten, zu spät, hatte die Bedeutung der Worte ihn durchdrungen.

„Lili?“
 


 

Noch in der Nacht, fand Emily Leymont die Leiche ihrer Schwester. Auch wenn sie früher zugegen war, so hatte die falsche Zeitangabe ihr übriges getan. Es war, als wäre es Schicksal gewesen, als sie die beiden Gestalten, eng umschlungen fand. Der Mann war nach ihr gestorben, Suizid und Lili, hatte er anscheinend zuvor ermordet. Dabei hätte alles gut ausgehen können, denn der Mann, welcher fälschlicher Weise für Tod erklärt worden war, lebte.

Scheintod.

Gift.

So beklagten beide den Umstand der Toten, einer Schwester und des Geliebten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ribka-is-Mori
2011-07-10T17:41:32+00:00 10.07.2011 19:41
wow iwi richtig gruselig am anfang... dann ist mir der gedanke beim lesen gekommen als sie sich kurz angeguckt haben, liebe auf dem ersten blick und zum schluss fand ich es nur noch ne tragödie :( tut mir echt voll leid das es soo enden musste?!

aber eins muss ich noch sagen, ich mag deinen anderen schreibstil mehr^^ den fand ich irgendwie... hmm... wie soll ich sagen?... unpersönlich?! weiß nicht ob das der richtige ausdruck ist, aber so kam es für mich rüber.

trozdem intressante geschichte^^

lg deine bine

ps: gomen das es soooo lange gedauert hab, bis ich sie gelesen hab^^°


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